17.02.2016 Aufrufe

reformleben - Ausgabe Nr. 7

Ihr unabhängiges Kundenmagazin für natürliche Gesundheitsvorsorge aus dem Reformwarenhaus

Ihr unabhängiges Kundenmagazin für natürliche Gesundheitsvorsorge aus dem Reformwarenhaus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Ausgabe</strong> 2 | 2016 <strong>Nr</strong>. 7<br />

Dass Urvertrauen (Basic Trust) lebenswichtig<br />

ist, begründete der Psychoanalytiker Erik<br />

H. Erikson in seinem Buch Childhood and<br />

Society, das erstmals im Jahr 1950 erschien.<br />

Demnach entsteht im ersten Lebensjahr jedes<br />

Menschen, im »extra-uterinen Frühjahr« das<br />

»Urvertrauen ist lebenswichtig«<br />

Erik H. Erikson<br />

entscheidende Grundgefühl, ob dieser Säugling<br />

auch künftig seiner Umgebung vertrauen<br />

kann – oder nicht. In seiner psychotherapeutischen<br />

Arbeit hatte Erik H. Erikson erkannt,<br />

dass Urvertrauen für den Menschen lebensund<br />

gesundheitswichtig ist – und auch für die<br />

soziale Gemeinschaft unverzichtbar.<br />

Menschen brauchen Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit.<br />

Grundvertrauen (Urvertrauen)<br />

bedeutet aber nicht blind zu vertrauen, sondern<br />

bewusst. Dem zu vertrauen, das ehrlich, richtig<br />

und bewährt ist: das vertrauenswürdig ist.<br />

Und derart auch anderen und sich selber so zu<br />

vertrauen. Wohl wissend, dass wir niemals vor<br />

Irrtümern und Fehlern gefeit sind.<br />

Die Bereitschaft, zu vertrauen ist wohl jedem<br />

Menschen angeboren. Wird sie jedoch im ersten<br />

Lebensjahr nicht entwickelt oder gar enttäuscht,<br />

entsteht statt Grundvertrauen mehr<br />

Misstrauen, Zwanghaftigkeit und Machtstreben.<br />

Später fällt es dann schwer, von diesen<br />

Impulsen nicht völlig beherrscht zu werden.<br />

Der Gesundheit und dem sozialen Zusammenleben<br />

sind diese Impulse abträglich.<br />

Vertrauen hilft heilen. Es ist notwendiger Faktor<br />

zur Überwindung schwerer Krankheiten.<br />

Gewiss müssen da noch weitere Therapiefaktoren<br />

hinzukommen. Mit Vertrauen alleine<br />

kann allenfalls selten eine Art Wunderheilung<br />

erzielt werden. Andererseits wird die Wirkung<br />

auch der effektivsten Therapie vermindert oder<br />

gar völlig verändert, wenn das Vertrauen fehlt.<br />

Zutiefst misstrauische Menschen sind schwer<br />

heilbar.<br />

Vertrauen fördert und verbindet, integriert und<br />

baut auf. Während Misstrauen abwehrt und<br />

verhindert.<br />

Vertrauen wäre jedoch töricht, wenn es überhaupt<br />

keine Vertrauenswürdigkeit mehr gäbe.<br />

Tatsächlich ist unser derzeitiges System, auch<br />

die demokratische Politik, das Sozial- und<br />

das Steuerwesen und auch die moderne Medizin<br />

mehr von Misstrauen und Kontrollen als<br />

von Vertrauen bestimmt. Aus Misstrauen und<br />

Kontrollen allein entsteht jedoch keine Vertrauenswürdigkeit,<br />

sondern endlos wachsender<br />

Kontrollbedarf, an dem das gesamte System<br />

schließlich erstickt. Ohne das Vertrauen, wenn<br />

schon nicht aller, so doch einer Mehrheit ist es<br />

nicht zukunftsfähig.<br />

Allgemeines Vertrauen kann erst dann wieder<br />

entstehen, wenn das System und die Mehrheit<br />

darin wirklich ehrlich, zuverlässig und solidarisch<br />

wird – wenn aus ihm mehr Selbstlosigkeit<br />

als Verantwortungslosigkeit erwächst.<br />

Bis dahin gilt es, das persönliche Vertrauen zu<br />

bewahren, mit der Natur, die uns bisher ermöglicht<br />

hat. Gegen die Natur und auch ohne die<br />

Natur erwächst kein Vertrauen. Und ohne Vertrauen<br />

verkümmert der Mensch.<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!