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reformleben - Ausgabe Nr. 7

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<strong>Ausgabe</strong> 2 | 2016 <strong>Nr</strong>. 7<br />

Ist Vertrauen noch sinnvoll? Oder ist es<br />

gefährlich geworden zu vertrauen? Ist es<br />

sicherer, stets misstrauisch zu sein? Von<br />

Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin,<br />

ist dessen Credo überliefert: »Vertrauen ist<br />

gut, Kontrolle ist besser«. Lenin war anscheinend<br />

kein vertrauender, sondern ein extrem<br />

misstrauischer Mensch. Mit Brutalität<br />

und Terror etablierte er nach Jahren im Untergrund<br />

(und Exil in der Schweiz) von 1917 an<br />

die Herrschaft der kommunistischen Partei,<br />

deren Vorsitz er hatte, in Russland. Da war<br />

aber Lenin, in seinem siebenundvierzigsten<br />

Lebensjahr, schon krank. Er litt an Zwangsvorstellungen.<br />

Fünf Jahre später wurde Lenin von<br />

einem Schlaganfall betroffen und rechtsseitig<br />

gelähmt, an dessen Folgen er 1924 starb, in<br />

seinem vierundfünfzigsten Lebensjahr.<br />

Zweifellos hilft Misstrauen und Kontrollieren<br />

dabei, zu bekommen. Heute ist in Staaten und<br />

Konzernen, vor allem im Finanzwesen, das<br />

Controlling, zuerst in den USA etabliert, unverzichtbar<br />

geworden. Wird nun Lenins Denken<br />

in dieser Weise auch vom Kapitalismus<br />

bestätigt?<br />

Gewiss bedürfen große und komplexe Projekte,<br />

die von fehlbaren Menschen betrieben werden,<br />

stringenter Kontrollen. Das Befolgen von<br />

Gesetzen, Rechtsnormen und Auflagen muss<br />

überwacht werden. Wenn die Vertrauenswürdigkeit<br />

der Menschen, ob Leistungserbringer<br />

oder Leistungsempfänger, ob Produzenten oder<br />

Konsumenten schwindet, muss immer mehr<br />

kontrolliert werden. Kontrollen aller Art zu fordern<br />

und zu betreiben ist politisch opportun,<br />

obgleich es je nach Parteiideologie da unterschiedliche<br />

Schwerpunkte gibt. Im Zweifelsfall<br />

wird immer mehr kontrolliert. Das Kontrollwesen<br />

wächst unaufhaltsam.<br />

Allerdings verändert das Kontrollwesen nicht<br />

nur die Dinge, sondern auch die Menschen.<br />

Und das mehr als ihnen anfangs bewusst ist.<br />

Während die Dinge perfekter und sicherer werden,<br />

werden die Menschen selbst unsicherer<br />

und abhängiger. Sie verlieren ihre einstmalige<br />

Selbstverantwortung, ihre Selbstbestimmung<br />

und ihr Selbstvertrauen. Auch in demokratischen<br />

Staaten werden die Bürgerinnen und<br />

Bürger nicht nur behütet, sondern auch getrieben<br />

– einer Schafsherde vergleichbar, die vor<br />

Wölfen beschützt werden muss. Anscheinend<br />

wollen die meisten Wählerinnen und Wähler<br />

das so. Die einzige liberale Partei, die sich für<br />

Selbstverantwortung einsetzt, wird nur noch<br />

selten gewählt.<br />

Kontrollen werden immer wichtiger,<br />

aber ohne Vertrauen<br />

kann unser System nicht bestehen.<br />

Meine persönliche Alternative zu Lenins Doktrin<br />

ist: Kontrollen werden immer wichtiger,<br />

aber ohne Vertrauen kann unser System nicht<br />

bestehen. Misstrauen schafft wenig und zerstört<br />

mehr. Vertrauen wirkt gemeinschaftsbildend<br />

und lebensfördernd. In seiner letzten Rede zur<br />

Lage der Nation als<br />

Präsident der USA<br />

hat Barack Obama<br />

am 12. Januar 2016<br />

bekannt: die Demokratie<br />

bedarf eines<br />

Grundvertrauens zwischen<br />

ihren Bürgern.<br />

Anderenfalls kann<br />

sie nicht bestehen.<br />

Demokratien sind auf<br />

Vertrauen und auf<br />

Vertrauenswürdigkeit<br />

gegründet.<br />

Ohne Vertrauen und<br />

Vertrauenswürdigkeit kann auch der einzelne<br />

Mensch nicht gut leben. Der Mensch lebt nicht<br />

vom Brot (oder gar vom Geld) allein. Dazu<br />

brauchen Menschen Vertrauen: Gottvertrauen<br />

und Naturvertrauen sowie Selbstvertrauen.<br />

Lenin bezog seine Macht aus Misstrauen und<br />

Kontrollen. Von Schlaganfällen gelähmt starb<br />

dieser Mächtige früh.<br />

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