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1.4.7. Therapie<br />

Alleine der Verdacht eines malignen Melanoms sollte eine Exzisionsbiopsie<br />

nach sich ziehen. Anschließend wird das Präparat histologisch und<br />

immunhistochemisch aufgearbeitet. Bei histopathologischer Bestätigung der<br />

Verdachtsdiagnose sollte innerhalb von 4 Wochen eine Nachresektion mit<br />

entsprechendem Sicherheitsabstand erfolgen. Das MM zeigt sich<br />

histologisch mit einer unregelmäßigen Epidermishyperplasie. Es sind<br />

atypische Melanozyten vorhanden, welche eine Polymorphie aufweisen und<br />

vermehrt Mitosen enthalten. Sie gruppieren sich zu Nestern oder lassen sich<br />

als Einzellformationen in allen Epidermislagen finden. Oft ist eine breite<br />

dermale Infiltration und ein kräftiges lymphozytäres Infiltrat an der<br />

Tumorbasis vorzufinden (Altmeyer & Paech, 2014). Wenn klinisch die<br />

Diagnose eines MM sichergestellt werden kann, sollte die Primärexzision<br />

direkt mit einem Sicherheitsabstand, welcher von der vertikalen Tumordicke<br />

nach Breslow abhängig ist, erfolgen. Bei einem Carcinoma in Situ wird ein<br />

Abstand von 0,5 cm angestrebt. Bei bis zu 2 mm Tumordicke wird 1 cm<br />

Sicherheitsabstand, bei > 2 mm Tumordicke werden 2 cm empfohlen<br />

(Sladden et al., 2009). Ist eine vollständige Resektion nicht möglich, kann<br />

eine Radiotherapie zur lokalen Kontrolle des Tumors in Betracht gezogen<br />

werden (AWMF-Leitlinien-Register, 2013). Ab einer Tumordicke von über 1<br />

mm wird, falls eine Metastasierung klinisch und sonographisch<br />

ausgeschlossen werden konnte, eine SLNB empfohlen. Diese kann jedoch<br />

bei bestehenden Risikofaktoren (Ulzeration, erhöhte Mitoserate) schon bei<br />

dünneren Tumoren (0,75 – 1 mm) erwogen werden. Eine SLNB erfolgt nur<br />

bei vorherigem Ausschluss einer Fernmetastasierung. Die Lymphdrainagewege<br />

werden dazu präoperativ mittels Lymphszintigraphie und intraoperativ<br />

mit einer Gamma-Sonde dargestellt. Dabei konnte in weniger als 15% der<br />

Patienten mit einem Tumor dünner als 2 mm ein positiver SLN nachgewiesen<br />

werden (Statius Muller et al., 2001). Bei der SLNB handelt es sich um eine<br />

Staging-Untersuchung, eine therapeutische Wirksamkeit auf das Gesamtüberleben<br />

ist nicht geklärt. Sie verbessert jedoch die Rezidivfreiheit im<br />

entsprechenden Lymphknotenkompartiment. Der Status des SLN ist der<br />

wichtigste prognostische Faktor (AWMF-Leitlinien-Register, 2013, Morton et

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