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Medizin- technik - DeviceMed.de

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Aus <strong>de</strong>r Forschung<br />

Mikropräzision verschafft<br />

blin<strong>de</strong>n Menschen Lichtblicke<br />

Die Diagnose ist immer ein Schock: Augenkrankheiten wie Retinitis Pigmentosa<br />

führen zur vollständigen Erblindung. Der Grund: Die für die Aufnahme <strong>de</strong>r Lichtsignale<br />

verantwortlichen Stäbchen und Zäpfchen in <strong>de</strong>r Netzhaut sterben ab, es wer<strong>de</strong>n immer<br />

weniger Lichtreize wahrgenommen, obwohl die für die Weiterleitung <strong>de</strong>r Signale<br />

notwendige biologische Struktur <strong>de</strong>s Auges erhalten bleibt. Forscher versuchen nun,<br />

Patienten mit elektronischen Chips einen Teil <strong>de</strong>s Augenlichts zurückzugeben<br />

Autor Georg Dlugosch<br />

Forscher haben die Arbeit an <strong>de</strong>n<br />

Implantaten <strong>de</strong>r Netzhaut entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Schritte vorangebracht.<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>r Mikropräzisions<strong>technik</strong><br />

kann Menschen <strong>de</strong>utlich mehr<br />

Lebensqualität versprochen wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein winziges Implantat ersetzt<br />

abgestorbene Sehzellen und gibt <strong>de</strong>n<br />

Patienten einen kleinen Teil ihres<br />

verlorenen Sehvermögens zurück<br />

(Bild 1). Der Vorstoß <strong>de</strong>r Technik in<br />

immer kleinere Dimensionen macht<br />

diese großen Fortschritte möglich.<br />

Chip und Netzhaut<br />

arbeiten Hand in Hand<br />

Der elektrisch aktive Chip muss<br />

sicher unter <strong>de</strong>r Netzhaut funktionieren.<br />

„Dazu muss das System<br />

hermetisch abgedichtet wer<strong>de</strong>n“,<br />

14<br />

Bild 1: Ein winziges Implantat ersetzt<br />

abgestorbene Sehzellen und gibt Patienten<br />

einen Teil ihres Sehvermögens zurück Für die<br />

ersten Schritte aus <strong>de</strong>r Nacht sorgen 1.500<br />

Fotozellen auf <strong>de</strong>m Chip<br />

berichtet Dirk Schlenker, Wissenschaftler<br />

am Fraunhofer-Institut für<br />

Produktion und Automatisierung<br />

(IPA), Stuttgart. Gar nicht so einfach<br />

bei diesen Dimensionen: „Gefor<strong>de</strong>rt<br />

sind Genauigkeiten von wenigen<br />

Mikrometern beim dreidimensionalen<br />

Auftragen <strong>de</strong>s Dichtmaterials“,<br />

ergänzt Schlenker über die Arbeit zur<br />

Verkapselung <strong>de</strong>s Augen-Implantats.<br />

Bei <strong>de</strong>m eigens entwickelten<br />

Netzhaut-Chip übernehmen lichtempfindliche<br />

Fotodio<strong>de</strong>n die Aufgabe<br />

<strong>de</strong>r abgestorbenen Sehzellen.<br />

Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Übersetzungsarbeit<br />

für die Bil<strong>de</strong>rkennung leistet<br />

die Netzhaut. Die Sehnervenfasern<br />

leiten die elektrischen Impulse<br />

an die Sehrin<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gehirns<br />

weiter und ermöglichen dadurch<br />

die Wahrnehmung <strong>de</strong>s Lichts.<br />

Das Netzhautimplantat besteht<br />

aus einer flexiblen Folie und <strong>de</strong>m<br />

darauf montierten Sensorsystem.<br />

Der Sensorchip ist etwa neun Quadratmillimeter<br />

groß und enthält<br />

1.500 Fotodio<strong>de</strong>n. Diese wan<strong>de</strong>ln<br />

ähnlich wie eine Solarzelle Licht in<br />

Strom um, mitsamt <strong>de</strong>n Schaltkreisen<br />

für Verstärkung, Anpassung <strong>de</strong>r<br />

Helligkeit und Sicherheitsschaltung.<br />

Das Gesamtsystem ist etwa 70 Mikrometer<br />

dick und mit einem menschlichen<br />

Haar vergleichbar.<br />

Mikropräzision<br />

auf drei Achsen<br />

Um ein geschlossenes System zu<br />

erreichen, muss <strong>de</strong>r Übergang an<br />

<strong>de</strong>r Chipkante entlang und auf<br />

<strong>de</strong>r Chipoberfläche herme- b<br />

<strong>DeviceMed</strong> | März 2011 | www.<strong>de</strong>vicemed.<strong>de</strong>

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