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Ortskirchgeld 2011 - evangelische Kirchengemeinde Staffort ...

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2<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

der Worte sind genug<br />

gewechselt, lasst uns<br />

endlich Taten sehen.<br />

Am Silvesterabend war<br />

es soweit. Der Jahresschlussgottesdienst<br />

war<br />

der passende Rahmen<br />

um den Auszug aus der<br />

Kirche zu vollziehen<br />

und damit den Weg für<br />

die langersehnte Kirchenrenovierung<br />

frei zu<br />

machen. Am 8. Januar<br />

wurde alles, was nicht<br />

niet- und nagelfest war,<br />

aus der Kirche entfernt,<br />

im Gemeindehaus zwischengelagert<br />

oder entsorgt.<br />

Dank vieler<br />

fleißiger Helfer konnte<br />

dies innerhalb weniger<br />

Stunden geschehen.<br />

Nochmals herzlichen<br />

Dank allen Helfern. Im<br />

Laufe des Januars wurden<br />

im Kirchenschiff<br />

die Bänke ausgebaut<br />

und abtransportiert. Sie<br />

werden von einer<br />

Schreinerei aufgearbeitet<br />

und bis zum<br />

Wiedereinbau<br />

dort eingelagert. Anfang<br />

März wurden die Holzbodendielen<br />

entfernt.<br />

Die Fußbodenfliesen<br />

wurden vor Ort gesäubert<br />

und danach sorgsam<br />

abgetragen, um sie<br />

nachher wieder verwenden<br />

zu können. Bis<br />

auf weiteres können Sie<br />

sich an jedem ersten<br />

Montag eines Monats<br />

ab 18.00 Uhr vor Ort informieren.<br />

Seit dem ersten Januar<br />

feiern wir bis zum Wiederbezug<br />

unserer Kirche<br />

die Gottesdienste in<br />

<strong>Staffort</strong> in der katholischen<br />

Kirche St. Wolfgang.<br />

Unsere katholischen<br />

Geschwister haben<br />

uns sehr bereitwillig<br />

Türen und Tore geöffnet<br />

und uns mit offenen<br />

Armen empfangen.<br />

Wir schätzen und genießen<br />

die Gastfreundschaft<br />

und fühlen uns<br />

dort sehr wohl. Ein<br />

herzliches Dankeschön<br />

und ein Vergelt’s Gott<br />

für die freundschaftliche<br />

Aufnahme.


Mit dem Gemeindebeirat, bestehend<br />

aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, haben<br />

wir am 21. Januar die diesjährigen<br />

Termine, Veranstaltungen und<br />

Feste abgestimmt und vorbesprochen.<br />

Auch dieses Jahr bieten wir<br />

Ihnen neben den sonntäglichen Gottesdiensten,<br />

zu denen ich herzlich<br />

einlade, einige Möglichkeiten miteinander<br />

zu feiern, einander zu begegnen<br />

und sich auszutauschen. Das<br />

Konzert am 23. Januar und die biblische<br />

Weinprobe am 25. Februar<br />

bildeten den Auftakt. Weitere folgen,<br />

so z.B. die kirchlichen Festtage<br />

Ostern, Pfingsten, desweiteren die<br />

Konfirmation, das Gemeindefest am<br />

10. Juli in der Dreschhalle, Erntedank<br />

am 2. Oktober und der Gemeindeausflug<br />

am 16. Oktober. Am<br />

besten Sie tragen sich die Termine<br />

gleich in Ihren Kalender ein.<br />

Auch haben Sie uns mit allerlei Gaben<br />

beschenkt, uns Opfer, Spenden<br />

und <strong>Ortskirchgeld</strong> anvertraut. Dafür<br />

ein besonderes Dankeschön. Ihre<br />

3<br />

Bereitschaft zu spenden ist weiterhin<br />

ungebrochen. Das ist gut und<br />

das tut gut. Denn die Kirchenrenovierung<br />

wird noch so manches<br />

Scherflein verschlingen. Je mehr<br />

Eigenmittel wir dafür einbringen,<br />

umso geringer werden unsere dauerhaften<br />

Verpflichtungen sein und<br />

in der Folge wird dies unseren finanziellen<br />

Spielraum für künftige<br />

gemeindliche Belange entlasten.<br />

Besonders freue ich mich über das<br />

vielfältige ehrenamtliche Engagement<br />

in unserer Gemeinde. Im vergangenen<br />

Jahr haben wir erneut viel<br />

Unterstützung erfahren dürfen. Viele<br />

stellten uns gern und selbstlos ihre<br />

Zeit und Arbeitskraft zur Verfügung.<br />

Nicht alles wirkt sichtbar<br />

nach außen, vieles geschieht auch<br />

im Verborgenen. Jeder Handgriff ist<br />

wichtig, jeder Einsatz wertvoll und<br />

wohltuend. Es macht mich stolz,<br />

dass unsere Mitarbeiterschar zum<br />

einen homogen aber zum anderen<br />

auch sehr heterogen und vor allem<br />

sehr engagiert ist. Die Mischung


4<br />

macht’s und diese stimmt. Ich rufe<br />

Ihnen zu: Auf ein Neues in diesem<br />

Jahr und viel Kraft, Gottes reichen<br />

Segen und alles Gute dafür. Auch<br />

den stützenden Angehörigen und<br />

den stillen Mitträgern danke ich von<br />

Herzen. Möge Gott Sie alle reichlich<br />

dafür entlohnen.<br />

Die Evangelische Kirche in<br />

Deutschland bereitet sich auf ein<br />

großes Jubiläum vor: Am 31. Oktober<br />

2017 jährt sich der Thesenanschlag<br />

des Reformators Martin Luther<br />

am Portal der Wittenberger<br />

Schlosskirche zum 500. Mal. Zur<br />

geistlichen Zurüstung der innerkirchlichen<br />

Institutionen und zu<br />

Gunsten einer werbewirksamen Öffentlichkeitsarbeit<br />

wurde von der<br />

Kirchenleitung der EKD die Lutherdekade<br />

ersonnen. In den zehn<br />

Jahren vor dem großen Jubiläum<br />

sollen große biblische und kirchliche<br />

Themenschwerpunkte auf die<br />

komplexe Wirkungsgeschichte der<br />

reformatorischen Initialzündung Luthers<br />

aufmerksam machen. In diesem<br />

Zusammenhang wurde das Jahr<br />

<strong>2011</strong> zum „Jahr der Taufe“ erkoren.<br />

Jahr der Taufe <strong>2011</strong><br />

Für die Frühlingszeit und die Ostertage<br />

wünsche ich Ihnen eine frohe<br />

und gesegnete Zeit. Möge Gottes<br />

Segen Sie stets begleiten.<br />

Horst Ernst<br />

Vorsitzender des<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong>rats<br />

Neben vielen Initiativen, Vorträgen<br />

und theologischen Grundsatzarbeiten<br />

zu diesem Thema sind die Gemeinden<br />

eingeladen, sich mit eigenen<br />

kreativen Ideen in diesen Prozess<br />

einzubringen. Als Anregung<br />

stehen viele Praxisideen und Modelle<br />

für herausgehobene Taufgottesdienste<br />

zur Verfügung. Unter<br />

anderem wurde für den 10. Juli<br />

<strong>2011</strong> ein bundesweiter Taufsonntag<br />

ausgerufen. Alle Gemeinden sind<br />

eingeladen, zu diesem zentralen Datum<br />

das Wir-Gefühl der <strong>evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong>n mit zu<br />

stärken. In unserer Jahresplanung<br />

fällt dieses Datum mit unserem<br />

diesjährigen Gemeindefest zusammen.<br />

Wir sind gespannt, ob sich zu<br />

diesem Termin tatsächlich in unserer<br />

Gemeinde eine Taufe im Gottesdienst<br />

in der Dreschhalle durchfüh-


en lässt. Ich lade in diesem Zusammenhang<br />

herzlich alle Eltern<br />

ein, deren Kinder noch nicht getauft<br />

sein sollten, sich diese Möglichkeit<br />

durch den Kopf gehen zu lassen. Ich<br />

helfe auch gern persönlich bei der<br />

Entscheidungsfindung. Falls Rückfragen<br />

zur Gestaltung und zum äußeren<br />

Rahmen des Gemeindefestes<br />

bestehen, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll<br />

an mich. Auch unabhängig<br />

von der Durchführung einer<br />

Taufe wird dieses theologisch hoch<br />

spannende Thema Gegenstand unseres<br />

Gottesdienstes zur Eröffnung<br />

des Gemeindefestes sein.<br />

Wenn wir heute die Taufe thematisieren,<br />

dann gehen wir in der Evangelischen<br />

Landeskirche vom Regelfall<br />

der Kindertaufe aus. Der hohe<br />

individuelle Stellenwert der Taufe<br />

bildete sich jedoch erst im Verlauf<br />

der Neuzeit und vor allem in der<br />

Zeit der Aufklärung heraus. Seitdem<br />

steht die Kindertaufe in dieser doppelten<br />

Bestimmung: Als kirchlich<br />

gestaltete Feier der Familie aus Anlass<br />

der Geburt eines Kindes und als<br />

Sakrament, das inhaltlich an der<br />

Bedeutung und Wirkung der in der<br />

frühen Christenheit mehrheitlich<br />

praktizierten Erwachsenentaufe ausgerichtet<br />

ist.<br />

5<br />

In diesem Spannungsfeld stehen<br />

sich mehrere Gesichtspunkte gegenüber,<br />

die alle unser kirchliches<br />

Handeln in der Gemeinde mit beeinflussen.<br />

So bezieht sich die Scharnierfunktion<br />

der Kindertaufe auf<br />

Unterschiede zwischen individuellbiographischen<br />

und kirchlich-institutionellen<br />

Perspektiven, zwischen<br />

kasueller und sakramentaler Bedeutung<br />

der Taufe und zwischen<br />

volkskirchlicher und gemeindezentrierter<br />

Wahrnehmung der Kirchenmitgliedschaft.<br />

Wer sich mit der<br />

christlichen Tauftradition beschäftigt,<br />

wird mit dem Befund konfrontiert,<br />

dass die Bedeutung der Taufe<br />

je nach sozialen und historischen<br />

Kontexten unterschiedlich gefasst<br />

wurde. Einige Taufdeutungen haben<br />

in variierenden Lebenszusammenhängen<br />

an Bedeutung gewonnen,<br />

andere an Plausibilität verloren. Insofern<br />

gibt es nicht die eine christlich-kirchliche<br />

Tauftheologie, sondern<br />

kontextuell und geschichtlich<br />

bedingte Akzentuierungen der Taufe.<br />

Das wiederum hat aber entscheidende<br />

Auswirkungen auf unsere eigene<br />

Taufpraxis: Bei jeder Taufanmeldung<br />

stehen unterschiedliche<br />

Auffassungen von der Taufe und<br />

unzählige Formen individuell


6<br />

gelebter Kirchlichkeit der Eltern zur<br />

Debatte. Das Kirchenverhältnis und<br />

auch der Glaube der Kasualsuchenden<br />

steht dabei in der Gefahr, aus<br />

der Perspektive der kirchlichen<br />

Amtsträgerinnen und Amtsträger als<br />

defizitär oder zumindest als unbestimmt<br />

wahrgenommen und bezeichnet<br />

zu werden. Das stellt uns<br />

Gemeindepfarrer vor eine enorme<br />

Herausforderung, in Folge dessen<br />

ernsthafte und einfühlsame Bemühungen<br />

theologischer und pastoraler<br />

Vermittlungsarbeit notwendig sind.<br />

Ein weiterer Konflikt in diesem Zusammenhang<br />

hat sich aktuell an der<br />

Ja zur Taufe – Gottes Ja zu mir.<br />

Koppelung von Taufe und Kirchenmitgliedschaft<br />

entzündet. Ist<br />

die Taufe selbst theologisch und<br />

biographisch ein höchst individuelles<br />

und auf die inneren Werte des<br />

Menschen bezogenes Heilsmittel, so<br />

gilt sie von kirchlicher Seite auch<br />

als Rechtsakt zur Aufnahme in eine<br />

öffentliche Körperschaft. Der<br />

volkskirchliche Nutzen dieser Praxis<br />

seitens der Landeskirchen liegt<br />

auf der Hand: Da die Kirchenmitgliedschaft<br />

Grundlage für die Finanzierung<br />

der Kirchen ist, bedarf<br />

die rechtskräftige Erfassung der<br />

Mitglieder und die Erhebung der in<br />

Deutschland von staatlichen Behör-<br />

Unter diesem Motto hat die Evangelische Kirche in Deutschland zu einem<br />

bundesweiten Taufsonntag am 10. Juli <strong>2011</strong> aufgerufen.<br />

Wir begehen diesen Tag als Gemeindefest, das mit einem Gottesdienst um<br />

10.30 Uhr beginnt. Darin wollen wir uns der eigenen Taufe erinnern und laden<br />

alle Eltern und Familien herzlich dazu ein, ihre noch ungetauften Kinder<br />

gottesdienstlich taufen zu lassen.<br />

Gerne dürfen Sie im festlichen Rahmen dieses Tages individuelle Bedürfnisse<br />

einfließen lassen. So ist eine anschließende Feier im privaten Rahmen ebenso<br />

möglich, wie wir uns auch freuen, mit Ihnen den ganzen Tag beim Gemeindefest<br />

zu verbringen. Für das leibliche Wohl ist mit leckeren Speisen und Getränken<br />

reichlich gesorgt. Eine Aufführung des Kindergartens Arche Noah<br />

und die betreute Spielstraße mit Hüpfburg für die Kinder sorgen für Abwechslung<br />

und eine entspannte und abwechslungsreiche Atmosphäre.<br />

Für Rückfragen und bei Interesse wenden Sie sich unter der Nummer<br />

07249/8977 an Frau Wolf-Röpke (Sekretärin des Pfarrbüros) oder Herrn<br />

Pfarrer Bernhard Wielandt.


den eingezogenen Kirchensteuer einer<br />

juristisch einwandfreien Grundlage.<br />

Neben die Betrachtung der<br />

Taufe als Familienereignis und der<br />

Deutung als Sakrament tritt also<br />

noch der juristisch-volkskirchliche<br />

Aspekt. Der wiederum hinterlässt<br />

seine ganz eigenen Auswirkungen<br />

auf die heutige Taufpraxis und die<br />

individuelle Entscheidung der Eltern<br />

von neu geborenen Kindern.<br />

All diese zum Teil konfliktgeladenen<br />

Teilbereiche der Taufe sind<br />

wohl in unterschiedlichem Umfang<br />

dafür verantwortlich, dass die Zahl<br />

der Taufanmeldungen innerhalb der<br />

<strong>evangelische</strong>n Kirche in den letzten<br />

Jahren deutlich zurückgegangen ist.<br />

Die zentrale Herausforderung gegenwärtiger<br />

Taufpraxis ist also die<br />

bislang häufig fehlende und nur in<br />

einzelnen Gemeinden wirklich<br />

schon befriedigende Aufklärungsarbeit.<br />

Notwendig sind einfühlsame<br />

Begleitung und umfassende Information<br />

– und das sowohl in der<br />

Vorbereitung, als auch in der lebenslangen<br />

Vergegenwärtigung des<br />

eigenen Getauftseins (also der<br />

Nachbereitung). Denn gerade in der<br />

Kindertaufe steckt seit jeher der Aspekt<br />

der christlichen Erziehung<br />

durch Eltern, Paten und die begleitende<br />

Gemeinde. Das Bewusstsein<br />

7<br />

bei Eltern und Paten, dass mit der<br />

Taufe eine derartige Verpflichtung<br />

verbunden ist, ist vielfach noch vorhanden<br />

oder kann in den <strong>Kirchengemeinde</strong>n<br />

geweckt werden.<br />

Gleichzeitig sind aber viele Eltern<br />

und Paten ratlos, wie sie eine solche<br />

Verpflichtung im Einzelnen erfüllen<br />

können. Daher liegt auch die Gefahr<br />

nahe, dass die frühkindliche religiöse<br />

Erziehung in einem „Bermudadreieck<br />

gegenseitiger Delegation“<br />

zwischen Eltern, Paten und Gemeinde<br />

untergeht. Nur wenn alle<br />

drei Seiten mit Verantwortung tragen,<br />

kann eine ausgewogene und<br />

fruchtbare Glaubensbildung gelingen,<br />

auch wenn sicherlich einzelne<br />

Bezugspersonen für das Kind immer<br />

wieder bevorzugt wichtig sein<br />

werden.<br />

Auch wenn dies im Einzelnen auch<br />

kritische Gesichtspunkte beinhaltet,<br />

ist uns in der eigenen Gemeinde die<br />

Aufnahme einer Beziehung zu den<br />

Tauffamilien auf der einen Seite<br />

und zu den getauften Kindern auf<br />

der anderen Seite sehr wichtig.<br />

Durch unsere religiösen Angebote<br />

im frühkindlichen Bereich, die wir<br />

neben unserem konfessionell-diakonisch<br />

ausgerichteten Kindergarten<br />

Arche Noah vor allem in den<br />

Jungscharen seit Jahren auf-


8<br />

aufrecht erhalten, wollen wir in der<br />

religiösen Erziehung Wegbegleiter<br />

sein. Mit der Konfirmation erlangt<br />

diese Erziehungspartnerschaft einen<br />

ersten Höhepunkt. Das setzt sich in<br />

vielen Einzelveranstaltungen für<br />

Erwachsene und nicht zuletzt im<br />

Angebot des Sonntagsgottesdienstes<br />

fort. So ist jede Veranstaltung, die<br />

wir im Namen des Vaters und des<br />

Sohnes und des Heiligen Geistes<br />

beginnen, gelebte Tauferinnerung.<br />

Wir hoffen sehr, damit dem Bildungsanspruch<br />

und der hohen sakramentalen<br />

Bedeutung gerecht zu<br />

werden, die der Taufe von der Bibel<br />

her zukommen. Diese Selbstverpflichtung<br />

beinhaltet aber auch die<br />

Notwendigkeit, das eigene Handeln<br />

immer wieder auf den Prüfstand zu<br />

stellen und mit den gesellschaftlichen<br />

Anforderungen abzugleichen.<br />

Ich hoffe sehr, dass uns das Jahr der<br />

Taufe <strong>2011</strong> dazu fruchtbare Anregungen<br />

beschert und lade Sie herzlich<br />

ein, sich an diesem Prozess<br />

aktiv mit zu beteiligen!<br />

Aktuelles zur Kirchenrenovierung<br />

Es sind nun schon wieder zwei Monate<br />

vergangen, seit wir die Kirche<br />

am 8. Januar unter einer überwältigenden<br />

Mithilfe von ca. 30 freiwilligen<br />

Helfern geräumt haben. Die<br />

ersten Arbeiten liefen danach zunächst<br />

sehr schleppend an. Nun aber<br />

hat das Bauvorhaben volle Fahrt<br />

aufgenommen und man kann fast<br />

täglich neue Fortschritte sehen.<br />

Zunächst wurden von einer Schreinerei<br />

die Bänke aus unserer Kirche<br />

entfernt und im heimischen Betrieb<br />

zur Aufbereitung eingelagert. Dazu<br />

waren eine gute Portion<br />

Bernhard Wielandt<br />

Pfarrer<br />

Muskelkraft und viele Fahrten mit<br />

geeigneten Fuhrwerken nötig. Am<br />

Ende dieses ersten Bauabschnitts<br />

stand die komplette Entfernung der<br />

hölzernen Bankpodeste und der<br />

Ausbau des alten Rollladens.


Zunächst war geplant gewesen, den<br />

historisch wertvollen Fliesenbelag<br />

nur an den Stellen vorübergehend<br />

zu entfernen, wo einzelne Kanäle<br />

für die Heizung und die Elektroinstallation<br />

eingezogen werden sollten.<br />

Mit dem Ausbau der Bänke<br />

fielen aber die Bauschäden im Boden<br />

erst richtig ins Auge: An manchen<br />

Stellen hat der Estrich sich bis<br />

zu 6 cm unter das ursprüngliche Niveau<br />

abgesenkt. Entsprechende Risse<br />

und Setzungen tauchten an den<br />

Fundamenten der Außenwände auf.<br />

Daher wurde beschlossen, den ganzen<br />

Fliesenbelag aufzunehmen und<br />

den Boden komplett zu sanieren.<br />

Danach können alle Einbauten wieder<br />

plan verlegt werden. Denn auch<br />

die Holzpodeste unter den Bänken<br />

9<br />

müssen völlig neu angefertigt werden.<br />

An den alten Brettern und Dielen<br />

waren beim Ausbau auf Grund<br />

verrosteter Nägel einfach zu viele<br />

Beschädigungen entstanden.<br />

Auch der Altarraum muss völlig neu<br />

gegründet werden. Bei der Entfernung<br />

der Altarstufen kam als einzige<br />

Schüttung reiner Sand zutage.<br />

Es muss nun beraten werden, wie<br />

hier im Einzelnen weiter verfahren<br />

wird.<br />

Die Fliesen, die ohne Beschädigung<br />

entfernt werden konnten, werden<br />

von Mörtelresten befreit und aufgestapelt.<br />

Dann werden die verbleibenden<br />

Quadratmeter mit dem<br />

künftigen Bedarf abgeglichen. Die<br />

fehlenden Fliesen sind als Repliken<br />

bei einer Firma in Berlin erhältlich,<br />

die sich auf den Nachbrand historischen<br />

Steinguts spezialisiert hat. Da<br />

auch der ursprüngliche Plat-


10<br />

tenbelag farblich leicht variiert,<br />

hofft die Bauleitung, dass die neuen<br />

Fliesen sich unter dem Altbestand<br />

verstecken lassen.<br />

Wenn nun alle Fliesen aufgearbeitet<br />

sind, können die Rohbaumaßnahmen<br />

beginnen. Dazu zählen im Innenraum<br />

die Schächte, die vom<br />

Heizungskeller aus zu den Heizstationen<br />

führen. Sie müssen ausgeschachtet<br />

und mit Beton gegossen<br />

werden. Dazu sind Gräben im Bodenbelag<br />

nötig, die bis zu 2 Meter<br />

tief sind. Im Außenbereich beginnt<br />

die Rohbaufirma dann mit dem<br />

Fundament und dem Aufbau des<br />

neuen Anbaus. Spätestens dann sind<br />

auch von außen her umfangreiche<br />

Baumaßnahmen sichtbar.<br />

Wenn die Gräben betoniert sind,<br />

können die Bodentanks<br />

verlegt werden,<br />

die für die Installation<br />

der Heizung und der<br />

elektrischen und<br />

akustischen Anlagen<br />

im Boden notwendig<br />

sind. Gleichzeitig<br />

werden die notwendigen<br />

Leitungen in den<br />

Wänden verlegt.<br />

Dann erfolgt<br />

die Verlegung der Heizungsrohre;<br />

die Elektrokabel und akustischen<br />

Leitungen werden eingezogen.<br />

Bevor dann die Gipserarbeiten erfolgen<br />

können, soll zunächst der<br />

ganze Boden wieder aufgebaut werden.<br />

Da die Wände keine Sockel<br />

aufweisen, muss die Wandgestaltung<br />

in einem Zuge erfolgen können.<br />

Wir wissen zwar noch nicht,<br />

wie genau die Farbgebung ausfallen<br />

wird, sicher ist aber, dass der Maler<br />

dann die Wände ohne Unterbrechung<br />

durchstreichen können muss.<br />

Daher muss der Bodenbelag als erstes<br />

fertig gestellt sein. Er wird mit<br />

zwei Lagen Spanplatten vor Beschädigungen<br />

geschützt und versiegelt.<br />

Die Fertigstellung unserer Kirche<br />

erfolgt also von unten nach<br />

oben. Bis zur nächsten Ausgabe des<br />

Gemeindebriefes sollte der Boden<br />

fertiggestellt sein und<br />

der Rohbau des neuen<br />

Anbaus stehen.<br />

Mit Beginn der ersten<br />

Bauabschnitte waren<br />

wir Ende Februar nun<br />

zur Zahlung der ersten<br />

großen Rate an<br />

das Hochbauamt verpflichtet.<br />

Mit den geforderten<br />

226.000


Euro haben wir für die bisherigen<br />

Planungsleistungen der Ingenieure<br />

und des Architekturbüros sowie für<br />

die ersten ausgeführten Arbeiten<br />

von Handwerkern bereits die Hälfte<br />

unseres derzeit vorgesehenen Eigenanteils<br />

abführen müssen. Dieses<br />

Geld konnten wir überwiegend aus<br />

den eigenen Rücklagen bestreiten.<br />

Trotzdem ist mit der eigentlichen<br />

Bauphase natürlich auch der Höhepunkt<br />

unserer Werbekampagne eingeläutet:<br />

Darum möchte ich diesen<br />

Bericht nicht ohne die herzliche Bitte<br />

enden lassen, uns auch weiterhin<br />

mit Ihren Beiträgen reichlich unter<br />

die Arme zu greifen! Uns fehlen für<br />

die Kirchenrenovierung nach derzeitiger<br />

Kostenschätzung noch<br />

55.000 Euro. Für die Finanzierung<br />

der Orgel sind nochmals weitere<br />

33.000 Euro nötig. Danke für Ihre<br />

Mithilfe und die spürbar große<br />

ideelle Unterstützung!<br />

Wir informieren Sie gerne auch<br />

weiterhin engmaschig über die Baufortschritte<br />

und darüber, wie wir Ihre<br />

finanziellen Zuwendungen einsetzen.<br />

Im Schaukasten vor der Kirche<br />

sind jeweils aktuelle Bilder zu<br />

den Baufortschritten ausgestellt.<br />

Bitte nutzen Sie auch die Besichtigungstermine,<br />

die wir in der Kirche<br />

vor Ort jeweils an den ersten Montagen<br />

im Monat eingerichtet haben.<br />

Auch darüber hinaus dürfen Sie<br />

mich und die Mitglieder des <strong>Kirchengemeinde</strong>rates<br />

jederzeit ansprechen.<br />

Bitte begleiten Sie uns<br />

auch mit Ihren Gebeten! Möge Gott<br />

unsere große Kraftanstrengung gut<br />

heißen und uns vor Unfällen und<br />

groben Widrigkeiten während der<br />

Bauphase bewahren.<br />

Unterwegs im Auftrag des Herrn<br />

Die Idee eine Kirchenrundfahrt zu<br />

machen, liegt nahe. Wir sind<br />

schließlich nicht die einzige Gemeinde<br />

mit einer Kirche, die einer<br />

Renovierung bedarf und manche<br />

Gemeinden haben das schon hinter<br />

11<br />

Bernhard Wielandt<br />

sich gebracht. Wie haben diese Gemeinden<br />

das umgesetzt? Welche<br />

Ideen lagen dort zu Grunde und<br />

welche Missgeschicke sind dort<br />

vielleicht geschehen, die wir uns ersparen<br />

können? Aus den Fehlern


12<br />

und Erfahrungen der Anderen kann<br />

man schließlich lernen!<br />

Also ab die Post, die Kinder ins Auto,<br />

den Picknickkorb mit der Notration<br />

nicht vergessen, Stifte und<br />

Block bereit legen und den Fotoapparat<br />

in die Taschen packen.<br />

Unser erstes Ziel: Die <strong>evangelische</strong><br />

Kirche Neureut-Nord. Im Konvoy<br />

rollen fünf Autos – Inhalt: <strong>Kirchengemeinde</strong>räte<br />

und deren Angehörige<br />

– die B36 Richtung Süden; ab in<br />

meine alte Heimat. Auf den Stufen<br />

zum Haupteingang werde ich ein<br />

bisschen sentimental. Beim Betreten<br />

der Kirche wandelt sich das dann<br />

aber schnell in ungebremste Begeisterung.<br />

Aus meiner Kindheit<br />

hatte ich die Kirche anders in Erinnerung,<br />

eher kühl - aber trotzdem<br />

schön, versteht sich. Jetzt aber ist<br />

das Gotteshaus wie aus einem Dornröschenschlaf<br />

erwacht, es strahlt im<br />

neuen Glanz. Die Innensanierung<br />

kostete 1,1 Mio Euro, die aber vom<br />

Land getragen wurden, da die ev.<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> quasi „nur Mie-<br />

ter“ ist, also anders als bei uns in<br />

<strong>Staffort</strong>. Gleich ist aber, dass das<br />

Denkmalamt viele Vorgaben gemacht<br />

hat. Was noch eint, ist die<br />

Tatsache, dass der komplette Kirchenboden<br />

entfernt wurde, um die<br />

Heizung entsprechend zu verlegen.<br />

Die Ausmalung des Kirchenraumes<br />

wurde auf Grundlage der Originalfarbfassung<br />

von 1885 ausgeführt.<br />

Auch die Bankpodeste wurden erneuert,<br />

was bei uns auch erfolgt,<br />

und die komplette Elektroinstallation<br />

sowie Beleuchtung und Beschallung<br />

wurde erneuert. Interessant.<br />

Wo sitzen Steckdosen? Wie<br />

regelt man die Beleuchtung und<br />

welche Lampen sehen gut aus? Wir<br />

verweilen länger als geplant, verabschieden<br />

uns dann aber und machen<br />

uns auf den Weg nach Rußheim. Alle<br />

Mann ab in die Autos und weiter<br />

geht´s zu Kirche Nr. 2.<br />

In Rußheim angekommen stärken<br />

wir uns erst mal und ich beobachte<br />

argwöhnisch, dass unsere mitgebrachten<br />

Vorräte schneller als er-


wartet schrumpfen. In der Kirche<br />

selbst wird es dann sofort wieder interessant.<br />

Wo haben die denn ihre<br />

Sakristei? Oh ha, die Fenster im Altarraum<br />

sind aber besonders schön<br />

und solche Lampen haben wir auch<br />

noch nicht gesehen. Kann man die<br />

auch dimmen? Wo ist denn das<br />

Taufbecken und macht ihr das<br />

Abendmahl im Kreis? Mensch, die<br />

haben die Leinwand aber geschickt<br />

versteckt, ach, und diese schöne Orgel<br />

mit den filigranen Schnitzereien…<br />

Zum Schluss noch eine Akustikprobe.<br />

Bis in die letzte Reihe kann<br />

man alles gut hören. Klar, die haben<br />

auch viele Lautsprecher. Und im<br />

Nebenraum gibt es eine Toilette –<br />

eine Rettung für alle Konfirmandenbläschen…<br />

Genug gesehen,<br />

danke und auf Wiedersehen, die<br />

Zeit sie rennt. Weiter geht´s nach<br />

Helmsheim.<br />

Was? Das ist die Kirche? Sieht auf<br />

den ersten Blick ja nicht so aus – also<br />

erst mal rein und ein Bild machen.<br />

Auch hier werden wir freundlich<br />

begrüßt und bald darauf stellt<br />

sich der Aha-Effekt ein. Gleich am<br />

Eingang Stehtische für einen Kirchenkaffee,<br />

warme Cremetöne an<br />

den Wänden, Holzböden unter den<br />

Sitzbänken, von denen eine in der<br />

Mitte zersägt war, um dort die<br />

Technik für die Akustik unterzubringen.<br />

Auf Ideen muss man<br />

kommen! Das Holz der Emporen im<br />

Originalgrün und zur Verwunderung<br />

aller wirkt es sehr schön. Das<br />

Taufbecken ist auf Rollen, so kann<br />

man es situationsgerecht positionieren.<br />

Die Bodenfliesen ähneln sehr<br />

denen bei uns in <strong>Staffort</strong>, an den<br />

Holzbänken sind die Rückenlehnen<br />

ausgesägt, dadurch wirken sie nicht<br />

so klobig, und man hat warme Luft<br />

am Rücken, da die Heizung unter<br />

den Sitzreihen verläuft. Die Empore<br />

ist besonders schön und selbst aus<br />

der obersten letzten Reihe hat man<br />

freie Sicht auf den Altarraum dank<br />

der hohen Stufenanordnung. Auch<br />

die Leinwand für Beamerprojektionen<br />

ist unmerklich in den Altarbereich<br />

integriert. Und auch hier lässt<br />

sich das Licht natürlich dimmen.<br />

Ein tolles Ambiente und, wie ich<br />

finde, eine gelungene Renovierung.<br />

Reich an gewonnenen Eindrücken,<br />

aber ziemlich leer in der Magengegend,<br />

verabschieden wir uns und<br />

treten die Rückfahrt an.<br />

Es war ein schöner Tag, die Kirchentour.<br />

Ältestenkreis mal anders!<br />

Karina Merten<br />

13


14<br />

Zwischen Herausforderung und Zuversicht<br />

Neues aus der Finanzwelt<br />

„Mit dem Startschuss zur Kirchenrenovierung<br />

und Orgelrestaurierung<br />

hat auch eine neue Epoche für unsere<br />

Haushaltsplanung und –verwaltung<br />

begonnen. Dieses und das<br />

nächste Jahr werden aus finanztechnischer<br />

Sicht spannend werden und<br />

ich rechne mit der einen oder anderen<br />

Herausforderung. Doch ich blicke<br />

auch zuversichtlich und freudig<br />

in die Zukunft.“<br />

Was bewegt mich dazu, diese Aussage<br />

zu machen? Zum einen möchte<br />

ich nicht Schwarz sehen, aber auf<br />

der anderen Seite hilft es uns auch<br />

nicht weiter, wenn wir die Tatsachen<br />

durch eine rosarote Brille betrachten.<br />

Das Jahr 2009 konnten wir<br />

mit einem positiven Ergebnis<br />

schließen. Für 2010 können wir<br />

noch keine genaue Aussage machen,<br />

weil uns der Abschluss vom<br />

Verwaltungs- und Serviceamt Mittelbaden<br />

in Bretten noch nicht vorliegt.<br />

Warum spannend und welche<br />

Herausforderung?<br />

In der Vergangenheit profitierten<br />

wir von dem Aufbau unserer<br />

Rücklagen in der Form, dass wir gute<br />

Zinseinnahmen generierten, die<br />

unser Vermögen wachsen ließ und<br />

auch unseren Haushalt unterstützte.<br />

Dieser Effekt wird in der Zukunft<br />

immer mehr abnehmen, weil wir die<br />

Rücklagen für Renovierung und<br />

Orgelrestauration aufbrauchen werden.<br />

Die kirchlichen Zuweisungen werden<br />

nicht mehr, im Gegenteil! Mit<br />

dem Wissen, dass die Einnahmenseite<br />

rückläufig sein wird, haben wir<br />

in den vergangenen Jahren Maßnahmen<br />

ergriffen und Projekte angeschoben,<br />

um dagegen zu wirken.<br />

So langsam nähern wir uns dem<br />

Härtetest.<br />

Eine andere Komponente ist die Variabel<br />

der „Unbekannten“ und ich<br />

denke jeder der mal renoviert, restauriert<br />

oder gebaut hat, der hat<br />

schon mit ihr Bekanntschaft gemacht!<br />

Plötzlich tauchen notwendige<br />

Maßnahmen auf, die vorher<br />

nicht zu erkennen waren.<br />

Dadurch, dass der Orgelsachverständige<br />

uns signalisiert hat, unsere<br />

Weigle-Orgel aus dem Jahr 1902


höher zu bewerten, kam erneut das<br />

Thema der Förderfähigkeit auf den<br />

Tisch. Die Chancen gegenüber 2009<br />

sind gestiegen (damals wurde der<br />

Antrag abgelehnt), also wurden vor<br />

dem Abbau erneut Denkmalmittel<br />

für die Orgelrestaurierung beantragt.<br />

Nun, das Antragsverfahren<br />

läuft noch. So bleibt uns solange nur<br />

eins, beten und hoffen, denn bei der<br />

Orgelrestaurierung müssen wir noch<br />

einiges an Geldern zusammentragen,<br />

damit die finanzielle Seite vollständig<br />

steht. Die Fördermittel wären<br />

eine sehr große Entlastung für<br />

uns.<br />

Und woher kommt die Zuversicht?<br />

Meiner Meinung nach hat der Förderverein<br />

„Kind und Kegel“ ein gutes<br />

Startjahr gehabt und die Perspektiven<br />

für die Zukunft sehen hier<br />

gut aus. Eine hoch motivierte und<br />

tatkräftige Vorstandschaft unterstützen<br />

uns dabei, unsere Aufgaben und<br />

Ziele aus der Visitation in der Gemeinde<br />

umzusetzen und nachhaltig<br />

zu sichern. Ich kann Ihnen nur empfehlen,<br />

den Artikel vom Förderverein<br />

hier im Gemeindebrief zu lesen,<br />

dort werden Sie viele interessante<br />

Informationen erhalten und einen<br />

Ausblick für <strong>2011</strong> bekommen.<br />

15<br />

Mit dem <strong>Ortskirchgeld</strong> haben wir in<br />

2010 ein weiteres Instrument eingeführt,<br />

das in der Breite gut angenommen<br />

wurde. Das Ergebnis in<br />

2010 in Höhe von 2.670,-- Euro<br />

übertraf bei weitem unsere Erwartung.<br />

Auch in <strong>2011</strong> werden wir wieder<br />

versuchen, mit dem <strong>Ortskirchgeld</strong><br />

einen bestimmten Bereich zu<br />

unterstützen.<br />

Für die Kirchenrenovierung haben<br />

wir im letzten Jahr von der politischen<br />

Gemeinde einen Zuschuss<br />

von 10.000,-- Euro erhalten. Dafür<br />

ein recht herzliches Dankeschön.<br />

Ein weiterer Zuschuss wurde uns<br />

avisiert, doch hier möchte ich erst<br />

gackern, wenn die Mittel geflossen<br />

sind. Sehen wir es als ein Highlight<br />

für <strong>2011</strong>. Eines verrate ich jetzt<br />

doch schon: es ist auch ein stolzer<br />

Betrag.<br />

Dass die Komponente „Unbekannte“<br />

auch in Zuversicht umschlagen<br />

kann, zeigte sich in der<br />

Form, dass wir bei der Beschallungstechnik<br />

weniger Mittel brauchen<br />

werden, als geplant wurde.<br />

In der Vergangenheit hat unsere<br />

Gemeinde in vieler Hinsicht gezeigt,<br />

wie stark wir sind, wenn


16<br />

wir gemeinsam an einem Strang ziehen<br />

- so wurde schon vieles auf den<br />

Weg gebracht, gemeinsam getragen<br />

und realisiert.<br />

In Zahlen bitte!<br />

Ein Finanzartikel ohne Zahlen ist<br />

wie ein „i“ ohne Punkt.<br />

Die Orgelrestaurierung hat ein geplantes<br />

Finanzierungsvolumen von<br />

200.182 Euro.<br />

Von der Landeskirche haben wir<br />

hierfür einen Zuschuss in Höhe von<br />

66.468 Euro zugesagt bekommen,<br />

von der Orgelbeihilfe haben wir be-<br />

reits 13.449 Euro erhalten. Auf unserem<br />

Orgelfonds haben wir per<br />

22.02.<strong>2011</strong> einen Stand in Höhe von<br />

50.513 Euro (Orgelbeihilfe ist hier<br />

mit enthalten). Die erste Zahlung<br />

für die Restaurierung ist vereinbarungsgemäß<br />

im November 2010 in<br />

Höhe von 60.000 Euro geflossen.<br />

Unterm Strich fehlen uns derzeit<br />

noch ca. 33.000 Euro. Daher wären<br />

die Fördermittel vom Denkmalamt<br />

für uns ein willkommenes Geschenk.<br />

Die Kosten für die Kirchenrenovierung<br />

wurden bei der Planung in Höhe<br />

von 1.045.000 Euro veranschlagt.<br />

Davon muss die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

545.600 Euro stemmen.


Von der Landeskirche erhalten wir<br />

einen Zuschuss in Höhe von<br />

214.000 Euro (wird in 2 Teilzahlungen<br />

ausbezahlt). Unsere <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

muss hier 226.000<br />

Euro selber aufbringen.<br />

Weitere 110.000 Euro haben wir als<br />

Darlehen aufgenommen. Das Darlehen<br />

ist bereits ausgezahlt und inzwischen<br />

haben wir auch mit der<br />

Tilgung angefangen. Die jährliche<br />

Zins- und Tilgungsleistung beträgt<br />

4.400 Euro. Der aktuelle Darlehensstand<br />

ist 103.347,40 Euro (per<br />

22.02.11).<br />

Auf unserem Rücklagenfonds für<br />

die Kirchenrenovierung haben wir<br />

derzeit 345.395,36 Euro. Darin enthalten<br />

ist die erste Teilauszahlung<br />

von der Landeskirche in Höhe von<br />

110.000 Euro und das bereits ausgezahlte<br />

Darlehen in Höhe von<br />

110.000 Euro. Unterm Strich haben<br />

wir hier 125.395,36 Euro aus unserer<br />

Gemeinde zusammengetragen.<br />

Durch den Verkauf des Hauses in<br />

der Brühlstr. 16 haben wir auf einem<br />

weiteren Rücklagenfonds<br />

156.812 Euro geparkt.<br />

Uns ist es wichtig, Sie über den<br />

Stand der Kirchenrenovierung und<br />

Orgelrestaurierung zu informieren<br />

und auch für die notwendige Transparenz<br />

zu sorgen. Ich hoffe, dass es<br />

mir im finanztechnischen Bereich<br />

gelungen ist.<br />

Einnahmen 2010<br />

17<br />

Zum Schluss noch ein Einblick in<br />

die Einnahmen aus dem Jahr 2010.<br />

Anmerken möchte ich, dass ich die<br />

10.000 Euro für die Kirchenrenovierung<br />

von der Stadt Stutensee unter<br />

den Punkt Zuschuss Stadt Stutensee<br />

erfasst habe.<br />

Die Zahlen beim Kochbuch sind<br />

kein Reinerlös, sondern die erfassten<br />

Einnahmen. Die Druckkosten<br />

sind noch dagegen zu rechnen.<br />

Die vollständige Zählung „Brot für<br />

die Welt“ fand erst Anfang Februar<br />

<strong>2011</strong> statt; insgesamt sind hier<br />

2.281,30 Euro zusammen gekommen.<br />

Wenn Sie Fragen haben, stehe ich<br />

Ihnen gerne zur Verfügung.<br />

Kay Merten


18<br />

Im vergangenen Jahr haben wir der<br />

angespannten Haushaltslage Rechnung<br />

getragen und als zusätzliche<br />

Einnahmequelle die Einführung des<br />

<strong>Ortskirchgeld</strong>es beschlossen. Auf<br />

der Einnahmenseite unseres Haushalts<br />

sind wir zusätzlich zu den Regelzuweisungen<br />

aus dem Kirchensteueraufkommen<br />

der Landeskirche<br />

auf einen festen Betrag an Spenden<br />

für allgemeine kirchliche Zwecke<br />

angewiesen. Darum haben wir im<br />

ersten Jahr auch ganz bewusst um<br />

finanzielle Unterstützung für unsere<br />

Verteilschriften geworben. Erbeten<br />

hatten wir im ersten Anschreiben<br />

600 Euro für die Geburtstagsgrüße,<br />

die unser Besuchsdienst Monat für<br />

Monat an die Altersjubilare unserer<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> in <strong>Staffort</strong> und<br />

Büchenau verteilt.<br />

Angeschrieben wurden zu diesem<br />

Zweck alle Mitglieder unserer <strong>Kirchengemeinde</strong>,<br />

die über 18 Jahre alt<br />

sind und von denen aus verschiedenen<br />

Gründen aktuell keine Kirchensteuer<br />

eingezogen werden kann. In<br />

der Regel handelt es sich um junge<br />

Erwachsene in der Ausbildung, um<br />

Nichterwerbstätige oder um den<br />

großen Anteil der Ruheständler.<br />

<strong>Ortskirchgeld</strong> <strong>2011</strong><br />

Uns war bewusst, dass viele aus<br />

diesem Personenkreis auch auf anderem<br />

Weg zahlreich und zum Teil<br />

mit hohem persönlichen Engagement<br />

unsere Gemeinde und andere<br />

Bereiche kirchlicher Sozialarbeit<br />

unterstützen. Daher auch hier noch<br />

einmal der Hinweis, dass jede Gabe<br />

in diesem Zusammenhang freiwillig<br />

erfolgt.<br />

Umso mehr waren wir vom Ergebnis<br />

der ersten gezielten <strong>Ortskirchgeld</strong>erhebung<br />

in unserer Gemeinde<br />

überwältigt: 2670 Euro haben sich<br />

auf unser Schreiben hin bis dato angesammelt.<br />

Mit diesem tollen Ergebnis<br />

war nicht zu rechnen. Wir<br />

sind allen, die sich finanziell an dieser<br />

Stelle eingebracht haben, von<br />

Herzen dankbar!<br />

Ermutigt durch diesen gelungenen<br />

Einstand und natürlich weiterhin<br />

durch die Notwendigkeit getrieben,<br />

die Verantwortung für unseren<br />

Haushalt wahrzunehmen, werden<br />

wir auch <strong>2011</strong> und in den folgenden<br />

Jahren den oben beschriebenen Personenkreis<br />

regelmäßig um Unterstützung<br />

bitten. Für das laufende<br />

Jahr stellen wir die Kirchenmusik in


den Mittelpunkt: In unserer Gemeindearbeit<br />

bildet die Kirchenmusik<br />

einen eigenen Schwerpunkt. Neben<br />

den fest stehenden Gemeindekreisen<br />

Kirchenchor, Posaunenchor<br />

und Kinderchor „Kiddy-Kids“ veranstalten<br />

wir in regelmäßigen Abständen<br />

Konzerte und andere kirchenmusikalische<br />

Höhepunkte. Wir<br />

achten zwar stets darauf, dass sich<br />

diese Angebote durch Spenden<br />

selbst finanzieren, trotzdem sind<br />

über unseren Haushalt regelmäßige<br />

Aufwendungen nötig, um unseren<br />

Chören und den musikalischen Gästen<br />

gute Rahmenbedingungen anzubieten.<br />

Dazu zählen die finanziellen<br />

Voraussetzungen zum Beschaffen<br />

von Notenmaterial, Zubehör und Instrumenten.<br />

Gleichzeitig müssen die<br />

vorhanden Instrumente, wie zum<br />

Beispiel der Flügel und das Klavier<br />

im Gemeindehaus, regelmäßig gewartet<br />

und gestimmt werden.<br />

Für die moderne Kirchenmusik, die<br />

wir überwiegend bei den Feierabendgottesdiensten<br />

pflegen, aber<br />

auch für Gottesdienste im Freien<br />

oder in Mehrzweck-halle und<br />

Dreschhalle, wünschen wir uns ein<br />

neues E-Piano. Zu dessen Beschaffung<br />

ist ein Betrag von 1400 Euro<br />

nötig. Hierfür erbitten wir Ihre Gabe.<br />

Der Brief zum <strong>Ortskirchgeld</strong> <strong>2011</strong><br />

wird Sie noch im April erreichen.<br />

Möge auch diese Sammlung zur Ehre<br />

Gottes dienen und dazu beitragen,<br />

dass wir ihm auch künftig von<br />

Herzen lobsingen können für seine<br />

wunderbare Gnade.<br />

Förderverein „Kind und Kegel“<br />

„Wo ist eigentlich die Zeit geblieben?“,<br />

diese Frage haben wir uns<br />

gerade gestellt, als wir versuchten<br />

die Einleitung für diesen Bericht zusammen<br />

zustellen.<br />

Worum geht es eigentlich? Der Förderverein<br />

der <strong>evangelische</strong>n Kir-<br />

19<br />

Bernhard Wielandt<br />

chengemeinde <strong>Staffort</strong>-Büchenau<br />

wurde am 10.05.2010 gegründet<br />

und ist jetzt beinahe schon 1 Jahr<br />

alt. Die Arbeit hat schon ein halbes<br />

Jahr vorher begonnen, denn die Satzung<br />

musste geschrieben werden<br />

und die Gründungsversammlung<br />

musste vorbereitet werden. Als


20<br />

alles soweit vorbereitet war, kam<br />

der große Augenblick und die Gründungsversammlung<br />

wurde durchgeführt.<br />

Es war eine sehr harmonische Versammlung,<br />

der Verein wurde gegründet<br />

und die Vorstandschaft gewählt.<br />

Jetzt ging es aber mit der Arbeit<br />

erst los. Wie sollte der neue<br />

Verein bekannt werden? Wie konnten<br />

wir unsere selbst ausgesuchten<br />

Ziele erreichen? Bei welchen<br />

öffentlichen Terminen könnten wir<br />

uns präsentieren?<br />

Unser erstes öffentliches Auftreten<br />

war in Büchenau. Dort fand in der<br />

Villa Kunterbunt ein Gottesdienst<br />

im Freien statt. Der Gottesdienst<br />

war sehr gut besucht und bei schönem<br />

Wetter gab es für uns eine sehr<br />

gute Gelegenheit „Werbung“ für<br />

den Förderverein zumachen.<br />

Der nächste Termin war dann beim<br />

Kind- und Kegelgottesdienst<br />

im Kindergarten Arche Noah in<br />

<strong>Staffort</strong>. Auch dies war ein sehr<br />

schöner Gottesdienst, der im Freien<br />

stattfand. Vor dem Gottesdienst gab<br />

es ein großes Brunchbuffet und der<br />

Förderverein hat die Bewirtung mit<br />

Getränken übernommen. Das war<br />

der erste Schritt, unseren finanziellen<br />

Grundstock zu legen.<br />

Dann ging es weiter mit der <strong>Staffort</strong>-Schau.<br />

Wir verkürzten den Besuchern<br />

die Wartezeit zur Turmbesichtigung<br />

mit Getränken, Kaffee<br />

und Kuchen. Diese Aktion war für<br />

den Verein auch ein finanzieller Erfolg.<br />

Als nächstes haben wir uns zusammen<br />

mit dem Kindergarten Arche<br />

Noah in <strong>Staffort</strong> beim Klingenden<br />

Advent engagiert. Die Zusammenarbeit<br />

mit dem Kindergarten war<br />

ausgezeichnet und wir freuen uns<br />

auf ein Neues im Jahr <strong>2011</strong>. An diesem<br />

Tag haben die Erzieherinnen<br />

eine restaurierte Gitarre vom Förderverein<br />

übergeben bekommen.<br />

Wir wünschen den Kindern viel<br />

Spaß damit!<br />

Zum Jahresabschluss gab es noch<br />

einen Kirchenkaffee in Büchenau,<br />

denn wir wollen mehr in Büchenau


ekannt werden und auch<br />

dort mehr mögliche Mitglieder<br />

ansprechen.<br />

Das war für uns ein sehr<br />

ereignisreiches Jahr. Denn<br />

die jeweiligen Ereignisse<br />

mussten nicht nur durchgeführt,<br />

sondern auch<br />

vorbereitet werden. Hier<br />

würden wir uns über einige helfende<br />

Hände sehr freuen.<br />

Nebenbei sollten wir noch erwähnen,<br />

dass wir uns mit dem Finanzamt<br />

und dem Amtsgericht beschäftigt<br />

haben. Denn der neue Verein<br />

sollte im Vereinsregister eingetragen<br />

und als gemeinnützig anerkannt<br />

werden. Nach einer Ergänzung<br />

der Vereinssatzung bei einer<br />

Mitgliederversammlung am<br />

30.09.2010 ist uns dies auch gelungen.<br />

Es liegt uns eine vorläufige<br />

Anerkennung der Gemeinnützigkeit<br />

vor, die zwar zu gegebener Zeit<br />

nochmals überprüft wird, aber diese<br />

Überprüfung sollte auch kein anderes<br />

Ergebnis ergeben, wie die Erstprüfung.<br />

Die Bestätigung, dass wir<br />

ein eingetragener Verein sind, haben<br />

wir am 18.11.2010 erhalten.<br />

Alles in allem können wir sagen,<br />

wir haben ein ereignisreiches und<br />

21<br />

zugleich erfolgreiches Jahr 2010 erleben<br />

dürfen.<br />

Rasant wie im vergangenen Jahr, in<br />

dem wir monatlich eine Aktion<br />

durchgeführt haben, ging es auch in<br />

diesem Jahr hoppla hopp weiter!<br />

Im Januar nahmen wir an der Gemeindebeiratssitzung<br />

teil. Dort<br />

wurden alle Termine für <strong>2011</strong> koordiniert.<br />

Im Februar hatten wir dann eine<br />

vorbereitende Vorstandssitzung,<br />

weil wir nämlich zu Gast beim <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />

waren. Den Kirchenältesten<br />

haben wir über<br />

bisherige Aktivitäten berichtet, die<br />

Planung für das neue Jahr dargelegt<br />

und waren offen für Wünsche und<br />

Anregungen. Bei dieser Gelegenheit<br />

haben wir stolz bisherige Einnahmeergebnisse<br />

und Mitgliederzahlen<br />

präsentiert. Schon in den ersten 7


22<br />

Monaten besteht unser Verein aus<br />

67 Mitgliedern und hat zum Jahresende<br />

2010 einen Kassenstand von<br />

2.333,00 Eruo. Die Kirchenältesten<br />

lauschten mit Rhabarberöhrchen<br />

und wir grinsten, mit vor Aufregung<br />

roten Bäckchen.<br />

In der Zeit von Fasching bis Ostern<br />

gehen auch wir in die Fastenzeit<br />

und machen uns rar - aber nur um<br />

unseren ersten Geburtstag und die<br />

Jahreshauptversammlung vorzubereiten.<br />

Alle, diejenigen von Ihnen,<br />

die bereits Mitglied sind, werden<br />

dann von uns auf den aktuellen<br />

Stand gebracht. Und falls wir Ihr Interesse<br />

geweckt haben, laden wir<br />

Sie herzlich ein, der Veranstaltung<br />

am 10. Mai beizuwohnen und ebenfalls<br />

unserem Verein beizutreten.<br />

Wir geben uns auch große Mühe, es<br />

Ihnen schwer zu machen, uns aus<br />

dem Weg zu gehen, denn am Gemeindefest<br />

beteiligen wir uns<br />

selbstverständlich auch. Dort haben<br />

wir dann die Absicht, Sie mit leckeren<br />

Cocktails von unserer Arbeit zu<br />

überzeugen.<br />

Viele Wege führen bekanntlich<br />

nach Rom und in unseren Förderverein.<br />

Aus diesem Grund empfangen<br />

wir Sie im Juli bei der<br />

Konfirmandenanmeldung mit einem<br />

Gläschen Sekt und einem Beitrittsformular.<br />

Im Gegenzug unterstützen<br />

wir die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

bei der Finanzierung der Konfirmandenbibel.<br />

Na? Wird es Ihnen schon warm ums<br />

Herz? Uns auf jeden Fall! Nach so<br />

viel Aktion ziehen wir uns - und<br />

versprochen nur kurz - in die Sommerferien-nix-los-Pause<br />

zurück, um<br />

dann frisch gebräunt und gut erholt<br />

im September die neuen Kindergarteneltern<br />

am Elternabend zu begrüßen.<br />

Ja, Sie ahnen es. Beim Begrüßen<br />

wird es wohl nicht bleiben,<br />

unterschreiben folgt - so hoffen<br />

wir!!<br />

Und während Sie noch unterschreiben,<br />

sind wir wieder am Planen und<br />

Organisieren. Denn auch <strong>2011</strong> soll<br />

natürlich wieder ein „Kind- und<br />

Kegel Gottesdienst“ statt finden.<br />

Den Oktober fänden wir ganz nett,<br />

aber mehr wird noch nicht verraten.<br />

Wir wollen ja spannend bleiben...<br />

Nein. Nun folgt noch nicht der Jahresabschluss.<br />

Zuerst läuten wir noch<br />

den Advent ein und freuen uns, Ihnen<br />

die Teilnahme des Förderverein<br />

in Zusammenarbeit mit dem Kin-


dergarten beim Klingenden Advent<br />

ankündigen zu können. All die Büchenauer,<br />

die es nicht so oft übers<br />

Gräbele schaffen, gehen uns nicht<br />

durch die Lappen. An der Büchenauer<br />

Weihnacht werden wir mit<br />

Konfirmanden vertreten sein. Und<br />

dann kommt er aber: der Jahresabschluss.<br />

Nun bleibt noch zu sagen: wir hoffen,<br />

wir sehen uns! Uns zu übersehen<br />

ist fast unmöglich!<br />

Karina Merten und<br />

Michael Lechner<br />

Zahlenland im Kindergarten „Arche Noah“<br />

Für unsere Seeräuber (Vorschulkinder)<br />

fand vom 24.2. bis 4.3.11 das<br />

Zahlenland statt. Spielerisch lernten<br />

die Kinder die Zahlen in verschiedenen<br />

Umgebungen kennen.<br />

Die Kinder bauten gemeinsam verschiedene<br />

Zahlengärtchen auf, die<br />

nach den Zahlen eins bis zehn benannt<br />

waren. Sie bestückten die<br />

Zahlengärtchen mit Gegenständen,<br />

die sie von zu Hause mitbringen<br />

23<br />

oder aus unserem Zaubersack ziehen<br />

durften. So gehörte beispielsweise<br />

ein vierbeiniger Tiger ins das<br />

Vierer-Gärtchen, da er vier Füße<br />

hat.<br />

Wir sangen Lieder rund um das<br />

Thema Zahlen und tanzten dazu.<br />

Außerdem hörten wir zu jeder Zahl<br />

eine eigene Geschichte und lernten<br />

sie über Backen, Turnen, Malen und<br />

zahlreiche andere Aktivitäten mit<br />

allen Sinnen kennen. Auch eine Mathematikstunde<br />

in der Schule durfte<br />

nicht fehlen.<br />

Die Zahlenralley und ein gemeinsames<br />

Zahlenfrühstück waren der<br />

krönende Abschluss unseres Projekts.<br />

Oft war der Kobold „Kuddelmuddel“<br />

unterwegs, der die


24<br />

Zahlen durcheinander brachte und<br />

die Kinder vor manche Herausforderung<br />

stellte. Er stiftete auch die<br />

Zahlenralley an, ließ die Zahl zehn<br />

verschwinden und die Kinder konnten<br />

sie nur wiederfinden, indem sie<br />

schwierige Zahlenrätsel lösten.<br />

Aber mit unserem Zauberspruch,<br />

den uns die „Zahlenfee Vergissmeinnicht“<br />

verriet, brachten wir<br />

immer alles wieder in Ordnung:„Kuddelmuddel,<br />

welch ein<br />

Schreck, zaubert mir die Zahlen<br />

weg. Komm herbei Vergissmeinnicht,<br />

jage fort den Bösewicht“<br />

Leider sind auch 6 Wochen einmal<br />

vorbei, aber es hat uns allen riesigen<br />

Spaß gemacht!!!<br />

Die Kinder und Erzieherinnen vom<br />

Kindergarten „Arche Noah“<br />

Lebt so, dass ihr euch der Berufung<br />

würdig erweist!<br />

Am 13. März fand ein besonderer<br />

Gottesdienst statt. Ein Gottesdienst<br />

mit Beauftragung von Schwester<br />

Beate Rösch mit dem Dienst der öffentlichen<br />

Verkündigung und Spendung<br />

der Sakramente durch Herrn<br />

Dekan Wolfgang Brjanzew.<br />

Nach dem feierlichen Einzug von<br />

Schwester Beate Rösch, Herrn<br />

Reinhold Stober von der Lie-<br />

benzeller Gemeinschaft, Herrn Pfarrer<br />

Bernhard Wielandt, Herrn Horst<br />

Ernst für die <strong>Kirchengemeinde</strong> und<br />

natürlich Herrn Dekan Brjanzew<br />

wurde die Gemeinde von Letztgenanntem<br />

mit den Worten „Lebt so,<br />

dass ihr euch der Berufung würdig<br />

erweist!“ begrüßt.<br />

Der Dekan wandte sich an die Gemeinde<br />

und informierte sie darüber,


dass er heute die Landeskirchliche<br />

Beauftragung aussprechen werde<br />

und unterstrich dabei, dass trotz unterschiedlicher<br />

Prägungen sich doch<br />

alle Evangelischen gegenseitig stärken<br />

und dienen sollten.<br />

Im Anschluss wurde das erste Lied<br />

gesungen: „Preis, Lob und Dank sei<br />

Gott dem Herrn“.<br />

Es folgte ein Gebet durch und mit<br />

Pfarrer Wielandt. Mit dem sich anschließenden<br />

Lied: „Tut mir auf die<br />

schöne Pforte“ waren Herz und<br />

Verstand offen für die schöne Ansprache<br />

von Dekan Brjanzew. Er<br />

begann damit, dass alle äußeren<br />

Voraussetzungen für die Beauftragung<br />

von Schwester Beate Rösch<br />

erfüllt seien. Nun ginge es um das<br />

Wertvollste: Das Wort Gottes in die<br />

Lebensbereiche der Menschen hinein<br />

zu buchstabieren. Gott wolle die<br />

Menschen durch seine Boten erreichen.<br />

„Aber sei nur stille zu Gott,<br />

meine Seele, denn er ist meine<br />

Hoffnung.“ (Ps.62,6). Das sei es,<br />

was die Mitarbeiter Gottes den<br />

Menschen weitersagen sollen. Denn<br />

„unruhig ist unser Herz bis es Ruhe<br />

findet bei dir“ (Augustinus). Das<br />

solle den Menschen als Tröstung<br />

und Stärkung dienen. Schwester<br />

Beate Rösch solle nun die Leiden-<br />

25<br />

schaft für den Glauben, die sie bei<br />

sich selbst erlebt, an die Menschen<br />

weitergeben.<br />

„Herr du gibst mir Hoffnung“ sang<br />

die Gemeinde und wurde dabei von<br />

Dekan Brjanzew auf der Gitarre begleitet.<br />

Daraufhin erfolgte dann die Zeremonie.<br />

Zuerst sprach die Gemeinde<br />

das Glaubensbekenntnis. Herr Stober<br />

als Vertreter der Liebenzeller<br />

Gemeinde, Horst Ernst für die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

und Dekan Brjanzew<br />

für die badische Landeskirche<br />

wandten sich dann nacheinander mit<br />

Worten aus der heiligen Schrift an<br />

Schwester Beate Rösch und die<br />

Gemeinde. Schwester Beate Rösch<br />

kniete nieder und bestätigte mit den<br />

Worten „Ja, mit Gottes Hilfe“ den<br />

feierlichen Akt der Amtseinführung.<br />

„Eine feste Burg ist unser Gott“, das<br />

Wochenlied, rundete diesen besonderen<br />

Moment ab.<br />

Im Anschluss hielt Schwester Beate<br />

Rösch die Predigt, die sich mit paradiesischen<br />

Zuständen, der Versuchung,<br />

Schuldzuweisungen und<br />

dem Leben ohne direkte Gemeinschaft<br />

zu Gott befasste. Sie schloss<br />

die Predigt, in dem sie der Gemeinde<br />

verkündete, dass Jesus


26<br />

gekommen ist, um unsere Beziehung<br />

zu Gott wieder zu heilen. Am<br />

Kreuz könnten wir alles abladen.<br />

Jesus ist gekommen und macht wieder<br />

paradiesische Zustände.<br />

„Jesus ist kommen, Grund ewiger<br />

Freude“ erklang bald darauf in der<br />

Kirche. Nach den Fürbitten sammelte<br />

sich die Gemeinde beim „Vater<br />

unser“. Schwester Beate Rösch<br />

erteilte der Gemeinde den Segen<br />

und der Gottesdienst war damit beendet.<br />

Beate heißt die Glückliche! Und<br />

glücklich ist Schwester Beate Rösch<br />

bei ihrem Dienst in der Gemeinde,<br />

das war ihr anzusehen.<br />

Im Anschluss an den Gottesdienst<br />

wurde die Gemeinde beim Kirchenkaffee,<br />

der von den Konfirmanden<br />

organisiert worden war, auf das Leckerste<br />

verwöhnt. Ein herzliches<br />

Dankeschön hierfür.<br />

Aktuelles unserer Konfirmanden<br />

Am 15. Dezember statteten die<br />

Konfirmanden in <strong>Staffort</strong> einigen<br />

Senioren, die leider nicht am Seniorennachmittag<br />

teilnehmen konnten,<br />

einen Besuch ab. Um 16 Uhr trafen<br />

sich alle Konfirmanden am Gemeindehaus.<br />

Jede der sechs Gruppen<br />

sollte drei Senioren besuchen,<br />

um ihnen selbstgemachte Geschenke,<br />

einen Kalender und eine<br />

Christrose zu überbringen. Die<br />

Gruppen wurden von den Senioren<br />

Seniorenbesuch<br />

Karina Merten<br />

immer herzlich begrüßt und hinein<br />

gebeten. Die Senioren erzählten von<br />

ihrer Konfirmandenzeit, von den alten<br />

Zeiten oder zeigten uns Fotos<br />

von Verwandten. Den meisten Konfis<br />

wurden Plätzchen oder Kekse<br />

angeboten, manche bekamen sogar<br />

Geld für die Konfirmandenfreizeit.<br />

Alle Konfis waren der Meinung,<br />

dass es eine schöne Erfahrung war<br />

und dass alle Senioren, die sie besucht<br />

haben, sehr nett waren.


Am 27. Januar fand ein besonderer<br />

Konfi-Unterricht statt. Wir trafen<br />

uns um 16 Uhr beim Backhaus. Wir<br />

wurden vom Obst- und Gartenbauverein<br />

empfangen. Nach einer<br />

Einführung ,,ins Brot backen“ durften<br />

wir aus dem vorbereiteten Teig<br />

Brot und Brötchen formen, diese<br />

Unsere Konfi-Freizeit fand vom 29.<br />

bis 31.1.11 statt. Wir trafen uns alle<br />

um 15:30 Uhr vor dem Gemeindehaus<br />

und verluden das Gepäck in<br />

die Autos. Dann ging es Richtung<br />

Bärental. Als auch die Letzten in<br />

Bärental ankamen, war schon Zeit<br />

für das Abendessen. Küchendienst<br />

mussten die Konfis machen. Als die<br />

Ersten dran waren mit abspülen,<br />

durften die Anderen auspacken.<br />

Dann ging es auch schon los mit<br />

Unterricht! Das Thema war<br />

,,Abendmahl“.<br />

Am nächsten Morgen wurden wir<br />

von lauter Musik geweckt. Diese<br />

Musik war so laut, dass jeder pünktlich<br />

beim Frühstück war. Weiter mit<br />

der nächsten Unterrichtseinheit. Die<br />

Unterrichtseinheiten gingen alle<br />

Brot backen im Backhaus<br />

Konfi-Freizeit<br />

27<br />

wurden dann gebacken. Die Brötchen<br />

wurden noch am gleichen Tag<br />

gegessen und das Brot ging mit zur<br />

Konfi-Freizeit ins Bärental.<br />

Danke an den Obst- und Gartenbauverein!<br />

immer so ca. 30 bis 45 Minuten und<br />

zwischendurch hatten wir auch mal<br />

15 Minuten Pause. Mittags kochten<br />

die Konfi-Helfer. An dieser Stelle<br />

nochmal ein Dankeschön!!<br />

Mittags spielten wir draußen auf einer<br />

Wiese ein Spiel, das allen Spaß<br />

machte. Nach dem Abendessen<br />

wurden wir in Gruppen aufgeteilt<br />

und sollten einen Turm bauen.


28<br />

Das Ziel war, den höchsten Turm zu<br />

bauen und er sollte auch noch stehen<br />

bleiben, wenn ein großes Lineal<br />

auf seinem höchsten Punkt liegt. Es<br />

gab nur eine Gruppe, die das schaffte.<br />

Das Abendprogramm war aber<br />

noch nicht vorbei. Denn wir sollten<br />

auch noch ein Buch aus Pappe anmalen<br />

und uns einen passenden<br />

Spruch aussuchen. Um 23 Uhr<br />

schauten wir noch einen Film.<br />

Sonntags war Kofferpacken angesagt.<br />

Alle waren erschöpft. Doch<br />

bevor wir nach Hause durften, sollten<br />

wir noch unseren eigenen Got-<br />

Heiligabend in <strong>Staffort</strong><br />

tesdienst machen. Wir schrieben auf<br />

eine Tafel, was wir alles im Gottesdienst<br />

haben wollten und teilten uns<br />

dann in die jeweiligen Gruppen ein.<br />

Nach dem Gottesdienst war Mittagessen<br />

dran und langsam kamen auch<br />

die Freiwilligen, die Aufräumen<br />

halfen. Um 14 Uhr war Abfahrt im<br />

Bärental. Alle waren froh, wieder<br />

nach Hause zu fahren, aber das Wochenende<br />

hat auch allen Spaß gemacht!!<br />

Vanessa Böß<br />

und Sophie Ruf<br />

Wir arbeiten gerade an der Osterausgabe<br />

des neuen Gemeindebriefes<br />

und meine Redaktionskollegin<br />

schaut mehr als skeptisch, als ich<br />

ankündige, einen Artikel zum Krippenspiel<br />

schreiben zu wollen. „Wer<br />

möchte wohl kurz vor Ostern noch


einen Weihnachtsartikel<br />

lesen?“, versucht sie an<br />

meinen Verstand zu appellieren.<br />

Nun ja. So schnell gebe<br />

ich nicht auf. Oder finden Sie<br />

nicht, dass dem vergangenen<br />

Weihnachtsgottesdienst unbedingt<br />

eine Erwähnung in<br />

unserem Gemeindebrief zustehen<br />

würde?<br />

Der Kindergottesdienst hatte<br />

sich in diesem Jahr erstmalig nach<br />

sehr langer Pause wieder dazu bereit<br />

erklärt, mit einem Krippenspiel den<br />

Gottesdienst an Heiligabend zu bereichern.<br />

Eine tolle Sache, zumal<br />

man wissen muss, dass der Kindergottesdienst<br />

nur einmal im Monat<br />

zusammenkommt und daher eine so<br />

aufwändige Vorbereitung, wie es<br />

ein Krippenspiel erfordert, eine große<br />

Herausforderung darstellt. Auch<br />

die enorme Altersspanne<br />

der Kinder – vom<br />

Kindergartenalter bis<br />

zur Konfirmandenzeit –<br />

vereinfacht die Angelegenheit<br />

gewiss nicht.<br />

Wie man unter diesen<br />

Umständen ein ganzes<br />

Krippenspiel auf die<br />

Beine stellen will, das<br />

war mir bis zuletzt ein<br />

Rätsel.<br />

29<br />

Aber bei der Generalprobe, zu der<br />

ich eingeladen war, um Fotos zu<br />

machen, zeigte sich dann schon,<br />

dass das Kindergottesdienstteam<br />

diese Herausforderung mit Bravour<br />

gemeistert hat. Stefanie Tschuch,<br />

Stefanie Gablenz, Selina Brambach<br />

sowie Marlene Bischoff hatten ganze<br />

Arbeit geleistet. Schon die Auswahl<br />

des Stückes, ein Anspiel in 4<br />

Akten, war sehr gelungen: Die beiden<br />

Engel, Alina und<br />

Nina, unterhalten sich<br />

über die Geburt Jesu<br />

und beobachten von<br />

oben auf der Kanzel,<br />

wie im Altarraum die<br />

biblische Geschichte<br />

nachgespielt wird. Dort<br />

machen sich gerade<br />

Josef (Domenic) und<br />

Maria (Mirjam) müde<br />

auf Herbergssuche


30<br />

– wie bekannt, leider erfolglos. Drei<br />

Herbergsbesitzer (Louis, Florian<br />

und Laura) schlagen ihnen unbarmherzig<br />

die Tür vor der Nase zu. Die<br />

jüngsten Kindergottesdienstkinder<br />

(Anna, Timo, Melanie und Johanna)<br />

krabbeln als Schäfchen allerliebst<br />

über die Szenerie. Ein Flötenspiel<br />

der Hirten, vorgetragen von Luis,<br />

Tamara und Julia, vervollständigt<br />

die rundum gelungene Darbietung.<br />

Abgerundet wurde das Spiel von<br />

den Kindern des Kinderchores Kiddy-Kids<br />

unter der Leitung von Iris<br />

Wielandt. Die Gemeinde war zwi-<br />

Wenn <strong>Kirchengemeinde</strong>räte an einem<br />

Samstagnachmittag die Sportschuhe<br />

schnüren, dann ist etwas im<br />

Busch. Höchstwahrscheinlich handelt<br />

es sich dann weder um eine außerordentliche<br />

Sitzung, noch um<br />

einen Arbeitseinsatz in Sachen Kir-<br />

Dabei sein ist alles<br />

schen den Akten dazu eingeladen,<br />

traditionelle Weihnachtslieder mitzusingen.<br />

Für die richtige Beleuchtung<br />

sorgten die beiden Konfirmanden<br />

Nicolai und Tim; für die Technik<br />

war Alexander Göhringer<br />

zuständig.<br />

Es war eine wunderbar gelungene<br />

Einstimmung auf die Festtage. Und<br />

von Herzen würde ich mir wünschen,<br />

dies in den nächsten Jahren<br />

noch öfter erleben zu dürfen.<br />

Nicole Barié<br />

chenrenovierung. Nein, es ist eher<br />

zu vermuten, dass unsere Sportskanone<br />

Ulrike Hellermann ihre Finger<br />

im Spiel hat und sowohl Kirchenälteste<br />

als auch Kirchenjüngste in<br />

Schwung bringen möchte.


Und genauso war es: Um endlich<br />

einmal nicht nur zum Arbeiten zusammenzukommen,<br />

sondern um<br />

sich auch mal gemeinsam mit den<br />

Familien zu treffen und abseits von<br />

Haushaltsplänen, Renovierungsdiskussionen<br />

und Terminabsprachen<br />

Zeit miteinander verbringen zu<br />

können, trafen wir uns zu einem<br />

gemeinsamen Nachmittag in Büchenau.<br />

Ob es nun Kegeln oder<br />

Bowlen oder etwas ganz anderes<br />

war, das wir da ausprobierten, konnte<br />

letztendlich keiner so genau sagen<br />

– aber eines war sicher: großen<br />

Spaß hat es gemacht! Und ob die<br />

Kugel nun mit viel Schwung über<br />

die Bahn sauste, oder eher vorsichtig<br />

ins Rollen gebracht wurde –<br />

egal. Sogar unsere Jüngsten schafften<br />

es, den einen oder anderen Kegel<br />

umzuwerfen; im Gegensatz zu<br />

unserem Pfarrer, dessen Erfolge<br />

dann doch eher übersichtlich blieben.<br />

Macht nichts, er durfte trotzdem<br />

weiter mitspielen. (Ich wurde<br />

gebeten zu erwähnen, dass er sich<br />

mit der Zeit sogar etwas gesteigert<br />

31<br />

hätte. Horst, das ist hiermit geschehen!).<br />

Somit kam an diesem Nachmittag<br />

jeder auf seine Kosten und es<br />

war ein tolles Gemeinschaftsgefühl,<br />

das sich durch das gemeinsame Erlebnis<br />

einstellte.<br />

Nicht unerwähnt bleiben soll das<br />

geradezu opulente Buffet, mit dem<br />

noch mindestens eine kleine <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

hätte verköstigt werden<br />

können. Von Nudelsalat über<br />

Fleischklößchen, Kuchen oder anderen<br />

Backwaren bis hin zu Süßigkeiten<br />

und kleinen Leckereien – es<br />

war alles da, was Herz und Magen<br />

begehrten. Und genau das ist es,<br />

was den hiesigen <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />

samt Familien auszeichnet: in<br />

kürzester Zeit wird in einer Gemeinschaftsaktion<br />

etwas auf die<br />

Beine gestellt, das keinen Vergleich<br />

zu scheuen braucht. Jeder trägt etwas<br />

bei und so wird aus dem Wenigen<br />

eines Einzelnen etwas Großes<br />

in der Gemeinschaft. Ihr Lieben, ihr<br />

seid einmalig!<br />

Nicole Barié


32<br />

Eine biblische Weinprobe<br />

Auf den Spuren des Apostels Paulus<br />

Mit einem Zitat von Martin Luther<br />

“Wer nicht liebt Wein, Weib und<br />

Gesang, der bleibt ein Thor sein<br />

Leben lang“ wurden die Weinliebhaber<br />

begrüßt und auf den Weinabend<br />

eingestimmt. Mit Worten zu<br />

und aus Psalm 104 wurde die biblische<br />

Weinprobe liturgisch eröffnet:<br />

„Das Brot mag den Menschen ernähren,<br />

doch der Wein ist eine<br />

Quelle der Freude.“<br />

Danach wagten sich über fünfzig<br />

Weinliebhaber auf eine Weinreise<br />

auf den Spuren des Apostels Paulus.<br />

Paulus, der sich durch sein Erlebnis<br />

vor Damaskus vom Saulus zum<br />

Paulus wandelte, darf durchaus als<br />

Handlungsreisender in göttlicher<br />

Mission bezeichnet werden. Trotz<br />

seiner asketischen Lebensweise<br />

schätzte er die heilenden und wohltuenden<br />

Seiten des Weins.<br />

Seinem Wegbegleiter Timotheus erteilte<br />

er den Rat: „Trink nicht nur<br />

Wasser, sondern etwas Wein, um<br />

deines Magens willen.“ Als Reisender<br />

im Auftrag des Herrn gründete<br />

er vielerorten christliche Gemeinden<br />

z. B. in Korinth, Ephesus, Philippi,<br />

Rom. Diesen und seinen Weggefährten<br />

schrieb er zahlreiche Briefe.<br />

Pfarrer Wielandt zeichnete die drei<br />

sogenannten Missionsreisen des<br />

Paulus und einzelne Stationen<br />

seines Wirkens nach. Ergänzend<br />

las er den Reisebericht<br />

aus Apostelgeschichte 27. Dort<br />

wird die stürmische Überfahrt<br />

von Cäsarea nach Rom beschrieben,<br />

die mit einem<br />

Schiffbruch vor Malta vorläufig<br />

jäh endete. Auf wunderbare<br />

Weise konnten sich alle Besatzungsmitglieder<br />

unversehrt auf die<br />

Insel retten.<br />

Begleitend zu den von Herrn Völkle<br />

kredenzten Weinen servierten Pfarrer<br />

Wielandt und ich abwechselnd<br />

heitere, humorvolle, aber auch besinnliche<br />

Texte sowie Bibelverse<br />

rund um den Wein. Unbestritten ist,<br />

dass die Bibel das ganze Spektrum<br />

des Weins benennt. Von Noah, dem


ersten Weinbauern und<br />

Weintrinker, wird unverhohlen<br />

berichtet, dass er<br />

nach Weingenuss trunken<br />

im Zelt lag.<br />

Wenn man den Archäologen<br />

glauben darf, stand die<br />

Wiege des Weins im Kaukasusgebiet,<br />

dem heutigen Georgien<br />

und Armenien. In jener Gegend<br />

landete Noah mit seiner Arche an.<br />

Die Griechen kultivierten den<br />

Weinbau und verbreiteten den Wein<br />

im europäischen Raum.<br />

Als einst die Sintflut abgeflossen<br />

Und Noah wieder unverdrossen<br />

Auf festem Grund und Boden stand,<br />

da nahm er eine Karst zur Hand,<br />

erklärte: Dieses Land ist mein!<br />

Und pflanzte einen Rebstock ein.<br />

Aus solchem Tun ist sonnenklar,<br />

dass Vater Noah Winzer war.<br />

Und dass der Mensch,<br />

um Mensch zu sein,<br />

die Rebe braucht und goldnen Wein.<br />

Mit einem Gläschen Winzergenossenschaft<br />

Alde Gott, ein Pinot Rosé<br />

Sekt, als Reiseproviant ging’s auf<br />

Weinreise. Die erste Station war Israel.<br />

Ein koscherer Wein, ein Cabernet<br />

Sauvignon, ergoss sich in die<br />

Gläser. Herr Völkle präsentierte den<br />

vollmundigen, trockenen Rotwein<br />

33<br />

mit fruchtigem, vollaromatischem<br />

und reichen Bouquet. Für einen koscheren<br />

Wein sind alle Arbeitsvorgänge<br />

nach dem jüdischen Religionsgesetz<br />

auszuführen. Die Trauben<br />

dürfen erst ab dem vierten und im<br />

siebten Jahr, dem Schabbatjahr,<br />

nicht geerntet werden. Alle bei der<br />

Ernte und zur Verarbeitung der<br />

Trauben eingesetzten Geräte sowie<br />

das Silo müssen unter Aufsicht eines<br />

Rabbiners gesäubert werden.<br />

Ein Prozent der Weinerzeugung<br />

wird kostenlos zu Gunsten der Armen<br />

abgegeben.<br />

Als nächstes wurde ein eigens von<br />

Herrn Völkle nach einem alten türkischen<br />

Rezept angesetzter Gewürzwein<br />

serviert. Auch die Bibel<br />

benennt Mischweine, hergestellt aus<br />

allerlei Früchten und Gewürzen.Der<br />

Mischwein wird als starkes Getränk<br />

bezeichnet, das oft mit Wasser verdünnt<br />

getrunken wurde. Der rechte<br />

Umgang mit Wein, das Maß und


34<br />

Unmaß, will schließlich gelernt<br />

sein. In Jesus Sirach, einem Buch<br />

aus den Apokryphen, klingt dies so:<br />

„Der Wein erquickt den Menschen<br />

das Leben, so man ihn mäßig trinkt.<br />

Und was ist das Leben, da kein<br />

Wein ist? Der Wein ist geschaffen,<br />

dass er die Menschen soll fröhlich<br />

machen. Der Wein, mäßig getrunken,<br />

erfreut Leib und Seele. Aber so<br />

man zuviel trinkt, bringt er Herzeleid,<br />

dieweil man sich reizt und widereinander<br />

streitet. Die Trunkenheit<br />

macht einen tollen Narren noch<br />

toller, dass er trotzt und pocht, bis er<br />

wohl gebeut, geschlagen und verwundet<br />

wird. Schilt deinen Nächsten<br />

nicht beim Wein und schmähe<br />

ihn nicht in seiner Freude. Gib ihm<br />

nicht böse Worte und dränge ihn<br />

nicht, zu bezahlen, was er dir schuldig<br />

ist.“ (Jesus Sirach 31, 32-40)<br />

Die von mir vorgetragenen „Goldene<br />

Regeln für Weinsäuglinge“,<br />

verfasst von Oskar Meyer-Elbing,<br />

lehren auf anschauliche, hu-<br />

morvolle und heitere Weise, wie aus<br />

einem Weinsäugling ein Weinkenner<br />

werden kann. Sie schließen mit<br />

den Zeilen:<br />

Wenn diese Regeln du beherzt,<br />

Humor besitzt und öfters scherzt,<br />

das Rauchen lässt und Brot verlangst,<br />

eh’ nach ’ner neuen Sort’ du langst<br />

Auch Salz kannst du dir geben lassen<br />

Und deine Wirte leben lassen! –<br />

Betrink getrost dich – auf mein Wort:<br />

Als Kenner giltst du nun hinfort!<br />

Die nächste Station war die griechische<br />

Insel Santorin. Ein Santorini,<br />

ein typischer Weißwein aus Santorin<br />

– frisch und spritzig, lebendiger<br />

Körper mit reichen Aromen von Zitrusfrüchten<br />

und Grapefruit – füllte<br />

das Glas. Bezeichnend ist sein langer<br />

und aromatischer Nachgeschmack<br />

mit einer spritzigen Säure,<br />

hergestellt aus Asýrtiko, der<br />

wichtigsten und zugleich edelsten<br />

Traubensorte. Mit einer<br />

Temperatur von 12°C kann er<br />

hervorragend zur mediterranen<br />

Küche gereicht werden. Auf<br />

der Insel mit vulkanischem Ursprung<br />

hat der Weinbau eine<br />

lange Tradition. Der Boden<br />

eignet sich gut für den Weinbau.<br />

Trotz Trockenheit gedeihen die<br />

niedrigen Reben prächtig. Der<br />

Ascheboden ist ein optimaler Was-


serspeicher. Der nächtliche Tau<br />

wird für die Bewässerung der Wurzeln<br />

genutzt. Damit die Wurzeln<br />

sich entfalten können, werden die<br />

Rebstöcke in flachen Mulden zum<br />

Schutz vor Wind und größeren Abständen<br />

gepflanzt.<br />

Im Wein sind Mühe, Winzers Fleiß.<br />

Im Wein sind Sonne,<br />

Sorg` und Schweiß.<br />

Im Wein ist Erde neu erstanden.<br />

Im Wein ist Geist aus Väters Landen.<br />

Im Wein sind Schöpfung,<br />

Hoffen, Bangen.<br />

Im Wein sind Jahre eingefangen.<br />

Im Wein sind Wahrheit, Leben, Tod.<br />

Im Wein sind Nacht und Morgenrot<br />

und Jugend und Vergänglichkeit.<br />

Im Wein der Pendelschlag der Zeit.<br />

Wir selbst sind Teil<br />

von Wein und Reben.<br />

Im Weine spiegelt sich das Leben.<br />

So umschreibt es Roland Betsch in<br />

seinem Gedicht.<br />

In der Bibel wird die Beziehung des<br />

Menschen zu Jesus im Bild des<br />

Weinstocks symbolisiert. „Ich bin<br />

der Weinstock, ihr seid die Reben.<br />

Wer in mir bleibt und ich in ihm,<br />

der bringt viel Frucht; denn ohne<br />

mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes<br />

15, 5) In der Abendmahltradition<br />

nach Paulus spielt der Wein<br />

35<br />

ebenfalls ein bedeutende Rolle.<br />

„Denn ich habe von dem Herrn<br />

empfangen, was ich euch weitergegeben<br />

habe: Der Herr Jesus, in der<br />

Nacht, da er verraten ward, nahm er<br />

das Brot, dankte und brach's und<br />

sprach: Das ist mein Leib, der für<br />

euch gegeben wird; das tut zu meinem<br />

Gedächtnis. Desgleichen nahm<br />

er auch den Kelch nach dem Mahl<br />

und sprach: Dieser Kelch ist der<br />

neue Bund in meinem Blut; das tut,<br />

sooft ihr daraus trinkt, zu meinem<br />

Gedächtnis. Denn sooft ihr von diesem<br />

Brot esst und aus dem Kelch<br />

trinkt, verkündigt ihr den Tod des<br />

Herrn, bis er kommt.“ (1. Korinther<br />

11, 23-26)<br />

Auf Santorin folgte als nächste Station<br />

Kreta. Ausgeschenkt wurde ein<br />

Silenus Kappa Sigma, ein trockener<br />

Rotwein, eine Cuvée aus den Traubensorten<br />

Kotsifali und Syrah. Die<br />

Weinstöcke, mindestens 10 Jahre<br />

alt, sorgen für reichhaltige, runde<br />

Weine. Die frischen Nordwinde im<br />

Sommer schützen die Weinberge<br />

vor den intensiven Sonnenstrahlen<br />

und den erhöhten Temperaturen.<br />

Dem Wein wir heute noch Heilkraft<br />

zugestanden, ebenso bereits in der<br />

Bibel. Das bekannteste Beispiel ist<br />

die Geschichte vom barmher-


36<br />

zigen Samariter. Er versorgte zunächst<br />

die Wunden des Verletzten,<br />

in dem er Wein und Öl darüber<br />

goss. Sehr pikant beschreibt der<br />

Humorist Winfried Rathke die<br />

Wirkkraft des Weins.<br />

Der Wein<br />

Wein ist ein besondrer Saft,<br />

der am Leib die Falten strafft.<br />

Er befreit den Geist von Fesseln,<br />

hilft uns aus des Teufels Kesseln,<br />

bringt zum Leuchten alle Birnen,<br />

auch den Glühwurm in den Hirnen,<br />

stärkt am Brustkorb morsche Rippen,<br />

schürzt verwegen Bauch und Lippen,<br />

spült den Darm, entsorgt die Galle,<br />

löst vom Keuschheitsgurt die Schnalle,<br />

dehnt in Adern die Kanäle,<br />

pumpt prall auf die schlaffe Seele,<br />

bildet Mumm in weichen Knien,<br />

reizt zu schönsten Phantasien.<br />

Deshalb muss man ihn oft trinken,<br />

ehe wir in Gräber sinken.<br />

In Italien angekommen wurde als<br />

erstes ein Wein, ein Tormaresca,<br />

aus Apulien verkostet. Mit einer erstaunlich<br />

satten, dunkel-purpurroten<br />

Farbe präsentierte sich die Cuvée<br />

Tormaresca Neprica. Weich und mit<br />

seidiger Struktur erinnert das<br />

Bouquet an reife Kirschen, Erd- und<br />

Preiselbeeren. Der runde, samtige<br />

und vollmundige Geschmack weist<br />

keine Anzeichen von aufdringlicher<br />

Säure oder störenden Taninen auf.<br />

Der Name NePriCa stammt übrigens<br />

aus den Anfangsbuchstaben<br />

der verwendeten Rebsorten: Negroamaro,<br />

Primitivo und Cabernet<br />

Sauvignon. Ebenen und Hügel<br />

bestimmen gleichermaßen das<br />

Landschaftsbild. Die Adria sorgt für<br />

ein warmes, oft sogar heißes Klima<br />

mit nur geringen Niederschlägen,<br />

das sich besser für Rotweine als für<br />

Weißweine eignet.<br />

Bevor das reichhaltige, mit vielen<br />

kulinarischen Köstlichkeiten bestückte<br />

Buffet eröffnet wurde, stellte<br />

Pfarrer Wielandt unsere Baumaßnahme<br />

vor, berichtete über den<br />

aktuellen Stand und das weitere<br />

Vorgehen und legte auch die finanzielle<br />

Seite offen. Er bedankte sich<br />

für den Beitrag von je zehn Euro für<br />

die Kirchenrenovierung.


Gut gestärkt wurden die letzten<br />

zwei Weine probiert. Zuerst wurde<br />

ein Wein aus Umbrien, ein Rupestro,<br />

eine Cuveé aus Sangiovese<br />

und Merlot und zum Abschluss ein<br />

spanischer Wein, ein Can Blau, in<br />

die Gläser gegossen. In Umbrien<br />

wachsen die Reben auf vulkanischem<br />

Grund. Das Ergebnis ist ein<br />

süffiger, würziger, mineralischer<br />

und saftiger Wein, mit Aromen von<br />

Himbeere, Johannisbeere, Gewürznelken,<br />

Veilchen, Mandeln und<br />

Kräutern. Am Gaumen ist er fruchtig,<br />

würzig, saftig und unkompliziert.<br />

Er kann auch leicht gekühlt<br />

genossen werden. Somit ist er also<br />

der perfekte Wein für einen Grillabend<br />

an einem warmen Sommerabend.<br />

Beim Can Blau aus dem Monsant,<br />

dem heiligen Gebirge der Katalanen,<br />

handelt es sich um eine Cuvée<br />

aus Carinena, Syrah und Garnacha.<br />

Auf den kargen Steinböden reifen<br />

hochkonzentrierte Rotweine. Bei<br />

37<br />

den äußerst geringen Erträgen gibt<br />

es die Weine oft nur in äußerst geringer<br />

Menge.<br />

Zu beiden Weinen wurden Auszüge<br />

aus dem Hohen Lied der Liebe und<br />

ein Gedicht von Karl Räder „Wein<br />

und Frauen“ gereicht. Im Hohen<br />

Lied der Liebe wird in blumiger<br />

Sprache sehr phantasievoll die Liebe<br />

in Bezug zum Wein gesetzt.<br />

„Komm doch und küss mich! Deine<br />

Liebe berauscht mich mehr noch als<br />

Wein. Weithin verströmen deine<br />

kostbaren Salben herrlichen Duft.<br />

Jedermann kennt dich, alle Mädchen<br />

im Lande schwärmen für dich!<br />

Komm, lass uns eilen, nimm mich<br />

mit dir nach Hause, fass meine<br />

Hand! Du bist mein König! Deine<br />

Zärtlichkeit gibt mir Freude und<br />

Glück. Rühmen und preisen will ich<br />

stets deine Liebe, mehr als Wein!<br />

Ich komm in den Garten zu dir,<br />

meine Braut!“


38<br />

Der Frankfurter Mundartdichter<br />

Friedrich Stoltze hat mit Humor,<br />

Ironie, Witz und jeder Menge Augenzwinkern<br />

in seinem Gedicht<br />

Paulus, der schrieb den Ephesern:<br />

Trinket nie aus leeren Gläsern!<br />

Sintemal und alldieweil<br />

Dieses ist dem Herrn ein Greul.<br />

Den Galatern tät er schreiben:<br />

Lasst das Wassertrinken bleiben!<br />

Weil das Wasser heilig ist,<br />

denn es tauft damit der Christ.<br />

Wein, so schrieb er an die Römer,<br />

Wein schmeckt auch viel angenehmer,<br />

und das Wasser, wie man weiß,<br />

schmeckt nach nichts.<br />

Gott tat’s mit Fleiß.<br />

Wein, so schrieb er an den Titus,<br />

liegt im Kultus und im Ritus;<br />

Drum, was Vorschrift und Gebrauch,<br />

das, mein Sohn, befolge auch.<br />

Wein, schrieb er nach Thessalonich,<br />

zieh’ ich selber vor dem Honig;<br />

Wein stärkt mir den Glaubensmut,<br />

was der Honig niemals tut.<br />

Ach, schrieb er an den Philémon,<br />

Durst, das ist der schlimmste Dämon!<br />

.<br />

Mit dem mosaischen Segen wurde<br />

die Weinprobe abgerundet und die<br />

„Kapuzinerpredigt“ die schriftstellerische<br />

Tätigkeit des Paulus weidlich<br />

ausgekostet.<br />

Durst zu haben und nicht Wein,<br />

das ist eine Christenpein.<br />

Drum, schrieb er an die Philipper,<br />

seid nicht nur so bloße Nipper,<br />

in dem Wein liegt Wahrheit, und<br />

kommt der Wahrheit auf den Grund!<br />

Auch, schrieb er an die Kolosser,<br />

löscht die Leber nichts famoser,<br />

drum mit edler Christenhand<br />

stillt mit Wein des Nächsten Brand.<br />

Doch ein Bischof sei kein Säufer!<br />

Schrieb er dem Timoth voll Eifer;<br />

Weil er nun vom Bischof spricht,<br />

gilt das für die andern nicht.<br />

Drum schrieb er an die Korinther,<br />

saufet wie die Bürstenbinder!<br />

Lobt den Herrn, halleluja!<br />

Dafür ist der Weinstock da.<br />

Aus dem allem ist zu schließen,<br />

leere Gläser voll zu gießen;<br />

Stets den Wein zu trinken pur<br />

Und in großem Quantum nur<br />

Weinliebhaber verabschiedet. Ein<br />

herzliches Dankeschön Herrn<br />

Völkle und seinem Team sowie allen<br />

Helferinnen und Helfern, die dafür<br />

sorgten, dass der Abend allen<br />

zum Genuss reichte.<br />

Horst Ernst


Tanzen für Jugendliche und Kids<br />

aus <strong>Staffort</strong> und Büchenau<br />

Tanz, Spiel und Spaß für Groß und<br />

Klein. Lerne Tanzen auf eine etwas<br />

andere Art<br />

Mein Name ist Sarah Lechner, ich<br />

bin 20 Jahre alt und habe im Jahr<br />

2010 mein Abitur erfolgreich bestanden.<br />

Zurzeit mache ich ein<br />

Freiwilliges Soziales Jahr in Bruchsal<br />

an der Karl Berberich Schule<br />

und arbeite dort mit behinderten<br />

Kindern. Meine Hobbys sind Hip<br />

Hop tanzen, Klavier spielen, malen,<br />

zeichnen, Nachhilfe geben und vieles<br />

mehr. Vor einigen Jahren habe<br />

ich schon einmal eine Jugendgruppe<br />

geleitet.<br />

Ab Mai <strong>2011</strong> möchte ich im Gemeindehaus,<br />

in der Gartenstraße 31<br />

in <strong>Staffort</strong>, eine neue Gruppe zum<br />

Leben erwecken. Thema dieser<br />

Gruppe soll Tanzen aus den Bereichen<br />

Hip Hop, Standard, Irisch zu<br />

moderner Musik<br />

sein. Je nach Altersgruppe<br />

möchte<br />

ich mit euch auch<br />

spielen und basteln.<br />

Wir wollen Tanz-<br />

training und Glauben miteinander<br />

verbinden. Deshalb werden wir uns<br />

auch mit aktuellen Themen zum<br />

Kirchenjahr auseinandersetzen.<br />

Damit eure Eltern, Geschwister,<br />

Freunde und Verwandte auch etwas<br />

von unserem „Training“ haben,<br />

werden wir zu verschiedenen Anlässen,<br />

wie zum Beispiel am Gemeindefest,<br />

in Gottesdiensten, am<br />

Seniorennachmittag usw. unser Erlerntes<br />

präsentieren.<br />

Ich hoffe, ich habe euer Interesse<br />

ein wenig geweckt und wir sehen<br />

uns.<br />

Für Rückfragen und Anmeldungen<br />

stehe ich euch gerne unter der Telefonnummer<br />

07249 / 8309 zur Verfügung:<br />

Termin für unser erstes Treffen:<br />

Datum: Dienstag, 3. Mai <strong>2011</strong><br />

Zeit: 16:00 bis 17:00 Uhr<br />

Alter: ab 6 Jahren<br />

Ort: Gemeindehaus,<br />

Gartenstraße 31 in <strong>Staffort</strong><br />

39<br />

Sarah Lechner


40<br />

Ferien ohne Kofferpacken <strong>2011</strong><br />

für Seniorinnen und Senioren<br />

Das Diakonische Wert Ettling bat<br />

um Bekanntmachung des folgenden<br />

Angebots.<br />

Auch in diesem Sommer veranstaltet<br />

das Diakonische Werk Ettlingen<br />

wieder mehrere Freizeitwochen für<br />

Seniorinnen und Senioren im Landkreis<br />

Karlsruhe. Für die Gemeinden<br />

Dettenheim mit Ortsteilen, Stutensee<br />

mit Stadtteilen, Graben-<br />

Neudorf, Eggenstein-Leopoldshafen<br />

und Linkenheim-Hochstetten findet<br />

eine Freizeit vom 22. bis 26. August<br />

<strong>2011</strong> im Vereinsheim des CVJM<br />

Liedolsheim statt. Aber auch Bewohner<br />

anderer Gemeinden mit entsprechender<br />

Verkehrsanbindung<br />

oder Selbstfahrer können an dieser<br />

Freizeit teilnehmen. Wer sich noch<br />

nicht zu einer ganzen Woche entschließen<br />

möchte, kann das Angebot<br />

als Tagesgast unverbindlich kennen<br />

lernen.<br />

Ein buntes Programm gegen Langeweile!<br />

Die Freizeittage beginnen mit einem<br />

gemeinsamen Frühstück und einer<br />

Andacht. Danach schließt sich ein<br />

buntes Programm aus kreativen<br />

Angeboten, Seniorengymnastik,<br />

Spielen und Gedächtnistraining im<br />

Wechsel mit ausreichend Zeit für<br />

Erholung und Entspannung an. Für<br />

die gesamte Tagesverpflegung mit<br />

Mittagessen, Nachmittagskaffee und<br />

Abendvesper wird bestens gesorgt.<br />

Teilnehmer aus dem Einzugsgebiet<br />

können unseren Fahrdienst nutzen,<br />

der Sie zur Freizeit bringt und auch<br />

wieder nach Hause fährt.<br />

Die einwöchige Freizeit kostet 175<br />

Euro. Bei geringem Einkommen<br />

kann eine Ermäßigung gewährt<br />

werden.<br />

Nähere Informationen oder Prospekte<br />

erhalten Sie beim Diakonischen<br />

Werk Ettlingen, Pforzheimer<br />

Str. 31, 76275 Ettlingen, Tel.<br />

07243-5495 – 0. Sie können uns<br />

auch per Mail erreichen: ettlingen@diakonie-laka.de


Aus den Kirchenbüchern<br />

Durch die Taufe wurden in die Gemeinde aufgenommen:<br />

aus <strong>Staffort</strong><br />

06.02.<strong>2011</strong> Jonas Weiß, Lutherstraße 4<br />

Durch die Konfirmation werden am 29. Mai ihren Glauben bestätigen:<br />

Lara Böß, Samira Böß, Vanessa Böß, Frederic Cirener, Yvonne Dohrmann, Tim<br />

Fraunholz, Otto Hochbaum, Janina Küpper, Rico Nagel, Bastian Rauch, Sophie<br />

Ruf, Alex Scheffler, Sina Seiler, Marius Steuernagel, Nicolai Tschuch,, Arabella<br />

Wolf<br />

Das Fest der goldenen Hochzeit feierten:<br />

aus Büchenau<br />

25.03.<strong>2011</strong> Karl und Brigitte Kraus, Am See 3<br />

In der Hoffnung auf die Auferstehung wurden kirchlich bestattet:<br />

aus <strong>Staffort</strong><br />

10.12.2010 Getraud Simon geb. Kriewald, Im Unterfeld 9<br />

19.12.2010 Diether Fröhlich, Draisstraße 25<br />

28.01.<strong>2011</strong> Gertrud Gamer geb. Malsch, Carl-Peter-Straße 2<br />

08.02.<strong>2011</strong> Karl Nagel, Weingartener Straße 36<br />

24.03.<strong>2011</strong> Roland Mai, Weingartener Straße29<br />

aus Büchenau<br />

05.01.<strong>2011</strong> Hans Langenbein, Theodor-Storm-Straße 15<br />

09.03.<strong>2011</strong> Kristina Hellriegel geb. Schwarz, Gustav-Laforsch-Str. 23<br />

41


42<br />

Der Hahn auf dem Turm<br />

Ich bin’s, der Hahn<br />

auf dem Turm,<br />

dem Kirchturm.<br />

Hört mich denn<br />

keiner? Wie von<br />

aller Welt verlassen,<br />

sitze ich hier oben und friste<br />

mein Dasein. Stille. Nichts gegen<br />

Stille und Ruhe. Doch allzu viel ist<br />

ungesund! Klar ist mir die Ruhe<br />

heilig, vor allem die Nachtruhe. Ich<br />

will bei Gott nicht der Grund schlafloser<br />

Nächte sein. Etwas Gleichmäßiges,<br />

Gleichförmiges, immer<br />

Wiederkehrendes wirkt auf mich<br />

durchaus beruhigend und macht<br />

mich über kurz oder lang sogar<br />

schläfrig. Bin ich damit denn wirklich<br />

so außergewöhnlich, ein Exot<br />

oder gar ein Relikt aus grauer Vorzeit?<br />

Ich glaube, ich bin ganz gut<br />

durch die Jahre gekommen und habe<br />

mich über Jahre, Jahrzehnte, oh<br />

sogar mehr als ein Jahrhundert, bewährt.<br />

Schon gut, lassen wir das.<br />

Schnee von gestern.<br />

Schließlich sind die<br />

Geschmäcker verschieden<br />

und jeder<br />

muss nach seiner<br />

Facon selig werden.<br />

Ich jedenfalls finde<br />

mich gut und<br />

stehe fest in mir selbst verwurzelt.<br />

Komme was da wolle, ich stelle<br />

mich jeder Herausforderung. Neues<br />

Spiel, neues Glück. Morgenstund<br />

hat Gold im Mund. Für mich jedenfalls.<br />

Ich weiß nicht, wie’s Ihnen<br />

geht, aber ich kann’s kaum erwarten,<br />

bis ich wieder ganz ich sein<br />

darf. Alles in mich hineinfressen ist<br />

bei mir nicht. Mir schwillt dabei<br />

unweigerlich der Kamm. Von daher<br />

kann ich’s kaum erwarten: Kikeriki,<br />

kikeriki! Der erste Schrei am Morgen<br />

tut einfach wohl und befreit.<br />

Danach fühle ich mich wie neu geboren.<br />

So und nicht anders bin ich<br />

eben.<br />

Da drinnen geht’s aber ganz hoch<br />

her, oder? Lauter Experten! Was der<br />

Eine nicht weiß, weiß garantiert der<br />

Andere. Hier wird noch Hand in<br />

Hand gearbeitet - oder etwa doch<br />

nicht. Ich wäre furchtbar enttäuscht,<br />

wenn alles nur gespielt wäre und


auch hier das Motto gilt: eine Hand<br />

wäscht die andere. Manche sind so<br />

pingelig, die stört sogar die Mücke<br />

an der Wand. Weh dem, der sich erdreistet<br />

ein Loch in die Wand zu<br />

bohren! Sei’s auch nur eins. Apropos<br />

Lautsprecher aufhängen, von<br />

wegen! Nein, ist nicht. Ein Ständer,<br />

ein freistehender, soll’s richten. Natürlich<br />

keiner von der Stange. Sicherheitshalber<br />

sollte eine Verstrebung<br />

an der Wand angebracht<br />

werden. Für alle Fälle versteht sich.<br />

Alles eine Frage des Geschmacks.<br />

Gott sei dank sitze ich hier oben fest<br />

und stehe nicht zur Disposition.<br />

Wer weiß, wo ich mich wiederfinden<br />

würde! Ich bin sehr gespannt<br />

wie’s und wann’s weitergeht.<br />

Aller Anfang ist schwer. Also angepackt<br />

und huckepack. Raus mit.<br />

Viele Hände machen der Arbeit ein<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Evangelische<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Staffort</strong>-Büchenau<br />

Gartenstraße 31;<br />

76297 Stutensee-<strong>Staffort</strong><br />

Erscheinungstermin: Ostern <strong>2011</strong><br />

Redaktion: Nicole Barié, Horst Ernst,<br />

Melanie Ernst<br />

Druckerei: Horn Druck & Verlag<br />

GmbH & Co. KG, Bruchsal<br />

Auflage: 1.200<br />

Redaktionsschluss für den nächsten<br />

Gemeindebrief: 1. Juni <strong>2011</strong><br />

schnelles Ende. Und kein Blick zurück<br />

im Zorn? Zwischenzeitlich<br />

komme ich mir vor wie beim Ausverkauf:<br />

alles muss raus. Zunächst<br />

die Orgel, danach die Ausstattung,<br />

jetzt die Bänke und .... Wie’s da<br />

drinnen aussieht, geht niemand was<br />

an. Ab und an stattet man mir eine<br />

Stippvisite ab. Kurz rein und wieder<br />

raus. Das war’s. Tschüss, bis zum<br />

nächsten Mal. Ich kann warten,<br />

kann’s abwarten, auch wenn’s mir<br />

dabei sehr schwer ums Herz ist.<br />

Aber bittschön nicht nach dem Motto:<br />

aus den Augen aus dem Sinn.<br />

Ich und beleidigt sein, ich doch<br />

nicht. Ich bin schließlich hart im<br />

Nehmen und nehme dankbar alles.<br />

Wohlgemerkt nicht für mich, sondern<br />

für einen guten Zweck. Eine<br />

Hand wäscht die andere, gern auch<br />

mal unter der Hand. Ich krieg davon<br />

nie genug. Vergelt’s Gott. Kikeriki,<br />

kikeriki!<br />

Euer<br />

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