Medizin- technik - DeviceMed.de

zu berechnen. In der Praxis sehen
die meisten Unternehmen bei ausgelagerten
Leistungen deshalb eher
die Einhaltung und sukzessive Verbesserung
sogenannter Service Level
Agreements als Erfolgsmaßstab an.
In einem solchen Agreement können
beispielsweise Bearbeitungszeiten,
telefonische Erreichbarkeiten
oder bestimmte Liefermengen festgeschrieben
sein.
Als weiteres Argument für Outsourcing
wird Flexibilität angeführt:
Der Umfang der extern erbrachten
Dienstleistungen kann in relativ kurzer
Zeit den Markterfordernissen
angepasst werden. Das auslagernde
Unternehmen muss sich beispielsweise
bei Nachfrageschwankungen
nicht darum kümmern, Personal
einzustellen oder zu entlassen.
Welche Risiken gibt es?
Die Abgabe von Kompetenzen an
externe Partner bringt jedoch nicht
nur Vorteile: Zum einen müssen
sich die neuen Prozesse während
einer Übergangszeit einspielen. In
dieser Phase können sich auch bei
erfahrenen Dienstleistern Abläufe
verzögern und Fehler auftreten.
Zum anderen birgt vor allem
die Auswahl des Partners Risiken.
Unternehmen, die Aufgaben von
externen Firmen erbringen lassen
wollen, sollten deren Leistungsfähigkeit
vorab gründlich prüfen
(Bild 1). Denn die einmal eingegangene
Bindung lässt sich oft nur
mit hohen Kosten sowie Effizienz-
und Zeitverlusten wieder lösen.
Diese entstehen dann entweder
www.devicemed.de | März 2011 | DeviceMed
Management | Outsourcing
„In der Medizintechnik ist
die Auswahl des richtigen
Partnerunternehmens von
besonderer Bedeutung“
Stephan Neubauer, Optegra:hhkl GmbH & Co. KG
durch die Suche und Einarbeitung
anderer Dienstleister oder gar
durch den Aufbau einer eigenen
Infrastruktur.
Die Besonderheiten
der Medizintechnik
Im medizintechnischen Bereich ist
die Auswahl des richtigen Partnerunternehmens
von besonderer Bedeutung.
Deutlich wird dies am Beispiel
der Logistik: Warenlieferungen müssen
hier stets zurückverfolgt werden
können. Sollten beispielsweise Produkte
von ihren Herstellern zurückgerufen
werden, muss anhand von
Chargennummern jederzeit zweifelsfrei
feststellbar sein, in welches Klinikum
etwa eine bestimmte Lieferung
an Kathetern gegangen ist. Um diesen
Anforderungen gerecht zu werden,
sollte der Logistikdienstleister
mit qualitativ hochwertiger Software
ausgestattet sein.
Des Weiteren müssen Outsourcing-Partner
die hohen Hygienestandards
im Medizintechnikbereich
erfüllen: So muss zum Beispiel
das Lager absolut sauber und staubfrei
sein. Zugleich dürfen Medizintechnikprodukte
nicht mit anderen
Waren gemeinsam gelagert werden.
Aufgrund dieser vielfältigen Anforderungen
kommen für derartige
Aufgaben nur spezialisierte Logistikdienstleister
in Frage.
Stephan Neubauer
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater,
Managing Partner
Optegra:hhkl GmbH & Co. KG
D-50931 Köln
www.optegrahhkl.de
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