Triangel Ausgabe 94 - 01/2016
Neuigkeiten aus dem CVJM-Kreisverband Siegerland e.V. und den CVJM-Ortsvereinen.
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Foto: privat<br />
Pack‘s Praktikantin<br />
Ein herzliches Hallo meinerseits,<br />
mein Name ist Jessica Farnschläder. Ich bin 19<br />
Jahre alt und lebe mit meiner Mutter, meinem<br />
Stiefvater, meinem 6 Jahre alten Bruder, unserer<br />
Katze und meiner Schildkröte in Kirchen an<br />
der Sieg. Ich darf mich Ihnen nun als die neue<br />
Praktikantin im Projekt „pack's – CVJM aktiv<br />
für Ausbildung“ vorstellen.<br />
Nachdem ich 2<strong>01</strong>5 mein Abitur am Freiherrvom-Stein<br />
Gymnasium in Betzdorf absolviert<br />
hatte, begann ich zum Wintersemester<br />
2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6 an der Universität Siegen 'Pädagogik;<br />
Entwicklung und Inklusion' zu studieren.<br />
Da dieser Studiengang mit einem begleitenden<br />
Praktikum verbunden ist, war es nun an der Zeit<br />
sich für einen Praktikumsplatz zu entscheiden.<br />
Das Projekt „pack's“ fiel mir sofort ins Auge,<br />
da ich mich auch in meinem zukünftigen Beruf<br />
für die Jugendarbeit stark machen möchte. Ich<br />
Der Chor „taktvoll“ wird 10 Jahre alt.<br />
Ein erweiterter Projektchor und eine Band<br />
feiern gemeinsam diesen Geburtstag mit<br />
einem vielseitigen Konzert.<br />
20. Februar 2<strong>01</strong>6, 19.30 Uhr<br />
21. Februar 2<strong>01</strong>6, 18.00 Uhr<br />
halte die Schnittstelle zwischen Schule und Beruf<br />
für einen der markantesten Punkte, welcher<br />
über die Zukunft des Einzelnen entscheidet und<br />
empfinde es als sehr wichtig dort anzuknüpfen<br />
und zu helfen.<br />
Ich wurde bereits von Anfang an herzlichst vom<br />
Team der CVJM-Jugendbildungsstätte aufgenommen<br />
und fühle mich sehr wohl dort.<br />
Nun bin ich hier und mir steht ein neues Abenteuer<br />
bevor. Ich werde in den nächsten anderthalb<br />
Jahren einige neue, interessante und eventuell<br />
außergewöhnliche Erfahrungen sammeln.<br />
Ich freue mich auf die bevorstehende Zeit hier<br />
in der CVJM-Jugendbildungsstätte.<br />
Ev. Kirche Gosenbach<br />
Gemeindezentrum Büschergrund<br />
Eintritt frei!<br />
Jessica Farnschläder<br />
8 9<br />
StichWort<br />
Zugegeben: In unserer Alltagswelt taucht der<br />
Begriff „Gnade“ nicht gerade häufig auf. Im<br />
Gegenteil, er ist doch eher in der Sprache der<br />
Frommen zu Hause. Doch auch hier ist Gnade<br />
nicht gerade das geläufigste Wort.<br />
So bezeichnet mancher Christ (und vielleicht<br />
manchmal zu Recht) es als Gnade, wenn der<br />
Prediger nicht länger als 20 Minuten gepredigt<br />
hat.<br />
Ein viel alltäglicherer Begriff führt uns auf die<br />
Spur, was es mit der Gnade auf sich hat: Das<br />
Glück. Glück ist die Chiffre für unsere vielfachen<br />
Wünsche, für die Erfüllung, die wir vom<br />
Leben erhoffen. Nach dem Glück suchen wir<br />
und wissen doch genau, dass es sich aller Anstrengung<br />
und Berechnung entzieht. Glück lässt<br />
sich nicht kalkulieren. Es kann nicht erworben<br />
oder sogar eingefordert werden. Glück muss<br />
man haben.<br />
Und doch ist das Glück nur die Maske der Gnade.<br />
Es ist anonym. Es hat keinen Absender. Gnade<br />
ist genauso unverfügbar wie Glück und doch<br />
ist es das, was uns geschenkt werden muss. So<br />
reden wir beispielsweise von einem begnadeten<br />
Künstler, wenn seine Wirkung nicht mehr durch<br />
Fleiß oder Geschick zu erklären ist. Der andere<br />
Bereich, wo wir von Gnade sprechen, ist die<br />
Rechtssprechung: wenn die Schuld festgestellt<br />
und das Urteil gesprochen ist, gibt es für den<br />
Täter nur noch eine Möglichkeit der Strafe zu<br />
entgehen: den Gnadenweg. Nur dann kann Gnade<br />
vor Recht ergehen, erst dann kann Begnadigung<br />
erfolgen, wenn die Schuld eingestanden<br />
ist. Gnade ist unverdient.<br />
Gnade bedeutet also unverfügbares (und das zu<br />
keiner Zeit), unverdientes Geschenk. Und gerade<br />
dadurch wird die Gnade zu einem Schlüsselbegriff<br />
der Bibel: Gottes Zuwendung zu den<br />
Menschen, sein Weg mit den Menschen. Gott<br />
ist nicht außerhalb der Welt, sondern mitten im<br />
geschichtlichen Leben zu suchen und zu finden.<br />
Das Alte Testament als Geschichte Israels berichtet<br />
vom Mitsein Gottes mit seinem Volk als<br />
eine Zuwendung in Gnade. Und doch kommt<br />
das unverfügbare, unverdiente Geschenk in<br />
Gnade<br />
Jesus Christus zu seiner Vollendung. Christus<br />
stirbt für die Menschen, damit wir leben dürfen.<br />
Christus ist das Gnadengeschenk Gottes an<br />
uns Menschen. „Sola gratia – solus Christus“;<br />
diese Gleichsetzung Luthers „Aus Gnade allein<br />
– Christus allein“ macht überdeutlich, wer der<br />
alleinige Geber der Gnade ist.<br />
Gnade bedeutet, dass wir in Jesus Christus zum<br />
echten Leben befreit sind. Dieses Geschenk dürfen<br />
wir annehmen, aber dazu beitragen können<br />
wir nichts. Das scheint eines der größten Probleme<br />
zu sein, dass der Mensch in irgendeiner<br />
Weise immer wieder mitwirken möchte, insbesondere<br />
in der Frage nach seinem Lebensheil.<br />
Aber Gnade und eigenes Dazutun schließen<br />
sich aus. Warum? Weil der Ausschluss der eigenen<br />
Leistung den Menschen in Wahrheit von<br />
dem Zwang befreit, sich selbst zu rechtfertigen<br />
und zu bestätigen.<br />
Was bewirkt die Gnade im Menschen? Es wäre<br />
fatal zu sagen: Die Gnade macht, dass ich<br />
sonntags in die Kirche gehe. Sicher, das ist ein<br />
schöner Nebeneffekt, aber es wäre im Grunde<br />
genommen eine billige Gnade. Gnade heißt ja:<br />
Befreiung zum Leben mit Christus. Christus in<br />
mir, und dadurch werde ich in eine heilige Unruhe<br />
versetzt, durch das Geschenk des Lebens<br />
werde ich zu einem echten Menschsein befreit,<br />
ich werde in den Mitarbeiterstab Gottes aufgenommen.<br />
Ich werde in Bewegung gesetzt, damit<br />
auch andere Menschen von dem Geschenk Gottes<br />
hören.<br />
Ja, ich bin frei! Befreit! Wenn ich nicht mehr<br />
unter dem Gesetz bin, sondern unter der Gnade,<br />
kann ich endlich tun und lassen – was Christus<br />
will.<br />
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