Marius Hafeneger - Raphaelshaus

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

können. Dies sind verschiedene Gruppenphasen, die sich unterschiedlich auf Gruppe auswirken (vgl. Rohwedder 2008, S.74 ff). Das Thema Gruppe, ihre positiven wie negativen Kräfte, möchte ich hier nicht weiter erläutern, da es den Rahmen dieser Hausarbeit sprengen würde. Es kann z. B. durch gute Ortskenntnis großer Unsicherheit entgegen gewirkt werden. Außerdem kann ohne umfangreiches Wissen des Leiters im Bereich der Wetterkunde, einiges an Gefahren und Unfallpotential auf eine Gruppe zukommen. Es ist aber nicht nur mit Hintergrundwissen des Leiters zu z. B. Wetterkunde getan, sondern entscheidend ist auch der Leitungsstil des Leiters. Persönlichkeiten und Verhaltensmerkmale beeinflussen unser Handeln als Leiter erlebnispädagogischer Aktivitäten. In kritischen Situationen kommt es hierbei besonders auf emotionale Stabilität, Gewissenhaftigkeit und einer emotional distanzierten Haltung zur Gruppe an. (vgl. Rohwedder 2008, S.60 ff). Der Leiter muss in der Lage sein, selbstreflektiv zu arbeiten, um so z. B. das eigene Risikoverhalten zu erkunden. „Selbstreflektion und soziale Kompetenz sind neben den fachlichen Fähigkeiten die wichtigsten Eigenschaften von Führungskräften in Bezug auf Risikomanagement“ (Rohwedder, 2008, Outdoor Leadership S.99). Zusammengefasst kann man sagen, dass der Leiter zusätzlich zu seinen vorhandenen, von der Aktion abhängigen Fachkenntnissen auch weitere Themen wie z. B. Gruppendynamik und generell das Gespür für die Gruppe, eigene Persönlichkeit und Leitungsstil, Ortskenntnis, Wetterkunde und noch viele weitere betrachten muss, um Unfällen vorzubeugen. 3.1 Ausrüstung, Material Ausrüstung und Material sollte mit Bedacht eingekauft werden. Bezogen auf Jugendhilfeeinrichtungen sollte das Material leicht zu pflegen, zu warten und reparieren, aber auch so gut es geht simpel zu bedienen sein. Als Beispiel schreibt der BVkE vor, dass Kinder und Jugendliche in der Sicherungskette nur Karabiner mit Schraubverschluss nutzen und keine z. B. Twistlocke (vgl. Perschke, Flosdorf u.a. 2003, S.27). Die Handhabung von Twistlockkarabinern ist schwieriger und der Mechanismus kann verdrecken und somit volle Funktionsfähigkeit verlieren. Das Bedenken dieser „Kleinigkeiten“ startet meiner Meinung nach schon die Unfallprävention. Die Ausrüstung, das Material sollte sortiert, wettergeschützt und gut überprüfbar gelagert sein. Zum Beispiel sollten sich keine chemischen Flüssigkeiten o. ä. in der Nähe von Klettermaterial befinden. Es könnten Schäden durch chemische Reaktionen entstehen. Es sollten zusätzlich Trockenräume vorhanden sein. Nach einer regelmäßigen Kontrolle sollte das Material dokumentiert, aufgelistet und gegebenenfalls beschädigtes Material ausgetauscht werden. Es gibt auch schlechtsichtbare Beschädigungen oder Beschädigungen zum Beispiel im Mantel bzw. an der Seele eines Kletterseils, welche z. B. durch einen heftigen
Vorstiegssturz entstanden sein können. Auch im Bereich Fahrradrahmen sollte man nach Stürzen genauer hinschauen. Die Ausrüstung, das Material muss je nach Einsatzort passend zugeordnet und ausgewählt werden (z. B. nicht den Fahrradhelm als Steinschlaghelm umfunktionieren). Werte wie z. B. Bruchlasten eines Karabiners müssen auf die Aktion abgestimmt sein und sämtliches Material, sämtliche Ausrüstung muss den Sicherheitsstandards der einzelnen Fachverbände entsprechen. Der Pädagoge sowie der Materialwart haben die Pflicht, sich bzgl. der Sicherheitsstandards immer auf den neuesten Stand zu bringen. Es ist zu empfehlen, den Zugang zu Materiallagern so wie das Verleihen des Materials nur einigen ausgewählten Menschen zu ermöglichen, da die Überprüfbarkeit (was ist im Umlauf, wie kommt es zurück, Zuordnung zu einzelnen Aktivitäten passend? usw.) einfacher und sicher wird. 3.2 Voraussetzungen, Genehmigung, Versicherungsschutz des Leiters In unserer Einrichtung wird darauf geachtet, dass größere, natursportliche Aktionen die z. B. in den Bergen, am Fels oder auf schnelleren Flüssen stattfinden nur von Leitern angeboten werden, die eine entsprechende Qualifikation haben. Die Leiter müssen auf dem neuesten Stand der Sicherheitstechnik sein und die Qualifikation gilt erst in Verbindung mit Rettungsschwimmer Silber und Erste-Hilfe Kurs. Die Idee größerer, erlebnispädagogischer Aktivitäten wird mit der Heimleitung/Erziehungsleitung besprochen, um so auch zusätzlich abgesichert zu sein. Kleinere Aktivitäten (wie z. B. mobile Seilaufbauten, Tageswanderungen usw.) werden ohne spezielle Genehmigung durchgeführt. Welche Aktivität genau einer Genehmigung bedarf ist allerdings noch ungewiss und sollte in unserer Einrichtung standardisiert werden. Es wird eine zukünftige Aufgabe unseres EP- Teams sein, solche Dinge konzeptionell zu verankern, um somit Erlebnispädagogik in unserer Einrichtung zu mehr Professionalität zu verhelfen. Dies wiederum schlägt sich natürlich auch in Unfallprävention nieder, denn je mehr Standards und klarere Abläufe, desto weniger Unfälle entstehen. Bzgl. des Versicherungsschutzes des Leiters kann man sagen, das jeder Leiter mit passender Qualifizierung auch eine Haftpflichtversicherung mit ausreichender
Seite 1 und 2: Abschlussarbeit der Weiterbildung z
Seite 3 und 4: 1. Einleitung „Es ist nicht die F
Seite 5: Osterferien 2009 organisierten wir
Seite 9 und 10: R = Ressourcen abklären O = Option
Seite 11 und 12: Besteht eine Übersicht über das V
Seite 13 und 14: • Hintergrundinformationen geben,
Seite 15 und 16: Der personenzentrierte Ansatz behan
Seite 17: Literaturverzeichnis • Adlr, T.;

Marius Hafeneger - Raphaelshaus

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?