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Aus der<br />

Dermatologischen Klinik<br />

des St.-Josef-Hospitals Bochum<br />

-<strong>Universitätsklinikder</strong><br />

Ruhr-Universität Bochum<br />

ehem. Direktor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer<br />

Rezidiv- und Überlebensdaten von Melanompatienten mit<br />

nodalen melanozytären Naevi<br />

Inaugural-Dissertation<br />

zur<br />

Erlangung des Doktorgrades der Medizin<br />

einer<br />

Hohen Medizinischen Fakultät<br />

der Ruhr-Universität Bochum<br />

vorgelegt von<br />

Lisa Scholl<br />

aus Witten<br />

2014


Dekan:<br />

Referent:<br />

Koreferent:<br />

Prof. Dr. med. K. Überla<br />

Prof. Dr. med. T. Gambichler<br />

Prof. Dr. med. A. Kreuter<br />

Tag der mündlichen Prüfung: 30.04.2015


Abstract<br />

Scholl, Lisa<br />

Rezidiv- und Überlebensdaten von Melanompatienten mit nodalen melanozytären Naevi<br />

Problem: Die histopathologische Differenzierung zwischen nodalen Nävi (NN) und<br />

Metastasen eines malignen Melanoms (MM) stellt auch heute teilweise noch eine<br />

Herausforderung dar, weil ein NN als eine Mikrometastase verkannt werden kann. Es gibt<br />

kein uniformiertes Therapiekonzept für Patienten mit einem NN, da keine einheitliche<br />

Meinung über die Wertigkeit des NN herrscht. Anhand dieser Arbeit soll belegt werden, dass<br />

sich das rezidivfreie und das Gesamtüberleben von Patienten mit einem NN und Patienten<br />

mit einem positiven Sentinel-Lymphknoten (SLN) signifikant unterscheidet. Des Weiteren soll<br />

demonstriert werden, dass sich die Überlebenszeitkurven der Patienten mit einem NN,<br />

denen der Patienten mit einem negativen SLN ähneln.<br />

Methode: Es wurden die Daten von 750 Patienten mit einem MM, die sich einer Sentinel-<br />

Lymphknoten-Biopsie (SLNB) unterzogen haben, untersucht. Davon wurden 651 Patienten<br />

in die uni- und multivariaten Analysen miteinbezogen. Die Kaplan-Meyer-Kurven wurden zur<br />

Darstellung der DFS- (disease free survival) und OS- (overall survival) Raten bei Patienten<br />

mit einem NN, mit einem positiven oder mit einem negativen SLN angewendet.<br />

Ergenbis: 7,7% der Patienten (50 aus 651) hatten einen NN im SLN. Im logistischen<br />

Regressionsmodell demonstrierte sich eine Primärläsion im Bereich der unteren<br />

Extremitäten als der stärkste unabhängige negative Vorhersagewert für das Auftreten eines<br />

NN mit einer Odds Ratio von 0,11 (95%-Konfidenzeinterval 0,034-0,36; P = 0,0002). Die<br />

univariate Analyse zeigte, dass ein NN signifikant mit dem männlichen Geschlecht, der<br />

Tumorlokalisation und dem Melanomsubtyp assoziiert ist. Das 5-Jahres-Gesamtüberleben<br />

(OS, P = 0,17) and das 5-Jahres-rezidivfreie Überleben (DFS, P = 0,45) von Patienten mit<br />

einem NN unterscheidet sich nicht signifikant von denen von Patienten mit einem negativen<br />

SLN bzw. waren deutlich besser als die von Patienten mit einem positiven SLN.<br />

Diskussion: Die Häufigkeit und Lokalisation des NN, welche in dieser Arbeit beobachtet<br />

wurden, entsprechen den Befunden aus vorherigen Studien. Anhand der klinischen<br />

Merkmale der NN-Patienten konnte keine Aussage darüber gemacht werden, welche der<br />

Entstehungstheorien, wie die NN in die Lymphknoten gelangen, favorisiert werden könnte.<br />

Die 5-Jahres-Überlebensdaten demonstrieren deutlich, dass NN in SLN als benigne<br />

eingestuft werden sollten, obwohl sie vermehrt bei Patienten mit einem MM auftreten. Diese<br />

Arbeit bietet einen indirekten Beweis für die Validität und Genauigkeit der<br />

histopathologischen Methoden zur Differenzierung von NN und Metastasen eines MM.


Für meine Familie


1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung.................................................................................................. 4<br />

1.1. Vorwort ............................................................................................... 4<br />

1.2. Der melanozytäre Nävus ................................................................... 5<br />

1.2.1. Einteilung ....................................................................................... 5<br />

1.2.2. Der dysplastische Nävus ............................................................... 6<br />

1.2.3. Wertigkeit und Behandlung ........................................................... 7<br />

1.3. Der nodale Nävus .............................................................................. 7<br />

1.3.1. Definition und Entstehung ............................................................. 7<br />

1.3.2. Lokalisation ................................................................................... 8<br />

1.3.3. Häufigkeit ...................................................................................... 9<br />

1.3.4. Wertigkeit, Diagnostik und Behandlung ....................................... 10<br />

1.4. Das maligne Melanom ...................................................................... 11<br />

1.4.1. Definition ...................................................................................... 11<br />

1.4.2. Epidemiologie .............................................................................. 12<br />

1.4.3. Ätiologie ....................................................................................... 13<br />

1.4.4. Lokalisation ................................................................................. 14<br />

1.4.5. Subtypen ..................................................................................... 14<br />

1.4.6. Diagnostik .................................................................................... 16<br />

1.4.7. Therapie ...................................................................................... 22<br />

1.4.8. Nachsorge und Prognose ............................................................ 24<br />

2. Fragestellung ......................................................................................... 26<br />

3. Material und Methoden .......................................................................... 27<br />

3.1. Patientenkollektiv ............................................................................ 27<br />

3.2. Sentinellymphknotenbiopsie .......................................................... 28<br />

3.3. Immunhistochemische Diagnostik ................................................. 30<br />

3.4. Datenextraktion und Follow-Up ...................................................... 37<br />

3.5. Statistische Analyse ........................................................................ 37<br />

4. Ergebnisse .............................................................................................. 39<br />

4.1. Statistische Angaben zum Patientenkollektiv ............................... 39<br />

4.2. Verteilung der Nodalen Nävi im SLN .............................................. 39<br />

4.3. Kofaktoren des Nodalen Nävus ...................................................... 39<br />

4.4. Einflussvariablen auf den NN ......................................................... 43<br />

4.5. Resultate der SLNB ......................................................................... 44<br />

4.5.1. Zusammenhang zwischen Tumormerkmalen und positivem SLN 44<br />

4.6. Rezidiv und Todesraten................................................................... 45


2<br />

4.7. Überlebenszeitanalyse .................................................................... 46<br />

4.7.1. Vergleich NN vs. positiver SLN .................................................... 47<br />

4.7.2. Vergleich NN vs. negativer SLN .................................................. 48<br />

4.7.3. Vergleich negativer SLN vs. positiver SLN .................................. 50<br />

5. Diskussion .............................................................................................. 52<br />

5.1. Nodale Nävi ...................................................................................... 52<br />

5.1.1. Häufigkeit und Verteilung von NN ................................................ 52<br />

5.1.2. Prädiktive Faktoren für das Auftreten von NN ............................. 53<br />

5.1.3. Vergleich zwischen NN in SLN und Non-SLN ............................. 54<br />

5.1.4. Entstehungstheorie...................................................................... 54<br />

5.1.5. NN in anderen Tumorentitäten .................................................... 57<br />

5.2. Der SLN-Status ................................................................................ 57<br />

5.3 Prognostische Faktoren des SLN-Status ....................................... 61<br />

5.4. Stadium III ........................................................................................ 66<br />

5.5. OS und DFS ...................................................................................... 67<br />

5.5.1. DFS von Patienten mit pos. SLN und neg. SLN .......................... 68<br />

5.5.2. OS von Patienten mit pos. SLN und neg. SLN ............................ 68<br />

5.5.3. OS und DFS von Patienten mit NN ............................................. 68<br />

5.6. Zusammenhang zwischen NN und MM .......................................... 69<br />

5.7. Schlussfolgerung ............................................................................ 71<br />

5.8. Konsequenz in Therapie und zukünftige Studien ......................... 72<br />

5.9. Mögliche Fehlerquellen/Einschränkungen der Arbeit .................. 72<br />

6. Zusammenfassung ................................................................................ 74<br />

7. Literaturverzeichnis ............................................................................... 75


3<br />

I. Verzeichnis der Abkürzungen<br />

AMM<br />

DFS<br />

DN<br />

LMM<br />

MM<br />

NN<br />

NM<br />

OS<br />

SSM<br />

SLN<br />

SLNB<br />

Akrolentiginöse Melanom<br />

Disease-Free-Survival, rezidivfreies Überleben<br />

Dysplastischer Nävus<br />

Lentigo-Maligna-Melanom<br />

Malignes Melanom<br />

Nodaler Nävus<br />

Noduläres Melanom<br />

Overall Survival, Gesamtüberleben<br />

Superfiziell spreitendes Melanom<br />

Sentinel-Lymphknoten<br />

Sentinel-Lymphknoten-Biopsie


4<br />

1. Einleitung<br />

1.1. Vorwort<br />

Die Gruppe der Hauttumoren umfasst verschiedene Tumoren<br />

unterschiedlicher Dignität, die folglich mit unterschiedlichen Verläufen<br />

einhergehen. Der Volksmund spricht von schwarzem und weißem Hautkrebs.<br />

Diese Arbeit legt den Schwerpunkt auf das maligne Melanom (MM), welches<br />

für mehr als 90% der Hauttumor assoziierten Todesfälle verantwortlich ist<br />

und eine steigende Inzidenz in der weißen Bevölkerung hat (Leiter and<br />

Garbe, 2008). Es ist wichtig, nicht nur therapeutisch, sondern auch präventiv,<br />

ein umfangreiches Regime zu entwickeln, um den erkrankten Patienten eine<br />

optimale Versorgung anzubieten. Eine Unterteilung in Subtypen sowie<br />

andere histologische Faktoren sind nötig um eine Prognose ableiten zu<br />

können. Zu dieser Beurteilung wird vor allem die Breslow-Tumordicke<br />

bestimmt, jedoch ist auch die histologische Aufarbeitung des Sentinel-<br />

Lymphknotens (SLN) für den weiteren Verlauf von maßgeblichem Belang.<br />

Bei der Untersuchung des SLN wurde jedoch neben den<br />

metastasenverdächtigen und metastasenfreien Lymphknoten, auch anderes<br />

Gewebe gefunden. Dabei handelt es sich um Melanozyten, die in vorherigen<br />

Arbeiten als benigne eingestuft wurden, sogenannte nodale Nävi (NN). Der<br />

histopathologische Nachweis und die Einschätzung der Dignität der NN sind<br />

von großer Bedeutung für den Patienten. Deshalb wurden in dieser Arbeit<br />

zum ersten Mal die klinische Charakteristika und Überlebensdaten einer<br />

großen Kohorte von MM-Patienten mit NN, welche sich zuvor einer Sentinel-<br />

Lymphknoten-Biopsie (SLNB) unterzogen hatten, überprüft und der<br />

Stellenwert des NN in der Diagnostik und für die Prognose beschrieben.


5<br />

1.2. Der melanozytäre Nävus<br />

1.2.1. Einteilung<br />

Der melanozytäre Nävus ist der häufigste gutartige Hauttumor in der weißen<br />

Bevölkerung, welcher schon bei Geburt vorhanden sein kann oder sich erst<br />

im Laufe des Lebens entwickelt. Vor allem in den ersten 3 Lebensdekaden<br />

kommt es zu einer Zunahme melanozytärer Läsionen. Es handelt sich um<br />

benigne Proliferationen der Melanozyten, welche in der Dermis oder<br />

Epidermis lokalisiert sind und sich in Nestern zusammenfügen (Hauschild et<br />

al., 2011). Je weiter die Nävuszellen in die Dermis wachsen, desto geringer<br />

ist die Melaninproduktion. Dieser Prozess wird „Reifung“ genannt (Bosserhoff<br />

and Strizzi, 2011). Die Anzahl an melanozytären Nävi, die ein Mensch<br />

ausbildet, ist abhängig von der genetischen Prädisposition, dem Alter und<br />

Umweltfaktoren, wie beispielsweise die Dauer der Sonnenexposition oder<br />

der Nähe zum Äquator. Melanozytäre Nävi treten meist multiple auf und ihre<br />

Existenz stellt einen Risikoindikator sowie eine mögliche Präkanzerose des<br />

malignen Melanoms dar. Eine Einteilung des melanozytären Nävus erfolgt<br />

anhand der Schicht, in der sich die Läsion befindet (Hauschild et al., 2011).<br />

Bei dem Nävus vom Junktionstyp handelt es sich um eine Ansammlung von<br />

Melanozyten im Bereich der dermoepidermalen Grenzzone. Meist zeigt sich<br />

eine dunkelbraun pigmentierte, scharf begrenzte Makula, die jedoch auch<br />

plaqueartig erhaben sein kann (Hauschild et al., 2011).<br />

Der Nävus vom Compoundtyp befindet sich in der Epidermis und Dermis. Er<br />

ist unterschiedlich stark erhaben (meist leicht erhabene Papel) und kann<br />

pigmentiert, aber auch hautfarben sein. Im Allgemeinen erscheint er<br />

hellbraun, also heller als der Junktionsnävus (Hauschild et al., 2011).<br />

Der dermale Nävus befindet sich, wie der Name ausdrückt, in der Dermis<br />

und ist hautfarben bzw. unpigmentiert. In der Epidermis befinden sich keine<br />

Melanozyten, sondern ausschließlich in der Dermis. Der Nävus sitzt der Haut<br />

meist leicht erhaben knotig mit regelmäßiger Oberfläche und scharfer<br />

Begrenzung auf (Hauschild et al., 2011).


6<br />

1.2.2. Der dysplastische Nävus<br />

Der dysplastische Nävus (DN) stellt eine Unterform der melanozytären Nävi<br />

dar. Dabei handelt es sich um atypische melanozytäre Zellen mit einer<br />

Tendenz zur malignen Entartung. Der DN wird in der Literatur, wenn auch<br />

unter kontroverser Diskussion, als eine Vorstufe und auch als Marker des<br />

MM gesehen (Crowson et al., 2006; Skender-Kalnenas et al., 1995) In 28%<br />

der MM-Fälle besteht eine Assoziation mit einem DN. Diese Assoziation<br />

nimmt jedoch mit zunehmendem Alter ab, was unter anderem der Zunahme<br />

anderer Subtypen, wie dem Lentigo-Maligna-Melanom (LMM), zuzuschreiben<br />

ist. Diese Läsionen können klinisch anhand der ABCDE-Regel diagnostiziert<br />

werden (Hauschild et al., 2011). Sie sind meist größer als benigne Nävi,<br />

haben eine unregelmäßige Begrenzung und eine unterschiedlich starke<br />

Pigmentierung (Bosserhoff and Strizzi, 2011). Histologisch sind eine basale<br />

Proliferation der Melanozyten sowie Atypien, wie Kernpolymorphien oder<br />

eine Verschiebung der Kern-Plasma-Relation und eine Stromareaktion zu<br />

erkennen. Außerdem ist häufig eine unregelmäßige Nestbildung im Bereich<br />

der Compoundzone mit Bridging, einer brückenartigen Verbindung der<br />

einzelnen Nester, sowie eine Durchwanderung in die Epidermis festzustellen<br />

(Hauschild et al., 2011).<br />

Abbildung 1: dysplastischer Nävus mit unregelmäßiger Begrenzung und<br />

Pigmentierung (Altmeyer and Paech, 2014)


7<br />

1.2.3. Wertigkeit und Behandlung<br />

Alle Nävi sollten in regelmäßigem Abstand von 2 Jahren im Rahmen des<br />

Hautscreenings, welches 2008 deutschlandweit eingeführt wurde,<br />

auflichtmikroskopisch untersucht werden. Zusätzlich können zur<br />

Verlaufskontrolle auffällige Befunde photodokumentiert werden, sodass eine<br />

Aussage über die Entwicklung einer Läsion möglich ist. Im Falle von<br />

Veränderungen wie Blutungen oder Größenzunahmen ist eine weitere<br />

histologische Abklärung entsprechend der ABCDE-Regel zu empfehlen. Die<br />

Abgrenzung zu einem frühen malignem Melanom ist rein klinisch häufig nur<br />

schwer möglich. Der DN ist meistens mit einem superfiziell spreitenden<br />

Melanom assoziiert (Reddy et al., 2013; Skender-Kalnenas et al., 1995).<br />

1.3. Der nodale Nävus<br />

1.3.1. Definition und Entstehung<br />

Nävoide Zellaggregate (Nodale Nävi, NN) in Lymphknoten zeigen sich<br />

normalerweise als intrakapsuläre oder trabekuläre Zusammenschlüsse<br />

kleiner, monomorpher bzw. uniformer Melanozyten ohne Mitosen und mit<br />

einem schmalen Zytoplasmasaum (Bautista et al., 1994). Sie ähneln den<br />

Melanozyten der intradermal gelegenen melanozytären Nävi und<br />

unterscheiden sich von metastatischen Zellen unter anderem dadurch, dass<br />

sie weder Atypien noch eine erhöhte Mitoserate aufweisen.<br />

Ab und zu können sie auch an kleine Gefäße angrenzend oder in<br />

lymphatischen Gefäßen, welche die Lymphknoten umgeben, entdeckt<br />

werden (Carson et al., 1996; McCarthy et al., 1974; Stolz et al., 1989).<br />

Nävuszellen sind üblicherweise von einem feinen retikulären Bindegewebe<br />

umgeben, welches nicht mit Melanomzellen assoziiert ist (Andreola and<br />

Clemente, 1985). Diese Zellen reagieren positiv auf das S100-Protein, aber<br />

exprimieren kein oder nur gering HMB-45 (Carson et al., 1996). Im<br />

Gegensatz zu Metastasen-assoziierten melanozytären Zellen, tendieren<br />

nodale Nävuszellen dazu, negativ auf den Proliferationsmarker Ki-67 zu<br />

reagieren (Biddle et al., 2003; Lohmann et al., 2002). Da ein NN eine


8<br />

bösartige Metastase imitieren kann, ist die histopathologische Untersuchung<br />

von großer Bedeutung. Das Auftreten von Nävuszellansammlungen in<br />

Lymphknoten ist spätestens seit der Beschreibung durch Stewart und<br />

Copeland 1931 bekannt. Es gibt 2 Theorien zur Genese eines NN bzw. wie<br />

die Nävuszellen die Lymphknoten erreichen. In der 1. Theorie wird vermutet,<br />

dass sich Stammzellen aus der Neuralleiste in den Lymphknoten festgesetzt<br />

haben und nicht weiter gewandert sind. Man spricht in diesem Fall auch von<br />

der „ruhenden Migration“. Die 2. Theorie wurde 1935 von Von Albertini<br />

vorgestellt und beschreibt den Transport von Zellen aus kutanen<br />

melanozytären Läsionen über dermale Lymphbahnen in die Lymphknoten<br />

(Von Albertini, 1935). Die Nävuszellen tendieren dazu sich in Nestern oder in<br />

strangförmigen Verbindungen im kollagenösen Gewebe anzuordnen, ähnlich<br />

den kutanen Nävi der Dermis (Fontaine et al., 2002). Eine signifikante<br />

Assoziation zwischen einem primären MM und einem NN im regionalen<br />

Lymphknoten wurde in verschiedenen Studien festgestellt. So wurden in<br />

23,6% der MM-Patienten ein NN gefunden. Im Vergleich dazu nur in 2% der<br />

Patienten mit einem Mammakarzinom. Daraus lässt sich herleiten, dass die<br />

Existenz des MM mit der Entwicklung eines NN verknüpft sein könnte<br />

(Carson et al., 1996; Parker et al., 1999; Patterson, 2004).<br />

1.3.2. Lokalisation<br />

NN werden meistens in axillären Lymphknoten, aber auch in den zervikalen<br />

und inguinalen Lymphknotenkompartimenten entdeckt. Interessanterweise<br />

wurden NN bis jetzt nur in Lymphknoten, die dem oberflächlichen, kutanen<br />

Lymphabstromgebiet angehören, gefunden (Fontaine et al., 2002). Viszerale<br />

Knoten oder andere Lokalisationen, wie zum Beispiel submandibular sind<br />

selten involviert (Carson et al., 1996; Jensen and Correll, 1980; Parker et al.,<br />

1999; Patterson, 2004). Meistens sehen die Zellansammlungen wie einfache<br />

melanozytäe Nävi aus und befinden sich in der kollagenösen Kapsel oder<br />

trabekulär und sind deutlich von der subkapsulären, sinusidalen Lokalisation<br />

der MM-Metastasen abzugrenzen (Fontaine et al., 2002). Hier ist jedoch<br />

auch an Ausnahmen zu denken, da NN zwar selten, aber durchaus auch in


9<br />

anderen Bereichen des Lymphknotens, wie beispielsweise im Parenchym,<br />

gefunden wurden (Bautista et al., 1994; Biddle et al., 2003; Hruban et al.,<br />

1990; Ridolfi et al., 1977).<br />

Abbildung 2: Melanozyten, die sich in der Kapsel eines Lymphknoten<br />

befinden (H&E, ×20) (Holt et al., 2004).<br />

1.3.3. Häufigkeit<br />

Zwar sind NN nicht ungewöhnlich, jedoch ist die Häufigkeit ihres<br />

Vorkommens umstritten. In verschiedenen Studien, die versucht haben die<br />

Häufigkeit von NN zu ermitteln, kam es zu diskrepanten Ergebnissen<br />

(Carson et al., 1996). Unter allen Patienten mit einem MM, bei denen eine<br />

Lymphadenektomie oder eine Lymphknotenbiopsie durchgeführt wurde,<br />

hatten 3-22% einen nodalen Nävus (Carson et al., 1996; Ridolfi et al., 1977).<br />

Bei MM-Patienten wurden infolge der kompletten Lymphadenektomien<br />

zwischen 0,12% und 0,54% NN gefunden (Bautista et al., 1994; Carson et<br />

al., 1996; Patterson, 2004; Ridolfi et al., 1977). Bei selektiven<br />

Lymphknotendissektionen konnten in 1,2% und in SLNB konnte in 3,9%-13%<br />

ein NN detektiert werden (Carson et al., 1996; Fontaine et al., 2002; Holt et<br />

al., 2004; Witte et al., 2006). Entscheidend ist, dass ein NN deutlich häufiger<br />

bei Patienten mit einem MM vorkommt, als bei Patienten mit benignen<br />

melanozytären Läsionen der Haut., denn auf nävoide Zellen wurde auch in


10<br />

Lymphknoten von Patienten ohne bekannte maligne Erkankung gestoßen<br />

(Biddle et al., 2003). Auch ist die Inzidenz nodaler Nävi bei<br />

Lymphknotendissektionen im Rahmen anderer Tumorerkrankungen<br />

niedriger.<br />

Laut Carson et al. waren Patienten mit einem MM, welches mit einem<br />

kutanen melanozytären Nävus assoziiert war, signifikant häufiger von einem<br />

NN betroffen als Patienten, deren MM keine Verbindung zu einem vorher<br />

bestehenden melanozytären Nävus hatten. NN sind daher stark mit der<br />

Existenz kutaner Melanome assoziiert und werden vermehrt bei Melanomen<br />

aus präexistenten Läsionen gefunden (Carson et al., 1996).<br />

Nävuszellaggregate konnten aber auch in Lymphknoten gefunden werden,<br />

die mit einem Nävus bleu, einem zellulären Nävus bleu, einem<br />

Ballonzellnävus und atypischen spitzoiden Tumoren in Verbindung stehen<br />

(Busam et al., 2009; Dohse and Ferringer, 2010; Ridolfi et al., 1977; Scheller<br />

et al., 2010; Urso, 2008).<br />

1.3.4. Wertigkeit, Diagnostik und Behandlung<br />

Nävoide Zellaggregate im lymphatischen Abflussgebiet eines MM können<br />

irrtümlich als MM-Metastase verkannt werden. NN waren mit einer HE-<br />

Färbung (Hämatoxylin-Eosin-Färbung) in 78% der Fälle auffindbar, aber nur<br />

in 22% mit einer S100-Färbung (Carson et al., 1996). Die<br />

Differentialdiagnose zwischen NN und MM ist, trotz der fortgeschrittenen und<br />

sich stetig verbessernden diagnostischen Verfahren auf den Gebiet der<br />

Immunhistochemie und anderen Methoden wie In-situ-Hybridisierung und<br />

RT-PCR, immer noch schwierig (Dalton et al., 2010; Lohmann et al., 2002;<br />

Mentrikoski et al., 2009; Mihic-Probst et al., 2003; Taube et al., 2009). Über<br />

die biologische Wertigkeit und Dignität des NN wird kontrovers diskutiert<br />

(Biddle et al., 2003; Carson et al., 1996; McCalmont and Bastian, 2012;<br />

Patterson, 2004; Pulitzer et al., 2010; Ridolfi et al., 1977). So berichten<br />

Pulitzer et al. in ihrer Studie von gutartigem elastotischen Material in<br />

lymphatischen Bahnen und Lymphknoten und nennen diese Entdeckungen<br />

ein Paradigma für den passiven Transport von Gewebe und unterstützen


11<br />

somit die Theorie der benignen Metastasierung (Pulitzer et al., 2010). Daher<br />

ist der Beweis der oben erwähnten Entdeckung sowie die Überlebensdaten<br />

von MM-Patienten mit einem NN von fundamentaler Wichtigkeit, um die<br />

Behauptung, dass fremde Zellen oder zelluläre Aggregate, welche in SLN<br />

gefunden wurden, nicht notwendigerweise eine klinisch relevante Metastase<br />

repräsentieren, zu untermauern (Pulitzer et al., 2010). In der Studie von<br />

Carson et al. waren Zellen des MM und Zellen eines NN zytologisch<br />

eindeutig unterscheidbar. In manchen Fällen waren sowohl Zellen eines NN,<br />

als auch Zellen einer MM-Metastase nachweisbar. Dann ähnelten letztere<br />

eindeutig denen des Primärtumors (Carson et al., 1996).<br />

1.4. Das maligne Melanom<br />

1.4.1. Definition<br />

Das maligne Melanom (MM) entwickelt sich meistens aus Melanozyten der<br />

basalen Epidermisschicht. Es maskiert sich mit histologischen Eigenschaften<br />

einer großen Spanne anderer Tumoren, wie Lymphomen, neuroendokrine<br />

Tumoren, wenig differenzierten Karzinomen und Sarkomen. Im Übringen<br />

kann es diverse zytoplasmatische Morphologien und verschiedenste<br />

architektonische Muster annehmen (Banerjee and Harris, 2000). Das MM ist<br />

ein sehr aggressiver Tumor, der frühzeitig infiltrativ wächst und früh<br />

lymphogen später auch hämatogen metastasiert. Es ist für 90% der durch<br />

Hautkrebs verursachten Todesfälle verantwortlich (Büchels et al., 2000;<br />

Kropp et al., 2001). Fernmetastasen treten vor allem in der Leber, im<br />

Gastrointestinaltrakt, in der Lunge, im Knochen, im Gehirn, in der Kutis und<br />

Subkutis, aber auch in Milz und Niere auf. Das MM entsteht abhängig von<br />

der anatomischen Lokalisation in ungefähr 50% der Fälle aus einem<br />

vorbestehenden Nävus (Skender-Kalnenas et al., 1995).


12<br />

Abbildung 3: Histologisches Präparat eines MM (Altmeyer & Paech, 2014)<br />

1.4.2. Epidemiologie<br />

Weltweit erkranken jährlich ungefähr 200.000 Menschen an einem malignen<br />

Melanom (Ferlay et al., 2010). Die standardisierte Erkrankungsrate in<br />

Deutschland lag im Jahre 2010 bei 18/100.000 bei Männern und bei<br />

17,8/100.000 bei Frauen (Robert Koch Institut, 2012). Das<br />

Manifestationsalter hat zwei Häufigkeitsgipfel, der erste mit 54 Jahren, der<br />

zweite mit 74 Jahren. Die Lokalisation des MM ist altersabhängig<br />

unterschiedlich verteilt. So treten im mittleren Lebensalter vermehrt MM des<br />

Rumpfes und im fortgeschrittenen Alter vermehrt MM des Gesichts und der<br />

Ohren auf (Berwick, 2011).<br />

Die Inzidenz des MM ist in den letzten 20 Jahren in Deutschland um das 4-<br />

fache gestiegen, während die Mortalität jedoch konstant geblieben ist (Robert<br />

Koch Institut, 2012). Dies ist vor allem durch die frühzeitige Diagnose mit<br />

folglich geringerer Tumordicke erklärbar, welche seit der Einführung eines<br />

Hautscreenings 2008 möglich wurde (Eisemann et al., 2012).


13<br />

1.4.3. Ätiologie<br />

Bei der Entstehung eines MM spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Man<br />

kann diese grob in angeborene und erworbene Risikofaktoren unterteilen.<br />

Zu den angeborenen Faktoren zählt zum einen die konstitutive<br />

Pigmentierung. Ein erhöhter Melaningehalt bietet einen gewissen Schutz<br />

gegen DNA-Schäden in der Epidermis (Yamaguchi et al., 2006). Folglich<br />

haben Patienten mit hellen Haaren, blauen Augen und einer zu<br />

Sonnenbränden neigenden Haut ein erhöhtes MM-Risiko durch UV-<br />

Exposition. Es ist jedoch anzumerken, dass nicht jeder Patient des gleichen<br />

Hauttyps auch gleich auf eine UV-Exposition reagiert. (Bykov et al., 2000;<br />

Wagner et al., 2002).<br />

Die Anzahl an Nävi stellt einen weiteren wichtigen Risikofaktor dar. Patienten<br />

mit vielen Nävi haben ein erhöhtes Risiko an einem MM zu erkranken<br />

(Armstrong and Kricker, 2001). Selbst wenn klinisch keine dysplastischen<br />

Nävi nachweisbar waren, konnte die Existenz von multiplen Nävi (> 100) mit<br />

einem signifikant erhöhtem Risiko ein MM zu entwickeln, assoziiiert werden<br />

(Huynh et al., 2003).<br />

Auch eine positive Familienanamnese hat Auswirkungen auf das MM-Risiko.<br />

Verwandte ersten Grades von MM-Patienten haben ein erhöhtes Risiko an<br />

einem MM zu erkranken (Berwick, 2011). Auch ein Melanom in der<br />

Vorgeschichte gilt als Risikofaktor, das mit einer erhöhten MM-Inzidenz in<br />

Erscheinung tritt. So treten 5-10% der MM in erblich belasteten Familien auf<br />

(Gandini et al., 2005; Garbe et al., 2005). Zu den erworbenen Risikofaktoren<br />

zählt die UV-Belastung, besonders wenn sie in der Kindheit stattfindet. Dabei<br />

wird zwischen der intermittierenden Sonnenexposition und Sonnenbränden<br />

unterschieden (AWMF-Leitlinien-Register, 2013). Mit zunehmender Nähe<br />

zum Äquator und folglich erhöhter Sonnenexposition steigt die Inzidenz. Dies<br />

wird vor allem an sonnenexponierten Körperstellen, wie Wange, Stirn und<br />

Nase, beobachtet.


14<br />

1.4.4. Lokalisation<br />

Das MM entsteht meistens auf der Haut, kann aber auch auf Schleimhäuten,<br />

Uvea, Retina, Leptomeningnen, in der Kochlea oder im Gastrointestinaltrakt<br />

auftreten (Hein et al., 2011). Das MM ist vor allem an den Extremitäten (50%)<br />

zu beobachten. In 35% befindet sich der Primarius im Bereich des Rumpfes<br />

und in 15% im Hals- und Nackenbereich (Fontaine et al., 2002). Die<br />

Verteilung ist geschlechterabhängig, sodass das MM bei der Frau vermehrt<br />

an den Unterschenkeln auszumachen ist, beim Mann jedoch häufiger am<br />

Rumpf, vor allem im Bereich des Rückens auftritt (Hein et al., 2011).<br />

1.4.5. Subtypen<br />

Das MM lässt sich in 5 Subtypen unterteilen: das superfiziell spreitende<br />

Melanom (SSM), das noduläre Melanom (NM), das akrolentiginöse Melanom<br />

(ALM) und das Lentigo-Maligna-Melanom (LMM). Diese Unterteilung in<br />

Subtypen scheint aus mehreren Gründen sinnvoll. Dazu gehören einerseits<br />

die Häufigkeitsverteilung, die Lokalisation, die histologische Differenzierung,<br />

aber auch die primäre Wachstumsrichtung, die damit verbundene Invasivität<br />

und letztlich der zeitliche Verlauf der Metastasierung und demzufolge die<br />

Prognose.<br />

Superfiziell spreitendes Melanom<br />

Das superfiziell spreitende Melanom ist mit 60% der häufigste Subtyp. Es ist<br />

vor allem am Rumpf lokalisiert und zeichnet sich durch ein langes<br />

horizontales intraepidermales Wachstumsmuster aus. Erst im Verlauf kommt<br />

es zu einem invasiven, vertikalen und somit sekundär knotigem Wachstum.<br />

Das SSM ist unregelmäßig begrenzt und enthält in fortgeschrittenen Stadien<br />

häufig helle Regressionszonen, sodass verschiedene Farbtöne das<br />

morphologische Bild ausmachen. Zudem ist es meist makulös und enthält<br />

eventuell leicht erhabene papulöse Anteile. Später stehen knotige Anteile und<br />

ein unregelmäßiges Bild mit Ulzerationen im Vordergrund. Dieser Subtyp ist<br />

häufig mit einem vorbestehenden oder dysplastischen Nävus assoziiert


15<br />

(Reddy et al., 2013).<br />

Abbildung 4: Superfiziell spreitendes Melanom (Altmeyer & Paech, 2014).<br />

Noduläres Melanom<br />

Das noduläre Melanom ist mit 20% das am zweit häufigsten vorkommende<br />

Melanom. Es ist vor allem durch sein primär vertikales, also primär knotig<br />

exophytisches Wachstum und der damit verbundenen schlechten Prognose<br />

gekennzeichnet. Es ist meist scharf begrenzt, häufig schwarzbraun<br />

pigmentiert mit teils erosiv-ulzerierendem Zentrum (Garbe et al., 2005; Hein<br />

et al., 2011).<br />

Lentigo-Maligna-Melanom<br />

10% aller MM zeigen sich in Form eines Lentigo-Maligna-Melanoms. Es tritt<br />

vor allem an sonnenexponierten Körperstellen, wie dem Gesicht, auf dem<br />

Boden einer Lentigo Maligna auf. Es ist in höherem Lebensalter, meist nach<br />

dem 60. Jahr, mit zunehmender Tendenz zu sehen. Die Begrenzung ist meist<br />

unscharf, die Verfärbung unregelmäßig von hellbraun bis hin zu tiefschwarz.<br />

Es können sich papulöse Anteile und auch Ulzerationen entwickeln (Cohen,<br />

1995). Aufgrund der relativ späten Metastasierung ist die Prognose meist<br />

günstiger als bei anderen Formen des MM (Hein et al., 2011).


16<br />

Akrolentiginöse Melanom<br />

Das Akrolentiginöse Melanom ist mit 5% eher selten und entwickelt sich vor<br />

allem an den Handinnenflächen, Phalangen und Fußsohlen. Es ist<br />

gekennzeichnet durch ein klinisch sehr heterogenes Bild mit Erosionen und<br />

Ulzerationen. Da es lange unerkannt bleibt, wird die Diagnose häufig erst<br />

spät gestellt, sodass die Prognose dementsprechend schlecht ist (Hein et al.,<br />

2011).<br />

Neben den genannten Subtypen gibt es Sonderformen wie z. B. das<br />

amelanotische Melanom sowie Schleimhaut- oder andere extrakutane<br />

Melanome, die etwa 5% aller MM ausmachen.<br />

1.4.6. Diagnostik<br />

Zu Beginn sollte eine Inspektion des gesamten Integuments inklusive<br />

dermatoskopischer Beurteilung durchgeführt werden, um eventuelle<br />

Melanomvorläuferläsionen zu entdecken. Die dermatoskopisch erhobenen<br />

Befunde können photodokumentiert werden und zur Verlaufskontrolle dienen.<br />

Auch die Lymphknotenpalpation gehört zur Erfassung eines ersten<br />

Eindruckes dazu. Zur genaueren Beurteilung der melanozytären Läsionen<br />

dient die ABCDE-Regel (Hauschild et al., 2011). Das A steht für Asymmetrie,<br />

das B für Begrenzung, womit gemeint ist, ob die Grenzen regelmäßig oder<br />

unregelmäßig sind. Das C steht für Color, die Farbe. Hier ist vor allem eine<br />

homogene Pigmentierung von einer inhomogenen Farbverteilung<br />

abzugrenzen. Insbesondere eine mögliche Farbveränderung im zeitlichen<br />

Verlauf ist von Bedeutung. Das D steht für Durchmesser. Läsionen unter 6<br />

mm werden als risikoarm eingeschätzt, wobei auch hier wieder das<br />

Wachstum im zeitlichen Verlauf zu beachten ist. Das E steht für Erhabenheit<br />

(Hauschild et al., 2011). Auflichtmikroskopisch ist beim malignen Melanom<br />

ein unregelmäßiges Pigmentmuster mit asymmetrischen, unregelmäßigen<br />

Ausläufern, sogenannten Pseudopodien, sowie weißliche Regressionszonen<br />

zu sehen (Hauschild et al., 2011).<br />

Die präoperative stadiengerechte Einteilung ist sehr wichtig, da sie das


17<br />

Ausmaß des operativen Eingriffs vorgibt. Ein Ultraschall der Haut mit einem<br />

100-MHz-Kopf, hilft die Tumorausbreitung in der Haut zu beurteilen.<br />

Melanozytäre Hautläsionen zeigen sich als homogenes echoarmes Gewebe<br />

mit einer umgebenden echoreichen Dermis, sodass eine Unterscheidung vor<br />

allem durch einen erfahrenen Untersucher leicht zu treffen ist. Die scharfe<br />

Grenze zwischen hypoechogenem Tumorgewebe und hyperreflexer Dermis<br />

an der Tumorbasis ermöglicht eine Beurteilung der maximalen vertikalen<br />

Ausbreitung des Tumors (Gambichler et al., 2007). Diese nichtinvasive<br />

Technik dient einer verbesserten Planung der Sentinel-Lymphknoten-Biopsie<br />

(SLNB). Bis einschließlich Stadium IIB erfolgt als weitere diagnostische<br />

Untersuchung eine lokoregionale Lymphknotensonographie sowie die<br />

Bestimmung des Serummarkers S100B. Zur Vervollständigung der<br />

Staginguntersuchungen werden je nach histologischem Befund, d.h. je nach<br />

Tumordicke und dem dadurch gegebenen Metastasierungsrisiko weitere<br />

Untersuchungen zum Ausschluss von regionalen Haut-, Lymphknoten- und<br />

Fernmetastasen durchgeführt. Dazu gehören die Sonographie des<br />

Abdomens, eine Computertomographie des Abdomens, ein MRT des<br />

Schädels, eine Röntgenaufnahme des Thorax und eine Skelettszintigraphie<br />

(AWMF-Leitlinien-Register, 2013).<br />

Um jedem Patienten eine stadiengerechte Therapie gewährleisten zu können<br />

und gegebenenfalls eine Prognoseeinschätzung vorzunehmen, ist es von<br />

maßgeblicher Bedeutung über eine einheitliche Klassifikation zu verfügen.<br />

Mit Hilfe der TNM-Klassifikation ist dies möglich. Dabei beschreibt T die<br />

Tumordicke nach Breslow, welche Anhand des histologischen Präparats<br />

bestimmt wird. DesWeiteren findet die Mitoserate, welche als die Anzahl an<br />

Mitosen pro Quadratmilimeter im Primarius (Mitose/mm²) definiert wird, im<br />

Stadium T1 Beachtung. Sie ersetzt das Invasionslevel nach Clark als das<br />

Kriterium, welches das Stadium T1b definiert. Liegt die Mitoserate >1/mm²,<br />

wird der Zusatz (b) hinzugefügt, da in dieser Situation ein erhöhtes<br />

Metastasierungsrisiko vorhanden ist und eine Abnahme der Überlebenszeit<br />

verzeichnet wurde (Thompson et al., 2011). So liegt die 10-Jahres-<br />

Überlebensrate bei Patienten mit einem nicht ulzerierten MM unter 1 mm<br />

Tumordicke bei 95%, wenn die Mitoserate < 1/mm ist und fällt auf 88% bei


18<br />

Patienten mit einer Mitoserate > 1/mm² (Balch et al., 2009). Die wichtigsten<br />

prognostischen Faktoren im lokalisierten Stadium sind die Tumordicke, die<br />

Mitoserate und eine Ulzeration (Balch et al., 2009). Das Vorliegen einer<br />

Ulzeration beschreibt das Fehlen einer intakten Epidermis und führt nach der<br />

AJCC-Stadieneinteilung (American Joint Committee on Cancer) von 2009 zu<br />

dem Zusatz (b). Die Metastasierung erfolgt in der Mehrzahl der Fälle primär<br />

lymphogen in das regionale Lymphknotenkompartiment und sekundär<br />

hämatogen. Die Bezeichnung N trifft eine Aussage über den<br />

Lymphknotenstatus und umfasst die Anzahl vorhandener Lymphknotenmetastasen<br />

und die Tumorlast. Dabei wird zwischen Makrometastasen,<br />

welche schon klinisch oder mit bildgebenden Verfahren zu erkennen sind und<br />

Mikrometastasen, welche erst histologisch gesichert werden müssen,<br />

unterschieden. Die Kategorie N2c beschreibt das Auftreten von<br />

Satellitenmetastasen und In-Transit-Metastasen. Satellitenmetastasen<br />

befinden sich in einem Durchmesser von 2 cm um den Primarius herum. In-<br />

Transit-Metastasen sind im Bereich des Lymphabflusses zwischen Primarius<br />

und regionalen Lymphknotenkompartiment lokalisiert. Die M-Kategorie wird<br />

durch die Lokalisation der Fernmetastasen und erhöhte LDH-Werte definiert.<br />

Diese befinden sich jenseits des regionalen Lymphknotenkompartiments.<br />

Treten sie kutan, subkutan oder auch in entfernten Lymphknoten auf, werden<br />

sie mit M1a beziffert. Lungenmetastasen bilden die Subkategorie M1b;<br />

andere viszerale Metastasen die Subkategorie M1c. Der letzten Kategorie<br />

gehören auch alle Fernmetastasen an, sobald das Serum-LDH erhöht ist.<br />

Der serologische Parameter repräsentiert einen vermehrten Zellumsatz und<br />

ist ein signifikanter Vorhersagewert, der mit einer schlechteren Prognose<br />

einher geht (Balch et al., 2009). Patienten im Stadium IV haben ein deutlich<br />

geringeres 1- und 2-Jahres-Überleben bei erhöhten Serum-LDH (32% und<br />

18%) im Vergleich zu Patienten mit einem normalen Serum-LDH-Spiegel<br />

(65% und 40%) (Balch et al., 2009).


19<br />

Tabelle 1: T-Klassifikation (nach AJCC von 2009)<br />

T Tumordicke Ulzerationsstatus<br />

Tis entfällt entfällt<br />

Tx Keine Angabe Stadium nicht bestimmbar<br />

T1a Tumordicke < 1,0 mm<br />

ohne Ulzeration, Mitoserate 4,0 mm<br />

T4b Tumordicke > 4,0 mm<br />

mit Ulzeration oder Mitoserate >1/qmm<br />

ohne Ulzeration<br />

mit Ulzeration<br />

ohne Ulzeration<br />

mit Ulzeration<br />

ohne Ulzeration<br />

mit Ulzeration<br />

Tabelle 2: N-Klassifikation (nach AJCC von 2009)<br />

N<br />

Anzahl metastasierter<br />

Lymphknoten<br />

Masse der<br />

Lymphknotenmetastasen<br />

N0 0 entfällt<br />

N1a 1 Knoten Mikrometastase(n)*<br />

N1b 1 Knoten Makrometastase(n)**<br />

N2a 2-3 Knoten Mikrometastase(n)*<br />

N2b 2-3 Knoten Makrometastase(n)**<br />

N2c<br />

2-3 Knoten<br />

In-Transit-Metastase(n)/<br />

Satelliten-Metastase(n) ohne<br />

regionäre<br />

Lymphknotenbeteiligung<br />

N3<br />

4 oder mehrere Lymphknoten<br />

befallen oder verbackene<br />

Lymphknoten, oder In-Transit- oder<br />

Satelittenmetastasen mit regionaler<br />

Lymphknontenbeteiligung<br />

In-Transit-Metastase(n) /<br />

Satelliten-Metastase(n) mit<br />

regionärer<br />

Lymphknotenbeteiligung<br />

* der Nachweis der Mikrometastasierung ist in der neuen AJCC-Klassifikation<br />

bereits bei Auffinden einer einzelnen Zelle, die immunhistologisch positiv reagiert,<br />

erbracht<br />

* Mikrometastase(n) diagnostiziert nach Schildwächter- oder elektiver<br />

Lymphadenektomie<br />

** Makrometastase(n) definiert als klinisch festgestellte Lymphknoten-Metastasen<br />

durch therapeutische Lymphadenektomie bestätigt oder Lymphknoten-Metastasen<br />

mit großer extrakapsulärer Ausdehnung


20<br />

Tabelle 3: M-Klassifikation (nach AJCC von 2009)<br />

M Lokalisation Serum LDH<br />

M0 Keine Fernmetastasen entfällt<br />

M1a<br />

Fernmetastasen der Haut, der Subkutis<br />

oder der Lymphknoten, jenseits der<br />

regionären Lymphknoten*<br />

normal<br />

M1b Lungenmetastase(n) normal<br />

M1c alle anderen viszeralen Metastasen normal<br />

M1c jede Fernmetastase erhöht<br />

* Zu der Klassifikation M1a werden auch die iliakalen Lymphknoten gezählt<br />

Eine universelle und international organisierte Einteilung in Stadien erfolgt<br />

anhand der AJCC-Klassifikation von 2009, die neben der Tumordicke,<br />

Ulzeration und Mitoserate, auch die lymphogene und hämatogene<br />

Metastasierung, wie oben beschrieben, zur Beurteilung mit einbezieht. Die<br />

Stadien I und II beschreiben MM ohne Lymphknotenbeteiligung, im Stadium<br />

III sind Lymphknotenmetastasen vorhanden und im Stadium IV konnten<br />

Fernmetastasen diagnostiziert werden (AWMF-Leitlinien-Register, 2013).<br />

Zusätzlich werden Patienten mit Metastasen eines MM ohne lokalisierbaren<br />

Primarius dem Stadium III zugeordnet. Hierdurch soll einheitliche Beurteilung<br />

mit entsprechenden therapeutischen Konsequenzen und eine mögliche<br />

Prognosebestimmung abgeleitet werden können.


21<br />

Tabelle 4: Stadieneinteilung des malignen Melanoms (nach AJCC von 2009)<br />

Stadium T Ulzeration N M<br />

0 Tis N0 M0<br />

IA T1a Ø N0 M0<br />

IB<br />

T1b<br />

+/oder<br />

Mitoserate<br />

N0 M0<br />

>1/mm 2<br />

T2a Ø N0 M0<br />

IIA T2b + N0 M0<br />

T3a Ø N0 M0<br />

IIB T3b + N0 M0<br />

T4a Ø N0 M0<br />

IIC T4b + N0 M0<br />

III<br />

jedes<br />

T<br />

N1-N3<br />

M0<br />

IIIA<br />

Mikroskopische Metastasen<br />

(klin. okkult) in bis zu 3 LK<br />

M0<br />

IIIB<br />

Mikroskopische Metastasen<br />

(klin. okkult) in bis zu 3 LK<br />

M0<br />

IIIB<br />

Bis 3 makroskopische<br />

Metastasen.<br />

M0<br />

IIIB<br />

Keine, aber Satelliten -<br />

und/oder In-transit Metastasen<br />

M0<br />

IIIC<br />

Bis 3 makroskop. Metastasen/<br />

Satelliten/ In-transit Metastasen<br />

ohne regionäre LK-<br />

Metastasen<br />

M0<br />

IIIC<br />

4 oder >4 makroskop.<br />

Metastasen/ Satelliten +/ oder<br />

intransit Metastasen mit<br />

regionären LK-Metastasen<br />

M0<br />

IV jedes T jedes N M1a-c


22<br />

1.4.7. Therapie<br />

Alleine der Verdacht eines malignen Melanoms sollte eine Exzisionsbiopsie<br />

nach sich ziehen. Anschließend wird das Präparat histologisch und<br />

immunhistochemisch aufgearbeitet. Bei histopathologischer Bestätigung der<br />

Verdachtsdiagnose sollte innerhalb von 4 Wochen eine Nachresektion mit<br />

entsprechendem Sicherheitsabstand erfolgen. Das MM zeigt sich<br />

histologisch mit einer unregelmäßigen Epidermishyperplasie. Es sind<br />

atypische Melanozyten vorhanden, welche eine Polymorphie aufweisen und<br />

vermehrt Mitosen enthalten. Sie gruppieren sich zu Nestern oder lassen sich<br />

als Einzellformationen in allen Epidermislagen finden. Oft ist eine breite<br />

dermale Infiltration und ein kräftiges lymphozytäres Infiltrat an der<br />

Tumorbasis vorzufinden (Altmeyer & Paech, 2014). Wenn klinisch die<br />

Diagnose eines MM sichergestellt werden kann, sollte die Primärexzision<br />

direkt mit einem Sicherheitsabstand, welcher von der vertikalen Tumordicke<br />

nach Breslow abhängig ist, erfolgen. Bei einem Carcinoma in Situ wird ein<br />

Abstand von 0,5 cm angestrebt. Bei bis zu 2 mm Tumordicke wird 1 cm<br />

Sicherheitsabstand, bei > 2 mm Tumordicke werden 2 cm empfohlen<br />

(Sladden et al., 2009). Ist eine vollständige Resektion nicht möglich, kann<br />

eine Radiotherapie zur lokalen Kontrolle des Tumors in Betracht gezogen<br />

werden (AWMF-Leitlinien-Register, 2013). Ab einer Tumordicke von über 1<br />

mm wird, falls eine Metastasierung klinisch und sonographisch<br />

ausgeschlossen werden konnte, eine SLNB empfohlen. Diese kann jedoch<br />

bei bestehenden Risikofaktoren (Ulzeration, erhöhte Mitoserate) schon bei<br />

dünneren Tumoren (0,75 – 1 mm) erwogen werden. Eine SLNB erfolgt nur<br />

bei vorherigem Ausschluss einer Fernmetastasierung. Die Lymphdrainagewege<br />

werden dazu präoperativ mittels Lymphszintigraphie und intraoperativ<br />

mit einer Gamma-Sonde dargestellt. Dabei konnte in weniger als 15% der<br />

Patienten mit einem Tumor dünner als 2 mm ein positiver SLN nachgewiesen<br />

werden (Statius Muller et al., 2001). Bei der SLNB handelt es sich um eine<br />

Staging-Untersuchung, eine therapeutische Wirksamkeit auf das Gesamtüberleben<br />

ist nicht geklärt. Sie verbessert jedoch die Rezidivfreiheit im<br />

entsprechenden Lymphknotenkompartiment. Der Status des SLN ist der<br />

wichtigste prognostische Faktor (AWMF-Leitlinien-Register, 2013, Morton et


23<br />

al., 2014). Ein Tumornachweis im SLN ist mit einer signifikant schlechteren<br />

Prognose assoziiert. Die 10-Jahres-Überlebensrate für Patienten mit einem<br />

MM mittlerer Tumordicke lag bei 62.1±4.8% falls der SLN positiv war, aber<br />

bei 85.1±1.5% falls er negativ war (Morton et al., 2014). Bei Morton et al.<br />

zeigte sich eine drastische Reduzierung der 5-Jahres-Überlebensrate von<br />

90% auf 72% (Morton et al., 2006).<br />

Die Gewebeproben werden anschließend in Formalin fixiert und histologisch<br />

mittels HE-Färbung und mit immunhistochemischen Markern wie S100,<br />

HMB-45 und eventuell zusätzlich mit MelanA und Ki-67 angefärbt (s.u.). Ist<br />

der SLN negativ, erfolgen keine weiteren therapeutischen Schritte und dem<br />

Patienten wird eine regelmäßige Nachsorge empfohlen.<br />

Bei histologischem Nachweis eines positiven SLN oder auch bei klinisch<br />

apparenten und durch bildgebende Verfahren bestätigte Lymphknotenmetastasen,<br />

wird direkt eine Lymphadenektomie der betroffenen<br />

Lymphknotenregion empfohlen, obwohl ein prognostischer Überlebensvorteil<br />

nicht sicher bewiesen werden konnte (Kretschmer et al., 2004, Garbe et al.,<br />

2005).<br />

Im Falle eines positiven SLN besteht eine 20%ige Chance, dass auch<br />

weitere Lymphknoten von Metastasen befallen sind. Dabei können<br />

lymphogene In-Transit- bzw. Satellitenmetastasen bei singulärem Auftreten<br />

chirurgisch entfernt werden. Besteht die Chance einer R0-Resektion und<br />

handelt es sich um singuläre oder eine geringe Anzahl von Metastasen,<br />

sollten diese, auch im Stadium IV, operativ entfernt werden (Wong et al.,<br />

1993). Die 5-Jahres-Überlebensrate nach Resektion hämatogener<br />

Metastasen beträgt etwa 20% (Wong et al., 1993). Bei multiplem Befall ist die<br />

Prognose infaust; es wird palliativ behandelt. Ebenso können<br />

Fernmetastasen der Haut, des Gehirns und der Knochen wie auch Rezidive<br />

mittels Radiatio palliativ behandelt werden (Lee et al., 2000; Seegenschmiedt<br />

et al., 1999).<br />

Bei Patienten ab Stadium IIB kann eine adjuvante Therapie empfohlen<br />

werden. Ein sicherer Effekt auf das Gesamtüberleben wird in Frage gestellt,<br />

doch zeigte sich ein signifikanter Vorteil bezüglich der Rezidivfreiheit (Garbe<br />

et al., 2005). Die adjuvante Therapie erfolgt mit immunmodulierendem,


24<br />

hochdosierten Interferon alpha. Die Dauer der Therapie sollte ungefähr 18<br />

Monate betragen. Eine niedrig dosierte Interferon-Therapie kann bereits ab<br />

Stadium IIA angeboten werden und zeigte in Studien eine signifikante<br />

Verlängerung der rezidivfreien Überlebenszeit (Garbe et al., 2005). Weitere<br />

medikamentöse Möglichkeiten basieren auf einer zielgerichteten Therapie<br />

gegen durch bestimmte Mutationen veränderte Strukturen bzw.<br />

Signaltransduktionswegen. Mögliche Mutationen sollten ab Stadium IIIB<br />

bestimmt werden. Einerseits gibt es die BRAF-Mutation, welche in 40-60%<br />

aller Fälle vorhanden ist und einen Signaltransduktionsweg aktiviert (Davies<br />

et al., 2002). Eingesetzt werden Kinaseinhibitoren, wie der BRAF-Inhibitor<br />

Vemurafenib. Ein Ansprechen erfolgt bei bis zu 80% der mutationspositiven<br />

Patienten (Flaherty et al., 2010). Enthält das MM andererseits eine c-kit-<br />

Mutation, welche vor allem beim ALM und bei Schleimhautmelanomen zu<br />

finden ist, kann der Tyrosinkinaseinhibitor Imatinib eingesetzt werden (Curtin<br />

et al., 2006).<br />

Im Falle einer Palliativsituation bei nicht resizierbaren Metastasen, erfolgt<br />

eine Chemotherapie. Als Erstlinientherapie gilt eine Monochemotherapie mit<br />

dem Alkylanz Darcarbazin, welches eine Ansprechrate von bis zu 23%<br />

aufweist. Es gibt noch weitere, teils Polychemotherapien, die jedoch mit einer<br />

deutlich höheren Toxizität einhergehen und keine signifikante Lebensverlängerung<br />

erbringen können (AWMF-Leitlinien-Register, 2013).<br />

1.4.8. Nachsorge und Prognose<br />

Die Tumornachsorge umfasst einen Zeitraum von 10 Jahren, wobei ein<br />

Rezidiv vor allem (zu 90%) in den ersten 5 Jahren auftritt. Die<br />

Nachsorgekriterien orientieren sich an den klinischen Stadien, da mit ihnen<br />

das Rezidivrisiko korreliert. Neben der Selbstuntersuchung findet ein<br />

risikoadaptiertes Nachsorgeschema Anwendung. Es umfasst 3-6 monatliche<br />

Kontrollen des gesamten Integuments, die Lymphknotenpalpation, die<br />

Inspektion der Narbe, Bestimmung des Tumormarkers S100 im Serum, die<br />

Lymphknoten-Sonographie und eventuell eine Schnittbildgebung ab Stadium<br />

IIC, welche Röntgenaufnahmen, CT, MRT und Positronenemissionstomo-


25<br />

graphie (PET) umfassen kann (AWMF-Leitlinien-Register, 2013).<br />

In 90% der Patienten mit MM ist zum Zeitpunkt der Erstdiagnose keine<br />

Metastasierung vorhanden, sodass die tumorspezifische 10-Jahres-<br />

Überlebensrate insgesamt bei 75-80% liegt (Garbe et al., 2005). Die<br />

altersadaptierte 5-Jahres-Überlebensrate liegt in Deutschland bei Frauen bei<br />

91,9%, während sie bei Männern 87% beträgt. Sie sinkt jedoch mit<br />

zunehmendem Alter. Auch ist sie entscheident von verschiedenen anderen<br />

Faktoren abhängig. Das noduläre Melanom hat, aufgrund seiner primär<br />

vertikalen Wachstumsrichtung, eine schlechtere Prognose als andere<br />

Subtypen. Zusätzlich sind die Tumordicke, der Lymphknotenbefall oder das<br />

Vorliegen von Fernmetastasen ausschlaggebend (Eisemann et al., 2012).<br />

Methodisch genauer ist es daher, die Häufigkeit von Rezidiven in den<br />

einzelnen Stadien zu betrachten. Patienten im Stadium I erleiden in 7,1%, im<br />

Stadium II in 32,8% und im Stadium III in 51% ein Rezidiv (Leiter et al.,<br />

2012). Die 5-Jahres-Überlebensrate im Stadium III liegt zwischen 78% und<br />

40% und umfasst damit eine große Spannbreite. Sie ist unter anderem von<br />

der Tumorlast abhängig und von der Anzahl befallener Lymphknoten (Balch<br />

et al., 2009).<br />

Im Stadium der Fernmetastasierung beträgt die mittlere Überlebenszeit 7<br />

Monate. Die 1-Jahres-Überlebensrate im Stadium M1a liegt mit 62% am<br />

Höchsten, danach folgt das Stadium M1b mit 53% und schließlich das<br />

Stadium M1c mit 33% (Balch et al., 2009). Viszerale Fernmetastasen haben<br />

somit eine deutlich schlechtere Prognose als kutane und subkutane<br />

Fernmetastasen (Balch et al., 2001). Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt<br />

abhängig von der Anzahl und Lokalisation bei 5-10%.


26<br />

2. Fragestellung<br />

In der Literatur wird uneinheitlich über die Wertigkeit des NN diskutiert. Die<br />

Patienten, bei denen ein NN gefunden wird, leiden unter der Ungewissheit<br />

ihrer Diagnose und die damit verbundene Prognose. Die unzureichende<br />

Datenlage bezüglich der NN verunsichert neben dem Patienten, auch den<br />

Arzt in der Klinik, der eine Entscheidung über mögliche therapeutische<br />

Schritte treffen muss. Dadurch besteht bisher kein einheitliches<br />

Therapieregime, sondern abhängig vom Krankenhaus und Erfahrung,<br />

werden diese Patienten unterschiedlich behandelt.<br />

Ziel dieser Arbeit ist es zu beweisen, dass Patienten mit einem NN im SLN<br />

ähnliche Überlebensdaten offenbaren wie Patienten ohne Metastasierung.<br />

Könnte der Beweis dafür geführt werden, würde<br />

1) der NN als benigne eingestuft werden können,<br />

2) erhielten Patienten mit einem NN eine eindeutige Aussage über die<br />

Wertigkeit ihrer Diagnose und es bleiben ihnen unnötige therapeutische<br />

Eingriffe erspart.<br />

3) würde durch die Bestätigung der Gutartigkeit der NN im SLN eine<br />

Validierung histologischer Kriterien zur Unterscheidung zwischen NN und<br />

Melanommetastasen im SLN ermöglicht. Diese Unterscheidung zu treffen, ist<br />

nicht immer einfach und wird auch über diese Arbeit hinaus verbessert<br />

werden müssen.<br />

4) Gleichzeitig dient die Arbeit dazu, eine Verbesserung der Datenlage zu NN<br />

zu schaffen, indem andere klinische Charakteristika von MM-Patienten mit<br />

NN analysiert werden. So sollen Faktoren evaluiert werden, die mit einem<br />

vermehrten Auftreten von NN in Verbindung stehen.


27<br />

3. Material und Methoden<br />

3.1. Patientenkollektiv<br />

Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine monozentrierte retrospektive<br />

Studie, die im Hauttumorzentrum der Ruhr Universität Bochum (NRW,<br />

Deutschland) durchgeführt wurde. Die Studie wurde durch die<br />

Ethikkommission der Ruhr Universität Bochum genehmigt und gemäß der<br />

Deklaration von Helsinki durchgeführt. Im Zeitraum von Ende 1999 bis<br />

Anfang 2011 unterzogen sich 768 Patienten mit einem malignen Melanom<br />

einer Sentinel-Lymphknoten-Biopsie (sentinel lymph node biopsy, SLNB).<br />

Insgesamt konnten die Daten von 651 Patienten zur Auswertung genutzt<br />

werden. Bei allen Patienten wurde der Tumor mittels Primärexzision<br />

diagnostiziert. Die Hauptindikationen für eine SLNB war eine Breslow-<br />

Tumordicke von ≥ 1 mm. Ein Upgrading wurde bei Tumoren mit einer Dicke <<br />

1 mm, aber mit einem Clark-Level ≥ IV, bei Ulzerationen, bei Läsionen mit<br />

Zeichen einer Regression oder bei subungualer Lokalisation des<br />

Primärtumors vorgenommen. Bevor jedoch eine SLNB in Erwägung zu<br />

ziehen war, wurden das Vorhandensein von tastbaren Makrometastasen<br />

sowie das Vorliegen einer Lymphknoten- und/oder Fernmetastasierung per<br />

Bildgebung ausgeschlossen. Hierzu wurden Stadium-gerechte<br />

Untersuchungstechniken eingesetzt, wie zum Beispiel die Lympnknoten- und<br />

Abdomensonographie, die Röntgenaufnahme des Thorax, eine<br />

Computertomographie und eine Magnetresonanztomographie. Im Falle eines<br />

positiven SLN unterzogen sich die Patienten einer kompletten<br />

Lymphadenektomie des gesamten Kompartiments. Bei Patienten mit einer<br />

Tumordicke von ≥ 1,5 mm kam eine adjuvante Low-dose-Therapie mit<br />

Interferon -2b (Roferon®, Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen, Germany)<br />

in Betracht. Patienten mit einem positiven SLN wurde eine adjuvante<br />

Therapie mit High-dose-Interferon (Intron®, MSD, Munic, Germany)<br />

angeboten. Patienten, die sowohl einen positiven SLN als auch einen<br />

nodalen Nävus hatten, wurden nicht in die statistischen Auswertungen<br />

eingeschlossen.


28<br />

3.2. Sentinellymphknotenbiopsie<br />

Die SLNB dient der Entfernung des sogenannten Wächterlymphknotens,<br />

welcher vorher Farbstoff- und/oder Radionuklid-markiert wurde. Die SLNB ist<br />

die Staging-Methode der ersten Wahl, um eine mögliche Metastasierung des<br />

Tumors zu erkennen und die daraus folgenden therapeutischen<br />

Konsequenzen ziehen zu können. Der Tumorstatus des SLN ist der sicherste<br />

prognostische Faktor für Patienten mit malignem Melanom (Morton et al.,<br />

2014). Zur präoperativen Detektion des SLN wird die<br />

Lymphabstromszintigraphie eingesetzt (Morton et al., 1992). Dazu wird<br />

intradermal ein radioaktiver Marker (Technetium-99m-Sulfur) in das dem<br />

Tumor anliegende Gewebe injiziert. Mittels Gammastrahlung werden die<br />

drainierenden Lymphbahnen radioaktiv visualisiert und die Lokalisation der<br />

regionalen Lymphknotenstation mit einer maximalen Anreicherung im<br />

Bereich des SLN mit einer Gammakamera detektiert. Intraoperativ wird<br />

zusätzlich die intradermale Injektion von Methylenblau genutzt. Der gesamte<br />

Prozess der Methodik zur Detektion des SLN bis hin zur histologischen und<br />

immunhistochemischen Aufarbeitung des Präparats wurde ausführlich in<br />

einer multizentrischen Studie von Morton et al. 1999 beschrieben (Morton et<br />

al., 1999). Der blaugefärbte bzw. radioaktive Lymphknoten wird als der SLN<br />

betrachtet und meist unter Lokalanästhesie entfernt.<br />

Abbildung 5: Färbetechnik zur Detektion des SLN (Carson et al., 1996)


29<br />

Die Methode basiert auf der Grundlage, dass es für jeden Punkt der<br />

Körperoberfläche eine spezifische kutane Lymphabstrombahn gibt, die zu<br />

einem regionalen Lymphknoten führt.<br />

Ziel ist die Entdeckung aller Makrometastasen (> 2 mm). Außerdem ist die<br />

Identifikation von Mikrometastasen (< 2 mm, aber > 0,2 mm) anzustreben<br />

(Kuehn et al., 2005).<br />

Die SLNB wird für MM-Patienten mit einer Tumordicke (nach Breslow)<br />

zwischen 1-4 mm empfohlen. Dabei spielt die anatomische Lokalisation<br />

keine Rolle. Bei Tumoren mit einer Größe von über 4 mm wird ebenfalls eine<br />

SLNB empfohlen, jedoch ist die Datenlage der SLNB als akkurate<br />

Stagingmethode in diesem Fall nicht eindeutig. Zusätzlich ermöglicht die<br />

SLNB bei dickeren Tumoren auch eine regionale Tumor-<br />

/Metastasensanierung. Für dünne Tumoren mit einer Dicke von < 1 mm gibt<br />

es keine genügende Beweislage, die den routinemäßigen Einsatz einer<br />

SLNB begründen könnte. Jedoch sollte sie bei High-Risk-Patienten (s.o.) in<br />

Betracht gezogen werden (Wong et al., 2012).


30<br />

Tabelle 5: Indikationen für eine SLNB (Wong et al., 2012)<br />

SLNB wird für Patienten mit MM einer mittleren Tumordicke<br />

MM mit einer<br />

mittleren<br />

Tumordicke<br />

(Breslow Tumordicke zwischen 1 und 4 mm) empfohlen. Der<br />

routinemäßige Einsatz der SLNB in dieser Patienengruppe<br />

bietet genaue Staginginformationen<br />

Es gibt nur wenige Studien, die auf MM-Patienten mit einer<br />

MM mit einer<br />

dicken<br />

hohen Tumordicke fokussieren (T4; Breslow Tumordicke > 4<br />

mm). SLNB in dieser Population sollte eventuell als<br />

Tumordicke Staginguntersuchung und zur lokalen Rezidivkontrolle<br />

eingesetzt werden.<br />

Es gibt nur ungenügende Beweise, die den routinemäßigen<br />

Einsatz der SLNB in Patienten mit dünnen Tumoren (T1;<br />

MM mit einer<br />

dünnen<br />

Tumordicke<br />

Breslow Tumordicke, < 1 mm) unterstützen. Sie sollte jedoch<br />

bei Patienten mit Hoch-Risiko-Merkmalen in Erwägung<br />

gezogen werden, vor allem bei ener Tumordicke zwischen<br />

0,75 und 0,99 mm. Zu diesen Risikofaktoren zählen eine<br />

mögliche Ulzeration und eine Mitoserate ≥ 1/mm 2 .<br />

Eine Lymphadenektomie wird für alle Patienten mit einem<br />

Lymphadenektomie<br />

positiven SLN empfohlen. Damit wird eine regionale<br />

Kontrolle der Erkrankung ermöglicht. Ein Überlebensvorteil<br />

konnte der Lymphadenektomie nicht nachgewiesen werden.<br />

3.3. Immunhistochemische Diagnostik<br />

Nachdem der SLN komplett und unbeschädigt entfernt wurde, wird dieser an<br />

der Eintrittsstelle der afferenten Lymphgefäße markiert. Es muss die Anzahl<br />

der entnommenen SLN dokumentiert werden. Die Präparation, die<br />

makroskopische sowie die mikoskopische Untersuchung, wurde gemäß den<br />

Empfehlungen zur pathologischen Untersuchung von SLN bei Patienten mit<br />

MM nach Scolyer et al. umgesetzt.<br />

Die makroskopische Untersuchung erfolgt 12 bis 24 Stunden nach Fixierung<br />

des Gewebes. Eine histologische Untersuchung aller enthaltenen<br />

Lymphknoten wird vorgenommen. Das Präparat wird in Paraffin eingebettet


31<br />

und entlang der Längsachse halbiert. Anschließend wird das Präparat seriell<br />

in 4 μm große Stücke geschnitten. Von jeder Seite werden mehrere<br />

Sektionen mit HE-Färbung sowie mit immunhistochemischen Markern<br />

angefärbt. Während der Präparation wird bei der sorgfältigen Untersuchung<br />

des Fettgewebes auf Lymphknoten geachtet. Bei makroskopisch nicht<br />

eindeutig befallenen Lymphknoten wird eine vollständige Einbettung zur<br />

histologischen Untersuchung durchgeführt. Bei makroskopisch befallenen<br />

Lymphknoten wird ein HE-Schnitt pro Block gemacht. Nävuszellaggregate<br />

lassen sich nicht immer durch eine HE-Färbung identifizieren (Biddle et al.,<br />

2003). Da eine untypische Lokalisation der Nävuszellaggregate (Parenchym)<br />

die Unterscheidung zwischen NN und Metastase erschwert, gibt es<br />

verschiedene histologische und immunhistochemische Färbetechniken, die<br />

eine Differenzierung ermöglichen. Zur pathomorphologischen Untersuchung<br />

werden Art der Gewebeprobe, Anzahl der entnommenen Lymphknoten (mit<br />

Lokalisation), Anzahl der befallenen Lymphknoten, Ausdehnung der größten<br />

metastatischen Infiltration, ein möglicher Kapseldurchbruch, die maximale<br />

Tumoreindringtiefe, die Lokalisation der Melanomzellen, die extranodale<br />

Infiltration, falls vorhanden, und die pN-Kategorie dokumentiert (nach TNM-<br />

Klassifikation, AJCC 2009). Die Darstellung der Tumoreindringtiefe erfolgt<br />

dabei vom inneren Rand der Kapsel bis zur am tiefsten eindringenden<br />

Tumorzelle.<br />

Die mikroskopische Untersuchung wurde gemäß Scolyer et al. durchgeführt.<br />

Morphologische Eigenschaften, welche hilfreich sind, um NN von MM-<br />

Metastasen zu unterscheiden, wurden angewandt. Nodale Nävuszellen sind<br />

uniform, klein bis mittelgroß, mit undeutlichen Zellwänden, ohne Atypien oder<br />

Mitosen. Der Zellkern ist rund, enthält einen unauffälligen Nucleolus, in dem<br />

sich zentral das diffus angeordnete bis feine Chromatin befindet (Biddle et<br />

al., 2003; Lohmann et al., 2002). Melanomzellen sind gewöhnlich größer als<br />

Nävuszellen und befinden sich meist im subkapsulären Sinus oder im<br />

Parenchym. Sie verfügen über einen prominenten Nucleolus, feine granuläre<br />

Melanineinlagerungen und eine hohe Mitoserate. Das histologische Präparat<br />

sollte immer mit dem Primärtumor verglichen werden, um so Ähnlichkeiten


32<br />

ausschließen zu können. Die Melanozyten des Primarius sind polymorph und<br />

enthalten Atypien, Mitosen und Apoptosen.<br />

Jeder SLN wurde von 2 erfahrenen Dermatohistopathologen untersucht und<br />

bewertet. In unklaren Fällen wurde eine Re-Evaluation mit zusätzlichen<br />

immunhistochemischen Färbungen wie HMB-45 und Ki-67 durchgeführt.<br />

Anti-S100<br />

S100 ist ein kalziumbindendes Protein, welches sich im Zytoplasma befindet<br />

(Keijser et al., 2006). Die Immunreaktivität von S100 beim MM variiert<br />

zwischen 83 und 100% und hat somit eine sehr hohe Sensitivität. Auch bei<br />

Melanommetastasen zeigt es eine hohe Sensitivität von bis zu 96% (Argenyi<br />

et al., 1994; Gatter et al., 1985; Hachisuka et al., 1986; Kindblom et al.,<br />

1984). Trotz dieser hohen Sensitivität, ist der monoklonale Antikörper Anti-<br />

S100 mit 75-87% wenig spezifisch und färbt auch viele nicht-melanozytäre<br />

Läsionen an (Trefzer et al., 2000). So werden nicht nur andere maligne<br />

Läsionen, wie Hirn-, Nerven-, Brust-, und Schilddrüsentumoren markiert,<br />

sondern auch gutartige Zelltypen, wie dendritische Zellen, Oligodendrozyten,<br />

Makrophagen, Adipozyten und Histiozyten lassen sich mit Anti-S100<br />

anfärben (Bilzer et al., 1991; Damiani et al., 1991; Scolyer et al., 2008). Die<br />

S100-Familie ist an der Regulation mehrerer Prozesse in der Zelle beteiligt.<br />

Darunter zählen das Zellwachstum und die -differenzierung, die Organisation<br />

der Zellmembran, der Schutz vor oxidativer Schädigung und die<br />

Proteinsekretion (Santamaria-Kisiel et al., 2006). In Melanomen werden vor<br />

allem S100A2, S100A4, S100A6 und S100B exprimiert (Ohsie et al., 2008).<br />

Die Unterform S100B korreliert mit dem Tumorstadium und der Prognose,<br />

weshalb er als Serummarker im Blut bestimmt und zur Verlaufskontrolle<br />

genutzt wird (Ohsie et al., 2008). S100A13 ermöglicht die Freisetzung von<br />

FGF-1 und korreliert mit der Expression von VEGF-A, Neoangiogenese und<br />

dem Tumorgrading und fördert einen aggressiven und invasiven Phänotyp<br />

(Landriscina et al., 2006). Es korreliert folglich auch mit der Breslow-<br />

Tumordicke und dem Clark-Level (Massi et al., 2010).


33<br />

Abbildung 6: Darstellung einer MM-Metastase im SLN mit S100 (Altmeyer<br />

and Paech, 2014)<br />

HMB-45<br />

HMB-45 ist ein monoklonaler Antikörper. Er reagiert mit gp100, einem<br />

zytoplasmatischen premelanosomalem Glycoprotein, welches sich im MM, in<br />

Melanommetastasen, im Nävus bleu, in kongenitalen und dysplastischen<br />

Nävi finden lässt (Colombari et al., 1988; Ordóñez et al., 1988). Gutartige<br />

Nävi verlieren im Laufe ihrer Entwicklung das Glykoprotein gp100. HMB-45<br />

färbt demnach keine intradermalen Nävi an. Somit kann die HMB-45-<br />

Färbung gut zur Unterscheidung von melanozytären Nävi und Melanomen<br />

(Bergman et al., 1995; Colombari et al., 1988; Skelton et al., 1991) und auch<br />

zur Differenzierung von Melanomen und nichtmelanozytären Neoplasien<br />

genutzt werden (Trefzer et al., 2000). Eine Ausnahme macht der Nävus bleu,<br />

welcher sich, wie auch das Melanom, anfärben lässt. HMB-45 ist meist<br />

abwesend oder nur fokal positiv in NN, jedoch homogen und stark positiv in<br />

MM-Metastasen (Lohmann et al., 2002). Es ist anzumerken, dass nicht 100%<br />

aller MM-Metastasen auf HMB-45 reagieren, sondern die Färbung in bis zu<br />

25% negativ ist. Deshalb sollte ein Nichtanfäben des Präparats die Diagnose<br />

des malignen Melanoms nicht ausschließen (Biddle et al., 2003; Scolyer et<br />

al., 2008). Zwar ist dieser Marker sehr spezifisch, aber bei einer Sensitivität<br />

von nur 67-93% für das MM und nur 83% für Melanommetastasen besteht<br />

die Gefahr einer hohen Falsch-Negativ-Rate (Ordóñez et al., 1988; Trefzer et<br />

al., 2000; Wick et al., 1988).


34<br />

MART-1<br />

Der monoklonale Antikörper A103 reagiert mit MART-1 (Synonym Melan-A),<br />

ein Melanom-assoziiertes Antigen, welches von CD8-positiven T-Zellen<br />

erkannt wird. Das aus 118 Aminosäuren bestehende, zytoplasmatische<br />

Tumor-Differenzierungs-Antigen wird in Melanozyten, Nävuszellen und<br />

Melanomzellen exprimiert (Kaufmann et al., 1998). Der Anti-Melan-A-<br />

Antikörper weist mit 95-100% eine hohe Spezifität beim MM auf, die bei<br />

Metastasen mit 78-81% jedoch geringer ausfällt. Die Sensitivität liegt bei 75-<br />

92%. Melan-A spezifische CD8-positive T-Zellen sind bei mehreren HLA-A2-<br />

positiven gesunden Patienten und MM-Patienten gefunden worden<br />

(Sørensen et al., 2009). Einige Studien arbeiten daran, weitere<br />

immunologische Zusammenhänge unter anderem mit CD4-positiven Zellen<br />

zu untersuchen. Auch an immunologischen Impfungen als ein möglicher<br />

Therapieansatz für Patienten mit MM wird gearbeitet (Sørensen et al., 2009).<br />

Abbildung 7: Färbung eines intrakapsulären NN mit MelanA (Mentrikoski et<br />

al., 2009).<br />

Ki-67<br />

Der monoklonale Proliferationsmarker MIB-1 erkennt das nukleäre Antigen<br />

Ki-67. Es ist in allen Phasen des aktiven Zellzyklus, sprich G1-, S-, G2- und<br />

in der M-Phase vorhanden und wird deshalb als zuverlässiger Marker für die<br />

Zellproliferation gesehen (Gerdes et al., 1984; Hazan et al., 2002). Er dient<br />

der Unterscheidung von Melanomen und benignen Nävi (Hazan et al., 2002).


35<br />

Weniger als 1% der Nävuszellen exprimieren Ki-67. Alle MM-Metastasen<br />

zeigten eine Immunreaktion, jedoch lassen sich nur zwischen 2% und 80%,<br />

im Mittel etwa 32% einer Zelle anfärben (Biddle et al., 2003, Lohmann et al.,<br />

2002). Ein hoher Proliferationsindex (≥ 20%) ist mit einer erhöhten<br />

Tumordicke und einem höheren TNM-Stadium assoziiert und folglich mit<br />

einem schlechteren klinischen Endpunkt (Hazan et al., 2002). Bei einer<br />

Tumordicke zwischen 1,01 mm und 4,0 mm zeigte sich jedoch keine<br />

Korrelation zwischen dem klinischen Endpunkt und MIB-1. Dies deutet darauf<br />

hin, dass der Nutzen von MIB-1 bei Tumoren unter 4 mm Tumordicke limitiert<br />

ist (Hazan et al., 2002). Des Weiteren kann die MIB-1-Immunreaktivität zur<br />

Prüfung der Dignität des Melanoms und eines möglichen metastatischen<br />

Potential bei MM-Patienten beitragen. Eine Korrelation mit dem<br />

Gesamtüberleben des Patienten besteht nicht (Böni et al., 1996).<br />

Abbildung 8: MIB-1-Anfärbung in einer MM-Metastase (Lohmann et al.,<br />

2002)<br />

Die melanozytären Zellen der NN reagieren stark und diffus auf das S100-<br />

Protein und MART-1, aber nur sehr gering oder fokal auf das gp100-Protein<br />

(mit HMB-45) oder Ki-67. Im Gegensatz dazu exprimieren Melanomzellen S-<br />

100 und MART-1 und zusätzlich gp100 und Ki-67 (Biddle et al., 2003). Die<br />

HMB-45-Immunreaktivität bei einer Melanommetastase ist dementsprechend<br />

diffus und sehr stark ausgeprägt (Carson et al., 1996; Holt et al., 2004). Anti-<br />

S100 und MART-1 sind hoch sensitiv zur Auffindung von kleinen


36<br />

Nävuszellaggregaten, die in der HE-Färbung eventuell nicht detektiert<br />

werden können. Sie dienen der Auffindung von Melanozyten, sind jedoch zur<br />

Unterscheidung von NN und MM-Metastasen nicht hilfreich (Lohmann et al.,<br />

2002).<br />

Tabelle 6 fasst die wichtigsten histologischen und immunhistochemischen<br />

Kriterien zur Unterscheidung eines MM und eines NN zusammen.<br />

Tabelle 6: Morphologische Merkmale zur Unterscheidung zwischen NN und<br />

MM-Metastase (Scolyer et al., 2010).<br />

Merkmal Nodal nevus Metastatic Melanoma<br />

Location in lymph node<br />

Intracapsular or<br />

intranodal fibrous<br />

Subcapsular sinus or<br />

parenchyma<br />

trabeculae<br />

Cell size Smaller Larger<br />

Nuclear chromatin Condensed Often vesicular<br />

Nucleoli Inconspicuous Prominent<br />

Cytoplasm Sparse Variable<br />

Fine intracytoplasmic Rare<br />

Sometimes present<br />

melanin granules<br />

Mitotic figures Absent Sometimes present<br />

Immunohistochemistry<br />

S100 Strongly positive Strongly positive<br />

HMB-45 Negative Weakly positive to<br />

strongly positive<br />

Melan-A Strongly positive Strongly positive<br />

Ki-67 index 0% > 2%


37<br />

3.4. Datenextraktion und Follow-Up<br />

Für weitere statistische Analysen wurden klinische Parameter wie das Alter,<br />

das Geschlecht, vorher existierende Läsionen (z.B. kongenitaler Nävus), die<br />

anatomische Lokalisation, der MM-Subtyp, das Clark Level, eine<br />

Tumorregression, eine mögliche Ulzeration und die Tumordicke nach<br />

Breslow aus den Akten extrahiert. Die Kriterien für einen Einschluss in diese<br />

Studie waren die Erstdiagnose des MM zwischen 1999 und 2011, sowie die<br />

Durchführung einer SLNB zur Validierung des SLN-Status. Zur Erfassung<br />

des rezidivfreien Überlebens bzw. der rezidivfreien Zeit erfolgte die<br />

Kontaktaufnahme mit den Patienten telefonisch. War dies nicht möglich<br />

wurden die Haus- und/oder Hautärzte telefonisch oder postalisch kontaktiert<br />

und um Auskunft gebeten. So konnte auch der Todeszeitpunkt festgestellt<br />

werden.<br />

3.5. Statistische Analyse<br />

Die Datenanalyse erfolgte mit Hilfe des statistischen Programmpakets<br />

MedCalc Software (Mariakerke, Belgien). Die Verteilung der Daten wurde mit<br />

dem D´Agostino-Pearson-Test untersucht. Nicht normal verteilte Daten<br />

wurden als Mediane und Reichweiten dargestellt. Die Daten wurden mittels<br />

Chi²-Test, Mann-Whitney-Test, dem Kendall’s-Tau-Verfahren, dem Hosmer-<br />

Lemeshow-Test und der ROC-Kurvenanalyse analysiert. Das logistische<br />

Regressionsmodell wurde mitsamt seines Regressionskoeffizienten (r)<br />

angewendet. Es ermöglicht die Identifizierung und Charakterisierung von<br />

Beziehungen zwischen mehreren prognostischen Faktoren und zeigt somit<br />

prognostisch relevante Risikofaktoren auf. Zusätzlich wurden die Odds<br />

Ratios (OR), welche den Zusammenhang zwischen zwei Merkmalen<br />

beschreiben und das dazugehörige 95%-Konfidenzintervall (CI) berechnet.<br />

CI liefern Informationen über den Bereich, in welchem die wahren Werte<br />

liegen und ermöglichen es, gewisse Rückschlüsse über die Plausibilität und<br />

klinische Relevanz zu ziehen. Das Gesamtüberleben (overall survival, OS)<br />

und das rezidivfreie Überleben (disease-free survival, DFS) wurden mit Hilfe<br />

der Kaplan-Meier-Methode untersucht. Unterschiede zwischen den


38<br />

Überlebenszeitkurven wurden mit dem Log-Rang-Test, welcher die Kurven<br />

vergleicht, analysiert. Zusätzlich wurden die Hazard Ratios (HR); die den<br />

Unterschied von Überlebenszeiten zwischen 2 verschiedenen Gruppen<br />

beschreiben und deren 95%-Konfidenzintervalle analysiert. Die<br />

Überlebenszeitkurven wurden ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung des<br />

MM berechnet. Überlebenszeiten wurden als zensiert betrachtet, wenn der<br />

Patient bis zum letzten Kontrolltermin gelebt hat, durch eine andere Ursache<br />

verstorben war oder keine Daten bezüglich des Überlebens zu finden waren.<br />

Teilweise war der vollständige Datensatz eines Patienten nicht vorhanden,<br />

sodass die Gesamtzahl (n) für bestimme Merkmale nicht immer der<br />

Gesamtzahl aller Patienten entspricht. Ein P-Wert unter 0,05 wurde als<br />

signifikant bewertet, sodass die Nullhypothese verworfen wird. Die<br />

Nullhypothese in dieser Arbeit lautet: Patienten mit einem NN und Patienten<br />

mit einem negativen SLN haben nicht die gleiche Prognose, d.h. Patienten<br />

mit einem NN haben eine schlechtere Prognose als Patienten mit einem<br />

negativen SLN.


39<br />

4. Ergebnisse<br />

4.1. Statistische Angaben zum Patientenkollektiv<br />

Von den zu Beginn der Studie erfassten 768 Patienten, die sich einer SLNB<br />

unterzogen hatten, konnten letztlich die Daten von 651 MM-Patienten<br />

(männlich: 303, weiblich: 348) für die deskriptive und analytische Statistik<br />

ausgewertet werden. Die Patienten waren zwischen 15 und 85 Jahre alt, das<br />

mediane Alter betrug 57 Jahre. Die Tumordicke reichte von 0,15 mm bis 84<br />

mm mit einer medianen Tumordicke von 1,5 mm. Bei 50 der 651 Patienten<br />

(7,7%) konnte ein nodaler Nävus im Rahmen der SLNB diagnostiziert<br />

werden. Darüber hinaus konnten im Zuge der kompletten<br />

Lymphadenektomien weitere 7 nodale Nävi gefunden werden. Diese wurden<br />

jedoch nicht in den statistischen Analysen berücksichtigt.<br />

4.2. Verteilung der Nodalen Nävi im SLN<br />

Die typische Verteilung der NN im SLN wurde bereits in der Einleitung<br />

besprochen und konnte durch unsere Auswertung bestätigt werden. Mit 78%<br />

(39 von 50) waren die meisten NN ausschließlich kapsulär lokalisiert. 22%<br />

der NN (11 von 50) befanden sich entweder nur trabekulär oder kapsulär und<br />

trabekulär. Nur ein einziger nodaler Nävus konnte im Lymphknotenparenchym<br />

gefunden werden.<br />

4.3. Kofaktoren des Nodalen Nävus<br />

Mit Hilfe der univariaten (Chi²-Test, Kendall’s-Tau-Verfahren) statistischen<br />

Analysen konnten verschiedene Aussagen über das Erscheinen eines NN im<br />

Zusammenhang mit anderen Faktoren gemacht werden.<br />

Alter<br />

Das Alter der Patienten mit und ohne NN unterschied sich nicht signifikant.<br />

Patienten mit einem NN waren durchschnittlich 54 Jahre alt, dagegen waren<br />

Patienten ohne einen NN im Durchschnitt mit 57 Jahren 3 Jahre älter (P =<br />

0,55).


40<br />

Geschlechterverteilung<br />

Das Geschlecht hingegen spielte eine wichtigere Rolle. Die<br />

Geschlechterverteilung zwischen Patienten mit NN und ohne NN war<br />

signifikant divergent (P = 0,033). 31 der 50 Patienten mit NN waren männlich<br />

(62%), nur 19 Patienten weiblichen Geschlechts (38%). Patienten ohne einen<br />

NN waren zu 55% weiblich und zu 45% männlich. Es ergibt sich, dass ein<br />

NN mit dem männlichen Geschlecht korreliert.<br />

Tumordicke<br />

Die Tumordicke präsentierte sich nicht als ein signifikanter Parameter zur<br />

Unterscheidung zwischen den beiden Gruppen (P = 0,70). Patienten mit<br />

einem NN hatten eine mediane Breslow-Tumordicke von 1,5 mm bei einer<br />

Spannbreite zwischen 0,35 mm und 6,6 mm. Diese ist vergleichbar mit der<br />

von Patienten ohne NN. Hier liegt die Breslow-Tumordicke zwischen 0,15<br />

mm und 84 mm, bei einem Median von 1,4 mm.<br />

MM-Subtypen<br />

Anhand der verschiedenen Subtypen des MM konnten bestimmte<br />

Zusammenhänge objektiviert werden. Bei Patienten mit einem NN (n = 47)<br />

zeigten sich in 55% der Fälle ein SSM, in 26% ein NM und in 19% ein<br />

unklassifizierbares Melanom. Patienten ohne NN (n = 574) hatten in 45% ein<br />

SSM, 27% ein NM und in 9% ein unklassifizierbares Melanom. So hatten NN<br />

eine signifikante Assoziation mit dem superfiziell spreitenden Melanom, dem<br />

nodulären Melanom und dem nicht klassifizierbaren Melanom. Sie konnten<br />

jedoch nicht bei Patienten mit einem malignen Melanom der Untergruppe<br />

Lentigo-Maligna-Melanom, dem akralen Melanom oder anderen Melanomen<br />

gefunden werden (P = 0,70).<br />

Tumorregression, Ulzeration und Clark Level<br />

Weitere Charakteristika, welche zur genaueren Tumordifferenzierung dienen<br />

zeigten keine Signifikanz. Die Tumorregression (P = 0,12), die<br />

Tumorulzerationen (P = 0,36) und das Clark Level (P = 0,24) unterschieden<br />

sich nicht signifikant zwischen Patienten mit und ohne einen NN.


41<br />

Vorbestehende Primärläsion<br />

Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen Patienten mit NN und<br />

ohne NN bezüglich des Vorhandenseins von bereits vorbestehenden<br />

Primärläsionen. Unter Primärläsionen versteht man kongenitale Nävi und<br />

gewöhnliche melanozytäre Nävi (P = 0,11).<br />

Lokalisation<br />

Die Lokalisation des Primarius ist ein wichtiger und beeinflussender Faktor.<br />

Er ist unter anderem abhängig vom Geschlecht und hat bedeutende<br />

Auswirkungen auf die Prognose. Bei Patienten mit einem NN (n = 50) war<br />

der Primarius in 38% an den oberen, in 6% an den unteren Extremitäten, in<br />

54% am Rumpf und in 2% in der Kopf-/Nackenregion lokalisiert. Der<br />

Primarius befand sich bei Patienten ohne NN (n = 598) in 17% an den<br />

oberen Extremitäten, in 37% an den unteren Extremitäten, in 43% am Rumpf<br />

und in 4% in der Kopf-/Nackenregion. In diesem Zusammenhang konnte das<br />

Auftreten des Primarius an den unteren Extremitäten signifikant öfter bei<br />

Patienten ohne NN festgestellt werden als bei Patienten mit NN (P < 0,0001,<br />

logistische Regression) und erwies sich somit als signifikanter unabhängiger<br />

negativer Prädiktor für das Vorkommen eines NN.<br />

Die Daten der Patienten befinden sich in detaillierter Form in Tabelle 7. Da es<br />

nicht möglich war immer den vollständigen Datensatz eines Patienten<br />

auszumachen, fehlen teilweise Daten bezüglich einiger Merkmale, sodass<br />

Abweichungen von der Gesamtzahl (n) möglich sind. Die Ergebnisse<br />

basieren auf den univariaten Analysen des Chi²-Tests und des Kendall’s-Tau-<br />

Verfahren.


42<br />

Tabelle 7: Daten der MM - Patienten (n = 651) mit NN und ohne NN<br />

SLN mit NN<br />

(n = 50)<br />

SLN ohne NN<br />

(n = 601)<br />

P-Wert<br />

medianes Alter<br />

(Reichweite)<br />

54 Jahre (15-83) 57 Jahre (15-85) 0,55<br />

Geschlecht<br />

männlich/weiblich 31/19 272/329 0,034*<br />

Vorbestehende Läsion<br />

(Primarius)<br />

Nein/ja<br />

(n = 50)<br />

5/45<br />

(n = 559)<br />

12/547<br />

0,23<br />

Anatomische<br />

Lokalisation<br />

(Primarius)<br />

Kopf/Nacken<br />

Obere Extremität<br />

Untere Extremität<br />

Rumpf<br />

(n = 50)<br />

1<br />

19<br />

3<br />

27<br />

(n = 598)<br />

22<br />

101<br />

219<br />

256<br />


43<br />

4.4. Einflussvariablen auf den NN<br />

Mit Hilfe des logistischen Regressionsmodells wurde der Einfluss von<br />

mehreren unabhängigen Variablen auf das Vorhandensein oder die<br />

Abwesenheit der abhängigen Variable „nodaler Nävus“ untersucht. Die zuvor<br />

in der univariaten Analyse untersuchten signifikanten Parameter waren die<br />

anatomische Lokalisation des Primarius, der Subtyp des Melanoms und das<br />

Geschlecht.<br />

Dabei erwies sich das männliche Geschlecht als ein signifikant positiver<br />

Vorhersagewert für einen NN mit einem Regressionskoeffizienten von 0,68 (r<br />

> 0, positive Beziehung) und einem 95%-Konfidenzintervall zwischen 1,1 und<br />

3,6. Die Odds Ratio betrug 2 (> 1) und bestätigte damit, dass die abhängige<br />

Variable NN häufiger mit dem Auftreten der unabhängigen Variable<br />

„männliches Geschlecht“ erscheint als ohne diese (Standard Error: 0,31, P =<br />

0,029). Jedoch konnte diese Aussage nach zusätzlicher Einbeziehung der<br />

Variable „anatomische Lokalisation des Primarius“ nicht länger im<br />

logistischen Regressionsmodell bestätigt werden.<br />

Wenn sich der Primarius an den unteren Extremitäten befand, so<br />

präsentierte sich diese Lokalisation als der stärkste negative Vorhersagewert<br />

für das Auftreten eines NN. Der Regressionskoeffizient lag mit -2,2 deutlich <<br />

0, was für eine inverse Beziehung zwischen der Lokalisation des Primarius<br />

an den unteren Extremitäten und dem Vorhandensein eines NN spricht. Das<br />

95%-Konfidenzintervall lag zwischen 0,034 und 0,36. Die OR von 0,11 lag<br />

deutlich < 1 und beschreibt somit auch, dass ein NN seltener im<br />

Zusammenhang mit einem Primarius der unteren Extremität auftratt als an<br />

einer anderen Lokalisation (Standard Error: 0,60, P = 0,0002).<br />

Die Anpassungsgüte, welche die Qualität statistischer Modelle beurteilt, hatte<br />

ein geringes Signifikanzniveau von 0,0001, sodass die Nullhypothese<br />

verworfen werden konnte. Die ROC-Kurvenanalyse, auch<br />

Grenzwertoptimierungskurve genannt, dient der Bewertung von<br />

Analysestrategien und ist ein Qualitätsmaß. Eine Fläche unterhalb der Kurve<br />

zwischen 0,5 und 1 wird als die optimale Fläche beschrieben. In diesem Fall<br />

ergab diese Fläche einen moderaten Wert von 0,66.


44<br />

4.5. Resultate der SLNB<br />

In 150 von 651 (23%) SLN konnten Metastasen des MM ausgemacht<br />

werden. Von diesen Patienten erhielten 83,3% (125/150) eine vollständige<br />

Lymphadenektomie und 77,3% (116/150) erhielten eine Therapie mit<br />

Hochdosis-Interferon. Mit 82% (123/150) befand sich die Mehrzahl der<br />

Patienten mit einem positiven SLN im Stadium IIIA.<br />

4.5.1. Zusammenhang zwischen Tumormerkmalen und positivem SLN<br />

Mit Hilfe der logistischen Regression wurde der Einfluss von verschiedenen<br />

Merkmalen auf das Vorhandensein oder die Abwesenheit von SLN-<br />

Metastasen (als binäre Zielvariable) analysiert. Dazu wurden die Merkmale<br />

Clark Level, Geschlecht, anatomische Lokalisation der Primärläsion, MM-<br />

Subtyp, Tumorulzeration und Tumordicke auf Ihren Einfluss untersucht.<br />

Jedoch wurden das Clark Level, das Geschlecht und die Tumorulzeration<br />

nicht im Regressionsmodell beibehalten.<br />

Es stellte sich heraus, dass ein positiver SLN-Status nicht signifikant mit dem<br />

Alter (P = 0,14), mit dem Vorhandensein von bereits vorbestehenden<br />

Läsionen (P = 0,59) oder der Tumorregression (P = 0,19) assoziiert war.<br />

Allerdings waren andere Merkmale stärker mit einem positiven SLN<br />

assoziiert. Dazu zählten das Clark Level (P < 0,0001), das Geschlecht (P =<br />

0,0006), die anatomische Lokalisation der Primärläsion (P = 0,0023), der<br />

MM-Subtyp (P = 0,0014), die Tumorulzeration (P < 0,0001) sowie die<br />

Tumordicke (P < 0,0001).<br />

Tumordicke<br />

Der stärkste unabhängige positive Vorhersagewert für einen positiven SLN<br />

war die Tumordicke mit einer Odds Ratio von 3,6 (> 1) und einem 95%-<br />

Konfidenzintervall von 2,2 bis 5,3. Der Regressionskoeffizient betrug 1,27<br />

(Standard Error: 0,26, P < 0,0001).


45<br />

MM-Subtyp<br />

Auch der Subtyp spielt eine wichtige Rolle beim Auftreten eines<br />

metastasierten SLN. So stellte sich heraus, dass das superfiziell spreitende<br />

Melanom mit einem Regressionskoeffizienten von -0,74 (Standard Error:<br />

0,27, P = 0,0065), einer OR von 0,48 (> 1) und einem 95%-Konfidenzintervall<br />

von 0,28 bis 0,81 ein unabhängiger Prädiktor für einen negativen SLN-Status<br />

war.<br />

Primärlokalisation<br />

Auch die Lokalisation des Primarius beeinflusst den SLN-Status. So erwies<br />

sich ein Primarius an den oberen Extremitäten mit einem<br />

Regressionskoeffizienten von -0,86 (Standard Error: 0,37, P = 0,020), einer<br />

OR von 0,42 (> 1) und einem 95%-Konfidenzintervall von 0,21 bis 0,87 als<br />

unabhängiger Prädikator für einen negativen SLN.<br />

Die Anpassungsgüte des logistischen Regressionsmodells wurde durch den<br />

Hosmer-Lemeshowtest (P = 0,76) dargestellt. Außerdem offenbarte die ROC<br />

Kurvenanalyse eine Fläche von 0,72 (0,5–1) unterhalb der Kurve.<br />

4.6. Rezidiv und Todesraten<br />

Tabelle 8 beschreibt die Rezidiv- und Todesraten von MM-Patienten mit<br />

einem NN, mit einem negativen oder positiven SLN. Patienten mit einem NN<br />

hatten in 8% ein Rezidiv (4/50), es gab keine Todesfälle. Patienten mit einem<br />

negativen SLN hatten in 10,4% ein Rezidiv (47/451) und 19 von 451<br />

Patienten (4,2%) verstarben. 27,3% der Patienten mit einem positiven SLN<br />

erlitten ein Rezidiv (41/150). Patienten mit positivem SLN verstarben infolge<br />

des MM in 16% (24/150).


46<br />

Tabelle 8: Rezidiv- und Todesraten von Melanom-Patienten<br />

Rezidiv<br />

Tod<br />

NN 4/50 (8%) 0/50 (0%)<br />

Negativer SLN 47/451 (10,4%) 19/451 (4,2%)<br />

Positiver SLN 41/150 (27,3%) 24/150 (16%)<br />

4.7. Überlebenszeitanalyse<br />

Die Kaplan-Meier-Methode dient der Analyse von Überlebenszeitdaten und<br />

berechnet die Wahrscheinlichkeiten, mit welchen ein bestimmtes Ereignis bis<br />

zu einem bestimmten Zeitpunkt eintritt. Die Ereignisse, die in dieser Arbeit<br />

untersucht wurden, waren der Zeitraum bis zum Auftreten eines Rezidivs<br />

oder bis zum Eintreten des Todes. Patienten, deren Daten nicht bis zum<br />

Ende des Beobachtungszeitraums erhoben werden konnten oder bei denen<br />

das Ereignis Rezidiv oder Tod nicht bis zum Ende des<br />

Beobachtungszeitraums eingetreten war, wurden zensiert. Patienten, bei<br />

denen das Ereignis Tod zwar eingetreten war, aber nicht aufgrund eines MM,<br />

sondern aufgrund einer anderen Ursache, wurden zensiert. Die zensierten<br />

Fälle wurden bis zum Eintritt des nächsten Todesfalles beobachtet. Wir<br />

nehmen an, dass die Prognose für die Patienten einer Untersuchungsgruppe<br />

gleich ist, da Patienten, die zuletzt rekrutiert wurden folglich einen kürzeren<br />

Beobachtungszeitraum hatten. Die Überlebensraten oder Überlebenswahrscheinlichkeiten<br />

geben an, bei wie vielen Patienten bis zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt das erwartete Ereignis noch nicht eingetreten ist. Die mediane<br />

Überlebenszeit beschreibt den Zeitpunkt, an dem das Ereignis bei der Hälfte<br />

aller Patienten eingetreten ist. Dies ist in unserer Studie jedoch nicht<br />

relevant, da die Überlebenswahrscheinlichkeit bis zum Ende der Studie in<br />

allen Gruppen bei über 50% lag.


47<br />

4.7.1. Vergleich NN vs. positiver SLN<br />

Die Kaplan-Meier-Kurve der Abbildung 9A zeigt, dass sich das<br />

Gesamtüberleben (OS, P = 0,0088; Hazard Ratio: 0,0) von Patienten mit<br />

einem NN signifikant von dem der Patienten mit einem positiven SLN<br />

unterscheidet. Die Überlebenszeitkurve der Patienten mit einem positiven<br />

SLN sank stetig ab und erreichte nach 5 Jahren eine<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit von 75%. Das Gleiche gilt für das rezidivfreie<br />

Überleben (DFS, P = 0,0068; Hazard Ratio: 0,23, 95%-Konfidenzintervall:<br />

0,11–0,46) und ist Abbildung 6B zu entnehmen. Nach 5 Jahren lag die<br />

Wahrscheinlichkeit des rezidivfreien Überlebens bei 67%, d.h. das Auftreten<br />

eines Rezidivs bei Patienten mit einem positiven SLN lag bei 33%. Dies<br />

deutet darauf hin, dass die Prognose von MM-Patienten mit einem NN<br />

wesentlich günstiger ist, als die der Patienten mit einem positiven SLN. Die<br />

Post-hoc Poweranalyse, die zum Vergleich der OS und DFS von NN- und<br />

positiven SLN-Patienten dient, bestätigte eine statistische Power von 98%<br />

und 86%.


48<br />

Abbildung 9 A+B: NN vs. positiver SLN<br />

4.7.2. Vergleich NN vs. negativer SLN<br />

Ergänzend dazu ist zu berichten, dass sich das Gesamtüberleben (P = 0,17;<br />

Hazard Ratio 0,0) und das rezidivfreie Überleben (P = 0,45; Hazard Ratio<br />

0,64, 95%-Konfidenzintervall: 0,24-1,7) der Patienten mit einem NN nicht<br />

signifikant von denen der Patienten mit einem negativen SLN unterscheidet<br />

(Abbildung 10). Das Gesamtüberleben der Patienten mit einem negativen<br />

SLN lag nach 5 Jahren bei 94%, das der Patienten mit NN bei 100%. Die<br />

Rezidivfreiheit lag bei Patienten mit einem negativen SLN und Patienten mit<br />

einem NN nach 30 Monaten bei 93%. Selbst nach 5 Jahren lag das<br />

rezidivfreie Überleben bei Patienten mit einem NN bei 88%, bei Patienten mit<br />

einem negativen SLN bei 85%.


49<br />

Abbildung 10 A+B: NN vs. negativer SLN


50<br />

4.7.3. Vergleich negativer SLN vs. positiver SLN<br />

Mit den folgenden Daten konnte, wie bereits anhand voheriger Arbeiten<br />

demonstriert wurde, bestätigt werden, dass sich das Gesamtüberleben (P <<br />

0,0001; Hazard Ratio 3,7, 95%-Konfidenzintervall: 1,9-7,4) und das rezidivfreie<br />

Überleben (P < 0,0001; Hazard Ratio 2,8, 95%-Konfidenzintervall: 1,7-<br />

4,6) von Patienten mit einem positiven SLN im Vergleich zu Patienten mit<br />

einem negativen SLN signifikant unterscheidet. Abbildung 11 zeigt, dass die<br />

Überlebensrate bei Patienten mit einem positiven SLN nach 5 Jahren bei<br />

75% lag, die der Patienten mit einem negativen SLN bei ca. 94%. Ähnliches<br />

gilt für das rezidivfreie Überleben, welches nach 60 Monaten bei 67% für<br />

Patienten mit einem positiven SLN, im Vergleich zu 85% für Patienten mit<br />

einem negativen SLN, lag. Abbildung 11 zeigt eindrücklich, dass die Rezidivund<br />

Todesraten von Patienten mit positivem SLN deutlich schlechter<br />

ausfallen, als die von Patienten mit negativem SLN.


51<br />

Abbildung 11 A+B: positiver SLN vs. negativer SLN


52<br />

5. Diskussion<br />

5.1. Nodale Nävi<br />

5.1.1. Häufigkeit und Verteilung von NN<br />

In dieser Studie konnte eine Prävalenz der NN bei MM-Patienten von 7,7%<br />

beobachtet werden. Diese entspricht den in der Literatur angegebenen<br />

Prävalenzen (Carson et al., 1996; Fontaine et al., 2002; Holt et al., 2004). So<br />

konnte in der Studie von Carson et al. in 23,6% der Patienten und in 3,9%<br />

aller SLN ein NN gefunden werden (Carson et al., 1996). Auch wurde<br />

festgestellt, dass Patienten, deren MM mit einem kongenitalen Nävus<br />

assoziiert war, signifikant häufiger einen NN im SLN aufwiesen. Es besteht<br />

einerseits eine signifikante Assoziation zwischen einem kutanen MM und<br />

dem Auftreten von NN, andererseits weisen Patienten mit MM, welches sich<br />

aus einem kongenitalen Nävus entwickelt hat, ein vermehrtes Auftreten von<br />

NN auf (Carson et al., 1996). So bestätigt auch die Studie von Holt et al.,<br />

dass NN vermehrt im Zusammenhang mit MM, die aus melanozytären Nävi<br />

entstehen, auftreten (Holt et al., 2004).<br />

In den Studien von Fontaine et al. und Holt et al. wird die Prävalenz von NN<br />

in SLN mit 9 bis 11% aller Patienten und 5% aller SLN angegeben (Fontaine<br />

et al., 2002; Holt et al., 2004). In der Literatur allgemein wird die Prävalenz<br />

von NN mit 1 bis 22% beschrieben (Ridolfi et al., 1977, Carson et al., 1996,<br />

McCarthy et al., 1974).<br />

Unsere Ergebnisse bestätigen auch, wie bereits in anderen Arbeiten<br />

beschrieben, dass NN überwiegend in der Kapsel des SLN und trabekulär zu<br />

finden sind (Andreola and Clemente, 1985; Carson et al., 1996; Fontaine et<br />

al., 2002; Holt et al., 2004; Witte and Gerrits, 2006). In der Studie von Carson<br />

et al. wurden 26% der NN axillär entnommen, 18% zervikal und 11%<br />

inguinal. Mit 93% befanden sich fast alle NN in der Kapsel des SLN. Die<br />

kapsuläre Lokalisation unter Auslassung der Sinus könnte daher die Theorie<br />

der „ruhenden Migration“, welche die arretierte Migration der Progenitorzellen<br />

aus der Neuralleiste während der Embryogenese beschreibt, unterstützen<br />

(Patterson, 2004).


53<br />

5.1.2. Prädiktive Faktoren für das Auftreten von NN<br />

Geschlecht<br />

In der univarianten Analyse zeigte sich, dass ein NN signifikant mit dem<br />

männlichen Geschlecht assoziiert ist.<br />

Tumordicke<br />

In dieser Arbeit konnte keine signifikante Assoziation zwischen der<br />

Tumordicke und dem Auftreten von NN festgestellt werden. Im Gegensatz<br />

dazu wurde in der Studie von Holt et al., in welcher 72 MM-Patienten mit 8<br />

NN untersucht wurden, eine signifikante Korrelation demonstriert (Holt et al.,<br />

2004). Diese Beobachtung scheint gegen die Theorie des mechanischen<br />

Transportes zu sprechen (Patterson, 2004).<br />

Subtyp<br />

In der univariaten Analyse bestätigte sich, dass der NN mit dem superfiziell<br />

spreitenden, dem primär nodulären und dem unklassifizierten Melanom<br />

assoziiert ist. Dennoch präsentierten sich das männliche Geschlecht und das<br />

superfiziell spreitende Melanom in der multivariaten Analyse nicht mehr als<br />

signifikante unabhängige Indikatoren für einen NN.<br />

Vorbestehende Primärläsion<br />

Jene MM, welche mit einer vorbestehenden melanozytären Läsion assoziiert<br />

sind, weisen vermehrt NN im regionalen Lymphknotenkompartiment auf.<br />

Diese befinden sich fast ausschließlich im SLN (Carson et al., 1996). NN<br />

korrelieren nicht nur mit dem Auftreten von vorbestehenden melanozytären<br />

Läsionen, sondern insbesondere mit kongenitalen Nävi. Eine Korrelation<br />

zwischen der Häufigkeit von NN und dem Vorhandensein von Melanom<br />

assoziierten kutanen Nävi wurde in mehreren Arbeiten beschrieben (Carson<br />

et al., 1996, Fontaine et al., 2002).<br />

Lokalisation des Primarius<br />

Die Lokalisation des Primarius erwies sich in dieser Arbeit als eine wichtige


54<br />

Einflussvariable für das Auftreten eines NN in der korrespondierenden<br />

Lymphknotenregion. Besonders hervorzuheben ist, dass sich ein Primarius<br />

an den unteren Extremitäten als stärkster unabhängiger negativer Indikator<br />

für einen NN erwies. Dies wird durch vorhergehende Studien, wie<br />

beispielsweise die Studie von Carson et al., welche zeigte, dass NN<br />

überwiegend in axillären Lymphknoten vorzufinden sind, bestätigt (Carson et<br />

al., 1996; Jensen and Correll, 1980; Parker et al., 1999; Patterson, 2004).<br />

5.1.3. Vergleich zwischen NN in SLN und Non-SLN<br />

Wie bereits beschrieben, ist der SLN, der erste Lymphknoten eines jeden<br />

Lymphknotenkompartiments, welcher ein bestimmtes Hautareal drainiert. Die<br />

meisten NN wurden in SLN gefunden. Nur eine geringe Anzahl wurde in Non-<br />

SLN detektiert. Diese Untersuchung unterstützt die Theorie des<br />

mechanischen Transports, da der erste Lymphknoten, der angespült wird,<br />

eine weitaus häufigere Inzidenz an NN hat, als andere, sich im gleichen<br />

Lymphknotenkompartiment befindliche Lymphknoten (Carson et al., 1996;<br />

Fontaine et al., 2002; Patterson, 2004; Witte et al., 2006). Das steht im<br />

Einklang mit anderen Arbeiten, so zum Beispiel der von Carson et al., in<br />

welcher in 3,9% der SLN ein NN detektiert werden konnte, aber nur in 0,01%<br />

der Non-SLN (Carson et al., 1996).<br />

5.1.4. Entstehungstheorie<br />

Es gibt verschiedene Modelle, die die Entstehung der NN in Lymphknoten<br />

beschreiben. Dabei stehen vor allem 2 Theorien im Vordergrund, die hier nun<br />

weiter erläutert werden sollen.<br />

Die ruhende Migration<br />

Die Grundlage der Theorie der ruhenden Migration leitet sich von der<br />

Embryogenese des Lymph- und Nervensystems ab. Die intrauterine<br />

Migration der Melanozyten aus der Neuralleiste in die Haut erfolgt zwischen


55<br />

der 6. und 9. Gestationswoche und ist kongruent mit der Entwicklung des<br />

lymphatischen Systems zwischen der 5. und 8. Woche (Moore and Persaud,<br />

1993). Daher wird vermutet, dass die melanozytären Vorläuferzellen während<br />

der Migration in die Haut im Bereich des lymphatischen Systems hängen<br />

bleiben. Verschiedene Argumente untermauern diese Annahme. So bestätigt<br />

(1) die kapsuläre Lokalisation unter Auslassung der Sinus (Bergman, 2005);<br />

(2) das gleichzeitige Auftreten der embryonalen Migration der melanozytären<br />

Vorläuferzellen und die Entwicklung des lymphatischen Systems (Fontaine et<br />

al., 2002) und (3) der Mangel an kutanen melanozytären Nävi im<br />

Einzugsgebiet betroffener Lymphknoten (Carson et al., 1996) diese Theorie.<br />

Hier soll jedoch erwähnt sein, dass ein eindeutiges Fehlen von kutanen Nävi<br />

im entsprechenden Einzugsgebiet des Lymphknotens schwer zu beweisen<br />

ist. Die meist tiefe dermale Lage von kongenitalen Nävi, erschwert zum einen<br />

ihre Detektion, zum anderen könnte die Nähe zu lymphatischen Gefäßen für<br />

die Korrelation von kongenitalen Nävi und NN verantwortlich sein. Daher ist<br />

es möglich, dass Nävuszellen zufällig in Hautbiopsien gefunden werden ohne<br />

das eine sichtbare melanozytäre Läsion klinisch zu objektivieren ist<br />

(Patterson, 2004).<br />

Weitere Argumente für die Theorie der ruhenden Migration sind, dass (4)<br />

metastasierte Melanome und NN selten im gleichen Lymphknoten auftreten<br />

(Carson et al., 1996) und (5) NN häufig in Zusammenhang mit kongenitalen<br />

Nävi auftreten, was durch anormale Migration von Melanozyten erklärt<br />

werden kann (Fontaine et al., 2002). Dass (6) NN ferner in anderen Organen<br />

wie Zervix und Prostata (sehr selten) gefunden werden, spricht ebenfalls für<br />

eine embryonale Genese und ist somit unabhängig von der Tumorentität.<br />

Dies legt nahe, dass eine anormale Migration schon während der<br />

Embryogenese für die nodalen und kutanen Befunde verantwortlich ist.<br />

Wenn aber angenommen wird, dass es sich um einen zufälligen Fehler,<br />

während der Migration der nevomelanozytären Vorläuferzellen handelt, sollte<br />

der NN mit gleichverteilter Häufigkeit in verschiedenen<br />

Lmyphknotenregionen, in SLN und Non-SLN und in verschiedenen Organen<br />

auftreten. Das ist jedoch, wie bereits oben beschrieben, nicht der Fall. In der<br />

Studie von Holt et al. wurden nicht nur MM, die mit vorbestehenden


56<br />

melanozytären Läsionen assoziiert waren, sondern auch benigne<br />

melanozytäre Läsionen untersucht. Es stellte sich heraus, dass NN häufiger<br />

in SLN von MM auftreten als in SLN von einfachen benignen melanozytären<br />

Läsionen. Gäbe es einen embryogenetischen Zusammenhang, müssten die<br />

Häufigkeiten von NN in beiden Gruppen gleich verteilt sein.<br />

Die hier erhobenen Befunde heben jedoch die Bedeutung des MM im<br />

Zusammenhang mit dem Auftreten von NN hervor und unterstützten daher<br />

die Theorie des mechanischen Transports.<br />

Der mechanische Transport<br />

Der zweiten Theorie zufolge, handelt es sich bei der Entstehung von NN um<br />

einen mechanischen Transport von Nävuszellen. Diese Theorie wird auch als<br />

„Benign Metastasis“, also gutartige Metastasierung bezeichnet (Von Albertini,<br />

1935). Vor dem Hintergrund, dass NN häufig mit MM aus vorbestehenden<br />

Läsionen assoziiert sind, ergibt sich folgende Erklärung. Die invasiven<br />

neoplastischen Melanozyten dislozieren die angrenzenden gutartigen<br />

Nävuszellen, sodass diese dann in die lymphatischen Bahnen gelangen (Holt<br />

et al., 2004). Eine Erklärung für die Lokalisation der NN in der Kapsel und im<br />

trabekulären Gewebe könnte die Ähnlichkeit zum kollagenösen Gewebe der<br />

Dermis sein (Callender et al., 2011). Folgende Argumente unterstützen diese<br />

Theorie. (1) Die Nävuszellen werden manchmal auch im Sinus, was dem<br />

Verlauf des Transportes entspricht oder im Parenchym (selten) des<br />

Lymphknotens gefunden. (2) Nävuszellen wurden nicht in Lymphknoten<br />

gefunden, die nicht kutane Bereiche drainieren (Carson et al., 1996), was<br />

darauf hinweist, dass sich der mechanische Transport durch den dermalen<br />

Lymphabfluss erklären lässt. (3) Die nicht-kutanen Nävuszellen werden nur<br />

in Assoziation mit Lymphknoten gefunden (Bautista et al., 1994), d.h. sie<br />

gelangen über lymphatische Bahnen in den Lymphknoten. (4) Die<br />

Nävuszellaggregate sind sowohl in den kutanen Lymphbahnen als auch in<br />

den afferenten Lymphbahnen der Lymphknoten, also im gesamten<br />

lymphatischen Verlauf, zu finden (Bell et al., 1979; Fontaine et al., 2002;<br />

Subramony and Lewin, 1985). (5) Melanozyten, welche während ihrer<br />

embryonalen Migration durch die Dermis hängen geblieben sind, sind bipolar,


57<br />

dagegen sind Nävuszellen in Lymphknoten meistens oval, wie in<br />

konventionellen kutanen melanozytären Nävi (Azzopardi et al., 1977). (6)<br />

Nävuszellen werden deutlich seltener in Non-SLN, also in den dem SLN<br />

nachgeschalteten Lymphknoten, als in SLN gefunden. Ferner werden NN<br />

häufig in Nachbarschaft zu Gefäßen gefunden, welche die Möglichkeit des<br />

lymphatischen Transports von dermalen Melanozyten in die regionalen<br />

Lymphknoten unterstützen.<br />

Aufgrund der verschiedenen oben genannten Argumente wird derzeit die<br />

Theorie des mechanischen Transports favorisiert (Patterson, 2004). Es ist<br />

jedoch zu betonen, dass die Dignität des NN trotz des<br />

„Metastasierungsaspektes“ durch den mechanischen Transport als benigne<br />

eingeschätzt wird (Pulitzer et al., 2010).<br />

5.1.5. NN in anderen Tumorentitäten<br />

Die NN sind signifikant häufiger in Lymphknoten von Patienten mit einem MM<br />

zu finden, als bei Patienten mit anderen Tumorentitäten. Daraus ist zu<br />

schließen, dass der NN stark mit einem kutanen MM assoziiert ist (Carson et<br />

al., 1996; Fontaine et al., 2002). Es wurde auch von Fällen berichtet, in<br />

denen NN in axillären Lymphknoten bei Patienten mit Mammakarzinom<br />

gefunden worden sind (Fisher et al., 1994). Diese kommen zwar wesentlich<br />

seltener vor, aber die NN sind auch hier vor allem kapsulär zu finden und<br />

morphologisch als auch mit Hilfe von immunhistochemischen Methoden von<br />

Metastasen zu unterscheiden (Fisher et al., 1994). So wurden in<br />

Lymphknoten, die im Rahmen eines Mammakarzinoms entnommen wurden,<br />

nur in 0,017% bis 0,1% nodale Nävi gefunden (Biddle et al., 2003; Carson et<br />

al., 1996; Gerdes et al., 1984; Holt et al., 2004; Ridolfi et al., 1977).<br />

5.2. Der SLN-Status<br />

Es wird angenommen, dass der Status des SLN den Status des gesamten<br />

Lymphknotenkompartiments reflektiert, da er der erste Lymphknoten ist, der<br />

den Primarius drainiert (Morton et al., 1992).<br />

Die SLNB basiert auf der Grundlage, dass die lymphozytäre Metastasierung


58<br />

des MM nicht zufällig ist, sondern einer geordneten Progression folgt. Die<br />

Zellen gelangen durch die afferenten lymphatischen Bahnen zuerst zum<br />

SLN, bevor sie dann andere Non-SLN infizieren. Die SLNB ist somit eine<br />

sehr präzise minimal invasive Methode und dient zum Staging des<br />

regionalen Lymphknotenkompartiments. Die Methode ist mit einer Falsch-<br />

Negativ-Rate von weniger als 1% sehr exakt (Morton et al., 1992). Seit der<br />

Beschreibung zur Darstellung der Lymphwege und der SLNB durch Morton<br />

et al. 1992 findet diese Methode nun routinemäßig Anwendung zur<br />

Identifizierung des SLN. Vor Einführung der SLNB mussten sich alle<br />

Patienten einer kompletten Lymphadenektomie unterziehen. Da nur bei 20%<br />

der Patienten mit mittlerer Tumordicke immunhistochemisch eine regional<br />

lymphatische Mikrometastasierung erkennbar war, unterzogen sich folglich<br />

80% einer Lymphadenektomie ohne davon zu profitieren (Morton et al.,<br />

2014). Hinzu kamen die Risiken und Nebenwirkungen eines jeden invasiven<br />

Eingriffes, wie Wundheilungsstörungen, Gefäß- und Nervenverletzungen<br />

oder die Entstehung eines chronischen Lymphödems, unter denen Patienten<br />

zu leiden hatten (Morton et al., 1999). Die SLNB dient dazu Patienten im<br />

Stadium III mit regionaler Metastasierung zu identifizieren, die eventuell von<br />

einer totalen Lymphadenektomie profitieren könnten (Gershenwald et al.,<br />

1999; Morton et al., 1992). Sie ist von wichtigster prognostischer Bedeutung<br />

und erhöht in Verbindung mit einer eventuellen Lymphadenektomie das<br />

Überleben von Patienten mit einem positiven SLN (Morton et al., 2006). Auch<br />

Patienten mit einem negativen SLN profitieren von der SLNB, da dieser<br />

Patientengruppe neben dem Erwerb wichtiger prognostischer Informationen<br />

weitere therapeutische Maßnahmen und die damit verbundenen<br />

Komorbiditäten erspart bleiben. Die SLNB ist jedoch nicht für das gesamte<br />

Patientenkollektiv Mittel der Wahl. So ist sie bei Patienten mit einem MM<br />

unter 1 mm Tumordicke nicht ausreichend genau, da in dieser<br />

Patientengruppe mehr Langzeit-Rezidive auffallen, als mittels der<br />

immunhistochemischen Methoden positive SLN detektiert werden konnten.<br />

Folglich gibt es eine hohe Falsch-Negativ-Rate bei Tumoren mit einer<br />

Tumordicke unter 1,0 mm. Weil das Auftreten von Lymphknotenmetastasen<br />

von der Tumordicke abhängig ist, haben Patienten mit dünnen Tumoren


59<br />

einen geringeren Nutzen von der Entfernung des SLN, da dieser nur in 5-<br />

12% tatsächlich positiv ist. Der dadurch hervorgerufene Überlebensvorteil<br />

liegt bei weniger als 4% (Morton et al., 2003). Andere Studien belegten, dass<br />

der Status des SLN bei Patienten mit dünnen Tumoren (< 1 mm) wichtige<br />

prognostische Informationen enthalten. Auch in dieser Patientengruppe<br />

entstehen in 5–10% Rezidive, die mit einem deutlich verringerten Überleben<br />

einhergehen. Die Rezidivrate liegt bei Patienten mit einem positiven SLN bei<br />

42% und mit einem negativen SLN bei 3% (Wright et al., 2008). Für die<br />

Mehrzahl der Patienten mit dünnen Tumoren bietet die SLNB keinen Benefit.<br />

Doch für eine geringe Anzahl an Patienten dieser Gruppe, nämlich<br />

denjenigen, die zum Zeitpunkt der Diagnose bereits eine nodale<br />

Metastasierung haben, kann die korrekte Diagnose wichtige prognostische<br />

Informationen bieten und weitere therapeutische Schritte können eingeleitet<br />

werden (Wright et al., 2008). Für alle anderen Tumordicken sind die<br />

zusätzlichen Informationen in Studien als prognostisch relevant demonstriert<br />

worden.<br />

Die korrekte pathologische Evaluation des SLN ist entscheidend für den<br />

Erfolg des Stagings. Die Darstellung der Lymphbahnen und die<br />

Identifizierung des SLN gelingen in 99% der Fälle mit Hilfe der kombinierten<br />

Anwendung von Methylenblau und einem radioaktiven Tracer (Gershenwald<br />

et al., 1998; Morton et al., 1999). Da der SLN den Ort der ersten<br />

Metastasierung darstellt, kann durch seine Entfernung eine mögliche<br />

Metastasierung klinisch okkulter Metastasen erkannt werden. Wenn der SLN<br />

negativ ist, sollten folglich auch alle anderen Lymphknoten des gleichen<br />

Lymphknotenkompartiments tumorfrei sein. Dies wurde in Studien belegt, in<br />

denen Patienten mit negativem SLN auch keine Anzeichen von Metastasen<br />

in anderen Lymphknoten oder anderen weiter entfernten Lokalisationen<br />

hatten (Reintgen et al., 1994). Ist der SLN jedoch befallen, können auch<br />

weitere Lymphknoten dieses Kompartiments Tumorzellen enthalten. Der<br />

SLN-Status ist demzufolge der wichtigste prognostische Faktor für das OS<br />

und DFS (Gershenwald et al., 1999, Morton et al., 2014). Patienten mit<br />

einem positiven SLN hatten mit 62.1±4.8% eine schlechtere 10-Jahres-<br />

Überlebensrate als Patienten mit einem negativen SLN (85.1±1.5%) (Morton


60<br />

et al., 2014). Überdies steht das Auftreten eines positiven SLN in enger<br />

Beziehung zur Tumordicke. Das Risiko einer Metastasierung in den SLN und<br />

in Non-SLN verhält sich proportional zur Tumordicke des Primarius. Läsionen<br />

unter 1 mm haben eine geringe Wahrscheinlichkeit mit einem positiven SLN<br />

einherzugehen, während Läsionen über 1 mm häufiger mit einem positiven<br />

SLN assoziiert sind (Morton et al., 2003). Die Häufigkeit eines positiven SLN<br />

steigt folglich mit zunehmender Tumordicke an und lag in der Studie von<br />

Morton et al. bei 7.3%, 19.7%, 33.2% und 39.7% für die Tumordicken < 1,01,<br />

1,01–2,0 mm, 2,01– 4,0 mm und über 4,0 mm (Morton et al., 2003). Zwar<br />

beeinflussen die Tumordicke und auch eine mögliche Ulzeration des<br />

Primarius das Überleben von Patienten mit negativem SLN, jedoch bieten<br />

diese Merkmale keine zusätzlichen Informationen bei Patienten mit einem<br />

positiven SLN, weil ein positiver SLN der wichtigste prognostische Parameter<br />

ist. Ein Rezidiv wird folglich öfter in SLN-positiven Patienten als in SLNnegativen<br />

Patienten beobachtet (Wright et al., 2008).<br />

In der Studie von Morton et al. wurden die Patienten in 2 Gruppen unterteilt.<br />

Die Beobachtungsgruppe erhielt nach Exzision des MM nur bei Auftreten von<br />

klinisch okkulten Lymphknotenmetastasen eine Lymphadenektomie.<br />

Patienten der Biopsiegruppe erhielten nach Exzision des MM eine SLNB mit<br />

anschließender Lymphadenektomie im Falle eines positiven SLN. Es zeigte<br />

sich unter allen Patienten mit einer mittleren Tumordicke, welche definiert<br />

wurde als 1,20 bis 3,50 mm (mit oder ohne nodaler Metastasierung), kein<br />

signifikanter Unterschied in den 10-Jahres-Melanom-spezifischen<br />

Überlebensraten (Morton et al., 2014) mit durchschnittlich 81.4±1.5% in der<br />

Biopsie- und 78.3±2.0% in der Beobachtungsgruppe (Morton et al., 2014).<br />

Auch für Patienten mit einer hohen Tumordicke, definiert als > 3,50 mm,<br />

ergab sich kein signifikanter Unterschied. Die 10-Jahres-DFS-Rate bei<br />

Patienten mit einer mittleren Tumordicke war in der Biopsiegruppe mit<br />

71.3±1.8% jedoch signifikant höher als in der Beobachtungsgruppe<br />

(64.7±2.3%). Patienten mit einem MM mittlerer Tumordicke und nodaler<br />

Metastasierung hatten eine verbesserte 10-Jahres-Melanom-spezifische<br />

Überlebensrate von 62.1±4.8% in der Biopsiegruppe im Vergleich zu<br />

41.5±5.6% in der Beobachtungsgruppe. Das bedeutet, dass eine SLNB mit


61<br />

einer eventuell nachfolgenenden Lymphadenektomie die 10-Jahres-DFSund<br />

-Melanom-spezifische Überlebensrate für Patienten mit mittlerer<br />

Tumordicke und nodaler Metastasierung verbessert (Morton et al., 2014).<br />

Auch das Auftreten von Fernmetastasen wurde durch eine sofortige<br />

Lymphadenektomie bei Patienten mit Tumoren einer mitteleren Tumordicke<br />

und nodaler Metastasierung vermindert (Morton et al., 2014). Für Patienten<br />

mit einem MM mittlerer Tumordicke und nodaler Metastasierung verringert<br />

ein frühzeitiger operativer Eingriff das Risiko nodaler Rezidive,<br />

Fernmetastasen und Tod durch ein MM (Morton et al., 2014). Somit<br />

verlängert die SLNB und die daraus folgenenden therapeutischen Schritte<br />

das rezidivfreie Überleben aller Patienten und das Melanom-spezifische<br />

Überleben von Patienten mit nodaler Metastasierung. Ein abwartendes<br />

Verhalten anstatt einer sofortigen SLNB zur Überprüfung des SLN-Status<br />

erlaubt es eventuell vorhandenen okkulten Mikrometastasen sich zu<br />

vergrößern und weiter zu verteilen, woraus sich anschließend weitere<br />

Lymphknotenmetastasen und Fernmetastasen entwickeln könnten.<br />

5.3 Prognostische Faktoren des SLN-Status<br />

Der folgende Abschnitt beschreibt verschiedene Faktoren und ihren Einfluss<br />

auf den SLN-Status und die unterschiedlichen damit einhergehenden<br />

Prognosen.<br />

Alter und Geschlecht<br />

Die Alters- und Geschlechtsverteilung in dieser Studie ähnelt der Verteilung,<br />

die in anderen Arbeiten bereits beschrieben wurde. Viele Studien haben das<br />

Alter und das Geschlecht als signifikante unabhängige prognostische<br />

Faktoren bezüglich des Gesamtüberlebens aufgeführt (Balch et al., 2001;<br />

Garbe et al., 1995; Leiter et al., 2004). Balch et al. zeigten in einer Studie,<br />

dass mit jedem weiteren Lebensjahrzehnt ein Rückgang des 5- und 10-<br />

Jahres-Überlebens verzeichnet wird (Balch et al., 2001). Ältere Patienten<br />

weisen öfter ein MM mit größerer Tumordicke und mit einem vermehrten<br />

Vorkommen von Ulzerationen auf (Balch, 1992). Patienten unter 60 Jahren


62<br />

haben eine deutlich bessere Prognose als Patienten, die älter als 60 Jahre<br />

sind (Leiter et al., 2004). Balch et al. untersuchten die 5-Jahres-<br />

Überlebensrate von Patienten verschiedener Altersklassen. Sie lag für<br />

Patienten unter 50 Jahren bei 74%, für Patienten zwischen 50 und 69 Jahren<br />

bei 65% und bei Patienten über 70 Jahre bei 47% (Balch et al., 2010).<br />

Auch das Geschlecht korreliert mit dem Überleben. Frauen zeigten in<br />

mehreren Studien einen signifikanten Überlebensvorteil gegenüber Männern.<br />

In Tumoren mit einer Tumordicke über 0,75 mm spielte das Geschlecht<br />

hinsichtlich der Prognose eine wichtige Rolle, wobei Männer eine schlechtere<br />

Prognose hatten (Leiter et al., 2004). In der Studie von Schuchter et al.<br />

präsentierten Frauen mit einer 10-Jahres-Überlebensrate von 86% einen<br />

deutlichen Überlebensvorteil gegenüber Männern (68%) (Schuchter et al.,<br />

1996). So lag die 10-Jahres-Überlebensrate bei Frauen mit einem MM im<br />

Bereich des Rückens bei 72,3%, die der Männer bei 65,4%, die am Unterarm<br />

bei 94% für Frauen und bei 68,6 % für Männer (Garbe et al., 1995).<br />

Außerdem wächst das MM bei Frauen häufiger in prognostisch günstigeren<br />

Lokalisationen (Extremitäten), ist dünner und seltener ulzeriert (Balch et al.,<br />

1992). Bei Männern hingegen tritt das MM vermehrt in der Kopf-<br />

/Nackenregion und im Rumpfbereich auf (Callender et al., 2011).<br />

Andere Studien konnten keine signifikante Beziehung zwischen einem<br />

positivem SLN und dem Alter und Geschlecht feststellen (Balch et al., 2001;<br />

Ito et al., 2012; Balch et al., 2010).<br />

Tumordicke<br />

In dieser Studie lag der Anteil an metastasierten SLN mit 23%<br />

verhältnismäßig hoch, was durch die gemessene relativ hohe Tumordicke<br />

erklärt werden kann. Studien mit einem geringeren Anteil an dünnen<br />

Primärtumoren oder einer durchschnittlich höheren Tumordicke (Mean: 1,4–<br />

2,7 mm) berichten von positiven SLN-Raten zwischen 14,2 bis 23,1%<br />

(Gershenwald et al., 1999; Kruper et al., 2006; Taylor et al., 2007). So beträgt<br />

die Häufigkeit eines positiven SLN in der Studie von Gershenwald et al. 15%,<br />

was sich durch den überwiegenden Anteil an Patienten mit dünnen Tumoren<br />

erklären lässt (Mediane Tumordicke 1,80 mm). In der Studie von Kruper et al.


63<br />

lag der Anteil an positiven SLN mit 12,9% niedriger als sonst in der Literatur<br />

angegeben, was durch den hohen Anteil (36,8%) an Läsionen unter 1 mm<br />

und einer medianen Tumordicke von 1,3 mm erklärt werden kann (Kruper et<br />

al., 2006). Wie erwartet, war die Tumordicke der stärkste prognostische<br />

Marker für Patienten im lokalen Stadium und auch signifikant mit dem SLN-<br />

Status assoziiert (Balch et al., 2001; Garbe et al., 1995; Kruper et al., 2006;<br />

Taylor et al., 2007). Auch Ito et al. demonstrierten, dass ein positiver SLN<br />

signifikant mit einer zunehmenden Tumordicke nach Breslow korreliert (Ito et<br />

al., 2012). So waren in der Studie von Kruper et al. nur 5,2% der SLN bei<br />

Patienten mit dünnen Läsionen (< 1 mm) positiv, bei Patienten mit Läsionen<br />

> 1 mm waren es 17,4% (Kruper et al., 2006). Bei Patienten mit einer<br />

Tumordicke von über 4 mm hatten 34,4% einen positiven SLN (Gershenwald<br />

et al., 1999). Eine steigende Tumordicke korreliert invers mit dem Melanomspezifischen<br />

10-Jahres-Überleben (Balch et al., 2001), sodass sich die 5-<br />

und 10-Jahres-Überlebensraten signifikant verschlechtern (Balch et al.,<br />

2009). Das 10-Jahres-Überleben liegt im Stadium T1, T2, T3 und T4 bei<br />

92%, 80%, 63% und 50% (Balch et al., 2009). Mit steigender Tumordicke<br />

wächst der Anteil an positiven SLN, was folglich immense Auswirkungen auf<br />

das Überleben hat, da die Prognose stetig schlechter wird (Guggenheim et<br />

al., 2008). In der Studie von Taylor et al zeigten eine zunehmende Breslow-<br />

Tumordicke, eine Ulzeration und das männliche Geschlecht eine signifikante<br />

Assoziation mit dem Auftreten eines positiven SLN (Taylor et al., 2007).<br />

Subtyp<br />

Einige Studien demonstrierten, dass ein positiver SLN signifikant mit dem<br />

Melanomsubtyp korreliert (Ito et al., 2012; Leiter et al., 2004).<br />

Primär noduläre Melanome sind mit einer wesentlich schlechteren Prognose<br />

als andere Subtypen assoziiert (Balch, 1992). Im Gegensatz dazu zeigte sich<br />

ein superfiziell spreitendes Melanom als Indikator für einen negativen SLN.<br />

Ulzeration<br />

Das Vorhandensein einer Ulzeration wurde in der Literatur des Öfteren als<br />

ein signifikanter unabhängiger positiver Vorhersagewert für einen positiven


64<br />

SLN (Gershenwald et al., 1999) bzw. für das Überleben genannt (Balch et al.,<br />

2001). Eine mögliche Ulzeration ist ein wichtigstes Merkmal des Primarius<br />

und beeinflusst die Überlebenszeit in lokalisierten und regional<br />

fortgeschrittenen Stadien. Die einzige Ausnahme gilt für dünne MM, da hier<br />

eine Ulzeration allgemein selten ist (6%) (Balch et al., 2001).<br />

Ulzerierte MM scheinen biologisch aggressive Läsionen zu sein, da sie durch<br />

die Epidermis brechen (Balch, 1992). In der Studie von Balch et al. hatten<br />

Patienten mit Ulzerationen im Stadium I und II eine 10-Jahres-<br />

Überlebensrate von 50%, dagegen lag sie bei Patienten ohne Ulzerationen<br />

im gleichen Stadium bei 78%. Die Überlebensraten von Patienten mit<br />

ulzerierten MM sind proportional niedriger, als die der MM-Patienten ohne<br />

Ulzeration der gleichen T-Kategorie (Balch et al., 2009). Außerdem entsprach<br />

die Überlebensrate der Patienten mit einem ulzerierten MM, die der von<br />

Patienten mit einem nicht-ulzerierten MM der nächst höheren T-Kategorie<br />

(Balch et al., 2001).<br />

Es konnte auch eine positive Korrelation zwischen einer Ulzeration und der<br />

Tumordicke nach Breslow nachgewiesen werden (Balch, 1992). Die mediane<br />

Tumordicke zwischen Läsionen mit und ohne Ulzeration ist unterschiedlich.<br />

Mit steigender Tumordicke nimmt auch die Häufigkeit von Ulzerationen zu,<br />

sodass diese bei ulzerierten Läsionen höher ist als bei nicht-ulzerierten<br />

Läsionen (Balch, 1992). Kommt eine Ulzeration in dünnen MM in 6%-12,5%<br />

vor, steigt sie auf 63-72,5% in MM mit einer Tumordicke > 4 mm (Balch et al.,<br />

2001). Jedoch gibt es keine einheitliche Meinung, da andere Studien das<br />

Gegenteil belegen (Leiter et al, 2004; Kruper et al., 2006). Überdies hatten<br />

Männer einen höheren Anteil an ulzerierten Läsionen als Frauen (29% vs.<br />

19%).<br />

Lokalisation des Primarius<br />

Die anatomische Lokalisation des Primarius präsentierte sich in mehreren<br />

Studien als ein signifikanter unabhängiger Faktor für das MM (Garbe et al.,<br />

1995). In dieser Studie entspricht die Verteilung der Lokalisation des<br />

Primarius weitestgehend der anderer Studien. Die meisten Primärtumoren<br />

liegen im Rumpfbereich (44,7% vs. 43,2%), gefolgt von den unteren (34,3%


65<br />

vs. 22.3%) und dann oberen Extremitäten (18,5 vs. 22,3%) und der Kopf-<br />

/Nackenregion mit dem geringsten Anteil (3,5% vs. 12,2%) (Callender et al.,<br />

2011). In dieser Arbeit erwies sich ein Primärtumor an den oberen<br />

Extremitäten als ein Indikator für einen negativen SLN. Die Studie von<br />

Callender et al., in der ein MM an den oberen Extremitäten tendenziell eher<br />

dünner war und mit einem längeren Überleben in Verbindung stand,<br />

unterstützt diese Datenlage. Die Kopf-/Halsregion und der Rumpfbereich<br />

gingen im Vergleich zu den unteren Extremitäten mit einem signifikant<br />

höheren Risiko an einem MM zu versterben einher. Es stellte sich heraus,<br />

dass gewisse Lokalisationen mit einer durchschnittlich erhöhten Tumordicke<br />

und damit mit einem erhöhten relativen Risiko korrelieren. Dies ist jedoch<br />

nicht immer der Fall, da das MM bestimmter Körperregionen zwar eine<br />

geringe Tumordicke aufweist, jedoch mit einer schlechteren Prognose<br />

einhergeht. Es ist anzunehmen, dass die Überlebensraten zwar mit der<br />

Tumordicke einer bestimmten Lokalisation in Verbindung stehen, aber nicht<br />

vollständig von ihr bestimmt werden (Garbe et al., 1995).<br />

Auch Callender et al. zeigten, dass die anatomische Lokalisation des<br />

Primärtumors ein wichtiger unabhängiger Vorhersagewert für den SLN-<br />

Status in Tumoren mit > 1 mm Tumordicke und damit für die Prognose (OS<br />

und DFS) ist (Callender et al., 2011). Das Alter, die Tumordicke und der Anteil<br />

an Patienten mit einem positiven SLN waren, abhängig von der Lokalisation,<br />

signifikant unterschiedlich. Patienten mit einem Primärtumor im Bereich der<br />

Kopf-/Halsregion und im Rumpfbereich hatten eine schlechtere Prognose<br />

(10-Jahres-OS 70% bei N0) als Patienten mit einem MM an einer anderen<br />

Lokalisation (Extremitäten, 10-Jahres-OS 90% bei N0) (Schuchter et al.,<br />

1996; Callender et al., 2011). Es ist zu beachten, dass ein MM im Kopf-<br />

/Nackenbereich zwar mit einem geringen Anteil an positiven SLN einherging,<br />

jedoch durchschnittlich eine größere Tumordicke mit einer Tendenz zur<br />

Entwicklung von Makrometastasen hatte. Im Vergleich dazu waren die MM<br />

im Rumpfbereich dünner und tendierten eher dazu Mikrometastasen zu<br />

entwickeln (Balch et al., 2010). Dies steht im Einklang mit den Ergebnissen<br />

anderer Autoren, die ebenfalls zeigen konnten, dass Patienten mit einem<br />

Primarius im Bereich des Rumpfes eine schlechtere Prognose haben (Garbe


66<br />

et al., 1995, Leiter et al., 2004). Daneben demonstrierten auch Ito et al. und<br />

andere Autoren, dass ein positiver SLN signifikant mit der anatomischen<br />

Lokalisation des Primarius korreliert (Homsi et al., 2005; Ito et al., 2012).<br />

5.4. Stadium III<br />

In dieser Arbeit konnten in 150 von 651 (23%) SLN Metastasen eines MM<br />

ausgemacht werden. Ein Großteil dieser Patienten (82%) befand sich im<br />

Stadium IIIA. Die Anzahl an befallenen Lymphknoten, die Tumorlast und eine<br />

mögliche Ulzeration des Primarius sind unabhängige Faktoren, die das<br />

Überleben der Patienten im Stadium III beeinflussen (Balch et al., 2001). Wie<br />

bereits besprochen und aus Abbildung 8 (neg. SLN vs. pos. SLN) ersichtlich,<br />

haben Patienten im Stadium III eine deutlich bessere 5-Jahres-DFS und –<br />

OS, verglichen mit in der Literatur beschriebenen Patientenkollektiven im<br />

gleichen Stadium. Nicht nur die Prognose für die einzelnen Subkategorien im<br />

Stadium III ist sehr unterschiedlich, sondern auch die anteilige Verteilung der<br />

Patienten, sodass eine allgemeine Aussage über das Überleben von<br />

Patienten in Stadium III kaum machbar ist. Betrachtet man die Überlebenszeitkurven<br />

der einzelnen Subkategorien genauer, wie es in der Arbeit von<br />

Balch et al. getan wurde, erhält man eine präzisere Aussage darüber, wie<br />

unterschiedlich sich das DFS und OS innerhalb des Stadiums III verhalten<br />

können. Die 5-Jahres-DFS beträgt 65% im Stadium IIIA, 37% im Stadium IIIB<br />

und 26% im Stadium IIIC (Balch et al., 2009). Die 5-Jahres-Überlebensraten<br />

liegen bei 78%, 59% und 40% für Patienten im Stadium IIIA, IIIB und IIIC<br />

(Balch et al., 2009). Somit könnte der hohe Anteil an SLN-positiven Patienten<br />

im Stadium IIIA (nur Mikrometastasen) in unserer Kohorte, die sich einer<br />

Lymphadenektomie und Hochdosis-Interferon-Therapie unterzogen haben,<br />

ein Grund für die günstigeren OS und DFS in dieser Arbeit sein.<br />

Die signifikanten Unterschiede in den Überlebensraten der unterschiedlichen<br />

Subkategorien von Patienten im Stadium III basieren unter anderem auf der<br />

unterschiedlichen Tumorlast (Balch et al., 2010). Es wird zwischen Makround<br />

Mikrometastasen differenziert, was unterschiedliche Auswirkungen auf<br />

die Prognose hat. In der Studie von Balch et al. hatte die Mehrzahl der<br />

Patienten (81%) Mikrometastasen, welche mit Hilfe der SLNB diagnostiziert


67<br />

wurden. Ihr 5-Jahres-Überleben lag bei 67%. 19% der Patienten hatten<br />

klinisch erkennbare Makrometastasen mit einem 5-Jahres-Überleben von<br />

43%. Auch das rezidivfreie Überleben ist für Patienten mit Mikrometastasen<br />

wahrscheinlicher als für Patienten mit Makrometastasen (Guggenheim et al.,<br />

2008). Im Vergleich zu ihnen war der Primarius von Patienten mit<br />

Mikrometastasen weniger dick (> 4 mm, 23% vs. 47%), seltener ulzeriert<br />

(43% vs. 57%) und es war seltener mehr als ein Lymphknoten (30% vs.<br />

63%), bzw. häufiger nur ein Lymphknoten (70% vs. 37%) befallen. Daraus<br />

folgt, dass die Überlebensrate deutlich höher und das Auftreten von<br />

Rezidiven deutlich niedriger ist als für Patienten mit Makrometastasen<br />

(Guggenheim et al., 2008).<br />

Das Auftreten eines Rezidivs kam signifikant häufiger bei Patienten vor, die<br />

neben dem SLN noch weitere metastasierte Lymphknoten hatten<br />

(Guggenheim et al., 2008). Die Anzahl an befallenen Lymphknoten ist der<br />

wichtigste unabhängige Vorhersagewert für das Überleben von Patienten im<br />

Stadium III. Die 5-Jahres-Überlebensrate korreliert umgekehrt mit der Anzahl<br />

involvierter Lymphknoten (Balch et al., 2010).<br />

Außerdem ist auch im Stadium III eine Ulzeration des Primarius mit einer<br />

Abnahme der Überlebensrate assoziiert. Die Anzahl an befallenen<br />

Lymphknoten, die Tumorlast und eine mögliche Ulzeration der Primärläsion<br />

zeigten sich als die wichtigsten unabhängigen prognostischen Faktoren, die<br />

das Überleben beeinflussen (Balch et al., 2009, Balch et al., 2010).<br />

5.5. OS und DFS<br />

Das Vorhandensein eines positiven SLN ist der wichtigste unabhängige<br />

Vorhersagewert für das Auftreten von Rezidiven und das Überleben für<br />

Patienten mit einem MM (Balch et al., 2001; Taylor et al., 2007). Auch andere<br />

Studien haben herausgefunden, dass Patienten mit einem positiven SLN ein<br />

signifikant kürzeres rezidivfreies Überleben haben, als jene mit einem<br />

negativen SLN (Ito et al., 2012).


68<br />

5.5.1. DFS von Patienten mit pos. SLN und neg. SLN<br />

In dieser Arbeit lag das 5-Jahres-DFS für Patienten mit einem positiven SLN<br />

bei 67% lag. In der Literatur liegt diese zwischen 32,8 und 53.4%±4.9% (Ito<br />

et al., 2012; Morton et al., 2006; Taylor et al., 2007). Wie bereits erwähnt,<br />

könnte dies an dem hohen Anteil an Patienten im Stadium IIIA in dieser<br />

Studie liegen.<br />

Im Vergleich dazu lag das 5-Jahres-DFS bei Patienten mit einem negativen<br />

SLN bei 85% und wird in der Literatur mit 83.2±1.6% bis 90% angegeben<br />

und liegt damit deutlich über der von Patienten mit einem positiven SLN (Ito<br />

et al., 2012; Morton et al., 2006; Taylor et al., 2007).<br />

5.5.2. OS von Patienten mit pos. SLN und neg. SLN<br />

Die 5-Jahres-Überlebensrate bei Patienten mit einem positiven SLN lag in<br />

dieser Studie bei 75%, in der Literatur liegt sie zwischen 70% für Patienten<br />

mit N1a und 39% für Patienten mit N3 (Balch et al., 2009). Im Vergleich dazu<br />

ergaben unsere Ergebnisse mit 94% ein deutlich höheres Gesamtüberleben<br />

für Patienten mit einem negativen SLN. In der Literatur liegt das<br />

Gesamtüberleben bei 97% bis 53%, abhängig davon, ob sich der Patient in<br />

Stadium I oder II befindet (Balch et al., 2009).<br />

5.5.3. OS und DFS von Patienten mit NN<br />

Das 5-Jahres-DFS von Patienten mit einem NN lag bei 88%, das 5-Jahres-<br />

Gesamtüberleben bei 100%, welche den Ergebnissen von Patienten mit<br />

einem negativen SLN ähneln. In dieser Studie wurde demzufolge erstmalig<br />

demonstriert, dass das rezidivfreie Überleben und das Gesamtüberleben von<br />

NN-Patienten höher sind, als von Patienten mit einem positiven SLN. Es<br />

wurde dargestellt, dass Patienten mit einem NN die gleichen DFS- und OS-<br />

Raten wie Patienten mit einem negativen SLN haben. Daher können diese


69<br />

Daten als indirekter Beweis für die Validität der aktuellen histopathologischen<br />

Methoden zur Differenzierung von NN und echten MM-Metastasen<br />

verwendet werden und haben dementsprechend eine tiefgreifende<br />

prognostische Bedeutung (Balch et al., 2009; Bowles et al., 2010; Homsi et<br />

al., 2005; Scolyer et al., 2008, 2010). Es werden jedoch auch andere<br />

Methoden untersucht, die die Unterscheidung von NN und MM-Metastasen<br />

weiter unterstützen sollen. So wurde gezeigt, dass eine Tumorprogression im<br />

MM mit einem Verlust des Tumorsuppressorgens p16 assoziiert ist,<br />

wohingegen es in den Zellen eines NN vorhanden ist und sich anfärben lässt<br />

(Mihic-Probst et al., 2003). Ein weiterer Marker ist IMP3, ein Protein, welche<br />

die mRNA des Insulin-like growth factor II bindet und in Tumoren<br />

überexprimiert wird. Keine der NN exprimierten in der Studie von Mentrikoski<br />

et al. IMP3, wohingegen sich 70% der MM-Metastasen anfärben ließen<br />

(Mentrikoski et al., 2009). Die molekularen Methoden basierend auf der RT-<br />

PCR (reverse transcription-polymerase chain reaction), beispielsweise zur<br />

Auffindung der Tyrosinase-mRNA, sind zwar sehr sensitiv für Melanozyten,<br />

ihnen fehlt aber die nötige Spezifität zur Unterscheidung zwischen einer MM-<br />

Metastase und einem NN (Davids et al., 2003; Rimoldi et al., 2003). Auch die<br />

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) kann mittels der Analyse von<br />

Chromosomeaberrationen zusätzliche Informationen zur histopathologischen<br />

Unterscheidung von NN und MM-Metastase bieten (Dalton et al., 2010). Ziel<br />

muss es sein, molekulare Methoden zu finden, die Biomarker identifizieren,<br />

die in MM-Metastasten, aber nicht in NN exprimiert werden, um so die<br />

Spezifität zu erhöhen (Taube et al., 2009).<br />

5.6. Zusammenhang zwischen NN und MM<br />

In der Literatur wurde ein Zusammenhang zwischen Nävuszellen in<br />

Lymphknoten und kongenitalen Nävi im korrespondierenden Hautareal des<br />

entsprechenden Lymphabflussgebietes beschrieben (Hara, 1993; Hruban et<br />

al., 1990). Schon 1974 ermittelten McCarthy et al., dass 21 von 22 MM-<br />

Patienten mit Nävuszellaggregaten in ihren exzidierten Lymphknoten einen<br />

kutanen Nävus im korrespondierenden Hautareal aufwiesen (McCarthy et al.,<br />

1974). Die MM dieser Patienten gingen aus kongenitalen Nävi hervor und


70<br />

standen in Zusammenhang mit den Nävuszellaggregaten in den<br />

entsprechenden SLN (Carson et al., 1996; Hara, 1993; Hruban et al., 1990;<br />

Lohmann et al., 2002). Seitdem wurde immer wieder in der Literatur von<br />

ähnlichen Fällen berichtet. Es konnte eine hohe statistisch signifikante<br />

Assoziation zwischen dem Vorhandensein eines NN im SLN und dem<br />

dazugehörigen kongenitalen Nävus im korrespondieren Lymphabstromgebiet<br />

gefunden werden (Fontaine et al., 2002). Ein Zusammenhang mit einem<br />

kongenitalen Nävus ist umso stärker. (Fontaine et al., 2002). In der Arbeit von<br />

Fontaine et al. entstanden 36% der MM aus vorbestehenden Nävi. Bei 21%<br />

dieser Patienten wurde ein NN im SLN gefunden. 50% dieser<br />

vorbestehenden melanozytären Läsionen wiesen Zeichen kongenitaler Nävi<br />

auf. Laut Carson et al. hatten 40% der Patienten mit einem NN einen<br />

kutanen Nävus unmittelbar angrenzend an das maligne Melanom oder in der<br />

Tiefe der Dermis. In nur 20% der Patienten mit einem NN gab es keine<br />

Assoziation mit einem kutanen Nävus (Carson et al., 1996). Falls ein<br />

Mechanismus existiert, der eine mechanische Dislokalisation von<br />

Nävuszellen in die Lymphbahnen hervorruft, müsste folglicherweise eine<br />

enge Assoziation zwischen einem melanozytären Nävus, seiner<br />

dazugehörigen Lymphbahn und dem erhöhten Auftreten von NN infolge der<br />

benignen Metastasierung bestehen. Dies wird durch die Tatsache unterstützt,<br />

dass es eine erhöhte Frequenz von NN gibt, wenn der Primärtumor aus<br />

einem kongenitalem Nävus stammt (Holt et al., 2004). In einer Arbeit von Holt<br />

et al. konnte eine Assoziation zwischen dem Auftreten eines NN und einem<br />

MM mit einer Breslow-Tumordicke größer als 2,5 mm dargestellt werden<br />

(Holt et al., 2004). Auch dies unterstützt die Theorie des mechanischen<br />

Transports.


71<br />

Abbildung 12: Malignes Melanom auf den Boden eines präexistenten<br />

melanozytären Naevus (Altmeyer and Paech, 2014).<br />

Es stellt sich die Frage, warum NN bevorzugt im Zusammenhang mit einem<br />

MM auftreten. Einerseits scheinen NN vermehrt mit dem Auftreten von MM<br />

assoziiert zu sein. Andererseits sind NN und Metastasen eines MM nur<br />

äußerst selten im gleichen Lymphknoten zu finden. Kommt es doch zu einem<br />

simultanen Auftreten einer MM-Metastase und einem NN, befinden sich<br />

diese meist in 2 verschiedenen Lymphknoten. Gegenwärtig gibt es in der<br />

Fachwelt noch keine eindeutige Stellungnahme dazu. Eine mögliche<br />

Erklärung könnte sein, dass durch das MM verschiedene Zytokine gebildet<br />

werden, welche die Melanozyten aktivieren und es ihnen ermöglicht in die<br />

Lymphknoten einzuwandern und sich dort anzusiedeln (Carson et al., 1996).<br />

5.7. Schlussfolgerung<br />

Anhand der oben genannten Ergebnisse lassen sich verschiedene Aussagen<br />

ableiten. Die Daten bestätigen, dass die eingesetzten histologischen Kriterien<br />

zur Unterscheidung zwischen NN und MM-Metastasen valide sind. Es hat<br />

sich gezeigt, dass Patienten mit einem durch immunhistochemische<br />

Methoden ermittelten NN eine ähnliche Prognose haben wie Patienten mit<br />

einem negativen SLN. Zusätzlich unterstreichen die sich ähnelnden<br />

Überlebensdaten von Patienten mit NN und einem negativen SLN, dass es


72<br />

sich bei einem NN um einen gutartigen Prozess handelt.<br />

Ein weiteres Resultat dieser Arbeit ist die Feststellung, dass die<br />

Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von NN in der inguinalen<br />

Lymphknotenregion bei einem MM der unteren Extremität relativ gering ist.<br />

Es ließen sich trotz dieser Schlussfolgerungen und auch im Vergleich mit<br />

bereits erhobenen Befunden aus der Literatur keine Hinweise finden, die eine<br />

der beiden NN-Entstehungstheorien eindeutig favorisiert hätten.<br />

5.8. Konsequenz in Therapie und zukünftige Studien<br />

Aus dem Wissen, dass ein Patient mit einem NN die gleiche Prognose wie<br />

ein Patient mit einem negativen SLN hat, entsteht die Verantwortung den<br />

Patienten bestmöglich zu behandeln. In diesem Falle bedeutet das, ihn vor<br />

unnötigen therapeutischen Eingriffen zu schützen und von der Gutartigkeit<br />

des NN zu informieren. Die Therapie, die der Diagnose eines positiven SLN<br />

folgt, umfasst eine komplette Lymphadenektomie und eine Hochdosis-<br />

Interferon-Therapie. Diese beinhalten folgenreiche Nebenwirkungen und eine<br />

Vielzahl von möglichen Komplikationen, sowohl für das physische, als auch<br />

für das psychische Wohlbefinden. Eine Lymphadenektomie ist ein potenziell<br />

komplizierter und belastender Eingriff für den Patienten. Die Risiken<br />

umfassen neben den allgemeinen Risiken der Anästhesie, Arm- oder<br />

Beinödeme, Lymphfisteln, Wundinfektionen, Hyp- und Parästhesien oder<br />

Verletzungen größerer Gefäße (Lawton et al., 2002)⁠. Die Ergebnisse dieser<br />

Studie bieten Daten, welche nahelegen bzw. implizieren, dass diese<br />

aggressive Therapie, bei MM-Patienten mit einem NN, welche sonst keine<br />

Anzeichen einer „echten“ nodalen Metastasierung darbieten, nicht indiziert<br />

ist.<br />

5.9. Mögliche Fehlerquellen/Einschränkungen der Arbeit<br />

In dieser Arbeit wird vorausgesetzt, dass die immunhistochemischen<br />

Methoden zur Unterscheidung zwischen einer MM-Metastase und einem NN<br />

ausreichend erforscht und valide sind. Dies scheint anhand unserer


73<br />

Überlebensdaten zwar bestätigt, doch sollte bedacht werden, dass die<br />

histopathologische Auswertung weitgehende Folgen für die Prognose und<br />

den weiteren Verlauf der Therapie hat und von tiefgreifender Bedeutung für<br />

den Patienten ist.


74<br />

6. Zusammenfassung<br />

Eine Leitlininen gerechte Therapie für MM-Patienten mit einem NN im SLN<br />

ist momentan nicht vorhanden. Patienten, bei denen ein NN gefunden wurde<br />

leiden einerseits unter der Unsicherheit ihrer Diagnose und andererseits<br />

eventuell unter einer Therapie und ihren Nebenwirkungen, die nicht nötig ist.<br />

Anhand der Daten von 651 Patienten, die sich einer SLNB unterzogen<br />

hatten, konnten verschiedene Rückschlüsse auf das Vorkommen von<br />

negativen und positiven SLN, sowie NN gemacht werden. So wurden mit<br />

Hilfe von Kaplan-Meyer-Kurven die Überlebensdaten der 3 Patientengruppen<br />

aufgezeigt und miteinander verglichen. Außerdem konnten Aussagen über<br />

Korrelationen mit anderen Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht und<br />

Tumorcharakteristika gemacht werden. Die Ergebnisse, die in dieser Arbeit<br />

vorgestellt wurden, beweisen, dass es sich bei den NN um einen gutartigen<br />

Prozess handelt. Das rezidivfreie Überleben und das Gesamtüberleben von<br />

MM-Patienten mit einem NN im SLN sind günstiger als die von Patienten mit<br />

einem positiven SLN. Auch unterscheiden sie sich nicht signifikant von MM-<br />

Patienten ohne einen metastasierten SLN. Dies beweist die Gutartigkeit der<br />

NN.<br />

Zusätzlich konnten einige Aussagen bezüglich des Auftretens von NN<br />

gemacht werden. So scheint das Vorkommen von primären Melanomen an<br />

den unteren Extremitäten der stärkste unabhängige Vorhersagewert für das<br />

Fehlen eines NN zu sein. In der univariaten Analyse zeigten sich das<br />

männliche Geschlecht, die Tumorlokalisation und der MM-Subtyp signifikant<br />

mit einem NN assoziiert. Die Tumordicke, eine Regression, eine mögliche<br />

Ulzeration, das Clark Level und vorbestehende melanozytäre Hautläsionen<br />

unterschieden sich nicht signifikant zwischen Patienten mit und ohne NN.<br />

Zwar konnte auch diese Arbeit keine der Entstehungstheorien für die Genese<br />

von NN in Lymphknoten eindeutig favorisieren, doch wurde die Wertigkeit<br />

des NN evaluiert. Um Klarheit zu verschaffen, müssen weitere große<br />

prospektive Studien zu diesem Thema durchgeführt werden.


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Danksagung<br />

Für die Auswahl des Themas und die Möglichkeit der Promotion bedanke ich<br />

mich an dieser Stelle ganz herzlich bei meinem Doktorvater, Prof. Dr. med.<br />

Thilo Gambichler, Oberarzt der Dermatologischen Klinik des St.-Josefs-<br />

Hospitals Bochum. Ich möchte mich für die sehr gute Zusammenarbeit, die<br />

zuverlässige Betreuung und die vielen Tipps und Anregungen bedanken.<br />

Weiterhin danke ich Anna Lena Petig und Maria Voigt für ihre Hilfe bei der<br />

Erfassung der Daten.<br />

Für die Durchsicht dieser Arbeit danke ich Lisa Schöttes und Dr. Philipp<br />

Schöttes.<br />

Ganz besonderer Dank gilt meinen Eltern, die mir das Studium erst<br />

ermöglichten und mich jederzeit unterstützten und meiner Schwester, die mir<br />

immer Mut machte und neue Kraft schenkt.<br />

Außerdem danke ich meinem Verlobten, der mich mit viel Verständnis,<br />

Geduld und Energie unterstützte.


89<br />

Lebenslauf<br />

Persönliche Daten<br />

Name:<br />

Lisa Scholl<br />

Geburtsdatum: 29.04.1988<br />

Geburtsort:<br />

Witten<br />

Schulausbildung<br />

1994-1995 Konrad-Adenauer-Grundschule in Seligenstadt<br />

1995-1998 Gerichtschule in Witten<br />

1998-2007 Ruhr Gymnasium Witten<br />

Abschluss: Allgemeine Hochschulreife<br />

Studium<br />

11/2007-11/2013 Studium der Humanmedizin an der Ruhr Universität<br />

Bochum<br />

09/2009 Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung<br />

08/2012-03/2013 Praktisches Jahr mit Wahlfach Dermatologie im<br />

St.-Josef- Hospital Bochum<br />

11/2013 Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung<br />

29/01/2014 Approbation<br />

Abschluss: Staatsexamen

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