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9422 Staad Tel: 071 855 10 41; www.rema ... - Aktuelle Ausgabe

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Seite 20 Zu guter LetZt Bodensee Nachrichten, 19. Oktober 2012<br />

Ausgeläutet: Die Rorschacher Kröten entern den Jakobsbrunnen und stehlen den Glockenklöppel.<br />

Krötensage updated<br />

RORSCHACH Die einzige überlieferte Sage wurde mit Kindern neu in Szene gesetzt<br />

Im Rahmen des «Ferienspass»-<br />

Angebots der Schulgemeinden<br />

wirkten 16 Mädchen im Alter<br />

von sechs bis zwölf Jahren bei<br />

der Aufführung der «Krötensaga<br />

updated» mit. Die Stadt<br />

Rorschach stand bei dem im<br />

Ex-Exlibris stationierten Projekt<br />

als Bühne und Handlungsort<br />

im Mittelpunkt.<br />

«Kröten, die am Tag ruhig in einem<br />

Teiche beisammen sitzen,<br />

treiben nachts als Unholdinnen ihr<br />

Unwesen. Sie erzeugen Donner und<br />

Blitz, Sturm und Regen und richten<br />

Verheerungen an. Die heilige<br />

Patronin des Ortes kann sie zurücktreiben<br />

und so ihre Flur beschützen.»<br />

So steht es im Sagenbuch<br />

von Jakob Kuoni von 1903.<br />

Schatzsucher Richard Lehner veröffentlichte<br />

die Krötensaga auf dem<br />

Schatzsucherblog. Für Theaterpädagogin<br />

Beatrice Mock und<br />

Schatzsucherin Barbara Camenzind<br />

bot Kuonis knapp gehaltener<br />

Geschichtenstoff genug Potenzial,<br />

um bühnenwirksam zu sein.<br />

Kinder gestalten Handlung mit<br />

Update-Neufassung –darunter verstanden<br />

die beiden Frauen, die in<br />

ihren Herkunftsberufen mit Theologie<br />

und Musikdramatik zu tun<br />

hatten, kindgerechte, frische Erzählstränge,<br />

ohne zu viel ins Detail<br />

zu gehen. Die Rorschacher Kröten<br />

von heute erscheinen einem<br />

Kind im Traum, treiben Schabernack<br />

in der Stadt, stehlen dem Jakobsbrunnen-Glöckner<br />

den Klöppel,<br />

räumen dem Musikalienhändler<br />

den Laden, fressen die<br />

Migros leer –und das nur, ummal<br />

wieder ordentlich zu feiern. Wie die<br />

Anzeige<br />

Rorschacher Bevölkerung auf diese<br />

amphibischen Frechdachsigkeiten<br />

reagieren soll, überliess Beatrice<br />

Mock ihren jungen Akteurinnen<br />

und Akteuren, sowie Barbara<br />

Camenzind es den musikalisch<br />

auftretenden Kröten überliess,<br />

wie schön-schräg die Krötenmusik<br />

zu klingen hatte.<br />

Theater ist mehr als eine<br />

Aufführung<br />

Mit 16 Mädchen in unterschiedlichen<br />

Altersgruppen an vier Nachmittagen<br />

ein aufführungstaugliches<br />

Stück «heranzuproben», war<br />

eine kleine Herausforderung und<br />

ein Lernfeld für alle Beteiligten. Beatrice<br />

Mock beschreibt das so: «Die<br />

Kinder durften anfangs Woche ihre<br />

Rolle auswählen und vom Namen<br />

und Text bis zum Kostüm selber<br />

gestalten. Dies erforderte von<br />

der Leitung einige Flexibilität und<br />

Fantasie, führte aber zu verblüffenden<br />

Resultaten. So mussten etwa<br />

bei der Rollenverteilung einige<br />

Kinder eine Rolle übernehmen,<br />

welche sie nicht gewünscht hatten:<br />

Das frustet, würde man meinen.<br />

Alle Teilnehmerinnen hatten<br />

jedoch sofort originelle Ideen für<br />

Kostümierung, Text und Charakter<br />

der Theaterfigur, sie identifizierten<br />

sich mit der Figur und der<br />

anfängliche Unmut war vergessen.<br />

Der Streit als Würze<br />

Eine weitere Herausforderung für<br />

die Leitung war die Gruppendynamik.<br />

Es kann schon mal vorkommen,<br />

dass sich einige Kinder<br />

nicht vertragen. So herrschten am<br />

Montag zwischen zwei Teilnehmerinnen<br />

Konkurrenz und giftige<br />

Kommentare vor. Wir trennten die<br />

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seit 1927<br />

Goldschmied und Uhrmacher<br />

Aktionswoche<br />

vom 20.bis 27. Oktober<br />

Bild: Richard Lehner<br />

beiden daraufhin möglichst voneinander,<br />

sodass sie sich im Theaterstück<br />

nicht ins Gehege kamen.<br />

Zur Überraschung aller improvisierten<br />

die beiden am Mittwochnachmittag<br />

eine Feierabendszene<br />

unter Teenies, wie man<br />

sie sich gar nicht besser wünschen<br />

kann. Mag sein, dass der Streit vom<br />

Montag so etwas wie die Würze war,<br />

welche den Dialog der Theaterfiguren<br />

so lebendig machte. Oder sie<br />

wollten der Leitung beweisen, dass<br />

sie auch anders konnten.»<br />

In der Stadt, für die Stadt<br />

Für Schatzsucherin Barbara Camenzind<br />

war die «Krötensaga updated»<br />

die Möglichkeit, Rorschach<br />

für einmal ganz konkret als «Stadt<br />

als Bühne» zu verwenden. Ihre Musikantenkröten<br />

probten an den<br />

Originalschauplätzen auf dem Jakobsbrunnen<br />

und bei der Akkordeonwerkstatt<br />

Untersee. Unterstützt<br />

wurden sie dabei von einem<br />

Soundfile des Rorschacher Komponisten<br />

Georg Neufeld. Für die<br />

Mädchen war es eine lustvolle und<br />

spannende Erfahrung, sich mitten<br />

in der Stadt in schleichende, brunnenkletternde<br />

Kröten zu verwandeln<br />

–von Passanten amüsiert beobachtet.<br />

Leider konnte die Aufführung<br />

nicht wie geplant an den<br />

Originalschauplätzen gespielt<br />

werden: Das Wetter war zu<br />

schlecht. Die Vorstellung im Exexlibris<br />

hat dem Publikum trotzdem<br />

gefallen. Und nebst dem Lob<br />

für die Leistungen der jungen<br />

Schauspielerinnen war zu hören:<br />

«Schön, endlich ein kleines Rorschach-Theater».<br />

Barbara Camenzind<br />

Wasich noch zu<br />

sagen hätte:<br />

Die Olma und die armen<br />

Säue<br />

Und dann ist alles immer wieder<br />

so schnell vorbei: Die diesjährige<br />

Olma wird am Sonntagabend bereits<br />

wieder Vergangenheit sein.<br />

Damit endet nicht nur eine Messe,<br />

die bis weit über die Bodenseeregion<br />

hinaus die Massen anzieht,<br />

nein, es endet auch die Zeit<br />

der armen Säue.<br />

Damit sind hauptsächlich die<br />

«richtigen» Säue gemeint, die<br />

beim berühmt-berüchtigten Säulirennen<br />

im Kreis umhersprinten<br />

mussten, um die teils bierseligen,<br />

teils genusssüchtigen Olma-<br />

Gäste zu belustigen. Dann gab es<br />

in den letzten Tagen aber auch<br />

noch die metaphorischen Säue,<br />

die arm dran waren –nämlich all<br />

diejenigen (Menschen) unter uns,<br />

welche die Olma gerne in vollen<br />

Zügen geniessen wollten. Diese<br />

mussten sich nämlich aufgrund<br />

des sich gegen Ende des Jahres<br />

leerenden Ferienkontos beim Degustieren<br />

zurückhalten oder vom<br />

Festzelt gar ganz fernhalten. Diese<br />

Kategorie könnte man als «vo-<br />

Das Wetter wird Ihnen präsentiert von:<br />

Bodensee Nachrichten<br />

Vorhersage für Samstag<br />

Tolles Herbstwetter gibt es am<br />

Wochenende. Oft ist es strahlend<br />

sonnig oder gering bewölkt<br />

und maximal werden ca. 20 Grad<br />

erreicht. Frühnebelfelder lösen<br />

sich rasch auf. Nächste Woche<br />

ändert sich zunächst noch wenig.<br />

Die Temperaturen bleiben<br />

überdurchschnittlich.<br />

Biowetter<br />

Die Sonne und die vergleichsweise<br />

warmen Temperaturen<br />

sorgen für gute Laune und<br />

Wohlbefinden. Einzig sensible<br />

Menschen klagen manchmal<br />

über Kopfschmerzen, Migräne<br />

und Nervosität. Die Neigung zu<br />

wetterbedingten Beschwerden<br />

ist ansonsten gering.<br />

Bauernregel<br />

Hilft der Oktober nicht mit Sonne,<br />

hat der Winzer keine Wonne.<br />

Sonne: Auf- und Untergang<br />

7:51 Uhr 18:30 Uhr<br />

Vollmond: 29.<strong>10</strong>.2012<br />

13:27 Uhr 22:46 Uhr<br />

20°<br />

5°<br />

Bergwetter<br />

18°<br />

5°<br />

4000 m 0°<br />

3000 m 5°<br />

2000 m 13°<br />

<strong>10</strong>00 m 19°<br />

rausschauende arme Säue» bezeichnen.<br />

Die selbstverschuldeten<br />

armen Säue waren dann konsequenterweise<br />

diejenigen, die<br />

sich trotz ganz normalem Arbeitstag<br />

am Tag nach dem Olma-<br />

Besuch so benahmen, als gäbe es<br />

kein Morgen respektive als wäre<br />

der folgende Tag kein gewöhnlicher<br />

Arbeitstag.<br />

Nur eines verbindet alle erwähnten<br />

armen Säue: Sie alle<br />

mussten Opfer erbringen: Die<br />

echten Säue zeigten Einsatz, die<br />

vorausschauenden arme Säue<br />

zeigten Selbstbeherrschung und<br />

die selbstverschuldeten armen<br />

Säue zeigten mangels Selbstbeherrschung<br />

Leidenskraft. Nur<br />

diejenigen, die nicht an die Olma<br />

gingen –und es auch bis Sonntagabend<br />

nicht tun werden –erlebten<br />

einen ganz normalen Oktober.<br />

Benjamin Gahlinger<br />

Sonntag<br />

18°<br />

8°<br />

Montag<br />

17°<br />

9°<br />

Kritische BlicKe:<br />

18°<br />

7°<br />

19°<br />

8°<br />

Jede Woche in Ihrem Briefkasten<br />

...Ihre Bodensee Nachrichten<br />

Am Marktplatz 4 «Haus Münzhof», 9400 Rorschach<br />

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