-Universitätsklinikder
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hochdosierten Interferon alpha. Die Dauer der Therapie sollte ungefähr 18<br />
Monate betragen. Eine niedrig dosierte Interferon-Therapie kann bereits ab<br />
Stadium IIA angeboten werden und zeigte in Studien eine signifikante<br />
Verlängerung der rezidivfreien Überlebenszeit (Garbe et al., 2005). Weitere<br />
medikamentöse Möglichkeiten basieren auf einer zielgerichteten Therapie<br />
gegen durch bestimmte Mutationen veränderte Strukturen bzw.<br />
Signaltransduktionswegen. Mögliche Mutationen sollten ab Stadium IIIB<br />
bestimmt werden. Einerseits gibt es die BRAF-Mutation, welche in 40-60%<br />
aller Fälle vorhanden ist und einen Signaltransduktionsweg aktiviert (Davies<br />
et al., 2002). Eingesetzt werden Kinaseinhibitoren, wie der BRAF-Inhibitor<br />
Vemurafenib. Ein Ansprechen erfolgt bei bis zu 80% der mutationspositiven<br />
Patienten (Flaherty et al., 2010). Enthält das MM andererseits eine c-kit-<br />
Mutation, welche vor allem beim ALM und bei Schleimhautmelanomen zu<br />
finden ist, kann der Tyrosinkinaseinhibitor Imatinib eingesetzt werden (Curtin<br />
et al., 2006).<br />
Im Falle einer Palliativsituation bei nicht resizierbaren Metastasen, erfolgt<br />
eine Chemotherapie. Als Erstlinientherapie gilt eine Monochemotherapie mit<br />
dem Alkylanz Darcarbazin, welches eine Ansprechrate von bis zu 23%<br />
aufweist. Es gibt noch weitere, teils Polychemotherapien, die jedoch mit einer<br />
deutlich höheren Toxizität einhergehen und keine signifikante Lebensverlängerung<br />
erbringen können (AWMF-Leitlinien-Register, 2013).<br />
1.4.8. Nachsorge und Prognose<br />
Die Tumornachsorge umfasst einen Zeitraum von 10 Jahren, wobei ein<br />
Rezidiv vor allem (zu 90%) in den ersten 5 Jahren auftritt. Die<br />
Nachsorgekriterien orientieren sich an den klinischen Stadien, da mit ihnen<br />
das Rezidivrisiko korreliert. Neben der Selbstuntersuchung findet ein<br />
risikoadaptiertes Nachsorgeschema Anwendung. Es umfasst 3-6 monatliche<br />
Kontrollen des gesamten Integuments, die Lymphknotenpalpation, die<br />
Inspektion der Narbe, Bestimmung des Tumormarkers S100 im Serum, die<br />
Lymphknoten-Sonographie und eventuell eine Schnittbildgebung ab Stadium<br />
IIC, welche Röntgenaufnahmen, CT, MRT und Positronenemissionstomo-