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Voith Paper Rolls

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4<br />

nachfolgenden Verarbeitungsstufen. Bei<br />

entsprechend starker Ausprägung des<br />

Papierbarrings ist das produzierte Papier<br />

aus qualitativer Sicht nicht mehr einsetzbar<br />

und muss dem internen Aufbereitungsprozess<br />

zugeführt werden.<br />

Von Papierbarring spricht man üblicherweise,<br />

wenn die Streifigkeit als Variation<br />

in Glanz oder Durchsicht optisch erkennbar<br />

ist oder durch besondere Welligkeit<br />

bzw. durch regelmäßig auftretende Blasigkeit<br />

die Homogenität der Papierbahn<br />

gestört wird (Abb. 4).<br />

Im Papier ist das auftretende Barring-<br />

Phänomen besonders problematisch und<br />

die Ursachen sind oft sehr vielfältig. Der<br />

Verursacher kann in allen Bereichen der<br />

Papiermaschine, des Konstantteils und<br />

des Gebäudes liegen.<br />

In der Regel korrelieren die visuell beobachteten<br />

Bahnunregelmäßigkeiten mit<br />

Pro filparametern wie z.B. Flächengewicht,<br />

Formation, Asche, Feuchte oder Dicke.<br />

Manche der genannten Profilparameter<br />

haben einen signifikanten Einfluss auf<br />

den Verlauf der Bahntrocknung und dem<br />

damit verbundenen Schrumpf der Papierbahn.<br />

Besonders bei Papier- und Karton-<br />

Cockling =<br />

maschinen für mehrlagige Produkte führt<br />

dies aufgrund der Potenzierung der möglichen<br />

Ursachenfelder zu einer komplexen<br />

Problemlösungssituation. Deshalb ist es<br />

jedoch besonders wichtig den korrellierenden<br />

Parameter möglichst exakt zu bestimmen,<br />

um damit den Entstehungsbereich<br />

und den Übertra gungs weg in die<br />

Papierbahn eingrenzen zu können.<br />

Notwendigkeit und Form der<br />

an ge wandten Analyse-Systematik<br />

Komplexer als die Erfassung des Problems<br />

der Streifenbildung ist die Analyse der<br />

Ursachen, die überhaupt zur Entstehung<br />

der Problematik führen und letztendlich<br />

deren Beseitigung. Deswegen sind die<br />

Einflussfaktoren bereits bei der Planung<br />

der Prozessanalyse intensiv mit einzubeziehen.<br />

Eine wichtige Grundbedingung bei der Lösungssuche<br />

ist im Falle von Papierbarring<br />

daher eine systematische Vorgehensweise<br />

bei der Untersuchung aller relevanten<br />

Teilsysteme der Papierproduktion.<br />

Die mögliche Verknüpfung der Ursachen<br />

bedingt daher nicht nur einer sinnvollen<br />

Auswahl der messtechnischen zu unter-<br />

51<br />

suchenden Prozessparameter, sondern<br />

auch einer geschickten Planung der zeitlichen<br />

Abfolge von zu untersuchenden<br />

Produktionseinstellungen in enger Abstimmung<br />

mit dem Anlagenbetreiber.<br />

Für eine zielorientierte und erfolgsversprechende<br />

Untersuchung gilt daher die<br />

Formel:<br />

Zeitlich abgestimmtes Untersuchungs-<br />

und Versuchsprogramm + messtechnische<br />

Erfassung aller relevanten Prozessparameter<br />

= Systematische Prozessanalyse.<br />

Ein Beispiel<br />

Welligkeit + Blasigkeit<br />

Abb. 1: Typische Ausprägung von Walzen barring<br />

an einer Presswalze.<br />

Abb. 2: Typische Ausprägung von Barring<br />

an einem Pressfilz.<br />

Abb. 3: Extreme Ausprägung von Barring<br />

im Papier/Karton.<br />

Abb. 4: Planlagestörungen mit teilweise<br />

barringartiger Ausprägung im Papier/Karton.<br />

Cockling = Welligkeit + Blasigkeit<br />

Im folgenden Fallbeispiel wurde an einer<br />

ca. 30 Jahre alten Papiermaschine mit<br />

eigener Stoffaufbereitung zur Herstellung<br />

zweilagiger Papiere eine Ursachenanalyse<br />

zur Ermittlung von Papierbarring bei Testliner<br />

und bei Sorten zur weiteren technischen<br />

Anwendung in der Bauindus trie<br />

durchgeführt.<br />

Die während der langjährigen Betriebszeit<br />

immer wieder vorgenommenen Modifikationen<br />

und Optimierungen der Produktionsanlage<br />

resultieren heute in einer<br />

Produktionsleistung, die weit über dem<br />

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