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reformleben - Ausgabe Nr. 7

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<strong>Ausgabe</strong> 2 | 2016 <strong>Nr</strong>. 7<br />

28<br />

telalter nutzte man die Blätter<br />

des Lindenbaumes als wundheilendes<br />

Mittel. Man wusste<br />

zudem von der harntreibenden<br />

und menstruationsfördernden<br />

Wirkung der Lindenblätterund<br />

-blüten. So schrieb der<br />

Mediziner und Botaniker Leonhard<br />

Fuchs (1501–1566 ) in<br />

seinem New Kreüterbuch von<br />

1543 :<br />

»Die bletter vom Lindenbaum<br />

dem weible / grün mit essig<br />

zerstossen unnd übergelegt / heylen die wunden.<br />

Der safft auß den blettern unn blumen /<br />

vertreibt runtzel unn flecken des angesichts<br />

/ darmit gewäschen. Der safft von der innern<br />

rinden angestrichen / legt nider die geschwulst.<br />

Die rind im mund gekewet und übergelegt /<br />

heylet die wunden. Gedachter safft angestrichen<br />

/ macht das har wachsen / und verhindert<br />

das es nit außfelt. Die bletter im mund gekewet /<br />

heylen die mundfeule. Inn wein oder wasser gesotten<br />

unnd getruncken / treiben sie den harn /<br />

unn bringen den frawen<br />

jre zeit. Sie seind auch<br />

diser gestalt gebraucht<br />

gut denen so die fallende<br />

sucht haben / unnd<br />

treiben das grieß. Die<br />

wurtzel hatt gleiche<br />

krafft. Die bletter zerknütscht<br />

unnd auff die<br />

geschwollne füß gelegt<br />

/ treiben die geschwulst<br />

hinweg.«<br />

Ein Geheimtip für Frauen mit empfindlichen<br />

Augen ist der Linden-Lidschatten, der nicht nur<br />

verträglich ist, sondern auch gerötete Augenränder<br />

heilt. Für die Herstellung des Lidschattens<br />

lässt man einen Linden-Ast mit der Rinde<br />

langsam verkohlen. Von dieser Kohle verreibt<br />

man 2g in einem Mörser und gibt langsam<br />

Tropfen für Tropfen eine<br />

Mischung aus 7ml Glycerin<br />

und 3ml Wasser<br />

zu – insgesamt 6 bis 8<br />

Tropfen. Jeden einzelnen<br />

Tropfen rührt man sorgfältig<br />

ein, bis das Pulver<br />

leicht zusammenklumpt<br />

und fest angedrückt werden<br />

kann. Für etwas Farbe<br />

kann man getrocknete<br />

Rosenblütenblätter oder<br />

Malvenblütenblätter hinzugeben.<br />

Lindenblütenhonig durch<br />

Bienen aus dem Nektar<br />

Die Linde ist Trachtpflanze für die Honigsorten<br />

Lindenhonig und Lindenblütenhonig. Letzterer<br />

entsteht durch Bienen aus dem Nektar der<br />

Lindenblüten. Besitzt der Honig zudem einen<br />

Anteil an Honigtau – ein zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt<br />

verschiedener Insekten –,<br />

den Bienen gelegentlich von der Linde sammeln,<br />

so bezeichnet man die Honigsorte als<br />

Lindenhonig. Der Lindenblütenhonig hat eine<br />

weiße Farbe, wohingegen der Lindenhonig je<br />

nach Menge des Honigtaus gelblich bis bräunlich<br />

ist<br />

Lindenblüten werden in der Nouvelle Cuisine<br />

als kulinarischer Gaumenschmaus in Gelees,<br />

Sirupen, Panna Cotta oder als essbare Blüten<br />

in Salaten angeboten.<br />

Dr. Caroline Seyfang<br />

Apothekerin &<br />

Pharmaziehistorikerin<br />

2009 für ihre Dissertation<br />

mit dem internationalen<br />

»Prix Carmen Francés«<br />

ausgezeichnet; zahlreiche<br />

Publikationen.<br />

www.cs-pharmahis.de

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