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Aus der Forschung
Bedeutung für Deutschland
Allein in Deutschland leben etwa 33.000
durch Retinitis Pigmentosa oder altersbedinge
Makuladegeneration erblindete Menschen,
jährlich erkranken mehr als 4.000
Menschen neu. Ihnen kann das artifizielle
Auge durchaus helfen. Es bleibt allerdings
auf absehbare Zeit ein Hilfsmittel ohne
Chance darauf, die Natur zu ersetzen. Denn
bisher kann lediglich mit 1.500 Fotozellen
gearbeitet werden. In die gesunde Netzhaut
hat die Natur 120 Millionen Stäbchen
eingebracht, die für das Sehen am Tag
verantwortlich sind, und sechs Millionen
Zapfen, die nachts ein Erkennen ermöglichen.
Dennoch grenzen auch solche kleinen
Schritte für einige Menschen an wunderbare
Erfahrungen.
tisch abgedichtet sein. Dabei soll
jedoch ein bestimmter Bereich
des Sensorchips offen bleiben, um
die Schnittstelle zu den Nerven
herzustellen. Auf der Suche nach
Lösung dieser Aufgabe hat die
Retina Implant AG, als einer der
führenden Entwickler subretina-
Das Saarbrücker Softwareunternehmen
SemVox kooperiert eng
mit dem Deutschen Forschungszentrum
für Künstliche Intelligenz
(DFKI). Die Forschung im Bereich
der intelligenten Mensch-Technik-
Kommunikation, einem der
Schwerpunkte des DFKI, wurde
jüngst in ein innovatives Produkt
überführt: „Die Ontology-Based
Dialogue Platform“ (ODP) vereinigt
die Ergebnisse einer Vielzahl
anwendungs-orientierter Forschungs-
und Industrieprojekte in
der Abteilung „Intelligente Benutzerschnittstellen“
am DFKI“,
erklärt SemVox-Geschäftsführer
16
ler Implantate für sehbehinderte
und erblindete Patienten, auf die
Erfahrungen des Fraunhofer-IPA
mit Mikrodispenstechnik zurückgegriffen.
Für dieses Dispensen ist „ein
spezieller Prozess entwickelt worden“,
berichtet Alexander Katz,
technischer Leiter Maschinenbau
der Kugler GmbH, Salem. Das
Unternehmen liefert ultrapräzise
Fräs- und Drehmaschinen sowie
Maschinen zur Mikrostrukturierung
mit spanenden Werkzeugen
oder Laser. Das verwendete flexible
Mehrachssystem „Microgantry
Micro 3x“ erreicht teils eine Positioniergenauigkeit
unter einem
Mikrometer (Bild 2). In diesem
Fall liegen die Herausforderungen
nicht im Bereich der Genauigkeit,
sondern eine Stufe vorher – beim
Einmessen der Werkzeuge und des
zu bearbeitenden Produkts.
Für das Implantat wird die
Position des Chips über eine digitale
Messkamera ermittelt. Ein optischer
Sensor ermöglicht die Feststellung
der Höhenlage. Zusätzlich
muss die Verkippung erfasst wer-
Mensch-Technik-Kommunikation
Ausgesprochen einfache Lösung für den OP
Dr. Norbert Pfleger. Und fährt
fort: „Durch die Nähe zum DFKI
können wir bei der Entwicklung
unserer Lösungen und Produkte
stets auf aktuellste Ergebnisse
und Entwicklungen im Bereich
multimodaler Mensch-Maschine-
Schnittstellen zurückgreifen.“
Mit der SemVox-Technologie
wird der Umgang mit Technik im
wahrsten Sinne des Wortes „ausgesprochen
einfach“. Durch eine
Kombination aus Sprache und z.B.
Touch-Screens können selbst komplizierte
Geräte und Funktionen
einfach und intuitiv bedient werden.
Während einer OP können
g Bild 2: Mikropräzision liefert die Voraussetzungen,
um kleinste Implantate herzustellen
den, denn „der Siliziumchip weist
montagebedingt eine Neigung auf,
die zur Einhaltung eines definierten
Nadelabstands kompensiert werden
muss“, wie Katz bemerkt.
Georg Dlugosch
Fachjournalist, Oberndorf a.N.
Kugler GmbH
D-88682 Salem
www.kugler-precision.com
Retina Implant AG
D-72770 Reutlingen
www.retina-implant.de
so nur durch die Sprache schnell
und unkompliziert Patientendaten
gefunden werden, im PACS-System
kann durch Bilderserien navigiert
werden, Bildausschnitte vergrößert,
gedreht oder gescrollt werden. In
einem Pilotprojekt mit einem Universitätsklinikum
wurde die Sem-
Vox Technologie bereits erfolgreich
in das dort im Einsatz befindliche
PACS-System integriert.
SemVox GmbH
D-66123 Saarbrücken
www.semvox.de
DeviceMed | März 2011 | www.devicemed.de
Bild: Fraunhofer IPA