07.12.2012 Aufrufe

Medizin- technik - DeviceMed.de

Medizin- technik - DeviceMed.de

Medizin- technik - DeviceMed.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Werkstoffe | Oberflächenbeschichtung<br />

g Bild 2: Die unter <strong>de</strong>m Markennamen „Baymedix“ angebotenenen Beschichtungsprodukte<br />

zeichnen sich aus durch eine sehr hohe mechanische Beständigkeit und<br />

beson<strong>de</strong>re Hämokompatibilität<br />

ser auf. Dadurch kommt es zu<br />

einer Art Schmierseifen-Effekt.<br />

Im Fachjargon heißt das „lubricious“,<br />

was so viel wie glitschig<br />

o<strong>de</strong>r rutschig be<strong>de</strong>utet.<br />

… eignet sich auch<br />

für Lumen<br />

Die hydrophile Schicht ist nur<br />

wenige Mikrometer dick und<br />

beson<strong>de</strong>rs für thermoplastische<br />

Materialien geeignet. Zu<strong>de</strong>m<br />

zeichnet sich die Beschichtung, die<br />

im Tauchverfahren aufgebracht<br />

wird, durch eine hohe mechanische<br />

Beständigkeit aus. Das liegt<br />

an <strong>de</strong>r stabilen chemischen Bindung<br />

<strong>de</strong>r Beschichtung an <strong>de</strong>n<br />

Katheter: Die Bayer-Forscher<br />

verankern die Beschichtungsmoleküle<br />

direkt an <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

<strong>de</strong>s Substrats. Dazu pfropfen sie<br />

die Gleitverbesserer direkt auf das<br />

<strong>Medizin</strong>produkt auf.<br />

„Weil wir unser Material fest<br />

mit <strong>de</strong>r aktivierten Oberfläche<br />

verbin<strong>de</strong>n und im Tauchverfahren<br />

beschichten, sind <strong>de</strong>r Formgebung<br />

<strong>de</strong>r Teile, die wir damit behan<strong>de</strong>ln<br />

können, keine Grenzen gesetzt“,<br />

erläutert Koppenborg. Eine weitere<br />

Beson<strong>de</strong>rheit soll hier nicht<br />

unerwähnt bleiben: Mit <strong>de</strong>r Werkstoffinnovation<br />

lassen sich auch<br />

Innenräume – Lumen genannt –<br />

64<br />

beschichten. Denn das neue Material<br />

härtet rein thermisch aus, es<br />

trocknet von allein.<br />

Wirkstoff freigeben<strong>de</strong><br />

Beschichtungen…<br />

Auch kardiologische Therapien<br />

könnten von <strong>de</strong>r Werkstoffinnovation<br />

profitieren (Bild 3): In verengten<br />

Herzkranzgefäßen weiten<br />

<strong>Medizin</strong>er mit sogenannten Ballonkathetern<br />

die Engstellen, sogenannte<br />

Stenosen, und halten sie<br />

anschließend mithilfe von Gefäßstützen<br />

– auch Stents genannt –<br />

offen. Die kleinen Gitter aus Metall<br />

Vielfältig einsetzbar<br />

Die hohe Gleitfähigkeit von<br />

„Baymedix“ CL 100 soll Kardiologen<br />

bei <strong>de</strong>r Untersuchung mit<br />

Kathetern helfen. Aber auch für<br />

weitere Anwendungen eignet<br />

sich <strong>de</strong>r gleitfähige Materialmix:<br />

zum Beispiel bei Herzschrittmachern<br />

und Defibrillatoren. Für<br />

Patienten ist das Einsetzen von<br />

solchen Implantaten mit <strong>de</strong>r<br />

sogenannten interventionellen<br />

Katheter<strong>technik</strong> – also minimalinvasiv<br />

von innen und ohne<br />

Operation – relativ schonend.<br />

o<strong>de</strong>r Plastik gewährleisten dann<br />

wie<strong>de</strong>r einen ungestörten Blutfluss.<br />

Dem Material für die Umhüllung<br />

<strong>de</strong>r Stents haben die Werkstoffentwickler<br />

aber noch eine spezielle<br />

Eigenschaft mitgegeben: „Baymedix“<br />

CD ist eine Wirkstoff freisetzen<strong>de</strong><br />

Beschichtung. Denn die kardiovaskulären<br />

Stents führen in <strong>de</strong>n<br />

Arterien aufgrund <strong>de</strong>r mechanischen<br />

Reizung zu einer Fremdkörperreaktion.<br />

„Bei bis zu 30 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Patienten mit koronarer Herzkrankheit<br />

kann es wie<strong>de</strong>r zu einer Stenose<br />

kommen“, berichtet Koppenborg.<br />

Beschichtet man die Gefäßstützen<br />

zusätzlich mit Wirkstoffen,<br />

g Bild 3: Auch kardiologische Therapien könnten von <strong>de</strong>r Werkstoffinnovation profitieren<br />

<strong>DeviceMed</strong> | März 2011 | www.<strong>de</strong>vicemed.<strong>de</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!