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des MM nicht zufällig ist, sondern einer geordneten Progression folgt. Die<br />

Zellen gelangen durch die afferenten lymphatischen Bahnen zuerst zum<br />

SLN, bevor sie dann andere Non-SLN infizieren. Die SLNB ist somit eine<br />

sehr präzise minimal invasive Methode und dient zum Staging des<br />

regionalen Lymphknotenkompartiments. Die Methode ist mit einer Falsch-<br />

Negativ-Rate von weniger als 1% sehr exakt (Morton et al., 1992). Seit der<br />

Beschreibung zur Darstellung der Lymphwege und der SLNB durch Morton<br />

et al. 1992 findet diese Methode nun routinemäßig Anwendung zur<br />

Identifizierung des SLN. Vor Einführung der SLNB mussten sich alle<br />

Patienten einer kompletten Lymphadenektomie unterziehen. Da nur bei 20%<br />

der Patienten mit mittlerer Tumordicke immunhistochemisch eine regional<br />

lymphatische Mikrometastasierung erkennbar war, unterzogen sich folglich<br />

80% einer Lymphadenektomie ohne davon zu profitieren (Morton et al.,<br />

2014). Hinzu kamen die Risiken und Nebenwirkungen eines jeden invasiven<br />

Eingriffes, wie Wundheilungsstörungen, Gefäß- und Nervenverletzungen<br />

oder die Entstehung eines chronischen Lymphödems, unter denen Patienten<br />

zu leiden hatten (Morton et al., 1999). Die SLNB dient dazu Patienten im<br />

Stadium III mit regionaler Metastasierung zu identifizieren, die eventuell von<br />

einer totalen Lymphadenektomie profitieren könnten (Gershenwald et al.,<br />

1999; Morton et al., 1992). Sie ist von wichtigster prognostischer Bedeutung<br />

und erhöht in Verbindung mit einer eventuellen Lymphadenektomie das<br />

Überleben von Patienten mit einem positiven SLN (Morton et al., 2006). Auch<br />

Patienten mit einem negativen SLN profitieren von der SLNB, da dieser<br />

Patientengruppe neben dem Erwerb wichtiger prognostischer Informationen<br />

weitere therapeutische Maßnahmen und die damit verbundenen<br />

Komorbiditäten erspart bleiben. Die SLNB ist jedoch nicht für das gesamte<br />

Patientenkollektiv Mittel der Wahl. So ist sie bei Patienten mit einem MM<br />

unter 1 mm Tumordicke nicht ausreichend genau, da in dieser<br />

Patientengruppe mehr Langzeit-Rezidive auffallen, als mittels der<br />

immunhistochemischen Methoden positive SLN detektiert werden konnten.<br />

Folglich gibt es eine hohe Falsch-Negativ-Rate bei Tumoren mit einer<br />

Tumordicke unter 1,0 mm. Weil das Auftreten von Lymphknotenmetastasen<br />

von der Tumordicke abhängig ist, haben Patienten mit dünnen Tumoren

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