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VERITAS - Das Genussmagazin / Ausgabe - 17-2016

Das Kundenmagazin der Oberkircher Winzer eG

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TitelGeschichte – Reportage<br />

Wo klackern zum<br />

Aus zwei mach eins: Rebveredlung in Bottenau<br />

Ob Gegensätze sich wirklich<br />

anziehen, sei dahingestellt.<br />

Aber für die Rebveredlung sind<br />

sie zwingend notwendig.<br />

Tropische Hitze und Temperaturen<br />

um den Gefriergrad sind für die<br />

Entwicklung einer Rebe genauso<br />

Voraussetzung wie Gewächshaus<br />

und Freiland.<br />

Es macht „Klack!“ und wieder „Klack!“.<br />

Und wieder klackt es. So geht es im<br />

Sekundentakt in der großen Halle,<br />

wo im März von morgens bis abends<br />

Reben veredelt werden. „Man hört, ob jemand<br />

arbeitet“, lacht Ralf Sester (40), der Chef der<br />

Rebveredlung Kiefer & Sester in Bottenau.<br />

Sesters Partner ist Josef „Sepp“ Kiefer (80,<br />

siehe Titelbild). Der meist „Senior“ genannte<br />

Rentner startete 1965 das Unternehmen mit<br />

seiner Frau Meta (74). Im ersten Jahr veredelten<br />

sie 12.000 Reben, was sich großartig anhört,<br />

aber für heutige Verhältnisse ein Witz<br />

ist. Zwischen 400.000 bis 500.000 Reben werden<br />

derzeit pro Jahr veredelt. Vor 100 Jahren<br />

gab es den Beruf noch gar nicht. Da steckte man einfach eine Rebe in die Erde und dieser<br />

Zweig schlug wie eine Weide Wurzeln. Nachdem aber um 1900 die amerikanische Reblaus<br />

fast den ganzen europäischen Weinbau vernichtet hatte, waren Ideen gefragt. Die Lösung<br />

war genial. Man nahm als Wurzelholz amerikanische Reben als Unterlage und pfropfte<br />

auf die „Amerikaner“ sein Edelreis (z. B. Riesling oder Spätburgunder). So wurde Europas<br />

Weinkultur gerettet. Da die Reblaus bis heute aktiv ist, muss weiter gepfropft werden.<br />

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