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einen geringeren Nutzen von der Entfernung des SLN, da dieser nur in 5-<br />

12% tatsächlich positiv ist. Der dadurch hervorgerufene Überlebensvorteil<br />

liegt bei weniger als 4% (Morton et al., 2003). Andere Studien belegten, dass<br />

der Status des SLN bei Patienten mit dünnen Tumoren (< 1 mm) wichtige<br />

prognostische Informationen enthalten. Auch in dieser Patientengruppe<br />

entstehen in 5–10% Rezidive, die mit einem deutlich verringerten Überleben<br />

einhergehen. Die Rezidivrate liegt bei Patienten mit einem positiven SLN bei<br />

42% und mit einem negativen SLN bei 3% (Wright et al., 2008). Für die<br />

Mehrzahl der Patienten mit dünnen Tumoren bietet die SLNB keinen Benefit.<br />

Doch für eine geringe Anzahl an Patienten dieser Gruppe, nämlich<br />

denjenigen, die zum Zeitpunkt der Diagnose bereits eine nodale<br />

Metastasierung haben, kann die korrekte Diagnose wichtige prognostische<br />

Informationen bieten und weitere therapeutische Schritte können eingeleitet<br />

werden (Wright et al., 2008). Für alle anderen Tumordicken sind die<br />

zusätzlichen Informationen in Studien als prognostisch relevant demonstriert<br />

worden.<br />

Die korrekte pathologische Evaluation des SLN ist entscheidend für den<br />

Erfolg des Stagings. Die Darstellung der Lymphbahnen und die<br />

Identifizierung des SLN gelingen in 99% der Fälle mit Hilfe der kombinierten<br />

Anwendung von Methylenblau und einem radioaktiven Tracer (Gershenwald<br />

et al., 1998; Morton et al., 1999). Da der SLN den Ort der ersten<br />

Metastasierung darstellt, kann durch seine Entfernung eine mögliche<br />

Metastasierung klinisch okkulter Metastasen erkannt werden. Wenn der SLN<br />

negativ ist, sollten folglich auch alle anderen Lymphknoten des gleichen<br />

Lymphknotenkompartiments tumorfrei sein. Dies wurde in Studien belegt, in<br />

denen Patienten mit negativem SLN auch keine Anzeichen von Metastasen<br />

in anderen Lymphknoten oder anderen weiter entfernten Lokalisationen<br />

hatten (Reintgen et al., 1994). Ist der SLN jedoch befallen, können auch<br />

weitere Lymphknoten dieses Kompartiments Tumorzellen enthalten. Der<br />

SLN-Status ist demzufolge der wichtigste prognostische Faktor für das OS<br />

und DFS (Gershenwald et al., 1999, Morton et al., 2014). Patienten mit<br />

einem positiven SLN hatten mit 62.1±4.8% eine schlechtere 10-Jahres-<br />

Überlebensrate als Patienten mit einem negativen SLN (85.1±1.5%) (Morton

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