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<strong>03</strong><br />
MÄRZ<br />
<strong>2016</strong><br />
PREMIERE<br />
KAWASAKI<br />
ZX-10R<br />
TUNE-UP<br />
STARKE<br />
116<br />
SEITEN MIT<br />
TRAININGS-<br />
SPECIAL<br />
<strong>2016</strong><br />
ERSTER TEST<br />
POWER-<br />
NAKEDS<br />
TEST<br />
LESERWAHL <strong>2016</strong><br />
DUCATI 959 PANIGALE<br />
1. PREIS Und weitere Preise im Wert von über 20 000 Euro<br />
KTM 690 Duke R<br />
SUZUKI GSR 750<br />
APRILIA Tuono 1100 RR<br />
DUCATI Monster 1200 R<br />
KTM 1290 Super Duke R<br />
SPORT-<br />
REIFEN<br />
<strong>2016</strong><br />
MV AGUSTA<br />
Brutale 800<br />
BAU DEIN<br />
RACE<br />
BIKE<br />
Deutschland € 4,20<br />
Österreich € 4,80; Schweiz sfr 7,20;<br />
BeNeLux € 4,90; Dänemark DKR 47,00;<br />
Italien € 5,60; Slowenien € 5,60;<br />
Spanien € 5,60<br />
<strong>PS</strong>-ONLINE.DE
INHALT <strong>03</strong>/<strong>2016</strong><br />
Titelfotos: Kawasaki, Ducati, MV Agusta, Jacek Bilski, mps-Fotostudio, fact, Andreas Feulner<br />
10<br />
Alles unter Kontrolle: Die neue Speed Triple R<br />
wurde elektronisch aufgerüstet. Wie gut funktionieren<br />
die Fahrhilfen bei Triumphs Ikone ?<br />
SZENE<br />
04 NEWS/PRODUKTE<br />
Supersport-Fahrwerke von Touratech;<br />
Patentstreit zwischen Dainese und Alpinestars<br />
vor Gericht; Head-Up-Display<br />
von BMW; Hein Gericke-Insolvenz<br />
TEST<br />
10 PREMIERE<br />
Triumph Speed Triple R<br />
14 PREMIERE<br />
Kawasaki ZX-10R: Weltmeister-Gene<br />
20 PREMIERE<br />
Yamaha XSR 900: Retro-Drilling<br />
22 VERGLEICHSTEST<br />
Aprilia Tuono 1100 RR, Ducati Monster<br />
1200 R, KTM 1290 Super Duke R<br />
32 PREMIERE<br />
MV Agusta Brutale 800: alles optimiert<br />
36 PREMIERE<br />
Ducati XDiavel: Techno-Cruiser<br />
38 VERGLEICHSTEST<br />
KTM Duke 690 R, Suzuki GSR 750<br />
46 ZONKOS ATTACKE<br />
SERVICE<br />
52 SPORTREIFEN-TEST<br />
Die neuesten Pellen im Vergleich<br />
64 TUNE-UP<br />
72 LESERFRAGEN TECHNIK<br />
LESERWAHL<br />
58 DIE BESTEN BIKES <strong>2016</strong><br />
SPORT<br />
100 PITLANE-NEWS<br />
104 MOTOGP-WM<br />
Fazit der Winter-Tests in Sepang<br />
112 SPORT-NEWS<br />
RUBRIKEN<br />
76 MARKT<br />
74 LESERBRIEFE<br />
102 DSK-NACHRICHTEN<br />
114 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />
46<br />
Kipp, kipp, hurra: Zonko<br />
probierte ein spezielles<br />
Wheelie-Trainingsgerät<br />
Fotos: Triumph, andreasriedmann.at<br />
Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />
Mehr Infos: www.ps-online.de/ps-epaper<br />
Offizielle<br />
Mitgliederzeitschrift<br />
<strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 3
SZENE<br />
NEWS<br />
Fotos: Touratech, Touratech/Weisse<br />
Der ehemalige<br />
IDM-Fahrer Stefan<br />
Nebel (Mitte)<br />
testet die Fahrwerkskits<br />
von<br />
Touratech für die<br />
Supersportler<br />
MIT D<br />
UNTE<br />
DA STAUNT man nicht schlecht: Ein Zubehörausrüster<br />
für dicke Reiseenduros<br />
greift nun auch im Segment der Supersport-Motorräder<br />
an. Die „Competition<br />
Line“ von Hersteller Touratech will künftig<br />
alle wichtigen Supersportler mit einbaufertigen<br />
Komplettkits für Gabel und<br />
Federbein ausrüsten. Was Hersteller<br />
wie Öhlins oder Wilbers schon seit jeher<br />
in ihrem Portfolio haben, hat den Jungs<br />
von Touratech Suspension allerdings viel<br />
Entwicklungsarbeit abverlangt.<br />
Als ehemaliger IDM-Champ und erfolgreicher<br />
Teilnehmer zahlreicher internationaler<br />
Rennen wie dem 8-Stunden-<br />
Rennen von Suzuka oder den 24 Stunden<br />
von Le Mans liefert Stefan Nebel als Testfahrer<br />
den nötigen Input aus der Praxis.<br />
Nebel war schon früher als Berater für<br />
Fahrwerksabstimmungen anderer Hersteller<br />
tätig und bringt seine vielfältigen<br />
Erfahrungen nun für Touratech ein.<br />
„Wir wenden uns mit der Competition<br />
Line an ambitionierte Rennfahrer, die ih-<br />
DAINESE UND ALPINESTARS VOR GERICHT<br />
PATENTSTREIT UM AIRBAG-SYSTEM<br />
Ganz schön dicke Luft im Land des Stiefels.<br />
Dabei geht es diesmal um zwei Jacken.<br />
Genau genommen um die aktuellen<br />
Airbag-Jacken von Dainese und Alpinestars,<br />
die ohne zusätzliche Hardware am<br />
Bike auskommen. Das System heißt bei<br />
Alpinestars „Tech-Air“, bei Konkurrent<br />
Dainese „D-Air“.<br />
Aber nun der Reihe nach: Dainese hat<br />
im vergangenen Jahr per einstweiliger<br />
Verfügung und mit einer Anwaltsoffensive<br />
gegenüber Alpinestars-Händlern erwirkt,<br />
dass diese keine Tech-Air-Produkte mehr<br />
in Deutschland vertreiben. Dainese sieht<br />
nämlich seine Patentrechte am Airbag-<br />
System durch Alpinestars verletzt.<br />
Diese bestreiten das. Beide in<br />
Norditalien ansässigen Unternehmen,<br />
deren geplante Kooperation<br />
vor einigen Jahren scheiterte, verweisen<br />
in ihren Stellungnahmen auf die<br />
jeweiligen langjährigen und aufwendigen<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.<br />
Nach der Anwaltsoffensive hat Alpinestars<br />
vermutlich vorsorglich die Jacke vom<br />
deutschen Markt genommen – zumindest<br />
dem Vernehmen nach. Jetzt müssen die<br />
Gerichte klären, inwiefern eine Patentverletzung<br />
vorliegt oder nicht. So lange heißt<br />
es: abwarten. Ohne Airbag.<br />
Foto: Hersteller<br />
4 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
EDITORIAL<br />
ERSTE AHNUNG<br />
RUCK<br />
R ZUG<br />
rer Maschine mit einem perfekten Fahrwerk<br />
das letzte Quäntchen Performance<br />
abtrotzen wollen“, so Lars Würdemann,<br />
Leiter des Geschäftsbereichs Touratech<br />
Suspension und Verantwortlicher für alle<br />
Entwicklungen im Sektor Fahrwek.<br />
Um den Amateur-Racern von vornherein<br />
ein Fahrwerk mit homogener Abstimmung<br />
unter Rennbedingungen zu<br />
gewährleisten, wird es die Produkte der<br />
Competition Line als aufeinander abgestimmte<br />
Kits von Gabel und Federbein<br />
geben. „Dass dabei vom Kunden keine<br />
Basteleien verlangt werden, sondern alle<br />
originalen Steckverbindungen weiter genutzt<br />
werden können, ist für Touratech<br />
Suspension-Produkte seit der revolutionär<br />
einfachen Lösung bei unseren Plug<br />
& Travel-Komponenten für die ESA- und<br />
DDC-Modelle von BMW im Adventure-<br />
Segment selbstverständlich“, erläutert<br />
Würdemann die neue Produktlinie.<br />
Bereits weit fortgeschritten ist die<br />
Entwicklung der Kits für die BMW S 1000<br />
RR und die Suzuki GSX-R 1000.<br />
Für Erstere soll es sowohl<br />
einen Kit für die konventionell,<br />
also mechanisch einstellbare<br />
Fahrwerksvariante geben, als<br />
auch eine elektronische Ausführung<br />
für Bikes, die schon<br />
mit DDC (Dynamic Damping<br />
Control) in Berlin vom Band<br />
gerollt sind.<br />
„Unsere Gabeleinsätze,<br />
die nach dem ,Closed-Cartridge‘-Prinzip<br />
arbeiten, sorgen für eine gewaltige Verbesserung<br />
der Performance gerade bei<br />
den japanischen Supersportlern mit<br />
ihren Big Piston-Forks“, verspricht Lars<br />
Würdemann. Mit dem Test der neuen<br />
Komponenten an der Suzuki GSX-R 1000<br />
auf dem Sachsenring habe Touratech<br />
bereits einen wichtigen Schritt für die<br />
Ausdehnung des Angebots auf japanische<br />
Superbikes gemacht.<br />
„Die Cartridges, die einfach gegen<br />
das originale Innenleben der Seriengabel<br />
getauscht werden, bieten wegen<br />
ihrer wesentlich geringeren inneren Reibung<br />
ein spürbar präziseres Ansprechverhalten.<br />
Zudem sind die drei Parameter<br />
Federvorspannung sowie Dämpfung<br />
von Zug- und Druckstufe in einem viel<br />
breiteren Bereich einstellbar als bei der<br />
Serienware“, so der Chefentwickler. Ab<br />
Mai sind die Kits für die BMW S 1000 RR<br />
mit und ohne DDC, für die HP4 sowie die<br />
Suzuki GSX-R 750 und 1000 im Handel.<br />
Vielleicht ist das den meisten von uns<br />
noch gar nicht bewusst, aber mit der<br />
Euro-4-Bestimmung kommt etwas<br />
Gewaltiges auf uns Fahrer und vor<br />
allem die Hersteller zu. Zunächst bedeuten<br />
die in der Euro 4 festgelegten<br />
Grenzwerte etwa für Emission, Lautstärke<br />
und Verbrauch einmal, dass<br />
ab sofort, spätestens aber 2017 eine<br />
ganze Fülle an Neumaschinen kommen<br />
muss, denn die Hersteller haben<br />
keine andere Wahl, als ihre Produktpalette<br />
komplett auf die neuen Regularien<br />
umzustellen.<br />
Das bedeutet aber auch, dass sich<br />
an den Motorrädern einiges ändern<br />
wird, was uns als Sportfans zunächst<br />
gar nicht besonders erfreuen dürfte.<br />
Die Folge wird nämlich sein, dass die<br />
Bikes entweder Leistung einbüßen,<br />
mit Euro-4-Homologation schwerer<br />
sind als ihre direkten Vorgänger und<br />
auch die Motor-Performance unter<br />
Umständen nicht jene sein wird, die<br />
wir vom alten Modell kennen.<br />
In diesem Heft stellen wir einige<br />
sehr sportliche Motorräder vor, die<br />
bereits Euro 4 besitzen, an denen wir<br />
genau ein oder zwei dieser Phänomene<br />
beobachten durften und die uns<br />
eine Ahnung geben davon, was da<br />
kommt. Wir werden also direkt<br />
erleben, wie die Hersteller mit dieser<br />
Herausforderung umgehen und wie<br />
sehr wir unsere Erwartungen an<br />
Durchzug oder „Power to Weight“-<br />
Verhältnisse umstellen müssen. Wer<br />
damit nicht viel zu tun haben möchte,<br />
dem bleibt immer noch die Rennstrecke.<br />
The Race is on!<br />
Die Story einer Legende<br />
TRIUMPHE UND TRAGÖ<br />
DIEN KENNZEICHNETEN<br />
DAS LEBEN VON BARRY<br />
SHEENE. DIE SPANNENDE<br />
VITA DES LEGENDÄREN<br />
500ER-WELTMEISTERS<br />
ERZÄHLT DAS BUCH<br />
„BARRY“ AUF 240 SEITEN, GARNIERT<br />
MIT ZAHLREICHEN FOTOS. DAS WERK KOS<br />
TET 19,95 EURO. WWW.TOP-SPEED.INFO<br />
Foto: mps-Fotostudio<br />
Foto: Yvonne Hertler<br />
Uwe Seitz, leitender Redakteur<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE
HEAD-UP-DISPLAY VON BMW<br />
MEHR DURCHBLICK<br />
Im Rahmen der Consumer Electronic Show (CES) in<br />
Las Vegas hat BMW Motorrad ein Head-Up-Display für<br />
den Integralhelm vorgestellt. Dabei handelt es sich um<br />
eine sogenannte Vorentwicklung – einen Prototyp also.<br />
Und dieser hat es in sich. Indem er frei programmierbare<br />
Informationen wie beispielsweise Reichweite,<br />
Reifendruck, Temperatur, Geschwindigkeit, Gang oder<br />
Verkehrsschilder direkt vor dem Auge des Fahrers<br />
anzeigt, entfällt das bekannte Hinunterblicken auf die<br />
Cockpitarmaturen. Dadurch bleibt der Blick immer auf<br />
die Fahrbahn und das Verkehrsgeschehen gerichtet,<br />
womit sich die Sicherheit erhöht.<br />
Doch das Head-Up-Display, das ganz einfach über<br />
das Bedienrad am linken Lenkerende einer BMW gesteuert<br />
werden kann, eröffnet noch weitere Möglichkeiten.<br />
So ist eine Integration des Navigationssystems<br />
oder der Wettervorhersage ebenso denkbar wie die<br />
Anzeige relevanter Daten für Rennstrecken-Racer:<br />
Rundenzeiten, Traktionskontrolle, Schräglage oder<br />
Streckenhinweise könnten direkt im Helm abgelesen<br />
werden – ohne dass man dabei die Ideallinie aus den<br />
Augen verliert.<br />
Fotos: BMW<br />
Ob Geschwindigkeit, Tankanzeige, Verkehrsschilder<br />
oder Rundenzeiten: Das Head-Up-<br />
Display von BMW bietet auch für Sportfahrer<br />
neue Möglichkeiten<br />
Foto: MIVV<br />
Reisen und Rasen mit neuem MIVV-Auspuff<br />
ALS CROSSOVER-BIKE KANN DIE BMW S 1000<br />
XR SOWOHL KRÄFTIG ANGASEN ALS AUCH GE-<br />
MÜTLICH TOUREN. HERSTELLER MIVV BIETET<br />
DESHALB DREI VARIANTEN EINES FLEXIBEL<br />
IN ZWEI STELLUNGEN MONTIERBAREN AUS-<br />
PUFFS FÜR DIE XR AN. IN UNTERER STELLUNG<br />
BLEIBT GENUG PLATZ FÜR DIE KOFFER, DIE<br />
HOHE STELLUNG<br />
SCHAUT VIEL<br />
BESSER AUS.<br />
MOTORRAD-<br />
MESSEN<br />
Die neue Messe-Saison<br />
beginnt mit der iMOT in<br />
München vom 19. bis 21.<br />
Februar. Unser Schwestermagazin<br />
MOTORRAD findet<br />
ihr dort in Halle 1, Stand<br />
127. Auf der MOTORRÄDER<br />
in Dortmund vom 3. bis 6.<br />
März sind auch wir von <strong>PS</strong><br />
in Halle 3, Stand 302 dabei.<br />
Alle Abonnenten und action<br />
team-Teilnehmer erhalten<br />
gegen Vorlage ihres aktuellen<br />
HELDEN-Ausweises<br />
eine MOTORRAD-Tasse mit<br />
einer Kaffeefüllung gratis<br />
(solange der Vorrat reicht).<br />
In Dortmund wird auch<br />
Comic-Zeichner Holger<br />
Aue am Samstag und<br />
Sonntag am Stand sein.<br />
Kommt einfach mal vorbei!<br />
Wir würden uns freuen.
ducati.de<br />
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Die neue Monster 1200 R<br />
Pure Verführung<br />
Die sportliche Linienführung und das schmal geschnittene Heck ziehen alle Blicke auf sich. Mit 160 <strong>PS</strong> und<br />
seiner unverwechselbaren Stimme zeigt der R-Motor pure Rennsport-Begeisterung. Aus Anziehungskraft<br />
wird Verführung, wenn Sie die Agilität erleben, die sich aus dem rennstrecken-tauglichen Chassis und<br />
der perfekten Ergonomie ergeben. 180 kg volle Kontrolle ergänzt durch die Eleganz der verwendeten<br />
Komponenten machen diese Monster so besonders.<br />
Ducati Testastretta 11° DS R Motor | Ducati Safety Pack (Bosch ABS und Ducati Traction Control) | 3 Riding Modes | Öhlins Federelemente und<br />
Lenkungsdämpfer | Marchesini Schmiederäder | 200/55 ZR 17 Hinterreifen | Lenkerverkleidung<br />
Euro 4 | Verbrauch = 5,4 L/100 km | CO 2<br />
= 127 g/km
KURZ & KNAPP<br />
VR|46-FANCLUB AM SACHSENRING<br />
ROSSIS TRIBÜNE<br />
Foto: Rizoma Foto: Akrapovic<br />
++ 25 JAHRE AKRAPOVIC ++<br />
In diesem Jahr feiert Auspuff-Hersteller<br />
Akrapovic<br />
25-jähriges Firmenjubiläum.<br />
Zu diesem Anlass präsentiert<br />
Inhaber Igor Akrapovic ein<br />
neues Firmenlogo,<br />
in dem zwei<br />
Schikanen<br />
die Zahl 25<br />
bilden. Die<br />
slowenische Firma plant dieses<br />
Jahr mehrere Events sowie<br />
exklusive Sonderserien<br />
ihrer Auspuffanlagen.<br />
++ RACE OF LEGENDS ++<br />
Im Rahmen der ADAC Sachsenring<br />
Classic am 11. und<br />
12. Juni <strong>2016</strong> brüllen auch<br />
die legendären Zweitakt-<br />
500er früherer MotoGP-<br />
Bikes um die Strecke. Neben<br />
einem Qualifying sind zwei<br />
Rennen mit je zwölf Runden<br />
geplant. Der Veranstalter<br />
rechnet mit einem Starterfeld<br />
von etwa 20 ehemaligen<br />
Grand Prix-Fahrern und<br />
Weltmeistern.<br />
++ DUCATI HAT GLÜCK ++<br />
Zum 1. Februar wechselt Robert<br />
Glück, langjähriger <strong>PS</strong>-<br />
Redakteur und -Racer, als<br />
PR-Manager zu Ducati Motor<br />
Deutschland nach Köln. Wir<br />
freuen uns auf die professionelle<br />
Zusammenarbeit.<br />
++ LORENZO WECHSELT ++<br />
Die bisher in unzähligen<br />
Designs des Mallorquiners<br />
erhältlichen HJC-Helme<br />
bekommen fortan keinen<br />
Nachwuchs mehr. In dieser<br />
Saison trägt MotoGP-Weltmeister<br />
Jorge Lorenzo nur<br />
noch Shark-Helme.<br />
++ NEUES VON<br />
RIZOMA ++<br />
Produkte<br />
mit funktionellem<br />
Design<br />
und hoher Qualität<br />
verspricht der neue<br />
Rizoma-Katalog <strong>2016</strong>.<br />
Mit über 1400 Teilen kann<br />
man sein Motorrad fein veredeln.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.rizoma.com.<br />
Foto: Öhlins<br />
Foto: Boomerang Filmproduktion<br />
Ob es am Sachsenring bisher an Applaus<br />
für den neunfachen Weltmeister Valentino<br />
Rossi gemangelt hat? Wohl kaum.<br />
Doch sein Fanclub VR|46 aus Tavullia<br />
musste sich in Deutschland immer selbst<br />
um ein Plätzchen bemühen, um dem<br />
Racer mit vereinter Stimme zu huldigen.<br />
Damit ist nun Schluss. Als letzter Kurs in<br />
Europa bietet ab <strong>2016</strong> auch der Sachsenring<br />
eine eigene Tribüne für den VR|46.<br />
Zum Platin-, Gold- oder Sonntagsticket für<br />
die Tribüne „T4“ wird es beim GP am 17.<br />
Juli ein Fanpaket mit aktuellem Fan-<br />
Cap und großer VR|46-Fahne geben.<br />
LENKUNGSDÄMPFER YZF-R1M<br />
NOCH BESSER<br />
Wer seiner Yamaha YZF-R1M noch<br />
das i-Tüpfelchen verpassen will,<br />
kann den serienmäßigen Lenkungsdämpfer<br />
nun gegen das Zubehörteil<br />
„Smart EC“ von Öhlins tauschen.<br />
Der Lenkungsdämpfer wird dabei an<br />
die existierende Suspension Control<br />
Unit (SCU) des Bikes angeschlossen<br />
und regelt in Echtzeit auf Grundlage<br />
der Paramter wie Geschwindigkeit,<br />
Beschleunigung usw. die Dämpfungseinstellung.<br />
Dadurch soll die<br />
M1 bei verbessertem Lenkgefühl<br />
deutlich stabiler ihre Bahnen ziehen.<br />
ROAD RACING-DVD<br />
NORDIRLAND IM MAI 2015, EX-<br />
TREME REGENFÄLLE, FIESER<br />
WIND UND MIT ÜBER 300 KM/H<br />
STRECKE MACHEN: DAS REN-<br />
NEN „NORTHWEST 200“ STEHT<br />
AN. OB DAS GUT GEHT? WWW.<br />
NORTHWEST-GLADIATORS.COM<br />
INSOLVENZ, DIE DRITTE<br />
HEIN GERICKE<br />
Nach 20<strong>03</strong> und 2013 hat die Handelskette<br />
Hein Gericke Ende 2015<br />
das dritte Mal in seiner Firmengeschichte<br />
Insolvenz anmelden müssen.<br />
Was für viele Außenstehende<br />
überraschend kam, beschwichtigt<br />
Inhaber und Geschäftsführer Paul<br />
Liao als geplante und gesetzlich<br />
geregelte Konsequenz aus dem<br />
Schutzschirmverfahren. Bereits in<br />
diesem Monat soll das Verfahren abgeschlossen<br />
und die Sanierung des<br />
Handelkonzerns damit erfolgreich<br />
beendet sein. Für die Saison <strong>2016</strong><br />
geht ein neues Produktangebot an<br />
den Start: www.hein-gericke.de.<br />
Foto: 2snap<br />
8 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
NEUES AUS DER KLEIDERKAMMER<br />
REIN INS<br />
LEDER<br />
Hein Gericke startet mit der<br />
neuen Lederkombi Pro Sports<br />
Shifter in die Saison. Helmhersteller<br />
LS2 serviert uns dazu<br />
seinen sportlichen Integralhelm<br />
FF 397 Vector.<br />
DER LS2 FF397 VEC-<br />
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Fotos: Hein Gericke, LS2<br />
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Weil ich Motorrad fahre.
PREMIERE<br />
TRIUMPH SPEED TRIPLE R<br />
Traktions- und Wheeliekontrolle,<br />
mehrstufiges<br />
ABS und fünf Riding-<br />
Modes – wie gut schaffte<br />
Triumphs Ikone den<br />
Sprung in die Liga der<br />
Elektronik-Raketen?<br />
Text: Fritz Triendl; Fotos: Triumph<br />
ENGLANDS<br />
Bei knapp 200 Sachen im spanischen<br />
Bergland gab es eine<br />
reiche Ernte an Erkenntnissen<br />
und eine kleine Erinnerung<br />
an den Physik-Unterricht: Drei Grad<br />
Celsius fühlen sich an wie Eiszeit, wenn<br />
der Fahrtwind zupackt. Das spielte aber<br />
keine übergeordnete Rolle, weil das<br />
Feuer im Herzen lichterloh loderte.<br />
Auffallend war, dass der neue, tiefer<br />
geschnittene Flyscreen wenig windabweisende<br />
Wirkung hat. Ab 180 km/h<br />
auf dem Tacho spürt man echten Druck<br />
im Nacken. Optisch finde ich die neue<br />
Front mit der kompakt wirkenden<br />
Scheinwerfer-Bikini-Lufteinlass-Einheit<br />
großartig, weil es der Speed Triple eine<br />
verschärfte Ausstrahlung gibt, zum<br />
schnellen Wüten aber sollte man sich<br />
den kleinen, transparenten Aufsatz zur<br />
Verbesserung des Windschutzes aus<br />
dem Zubehör gönnen. Da ist man dann<br />
einfach entspannter, wenn es sehr<br />
schnell zur Sache geht. Und das tat<br />
es hier. Weit gezogene Kurven, mörder<br />
Speed, herrliche Schräglagen, fester<br />
Nagel, wie man so sagt. Die mehr oder<br />
weniger unveränderte Geometrie der<br />
Speed Triple und das straffe Öhlins-<br />
Fahrwerk der „R“ funktionierten erwartungsgemäß,<br />
hielten die Maschine<br />
immer stabil auf Kurs und schluckten<br />
Wellen und Senken im Asphalt souverän.<br />
10 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
FAUST<br />
Ich muss zugeben, mein erster Gedanke<br />
war kein uneingeschränkt positiver,<br />
als ich im Spätherbst von der<br />
neuen Speed Triple hörte: „Warum<br />
verpassen sie der Ikone ein Elektronik<br />
Paket anstatt sie in neue Leistungssphären<br />
zu heben?“<br />
Seit dem Ritt im katalanischen Bergland<br />
sehe ich die Sache anders. Denn<br />
die 140 <strong>PS</strong> und 112 Nm waren mir niemals<br />
zu wenig, und die Elektronik werkelt<br />
einfach fantastisch. Das „Ride-by-<br />
Wire“ entpuppte sich als echter Glücksgriff.<br />
Wow! Perfekte Gasannahme, keine<br />
Lastwechsel, volles und doch weiches<br />
Ansprechverhalten. Das geht nicht besser.<br />
Auch die vier vorprogrammierten<br />
Riding-Modes (Rain, Road, Sport,<br />
Track) sind gut durchdacht und kombinieren<br />
Traktionskontrolle samt Wheeliekontrolle,<br />
ABS und Geschwindigkeit der<br />
Drosselklappen. Das System kommt von<br />
Keihin, die Software von Triumph. Die<br />
Wirkungsweise erlebte ich erstmals im<br />
Road-Modus, als ich nach einem Kreisverkehr<br />
forsch das Gas aufriss. Die alte<br />
Triple hätte das Vorderrad gehoben.<br />
Die neue tat‘s nicht.<br />
Beeindruckend war, dass die Elektronik<br />
die Maschine vorne am Boden<br />
hielt, aber trotzdem mörder beschleunigte.<br />
Da war kein Slide, kein Rattern<br />
und Ruckeln, keine wie auch immer<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 11
01<br />
geartete Unruhe, sondern gerade so<br />
viel Kraft, dass die Front nicht abhob.<br />
Wow! Sehr würdig.<br />
Andererseits: Eine Speed Triple<br />
muss doch wheelen dürfen! Überhaupt<br />
jetzt, da der gewaltige Dreizylinder<br />
noch besser am Gas hängt und unglaublich<br />
gut zu dosieren ist. Und das<br />
kann sie auch! Im Modus „Rider“ lässt<br />
sich alles frei konfigurieren und abspeichern.<br />
Also in meinem Fall heißt<br />
das: Traktionskontrolle und damit auch<br />
Wheeliekontrolle auf „off“, ABS auf<br />
„Track“, Ansprechverhalten auf „Road“.<br />
So will ich durch die Stadt rabauken<br />
und an jeder Ampel stolz das Vorderrad<br />
heben. Für schnelle Fahrten im<br />
freien, unbekannten Land wie hier in<br />
den Bergen weit hinter der „Scheißhauskurve“<br />
von Calafat war aber der<br />
Road-Modus einfach perfekt. Es ist halt<br />
auch für einen alten Haudegen wie<br />
mich ein Vorteil, wenn man eine perfekt<br />
arbeitende Traktionskontrolle als Rettungsschirm<br />
mit an Bord hat. Da geht<br />
man einfach ungestümer zur Sache.<br />
104 Teile neu, 140 <strong>PS</strong>, 112 Nm<br />
Der Motor fühlt sich so Drehmomentgewaltig<br />
an wie der Vorgänger, hat<br />
dasselbe Drehzahllimit bei 9500/min<br />
und dieselbe Charakteristik. Also viel<br />
Laufkultur, lineare Leistungsentfaltung<br />
und tischartiges Drehmoment. 104<br />
Teile des Dreizylinders, so sagte man<br />
uns bei der Präsentation, sind aber<br />
neu. Kolben, Brennräume, Kurbelwelle,<br />
Kanäle, ECU – auch der Kühler ist neu,<br />
und zwar schlanker. Triumph spricht<br />
jetzt von 140 <strong>PS</strong> und 112 Newton metern.<br />
Wir werden das demnächst am <strong>PS</strong>-<br />
Prüfstand klären. Ohne direkten Vergleich<br />
drängte sich der Leistungszuwachs<br />
nicht in den men talen Vordergrund<br />
(5 <strong>PS</strong> und 1 Nm sind schwer zu<br />
spüren), aber dass der Motor jetzt mit<br />
noch weniger mechanischer Reibung<br />
läuft und noch dreh freudiger am Gas<br />
hängt wie der alte, durfte ich erfreut<br />
zur Kenntnis nehmen.<br />
Großartig fühlt sich auch die neue<br />
Anti-Hopping-Kupplung an. Nicht nur,<br />
weil das Heck in der Bremszone viel<br />
ruhiger liegt als früher, sondern auch<br />
12 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
DETAILS<br />
01 Aufgeräumter Platz jetzt ohne<br />
aufgesetztem Flyscreen. Da hängt<br />
der Pilot doch deutlich mehr im<br />
Fahrtwind<br />
02 In der R-Version werkelt sportlich<br />
straffes Dämpfermaterial von Öhlins.<br />
Im S-Modell stammen Federbein und<br />
Gabel von Showa<br />
<strong>03</strong> Würdig vernichtet wird der forsche<br />
Vortrieb des England-Triples<br />
mit hochwertigen Zangen von Brembo.<br />
Das ABS ist schön auf den Einsatzzweck<br />
der Speedy abgestimmt<br />
02<br />
<strong>03</strong><br />
wegen der dramatisch reduzierten<br />
Handkraft am Hebel. Man kuppelt jetzt<br />
„federleicht“.<br />
Der erste Biss des radial aufgenommenen<br />
Brembo-Ankers ist deutlich<br />
entschärft worden, man darf ihn jetzt<br />
durchaus als mild bezeichnen. Das ist<br />
beim Straßenfahren sehr angenehm.<br />
Die Bremskraft und die Dosierbarkeit<br />
sind aber nach wie vor Supersportwürdig.<br />
Fantastisch finde ich das ABS.<br />
Auf der Straße draußen hat es kein einziges<br />
Mal ausgelöst, aber in der etwas<br />
welligen Bremszone vor besagter<br />
Scheißhauskurve der calafatanischen<br />
Rennstrecke griff es ein. Und zwar so,<br />
dass man die Reduktion der Bremskraft<br />
nur erahnen konnte. Also weder Rattern<br />
noch Pulsieren, sondern einfach eine<br />
Nuance weniger Biss. Ich denke, das<br />
ABS hat mich maximal einen Meter<br />
gekostet.<br />
Es ist immer schwer, Vergleiche zu<br />
ziehen, wenn man nicht Zugriff auf die<br />
direkten Konkurrenten hat. Aber ich<br />
lehne mich nicht weit aus dem Fenster,<br />
wenn ich sage, dass sich die neue<br />
Speed Triple bei Landstraßen-Orgien<br />
auch von deutlich stärkeren Raketen<br />
wie Tuono V4 1100, 1290 Super Duke R<br />
und S 1000 R nicht abschütteln lassen<br />
wird. Auf Grand Prix-würdigen Rennstrecken<br />
und bei Autobahn-Bolzereien<br />
werden die fehlenden <strong>PS</strong> aber nicht<br />
wettzumachen sein. Auf dem gefinkelten<br />
Track in Calafat, wo Leistung nicht<br />
alles ist, war die neue Speed Triple R<br />
jedenfalls ein echter Bringer.<br />
Für Menschen, denen Rennpisten<br />
nicht viel bedeuten, gibt’s die S-Version.<br />
Sie ist mit der „R“ fast identisch, abgesehen<br />
vom Fahrwerk. In der „S“ kom -<br />
men hinten und vorne voll verstellbare<br />
Showa-Elemente zum Einsatz, bei der<br />
„R“ sind es Öhlins-Produkte. Sie hat außerdem<br />
vorne einen Karbon-Kotflügel.<br />
Ach ja, die Scheißhauskurve in<br />
Calafat heißt deshalb so, weil man –<br />
sofern man in der Bremszone die Kontrolle<br />
verliert – direkt in die Sanitäranlagen<br />
brettert. Insofern war es schon<br />
sehr wichtig, dass sich das ABS im<br />
Track-Modus nur irrwitzig feine Intervalle<br />
gönnte. Danke!<br />
DATEN<br />
TRIUMPH<br />
SPEED TRIPLE R<br />
ANTRIEB<br />
Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />
Zylinder, 1<strong>03</strong> kW (140 <strong>PS</strong>) bei 9500/min*,<br />
112 Nm bei 7850/min*, 1050 cm³, Bohrung/Hub:<br />
79,0/71,4 mm, Verdichtung:<br />
12,3:1, Zünd-/Einspritzanlage, 44-mm-<br />
Drosselklappen, mechanisch betätigte<br />
Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe,<br />
Kette<br />
FAHRWERK<br />
Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
67,1 Grad, Nachlauf: 91 mm,<br />
Radstand: 1445 mm, Ø Gabel innenrohr:<br />
43 mm, Federweg v./h.: 120/130 mm<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/6.00 x<br />
17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />
190/55 ZR 17, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />
255-mm-Einzelscheibe mit Doppelkolben-Schwimmsattel<br />
hinten, ABS<br />
GEWICHT<br />
(trocken) 192 kg*<br />
Tankinhalt: 15,5 Liter Super<br />
GRUNDPREIS<br />
R-Version: 14200 Euro (zzgl. NK)*<br />
* Herstellerangabe<br />
<strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 13
PREMIERE<br />
KAWASAKI NINJA ZX-10R<br />
GRÜNE<br />
GEFAHR<br />
Als amtierender Superbike-Weltmeister<br />
präsentiert Kawasaki stolz die neue<br />
1000er, deren Neuerungen auch direkt<br />
vom Werksteam aus der WM stammen.<br />
Diese reichen vom Motor bis zur Elektronik<br />
und machen aus der Ninja einen<br />
erbitterten Gegner für die hochgerüstete<br />
Konkurrenz. <strong>PS</strong> spürte dem auf der<br />
Grand Prix-Strecke von Sepang nach.<br />
Text: Uwe Seitz; Fotos: Kawasaki<br />
Grell verpackt im Sinne von<br />
mutig neuem Design ist die<br />
ZX-10R anno <strong>2016</strong> wahrlich<br />
nicht. Zumindest auf den<br />
ersten Blick. Vielleicht ist das aus Vermarktungssicht<br />
ein Fehler – die neue<br />
Ninja bleibt aber optisch eher Understatement.<br />
Wer Wert auf Technik und<br />
14 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
vor allem Rundenzeiten legt, dem dürfte<br />
visuelles Poltern wurst sein, denn<br />
am Ende des Tages zählen bei einem<br />
Superbike Fahrbarkeit und Rundenzeiten.<br />
„Wir haben bei der Entwicklung<br />
der neuen ZX-10R alles der Rundenzeit<br />
untergeordnet“, erläutert Yoshimoto<br />
Matsuda, Vater der aktuellen Ninja.<br />
„Was nicht unmittelbar für bessere<br />
Zeiten sorgt, war für uns kein Thema.<br />
Geld für aufwendige Dashboards oder<br />
ähnliches haben wir lieber in schnell<br />
machende Lösungen gesteckt.“<br />
Deshalb mögen wohl nur das neu<br />
gestaltete Heck und die schmalere<br />
Scheinwerfereinheit aus optischen Gesichtspunkten<br />
an die neue Ninja gekommen<br />
sein, denn schon die breitere<br />
Kanzelverkleidung und die etwas<br />
anders geschnittene seitliche Verkleidungsöffnung<br />
haben klare Funktionen.<br />
Die Erstere sorgt für bessere Aerodynamik<br />
und mehr Windschutz für den<br />
Piloten, die Zweite für eine bessere<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 15
Kühlung des neu gemachten Vierzylinder<br />
Reihenmotors.<br />
Der ist nun der erste Euro-4-homologierte<br />
Superbike-Antrieb und hat<br />
nominell 200 <strong>PS</strong>. Was angesichts der<br />
Anforderungen an Lautstärke, Abgas<br />
und Verbrauch schon mal ein echtes<br />
Pfund ist, das die Konkurrenten im<br />
kommenden Jahr erst noch erreichen<br />
müssen. Die spürbarste Neuerung<br />
stellt wohl die überarbeitete Kurbelwelle<br />
dar, deren Trägheitsmoment auf<br />
Wunsch des WM-Teams um 20 Prozent<br />
reduziert wurde. Gierig dreht die neue<br />
Ninja damit jetzt nach oben, um bei<br />
13000/min ihre maximale Leistung abzugeben.<br />
Blitzschnell steppt man daher<br />
das Getriebe über den gut funktionierenden<br />
Schaltautomaten durch und<br />
fegt auf den langen Sepang-Geraden<br />
mit atemberaubendem Tempo auf den<br />
Bremspunkt zu. Aber auch beim Ansprechverhalten<br />
macht sich die neue<br />
Kurbelwelle positiv bemerkbar. Der<br />
Vierzylinder nimmt den initialen Gasbefehl<br />
gefühlt viel sanfter an als sein<br />
Vorgänger und reagiert auf Korrekturen<br />
bei der Drosselklappenöffnung<br />
weit weniger abrupt.<br />
Erstarkter Vierzylinder<br />
Im fünfstelligen Drehzahlbereich war<br />
die Ninja auch vorher nie schwachbrüstig,<br />
doch sie scheint noch einmal<br />
nachgelegt zu haben. Außerdem dürfte<br />
sie dank der vielen Neuerungen, die<br />
vom Zylinderkopf (unter anderem Einund<br />
Auslasskanäle und Nockenprofile<br />
neu) über die Brennräume und Kolben<br />
bis zur Ausgleichswelle reichen, in der<br />
Mitte ebenfalls stärker sein. Mit der<br />
größeren Airbox und den neuen Drosselklappen<br />
stehen noch zwei Argumente<br />
für mehr Leistung in der Mitte<br />
auf dem Neuheitenblatt.<br />
Bemerkenswert<br />
ist<br />
auch die<br />
Laufruhe des<br />
Reihenvierers.<br />
Zu keiner Zeit<br />
nervt er mit Vibrationen und verwöhnt<br />
durch einen absolut samtigen Lauf.<br />
Kawasaki hat auch die Primärübersetzung<br />
geändert. Das Getriebe ist zwischen<br />
dem zweiten und dem sechsten<br />
Gang enger gestuft. Geblieben ist der<br />
lange erste Gang. Und leider – zumindest<br />
im Euro-4-Trimm – die Leistungsschwäche<br />
in niedrigen Drehzahlen,<br />
auch wenn sie nicht mehr über einen<br />
ganz so breiten Bereich anhält wie bei<br />
der Vorgängerin. Hauptproblem könnte<br />
jetzt die Euro-4-Homologation sein,<br />
denn eine Version mit Rennkit-Teilen<br />
wie Kit-Steuergerät, -Kabelbaum und<br />
-Auspuff, die Euro 4 links liegen lässt<br />
und die wir ebenfalls fahren konnten,<br />
reißt schon beim kleinsten Zupfen aus<br />
dem Drehzahlkeller so brutal an, dass<br />
man sich gewaltig am Lenker festhalten<br />
muss. Die Serien-Ninja zog auf dem<br />
Sepang-Kurs, der mit einigen engen<br />
Stellen aufwartet, selbst im ersten<br />
Gang unter 5000/min dagegen<br />
jedenfalls nicht gerade dicke<br />
Wurstscheiben vom Brot.
01 Das Cockpit blieb<br />
von der Vorgängerin<br />
erhalten. Das Geld<br />
floss in „wichtigere<br />
Dinge, die schnell<br />
machen“<br />
02 Für mehr Kurvenstabilität<br />
und<br />
Feedback wuchs die<br />
Schwinge um 15,8<br />
Millimeter<br />
<strong>03</strong> Die Balance<br />
Free-Gabel bietet einen<br />
großen Einstellbereich<br />
und reagiert<br />
sofort auf kleine<br />
Setup-Änderungen.<br />
Das Feedback von<br />
der Front ist ein<br />
wahrer Genuss<br />
04 Das Federbein<br />
funktioniert nach<br />
dem Prinzip der<br />
Gabel und liefert<br />
ebenfalls schnelle<br />
Veränderungen bei<br />
kleinen Eingriffen<br />
01<br />
<strong>03</strong><br />
02<br />
04<br />
Das kann aber auch mit der Traktionskontrolle<br />
zusammenhängen, die<br />
in der Kawasaki sehr subtil, also kaum<br />
merklich regelt und nach den engen<br />
Kurven bei gnadenlosem Aufreißen<br />
schon mal den Vortrieb einbremst. Das<br />
aus der Vorgängerin bekannte System<br />
mit der Vorausberechnung über das<br />
Steuergerät wird in der neuen Ninja<br />
durch die Sensorbox von Bosch ergänzt<br />
und erfasst jetzt also auch die<br />
Schräglage, Bewegungen um die<br />
Längsachse sowie die Wheelie- und<br />
Stoppie-Neigung. Insgesamt wird daraus<br />
ein komplexes System aus Berechnung<br />
und Reaktion, „mit dem die Kawa<br />
viel näher an das Limit rückt als die<br />
Systeme der Konkurrenz“, so Matsuda.<br />
Die Berechnungen der Kawa-Ingenieure<br />
seien dabei so komplex, dass die<br />
Daten 50 Prozent des eigenen Steuergerätes<br />
belegen würden. Wie genau<br />
das funktioniert, wollte Matsuda aber<br />
nicht verraten. Nur sein Stolz und der<br />
Verweis auf Blut, Schweiß und Tränen,<br />
die ihn dieses System schon während<br />
seiner Zeit als MotoGP-Entwickler gekostet<br />
hat, lassen uns darauf vertrauen<br />
und auch im nächsten Turn weiter<br />
am Kurvenausgang Vollgas geben.<br />
Verdächtiges passiert ist nicht.<br />
Neues Fahrwerk<br />
Eine der großen Neuerungen an der<br />
ZX-10R ist selbstverständlich das Fahrwerk<br />
mit der völlig neuen Free Balance-Gabel<br />
und dem Federbein gleichen<br />
Prinzips (Funktion siehe <strong>PS</strong> 02/<strong>2016</strong>).<br />
Das Ansprechverhalten beider Dämpfer<br />
einheiten war beeindruckend. Die<br />
Gabel bewies das gern in der innen<br />
mit feinen Wellen peinigenden, sehr<br />
schnellen Rechtskurve Nummer 6. Mit<br />
viel Vertrauen in das Fahrwerk konnte<br />
man hier in voller Schräglage beherzt<br />
am Gasgriff drehen und das Tempo<br />
immer weiter steigern, die Gabel führte<br />
das Vorderrad blitzsauber über den<br />
holprigen Belag. Außerdem war das<br />
Feedback vom Feinsten, spürte man<br />
genau, wann das Bike etwa in Kurve 3<br />
bergab über den Bridgestone-Slick<br />
<strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 17
nach außen schob. Gleiches gilt fürs<br />
Federbein, sodass einem auch die<br />
Rutscher beim Herauspowern in der<br />
etwas griparmen Kurve 4 keinen echten<br />
Schrecken einjagen konnten. Fürs<br />
Feedback gebührt natürlich auch dem<br />
neuen Rahmen entsprechender Dank.<br />
Doch noch kurz zurück zu den Fahrwerkskomponenten.<br />
Deren Einstellbereich<br />
scheint enorm, denn schon minimale<br />
Setup-Korrekturen brachten spürbare<br />
Veränderungen in der Dämpfung.<br />
So haben wir mit steigendem Tempo<br />
mit einer viertel Umdrehung an der<br />
Druckstufe des Federbeins das leichte<br />
Zappeln des Lenkers beim Herausbeschleunigen<br />
eliminieren können und die<br />
leichte Wippbewegung der Gabel beim<br />
Durchsteppen der Gänge ebenfalls<br />
durch einen minimalen Dreh an Druckund<br />
Zugstufe behoben. Auch bei der<br />
Umstellung vom Serienreifen zum Slick<br />
waren nur minimale Korrekturen nötig.<br />
Noch erstaunlicher: Selbst beim bärenstarken,<br />
viel leichteren Kit-Bike (ca. 9<br />
kg) blieb die Einstellung fast dieselbe.<br />
18 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong><br />
Überhaupt machte die Ninja in<br />
Sachen Fahrverhalten und Handling<br />
einen sehr guten Eindruck. Yoshimoto<br />
Matsuda betonte schon im Gespräch,<br />
dass sehr viel Entwicklungsarbeit und<br />
Erfahrungsaustausch mit dem WM-<br />
Team in das Chassis der neuen ZX-10R<br />
flossen, um in allen Handlingfragen<br />
das beste Paket zu bekommen. So galt<br />
es, blitzschnelle Richtungswechsel<br />
und williges Einlenken bei gleichzeitig<br />
hoher Stabilität in Schräglage wie auch<br />
bei hartem Anbremsen zu erzielen.<br />
Dazu trägt die leichtere Kurbelwelle<br />
schon bei. Hinzu kommen entsprechende<br />
Änderungen am Rahmen: Das Lenkkopfrohr<br />
wurde um 7,5 Millimeter zum<br />
Fahrer hin verlängert und damit mehr<br />
Gefühl für die Front wie auch mehr<br />
Stabilität und mehr Vertrauen am Kurveneingang<br />
erreicht – sowohl auf der<br />
Bremse als auch beim Einlenken. Gleiches<br />
gilt für das Umlegen in schnellen<br />
Wechselkurven. Und tatsächlich:<br />
Wo andere Superbikes nervös im Anbremsbereich<br />
tänzeln, bleibt die Ninja<br />
DATEN<br />
KAWASAKI<br />
ZX-10R<br />
ANTRIEB<br />
Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />
Zylinder, 147 kW (200 <strong>PS</strong>) bei 13000/min*,<br />
113 Nm bei 11500/min*, 998 cm³, Bohrung/Hub:<br />
76,0/55,0 mm, Verdichtung:<br />
13,0:1, Zünd-/Einspritzanlage, 47-mm-<br />
Drosselklappen, mechanisch betätigte<br />
Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-<br />
Kupplung, Sechsganggetriebe, Kette<br />
FAHRWERK<br />
Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
65 Grad, Nachlauf: 107 mm,<br />
Radstand: 1440 mm, Ø Gabel innenrohr:<br />
43 mm, Federweg v./h.: 120/114 mm<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/6.00 x<br />
17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />
190/55 ZR 17, 330-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />
220-mm-Einzelscheibe mit<br />
Einkolben-Schwimmsattel hinten,<br />
ABS (abschaltbar über Dongel)<br />
GEWICHT<br />
(ohne Benzin) 206 kg*,<br />
Tankinhalt: 17 Liter Super<br />
GRUNDPREIS<br />
17195 Euro (zzgl. NK)*<br />
* Herstellerangabe
stur auf Kurs. Trotzdem ist sie beim<br />
Einlenken alles andere als störrisch,<br />
macht sehr viel Freude beim Fahren<br />
übers Vorderrad und begeistert mit<br />
ihrer Gemütsruhe in schnellen Kurven<br />
bei tiefer Schräglage.<br />
Den letzten wichtigen Punkt markiert<br />
die neue Bremse. That’s racing –<br />
rufen wir euphorisch. Die superleichten<br />
M50-Zangen von Brembo mit den<br />
5,5 Millimeter dicken 330er-Scheiben<br />
packten selbst in der Gluthitze von Sepang<br />
über die gesamte Testzeit geradezu<br />
formidabel zu und begeisterten mit<br />
einem knackig definierten Druckpunkt<br />
von der ersten bis zur letzten Runde.<br />
Besser geht das nicht!<br />
Womit wir beim Fazit angekommen<br />
sind. Die neue Ninja ist ein großer<br />
Schritt vorwärts für Kawasaki und alle,<br />
die ein grünes Superbike haben<br />
wollen. Wer damit ausschließlich auf<br />
die Rennstrecke möchte, sollte sich<br />
gleich um den Rennkit kümmern, der<br />
in Deutschland leider nicht so leicht<br />
und schon gar nicht von heute auf<br />
morgen zu bekommen ist. Nur den Kit-<br />
Auspuff gibt es bei Kawa problemlos<br />
direkt. Wir wollen beide Versionen –<br />
Serie und Kit-Bike – sehr bald testen,<br />
dann werden wir sehen, wie groß<br />
die Gefahr in Grün tatsächlich für R1,<br />
S 1000 RR, RSV4 und Panigale ist.<br />
Schon mit Kit-Steuergerät,<br />
-Kabelbaum und -Auspuff<br />
verwandelt sich die ZX-10R<br />
in ein radikales Rennmotorrad<br />
mit gierigem Antritt<br />
aus dem Drehzahlkeller.<br />
Dazu wird außerdem über<br />
die Kit-ECU die Blipperfunktion<br />
aktiviert, so lässt<br />
es sich auch problemlos<br />
kupplungsfrei herunterschalten.<br />
Leider sind die<br />
Kit-Teile nur über ausgewählte<br />
Kawasaki-Händler<br />
zu bekommen. Der Kit-<br />
Auspuff ist allerdings direkt<br />
über www.kawasaki.<br />
de erhältlich
PREMIERE<br />
YAMAHA XSR 900<br />
Text: Jens Möller-Töllner; Fotos: Yamaha<br />
Wo gibt es die neueste<br />
Biketechnik, wer schlägt<br />
sich auf den Rundkursen<br />
und der Landstraße am<br />
besten: Diese Fragen bewegen die <strong>PS</strong>-<br />
Welt. Doch im stillen Kämmerlein hängen<br />
nicht nur die Redaktionskollegen<br />
manches Mal vergangenen Tagen<br />
nach, träumen von den Schätzchen<br />
ihrer Jugend- und<br />
Twen-Zeit. Das fette Aber<br />
bleibt jedoch nicht aus.<br />
Denn die alten Semmeln<br />
wie Yamaha XS 650 und Co.<br />
will sich niemand in die Garage<br />
stellen. Keine Leistung, kein<br />
Fahrwerk, keine Vollstreckeranlagen –<br />
wenn dann doch mal zum Angriff<br />
geblasen werden soll, bleibt beim Kurvenwetz-Duell<br />
nur die weiße Fahne.<br />
Yamaha hat sich dieses Problems<br />
angenommen. Pflanzt einfach ein<br />
Retro-Kleid auf moderne Bikes drauf<br />
und lässt im Namen dann so etwas<br />
wie zarte Reminiszenzen an die Vergangenheit<br />
aufblühen. So geschehen<br />
bei der XSR 700 (Basis MT-07) oder der<br />
hier vorgestellten XSR 900. Die fußt<br />
technisch auf der MT-09. Allerdings hat<br />
Yamaha den quirligen Drilling für den<br />
neuen Retro-Einsatz feingeschliffen. So<br />
bleibt nun der eingestellte Fahrmodus<br />
(A/B/Standard) beim Neustart erhalten,<br />
sorgt eine Anti-Hopping-Kupplung<br />
für leichte Kupplungsbetätigung und<br />
ein stempelfreies Hinterrad beim harschen<br />
Herunterschalten. Ebenfalls<br />
gerne gesehen beim Schräglagen-Junkies-Stammtisch:<br />
Die neue Traktionskontrolle,<br />
die sensibel oder sportlich<br />
spät regelt und sich bei Bedarf auch<br />
ganz ausschalten lässt. Zudem strafften<br />
die Yamaha-Jungs das Fahrwerk im<br />
Vergleich zur MT-09 durch mehr Vorspannung<br />
spürbar. Der Wackeldackel<br />
ist passé, ein sattes Fahrgefühl stellt<br />
sich ein, allerdings könnten sowohl<br />
Front als auch Heck sensibler arbeiten.<br />
Das gilt nach wie vor auch fürs ABS,<br />
das mit groben Regelintervallen aufwartet,<br />
das Hinterrad beim harten<br />
Stopp leicht werden lässt.<br />
Beim Motor blieb – außer, dass die<br />
Abgase nun gemäß Euro-4-Norm ihren<br />
Weg ins Freie suchen – alles beim<br />
Alten. Das ist auch gut so. Schließlich<br />
ist der Crossplane-Triple von Yamaha<br />
mit seinen 850 Kubik ein formidabler<br />
Landstraßen-Antrieb. Bei Bedarf mit<br />
ganz niedrigen Drehzahlen und im<br />
hohen Gang umherschleichen, kann er<br />
20 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
DRESS-<br />
CODE<br />
RETRO<br />
Yamaha erweitert den MT-09 Baukasten.<br />
Erste Eindrücke von der<br />
Präsentation der XSR 900.<br />
01<br />
02<br />
01 Rund gemacht: Das Cockpit liegt<br />
zentral im Blick und bietet Informationen<br />
in Hülle und Fülle<br />
02 Schick gemacht: Der Tank der<br />
Sonderversion wurde im Look der<br />
legendären Rennmaschinen von King<br />
Kenny lackiert<br />
gut, stellt sogar unerwartet viel Vortrieb<br />
in dieser Drehzahlregion zur Verfügung.<br />
Zwischen fünf- und sechstausend Touren<br />
kommt richtig Leben in den Dreizylinder,<br />
der bis oben hinaus ohne Einbruch<br />
durchs Drehzahlband feuert.<br />
Sitzt der eilige Landstraßen-Reiter<br />
bei der MT-09 relativ tief im Motorrad,<br />
mit dem Lenker quasi vorm Wanst,<br />
rücken die nun um fünf Zentimeter<br />
nach hinten verlängerten Tankcover<br />
den Piloten spürbar Richtung Heck.<br />
Zusammen mit der um 1,5 Zentimeter<br />
gewachsenen Sitzhöhe ergibt das eine<br />
gestreckte Sitzposition, die den Swing<br />
im Kurvenlabyrinth zum Vergnügen<br />
macht. Doch bevor die Freude überhand<br />
nimmt, schnell ein Blick aufs<br />
DATEN<br />
YAMAHA XSR 900<br />
ANTRIEB<br />
Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />
Zylinder, 84,6 kW (115 <strong>PS</strong>) bei 10000/min*,<br />
87,5 Nm bei 8500/min*, 847 cm³, Bohrung/<br />
Hub: 78,0/59,1 mm, Verdichtung: 11,5:1,<br />
Zünd-/Einspritzanlage, 41-mm-Drosselklappen,<br />
mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />
Sechsganggetriebe, Kette<br />
FAHRWERK<br />
Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
65 Grad, Nachlauf: 1<strong>03</strong> mm, Radstand:<br />
1440 mm, Ø Gabel innenrohr: 41 mm,<br />
Federweg vorn/hinten: 137/130 mm<br />
Preisschild. 9495 Euro ruft Yamaha für<br />
die XSR 900 auf. Das sind 1100<br />
Euro mehr als bei der MT-09.<br />
Nicht gerade wenig. Dafür<br />
gibt es eine piekfeine<br />
Verarbeitung, viele edle<br />
Anbauteile aus Aluminium<br />
und als 60th Anniversary-Version<br />
im King<br />
Kenny-Look (300 Euro<br />
Aufpreis) eine heiße Variante<br />
für alle Yamaha-Fans<br />
mit viel Rennsport im Blut.<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/<br />
5.50 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17,<br />
hinten: 180/55 ZR 17, 298-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit Vierkolben-Festsätteln<br />
vorn, 245-mm-Einzelscheibe<br />
mit Einkolben-Schwimmsattel hinten,<br />
ABS<br />
GEWICHT<br />
(vollgetankt) 195 kg*,<br />
Tankinhalt: 14 Liter Super<br />
GRUNDPREIS<br />
9495 Euro (zzgl. NK)*<br />
*Herstellerangabe<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 21
TEST<br />
VERGLEICH<br />
POWER-NAKEDS<br />
APRILIA TUONO V4 1100 RR<br />
DUCATI MONSTER 1200 R<br />
KTM 1290 SUPER DUKE R<br />
FRONTALA<br />
Bisher trat Ducatis schärfste Variante der<br />
gegen zwei der mächtigsten Power-Naked<br />
22 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
NGRIFF<br />
Monster nur als Solistin in Erscheinung. Doch nun bläst die 1200 R zur Attacke<br />
Bikes des Sonnensystems. Ein Fight auf Augenhöhe? Text: Volkmar Jacob; Fotos: Jacek Bilski<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 23
01<br />
01 Vollständiges und dank analogem<br />
Drehzahlmesser gut ablesbares Cockpit.<br />
An der linken Schaltereinheit der<br />
Knopf fürs Menü, mit dem Starterknopf<br />
wechselt man bei laufendem Motor die<br />
Fahrmodi 02 Für den normalen Gebrauch<br />
zwar okay, doch bei sportlicher<br />
Fahrweise zu wenig Biss: Tuono-Bremse.<br />
<strong>03</strong> Hat beim Test-Trio nur die Aprilia:<br />
serienmäßiger Schaltautomat für<br />
geschmeidige und flotte Gangwechsel<br />
Mit reichlich Speed brennen<br />
wir die italienische<br />
Küste entlang. Links<br />
schimmert das Mittelmeer<br />
in tiefem Blau, rechts ragen die<br />
massiven Ausläufer der Ligurischen<br />
Alpen empor, die sanft abfallend in die<br />
felsige Küstenlandschaft übergehen.<br />
Dazwischen schlängelt sich kunstvoll<br />
die „Autostrada dei Fiori“ mit ihren<br />
zahlreichen Tunnels, die zwischen<br />
Genua und der französischen<br />
Grenze verläuft. Der Trip führt<br />
uns geradewegs in unser Winterquartier<br />
nahe Toulon in Südfrankreich.<br />
Wenige Stunden<br />
zuvor haben wir Ducatis<br />
jüngste Nackt-Waffe, die Monster<br />
1200 R, direkt aus dem italienischen<br />
Werk abgegriffen und<br />
in den Transporter gepackt.<br />
02<br />
<strong>03</strong><br />
24 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong><br />
APRILIA<br />
TUONO V4 1100 RR
DUCATI<br />
MONSTER<br />
1200 R<br />
Nun heißt es keine Zeit zu verlieren,<br />
ungeduldig scharren Aprilias Tuono V4<br />
1100 RR und die KTM 1290 Super Duke<br />
R schon mit den Hufen.<br />
In Bologna hat man sich viel Mühe<br />
gegeben, um den 1200er-Testastretta<br />
der Monster S für die „R“ aufzurüsten:<br />
vergrößerte, nun ovale Drosselklappen,<br />
erhöhte Verdichtung, dickere Krümmerrohre.<br />
Macht laut Hersteller einen<br />
Leistungszuwachs von sieben auf 152<br />
<strong>PS</strong>. Unser Prüfstand bescheinigt der<br />
Duc 149 <strong>PS</strong>. Immerhin rennen die Gäule<br />
bereits nach der Euro-4-Norm. Die<br />
gemessenen 172 <strong>PS</strong> der Aprilia und die<br />
168 KTM-<strong>PS</strong> beruhen auf der Vorgängernorm<br />
Euro 3, die Ende dieses Jahres<br />
abläuft. Ob beide ihre Power auch 2017<br />
01<br />
01 Wie bei der Monster S kommt auch<br />
in der „R“ Schwedenware zum Einsatz.<br />
Gabel und Federbein arbeiten sehr<br />
ordentlich 02 Der Lenkungsdämpfer ist<br />
nun serienmäßig. Das einstellbare Teil<br />
hat die mitunter etwas unruhige Front<br />
prima im Griff <strong>03</strong> Eher ungewöhnlich:<br />
Ducati weicht von den üblichen Luftdruckempfehlungen<br />
(vorn 2,5 bar, hinten<br />
2,9 bar) ab und befürwortet deutlich<br />
niedrigere Drücke<br />
02<br />
<strong>03</strong><br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 25
KTM<br />
1290 SUPER<br />
DUKE R<br />
01<br />
<strong>03</strong><br />
02<br />
01Wie die Aprilia zeigt auch die KTM<br />
die Drehzahl analog an – perfekt! Das<br />
Feature „Favoriten“ bietet die Möglichkeit,<br />
seine Lieblingsinfos frei zusammenzustellen.<br />
Grundsätzlich informiert<br />
das Cockpit sehr umfangreich<br />
02 Machen ordentlich was her: LED-<br />
Leuchten im Röhren-Design. <strong>03</strong> Eine<br />
Schwachstelle der Super Duke bilden<br />
ihre nur durchschnittlich ansprechenden<br />
Federelemente<br />
unverändert abliefern? Das klären wir,<br />
wenn es so weit ist. Im Hier und Jetzt<br />
jagen wir das Trio durchs kurvige<br />
Hinterland der Provence.<br />
Einfach herrlich, wie heftig der<br />
Ducati-V2 bereits im Drehzahlkeller<br />
loslegt. Zwar ruckelt und hackt der Antrieb<br />
wie gehabt bis kurz vor 3000/min.<br />
Doch danach läuft er unfassbar geschmeidig<br />
– Laufkultur at it’s best. Bis<br />
zur 6500er-Marke marschiert die Fuhre,<br />
als ob sie einen mächtigen Tritt ins<br />
Hinterteil bekommen hätte. Dann gönnt<br />
sich der Twin eine kleine Verschnaufpause,<br />
um final bis zirka 9000 Touren<br />
durchzustarten. Erst jetzt lässt der<br />
Schub spürbar nach, höchste Zeit zum<br />
Schalten. Die Gänge des unveränderten<br />
Getriebes lassen sich wie gewohnt<br />
etwas hakig wechseln – schade. Da<br />
hätten die Italiener ruhig Hand anlegen<br />
26 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
1,3596 <strong>PS</strong> = 1 kW<br />
0,7355 kW = 1 <strong>PS</strong><br />
können. Zumal die Monster R ohne<br />
Schaltautomat 205 auskommen muss, der<br />
200<br />
200<br />
das 195 Durchsteppen grundsätzlich geschmeidiger<br />
185 gestaltet. Wer nachlässig<br />
190<br />
190 140<br />
180<br />
180<br />
180<br />
durchlädt, 175 muss gar mit einem Leerlauf<br />
170<br />
170<br />
170<br />
zwischen 165 viertem und fünftem Gang<br />
160<br />
160<br />
160<br />
rechnen. 155 Doch das ist nur ein kleiner<br />
150<br />
150<br />
150<br />
Fleck 145 auf einer sonst blütenweißen<br />
140<br />
140<br />
140<br />
Weste 135 des V2. Denn unterm Strich ist<br />
130<br />
130<br />
130<br />
er ein 125 äußerst munterer, schlagkräftiger<br />
115 und kultivierter Geselle, der sich<br />
120<br />
120<br />
120<br />
110 110<br />
110<br />
vor 105 den stärkeren Konkurrenten nicht<br />
100<br />
100<br />
100<br />
zu verstecken 95 braucht.<br />
90<br />
90<br />
90<br />
85 Trotzdem reißen die beiden Mitbewerber<br />
spürbar kräftiger an,<br />
80<br />
80<br />
80<br />
75<br />
70<br />
70<br />
70<br />
65 was den Erlebniswert noch<br />
60<br />
60<br />
60<br />
55 einmal steigert. Vor allem der<br />
50<br />
50<br />
50<br />
45 riesige 1301-Kubik-Twin<br />
40<br />
40<br />
40<br />
35 der KTM katapultiert die<br />
30<br />
30<br />
30<br />
25 Fuhre dermaßen vom Fleck,<br />
20<br />
20<br />
20<br />
15 dass die Synapsen jedes<br />
10<br />
10<br />
10<br />
5 Mal vor Begeisterung im<br />
0<br />
0 0<br />
Kreis tanzen. Dazu stampft<br />
der V2 machtvoll, aber kultiviert<br />
im Takt.<br />
Ähnlich stürmisch wie der Antrieb<br />
aus Österreich feuert auch der V4<br />
der Tuono los. Zwar braucht der<br />
1100er dazu etwas höhere Drehzahlen.<br />
Doch dann kennt auch die knackigkurz<br />
übersetzte Aprilia kein Halten und<br />
schießt ihren Piloten geradewegs in die<br />
Umlaufbahn. Der Haken: Die Italienerin<br />
donnert ungebührlich laut aus ihrem<br />
Auspuff, was ohne Gehörschutz richtig<br />
nervt. Hier wäre weniger klar mehr.<br />
Gleiches gilt für den Spritkonsum. Die<br />
Tuono gönnt sich satte 8,8 Liter auf<br />
100 Kilometer. Zum Vergleich: Die Ducati<br />
und die KTM begnügen sich bei<br />
MESSWERTE<br />
Motorleistung<br />
140<br />
130<br />
180<br />
Aprilia Tuono V4 1100 RR<br />
126,2 kW (172 <strong>PS</strong>) bei 11300/min<br />
170 117 Nm bei 9300/min<br />
120 160 KTM 1290 Super Duke R<br />
123,5 kW (168 <strong>PS</strong>)<br />
110 150 bei 9900/min<br />
100<br />
140 Nm bei 7900/min<br />
140<br />
Ducati Monster 1200 R<br />
130 109,5 kW (149 <strong>PS</strong>)<br />
90 120 bei 9300/min<br />
124 Nm bei<br />
80 110 7800/min<br />
100<br />
70<br />
90<br />
60 80<br />
50 70<br />
150<br />
60<br />
140<br />
40<br />
130<br />
50<br />
120<br />
30 40<br />
110<br />
20<br />
30<br />
100<br />
90<br />
20<br />
80<br />
10<br />
70<br />
10<br />
60<br />
kW <strong>PS</strong><br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />
der Landstraßen-Bolzerei unisono mit<br />
7,4 Litern. Dennoch können wir uns<br />
der Faszination des einzigartigen Aprilia-Antriebs<br />
nicht entziehen. Zumal er<br />
als einziger des Trios einen Schaltautomaten<br />
bietet, der ultraschnelle und<br />
exakte Gangwechsel ermöglicht.<br />
Abwinkeln bis zum Abwinken –<br />
mit diesem Trio herrlich!<br />
Drehmoment in Nm<br />
Entsprechend der Hubraumgröße<br />
aufgestaffelte Leistungskurven:<br />
KTM liegt vor<br />
Ducati und Aprilia. Der Punch<br />
der Super Duke R bei unteren<br />
und mittleren Drehzahlen<br />
ist immer wieder atemberaubend,<br />
zweifelsohne einer der<br />
packendsten Antriebe überhaupt.<br />
Erst ab 11 000/min<br />
kontert die Tuono V4 1100 RR<br />
und packt noch ein paar<br />
Pferde Spitzenleistung drauf.<br />
Der Unterschied in der Leistungsentfaltung<br />
zwischen ihr<br />
und der Ducati Monster 1200<br />
R ist in der Praxis nicht so<br />
groß, wie das Diagramm den<br />
Anschein erweckt. Dank ihrer<br />
knackig-kurzen Übersetzung<br />
marschiert die Aprilia<br />
Tuono wie der Teufel.<br />
Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250<br />
Außer beim Motor werkelte Bologna<br />
auch beim Fahrwerk der Monster fleißig.<br />
Um die Schräglagenfreiheit zu erhöhen<br />
und so das Aufsetzen des unteren<br />
Krümmerrohrs zu verhindern,<br />
hoben die Entwickler das Niveau des<br />
Bikes über längere Federelemente um<br />
15 Millimeter an. Nebenbei fördert<br />
diese Maßnahme auch das Handling.<br />
Gleichzeitig verringerte Ducati den<br />
Nachlauf um vier auf 89 mm, was eine<br />
Maschine prinzipiell ebenfalls handlicher<br />
macht. Dazu spendierten die Italiener<br />
ihrem Top-Naked geschmiedete<br />
Räder im Panigale-Design inklusive des<br />
fetten 200er-Gummis vom Superbike.<br />
Einfach großartig, wie neutral und<br />
willig die R abwinkelt. Kein Eigenleben,<br />
Aprilia Tu<br />
126,2 kW<br />
117 Nm b<br />
KTM 1290<br />
123,5 kW<br />
140 Nm b<br />
Ducati Mo<br />
109,5 kW<br />
124 Nm b<br />
0 1000200<strong>03</strong>0004000500060007000800090001000011000120001300014000<br />
<strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 27
APRILIA<br />
TUONO V4 1100 RR<br />
DUCATI<br />
MONSTER 1200 R<br />
KTM<br />
1290 SUPER DUKE R<br />
kein störrisches Einlenkverhalten,<br />
nichts. Nur bedingungsloses Zirkeln<br />
auf der gewünschten Linie – bravo!<br />
Und selbst bei wüstem Hämmern auf<br />
der Landstraße setzt nichts auf – Mission<br />
erfüllt. Dabei unterstützt den Piloten<br />
auch die Sitzposition, die die aktuellen<br />
Monstermodelle deutlich von ihren<br />
Ahnen unterscheidet. Wir erinnern<br />
uns: Bei ihnen musste sich der Fahrer<br />
noch weit über den langen Tank zum<br />
Lenker strecken. Das ist seit 2014 vorbei.<br />
Mit Ausnahme der minimal zu gering<br />
gekröpften Lenkstange passt die<br />
Sitzposition seither wunderbar. Dazu<br />
bietet der neue Doppelrohr-Endtopf etwas<br />
mehr Platz für den rechten Stiefel.<br />
Allerdings berührt die Krümmerblende<br />
nun das rechte Bein – die fetten Rohre<br />
lassen grüßen. Zudem musste das Design<br />
des im Volumen um zwei Liter gewachsenen<br />
Auspufftopfs einige Schelte<br />
über sich ergehen lassen: zu fett, zu<br />
lang, zu massiv. Zu seiner Ehrenrettung<br />
sei gesagt, dass uns das anfangs gewöhnungsbedürftige<br />
Styling zwischenzeitlich<br />
kaum mehr negativ auffällt.<br />
Auffällig ist dagegen der hohe Verschleiß<br />
des vorderen Reifens (Pirelli<br />
Diablo Supercorsa SP). Bereits nach<br />
knapp 1000 Kilometern zeigt er in der<br />
Laufflächenmitte deutliche Gebrauchsspuren.<br />
Das ist ungewöhnlich, denn bis<br />
vor Kurzem glänzte gerade die vordere<br />
Pelle mit hoher Laufleistung. Wir bleiben<br />
am Thema dran und berichten bei<br />
nächster Gelegenheit.<br />
Heute ergötzen wir uns einmal<br />
mehr an der grandiosen Präzision, mit<br />
der die Tuono in die Ecken sticht. Im<br />
Verbund mit dem leichtfüßigen Handling<br />
und der fantastischen Rückmeldung<br />
brennt der Pilot absolut zielsicher<br />
in und um die Bögen – ganz großes<br />
Kino! Selbst tiefes und kräftiges<br />
Hineinbremsen ist mit der Aprilia möglich.<br />
Allenfalls das Superbike RSV4,<br />
von dem die Tuono abstammt, oder<br />
Ducatis 1299 Panigale weisen ähnliche<br />
Eigenschaften auf. Außerdem spricht<br />
vor allem die Gabel fein an und steckt<br />
auch gröbere Schläge gekonnt weg. Am<br />
Fahrwerk der Tuono gibt’s lediglich die<br />
etwas mauen Bremsen zu beanstanden.<br />
Wer schnell hohe Geschwindigkeiten<br />
vernichten will, muss zupacken wie der<br />
sprichwörtliche Schmied.<br />
Das kann die KTM deutlich besser.<br />
Ihre Stopper beißen zu wie eine Hyäne<br />
im Fressrausch, lassen sich perfekt dosieren,<br />
sind äußerst transparent und<br />
unbezwingbar. Bei dieser Vorstellung<br />
staunen selbst die ebenfalls großartigen<br />
Monoblocks der Ducati. Beim Thema<br />
Ansprechverhalten der Federelemente<br />
und Feedback sieht’s leider anders<br />
aus. Einmal mehr trampeln Gabel<br />
und Federbein der KTM unsensibel<br />
über Unebenheiten hinweg – beinahe<br />
schon Tradition bei den hauseigenen<br />
Federelementen von WP Suspension.<br />
Dazu fehlt beim fröhlichen Kurven-<br />
Halali die nötige Rückmeldung speziell<br />
von der Front. Erschwerend kommt<br />
hinzu, dass die Serienreifen (Dunlop<br />
Sportsmart 2) eine gewisse Temperatur<br />
benötigen, die sie an kühlen und nassen<br />
Tagen nur schwerlich aufbauen.<br />
Einmal aufgewärmt, sperren sie sich<br />
zudem etwas gegen das Abwinkeln auf<br />
der Bremse. Richtig Laune macht dagegen<br />
die aufrechte Sitzposition mit entspanntem<br />
Kniewinkel, hohem und breitem<br />
Lenker und dem idealen Abstand<br />
zum Piloten.<br />
28 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
DATEN<br />
APRILIA<br />
TUONO V4 1100 RR<br />
ANTRIEB<br />
Vierzylinder-65-Grad-V-Motor, vier Ventile/<br />
Zylinder, 129,0 kW (175 <strong>PS</strong>) bei 11000/<br />
min*, 121 Nm bei 9000/min*, 1077 cm³,<br />
Bohrung/Hub: 81,0/52,3 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
13,0:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
48-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />
betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />
Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />
G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
63,0 Grad, Nachlauf: 107 mm,<br />
Radstand: 1445 mm, Upside-down-Gabel,<br />
Ø Gabelinnenrohr: 43 mm, einstellbar in<br />
Federbasis, Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein<br />
mit Umlenkung, einstellbar in<br />
Federbasis, Zug- und Druckstufe. Federweg<br />
vorn/hinten: 111/132 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />
3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen<br />
vorn: 120/70 ZR 17, hinten: 190/55 ZR 17,<br />
Erstbereifung: Pirelli Diablo Rosso Corsa,<br />
320-mm-Doppelscheibenbremse mit<br />
radial angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />
vorn, 220-mm-Einzelscheibe mit<br />
Zweikolben-Schwimmsattel hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
120,6 kW (164 <strong>PS</strong>) bei 227 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,2 s; 0 –150 km/h: 5,3 s;<br />
0 –200 km/h: 8,3 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 4,1 s; 100 –150 km/h: 3,6 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
255 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2060/920/1210 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 825/990 mm, Lenkerbreite:<br />
740 mm, 214 kg vollgetankt, v./h.:<br />
49,1/50,9 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnitts testverbrauch: 8,8 Liter/<br />
100 km, Tankinhalt 18,5 Liter, Reichweite:<br />
210 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat.neg. Federweg: 26 mm,<br />
Druckstufe: 8 K offen, Zugstufe: 10 K<br />
offen, Niveau: Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat.neg. Federweg: 15 mm, Druckstufe:<br />
1,5 U offen, Zugstufe: 1 K offen, Niveau:<br />
Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
16 490 Euro (inkl. Neben kosten)<br />
DUCATI<br />
MONSTER 1200 R<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />
112 kW (152 <strong>PS</strong>) bei 9250/<br />
min*, 131 Nm bei 7750/min*, 1198 cm³,<br />
Bohrung/Hub: 106,0/67,9 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
13,0:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
56-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />
betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />
Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />
G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
65,7 Grad, Nachlauf: 89 mm, Radstand:<br />
1509 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
48 mm, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein mit<br />
Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />
130/159 mm, Leichtmetall-Schmiederäder,<br />
3.50 x 17/6.00 x 17, Reifen vorn:<br />
120/70 ZR 17, hinten: 200/55 ZR 17, Erstbereifung:<br />
Pirelli Diablo Supercorsa SP,<br />
330-mm-Doppelscheibenbremse mit radial<br />
angeschlagenen Vierkolben-Festsätteln<br />
vorn, 245-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-Festsattel<br />
hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
101 kW (137 <strong>PS</strong>) bei 243 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,2 s; 0 –150 km/h: 5,4 s;<br />
0 –200 km/h: 9,0 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 4,4 s; 100 –150 km/h: 4,1 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
255 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2160/895/1195 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 825/1025 mm, Lenkerbreite:<br />
770 mm, 211 kg vollgetankt, v./h.:<br />
49,3/50,7 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnitts testverbrauch: 7,4 Liter/100<br />
km, Tankinhalt 17,5 Liter, Reichweite:<br />
236 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat.neg. Federweg: 40 mm,<br />
Druckstufe: 10 K offen, Zugstufe: 12 K<br />
offen, Niveau: Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat.neg. Federweg: 18 mm, Druckstufe:<br />
14 K offen, Zugstufe: 15 K offen, Niveau:<br />
Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
18390 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />
KTM<br />
1290 SUPER DUKE R<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-75-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />
127 kW (173 <strong>PS</strong>) bei 8870/<br />
min*, 144 Nm bei 6500/min*, 1301 cm³,<br />
Bohrung/Hub: 108,0/71,0 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
13,2:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
56-mm-Drosselklappen, hydraulisch<br />
betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-<br />
Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />
G-Kat, Kette, Traktionskontrolle<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
65,1 Grad, Nachlauf: 107 mm, Radstand:<br />
1482 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />
48 mm, einstellbar in Zug- und<br />
Druckstufe. Zentralfederbein ohne Umlenkung,<br />
einstellbar in Federbasis, Zugund<br />
Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />
120/156 mm, Leichtmetall-Gussräder, 3.50<br />
x 17/6.00 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17,<br />
hinten: 190/55 ZR 17, Erstbereifung: Dunlop<br />
Sportsmart 2, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit radial angeschlagenen<br />
Vierkolben-Festsätteln vorn, 240-mm-<br />
Einzelscheibe mit Zweikolben-Festsattel<br />
hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
114,7 kW (156 <strong>PS</strong>) bei 246 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,3 s; 0 –150 km/h: 5,5 s;<br />
0 –200 km/h: 8,9 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 5,5 s; 100 –150 km/h: 4,4 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
290 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2140/900/1280 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 830/1050 mm, Lenkerbreite:<br />
750 mm, 213 kg vollgetankt, v./h.:<br />
49,5/50,5 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnittstestverbrauch: 7,4 Liter/<br />
100 km, Tankinhalt 18 Liter, Reichweite:<br />
243 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat.neg. Federweg: 25 mm (nicht<br />
einstellbar), Druckstufe: 17 K offen,<br />
Zugstufe: 14 K offen, Niveau: Standard<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat.neg. Federweg: 24 mm,<br />
Druckstufe high/low: ganz offen/10 K offen,<br />
Zugstufe: 6 K offen, Niveau: Standard<br />
GRUNDPREIS<br />
15895 Euro (zzgl. Neben kosten)<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />
alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer; U=Umdrehungen; K=Klicks<br />
* Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung
BEWERTUNG<br />
max.<br />
Punkte<br />
APRILIA<br />
TUONO V4<br />
1100 RR<br />
DUCATI<br />
MONSTER<br />
1200 R<br />
KTM<br />
1290 SUPER<br />
DUKE R<br />
ANTRIEB<br />
Beschleunigung 10 8 8 8<br />
Durchzug 10 9 8 6<br />
Leistungsentfaltung 10 9 8 10<br />
Ansprechverhalten 10 8 8 9<br />
Lastwechselreaktion 10 8 9 9<br />
Laufkultur 10 8 10 9<br />
Getriebebetätigung 10 8 6 7<br />
Getriebeabstufung 10 10 9 6<br />
Kupplungsfunktion 10 8 8 9<br />
Traktionskontrolle 10 9 10 6<br />
Zwischensumme 100 85 84 79<br />
FAHRWERK<br />
Fahrstabilität 10 9 8 8<br />
Handlichkeit 10 9 8 7<br />
Kurvenstabilität 10 10 9 8<br />
Rückmeldung 10 9 7 5<br />
Fahrwerksabstimmung vorne 10 9 8 7<br />
Fahrwerksabstimmung hinten 10 8 8 7<br />
Bremswirkung 10 8 9 10<br />
Bremsdosierung 10 7 9 10<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 9 9 7<br />
ABS-Funktion 10 8 8 9<br />
Zwischensumme 100 86 83 78<br />
ALLTAG UND FAHRSPASS<br />
Sitzposition 10 9 8 10<br />
Windschutz 10 3 3 3<br />
Ausstattung 10 8 8 7<br />
Verbrauch 10 4 6 6<br />
Fahrspaß 10 9 9 9<br />
Zwischensumme 50 33 34 35<br />
GESAMTSUMME 250 204 201 192<br />
PLATZIERUNG 1. 2. 3.<br />
Kleine Stunt-Einlagen zwischendurch machen<br />
tierisch Laune und sorgen für beste<br />
Stimmung bei den Zuschauern<br />
Puristen aufgemerkt: Moderne<br />
Elektronik bringt Fun!<br />
Reichlich Spaß bereiten auch die<br />
Fahrassistenzen der Ducati. Hier ist alles<br />
an Bord, was die moderne Elektronik<br />
hergibt: drei voreingestellte Fahrmodi,<br />
dreifach einstellbares Motormapping<br />
(low, medium, high), dreistufiges<br />
und abschaltbares ABS, achtstufige<br />
Traktionskontrolle (DTC). Sämtliche<br />
Features lassen sich in den einzelnen<br />
Fahrmodi – Sport, Touring und Urban –<br />
beliebig kombinieren. Für die flotte<br />
Fortbewegung empfehlen wir das Mapping<br />
„high“. Es setzt die Gasbefehle<br />
schön direkt um, ohne hart zu lastwechseln.<br />
Auf „medium“ marschiert die<br />
Fuhre etwas verhaltener durchs Drehzahlband,<br />
liefert aber die gleiche Spitzenleistung.<br />
„Low“ bietet aus unserer<br />
Sicht zu wenig Punch. Wer diesen Modus<br />
dauerhaft aktiviert, braucht keine<br />
1200er, basta!<br />
30 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
Fortgeschrittene stellen das Ducati-<br />
ABS auf die schärfste Stufe (eins) und<br />
die TC auf drei. Vorsichtigere Naturen<br />
tasten sich von früher regelnden Positionen<br />
langsam an die persönliche Wohlfühl-Einstellung<br />
heran. Beide Assistenzen<br />
arbeiten sehr feinfühlig, zuverlässig<br />
und verändern ihr Regelverhalten je<br />
nach eingestellter Position spürbar.<br />
Doch Obacht: Obwohl das ABS auf der<br />
konservativsten Stufe (drei) früh eingreift,<br />
lässt es mitunter Stoppies zu.<br />
Ähnlich arbeitet das Tuono-ABS.<br />
Auch hier gilt: absolute Narrensicherheit<br />
in sämtlichen Fahrsituationen ausgeschlossen.<br />
Die weiteren elektronische<br />
Helfer arbeiten aber sehr sensibel<br />
und zuverlässig. Unsere Empfehlung:<br />
Modus „S“ (Sport), ABS auf Position<br />
eins, Traktionskontrolle auf Stufe drei.<br />
Zusätzlich bietet die Tuono eine dreistufige<br />
Wheelie-Control (AWC). Wer mit<br />
einer steigenden Front umgehen kann,<br />
deaktiviert dieses Feature. Denn im<br />
Schweinsgalopp bremst es den Vorwärtsdrang<br />
stark ein, obwohl das Vorderrad<br />
oftmals noch am Boden klebt.<br />
Dennoch lässt das System den Überschlag<br />
nach hinten zu. Insbesondere,<br />
wenn Heißsporne in den unteren Gängen<br />
das Gas brutal aufreißen.<br />
Und die KTM? Das zweistufige,<br />
ebenfalls abschaltbare ABS macht seine<br />
Sache sehr ordentlich und hält das<br />
Hinterrad deutlich zuverlässiger am<br />
Boden als die Konkurrenz. Anders sieht<br />
es bei der Traktionskontrolle aus. Das<br />
konservativ abgestimmte System bietet<br />
keine unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten<br />
und greift früh und vergleichsweise<br />
grob ein. Obendrein lässt<br />
es keine Wheelies zu – bei solch einem<br />
Fahrzeug eine echte Sünde.<br />
Kämpft die Ducati nun auf Augenhöhe?<br />
Ohne jeden Zweifel! Der sportlichen<br />
Aprilia muss sie sich nur knapp geschlagen<br />
geben, die KTM hält sie gar in<br />
Schach. Einstand gelungen. Definitiv!<br />
FAZIT<br />
APRILIA TUONO V4 1100 RR<br />
1. Schlicht atemberaubend, was<br />
die Aprilia vollführt. Geniales Fahrwerk,<br />
Mörderantrieb, Wahnsinns-<br />
Erlebnisfaktor: Für sportliches<br />
Angreifen führt kein Weg an der<br />
Italienerin vorbei. Nur die vergleichsweise<br />
mauen Bremsen,<br />
der hohe Spritverbrauch und der<br />
Lautstärkepegel nerven.<br />
DUCATI MONSTER 1200 R<br />
2. Die Monster gefällt mit ihrem<br />
unproblematischen Fahrverhalten,<br />
Diva-typische Zickereien kennt sie<br />
nicht. Dennoch ist sie kein weichgespültes<br />
Allerwelts-Bike, sondern<br />
eine charakterstarke, echte Ducati.<br />
Der Motor liefert bereits im Drehzahlkeller<br />
ordentlich Punch und<br />
läuft wunderbar geschmeidig. Auch<br />
das macht die Duc zu einem Freudenspender<br />
erster Güte. Allerdings<br />
lassen sich das die Italiener mit<br />
über 18 000 Euro teuer bezahlen.<br />
KTM 1290 SUPER DUKE R <br />
3. Bei ihrem Erscheinen vor rund<br />
zwei Jahren bügelte die Österreicherin<br />
die Konkurrenz nach Belieben.<br />
Spätestens jetzt ist das aber<br />
Geschichte. Stuckriges Fahrwerk,<br />
intransparentes Feedback und eine<br />
nicht mehr zeitgemäße Elektronik<br />
werfen sie zurück. Nach wie vor<br />
der Oberhammer ist jedoch der<br />
Motor. Allein deshalb ist die KTM<br />
eine Sünde wert.<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 31
PREMIERE<br />
MV AGUSTA BRUTALE 800<br />
32 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
BRUTAL<br />
COOL<br />
Text: Uwe Seitz; Fotos: MV Agusta<br />
MV Agusta hat die Brutale 800 ins Euro-<br />
4-Zeitalter gehoben und das gleich zu einer<br />
umfangreichen Modellpflege genutzt. Geblieben<br />
ist ein extrem sportliches Naked Bike,<br />
das eindeutig besser ist als die Vorgängerin.<br />
Wenn man rein nach den<br />
Leistungsdaten geht,<br />
ist Euro 4 ein Fluch für<br />
die Brutale. Wegen den<br />
neuen Regularien aus Brüssel büßt<br />
das 800er-Naked Bike nämlich neun<br />
<strong>PS</strong> auf die Vorgängerin ein. Und wer<br />
gibt schon freiwillig Leistung her?<br />
De facto hat die nötige Überarbeitung<br />
der Brutale 800 aber<br />
insgesamt extrem gut getan,<br />
denn das Team um<br />
R&D-Chef Brian Gillen<br />
hat das gesamte Motorrad<br />
angefasst und es<br />
nicht bei Abgas- und<br />
Lautstärkenverbesserung<br />
sowie einer entsprechenden<br />
Anpassung<br />
des Motors und<br />
dessen elektronischer<br />
Steuerung belassen. Auch<br />
das Chassis und das gesamte<br />
Elektronik-Paket wurden<br />
verbessert.<br />
So ist beispielsweise durch<br />
die neue Rahmenkonstruktion der<br />
Radstand um 20 auf 1400 Millimeter<br />
und der Nachlauf durch einen etwas<br />
flacheren Lenkkopfwinkel auf 1<strong>03</strong>,5<br />
Millimeter angewachsen. Was zunächst<br />
nach weniger Agilität klingt, ist ein<br />
echter Segen. Rührte nämlich die radikaler<br />
konstruierte Vorgänger-Brutale<br />
besonders in schnellen, lang gezogenen<br />
Kurven um die Front und konnte<br />
einem schon mal das Vertrauen und<br />
damit den Spaß in feister Schräglage<br />
rauben, erfreut einen die aktuelle<br />
800er in solchen Fahrsituationen jetzt<br />
mit feinster Stabilität und Zielgenauigkeit.<br />
Auch die Bremsstabilität hat sich<br />
merklich verbessert. Trotzdem begeistert<br />
die Brutale nach wie vor durch ein<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 33
DATEN<br />
MV AGUSTA BRUTALE 800<br />
ANTRIEB<br />
Dreizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />
Zylinder, 84,3 kW (116 <strong>PS</strong>) bei 11500/min*,<br />
83 Nm bei 7600/min*, 798 cm³, Bohrung/<br />
Hub: 79,0/54,3 mm, Verdichtung: 12,3:1,<br />
Zünd-/Einspritzanlage, 47-mm-Drosselklappen,<br />
hydraulisch betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />
Sechsganggetriebe, Kette<br />
FAHRWERK<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
65,5 Grad, Nachlauf: 1<strong>03</strong>,5 mm, Radstand:<br />
1400 mm, Ø Gabel innenrohr: 43 mm,<br />
Federweg v./h.: 125/124 mm<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x<br />
17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />
180/55 ZR 17, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />
220-mm-Einzelscheibe mit Doppelkolben-<br />
Schwimmsattel hinten, ABS<br />
GEWICHT<br />
(trocken) 175 kg*,<br />
Tankinhalt: 16,5 Liter Super<br />
GRUNDPREIS<br />
12680 Euro (zzgl. NK)*<br />
* Herstellerangabe<br />
sehr sportliches, sehr agiles Handling.<br />
Sie gibt zu jeder Zeit einen echten<br />
Sportler. Schnarchnasen werden auf<br />
dieser Brutale deshalb eher mit<br />
Schwächen konfrontiert als Sportskanonen.<br />
Dazu gehört etwa das Konstantfahrruckeln,<br />
das sich bei Schleichfahrten<br />
durch den Stadtverkehr oder bravem<br />
Einreihen in die Berufsverkehr-<br />
Karawane offenbart. Der aggressive<br />
Charakter der neuen Brutale 800 dürfte<br />
zarte Gemüter ganz grundsätzlich<br />
stören. Dieser Motor ist ein knurrender<br />
Köter, läuft rau – ohne damit allerdings<br />
zu nerven – und will ständig von der<br />
Kette. Die Ingenieure haben es trotz<br />
Euro 4 hinbekommen, dem Triple etwas<br />
mehr Drehmoment schon in unteren<br />
Drehzahlregionen abzuringen.<br />
Schön auch, dass MV das Rideby-Wire<br />
immer besser in den Griff bekommt.<br />
Die Gasannahme bei den Testbikes<br />
war tadellos. An allen drei fest<br />
programmierten Modi „Rain“, „Normal“<br />
und „Sport“ gibt es nichts zu meckern.<br />
Mir persönlich hat der harte Sport-<br />
Modus mit ultra-direktem Ansprechverhalten<br />
gut gefallen, wenn man das Bike<br />
laufen lassen konnte. Wer zwischendurch<br />
einmal durchatmen möchte,<br />
kann das mit der jetzt einfachen Modiwahl<br />
per rechtem Daumen auch während<br />
der Fahrt tun und in „Normal“<br />
schalten. Dann ist die Gasannahme<br />
sanfter und die maximale Leistung auf<br />
90 <strong>PS</strong> beschränkt. Die Motorbremse<br />
arbeitet in den einzelnen Modi unterschiedlich<br />
wie auch die separat in acht<br />
Stufen einstellbare Traktionskontrolle.<br />
In einem „Custom“-Modus kann sich<br />
34 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
jeder Fahrer ganz eigene Parameter<br />
von TC, Gasannahme und maximaler<br />
Leistung bis Motorbremse selbst erstellen<br />
– das funktioniert wirklich gut.<br />
Aber ein lammfrommes Postboten-<br />
Krad wird aus der Brutale auch auf<br />
diese Weise keins. Sie ist und bleibt<br />
ein sportliches Eisen. Die Sitzposition<br />
passt da perfekt. Das ist nicht unbequem,<br />
aber der Pilot sitzt sehr vorderradorientiert<br />
und in aggressiver Haltung<br />
über dem Lenkkopf platziert.<br />
Designer Adrian Morton bezeichnet<br />
die gestalterische Grundidee an der<br />
Brutale als „Faust“ – und das nimmt<br />
man ihm schon beim Umkreisen der<br />
nackten 800er ab. Das Bike ist bullig<br />
um den Motor konstruiert. Und so<br />
kommt auch von der gestalterischen<br />
Seite her mächtig Adrenalin und Angriffslust<br />
ins Spiel. Die Älteren von uns<br />
erinnern sich vielleicht an die Faust<br />
aus dem psychedelischen Beatles-Film<br />
Yellow Submarine – die führte auch<br />
nichts Gutes im Schilde.<br />
Doch die Brutale beweist auch Alltagstauglichkeit,<br />
und zwar in Form der<br />
nun hydraulisch betätigten Kupplung<br />
mit Anti-Hopping-Funktion, die weit<br />
weniger Handkraft als in der Vorgängerin<br />
verlangt. Und auch das abschaltbare<br />
ABS, das sicher arbeitet, ohne<br />
durch übertrieben konservative<br />
Abstimmung den grundsätzlichen<br />
Sportsgeist der Brutale zu stören,<br />
hilft durch den Alltag. Aufgrund<br />
von Euro 4 ist die Brutale natürlich<br />
auch leiser geworden,<br />
haben die Konstrukteure den<br />
wunderschönen Dreiender-<br />
Auspuff und auch die Airbox<br />
entsprechend modifiziert.<br />
Vermissen wird man auf dem<br />
Bike jedoch in Sachen klangliche<br />
Emotionen kaum etwas,<br />
denn nach wie vor dringt genug<br />
von diesem anturnenden<br />
Triple-Fauchen ans Fahrerohr.<br />
Verwöhnt wird der Sportsmann<br />
von einem voll einstellbaren Fahrwerk,<br />
das eindeutig auf der straffen<br />
Seite liegt, aber auch auf alltäglichen<br />
Straßen genug Komfort bietet, sofern<br />
man nicht die Prinzessin auf der Erbse<br />
raushängt. Dafür stimmt das Feedback<br />
der Komponenten. Klasse harmonieren<br />
die Pirelli Rosso III mit der Brutale und<br />
der sehr schön dosierbaren Bremse.<br />
Tief und punktgenau kann man damit<br />
in die Traumkurven auf der Hausstrecke<br />
hineinbremsen, um dann dem<br />
Triple wieder ordentlich die Sporen<br />
zur nächsten Herausforderung zu geben.<br />
Mit dieser Brutale 800 dürfte der<br />
Spaß kaum ein Loch haben. Und wen<br />
interessieren da am Ende die paar<br />
läppischen <strong>PS</strong> weniger?<br />
01<br />
02<br />
<strong>03</strong><br />
04<br />
01 Schmales, aber informatives Dashboard mit Ganganzeige,<br />
Traktionskontrolle- und Modi-Angaben<br />
02 Der gut funktionierende Schaltautomat mit Blipper-Funktion<br />
ist serienmäßig<br />
<strong>03</strong> Die Fahrmodi sind ganz leicht per Daumen während der Fahrt<br />
an der rechten Lenkerseite wählbar. Links lassen sich ebenso einfach<br />
die Cockpit-Anzeige bedienen und der Custom-Modus wählen<br />
04 Sportlich straff und voll einstellbar: die Brutale-Dämpfer<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 35
PREMIERE<br />
DUCATI XDIAVEL (S)<br />
LONG-<br />
BOARD<br />
Text: Peter Mayer; Fotos: Ducati<br />
Lang, stark, schwarz.<br />
Keine Zigarillos, kein<br />
Kaffee und doch aus<br />
Italien. Mit der XDiavel<br />
wagt sich Ducati zum<br />
ersten Mal ins Cruiser-<br />
Segment vor.<br />
01 Einstand: Cruiser-Konzept und Zahnriemen-Antrieb<br />
feiern bei Ducati in der<br />
XDiavel Premiere. Das Gummiband<br />
dämpft den Lastwechselschlag spürbar<br />
02 Mehr Leistung und Laufruhe: Über<br />
Öldruck gesteuerte, drehbare Hydraulikeinheiten<br />
ermöglichen variable Steuerzeiten<br />
des Desmo-Ventiltriebs<br />
01<br />
02<br />
36 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
Die blitzsauber abgefrästen<br />
Rippen der Abdeckungen<br />
des Ventiltriebs setzen sich<br />
optisch in den mächtigen<br />
Gussrädern fort, die gebürstete Aluschwinge<br />
korrespondiert mit den filigranen<br />
Blenden des Wasserkühlers, die<br />
240er-Walze im Heck hypnotisiert den<br />
Blick. Geschmack hin oder her, der<br />
Cruiser von Ducati sieht rattenscharf<br />
aus. Ein Cruiser? Von Ducati? Korrekt.<br />
Nach dem Muscle-Bike Diavel und dem<br />
Retro-Konzept Scrambler attackieren<br />
die Italiener mit der XDiavel nun das<br />
nächste Segment.<br />
Logisch, dass sich auch beim Neuankömmling<br />
das Erbgut aus Bologna<br />
wiederfindet. Aus der Multistrada<br />
stammt der 156 <strong>PS</strong> starke Motor. Der<br />
soll mit 1,6 Millimeter längerem Hub<br />
und damit auf 1262 cm³ vergrößertem<br />
Hubraum bereits bei 5000/min auf sein<br />
129 Nm hohes Drehmomentplateau<br />
klettern. In Sachen Fahrwerk übernimmt<br />
die Neue das Konzept der Monster-Familie.<br />
Der kurze Gitterrohrrahmen<br />
ist mit den Zylinderköpfen verschraubt,<br />
Schwinge und Federbein stützen sich<br />
an einer ebenfalls am Motorgehäuse<br />
ansetzenden Alubrücke ab.<br />
Trotz Euro 4 bollert der Vau-Zwo<br />
bassig-sonor vor sich hin. Wie war<br />
das? Cruiser. Tiefer Sitz, hoher Lenker,<br />
nach vorn gestreckte Beine. Sieht oft<br />
locker aus – und ist es selten. Doch<br />
die Mannen aus der Emilia Romagna<br />
haben es nicht übertrieben. Es sitzt<br />
sich gut ausbalanciert, der Bizeps<br />
hat Pause. Noch. Denn gibt sich der<br />
Motor bis 3000/min ganz nach Art<br />
des Hauses und stolpert noch ungelenk<br />
die Drehzahlleiter hoch,<br />
geht danach die Post ab. Wer nicht aufpasst,<br />
dem reißt es nach Kehren in den<br />
ersten beiden Gängen das Vorderrad<br />
nach oben. Und das bei einem Cruiser!<br />
Doch keine Angst. Erstens, weil die<br />
Duc-Entwickler der XDiavel mit drei<br />
Fahrmodi, Kurven-ABS und eben auch<br />
Traktionskontrolle die volle Elektronik-<br />
Packung spendierten. Und zweitens,<br />
weil sich der V2 mit seiner variablen<br />
Ventilsteuerung letztlich bestens erzogen<br />
gibt, übers gesamte Drehzahlband<br />
sauber am Gas hängt und Souveränität<br />
ausstrahlt. Cruisen oder rasen, der<br />
Antrieb der XDiavel kann beides.<br />
Wer nicht aufpasst, dem reißt<br />
es das Vorderrad hoch.<br />
Und das bei einem Cruiser!<br />
Was auch für das Fahrwerk gilt – trotz<br />
1615 Millimeter langem Radstand, 60<br />
Grad flachem Lenkwinkel und der imposanten<br />
240er-Walze auf dem Hinterrad.<br />
Erstaunlich, wie mühelos die Maschine<br />
in die Kurven fällt und sauber<br />
die Spur hält. Erst auf Verwerfungen<br />
zerrt der Macho-Schlappen an der Linie.<br />
Klasse: der Zahnriemen. Das karbonverstärkte<br />
Gummiband schluckt<br />
den Lastwechselschlag am Kurvenscheitelpunkt<br />
nahezu restlos weg. Und<br />
tröstet damit vielleicht auch ein wenig<br />
über die etwas schwer zu ziehende<br />
Kupplung oder das straff abgestimmte<br />
Sachs-Federbein hinweg – und den<br />
Preis. Denn mit 19 890<br />
Euro für die Basisversion<br />
und 22 890 Euro<br />
für die S-Ausgabe, die<br />
optisch gepimpt und<br />
mit einem hochwertigeren<br />
Bremssattel<br />
DATEN<br />
DUCATI<br />
XDIAVEL (S)<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-90-Grad-V-Motor, vier Ventile/Zylinder,<br />
115 kW (156 <strong>PS</strong>) bei 9500/min,<br />
129 Nm bei 5000/min, 1262 cm 3 , Bohrung/<br />
Hub: 106,0/71,5 mm, Verdichtung: 13:1,<br />
Zünd-/Einspritzanlage, 56-mm-Drosselklappen,<br />
mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />
Sechsganggetriebe, Zahnriemen<br />
FAHRWERK<br />
Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel: 60<br />
Grad, Nachlauf: 130 mm, Radstand: 1615<br />
mm, Ø Gabel innenrohr: 50 mm, Federweg<br />
v./h.: 120/120 mm<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/8.00 x<br />
17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17/, hinten:<br />
240/45 ZR 17, 320-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit Vierkolben-Festsätteln vorn,<br />
265-mm-Einzelscheibe mit<br />
Zweikolben-Festsattel hinten, ABS<br />
GEWICHT<br />
(vollgetankt) 247 kg,<br />
Tankinhalt: 18,0 Liter Super<br />
GRUNDPREIS<br />
19890 Euro (22890 Euro) (zzgl. NK)<br />
Herstellerangaben<br />
sowie DLC (Diamond Like Carbon)-beschichteten<br />
Standrohren der Marzocchi-Gabel<br />
technisch aufgerüstet ist,<br />
wandert ein dickes Säckchen Kohle<br />
über den Ladentresen. Aber mal ehrlich:<br />
Sieht er nicht rattenscharf aus,<br />
Ducatis erster Cruiser?<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 37
TEST<br />
SINGLE VS. VIERZYLINDER: KTM 690 DUKE R UND SUZUKI GSR 750<br />
LEISTUNGS<br />
38 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
DICHTER<br />
Auf den ersten Blick spricht wenig für einen Vergleich dieser Bikes. Ein- gegen<br />
Vierzylinder, 75 gegen 106 <strong>PS</strong>, 10295 gegen 8590 Euro. Doch etwas eint KTM 690<br />
Duke R und Suzuki GSR 750: Jedes <strong>PS</strong> hat das gleiche Gewicht zu bewegen.<br />
Text: Stefan Glück; Fotos: fact<br />
<strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 39
WAS REIFEN IST NEU?<br />
KTM<br />
690 DUKE R<br />
MOTOR<br />
• 4,5 mm geringerer Hub (Bohrung/Hub<br />
105/80 mm statt 102/84,5 mm)<br />
• Spitzenleistung von 70 auf 75 <strong>PS</strong> erhöht<br />
• Zweite Ausgleichswelle<br />
• Ventiltrieb geändert (die Nockenwelle<br />
betätigt die Einlassventile über Schlepp hebel<br />
direkt und die Auslassventile über einen<br />
Gabelkipphebel)<br />
• Resonanzkammer im Ansaugtrakt für<br />
homogeneren Gasfluss<br />
• Ansaugquerschnitt von 46 auf 50 mm<br />
vergrößert<br />
• Drehzahllimit von 8400/min auf 9000/min<br />
erhöht<br />
• Sekundärluftsystem<br />
Während üblicherweise<br />
aller guten Dinge derer<br />
drei sind, ist das verbindende<br />
Element in diesem<br />
Fall eine Zwei. Denn sowohl bei der<br />
Suzuki GSR 750 ABS als auch bei der<br />
KTM 690 Duke R hat sich jedes <strong>PS</strong> um<br />
die Überwindung des Massenträgheitsmoments<br />
von ziemlich genau zwei Kilogramm<br />
zu bemühen. Die Art und Weise,<br />
wie das geschieht, könnte unterschiedlicher<br />
aber kaum sein. Einschub: Zwar<br />
hat die 1900 Euro günstigere R-lose<br />
Duke dasselbe Leistungsgewicht, doch<br />
zum einen sind wir hier bei <strong>PS</strong>, und<br />
zum anderen: Warum sollte man Claudia<br />
Roth daten, wenn man auch Sarah<br />
Wagenknecht haben kann? Ein schräger<br />
Vergleich, zugegeben, deshalb zurück<br />
zum Thema.<br />
Die GSR ist eine Suzuki vom alten<br />
Schlag. Viel Motorrad für wenig Geld<br />
lautet das Motto. Ihr Antrieb stammt im<br />
Prinzip aus der GSX-R 750, wurde aber<br />
für den Einsatz im Naked Bike deutlich<br />
gesoftet. So stemmt er hier nurmehr<br />
106 <strong>PS</strong> bei 10000/min anstelle von 150<br />
<strong>PS</strong> bei 13200/min auf die Kurbelwelle.<br />
Das hört sich jetzt zwar dramatisch an,<br />
aber keine Sorge, für den Spaß auf der<br />
Landstraße bleibt noch genügend<br />
Dampf übrig. Zumindest, solange man<br />
dem per Doppeldrosselklappen-System<br />
versorgten Vierer kräftig die Sporen<br />
gibt. Zwar gibt er seine Leistung gleichmäßig<br />
und stets von leichten, hochfrequenten<br />
Vibrationen begleitet ab, doch<br />
bis 5000/min ist das Lüftchen ein eher<br />
laues. Dann aber krempelt er die Ärmel<br />
hoch, um ab 8000/min energisch vorwärts<br />
zu stürmen. Der Gipfel ist dann<br />
bei 11400/min erreicht. Wer aber Drehzahl<br />
sät, wird Schaltvorgänge ernten!<br />
Und Lastwechsel! Die Stepperei im<br />
sechsstufigen Schaltwerk geht einem<br />
40 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
01 Per linkem Lenkerschalter lassen<br />
sich die Cockpitanzeigen ändern sowie<br />
die Einstellungen von ABS, Traktionskontrolle<br />
und Mapping konfigurieren.<br />
Hauptansicht des TFT-Displays<br />
im großen Bild<br />
02 Erinnert irgendwie an einen<br />
Dyson-Staubsauger, ist aber durchaus<br />
praktisch: Airbox mit transparentem<br />
Deckel zwecks Sichtkontrolle<br />
<strong>03</strong> Der Motor ist schlicht der Hammer.<br />
Diese Kombination aus Leistung<br />
und Laufkultur gab es bei einem Einzylinder<br />
noch nie<br />
04 Feine Teile: gegossene Aluminium-Schwinge<br />
und zweigeteiltes Kettenblatt.<br />
Innen Alu, außen Stahl<br />
01<br />
02<br />
<strong>03</strong><br />
04<br />
zwar leicht von der Hand, pardon Fuß,<br />
die Rastung dürfte aber präziser sein.<br />
Sie ist spätestens dann nötig, wenn<br />
die Duke R mit von der Partie ist. Was<br />
die Österreicher aus dem für <strong>2016</strong><br />
kräftig überarbeiteten Single gemacht<br />
haben, ist schlicht begeisternd (siehe<br />
auch Kasten „Was ist neu?“). Vom konzeptbedingten<br />
Hacken unter 3000 Touren,<br />
in hohen Gängen auch unter deren<br />
4000 mal abgesehen, ist der Big-Single<br />
sehr gut darin, seine Einzylindrigkeit zu<br />
verleugnen. Mit bis dato bei Serieneintöpfen<br />
ungeahnter Drehfreude und<br />
Spontanität dreht er gierig und druckvoll<br />
hoch, bis der Begrenzer bei 9000/<br />
min dem Treiben ein Ende setzt.<br />
Ballermann versus Drehorgel<br />
Bis auf den Akrapovic-Endtopf ist der<br />
Antrieb der Duke R mit der Standardversion<br />
identisch. Im Gegensatz zu<br />
Fahrwerk und Bremsen. Vorne wie<br />
hinten sorgen bis auf die Vorspannung<br />
der Upside-down-Gabel vollständig<br />
einstellbare WP-Komponenten für feines<br />
Ansprechen, klare Rückmeldung<br />
und knackige Dämpfung. Unglaublich<br />
ist das wuselige Handling der KTM. Sie<br />
reagiert auf kleinste Impulse. Im Vergleich<br />
zu der für sich betrachtet auch<br />
nicht eben trägen GSR fährt sich die<br />
Duke wie das sprichwörtliche Fahrrad.<br />
Bei der forcierten Hatz durchs Winkelwerk<br />
stellt sich die Sache dann beispielsweise<br />
wie folgt dar: Vorne dran<br />
die Suzuki, deren Pilot hoch konzentriert<br />
gegen die Unzulänglichkeiten der<br />
wohl recht günstig eingekauften Komponenten<br />
kämpft. Die vordere Bremse<br />
agiert arg stumpf, zudem regelt das<br />
nicht abschaltbare ABS sehr defensiv,<br />
das heißt viel zu früh. Böse Zungen behaupten,<br />
es beschäftigt sich primär mit<br />
dem Lösen der Bremse und nicht mit<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 41
SUZUKI<br />
GSR 750 ABS<br />
dem Schließen. Das vorne wie hinten<br />
nur in der Federvorspannung einstellbare<br />
Fahrwerk ist generell straff abgestimmt,<br />
spricht aber besonders hinten<br />
nicht wirklich feinfühlig an. Bei der Upside-down-Gabel<br />
kommt die Dämpfung<br />
schnell an ihre Grenzen. Das verhältnismäßig<br />
hohe Gewicht der GSR verlangt<br />
nach viel Einsatz in schnellen Wechselkurven.<br />
Die umrundet sie mit neutralem<br />
Fahrverhalten, bis die zart über den<br />
Asphalt streifenden Fußrasten das Ende<br />
des schrägen Treibens anmahnen.<br />
Derweil fährt der Duke-Pilot gemütlich<br />
hinterher und freut sich über seinen<br />
Logenplatz. Er überlegt sich, ob er<br />
dem Kollegen da vorn mal eben rechts<br />
oder mal links das Vorderrad zeigen<br />
soll, um ihn zu demoralisieren. Die mit<br />
Metzeler M7 RR bereifte Duke biegt auf<br />
Schenkeldruck ab, bleibt bis in tiefste<br />
01<br />
42 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
02<br />
<strong>03</strong><br />
04<br />
01 Der Vierzylinder stammt aus der<br />
GSX-R 750 und wurde für den Einsatz<br />
im Naked Bike stark überarbeitet und<br />
dabei deutlich gezähmt. Fast ein Drittel<br />
seiner Leistung hat er eingebüßt<br />
02 Die doppelte Schwimmsattel-Anlage<br />
geht recht stumpf zu Werke, zudem<br />
regelt das ABS sehr defensiv.<br />
Lasche Dämpfung der Gabel<br />
<strong>03</strong> Die Cockpit-Anzeige ist zwar gut<br />
ablesbar, geizt aber mit Informationen.<br />
Auch stehen keine verschiedenen<br />
Mappings zur Wahl<br />
04 Stahl, gerne auch schwarz lackiert,<br />
ist ein beliebter Werkstoff an<br />
der Suzuki, wie hier bei Schwinge,<br />
Kettenblatt und Auspuff<br />
DATEN<br />
KTM<br />
690 DUKE R<br />
ANTRIEB<br />
Einzylinder-Viertaktmotor, vier Ventile,<br />
55 kW (75 <strong>PS</strong>) bei 8000/min*, 74 Nm bei<br />
6500/min*, 693 cm³, Bohrung/Hub:<br />
105,0/80,0 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
12,7:1, Zünd-/Einspritzanlage, 50-mm-<br />
Drosselklappe, hydraulisch betätigte<br />
Mehrscheiben-Ölbad-Anti-Hopping-Kupplung,<br />
Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette,<br />
Traktionskontrolle<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Gitterrohrrahmen aus Stahl, Lenkkopfwinkel:<br />
63,5 Grad, Nachlauf: 122 mm, Radstand:<br />
1466 mm, Upside-down-Gabel,<br />
Ø Gabelinnenrohr: 43 mm, einstellbar in<br />
Zug- und Druckstufe. Zentralfederbein mit<br />
Umlenkung, einstellbar in Federbasis,<br />
Zug- und Druckstufe. Federweg vorn/hinten:<br />
150/150 mm, Leichtmetall-Gussräder,<br />
3.50 x 17/5.00 x 17, Reifen vorn: 120/70 ZR<br />
17, hinten: 160/60 ZR 17, Erstbereifung:<br />
Metzeler M7 RR, 320-mm-Scheibenbremse<br />
mit radial angeschlagenem Vierkolben-<br />
Monoblock-Festsattel vorn, 240-mm-<br />
Scheibe mit Einkolben-Schwimmsattel<br />
hinten, ABS, Traktionskontrolle<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
51 kW (69 <strong>PS</strong>) bei 195 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,8 s; 0 –150 km/h: 7,7 s;<br />
0 –200 km/h: ----<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 6,6 s; 100 –150 km/h: 6,0 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
188 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2100/900/1300 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 850/1110 mm, Lenkerbreite:<br />
795 mm, 165 kg vollgetankt, v./h.:<br />
49,8/51,2 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei.<br />
Durchschnitts testverbrauch: 6,6 Liter/100<br />
km, Tankinhalt 14 Liter, Reichweite: 210 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat.neg. Federweg: 28 mm,<br />
Druckstufe: 12 K offen,<br />
Zugstufe: 15 K offen<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat.neg. Federweg: 20 mm, Druckstufe:<br />
Low 20 K offen, High ganz offen, Zugstufe:<br />
14 K offen<br />
GRUNDPREIS<br />
10295 Euro, Test maschine:<br />
10295 Euro (jeweils zzgl. Neben kosten)<br />
SUZUKI<br />
GSR 750 ABS<br />
ANTRIEB<br />
Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />
Zylinder, 78 kW (106 <strong>PS</strong>) bei 10000/min*,<br />
80 Nm bei 9000/min*, 749 cm³, Bohrung/<br />
Hub: 72,0/46,0 mm, Verdichtungsverhältnis:<br />
12,3:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
32-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />
betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />
Sechsganggetriebe, G-Kat, Kette<br />
CHASSIS & BREMSEN<br />
Brückenrahmen aus Stahlrohr, Lenkkopfwinkel:<br />
64,8 Grad, Nachlauf: 104 mm,<br />
Radstand: 1450 mm, Upside-down-Gabel,<br />
Ø Gabelinnenrohr: 41 mm, einstellbar in<br />
Federbasis. Zentralfederbein mit Umlenkung,<br />
einstellbar in Federbasis. Federweg<br />
vorn/hinten: 120/135 mm, Leichtmetall-<br />
Gussräder, 3.50 x 17/5.50 x 17, Reifen vorn:<br />
120/70 ZR 17, hinten: 180/55 ZR 17, Erstbereifung:<br />
Bridgestone BT 016 „EE“,<br />
310-mm-Doppelscheibenbremse mit<br />
Doppelkolben-Schwimmsätteln vorn,<br />
240-mm-Einzelscheibe mit Zweikolben-<br />
Schwimmsattel hinten, ABS<br />
PERFORMANCE<br />
MAX. HINTERRADLEISTUNG**<br />
72 kW (98 <strong>PS</strong>) bei 212 km/h<br />
BESCHLEUNIGUNG**<br />
0 –100 km/h: 3,3 s; 0 –150 km/h: 6,3 s;<br />
0 –200 km/h: 12,5 s<br />
DURCHZUG**<br />
50 –100 km/h: 5,4 s; 100 –150 km/h: 5,3 s<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT*<br />
225 km/h<br />
MAßE UND GEWICHT<br />
Länge/Breite/Höhe: 2110/850/1250 mm,<br />
Sitz-/Lenkerhöhe: 810/1020 mm, Lenkerbreite:<br />
700 mm, 214 kg vollgetankt, v./h.:<br />
51,1/48,9 %<br />
VERBRAUCH<br />
Kraftstoffart: Super bleifrei. Testverbrauch:<br />
7,2 Liter/100 km, Tankinhalt<br />
17,5 Liter, Reichweite: 240 km<br />
SETUP<br />
SETUP GABEL<br />
stat.neg. Federweg: 19 mm,<br />
Vorspannung: 2 Ringe sichtbar<br />
SETUP FEDERBEIN<br />
stat.neg. Federweg: 15 mm<br />
Vorspannung 4 von 5 Stufen<br />
GRUNDPREIS<br />
8590 Euro, Test maschine:<br />
8590 Euro (jeweils zzgl. Neben kosten)<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE<br />
alle Dämpfungseinstellungen von komplett geschlossen gezählt; statischer negativer Federweg senkrecht stehend ohne Fahrer;<br />
U=Umdrehungen; K=Klicks * Herstellerangabe ** <strong>PS</strong>-Messung<br />
<strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 43
Schräglagen ebenfalls neutral und berechenbar.<br />
Ob in Schräglage drücken<br />
oder Hanging-off, sie macht alles mit.<br />
Drei Mappings hat die R: Street,<br />
Sport und Rain. Sie beeinflussen nicht<br />
nur die Charakteristik des Motors, sondern<br />
auch die Arbeitsweise der schräglagenabhängigen<br />
Traktionskontrolle<br />
und des ABS. Den Regenmodus haben<br />
wir beim Testmotorrad gleich wieder<br />
ausgeschaltet, er erkannte Regelbedarf,<br />
wo es definitiv keinen gab. Sobald auch<br />
nur ein Hauch Schräglage anlag, kappte<br />
er beim Beschleunigen sofort spürbar<br />
die Leistung. Dieselbe Strecke ging mit<br />
gleichem fahrerischen Einsatz und im<br />
selben Tempo im Straßenmodus ohne<br />
Probleme und korrekterweise ohne Eingriffe<br />
der Elektronik.<br />
Der Sportmodus macht sich primär<br />
durch eine harte Gasannahme samt<br />
MESSWERTE<br />
Motorleistung<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Suzuki GSR 750<br />
77,4 kW (105 <strong>PS</strong>) bei 10 400/min<br />
76 Nm bei 9100/min<br />
KTM 690 Duke R<br />
57,6 kW (78 <strong>PS</strong>) bei 8300/min<br />
75 Nm bei 6800/min<br />
kW <strong>PS</strong><br />
40<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />
Motordrehzahl in 1/min x 1000<br />
entsprechenden Lastwechselreaktionen<br />
bemerkbar. Ob das System am<br />
Testmotorrad fehlerhaft funktionierte,<br />
oder das Verhalten unter die Rubrik<br />
„It‘s not a bug, it‘s a feature“ einzusortieren<br />
ist, war in der zur Verfügung<br />
stehenden Zeit nicht herauszufinden.<br />
Dennoch: Bei gleichem Fahrkönnen<br />
ist es ein Leichtes, mit der KTM der<br />
Suzuki zu folgen. Umgekehrt ist es eine<br />
anspruchsvolle Aufgabe. Einerseits. Andererseits<br />
gibt sich die GSR diesseits<br />
des „Highway to hell“-Modus als das<br />
bekömmlichere, weil weniger aggressive<br />
Motorrad. Im sechsten Gang durchs<br />
Dorf? Kein Problem. Okay, großartige<br />
Beschleunigung ist am Ortsausgang<br />
nicht zu befürchten, aber die Plomben<br />
bleiben drin. Der Durchzug aus niedrigen<br />
Drehzahlen ist definitiv nicht die<br />
Paradedisziplin der Duke. Ihr Single<br />
Drehmoment in Nm<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
möchte stets über 3000/min gehalten<br />
werden. Wobei diese Schaltbox mit etwas<br />
mehr Sorgfalt und Nachdruck als<br />
bei der Suzuki bedient werden will,<br />
sollen die Gänge richtig sitzen.<br />
Dafür sitzt der Fahrer selbst auf ihr<br />
sehr gut. Im direkten Vergleich zur<br />
GSR scheint sie keinen Tank zu haben,<br />
so schmal ist der Knieschluss. Der<br />
Oberkörper ist sogar aufrechter als<br />
auf der GSR. Insgesamt bietet die Duke<br />
sehr viel Platz zum Turnen. Die GSR<br />
lässt ihrem Fahrer weniger Luft für<br />
Leibesübungen, hinter dem hohen und<br />
breiten Tank sitzt man eher in statt auf<br />
dem Bike. Halt findet man an einem<br />
gewöhnlichen Rohrlenker. Die Bremse<br />
wird von einer konventionellen Pumpe<br />
angesteuert, der Hebel ist einstellbar.<br />
Insgesamt merkt man der GSR den<br />
Kostendruck schon an. Neben den bereits<br />
erwähnten Federelementen fallen<br />
besonders die Schwimmsättel sowie<br />
Schwinge und Auspuff aus ebenso<br />
schnödem wie schwerem Stahl auf.<br />
Hier schlägt die Stunde der „ERR“:<br />
Es ist schon der blanke<br />
Suzuki GSR 750 Konifizierter Lenker, Radialbremspumpe,<br />
Monoblock-Bremszange und<br />
Wahnsinn, 77,4 was kW die (105 Österreicher<br />
heute 76 Nm aus bei dem 9100/min Ein<br />
farbiges TFT-Display mit Nachtmodus<br />
<strong>PS</strong>) bei 10 400/min<br />
zylinder holen. Gemessene,<br />
KTM Duke 690 R erfreuen nicht nur das Auge. Die feine,<br />
mutmaßlich 57,6 standfeste kW (78 <strong>PS</strong>) bei 78 8300/min <strong>PS</strong><br />
bei 8300/min 75 Nm attestiert bei 6800/min gegossene Aluschwinge hat die Standardversion<br />
auch, jedoch nicht den<br />
der<br />
Prüfstand. Auch der gleichmäßige<br />
Kurvenverlauf gefällt.<br />
Da fällt der Verzicht auf reichlich vorhandenen Torx-Schrauben<br />
Seitenständer aus Aluminium. Die<br />
den Bereich unter 3000/min sahen in früheren Jahren allerdings<br />
leicht. Ebenfalls beinahe deutlich hochwertiger aus.<br />
mustergültig, wenngleich Dennoch bleibt die kleine Duke ein<br />
nicht so beeindruckend sind ebenso teurer wie faszinierender, radikaler<br />
Wetzhobel für die schnelle Runde<br />
die Kurven der Suzuki. Aus<br />
dieser Tabelle gehen nicht<br />
am Sonntagmorgen auf möglichst<br />
die in diesem Test ermittelten<br />
hohen Verbräuche her<br />
verkehrsarmen Straßen. Die GSR kann<br />
vor. Sie erklären sich dadurch,<br />
dass sie ausnahms<br />
aber auf die Distanz und im täglichen<br />
zwar im Sprint nicht ganz mithalten, ist<br />
weise auch die verbrauchsintensiven<br />
Fotofahrten<br />
auch mit den monetären Ressourcen<br />
Gebrauch das umgänglichere Bike, das<br />
beinhalten.<br />
schonend umgeht.<br />
Leistung an der Kurbelwelle, Messungen auf Dynojet-Rollenprüfstand 250
4<br />
2<br />
5<br />
6<br />
3<br />
1<br />
2<br />
1<br />
4<br />
3 5<br />
6<br />
Verfügbar ab<br />
März <strong>2016</strong><br />
BEWERTUNG<br />
max.<br />
Punkte<br />
KTM<br />
690<br />
DUKE R<br />
SUZUKI<br />
GSR 750<br />
ABS<br />
ANTRIEB<br />
Beschleunigung 10 3 4<br />
Durchzug 10 2 4<br />
Leistungsentfaltung 10 5 6<br />
Ansprechverhalten 10 8 7<br />
Lastwechselreaktion 10 7 7<br />
Laufkultur 10 6 8<br />
Getriebebetätigung 10 7 9<br />
Getriebeabstufung 10 8 8<br />
Kupplungsfunktion 10 7 6<br />
Traktionskontrolle 10 8 –<br />
Zwischensumme 100 61 59<br />
FAHRWERK<br />
Fahrstabilität 10 7 7<br />
Handlichkeit 10 10 7<br />
Kurvenstabilität 10 8 6<br />
Rückmeldung 10 9 7<br />
Fahrwerksabstimmung vorne 10 8 7<br />
Fahrwerksabstimmung hinten 10 8 7<br />
Bremswirkung 10 9 7<br />
Bremsdosierung 10 9 6<br />
Aufstellmoment<br />
beim Bremsen<br />
10 8 8<br />
ABS-Funktion 10 8 6<br />
Zwischensumme 100 84 68<br />
ALLTAG UND FAHRSPASS<br />
Sitzposition 10 8 7<br />
Windschutz 10 1 1<br />
Ausstattung 10 8 3<br />
Verbrauch 10 6 5<br />
Fahrspaß 10 9 7<br />
Zwischensumme 50 32 23<br />
GESAMTSUMME 250 177 150<br />
PLATZIERUNG 1. 2.<br />
NEU <strong>2016</strong><br />
FAZIT<br />
KTM 690 DUKE R Die Duke R ist in diesem Vergleich<br />
1. klarer Sieger nach Punkten. Sie ist mit all den elektronischen<br />
Helferlein nicht nur deutlich besser ausgestattet<br />
als die Suzuki, auch die Fahrwerkskomponenten<br />
und etliche Bauteile wie Bremssättel, Schwinge, Hebel,<br />
Rasten etc. sind deutlich hochwertiger. Die Fahreigenschaften<br />
sind eine Klasse für sich. Allerdings kostet die<br />
Duke auch 1705 Euro mehr.<br />
SUZUKI GSR 750 ABS Zweiter Sieger ist gleich erster<br />
Verlierer? So muss man das nicht sehen, denn<br />
2.<br />
die <strong>PS</strong>-spezifischen Anforderungen spielen der extrem<br />
ausgelegten R-Version der Duke in die Hände. Beim<br />
Vergleich der Suzuki mit der fast gleich teuren Standard-<br />
Duke werden die Karten neu gemischt. Dennoch bleibt<br />
bei der GSR in Sachen Federelemente und Bremsen einige<br />
Luft nach oben. Der Antrieb hingegen kann durchaus<br />
überzeugen. Umgänglich im Alltag, und wenn es gilt:<br />
zwei Gänge runterschalten, orgeln lassen und ab dafür!<br />
Stromlinienförmiges Deutlich größere<br />
Design, besonders für Eigenstabilität durch<br />
hohe Geschwindigkeiten optimierten Luftstrom<br />
Mehrteiliger E<strong>PS</strong>-Kern<br />
mit unterschiedlichen<br />
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Mitunter wünscht man sich<br />
etwas so sehr, dass man<br />
davon träumt. „Das Erwachen<br />
heute war fürchterlich<br />
enttäuschend! Im Traum hatte ich<br />
einen Vollbart, im Spiegel aber sah ich<br />
dann wieder nur diesen unwürdigen<br />
Flaum!“, stammelte mir damals mein<br />
Schulkollege zu. Ich konnte ihn sehr<br />
gut verstehen: „Letzte Woche träumte<br />
ich, dass ich endlich 1,80 Meter groß<br />
wäre, aber in der Früh blieben davon<br />
wieder nur lächerliche 1,58 über! Ich<br />
hatte so einen Zorn, dass ich mir das<br />
Nutella-Brot auf die Stirn drückte!“<br />
An weitere derartige Träume kann<br />
ich mich nicht erinnern. Bis auf einen:<br />
den Traum vom Wheelen. Mittlerweile<br />
war ich dreißig Jahre alt, ein routinierter<br />
Motorradfahrer, aber halt einer, der<br />
immer mit beiden Rädern Bodenkontakt<br />
hielt. Und dann schwärmte mir der<br />
legendäre Professor Franz Plassnik einen<br />
Nachmittag lang vor, wie erhebend<br />
das Gefühl ist, wenn das Vorderrad in<br />
den Himmel zeigt und man Hunderte<br />
Meter weit dahinfährt.<br />
Natürlich habe ich es versucht. Allerdings<br />
hob das Vorderrad nie mehr<br />
als zehn Zentimeter ab, weil die Gashand<br />
den Aufstieg der Front sofort wieder<br />
unterdrückte. Erst in der Nacht gelang<br />
es mir dann. Es war einfach fantastisch!<br />
Ich hob die Maschine spielerisch<br />
an, freute mich mörderisch über<br />
die steil aufragende Front, schaute<br />
links am Tank vorbei auf die Straße<br />
und röhrte kilometerweit auf dem Hinterrad<br />
durch die Welt. Unfassbar herr-<br />
lich! Weltklasse! Aber leider eben nur<br />
ein Traum – im wahrsten Sinne des<br />
Wortes. Mit einem abrupten Ende. „Warum<br />
hast du mich denn aufgeweckt?!“,<br />
grummelte ich meine Fee an, die mich<br />
dann gleich richtig in den Boden der<br />
Realität schraubte: „Du hast in zwanzig<br />
Minuten einen Termin beim Zahnarzt.“<br />
Wildes Wheelen jenseits von<br />
Kontrolle<br />
Die nächsten zwanzig Jahre – bis zu<br />
meiner Begegnung mit dem „Real Free<br />
Wheelie Trainer“ – waren dann geprägt<br />
vom wilden Wheelen jenseits von Kontrolle.<br />
Es hat mich zwar nie wirklich aufgebockt<br />
(sieht man von der im letzten<br />
Heft beschriebenen Monster-Schrottung<br />
ab), aber es war immer volles<br />
Risiko und ein adrenalingesteuertes<br />
Wüten, das nach schierer Motorleistung<br />
und viel Geschwindigkeit verlangte.<br />
Und obwohl ich die Kilogixxer auf<br />
Höhe eines mit winkenden Buben gefüllten<br />
Autobusses bei 120 km/h im<br />
Zweier aufreißen und dann am Hinterrad<br />
Hunderte Meter weit fahren konnte,<br />
bis mich der Begrenzer bei 196 auf der<br />
Uhr runterholte, war ich nicht blöd genug<br />
zu glauben, dass ich die Wheelerei<br />
DER<br />
WHEELIE<br />
TRAUM
Text: Zonko; Fotos: andreasriedmann.at<br />
Nach der doch schon lange<br />
zurückliegenden Erfindung<br />
der Schiffsschraube hat ein<br />
Österreicher endlich wieder<br />
etwas Weltbewegendes<br />
erschaffen: den „Real Free<br />
Wheelie Trainer“. Eine<br />
Maschine für das Leben<br />
auf der Kippe.<br />
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<strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 47
01 Von Profi-Wheeler Stefan Brokisch gibt es die wichtigen Tipps zum<br />
richtigen Bewegungsablauf – wann gibt man Gas, wie lässt man die Kupplung<br />
raus... Wenn alles passt und sauber ineinander greift, geht es im<br />
letzten Level ans Hochnehmen der Maschine in die Galerie. Weltklasse!<br />
02 Das zonk‘sche „Posing“ ist schon titelverdächtig, bis zur Teilnahme an<br />
den nächsten Stunt-Weltcups braucht es nur noch ein bissl. Die Nachfolge<br />
von Stunt-Legende Chris Pfeiffer ist aber fest im Blick<br />
01<br />
02<br />
beherrschen würde. In den Dreier zu<br />
schalten war mir zum Beispiel nicht<br />
möglich. Und auch das Spiel mit der<br />
Hinterradbremse war mir doch zu sehr<br />
multitasking.<br />
Ich dosierte die Höhe des Vorderrads<br />
ausschließlich mit dem Gas. Funktionierte<br />
immer top. Selbst als ich die<br />
rosarote Speed Triple (Triumph nannte<br />
die verwegene Farbe „nuclear red“) auf<br />
der Brücke in Lissabon beim Verlassen<br />
der Mautstation zu abrupt in die Höhe<br />
schnellen ließ, konnte ich die Situation<br />
mit dem Gasgriff entschärfen. Kein Abgang<br />
nach hinten. Dafür knallte die Maschine<br />
dermaßen harsch in die Gabel,<br />
dass ein Techniker, der mit dem Lenkkopflager<br />
mitfühlt, wahrscheinlich<br />
einen Nervenzusammenbruch erlitten<br />
hätte. Ich war nur froh, dass ich ohne<br />
körperliche Schäden noch im Sattel<br />
saß. Lediglich im Bereich des Gemächtes<br />
gab es eine leichte Irritation. Nette<br />
Erinnerung.<br />
Mentale Kapazität auf der<br />
Kippe<br />
Das kreischende Röhren in der Galerie<br />
hat mich immer sehr fasziniert, aber<br />
getrübt wurde die Euphorie durch das<br />
Fehlen von mentaler Kapazität auf der<br />
Kippe. Natürlich wusste ich, dass die<br />
richtig guten Hinterradfahrer die Steilheit<br />
der Maschine mit der Hinterradbremse<br />
feinjustieren, aber mir war das<br />
zu kompliziert. Es überforderte mich.<br />
Ein nach Perfektion süchtiger<br />
Mensch hätte vielleicht in den Sack gehauen<br />
und sich anderen Bewegungsformen<br />
gewidmet. Aber ich bin da anders<br />
gestrickt. Als ich letztes Jahr beim<br />
<strong>PS</strong>-Test am Gardasee Magic Jo und seine<br />
fürchterlich schrägen Wheelies mit<br />
der gewaltigen Hayabusa und der riesigen<br />
1290er-Adventure-KTM erlebte,<br />
brüllte aus mir keine Resignation, sondern<br />
tiefste Bewunderung und kindliche<br />
Freude. Ein Wahnsinn!<br />
Selbstverständlich dachte ich keine<br />
Sekunde daran, den irr schrägen „Jojo-<br />
Move“ auszuprobieren (nichts anderes<br />
als Schrott und Gips wäre für mich dabei<br />
herausgekommen). Aber in mir verdichtete<br />
sich der Wunsch nach einem<br />
kleinen Schritt in Richtung Kontrolle.<br />
So führte ich ein zärtlich motivierendes<br />
Selbstgespräch: „Eierbär, check das<br />
jetzt endlich mit der Hinterradbremse!“<br />
Was soll ich sagen, ich habe es<br />
dann wirklich ein paar Mal versucht,<br />
aber wenn die Maschine steil in den<br />
Himmel ragte, hatte ich alle Hände voll<br />
zu tun. Ich konnte mich einfach nicht<br />
auch noch um den rechten Fuß kümmern.<br />
Unmöglich.<br />
48 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
Gesichert durch ein Seil<br />
gegen den Überschlag<br />
kann man mit dem frei<br />
laufenden Hinterrad<br />
auch das Gleichgewicht<br />
zur Seite gut üben<br />
Es geht ganz ohne Panik!<br />
Das alles änderte sich erst letzte Woche,<br />
als ich auf der Suzuki Gladius saß,<br />
die in den „Real Free Wheelie Trainer“<br />
eingespannt war. Unfassbar! Ich zelebrierte<br />
die Galeriestellung mit 35 km/h<br />
auf der Uhr, tarierte die Maschine<br />
durch Verlagerung des Körpergewichts<br />
aus, setzte die Hinterradbremse zur<br />
Höhenregulierung ein und konnte dabei<br />
sogar vollkommen entspannt eine<br />
Pfeife rauchen! Was für eine göttliche<br />
Maschine, was für eine weltbewegende<br />
Erfindung, was für eine Erleichterung<br />
des Seins! Unglaublich, was alles möglich<br />
ist, wenn die Angst fehlt. Mithilfe<br />
des gewaltigen Apparats konnte ich<br />
auf der Suzuki den Bereich der Kippe<br />
erfahren und auskosten und meine<br />
gesamte Aufmerksamkeit dem Gleichgewichtszustand<br />
widmen – und das<br />
mit ungeahnter Klarheit, weil die Sinne<br />
nicht durch Paniksymptome getrübt<br />
wurden. Ich fühlte mich wie im Schlaraffenland.<br />
Alles konnte ich ausprobieren.<br />
Bremste ich zu stark, berührte<br />
das Vorderrad die Plattform, bremste<br />
ich zu wenig bzw. hatte ich zu viel Gas,<br />
hing das Vorderrad im gespannten Seil.<br />
Auch konnte ich mit der Körperhaltung<br />
experimentieren. Ich grinste von einem<br />
Ohr zum anderen und wheelte vollkommen<br />
stressbefreit minutenlang dahin.<br />
So unbeschwert und locker konnte sich<br />
also das Leben auf der Kippe anfühlen.<br />
Der Apparat ist eine Wucht!<br />
Der „Real Free Wheelie Trainer“ hat<br />
nicht nur einen relativ sperrigen Namen,<br />
sondern ist insgesamt eine Wucht<br />
– ein riesiger Apparat. Nach zehn Minuten<br />
Euphorie auf der Kippe gratulierte<br />
ich dem genialen Erfinder (der anonym<br />
bleiben möchte) und sagte: „Nie<br />
im Leben hätte ich geglaubt, dass man<br />
mit so einer gewaltigen Maschine das<br />
Wheelen lernen kann. Wie sind Sie<br />
denn auf die Idee gekommen?“<br />
Nun, im Zuge der Motorrad-Fahrtechnik-Trainings<br />
im Driving Camp<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 49
Motorrad zu klein, Outfit zu groß – auch<br />
nach dem halbtägigen Wheelie-Simulator-<br />
Training muss das Ganze noch zusammenwachsen,<br />
sonst macht es gern aua wie<br />
beim echten Evel Knievel<br />
Pachfurth im Osten Wiens ist aufgefallen,<br />
dass es kaum einen Motorradfahrer<br />
gibt, der sich nicht für das Wheelen<br />
interessiert. Aufgefallen ist aber auch,<br />
dass kaum jemand das Hinterradfahren<br />
lernt, ohne Schrott zu produzieren.<br />
Viele schaffen es nur zum Powerwheeler,<br />
also zu wilden Ritten ohne nennenswerte<br />
Kontrolle. Irgendwann<br />
kracht’s dann halt. Mit dem „Real Free<br />
Wheelie Trainer“ gibt es dagegen die<br />
Möglichkeit, in einem komplett sicheren<br />
Umfeld die richtigen Bewegungsabläufe<br />
zu finden und zu automatisieren.<br />
Und damit man sich nichts Falsches<br />
auf der Maschine angewöhnt,<br />
hat der Erfinder einen Experten dabei:<br />
Stefan Brokisch von den Vienna Street<br />
Rockaz (www.streetrockaz.com). Er<br />
war bei der Entwicklung der Maschine<br />
dabei und steht als Instruktor<br />
zur Seite.<br />
Acht Stufen zum Glück!<br />
Man beginnt auf Level 1: Das eingespannte<br />
Motorrad steht auf der<br />
Plattform. Stefan überprüft die Haltung.<br />
Also den Allerwertesten in die<br />
Sitzmulde platzieren, damit man<br />
beim Wheelen keinen Zug in den<br />
leicht gebeugten Armen hat, den<br />
rechten Fuß bequem auf die Raste<br />
stellen und dabei die Bremse berühren.<br />
An Tank und Lenker vorbei<br />
schaut man unten in einen Parabolspiegel.<br />
Am Wheelie-Trainer kann man<br />
so jederzeit selbst kontrollieren, ob der<br />
flexible Seilzug, der das Vorderrad hält,<br />
gespannt oder locker ist. Auf der Straße<br />
sieht man in dieser Haltung, wohin<br />
man fährt.<br />
Auf Level 2 wird der Motor gestartet,<br />
man fährt im Einser mit ungefähr<br />
35 km/h auf der Walze, gibt ein Zeichen<br />
und dann wird die vordere Platte hydraulisch<br />
angehoben, bis das Motorrad<br />
knapp am Kipppunkt ist. Jetzt kann<br />
man die Maschine entweder durch etwas<br />
mehr Gas, durch Verlagerung des<br />
Gewichts nach hinten oder durch Lösen<br />
der Bremse weiter anheben, sodass<br />
das Vorderrad die Platte verlässt<br />
und das Seil zu spannen beginnt. Das<br />
Hinterrad wird von einer V-förmigen<br />
Stahlkonstruktion so geführt, dass es<br />
nicht ausweichen kann.<br />
Von Level 2 bis Level 7 werden<br />
dann die Freiheiten beziehungsweise<br />
der Bewegungsspielraum von Vorderund<br />
Hinterrad sukzessive erweitert.<br />
Man hat nicht nur die Zeit, sondern<br />
auch genügend mentale Kapazität, um<br />
Gas, Gewichtsverlagerung und Bremse<br />
zu koordinieren. Um Übermütige auf<br />
den Boden der Realität zu holen beziehungsweise<br />
um die Realität auf der<br />
Straße authentisch abzubilden, hat der<br />
Erfinder noch eine Funktion eingebaut,<br />
die „Pulsieren“ heißt und Fahrbahnunebenheiten<br />
simuliert. Da zeigt es<br />
sich dann, wie weit man schon fortge<br />
50 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
schritten ist. Ich tobte: „Nicht pulsieren!<br />
Das ist ja hundsgemein!“<br />
Erst auf Level 8 geht es um das Aufreißen<br />
der Maschine, um das Anheben<br />
der Front. Die Rampe fährt mit höchster<br />
Geschwindigkeit in die Höhe,<br />
bremst dann ziemlich stark ab, und<br />
durch die Trägheit der Masse steigt die<br />
Front des Motorrads weiter. Man übernimmt<br />
mit dem Gas und stabilisiert mit<br />
der Bremse im Bereich der Kippe. Die<br />
Frage, warum das Aufreißen, das ja der<br />
Beginn jedes Wheelies ist, erst ganz<br />
zum Schluss trainiert wird, beantworten<br />
Erfinder und Instruktor gleich:<br />
„Erst, wenn man ein Gefühl für die<br />
Kippe entwickelt hat, kann man den<br />
Aufstieg der Front im richtigen Moment<br />
bremsen. Wer die Kippe nicht kennt,<br />
weiß nicht, wann es genug ist.“ Das<br />
leuchtet ein.<br />
Als Evel Knievel in die Galerie<br />
Die in einem halbstündigen Blitzkurs<br />
erworbenen Erkenntnisse wollte ich<br />
selbstverständlich gleich umsetzen. Ich<br />
stieg ins urfesche Evel Knievel-Kostüm<br />
und riss eine Honda MSX an. Zehn <strong>PS</strong>,<br />
100 Kilo. Ideal, um in der Halle auf dem<br />
Hinterrad zu balancieren. Und was soll<br />
ich sagen, es funktionierte einwandfrei!<br />
Nach einem kurzen Kupplungszupfer<br />
hob die kleine Maschine bereitwillig<br />
das Vorderrad und ließ mich dann das<br />
neue Gefühl für die Kippe auskosten.<br />
Bei 30 km/h! Göttlich! Große Freude.<br />
Na, das wird künftig ein fester Spaß<br />
werden, wenn unter mir der 1100er-<br />
Thunfisch in der Galerie röhrt.<br />
Abschließend möchte ich noch kurz<br />
und weil es so passt auf Leseranfragen<br />
eingehen, und den von mir für das<br />
Wheelie gerne verwendeten und mittlerweile<br />
– da bin ich auch etwas stolz –<br />
durchaus verbreiteten Begriff „Galeriestellung“<br />
erklären. Die Galeriestellung<br />
hat nichts mit Kunst zu tun. Nicht<br />
direkt, sondern mit meiner Vergangenheit.<br />
In einer kleinen, aber hohen<br />
Altbauwohnung hatte ich mir im Wohnschlafraum<br />
zwecks Raumgewinn in<br />
zwei Meter Höhe eine Holzkonstruktion<br />
samt Treppe und Geländer gebaut.<br />
Dort stand mein Schreibtisch. Ich<br />
nannte den Bereich: die Galerie. Und<br />
als ich dann mit einem Supersportler<br />
wheelte und plötzlich von oben auf<br />
die Dächer der Bürgerkäfige blickte,<br />
drängte sich der Begriff Galeriestellung<br />
auf.<br />
In diesem Sinne ist mein Leitsatz<br />
für die Saison <strong>2016</strong> klar: „Mehr Kontrolle<br />
in der Galerie!“<br />
Die patentierte Maschine zum gefahrlosen Trainieren von Wheelies hat<br />
acht Levels. Eingesetzt wird der Wheelie-Trainer bei speziellen Kursen<br />
im Driving Camp Pachfurth (www.drivingcamp.info). 2640 Euro kostet<br />
ein Kurs über vier Stunden inklusive Instruktor bei exklusiver Buchung<br />
zum Beispiel für Firmen oder Gruppen. Einzelpersonen bezahlen<br />
399 Euro für das Wheelie-Trainingsprogramm. Hersteller: Technische<br />
Hydraulikgeräte GmbH (www.tehyd.at), Kosten: 200 000 Euro<br />
FAZIT<br />
„WENN ICH SO ÜBER DEN<br />
‚REAL FREE WHEELIE TRAINER‘<br />
NACHDENKE …“<br />
… bin ich wirklich erleichtert. Mir hat das Wheelen immer sehr viel bedeutet,<br />
aber den Bereich der Kippe konnte ich nie richtig genießen, weil ich immer so<br />
unter Druck stand, dass ich keine Kapazität frei hatte, um Körperhaltung,<br />
Gas und Bremse zu koordinieren. Auf dem Apparat gelang mir das spielerisch.<br />
Keine Frage, die Kosten für einen Kurs (399 Euro pro Person für einen Schnupperkurs)<br />
sind erheblich, aber man sollte das gesamtgesellschaftlich sehen,<br />
denn kein Gips belastet die Krankenkassenbeiträge und die Kfz-Versicherung<br />
muss man auch nicht anschwindeln.<br />
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TEST<br />
SPORTREIFEN-<br />
VERGLEICH<br />
VOR-<br />
SPIEL<br />
Der Anruf kam unerwartet und lud zu einem Event der<br />
besonderen Art. Erstmals hatten wir die Gelegenheit,<br />
sehr früh in der Saison drei brandneue Sportreifen<br />
miteinander zu vergleichen. Einladung angenommen.<br />
Text: Volkmar Jacob; Fotos: fact (13), Hersteller (4)<br />
Bridgestone<br />
S21<br />
Continental<br />
Sport Attack 3<br />
52 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
Pirelli Diablo<br />
Rosso III<br />
Metzeler M7 RR<br />
(Referenz)<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 53
Ziemlich erstaunt waren wir,<br />
als uns der Typ am Telefon<br />
anbot, bei seinem in Eigenregie<br />
organisierten Reifentest<br />
teilzunehmen. Der Vergleich solle Mitte<br />
Januar in Südspanien stattfinden und<br />
die drei brandaktuellen Sportsohlen<br />
von Bridgestone, Continental und Pirelli<br />
umfassen. Als Referenzreifen dieses<br />
Segments diene Metzelers Sportec M7<br />
RR. Außer Staunen schwang auch eine<br />
gehörige Portion Skepsis mit. Wie<br />
kommt der Mann an Reifen, die zu diesem<br />
Zeitpunkt teils noch gar nicht im<br />
Handel sein würden? Und würde solch<br />
ein Test überhaupt unseren hohen<br />
Standards – Stichworte höchstmögliche<br />
Objektivität und Unabhängigkeit –<br />
genügen? Wir wurden neugierig.<br />
Außerdem wollten wir unbedingt wissen,<br />
wie sich die Reifen, die wir einzeln<br />
teils schon gefahren sind, im direkten<br />
Vergleich schlagen würden – also auf<br />
nach Spanien!<br />
„BEIM DIABLO ROS-<br />
SO III ACHTETEN WIR<br />
BESONDERS AUF<br />
EIN BREITES TEMPE-<br />
RATUR-<br />
FENS-<br />
TER“<br />
Salvatore Pennisi,<br />
Pirelli/Metzeler<br />
Bei dem Anrufer handelte es sich<br />
um Jens Thiel, einen Internet-Reifenhändler<br />
(www.mopedreifen.de). Nach<br />
eigenen Angaben setzt er rund acht<br />
Prozent der Motorradreifen in Deutschland<br />
um – eine beachtliche Menge. Das<br />
erklärt auch, warum Thiel so früh an<br />
die Pellen kommt. Offenbar möchte ihn<br />
die Reifenindustrie als guten Kunden<br />
bei der Stange halten und lieferte dem<br />
Wahl-Koblenzer als einem der Ersten<br />
den schwarzen Klebstoff aus der Serienproduktion:<br />
Bridgestone den Battlax<br />
S21, Pirelli den Diablo Rosso III und<br />
Conti den Sport Attack 3.<br />
Doch warum betreibt ein Händler<br />
solch einen Aufwand? „Eure Tests erscheinen<br />
oft etwas spät in der Saison“,<br />
klärt Thiel auf. „Wir möchten früher<br />
wissen, was Sache ist und eigene Eindrücke<br />
sammeln. Das Hauptgeschäft<br />
läuft zwischen März und Mai.“ Das verlangt<br />
nach einer kurzen Erklärung:<br />
Als Zeitschrift testen wir in aller Regel<br />
erst dann, wenn sämtliche Reifentypen<br />
großflächig verfügbar sind. Das ist<br />
nötig, weil wir die von der Industrie gelieferten<br />
Gummis im Handel tauschen.<br />
Zwar sind wir absolut davon überzeugt,<br />
dass weder Hersteller noch andere<br />
Beteiligte jetzt bei diesem Aufeinandertreffen<br />
schummeln. Zumal alle<br />
wichtigen Repräsentanten der Industrie<br />
anwesend sind und sich vermutlich<br />
gegenseitig auf die Finger schauen.<br />
Doch letztlich garantieren können wir<br />
das nur bei eigenen Tests. Auch deshalb<br />
dient dieser Vergleich lediglich<br />
einem ersten Schlagabtausch. Dazu ist<br />
ein Test bei Nässe mangels eines geeigneten<br />
Terrains nicht vorgesehen.<br />
Den umfassenden Vergleich inklusive<br />
Nass-Performance sowie den Sohlen<br />
von Dunlop und Michelin liefern wir<br />
voraussichtlich in <strong>PS</strong> 5/<strong>2016</strong>.<br />
Bridgestone Battlax S21<br />
Als wir den S21 im vergangenen<br />
Herbst erstmals ausprobierten, waren<br />
wir von der ausgezeichneten Darbietung<br />
überrascht (<strong>PS</strong> 01/<strong>2016</strong>). Für dieses<br />
Segment, das in erster Linie für öffentliche<br />
Straßen konzipiert wurde, lieferte<br />
die Sohle unglaublichen Grip und<br />
erstklassige Kurvenstabilität. Eigenschaften,<br />
die wir bisher nur den eine<br />
Kategorie höher angesiedelten Hypersportreifen<br />
zugetraut hatten. Auf dem<br />
firmeneigenen Testgelände der Japaner<br />
in Nettuno bei Rom gefielen uns außerdem<br />
das leichtfüßige Handling und die<br />
bestechende Zielgenauigkeit. In diesen<br />
Kapiteln setzt der Bridgestone auch<br />
heute die Bestmarke – auch auf der<br />
Bremse. Außerdem gefiel die Pelle<br />
01<br />
01 Fleißige Helfer kümmerten sich darum,<br />
dass die passenden Pellen zur richtigen Zeit<br />
mit dem perfekten Luftdruck montiert waren.<br />
Danke, Jungs! 02 Die unterschiedlichen<br />
Kriterien von vier verschiedenen Gummis<br />
möchten fein säuberlich notiert sein. Spätere<br />
Verwechslungen ausgeschlossen<br />
02
schon damals mit tollem Feedback,<br />
einem geringen Aufstellmoment beim<br />
Ankern in Schräglage und einem im<br />
Grenzbereich gutmütigen Fahrverhalten.<br />
Eigenschaften, die sich auch hier<br />
und heute bestätigen. Lediglich im kalten<br />
Zustand wirkt der S21 etwas sperrig.<br />
Das macht die Konkurrenz besser.<br />
Doch bereits nach wenigen Kurven<br />
baut der Gummi genügend Temperatur<br />
und damit Grip für homogenes Kurvensurfen<br />
auf. Allerdings rollt er wohl aufgrund<br />
eines festen Unterbaus recht<br />
hart ab, was den Fahrkomfort etwas<br />
einschränkt. Kurze Exkursion zur Nasshaftung:<br />
Bei unserem ersten Kontakt<br />
letztes Jahr konnte der Japaner auf der<br />
bewässerten Strecke im direkten Vergleich<br />
mit seinem Vorgänger S20 Evo<br />
nicht komplett überzeugen. Der Neue<br />
lieferte spürbar weniger Grip sowohl in<br />
Schräglage als auch beim Beschleunigen<br />
geradeaus. Was die Mitbewerber<br />
in diesem Kriterium draufhaben, muss<br />
sich aber erst noch zeigen.<br />
Continental Sport Attack 3<br />
Grundsätzlich knallharte Konkurrenten, hatten die Repräsentanten der Reifenfirmen<br />
(Röthig, Bigge, Pennisi, v.l.n.r.) beim Test jedoch beste Laune. Logo,<br />
denn sämtliche Gummis dieses Jahrgangs sind absolutes Top-Material<br />
„BEIM S21 LEGTEN WIR UNSER<br />
AUGENMERK GEZIELT AUF MEHR<br />
SPORTLICHKEIT IM VERGLEICH<br />
ZUM VORGÄNGER S20 EVO“<br />
Tim Röthig, Bridgestone<br />
Den gegensätzlichen Weg von Bridgestone<br />
geht Conti. Im Kapitel Nassgrip<br />
hinkten die Korbacher der Konkurrenz<br />
bisher hinterher. Mit dem von Grund<br />
auf neu konstruierten Sport Attack 3<br />
soll sich das ändern. Bei einem ersten<br />
Proberitt vergangenen Sommer in<br />
Österreich konnten wir uns von der<br />
REIFEN<br />
SO LIEF DER TEST<br />
gesteigerten Nasshaftung überzeugen<br />
(<strong>PS</strong> 09/2015). Auch bei trockenen Straßen<br />
und selbst bei einigen flotten Turns<br />
auf der Piste gefiel uns die Pelle außerordentlich<br />
gut. Und beim Trockentest<br />
heute? Alles tipptopp! Beispiel Kaltlauf:<br />
Der Reifen funktioniert selbst bei tiefen<br />
zweistelligen Temperaturen ab dem<br />
ersten Meter ganz hervorragend. Auch<br />
Unser Gastgeber pickte drei der vier Reifenpaarungen wahllos aus seinem Bestand.<br />
Lediglich Continental brachte das Testpärchen selbst nach Spanien. Laut Thiel entspricht<br />
das Herstellungsdatum (DOT) des Testexemplars aber jenem der Serienproduktion. Getestet<br />
wurde in Südspanien an zwei Tagen. Am ersten bei zirka 10 bis 12 Grad Außentemperatur<br />
auf einer passähnlichen Landstraße, wo wir erste Eindrücke sammelten. An Tag<br />
zwei ging es bei Höchsttemperaturen von 18 Grad (Luft) auf die Rennstrecke von Cartagena.<br />
Die erste Testpaarung des Tages checkten wir am Ende nochmals gegen. Statt voll zu<br />
bolzen, kreiselten wir nur mit ungefähr 80 Prozent des Limits. Nach unserer Erfahrung<br />
eine hervorragende Methode, um sportliches Landstraßenfahren zu simulieren. Lediglich<br />
auf zwei, drei schnellen Runden checkten wir den Heißgrip bei Extremsituationen.<br />
Als Luftdruck diente sowohl auf der Landstraße als auch auf der Rennpiste der von den<br />
Herstellern einheitlich empfohlene (Kalt-) Luftdruck: vorn 2,5 bar, hinten 2,9 bar. Unser<br />
Testbike war die BMW S 1000 R.<br />
der Grip bei durchgewärmtem Gummi<br />
lässt keine Wünsche offen. Selbst bei<br />
sehr sportlicher Fahrweise schöpft der<br />
Pilot die Haftung des Sport Attack 3 zumindest<br />
auf der Landstraße bei Weitem<br />
nicht aus. Es ist immer wieder erstaunlich,<br />
was sich in dieser Hinsicht in den<br />
letzten Jahren getan hat. Einen weiteren<br />
Glanzpunkt setzt der Conti in Sachen<br />
Aufstellmoment beim Bremsen – die<br />
Test-BMW S 1000 R richtet sich bei<br />
dieser Übung höchstens marginal auf.<br />
Auch der Conti liefert also eine sehr<br />
überzeugende Vorstellung. Lediglich ab<br />
mittlerer Schräglage benötigt der Fahrer<br />
einen Hauch mehr Kraft als am Kurveneingang,<br />
damit die BMW noch tiefer<br />
abtaucht. Die Stabilität in Schräglage<br />
und beim Bremsen geht wiederum voll<br />
in Ordnung. In diesem Punkt bewegt<br />
sich der Sport Attack 3 ungefähr auf<br />
dem (hohen) Niveau der Konkurrenz.<br />
Mit seiner überirdischen Stabilität<br />
sticht lediglich der nächste Protagonist<br />
ein wenig aus unserem Testfeld hervor.<br />
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Außer auf der Landstraße checkten<br />
wir die Gummis auch bei gemäßigtem<br />
Tempo auf der Rennstrecke. Cartagena<br />
ist hierfür ein ideales Terrain,<br />
da die Piste viele unterschiedliche<br />
Kurvenvarianten bietet<br />
Pirelli Diablo Rosso III<br />
WARUM SO SPÄT?<br />
Der Tester im Dialog mit Internet-<br />
Reifenhändler Jens Thiel (rechts).<br />
„Ihr bringt eure Tests immer recht<br />
spät“, moniert der Gummi-Dealer.<br />
„Da ist die Saison schon zum großen<br />
Teil gelaufen.“ „Ja weißt du,<br />
wir müssen erst warten, bis die<br />
Reifen großflächig verfügbar sind.“<br />
Spätestens beim ersten scharfen Anbremsen<br />
oder beim heftigen Herauspowern<br />
aus den Ecken erkennt der Pilot<br />
blind, auf welcher Sohle er unterwegs<br />
ist. Diese unbedingte Stabilität, dieses<br />
Gefühl der Unbezwingbarkeit ist einzigartig<br />
und typisch für die italienische<br />
Marke. Schon der Vorgänger Rosso II<br />
sowie der noch etwas sportlichere Diablo<br />
Rosso Corsa besitzen dieses eindrucksvolle<br />
Merkmal, das viel Vertrauen<br />
schafft. Allerdings winkelt der Pirelli<br />
Diablo Rosso III wohl dadurch minimal<br />
unhandlicher ab als die Konkurrenz.<br />
Auch das ist typisch für den Italiener.<br />
„Wir haben in erster Linie an der Mischung<br />
gearbeitet“, erklärt Salvatore<br />
Pennisi, graue Eminenz und Chef der<br />
Testabteilung, die Ähnlichkeit beim<br />
Fahrverhalten. „Dadurch konnten wir<br />
das Temperaturfenster erweitern, was<br />
vor allem dem Kaltgrip zugutekommt.“<br />
Tatsächlich baut die Pelle nun deutlich<br />
mehr Haftung im kalten Zustand auf als<br />
seine Vorgänger. Eine klare Verbesserung,<br />
womit der Rosso III nah an den<br />
Conti und den in dieser Hinsicht ebenfalls<br />
hervorragenden Metzeler M7 RR<br />
heranrückt. Die gute Nachricht: Der<br />
Heißgrip hat darunter nicht gelitten.<br />
Nach wie vor liefert der Reifen vor allem<br />
hinten unglaubliche Reserven und<br />
befindet sich insgesamt mindestens<br />
auf Augenhöhe mit den Mitbewerbern.<br />
In Sachen Feedback und Aufstellmoment<br />
beim Bremsen in Schräglage<br />
bietet er guten Durchschnitt.<br />
Metzeler M7 RR<br />
Nun wird’s spannend. Was kann der<br />
seit 2014 auf dem Markt befindliche<br />
Allrounder M7 RR diesem kampfstarken<br />
Trio entgegensetzen? Eine ganze<br />
„CONTI SCHWACH<br />
BEI NASSE? Ä DAS<br />
WAR VIELLEICHT<br />
MAL. DER NEUE<br />
SPORT ATTACK 3<br />
KANN<br />
AUCH<br />
REGEN!“<br />
Malte-Lauritz<br />
Bigge, Continental<br />
Menge! Er liefert kalt wie heiß Grip vom<br />
Feinsten, schießt dazu zielgenau in die<br />
Ecken und winkelt wunderbar leichtfüßig<br />
ab. Auch in den Kapiteln Stabilität,<br />
Grenzbereichsverhalten, Aufstellmoment<br />
beim Bremsen und Feedback gibt<br />
sich die Sohle keinerlei Blöße. Nichts,<br />
was der Metzeler nicht kann. Zweifelsohne<br />
gelang dem Hersteller mit dem<br />
M7 RR schon 2014 ein richtig großer<br />
Wurf, und der Reifen ist auch heute<br />
einer der Top-Favoriten für den großen<br />
Vergleichstest im Frühjahr.<br />
Und zum Schluss?<br />
Klären wir nun die Frage, welchen Reifen<br />
wir guten Kumpels empfehlen würden.<br />
Da es sich um Landstraßenpellen<br />
handelt, ist der Metzeler unsere erste<br />
Wahl. Wie oben erwähnt ein echter<br />
Alleskönner, der keinerlei Schwächen<br />
kennt. Dicht gefolgt vom Conti, der sich<br />
sehr ähnlich verhält. Soll es doch mal<br />
auf die Renne gehen, bevorzugen wir<br />
den Bridgestone S21. Das klasse Handling,<br />
die messerscharfe Präzision und<br />
das Abwinkeln auf der Bremse machen<br />
einfach riesigen Fun. Und der Rosso<br />
III? Auch der Italiener ist eine absolute<br />
Bombe. Herausragende Stabilität und<br />
feinster Grip stehen dem im direkten<br />
Vergleich minimal trägeren Handling<br />
gegenüber. Letztlich kann man jedoch<br />
bei allen vier Gummis bedenkenlos<br />
und blind zugreifen. Und das ist die<br />
beste Nachricht überhaupt.
LESERWAHL <strong>2016</strong><br />
Fotos: jkuenstle.de (2), Bilski (1), fact (1), Hersteller<br />
DER HAUPTPREIS:<br />
DUCATI 959 PANIGALE<br />
Mitmachen und gewinnen – einfacher kommen<br />
Sie kaum an ein neues Supersport-Motorrad<br />
oder viele weitere tolle Zubehör- und Ausrüstungsteile<br />
im Gesamtwert von über 20 000<br />
Euro. Dafür müssen Sie, liebe <strong>PS</strong>-Leser, nichts weiter tun, als<br />
die Karte in der Heftmitte auszufüllen und an <strong>PS</strong> abzuschicken.<br />
Mit etwas Glück können sie mit dem Hauptgewinn, der<br />
nagelneuen Ducati 959 Panigale, in die Saison <strong>2016</strong> starten.<br />
Mit Ihrer Wahl bestimmen Sie außerdem die Top-Motorräder<br />
in sieben Kategorien und Ihre favorisierten Marken bei<br />
Ausrüstung und Zubehör.<br />
Die Preise werden unter allen Teilnehmern verlost,<br />
Einsendeschluss ist der 9. März <strong>2016</strong>. Eine Barauszahlung<br />
der Preise ist nicht möglich. Mitarbeiter der Motor Presse<br />
Stuttgart und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
58 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong><br />
HELD Der Testsieger<br />
in <strong>PS</strong> 10/2015 bei<br />
Kombis bis 1500 Euro<br />
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K-Frame in den Farben<br />
Ihrer Wahl – eine<br />
der Besten überhaupt
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Danny Kent-Design<br />
kommt <strong>2016</strong> mit völlig<br />
neuem Innenfutter<br />
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Racing-Helm aus<br />
Magdeburg<br />
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Handschuh<br />
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Design, Größe<br />
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Hoodie<br />
des MotoGP-<br />
Teams in<br />
gewünschter<br />
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Racer und Sportfahrer<br />
ALPINESTARS Der<br />
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<strong>2016</strong> am Sachsenring<br />
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den Ausflug auf die<br />
Rennstrecke<br />
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Reifen nach Wahl und<br />
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supersportliche Racetec<br />
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LESERWAHL <strong>2016</strong><br />
A 125ER<br />
A 001 Aprilia RS4 125 SBK Replica<br />
A 002 Daelim Roadwin 125 Fi<br />
A 0<strong>03</strong> Honda CBF 125<br />
A 004 Honda CBR 125 R<br />
A 005 Kawasaki KLX 125<br />
A 006 KTM 125 Duke<br />
A 007 KTM RC 125<br />
A 008 Kymco CK1 125<br />
A 009 Rieju RS3 125<br />
A 010 Yamaha MT-125<br />
A 011 Yamaha YZF-R 125<br />
B SUPERMOTO/ENDURO<br />
B 012 Aprilia Caponord 1200 Rally<br />
B 013 BMW R 1200 GS<br />
B 014 Ducati Multistrada 1200 Enduro<br />
B 015 Ducati Hypermotard/SP 939<br />
B 016 Honda CRF 1000 L Africa Twin<br />
B 017 KTM Freeride 350<br />
B 018 KTM 690 SMC R<br />
B 019 KTM 1050/1190 Adventure/R<br />
B 020 KTM 1290 Super Adventure<br />
B 021 Moto Guzzi Stelvio 1200 8V NTX<br />
B 022 MV Agusta Rivale 800<br />
B 023 Triumph Tiger Explorer/XC<br />
B 024 Yamaha XT 660 R<br />
B 025 Yamaha XT 1200 Z World Crosser<br />
60 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
C NAKED BIKES<br />
C 026 Aprilia Shiver 750 ABS<br />
C 027 Aprilia Tuono V4 1100 RR<br />
C 028 Benelli TnT R 160<br />
C 029 BMW G 310 R<br />
C <strong>03</strong>0 BMW S 1000 R<br />
C <strong>03</strong>1 BMW R 1200 R<br />
C <strong>03</strong>2 BMW K 1300 R<br />
C <strong>03</strong>3 Ducati Monster 1200 R<br />
C <strong>03</strong>4 Honda CB 650 F<br />
C <strong>03</strong>5 Honda NC 750 S<br />
C <strong>03</strong>6 Honda CB 1000 R<br />
C <strong>03</strong>7 Kawasaki ER-6n<br />
C <strong>03</strong>8 Kawasaki Z 300<br />
C <strong>03</strong>9 Kawasaki Z 800<br />
C 040 Kawasaki Z 1000<br />
C 041 KTM 390 Duke<br />
C 042 KTM 690 Duke/R<br />
C 043 KTM 1290 Super Duke R<br />
C 044 Moto Guzzi Griso 1200 8V<br />
C 045 MV Agusta Brutale 800<br />
C 046 MV Agusta Brutale 1090 R<br />
C 047 Suzuki SV 650<br />
C 048 Suzuki GSR 750 ABS<br />
C 049 Suzuki GSX-S 1000<br />
C 050 Triumph Street Triple R<br />
C 051 Triumph Speed Triple 1050 R<br />
C 052 Yamaha MT-<strong>03</strong><br />
C 053 Yamaha MT-07<br />
C 054 Yamaha MT-09<br />
C 055 Yamaha MT-10<br />
C 056 Yamaha XJR 1300<br />
D SPORTLICHE ALLROUNDER<br />
D 057 BMW F 800 GT<br />
D 058 BMW R 1200 RS<br />
D 059 BMW K 1300 S<br />
D 060 Honda VFR 800 F<br />
D 061 Honda CBF 1000 F<br />
D 062 Honda VFR 1200 F<br />
D 063 Kawasaki Z 1000 SX<br />
D 064 Kawasaki ZZR 1400<br />
D 065 KTM 1290 Super Duke GT<br />
D 066 Suzuki GSX-S 1000 F<br />
D 067 Suzuki GSX 1250 FA<br />
D 068 Suzuki Hayabusa 1300 ABS<br />
D 069 Triumph Sprint GT<br />
D 070 Yamaha XJ6 Diversion<br />
D 071 Yamaha Fazer8<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 61
LESERWAHL <strong>2016</strong><br />
E CROSSOVER<br />
E 072 Aprilia Dorsoduro 1200<br />
E 073 Benelli Trek 1130<br />
E 074 BMW S 1000 XR<br />
E 075 Ducati Multistrada 1200 Pikes Peak<br />
E 076 Honda Crossrunner<br />
E 077 Kawasaki Versys 650<br />
E 078 Kawasaki Versys 1000<br />
E 079 MV Agusta Stradale 800<br />
E 080 Suzuki V-Strom 650 XT<br />
E 081 Suzuki V-Strom 1000<br />
E 082 Triumph Tiger 800/XRx<br />
E 083 Triumph Tiger 1050 SE ABS<br />
F SPORTLER BIS 750 CM 3 ³<br />
F 084 Honda CBR 300 R<br />
F 085 Honda CBR 500 R<br />
F 086 Honda CBR 600 RR<br />
F 087 Hyosung GT 650i R<br />
F 088 Kawasaki Ninja 300<br />
F 089 Kawasaki Ninja ZX-6R 636<br />
F 090 KTM RC 390<br />
F 091 MV Agusta F3 675<br />
F 092 Suzuki GSX-R 600<br />
F 093 Suzuki GSX-R 750<br />
F 094 Triumph Daytona 675/R<br />
F 095 Yamaha YZF-R3<br />
F 096 Yamaha YZF-R6<br />
G SPORTLER ÜBER 750 CM 3<br />
G 097 Aprilia RSV4 RR/RF<br />
G 098 BMW S 1000 RR<br />
G 099 Ducati 959 Panigale<br />
G 100 Ducati Panigale R<br />
G 101 Ducati 1299 Panigale/S<br />
G 102 Honda Fireblade/SP<br />
G 1<strong>03</strong> Honda RC 213 V-S<br />
G 104 Kawasaki Ninja ZX-10R<br />
G 105 Kawasaki Ninja H2<br />
G 106 Kawasaki Ninja H2 R<br />
G 107 MV Agusta F3 800<br />
G 108 MV Agusta F4<br />
G 109 Suzuki GSX-R 1000 Concept<br />
G 110 Yamaha YZF-R1M
SERVICE<br />
<strong>PS</strong>-TUNEUP<br />
Wie wird aus einem braven Seriensportler ein heißer<br />
Rennstreckenfeger und das mit möglichst kleinem<br />
Budget? Eine Triumph Daytona 675 dient als Beispiel,<br />
das auch auf viele andere Motorräder übertragbar ist.<br />
Text: Jens Hebisch<br />
Fotos: Andreas Feulner<br />
Wer jetzt auf S 1000 RR,<br />
ZX-10R oder R1 gehofft<br />
hat, den müssen wir leider<br />
enttäuschen. Schlimmer<br />
noch, wir raten zum Einstieg in<br />
das Racerleben von der Wahl eines<br />
Kiloeisens ab. Mag schon sein, dass<br />
man mit einem dieser aufgepumpten<br />
Hyperraumschlitten auf Anhieb ganz<br />
passable Rundenzeiten auf den Track<br />
brennt, doch nicht selten bleibt in der<br />
Folge der Fortschritt aus und das vermeintliche<br />
Jungtalent entwickelt sich<br />
zur Wanderschikane. Weniger ist zum<br />
Einstieg oft mehr. Kann sein, dass die<br />
64 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
Supersportklasse auf der Straße langsam<br />
zu Grabe getragen wird, auf dem<br />
Track sind die wieselflinken Rennräder<br />
immer noch erste Wahl, erst recht für<br />
Neulinge. Zum erweiterten Kreis der<br />
Einstiegsdrogen zählen auch Suzukis<br />
750er-Gixxer und die Supersportdrillinge<br />
von MV Agusta und Triumph.<br />
Eine solche hat sich in Form einer<br />
2006er-Daytona 675 auf unserem Gebrauchtmotorrad-Radar<br />
blicken lassen<br />
und wird sofort unter die Lupe genommen.<br />
Wenig Kilometer, unverbastelt<br />
und in gepflegtem Zustand – das Bike<br />
stellt eine gute Basis dar. Bei genauer<br />
Begutachtung des Gebrauchtfahrzeugs<br />
klingelt schließlich der Jackpot in der<br />
Racingkasse – es hatte einen harmlosen<br />
Umfaller, bei dem jedoch der Lenkanschlag<br />
abgebrochen ist. Für ein<br />
Racebike kein Drama, für ein Straßenmotorrad<br />
aber der Supergau wegen<br />
Rahmenschaden. Bei den Daytona- und<br />
Streetie-Modellen der Jahre 2006 bis<br />
2012 ist besagter Lenkanschlag die<br />
Achillesferse; er sollte immer unter die<br />
Lupe genommen werden, erst recht,<br />
wenn man plant, sich solch ein Bike für<br />
die Straße zuzulegen. Nach kurzer Verhandlungsphase<br />
wechselt die Daytona<br />
für 2500 Euro den Besitzer, und die<br />
Basis für das <strong>PS</strong>-triplespeed-Trackbike<br />
ist gesichert.<br />
Ein Schnäppchen, doch keine Seltenheit.<br />
Wichtig ist zu wissen, wonach<br />
man suchen muss und vor allem, was<br />
einen beeindrucken darf. Bei der Fahndung<br />
in den bekannten Portalen wie<br />
mobile.de oder autoscout24.de sollte<br />
man sich auch „beschädigte Fahrzeuge“<br />
anzeigen lassen. Grundsätzlich<br />
gelten bei der Suche nach einer Trackbike-Basis<br />
ähnliche Prüfkriterien wie<br />
bei einem Straßenmoped, also die Zahl<br />
der Vorbesitzer, die Laufleistung und<br />
der Pflegezustand (Serviceheft genau<br />
durchlesen). Zubehör wie Auspuff,<br />
Rastenanlagen oder Protection gilt es<br />
nüchtern zu bewerten – brauche ich<br />
das, hätte ich das auch eingebaut? Je<br />
umfangreicher die Zubehörliste, umso<br />
vorsichtiger sollte man sein, denn vermeintliche<br />
„All-inclusive-bikes“ entpuppen<br />
sich später nicht selten als Bastelbuden.<br />
Erwägt man den Kauf eines beschädigten<br />
Bikes, sollte man sich nicht<br />
vom ersten Eindruck abschrecken<br />
lassen. Meist sieht die Verkleidung<br />
schwer zerknittert aus und Kampfspuren<br />
zieren das Gesamtbild, doch was<br />
zählt sind Rahmen, Gabel und Motor.<br />
Die Entscheidung für ein gecrashtes<br />
Bike ist sicherlich mutig, kann bei<br />
genauer Auswahl und Begutachtung<br />
das Startkapital aber immens schonen.<br />
TRIUMPH DAYTONA 675<br />
Egal, ob Unfallmaschine oder fahrtüchtiges<br />
Straßenmotorrad, in allen Fällen<br />
gilt es, sich vorher über mögliche<br />
Schwachstellen zu informieren, sei es<br />
beim kompetenten Vertragshändler, in<br />
einschlägigen Foren oder in der Fachpresse.<br />
Hat man diese auf dem Zettel,<br />
nimmt man noch die Klassiker unter<br />
die Lupe: Ist der Motor dicht, läuft er<br />
rund, verliert die Gabel Öl, wie fühlen<br />
sich Lenkkopf-, Schwingen- und Radlager<br />
im unbelasteten Zustand an?<br />
DEMONTAGE<br />
Ist das Objekt der Begierde gekauft,<br />
wird zunächst alles demontiert, was<br />
auf der Rennstrecke unnütz ist oder zu<br />
schade erscheint, um es zu zerschreddern.<br />
Serienverkleidung, Scheinwerfer,<br />
Kennzeichenhalter, alles kommt runter.<br />
Der Zustand der demontierten Teile<br />
entscheidet über ihren weiteren Werdegang<br />
– Entsorgung oder Ebay. Originalteile<br />
in tauglicher Verfassung können<br />
später den einen oder anderen<br />
Reifensatz mitfinanzieren.<br />
KÜHLSYSTEM<br />
Im nächsten Schritt gilt es, die Basis<br />
frisch zu machen. Ein gründlicher Service<br />
sollte immer an erster Stelle des<br />
Umbaus stehen. Zunächst ist es wichtig,<br />
die Kühlflüssigkeit abzulassen.<br />
Warum? Weil die übliche Mischung von<br />
Glysantin und destilliertem Wasser das<br />
Gripniveau von Schmierseife hat und<br />
im Falle eines Defekts am Kühlsystem<br />
schnell zur harten Landung führt. Oft<br />
reißt man den Konkurrenten im Windschatten<br />
gleich noch mit ins Verderben.<br />
Also raus damit und das System<br />
ein- oder zweimal mit destilliertem<br />
Wasser durchspülen. Wenn das Kühlsystem<br />
schon mal leer ist, bauen wir<br />
auch gleich noch das Thermostat aus.<br />
Es findet sich rückseitig am linken<br />
Zylinderkopf (in Fahrtrichtung gesehen)<br />
und dient im Alltag dazu, den Motor<br />
schneller zu erwärmen, verringert<br />
dadurch aber die Durchflussmenge.<br />
Auf der Straße sinnvoll, unnötig für den<br />
Track. Wir lassen den Motor immer<br />
im Fahrerlager warm laufen und nutzen<br />
die maximale Kühlleistung.<br />
Ein weiteres unnötiges Bauteil aus<br />
dem täglichen Leben ist der Lüfter hinter<br />
dem Kühler. Im öffentlichen Straßenverkehr<br />
sorgt er dafür, dass das Bike<br />
auch in der Rushhour nicht gleich<br />
überkocht. Auf dem Track vermindert<br />
er aber den maximal möglichen Luftdurchsatz<br />
am Kühler und gehört eben-<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 65
Ist das Kunst oder kann das weg? Ob man die<br />
auf der Rennstrecke überflüssigen Originalteile<br />
für einen späteren Rückbau aufhebt oder<br />
verkauft, muss jeder selbst entscheiden<br />
falls ausgebaut. Dabei ist darauf zu achten,<br />
den Widerstand des Lüftermotors<br />
zu messen und den Stecker auf der Kabelbaumseite<br />
mit einem entsprechenden<br />
Widerstand zu überbrücken. Macht<br />
man dies nicht, leuchtet permanent die<br />
Fehlerleuchte im Dashboard. Nun wird<br />
das Kühlsystem wieder mit destilliertem<br />
Wasser befüllt – ohne jegliche Zusätze.<br />
Wichtig ist, das Leitungslabyrinth zu<br />
entlüften. Hierzu empfiehlt es sich, das<br />
Bike vorn etwas anzuheben. Außerdem<br />
sollte man die greifbaren Kühlwasserschläuche<br />
mehrfach von Hand zusammenquetschen,<br />
um Lufteinschlüsse zu<br />
beseitigen. Nachdem der Motor das<br />
erste Mal wieder im Stand lief und auf<br />
Temperatur gebracht wurde, nochmals<br />
die Schläuche abdrücken, den Füllstand<br />
im Ausgleichsbehälter kontrollieren<br />
und einen Blick in den Kühler werfen<br />
– aber Vorsicht, heiß! Hier noch ein<br />
Tipp aus der Praxis: unbedingt einen<br />
zweiten Kühlerdeckel beim Triumph-<br />
Händler ordern und in die Racingkiste<br />
packen. Das Teil ist ein Schwachpunkt.<br />
Und weil selbst die erfahrensten<br />
Mechaniker nicht immer an alles denken:<br />
Vor dem Winter gehört ein Rennmotorrad<br />
mit reiner Wasserfüllung<br />
im Kühler in einen geheizten Raum.<br />
Ersatzweise sollte man doch wieder<br />
Kühlmittel mit Frostschutz einfüllen;<br />
das schützt auch besser vor Korrosion.<br />
MOTOR<br />
Weiter geht es bei den Ventilen. Beide<br />
Ventilreihen werden zugunsten der<br />
optimalen Leistungsausbeute und Betriebssicherheit<br />
auf das vom Hersteller<br />
vorgeschriebene Ventilspiel eingestellt,<br />
im Zweifel eher auf die weite Seite. Der<br />
Daytona-Motor läuft erfahrungsgemäß<br />
gut und zuverlässig, vorausgesetzt,<br />
man bewegt sich innerhalb der Vorgaben<br />
und behält Wartung und Pflege im<br />
Auge. Pflege ist das Stichwort, deshalb<br />
gönnen wir dem Triebwerk frisches<br />
Blut im Venensystem, sprich vollsynthetisches<br />
Hochleistungsmotorenöl.<br />
Hier wird nicht gespart, es sollte nur<br />
taugliches Markenöl in den Block.<br />
Die Firma Hiflo bietet mittlerweile<br />
Racing-Varianten der meisten gängigen<br />
Filter an. Sie besitzen einen aufgeschweißten<br />
Schraubenkopf mit Loch.<br />
Man kann sie mit einem normalen<br />
Schraubenschlüssel festziehen und<br />
dank des Lochs den Filter mit Draht<br />
sichern. Wichtiger Hinweis zur Schmierung:<br />
Triumph nahm ab Motornummer<br />
483014 eine Änderung an der Ölpumpe<br />
mitsamt Antriebsritzel und Leitung vor,<br />
66 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
um den Ölkreislauf zu verbessern. Das<br />
Upgrade ist auch bei älteren Motoren<br />
nachrüstbar. Für etwa 300 Euro eine<br />
absolut sinnvolle Modifikation.<br />
Darüber hinaus verdient ein Rennmotorrad<br />
häufigere Wartung als ein<br />
Straßenbike. Wer sich öfter auf Trackdays<br />
verlustiert, tut gut daran, nicht nur<br />
einmal im Jahr eine große Inspektion zu<br />
machen. Spätestens nach acht bis zehn<br />
Rennstreckentagen wird eine Wellnesskur<br />
fällig. Außerdem gehören regelmäßig<br />
alle Schrauben, egal, ob Motor,<br />
Fahrgestell oder Anbauteile, kontrolliert<br />
und nachgezogen. Sorgfältiges Putzen<br />
auch an schwer zugänglichen Stellen<br />
dient nicht nur der Kosmetik, sondern<br />
hilft, abgebrochene Kleinteile oder losvibrierte<br />
Schrauben zu entdecken. Und<br />
wie schaut nach all den heißen Ritten<br />
das Kühlwasser aus? Ist es schmutzig<br />
oder rostrot, gehört es gewechselt.<br />
Dieser Racing-<br />
Ölfilter von<br />
Hiflo lässt sich<br />
mit normalem<br />
Werkzeug festziehen<br />
und<br />
dank der Bohrungen<br />
im<br />
Schraubenkopf<br />
mühelos mit<br />
Draht sichern<br />
FAHRWERK<br />
Frisch machen gilt auch für das Fahrwerk,<br />
speziell für die Gabel. Auf der<br />
Straße oft sträflich vernachlässigt,<br />
gebührt ihr gerade auf dem Track besondere<br />
Aufmerksamkeit. Das heißt:<br />
ausbauen, zerlegen, reinigen. Und zwar<br />
bitte gründlich. Der mit Metall-, Dreckund<br />
Teflonpartikeln durchsetzte Ölschlamm<br />
am Grund der Gabel hat dort<br />
nichts verloren. Dann die Tauchrohre<br />
auf Verschleißspuren, Riefen oder<br />
Steinschläge kontrollieren und alles<br />
wieder sorgfältig montieren. Mit frischem<br />
Gabelöl, neuen Simmerringen<br />
und Staubkappen sowie für den Rennstreckeneinsatz<br />
tauglichen Gabelfedern<br />
sollte die Überarbeitung abgeschlossen<br />
werden. So gepflegt, kann man mit den<br />
meisten Seriengabeln schon verdammt<br />
viel Spaß haben. Wir verbauten Gabelfedern<br />
von K-Tech und ließen uns bei<br />
der Wahl direkt vom Importeur des britischen<br />
Rennsportmaterials, der Firma<br />
Zupin beraten. Wer sich diese Arbeit<br />
nicht zutraut, sollte zum Fachmann.<br />
Das dauert, bis<br />
man sich zur<br />
Kontrolle des<br />
Ventilspiels<br />
durchgeschraubt<br />
hat.<br />
Doch die Mühe<br />
lohnt, zumindest<br />
verschafft<br />
sie einem<br />
ein gutes Gefühl<br />
zwischen<br />
den Ohren<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 67
Federtausch: Obgleich ein Trackbike vorn um Scheinwerfer,<br />
Blinker und Spiegel erleichtert ist, sind für die<br />
Rennpiste harte, linear gewickelte Federn erste Wahl<br />
BREMSE<br />
FAHRWERK<br />
Die meisten Gabeln<br />
arbeiten in Straßenmotorrädern<br />
still<br />
und anspruchslos<br />
vor sich hin. Zur<br />
Vorbereitung auf die<br />
Rennstrecke erhalten<br />
sie aber die ganz<br />
große Inspektion.<br />
Gut eingelaufene<br />
Gleitrohre sind<br />
äußerst leichtgängig<br />
Wir orderten auch gleich noch ein<br />
ganz wichtiges Bauteil unserer Rennstrecken-Daytona,<br />
das Federbein. Das<br />
Serienteil des Standardmodells ist bekanntermaßen<br />
rasch überfordert, das<br />
muss aber nicht bei jedem Motorradtyp<br />
so sein. Andere Serienbeine speziell<br />
von neueren Motorrädern erfüllen<br />
auch gehobene Ansprüche, daher verfährt<br />
man am besten nach dem Grundsatz:<br />
Wichtig für sinnvolles Tuning ist<br />
ein ordentliches Problem. Wenn dies<br />
aber auftritt, bekommt die Ausgabe für<br />
einen hochwertigen Zubehördämpfer<br />
klare Priorität vor einem leichten Auspuff,<br />
leistungsfördernder Elektronik<br />
oder schniekem Karbon. Denn mit<br />
einer wild pumpenden Hinterhand<br />
leidet der Fahrspaß, steigt der Reifenverschleiß<br />
und im Falle eines Abflugs<br />
kommt eine falsche Sparmaßnahme<br />
am Ende richtig teuer. Das von uns verbaute<br />
K-Tech 35 DDS Lite verfügt über<br />
die gängigen Einstellmöglichkeiten von<br />
Zug- und Druckstufe sowie der Federvorspannung<br />
und bietet eine variable<br />
Federbeinlänge. Über die Performance<br />
des britischen Racingteils in Verbindung<br />
mit den neuen Gabelfedern werden<br />
wir nach unserem ersten Rennstreckentest<br />
ausführlich berichten.<br />
BREMSE<br />
Im letzten Schritt des Serviceteils widmen<br />
wir uns noch der Bremsanlage.<br />
Die Sättel werden demontiert, gereinigt,<br />
mit speziellem Bremsflüssigkeits-resistenten<br />
Fett versehen, mit neuen Sintermetall-Bremsbelägen<br />
bestückt und<br />
wieder montiert. Von extremen Rennsport-<br />
oder gar Karbonbelägen raten<br />
wir ab, da diese die Serienscheiben<br />
über Gebühr strapazieren würden und<br />
eine gewisse Mindestbeanspruchung<br />
brauchen, um auf Temperatur zu kommen<br />
und zu bleiben. Stattdessen tauschen<br />
wir die Bremsleitungen gegen<br />
maßgeschneiderte Stahlflex-Leitungen<br />
von Fren Tubo. Dabei geht es nicht um<br />
das Material, denn die Daytona kommt<br />
schon ab Werk mit Stahlummantelung,<br />
sondern einzig um die Verlegung. Für<br />
die Rennstrecke montieren wir die Lei-<br />
68 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
tungen nämlich direkt von der Pumpe<br />
zu den Bremssätteln und nicht mehr<br />
wie in Serie, eine Leitung auf die erste<br />
und von dieser dann eine kurze auf die<br />
zweite Bremszange. Ergebnis: ein deutlich<br />
knackigerer Druckpunkt. Ist alles<br />
ordentlich montiert, empfehlen wir als<br />
Bremsflüssigkeit Castrol React SRF<br />
Racing, den Älterern unter uns schlicht<br />
als SRF bekannt. SRF hat einen extrem<br />
hohen Siedepunkt und schafft es irgendwie,<br />
dem Druckpunkt noch einen<br />
Extra-Knack zu verpassen. Der Liter<br />
kostet zwischen 45 und 55 Euro. Eine<br />
penible Entlüftung der Bremsanlage<br />
versteht sich von selbst, und spätestens<br />
nach zwei Jahren ist neue Flüssigkeit<br />
fällig. Wie man die Bremsen weiter<br />
aufbrezeln kann, schildern wir im<br />
zweiten Teil des TuneUps.<br />
PROTECTION<br />
Die Pflicht rund um den Service ist<br />
getan, kommen wir nun zur Kür. Zunächst<br />
versorgen wir das Bike mit<br />
tauglicher Protection und beginnen mit<br />
den Lenkanschlägen. B&G bietet hier<br />
für viele Modelle günstige Gummipuffer,<br />
die direkt an der Gabel montiert<br />
werden. Der Lenkeinschlag verringert<br />
sich zwar spürbar, dies stellt jedoch<br />
im Fahrbetrieb kein Problem dar.<br />
Als Nächstes bekommen Vorderund<br />
Hinterachse die Crashballs von<br />
LSL montiert, welche aufgrund ihrer<br />
runden Form und der damit verringerten<br />
Gefahr des „Einhakens“ unsere erste<br />
Wahl sind. Dies ist auch das Stichwort<br />
für Motorsturzpads. Ihr Einsatz ist<br />
eine regelrechte Gewissensfrage. In<br />
den meisten Fällen können die Pads<br />
wirksam gegen großflächige Beschädigungen<br />
des Gesamtwerks schützen,<br />
wenn der Pilot irgendwo einhakt, sie<br />
können aber auch massive Schäden<br />
an Rahmen oder Motor verursachen.<br />
Wenn man sich für Motorsturzpads<br />
entscheidet, sollte man auf jeden Fall<br />
eine Variante wählen, die über zusätzliche<br />
Adapterplatten an zwei Stellen<br />
befestigt werden. Direkt verschraubte<br />
Crashpads sind zu vermeiden. Wir<br />
Es ist ein Dilemma:<br />
Rucksacklichtmaschinen<br />
halten die Drehzahlen<br />
moderner<br />
Motoren nicht aus,<br />
diejenigen auf der<br />
Kurbelwelle sind<br />
bei Sturz gefährdet.<br />
Die Lösung<br />
bieten solche<br />
soliden Schützer<br />
VERKLEIDUNG<br />
montieren testweise den Sturzpad-<br />
Kit von R&G, der zwar super passt,<br />
aber anscheinend aus britischem<br />
Panzerstahl gefertigt wurde. Selbst<br />
vor dem Hintergrund der notwendigen<br />
Stabilität bieten andere Hersteller<br />
hier leichtere und dennoch taugliche<br />
Alternativen (siehe Teileliste).<br />
PROTECTION<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 69
NICE TO HAVE<br />
Ob man gleich zu Anfang seiner Rennstreckenkarriere<br />
einstellbare Fußrasten braucht, kommt<br />
auf das gewählte Motorrad und den persönlichen<br />
Geschmack an. Unabdingbar für alle sind<br />
dagegen gute Reifen und Reifenwärmer<br />
Als Nächstes versorgen wir den<br />
Motor noch mit Schutzdeckeln, an<br />
deren Einsatz und Sinnhaftigkeit es<br />
nichts zu diskutieren gibt. Wir montieren<br />
die im harten BSB-Alltag erprobten<br />
Teile von GB Racing. Aus dem selben<br />
Hause kommt die Kettenfinne, welche<br />
ebenfalls an jedes Trackbike gehört.<br />
Sie schützt davor, im Falle eines Falles<br />
mit den Zehen oder Fingern zwischen<br />
Kettenblatt und Kette zu geraten.<br />
VERKLEIDUNG<br />
Zur Wahl stehen uns die beiden GFK-<br />
Rennverkleidungskits von SCR und<br />
Sebimoto. Beide Hersteller bieten wahlweise<br />
Racinghecks als offene Variante<br />
– also zur Weiterverwendung des<br />
Originalsitzes – oder aber geschlossen;<br />
hier muss man sich dann aus Moosgummi<br />
ein eigenes Sitzbrötchen formen<br />
oder etwas Passendes aus dem<br />
Zubehör ordern. Wir wählen im Falle<br />
der Daytona die offene Ausführung,<br />
da uns erstens der Originalsitz mit<br />
seiner straffen Polsterung gut gefällt<br />
und wir zweitens so weiterhin den<br />
schnellen und problemlosen Zugriff<br />
auf Batterie und Relais haben.<br />
Zunächst wird die feine Sebimoto-<br />
Verkleidung angepasst. Die Einzelteile<br />
kommen in hoher Fertigungsqualität,<br />
sind mit Materialverstärkungen an den<br />
Schraubpunkten versehen sowie mit<br />
einer ausführlichen Beschreibung zur<br />
Montage. Die Passform ist gut, wobei<br />
jedoch jedem klar sein muss, dass<br />
es nie ganz ohne Anpassungsarbeiten<br />
geht. Der Verkleidungskiel ist bereits<br />
mit einem Loch und Gummistopfen<br />
versehen, was uns gut gefällt. Bei nicht<br />
vorgefertigten Verkleidungen wird dieses<br />
Detail gerne vergessen. Das Loch<br />
ist notwendig, um bei Regenfahrten<br />
kein Aquarium mit sich herum zu<br />
chauffieren. Was weniger gut gefällt ist<br />
die Montage am Heck, hier ist der Steg<br />
zwischen den beiden Schrauben zu<br />
flach gearbeitet und drückt aufs GFK,<br />
was beim Festschrauben zu Rissen<br />
führen kann. Kein großes Drama, man<br />
muss bei der Montage nur ein oder<br />
zwei Scheiben unterlegen.<br />
Die SCR-Verkleidung weist etwas<br />
weniger ausgeprägte Materialverstärkungen<br />
auf, wirkt aber dennoch<br />
keinesfalls windig oder anfällig. Die<br />
Montage erfordert etwas mehr Anpassungsarbeiten,<br />
doch dann sitzt der<br />
GFK-Anzug ebenfalls wie angegossen.<br />
Die Problemzone Heckbefestigung gibt<br />
es bei der SCR nicht, dafür muss das<br />
Loch zum Wasserabfluss noch gebohrt<br />
und mit einem Stopfen geschlossen<br />
werden. Angesichts des umfangreichen<br />
Komplettkits, zu dem neben Verkleidung<br />
und Heck auch noch eine Tank-<br />
70 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
haube und der vordere Kotflügel gehören,<br />
ist das SCR-Paket ein heißes Angebot,<br />
auch wenn die Sebimoto im Finish<br />
schicker und hochwertiger wirkt.<br />
Auf beide Verkleidungen passt die<br />
Originalverkleidungsscheibe, doch<br />
wir montieren für den Trackeinsatz die<br />
Bubble Racing-Scheibe von GL Motorradtechnik,<br />
um uns auf der Geraden<br />
den ein oder anderen Meter länger im<br />
Windschatten der Tausender halten<br />
zu können und auf die nächste Kurvenkombination<br />
zu hoffen.<br />
NICE TO HAVE<br />
Schließlich gönnen wir uns in der ersten<br />
Ausbaustufe des Trackbikes noch<br />
eine voll einstellbare und todschicke<br />
2-Slide Rastenanlage von LSL. Vorteile<br />
eines solchen Bauteils: Die starre<br />
Raste ist ein vollwertiger Sturzpad. Die<br />
Ergonomie lässt sich auf die eigenen<br />
Bedürfnisse abstimmen und das<br />
Schaltschema umdrehen.<br />
Zu guter Letzt montieren wir noch<br />
superklebrige Metzeler Racetec RR,<br />
welche bekanntermaßen Grip (fast)<br />
ohne Ende bieten, aber vor allem mit<br />
einem breiten Grenzbereich aufwarten.<br />
Für Hobbyracer bieten sie genug Spielraum,<br />
sich ans Limit heranzutasten.<br />
Einen Satz Reifenwärmer sollte das<br />
Budget dann aber auch noch hergeben.<br />
DIE BASIS STEHT<br />
Für weniger als 6000 Euro haben<br />
wir nun ein Trackbike auf die Räder<br />
gestellt, mit dem man perfekt seine<br />
Racing-skills formen und sich der Gier<br />
nach Speed und Schräglage hingeben<br />
kann. In der nächsten Ausgabe des <strong>PS</strong>-<br />
TuneUps legen wir nach und zünden<br />
die zweite Stufe des <strong>PS</strong>-triplespeed-<br />
Trackbikes. Auspuff, Elektronik, Bremsen<br />
und mehr – der Kampf gegen die<br />
Uhr ist damit eröffnet.<br />
-TEILELISTE FÜR TRIUMPH DAYTONA 675 BJ.2006<br />
BAUTEIL HERSTELLER BEZEICHNUNG PREIS (EURO) ZULASSUNG BEZUGSQUELLE<br />
Ölfilter HIFLO Ölfilter, Racing-Filter 9,- - www.partseurope.eu<br />
Luftfilter K&N Auswaschbarer Luftfilter 99,- keine Zulassung www.partseurope.eu<br />
Federbein K-TECH 35 DDS Lite 1120,- keine Zulassung www.zupin.de<br />
Gabelfeder K-TECH Gabelfedern-Satz 119,- keine Zulassung www.zupin.de<br />
Bremsleitungen FREN TUBO<br />
Sonderanfertigung<br />
Bremsleitung vorne<br />
ab 59,- p. Stk. TG* www.micronsystems.de<br />
Bremsflüssigkeit Castrol React SRF Racing ca. 50,- ja www.castrol.com<br />
Lenkanschlagschützer B&G Gummiprofil mit Polyamidkern 32,- - www.b-g-racing.de<br />
Achsprotektoren LSL Crashballs Achsprotektoren 39,- p. Achse - www.lsl.eu<br />
Motorsturzpads R&G<br />
Komplettkit inklusive<br />
Adapterplatten<br />
259,- - www.hagenmotorsport.de<br />
Motorschutzdeckel GB RACING 3-teiliger Kit 169,- - www.gbracing.de<br />
Kettenfinne GB RACING Kettenfinne 43,- - www.gbracing.de<br />
Kühlergitter<br />
R&G<br />
Aluminium<br />
kunststoffbeschichtet<br />
79,- - www.hagenmotorsport.de<br />
Verkleidungssatz SCR<br />
Komplettkit GFK inklusive<br />
Tankhaube und Kotflügel<br />
332,- keine Zulassung www.scr-composites.de<br />
Verkleidungssatz SEBIMOTO<br />
Verkleidungsober-/unterteil<br />
und Heck<br />
399,- keine Zulassung www.sebimoto.de<br />
Verkleidungsscheibe<br />
GL MOTORRAD-<br />
TECHNIK<br />
Bubble-Racingscheibe 49,- keine Zulassung www.gl-<br />
motorradtechnik.de<br />
Schwingencover SEBIMOTO Carbon-Satz 190,- - www.sebimoto.de<br />
Rastenanlage LSL<br />
2-Slide mit umgedrehter<br />
Schaltung<br />
459,- TG* www.lsl.eu<br />
Reifen<br />
METZELER<br />
RACETEC RR K1 vorne/K2<br />
hinten<br />
ca. 320,– keine Zulassung www.metzeler.com<br />
Reifenwärmer CAPIT Model SBK bis 195 hinten 357,- - www.partseurope.eu<br />
Lifter LSL Montageständer-Aufnahmen 29,- - www.lsl.eu<br />
Alternativen**<br />
Federbein MUPO AB1 Evo ab 1120,- auf Anfrage www.zupin.de<br />
Federbein ÖHLINS TTX GP 1450,- TG* www.ohlins.eu<br />
Federbein HYPERPRO Typ 463 ab 899,- auf Anfrage www.so-products.com<br />
Federbein WILBERS Typ 643 Competition ab 999,- auf Anfrage www.wilbers.de<br />
Motorsturzpads LSL Crash Pad Kit ab 155,- - www.lsl.eu<br />
Motorschutzdeckel R&G Strong Race zweiteilig 189,- - www.hagenmotorsport.de<br />
Rastenanlage ABM Sportfußrastenanlage TR 394,- TG* www.ab-m.de<br />
Rastenanlage GILLES AS 31 GT 509,- TG* www.partseurope.eu<br />
Rastenanlage TRW Sportfußrastenanlage 359,- TG* www.trwmoto.com<br />
Rastenanlage LIGHTECH FTR02 440,- ABE www.lightech.it<br />
*Teilegutachten eintragungspflichtig **in früheren TuneUps getestet<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 71
TECHNIK<br />
LESERFRAGEN<br />
WERNER KOCH<br />
SITZT, PASST,<br />
WACKELT<br />
UND HAT<br />
LUFT<br />
<strong>PS</strong>-Technik-Versteher und<br />
Motorrad-Flüsterer Werner<br />
„Mini“ Koch tüftelt und bastelt<br />
ständig selbst in seiner eigenen<br />
Werkstatt, und kein Technik-<br />
Thema ist ihm zu verworren.<br />
Und weiß er tatsächlich mal<br />
selbst nicht weiter, weiß er<br />
genau, wo man fragen muss.<br />
Sie haben eine<br />
Technik-Frage, die<br />
Sie schon lange<br />
umtreibt? Im Forum<br />
behauptet jeder<br />
etwas anderes?<br />
Sie sind mit Ihrem<br />
Latein am Ende?<br />
Dann stellen Sie uns<br />
Ihre Frage. <strong>PS</strong> geht<br />
der Sache hier auf<br />
den Grund, erklärt<br />
die Zusammenhänge<br />
oder fragt die<br />
Experten der Industrie<br />
oder Rennteams.<br />
Fragen an:<br />
<strong>PS</strong>@motorpresse.<br />
de, bitte „Technik“<br />
im Betreff angeben.<br />
Text: Werner Koch<br />
Fotos: fact, jkuenstle.de,<br />
markus-jahn.com, Koch<br />
? Liebe <strong>PS</strong>-Redaktion, ich habe mir zu<br />
Weihnachten eine gebrauchte<br />
Day tona 675 gekauft und finde das<br />
Motorrad super. Aber ich finde, ich<br />
könnte besser drauf sitzen. Habe jetzt<br />
mehrfach in der Garage „simuliert“.<br />
Wie finde ich heraus, dass die Hebel<br />
richtig für mich passen, die Lenkerenden<br />
richtig stehen (damit ich perfekt<br />
lenken kann) und die Rasten richtig<br />
für meine Beine/Füße eingestellt<br />
sind? Gibt es da Faustregeln, auch für<br />
Schalthebel und Fußbremse? Danke<br />
im Voraus sagt Peter Hegel.<br />
<strong>PS</strong>-Antwort Hallo Peter, speziell die<br />
kleine Daytona 675 verlangt durch die<br />
kompakte, vorderradorientierte und<br />
sportliche Ergonomie optimal eingestellte<br />
Hebel und Armaturen. Für den<br />
reinen Straßenbetrieb ist die Sitzhaltung<br />
der 675 einfach zu extrem,<br />
weshalb die Kollegen von MOTORRAD<br />
ihren Dauertester mit anderen Lenkerstummeln<br />
ausgerüstet haben. Durch<br />
den Versatz nach oben wird die gebeugte<br />
Position erträglicher, ohne das<br />
Gefühl fürs Vorderrad zu verlieren. Das<br />
Angebot an Lenkerstummeln mit Offset<br />
oder gar einer stufenlosen Winkeleinstellung<br />
ist riesig, allerdings setzt<br />
die knapp geschnittene Verkleidung<br />
Nach oben gekröpfte Klemmung der<br />
Lenkerstummel für die Landstraße<br />
Grenzen. Mehr als 20 bis 25 Millimeter<br />
höher geht nicht, ohne mit der Verkleidungskuppel<br />
zu kollidieren. Trotzdem,<br />
20 Millimeter können darüber entscheiden,<br />
ob du nach einem Landstraßen tag<br />
noch entspannt vom Bock steigst oder<br />
ob dich der Chiropraktiker vom Moped<br />
operieren muss. Für den Straßeneinsatz<br />
gilt, solltest du eine verstellbare<br />
Rasten anlage verbaut haben: je höher<br />
der Lenker, desto weiter vorn die<br />
Rasten position. Damit wird erreicht,<br />
dass der Fahrer sich besser über die<br />
Beine abstützen kann und somit weniger<br />
Gewicht auf den Armen lastet.<br />
Und noch eine Empfehlung: Wenn<br />
dich die Optik nicht stört, erleichtern<br />
die sogenannten Stompgrip-Kniekissen<br />
am Tank den Bremsvorgang, da man<br />
sich an der Noppenoberfläche mit geringster<br />
Kraft abstützen kann. Speziell<br />
bei langen, harten Bremsvorgängen<br />
lässt sich damit das Körpergewicht<br />
nach hinten verlagern und reduziert<br />
somit die Neigung zu einem abhebenden<br />
Hinterrad.<br />
Lenker, Gasgriff und Hebel<br />
richtig justieren<br />
Beim Auflegen der Handflächen auf<br />
Brems- und Kupplungsgriff müssen<br />
diese in normaler Sitzhaltung eine<br />
Einstellbare Rastenanlagen ermöglichen<br />
die optimale und individuelle Position<br />
72 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
Straßen- und<br />
Rennstreckenfahrten<br />
erfordern eine<br />
spe ziell angepasste<br />
Ergonomie<br />
Billige, schwergängige Kugelköpfe durch<br />
hochwertige Gelenklager ersetzen<br />
Linie mit den Unterarmen bilden. Wenn<br />
nicht, laufen die Sehnen über das<br />
abgewinkelte Handgelenk wie der<br />
Bowdenzug über eine Knickstelle. Für<br />
die Rennstrecke muss jedoch bedacht<br />
werden, dass man den Kupplungshebel<br />
beim Beschleunigen auch in liegender<br />
Position bedienen muss und dieser daher<br />
etwas höher justiert werden kann.<br />
Der Bremshebel hingegen wird in der<br />
Regel nur bei völlig aufrechtem Oberkörper<br />
gezogen, da man in dieser Position<br />
den Winddruck als zusätzliche<br />
Verzögerung nutzen kann.<br />
Auch der Zugriff zum Bremshebel<br />
muss stimmen. Die Bremsfinger, je<br />
nach Kraft und Vorliebe zwei (Ring-/<br />
Mittelfinger) oder drei (plus Zeigefinger),<br />
sollten wenn möglich am Ende<br />
des Bremshebels anliegen. Nur so<br />
kann die Hebelwirkung voll genutzt<br />
werden. Greifen die Finger zu nahe am<br />
Drehpunkt, gehen Bremskraft und Dosierbarkeit<br />
verloren.<br />
Oftmals sitzt die Bremspumpe zu<br />
dicht am Gasgriff und kann durch Lösen<br />
der Klemmschrauben nach innen verschoben<br />
werden. Sicherheitshalber<br />
wird nach dieser Verstellung geprüft,<br />
ob sich der Bremshebel berührungsfrei<br />
bis zum Griff durchziehen lässt. Dazu<br />
werden die Bremskolben an den Zangen<br />
leicht in ihren Sitz zurückgedrückt.<br />
Das kann bei schwimmend gelagerten<br />
Scheiben von Hand bewerkstelligt<br />
werden. Wenn nicht, werden die Beläge<br />
vorsichtig mit einem gerundeten Montierhebel<br />
zurückgedrückt. Danach lässt<br />
sich der Bremshebel über seinen<br />
kompletten Weg bis zum Griffgummi<br />
ziehen. Er darf dabei nicht mit anderen<br />
Bau teilen (Gaszügen, Schaltereinheit)<br />
kollidieren.<br />
Unser Tipp: Eine der Klemmschrauben<br />
am Handhebel ist meist mit einem<br />
Pfeil oder Körnerpunkt markiert. Diese<br />
wird zuerst so festgezogen, dass die<br />
Schelle plan aufliegt. Anschließend<br />
wird mit der zweiten Schraube die<br />
Klemmung aktiviert.<br />
Zu viel Spiel am Gasgriff ist zu vermeiden.<br />
Maximal einen Millimeter sollte<br />
sich der Drehgriff frei bewegen. Mehr<br />
Spiel kann den Lastwechselschlag<br />
beim Gasanlegen, der bei den älteren<br />
Daytona 675 eher deftig ausfällt, verstärken.<br />
Mit der Längenverstellung am<br />
Öffnerzug kann dieses Spiel eingestellt<br />
werden. Danach schlägt man den<br />
Lenker bei laufendem Motor nach links<br />
und rechts ein, um sicherzustellen, dass<br />
der Zug nicht überdehnt wird und dabei<br />
das Standgas anhebt.<br />
Die Griffgummis am Lenker können<br />
für ein sicher-sattes Griffgefühl durch<br />
Austauschteile mit einer weichen<br />
Gummimischung ersetzt werden. Wie<br />
bei guten Reifen spielt das Profil, also<br />
die Oberflächenstruktur, weniger eine<br />
Rolle als die Gummimischung. Sind die<br />
Griffe zu rutschig und müssen deshalb<br />
kräftig angepackt werden, führt das<br />
auf Dauer zur Ermüdung der Unterarmmuskulatur.<br />
Optimale Position für Bremspedal<br />
und Schalthebel finden<br />
Weil im Straßenverkehr auch die<br />
Hinterradbremse eine wichtige Rolle<br />
spielt, Stichwort Nässe oder Schotter,<br />
sollte die Höhe des Bremspedals so<br />
justiert werden, dass der Fuß nicht<br />
angehoben werden muss, um Bremsdruck<br />
aufzubauen. Nur wenn die Sohle<br />
mit leichtem Druck auf dem Pedal liegt,<br />
kann dieses vom ersten Moment an<br />
sauber dosiert werden. Bei einem zu<br />
hoch stehenden Pedal besteht zudem<br />
die Gefahr, dass Bremsscheibe und<br />
Beläge durch permanenten, leichten<br />
Druck verglühen.<br />
Auf der Gegenseite wird der Schalthebel<br />
ebenfalls in der Höhe so eingestellt,<br />
dass er zum Hoch- wie zum Herunterschalten<br />
ohne Verrenkungen zu<br />
bedienen ist. Bei der Daytona können<br />
die simplen Kugelköpfe gegen hochwertige<br />
und leichtgängige Gelenklager<br />
ausgetauscht werden. Je nach Einsatzzweck<br />
(Rennstrecke oder Landstraße)<br />
muss man sich entscheiden, ob die<br />
optimale Position für den Gangwechsel<br />
nach oben (Beschleunigen) oder unten<br />
(Abbremsen) einjustiert wird. Dabei<br />
gilt: Probieren geht über studieren,<br />
Freie Sicht nach vorn nicht<br />
einschränken<br />
Wer extrem gebückt auf dem Motorrad<br />
sitzt, und das ist bei der Triumph Daytona<br />
675 der Fall, sollte unbedingt darauf<br />
achten, dass die Oberkante des<br />
Helms die freie Sicht nach vorn nicht<br />
einschränkt. Die ist notwendig, wenn<br />
die Blickführung beim Kurvenfahren<br />
weit voraus, eventuell bei Passfahrten<br />
sogar steil nach oben gehen soll.<br />
Sitzt der Helm zu tief, ist der Fahrer<br />
gezwungen, den Nacken stark nach<br />
hinten zu überdehnen. Weil diese<br />
Haltung auf Dauer anstrengt, versucht<br />
man sie zu vermeiden. Mit der Folge,<br />
dass die Blickführung im wahrsten<br />
Sinne des Wortes zu kurz kommt. Das<br />
Resultat: miese Linienwahl, schlechte<br />
Einlenkpunkte und in lang gezogenen<br />
Kurven mehrfach falsches Ansetzen<br />
des Scheitelpunkts.<br />
<strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 73
LESERPOST<br />
WELL DONE<br />
Zum Speedtest, <strong>PS</strong> 02/<strong>2016</strong><br />
Aufschlussreicher Bericht, well done!<br />
Wenn man sich das Data-Recording<br />
anschaut und auf die Geschwindigkeitskurven<br />
blickt, mag man gar nicht<br />
glauben, dass die Aprilia tatsächlich<br />
insgesamt schneller unterwegs ist – bei<br />
32 km/h Differenzgeschwindigkeit auf<br />
der langen Geraden. Für mich bleibt<br />
die Frage offen, warum die H2R auf der<br />
Geraden nicht noch wesentlich schneller<br />
ist – MotoGP-Bikes kommen trotz<br />
deutlich weniger Leistung bis über 350<br />
km/h. Ist die Aerodynamik des Hauklotzes<br />
so schlecht oder rennt die H2R<br />
schlicht in den Begrenzer und könnte<br />
eigentlich mehr?<br />
Kai Lunau per E-Mail<br />
Die Kawasaki H2R ist vor allem<br />
deutlich schwerer als ein MotoGP-<br />
Bike und letztendlich doch so<br />
kons truiert, dass sie normale Fahrer<br />
nicht gleich abwirft. Da sind<br />
GP-Bikes doch etwas schonungsloser.<br />
Außerdem hat die H2R eine<br />
etwas verzögerte Gasannahme<br />
und es dauert ein wenig, bis der<br />
Kompressor anspringt, da ist ein<br />
MotoGP-Bike schon voll am Durchziehen...Viele<br />
Kleinigkeiten, die<br />
bei einem solchen Thema zu einem<br />
riesigen Berg anwachsen. Die Red.<br />
ABGEHACKTER STIL<br />
KTM 690 Duke R, <strong>PS</strong> 01/<strong>2016</strong><br />
Bisher ist <strong>PS</strong> mein liebstes im Reigen<br />
der deutschprachigen Blätter gewesen.<br />
Ich verfolge den einschlägigen Blätterwald<br />
lückenlos seit den frühen Siebzigern.<br />
Eure große Schwester indes<br />
blättere ich allenfalls mal durch, denn<br />
deren Schreibstil ist inzwischen zu absolutem<br />
Bild-Niveau verkommen. Und<br />
nun, oh Schreck, fangt Ihr auch damit<br />
an: Im Artikel über die KTM 690 Duke<br />
bemüht sich der Autor plötzlich ebenfalls<br />
um diesen abgehackten, pseudojournalistischen<br />
Stil, der das verbindliche<br />
„und“ meidet, Sätze „offen“ enden<br />
und Texte zum völligen Missvergnügen<br />
werden lässt. Ich fürchte, dass meine<br />
Kritik ungehört verhallen wird. Vielleicht<br />
werden mir mitleidige Freunde<br />
dann Zonkos noch genießbare Elaborate<br />
in Fotokopie zuleiten, damit ich noch<br />
ein wenig Spaß habe.<br />
Bernd Schneider per E-Mail<br />
SCHRÄG UND GUT<br />
Alles über Schräglage, <strong>PS</strong> 02/<strong>2016</strong><br />
Ein interessanter Artikel, der sehr<br />
schön verständlich die Grundlagen<br />
erklärt und vor allem aber die unterschiedlichen<br />
Messweisen der ominösen<br />
Schräglage mal überschaubar<br />
und anschaulich vermittelt. Bravo!<br />
Mich würde darüber hinaus aber noch<br />
interessieren, welche Art der Schräglagenmessung<br />
bei modernen Bikes<br />
im Cockpit angezeigt wird.<br />
Olaf Kniebusch per E-Mail<br />
Die Schräglage wird über<br />
die Sensorik (Gyrosensor)<br />
ermittelt und im<br />
Cockpit als Fahrzeugschräglage<br />
angezeigt.<br />
Als Hauptaufgabe erfassen<br />
die Sensoren aber<br />
den Fahrzustand der<br />
Maschine. Entsprechend<br />
steuert die Elekt-<br />
Dem geschenkten Gaul schlug<br />
dieser Mensch aufs Maul. Und ist am<br />
Ende doch so arm, dass er sich weder<br />
Namen noch Porto leisten kann<br />
ronik (ECU) dann beispielsweise<br />
die Einspritzmengen. Auch die Regelung<br />
der Fahrassistenzen (Beispiel:<br />
Traktionskontrolle) hängt<br />
vom Fahrzustand ab. Obwohl einige<br />
moderne Supersportler über<br />
solche Sensoren verfügen, zeigt<br />
bis dato nur die jüngste BMW<br />
S 1000 RR (Modelljahr 2015) die<br />
Schräglage an.<br />
Die Red.<br />
MATT, GLANZLOS, RAU<br />
Zum neuen Papier von <strong>PS</strong><br />
Mit Heft 02/<strong>2016</strong> wurde ja die Papiersorte<br />
gewechselt. Fiel mir zuerst auf,<br />
da das Heft deutlich dicker ist, die Seitenanzahl<br />
gegenüber der Januarausgabe<br />
aber gleich blieb. Gut, dadurch liegt<br />
das Heft beim Lesen satter in der Hand.<br />
Aber die Haptik! Das Papier fühlt sich<br />
an wie die zahllosen Werbeblätter, welche<br />
am Wochenende den Briefkasten<br />
verstopfen. Matt, glanzlos, rau. Von einer<br />
Zeitschrift, die jetzt einzeln 4,20 Euro<br />
kostet, erwarte ich besseres Papier.<br />
Michael Meyer per E-Mail<br />
Ich bin ein langjähriger Aboleser und<br />
schätze Eure Zeitschrift sehr. Gerade<br />
Eure Fotos sind top und ein Markenzeichen<br />
von <strong>PS</strong>. Seit der Februar-Ausgabe<br />
benutzt Ihr ein mattes Papier. Meiner<br />
Meinung nach geht dadurch die Brillanz<br />
und Qualität der Bilder verloren.<br />
Bernd Thamm per E-Mail<br />
Oh weh, das neue Papier... Passt gar<br />
nicht zu so einer tollen Zeitschrift. Das<br />
wertet so was von ab.<br />
Hermann Rausch per E-Mail<br />
An der neuen <strong>PS</strong> ist mir sofort die ungewohnte<br />
Haptik aufgefallen. Beim<br />
Durchblättern wurde der Grund offensichtlich:<br />
neues Papier. Dieses erinnerte<br />
mich eher an eine Zeitschrift der Kategorie<br />
„Wild & Hund“ oder „Häkeln und<br />
Klöppeln“. Obwohl auch die vorherigen<br />
Ausgaben nicht auf Hochglanzpapier<br />
gedruckt waren, haben die Fotos auf<br />
dem leicht glänzenden Papier bei Weitem<br />
einen besseren Effekt erzielt. Da<br />
die Fotos einen beträchtlichen Anteil<br />
am „Lese“-Genuss ausmachen, bitte ich<br />
Sie, die Papierwahl nochmals zu überdenken.<br />
C. Bracher per E-Mail<br />
Foto: Yvonne Hertler<br />
LESERBRIEFE AN DIE REDAKTION: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Redaktion <strong>PS</strong>, 70162 Stuttgart,<br />
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erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 2<strong>03</strong>55 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />
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DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />
an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />
separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages<br />
verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
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Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass<br />
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2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />
Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>PS</strong> Aboservice, Postfach,<br />
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PROGRAMM<br />
<strong>2016</strong><br />
TRAININGS<br />
Übersicht über alle Trainingsangebote<br />
und Termine <strong>2016</strong><br />
www.actionteam.de<br />
INHALT<br />
Sportfahrer-Lehrgang86<br />
Renntraining87<br />
Perfektionstraining88<br />
Fahrdynamik Boxberg 90<br />
Kurvenschule 92<br />
Rennserien94<br />
Supermoto-Wochenende97<br />
Enduro-Wochenenden98<br />
Terminübersicht99<br />
<strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 83
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Das MOTORRAD action team stellt sich vor<br />
EDITORIAL<br />
Who is who? Von links nach rechts:<br />
Normann Broy, Regina Timmermann,<br />
Karin Buhl, Matthias Schröter (obere<br />
Reihe), Christine Heuschele, Carolin<br />
Sack, Heike Schwerdtle, Cornelia<br />
Rüther (mittlere Reihe), Nicole<br />
Aßfalg, Franziska Kieslinger, Björn<br />
Gramm (untere Reihe), Daniel<br />
Lengwenus (vorne)<br />
Ein starkes Team<br />
Auch für die Saison <strong>2016</strong> haben wir<br />
uns wieder viel für Sie vorgenommen.<br />
Renntrainings auf den schönsten deutschen<br />
Strecken plus Anneau du Rhin ergänzen die<br />
einzigartigen Nordschleifen-Events, sehr<br />
häufig auch mit raren Wochenendterminen,<br />
wie z. B. in Hockenheim, am Bilster Berg oder<br />
mit einem Freitag/Samstag-Termin (22./23.4)<br />
auf dem Nürburgring GP-Kurs. Wir haben<br />
unser Jahresprogramm bewusst gestrafft<br />
und unsere Mannschaft vor Ort verstärkt.<br />
Einer der besten europäischen Rennmechaniker,<br />
Jens Weichel (rennsportservice-ecki.<br />
de), wird Werner Eisenhardt und Werner<br />
Brinker, unser beliebtes Technik-Team, ab<br />
sofort tatkräftig unterstützen. Wir sind schon<br />
ein klein wenig stolz über diese Personalie.<br />
Damit ist nämlich gewährleistet, dass Sie<br />
auch bei großen Veranstaltungen die besten<br />
Reifen und technische Unterstützung auf<br />
Top-Niveau erhalten, der im Falle eines Falles<br />
auch mal eine Nachtschicht für Sie einlegt.<br />
Ehrensache für unsere drei leidenschaftlichen<br />
Mechaniker. Auch einen anderen<br />
Service möchten wir weiter ausbauen: die<br />
kostenlose Instruktion für Einsteiger. Die<br />
Rennleitung 110, mit der wir nun schon seit<br />
drei Jahren erfolgreich zusammenarbeiten,<br />
wird diese heißbegehrte Dienstleistung auf<br />
allen Renntrainings anbieten, um Rookies<br />
den rechten Weg in die faszinierede Welt des<br />
Motorradfahren auf der Rennstrecke zu<br />
weisen. Aller Anfang ist bekanntlich schwer,<br />
aber mit den Jungs von der Rennleitung 110<br />
geht es deutlich einfacher. Einfach mal<br />
probieren. Wir freuen uns auf Sie!<br />
Matthias Schröter<br />
Leitung MOTORRAD action team<br />
Auf den folgenden Seiten finden Sie alle<br />
Trainingstermine <strong>2016</strong> sowie eine Auswahl<br />
aus dem Reiseprogramm. Das komplette<br />
Veranstaltungsprogramm finden Sie unter<br />
www.actionteam.de bzw. kann bei uns<br />
angefordert werden: Tel.: 0711/182-1977,<br />
E-Mail: info@actionteam.de<br />
Fotografen: Benkert, Dreissig, fact, Mayer,<br />
racepixx.de, Sdun, Stickel, trekraiders.eu,<br />
Unger<br />
www.actionteam.de <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 85
TRAINING<br />
Sportfahrer-Lehrgang<br />
PROFIL<br />
Zweitägiger Sportfahrer-Lehrgang<br />
Strecken: Bilster Berg (BB) und<br />
Sachsenring (SR)<br />
Fahrzeiten: 5 bis 6 x 20 Minuten pro Tag<br />
Ausrüstung: Technisch einwandfreies<br />
Motorrad (SR: Serienschalldämpfer/Serien -<br />
luftfilter), komplette Schutzkleidung (Leder<br />
empfohlen!) inklusive Rückenprotektor<br />
PREISE<br />
Bilster Berg: <br />
699 Euro*<br />
Sachsenring: <br />
699 Euro<br />
Leistungen: Bis zu zwei Tage Rennstrecke,<br />
Streckensicherung, Notarzt und Sanitätsdienst,<br />
Boxenstellplatz, Betreuung durch<br />
erfahrene Instruktoren, Mittagessen &<br />
Grillabend, Wasser und Kaffee während der<br />
Veranstaltung<br />
Service: Reifenservice und Fotoservice<br />
Nicht eingeschlossen: Übernachtung,<br />
Benzin, sonstige Ver pflegung<br />
ZIELGRUPPE<br />
Sportlich orientierte Motorradfahrer, die ihre<br />
Fahrtechnik und die Linie grundlegend<br />
verbessern möchten<br />
TERMINE<br />
Bilster Berg<br />
Training-Nr. 11522:10.07.–11.07.<strong>2016</strong><br />
Training-Nr. 11526:20.08.–21.08.<strong>2016</strong><br />
Sachsenring<br />
Training-Nr. 11431:20.06.–21.06.<strong>2016</strong><br />
*Am Termin 10.07.–11.07.<strong>2016</strong> am Bilster<br />
Berg 20 Euro Frühbucherrabatt für MOTOR-<br />
RAD-HELDEN bei Buchung bis 29.02.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
Rennstrecke erfahren,<br />
gerne auch mit normalen<br />
Serienmotorrädern<br />
Kreisverkehr<br />
Da geht es lang. Rennsporterfahrene<br />
Instruktoren kennen die Ideallinie und<br />
verraten die wichtigsten Tricks<br />
Trainieren mit Profi-Anleitung – immer mit viel Spaß<br />
auf Ideallinie unterwegs<br />
Sportfahrer-Lehrgänge haben eine lange<br />
Tradition beim MOTORRAD action team.<br />
Und die will gepflegt sein. Vor allem, weil unser<br />
durch Instruktoren geführter Sportfahrer-Lehrgang<br />
bei den Kunden hoch im Kurs liegt, egal,<br />
ob Allrounder-, Supersportler- oder Großenduro-Fan.<br />
Zusätzlich zum Sachsenring steht<br />
<strong>2016</strong> die wunderbar trickreiche Strecke am<br />
Bilster Berg auf dem Programm. Top sind aber<br />
nicht nur die Strecken, sondern auch unsere<br />
Trainings abläufe und -leistungen. Rennerfahrene<br />
Instruktoren vermitteln in kleinen Gruppen<br />
die Kniffe der Profis, trainieren die entscheidenden<br />
Bewegungsabläufe, das richtige und vor<br />
allem sichere Verhalten auf der Rennstrecke<br />
und zeigen die besten und auch sichersten<br />
Linien. Und natürlich kommt auch die Theorie<br />
wie die individuelle Fahrwerkseinstellung und<br />
die neueste Reifentechnik nicht zu kurz. Ein<br />
Sportfahrer-Lehrgang ist also ein kompaktes,<br />
intensives Zweitages-Erlebnis, das einen hohen<br />
Lerneffekt für unsere Teilnehmer garantiert.<br />
86 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
Renntraining<br />
TRAINING<br />
Vollgas<br />
Egal, welche Rennstrecke: Wir haben immer<br />
den Anspruch, unseren Fahrern maxi malen<br />
Fahrspaß und Sicherheit zu gewährleisten.<br />
Dazu bieten wir Transponder-Zeitnahme und<br />
technische Unterstützung auf Top-Niveau. Jens<br />
Weichel, Mechanikus und Chef von Eckis<br />
Rennsportservice, steht unseren<br />
Teilnehmern bei allen Renntrainings<br />
Professionell organisierte<br />
Renn trainings auf den abwechslungsreichsten<br />
Rennstrecken<br />
zur Seite. Jens verkauft Reifen, Bremsbeläge<br />
und anderes sinnvolles Zubehör, dazu vollbringt<br />
er über Nacht gerne auch mal Reparaturwunder<br />
und berät in Fahrwerksfragen. Auf der<br />
Piste zeigen Ihnen erfahrene Instruktoren auf<br />
Wunsch und gegen Aufpreis im Einzelcoaching<br />
gerne die richtige Linie. Zu unserem<br />
Team gehören u.a. Ex-WM- und IDM-<br />
Fahrer wie Arne Tode, Christian Kellner<br />
und Pascal Eckhardt. Diese Herren<br />
wissen, wie es geht. Versprochen.<br />
Außerdem kooperieren wir auch <strong>2016</strong><br />
mit der Rennleitung 110. Die Kollegen<br />
bieten Rennstrecken-Neulingen<br />
genau den richtigen Einstieg und<br />
zeigen bei allen Renntrainings die<br />
richtige Linie. Ohne Aufpreis. Ein<br />
exklusiver Service, der wahrlich nicht<br />
überall zu bekommen ist.<br />
PROFIL<br />
Ein- bzw. mehrtägiges Renntraining<br />
Strecken: Bilster Berg, Hockenheimring,<br />
Nürburgring GP-Strecke, Anneau du Rhin und<br />
Sachsenring<br />
Fahrzeiten: Einteilung in zwei bis vier Blöcke,<br />
reine Fahrzeit ca. 5 bis 6 x 20 Minuten pro Tag<br />
Ausrüstung: Technisch einwandfreies<br />
Motorrad, Lederkombi (ein- oder zweiteilig),<br />
inkl. Rückenprotektor, Helm (ECE-Norm),<br />
Handschuhe, Motorradstiefel<br />
ZIELGRUPPE<br />
Fans freier Renntrainings, Neueinsteiger sind<br />
uns herzlich willkommen!<br />
TERMINE & PREISE<br />
Anneau du Rhin, 22.07.:<br />
179 Euro<br />
Bilster Berg<br />
10.07.–11.07., 20.08.–21.08.: 419 Euro*<br />
Hockenheim<br />
<strong>03</strong>.06.–05.06.: ab 219 Euro*<br />
Nürburgring<br />
GP-Kurs inkl. Müllenbachschleife<br />
22.–23.04.:<br />
429 Euro<br />
Sachsenring<br />
20.06.–21.06., 05.09.–06.09.: 349 Euro<br />
*Frühbucherrabatte für MOTORRAD-HELDEN<br />
bei Buchung bis 29.02.<strong>2016</strong><br />
Leistungen: Ein bis drei Tage gemietete<br />
Rennstrecke, Streckensicherung, Zeitnahmetransponder<br />
und Instruktion durch Rennleitung<br />
110,<br />
Servicedienste: Reifenservice, Fotoservice<br />
Nicht eingeschlossen: Verpflegung, Benzin,<br />
Boxenmiete, Übernachtung<br />
(Änderungen vorbehalten),<br />
aktuelle Termine: www.actionteam.de,<br />
Reifenbestellungen:<br />
www.rennsportservice-ecki.de<br />
VIP-TRAINING SACHSENRING<br />
Individuell schnell unterwegs,<br />
professionelle Abwicklung inklusive<br />
Dieses intensive und europaweit einmalige<br />
zweitägige Trainingsangebot ist<br />
immer schnell ausgebucht. Trainiert wird<br />
auf dem wundervollen Sachsenring mit<br />
Profi-Renn fahrern als Instruktoren.<br />
Interessenten sollten über grundlegende<br />
Rennstrecken erfahrung und entsprech ende<br />
körperliche Fitness verfügen<br />
Mindestteilnehmerzahl: 25 Fahrer<br />
PREIS<br />
Fahrer:<br />
699 Euro<br />
Leistungen: Exklusiver Zeitblock (in der<br />
Regel 5 x 20 Minuten je Tag), Betreuung<br />
durch Profi-Rennfahrer in Gruppen von zirka<br />
5 Teilnehmern, Mineral wasser, Kaffee, ein<br />
gemeinsamer Grillabend, zwei Mittagessen,<br />
technischer Service, Foto-CD<br />
Nicht eingeschlossen: Benzin, Übernachtung<br />
PROGRAMM<br />
Meet & Greet mit den Instruktoren (z. B.<br />
IDM-SBK-Held Max Neu kirchner, Ex-Moto2-<br />
Fahrer Arne Tode, Ex-IDM-Supersport-Fahrer<br />
Pascal Eckhardt, Ex-WM-Supersport-Held<br />
Christian Kellner), anschließend Einweisung in<br />
das VIP-Fahrertraining, Gruppen einteilung.<br />
Danach folgt ein intensives zweitägiges Training,<br />
das Praxis und Theorie kombiniert<br />
TERMIN<br />
Training-Nr. 11433:20.06.–21.06.<strong>2016</strong><br />
www.actionteam.de <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 87
TRAINING<br />
Perfektionstraining Nürburgring<br />
Der Ring<br />
Die<br />
Nürburgring-Nordschleife ist<br />
ein Mythos, unser Perfek tionstraining<br />
auch. Und das seit über 30 Jahren.<br />
Sie ist die bekannteste Rennstrecke<br />
der Welt: Die Nürburgring-Nordschleife.<br />
Ein erfahrbarer Mythos. Keine Rennstrecke<br />
produziert mehr Schlagzeilen.<br />
Sie ist wahrscheinlich die be liebteste<br />
und längste Rennstrecke der Welt, ganz sicher<br />
die bekannteste. Und leider auch eine der<br />
teuersten. Die Nachfrage nach Fahrtagen ist<br />
dennoch enorm. Deshalb sind wir auch ein<br />
klein wenig stolz darauf, dass wir zum<br />
Redaktionsschluss zwei bestätigte Termine auf<br />
der Nordschleife ausschreiben können. Um<br />
ein Perfektionstraining preislich und inhaltlich<br />
sinnvoll gestalten zu können und möglichst<br />
vielen Motorradfahrern die Teilnahme zu<br />
ermöglichen, setzen wir seit 2013 auf ein<br />
striktes Zeitmanagement. Wir bieten Ihnen<br />
zwei parallele Lehrgangsangebote, die jeden<br />
Nordschleifen-Interessierten ansprechen<br />
sollten, vom Einsteiger bis hin zum Könner.<br />
Gefahren wird in festen Zeitblöcken, um allen<br />
ein möglichst stressfreies Fahren auf der<br />
anspruchsvollen Strecke zu ermöglichen. Das<br />
2013 eingeführte System hat Teilnehmer und<br />
Instruktoren gleichermaßen überzeugt.<br />
Möglichst homogene Gruppen und maximale<br />
Sicherheit stehen dabei im Vordergrund. Bei<br />
Einsteiger & Aufsteiger bieten wir unseren<br />
Kunden das be liebte und bewährte Sektionstraining<br />
zu Beginn des ersten Lehrgangstages,<br />
danach steht das geführte Rundenfahren als<br />
Schwerpunkt auf dem Programm. Die Könner<br />
hingegen starten ihren Fahrtag sofort hinter<br />
ihrem Instruktor. Fahrzeit pro Tag: bis zu 270<br />
Minuten. Bei idealen Bedingungen kommen<br />
so bis zu 1000 Kilometer Fahrleistung auf der<br />
exklusiv gemieteten Nordschleife zusammen,<br />
immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis,<br />
das auf höchstem Niveau nur beim MOTOR-<br />
RAD action team erfahrbar ist.<br />
Erfahrene Instruktoren sind unser Kapital.<br />
Nicht nur auf der Nordschleife<br />
Nordschleife ist auch für Einsteiger problemlos erfahrbar.<br />
Die Instruktoren finden das richtige Wohlfühltempo<br />
88 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
TRAINING<br />
EINSTEIGER & AUFSTEIGER<br />
TRAININGSPROFIL<br />
Zweitägige Trainingsvariante für Nordschleifen-Neulinge<br />
und Fahrer mit Nordschleifen-Erfahrung,<br />
die es touristisch-dynamisch<br />
angehen wollen, Training mit Rahmenprogramm<br />
(u.a. Vorträge) und Sektionstraining,<br />
für absolute Fahranfänger nicht geeignet<br />
Trainingsinhalte: Grundfahrübungen im<br />
Sektionstraining, Rundenfahren in Gruppen<br />
von maximal 8 Teilnehmern pro Instruktor,<br />
gefahren wird in getrennten Zeitblöcken<br />
„Ein steiger & Aufsteiger“ und „Könner“,<br />
um einen möglichst entspannten Fahrbetrieb<br />
auf der Nordschleife zu gewährleisten<br />
Fahrleistung: ca. 700–800 km<br />
Ausrüstung: Motorrad ab 48 <strong>PS</strong> nach StVZO,<br />
Motorradschutzkleidung von Kopf bis Fuß<br />
Mindestteilnehmerzahl: 80 Fahrer<br />
PREISE<br />
Ring Einsteiger & Aufsteiger: 1199 Euro*<br />
*50 Euro Frühbucherrabatt für MOTORRAD-<br />
HELDEN bei Buchung bis 29.02.<strong>2016</strong><br />
Die Übernachtung ist im Teilnahmepreis<br />
nicht enthalten. Auf Wunsch können Sie Ihre<br />
Übernachtungen direkt im Dorint bzw.<br />
Lindner Hotel Nürburg gegen Aufpreis<br />
buchen, Stichwort MOTORRAD action team:<br />
1 ÜN im Doppelzimmer p.P.: ab ca. 71 Euro<br />
1 ÜN im Einzelzimmer: ab ca. 102 Euro<br />
Leistungen: Nürburgring-Nordschleife,<br />
Verpflegung während des Trainings, zwei<br />
Abendessen, Betreuung durch erfahrene<br />
Instruktoren, Metzeler-Reifendienst,<br />
Öhlins-Fahrwerks- und X-lite-Helm-Service,<br />
technischer Service<br />
Nicht eingeschlossen: Benzin,<br />
Über nachtung<br />
PROGRAMM<br />
1. Tag: Individuelle Anreise,<br />
18:45 Uhr Begrüßung<br />
2. Tag: Ab 8 Uhr Sektionstraining,<br />
10:30 Uhr Rundenfahren Nordschleife,<br />
individuelle Mittagspause, danach Rundenfahren<br />
Nordschleife (je nach Teilnehmerzahl<br />
in Zeitblöcken), Trainingszeit je Tag ca.<br />
4 Stunden, 16 Uhr: letzte Einfahrt Nordschleife,<br />
16:30 Uhr: Trainingsende<br />
3. Tag: Ab 8.30 Uhr Rundenfahren<br />
Nordschleife, individuelle Mittagspause,<br />
danach Rundenfahren Nordschleife,<br />
16:30 Uhr: letzte Einfahrt Nordschleife,<br />
17 Uhr: Trainingsende<br />
TERMINE<br />
Training-Nr. 11212: 31.05. – 01.06.<strong>2016</strong><br />
Training-Nr. 11222: 05.07. – 06.07.<strong>2016</strong><br />
GEEIGNET FÜR<br />
Nordschleifen-Neulinge<br />
Ring-Genießer<br />
KÖNNER<br />
TRAININGSPROFIL<br />
Zweitägige Trainingsvariante mit Rahmenprogramm<br />
für erfahrene Nordschleifen-<br />
Fahrer, die ihre Runden mit entsprechend<br />
versierten und schnellen Instruktoren drehen<br />
möchten und die auf das Sektionstraining<br />
lieber verzichten. „Könner“ bleibt aufgrund<br />
der hohen Anforderung der schwierigsten<br />
Strecke der Welt Fahrern mit Nordschleifen-<br />
Erfahrung vorbehalten. Allen anderen<br />
Interessenten sei ausdrücklich der parallel<br />
stattfindende Lehrgang „Einsteiger<br />
& Aufsteiger“ empfohlen<br />
Fahrleistung: ca. 900 km<br />
Ausrüstung: Motorrad über 80 <strong>PS</strong> nach<br />
StVZO, Motorradschutzkleidung von Kopf<br />
bis Fuß<br />
Mindestteilnehmerzahl: 80 Fahrer<br />
PREISE<br />
Ring Könner:<br />
1199 Euro*<br />
*50 Euro Frühbucherrabatt für MOTORRAD-<br />
HELDEN bei Buchung bis 29.02.<strong>2016</strong><br />
Die Übernachtung ist im Teilnahmepreis<br />
nicht enthalten. Auf Wunsch können Sie Ihre<br />
Übernachtungen direkt im Dorint bzw.<br />
Lindner Hotel Nürburg gegen Aufpreis<br />
buchen, Stichwort: MOTORRAD action team:<br />
1 ÜN im Doppelzimmer p.P.: ab ca.71 Euro<br />
1 ÜN im Einzelzimmer: ab ca.102 Euro<br />
Leistungen: Nürburgring-Nordschleife,<br />
Verpflegung während des Trainings, zwei<br />
Abendessen, Betreuung durch erfahrene<br />
Instruktoren, Metzeler-Reifendienst,<br />
Öhlins-Fahrwerks- und X-lite-Helm service,<br />
technischer Service<br />
Nicht eingeschlossen: Benzin,<br />
Über nachtung<br />
PROGRAMM<br />
1. Tag: Individuelle Anreise,<br />
18:45 Uhr Begrüßung<br />
2. Tag: Ab 9:30 Uhr Rundenfahren Nordschleife<br />
in Zeitblöcken, Trainingszeit je Tag ca.<br />
4 Stunden, 16:30: letzte Einfahrt Nordschleife,<br />
17 Uhr: Trainingsende<br />
3. Tag: Ab 8 Uhr Rundenfahren Nordschleife,<br />
individuelle Mittagspause, danach Rundenfahren<br />
Nordschleife, 16 Uhr: letzte Einfahrt<br />
Nordschleife, 16:30 Uhr: Trainingsende<br />
TERMINE<br />
Training-Nr. 11213: 31.05. – 01.06.<strong>2016</strong><br />
Training-Nr. 11223: 05.07. – 06.07.<strong>2016</strong><br />
GEEIGNET FÜR<br />
Ring-Routiniers<br />
Nordschleifen-Spezialisten<br />
www.actionteam.de <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 89
TRAINING<br />
Training Days Boxberg<br />
Multi-Tool<br />
Ein Gelände, zwei Trainingsangebote: Fahrdynamik und<br />
erstmals Kurvenschule im Bosch-Prüfzentrum Boxberg<br />
Die verschiedensten Handlingkurse,<br />
eine Serpentinenstrecke wie am Stilfser<br />
Joch, eine große Asphaltfläche und last but<br />
not least das charakteristische Oval bieten<br />
phantastische und abwechslungsreiche<br />
Trainingsmöglichkeiten auf dem Trainingsgelände<br />
in Boxberg, das nur an wenigen<br />
Wochenenden im Jahr zugänglich ist, da<br />
ansonsten im Bosch Prüfzentrum hinter<br />
verschlossenen Toren Pkw-Prototypen<br />
getestet werden.<br />
Beim ein- oder zweitägigen Fahrdynamik-<br />
Training feilen wir gemeinsam mit unseren<br />
Teilnehmern intensiv am Fahrkönnen.<br />
Gemeinsam mit unseren erfahrenen<br />
Instruk toren trainieren Sie Alltagssituationen,<br />
viel Schräglagen, aber auch<br />
Notmanöver. Außerdem bieten wir erstmals<br />
die Kurvenschule an, dank des seit Neuestem<br />
von sechs auf neun Meter verbreiterten<br />
Handlingparcours. Wer an seiner Kurventechnik<br />
arbeiten will, an der richtigen Sitzhaltung<br />
und der perfekten Blickführung, ist genau<br />
richtig auf dem Handlingkurs, außerdem<br />
werden natürlich auch die anderen Flächen in<br />
Boxberg sinnvoll in diesen Lehrgang eingebunden.<br />
Die Kurvenschule bieten wir ebenfalls<br />
ein- oder zweitägig an.<br />
Wie beim MOTORRAD action team üblich<br />
trainieren unsere Teilnehmer in kleinen<br />
Gruppen. Mittagessen und Getränke während<br />
des Veranstaltungstages sind ebenfalls<br />
inkludiert, wie bei allen von Instruktoren<br />
geführten Trainingsformen unseres diesjährigen<br />
Angebots.<br />
90 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
TRAINING<br />
KURVENSCHULE<br />
PROFIL<br />
Ein- bzw. zweitägiges Schräglagentraining für<br />
dynamisch bis sportlich orientierte<br />
Motorradfahrer auf dem Bosch-Prüfzentrum<br />
in Boxberg zwischen Heilbronn und Würzburg<br />
Fahrkönnen: Auch für ambitionierte<br />
Fahranfänger und Wiedereinsteiger geeignet<br />
Gruppengröße: Maximal 7 Teilnehmer<br />
pro Instruktor<br />
Ausrüstung: Technisch einwandfreies<br />
Motorrad, Motorradschutzbekleidung von<br />
Kopf bis Fuß, Reifenprofil entsprechend<br />
der StVZO<br />
Mindestteilnehmerzahl: 20 Fahrer<br />
PREIS<br />
Kurvenschule zweitägig: <br />
669 Euro*<br />
Kurvenschule eintägig: <br />
369 Euro*<br />
Leistungen: Exklusiv gemietetes Testgelände<br />
in Boxberg, Betreuung durch<br />
erfahrene Instruktoren, Mittagessen, Kaffee,<br />
Wasser<br />
Nicht eingeschlossen: Benzin,<br />
Über nachtung, Frühstück und Abendessen<br />
*20 Euro Frühbucherrabatt für MOTORRAD-<br />
HELDEN bei Buchung bis 29.02.<strong>2016</strong><br />
TERMINE<br />
Kurvenschule zweitägig:<br />
Training-Nr. 11264: 11.06.–12.06.<strong>2016</strong><br />
Kurvenschule eintägig:<br />
Training-Nr. 11262:11.06.<strong>2016</strong><br />
Training-Nr. 11263:12.06.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
FAHRDYNAMIK<br />
PROFIL<br />
Ein- bzw. zweitägiges Training auf dem<br />
Bosch-Prüfzentrum in Boxberg zwischen<br />
Heilbronn und Würzburg<br />
Fahrkönnen: Auch für Fahranfänger und<br />
Wiedereinsteiger nach längerer Fahrpause<br />
geeignet<br />
Gruppengröße: Maximal 10 Teilnehmer<br />
pro Instruktor<br />
Ausrüstung: Technisch einwandfreies<br />
Motor rad, Motorradschutzbekleidung von<br />
Kopf bis Fuß, Reifenprofil entsprechend<br />
der StVZO<br />
Mindestteilnehmerzahl: 50 Fahrer<br />
PREISE<br />
Fahrdynamik-Training zweitägig: <br />
<br />
669 Euro*<br />
Fahrdynamik-Training eintägig:<br />
<br />
369 Euro*<br />
Leistungen: Exklusiv gemietetes Testgelände<br />
in Boxberg, Betreuung durch<br />
erfahrene Instruktoren, Mittagessen, Kaffee,<br />
Wasser<br />
Nicht eingeschlossen: Benzin, Übernachtung,<br />
Frühstück, Abendessen<br />
*20 Euro Frühbucherrabatt für MOTORRAD-<br />
HELDEN bei Buchung bis 29.02.<strong>2016</strong><br />
TERMINE<br />
Fahrdynamik-Training zweitägig:<br />
Training-Nr. 11265:11.06.–12.06.<strong>2016</strong><br />
Fahrdynamik-Training eintägig:<br />
Training-Nr. 11266:11.06.<strong>2016</strong><br />
Training-Nr. 11267:12.06.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
Kleine Gruppen, kompetente Instruktoren:<br />
Lernerfolg ist vorprogrammiert<br />
Neu: die Kurvenschule, dank Verbreiterung des Handlingkurses auf neun Meter<br />
erstmals im Angebot im Bosch Prüfzentrum Boxberg<br />
www.actionteam.de <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 91
TRAINING<br />
Kurvenschule<br />
Echt schräg<br />
Die Kurvenschule gastiert <strong>2016</strong> am Baden Airpark, Bilster<br />
Berg, Boxberg und erstmals in Hockenheim<br />
Sie möchten eine saubere Linie fahren und<br />
ein perfektes Gefühl für die Schräglage<br />
entwickeln? Dann sind Sie in der Kurvenschule<br />
genau richtig. Sie verbessern Ihr Fahrkönnen mit<br />
professioneller Unterstützung unserer Instruktoren,<br />
die Ihnen ein gutes Gefühl für Schräglage<br />
vermitteln. Neben jeder Menge Fahrspaß<br />
erhalten sie fast nebenbei einen deutlichen<br />
Sicherheitsge winn für jeden Meter auf dem<br />
Motorrad. Das Konzept trifft den Geschmack<br />
unserer Kunden. Deshalb bieten wir die<br />
Kurvenschule <strong>2016</strong> im Driving Center Baden, im<br />
Bosch-Prüfzentrum in Boxberg, auf dem Bilster<br />
Berg Drive Resort und zum ersten Mal auf dem<br />
Hockenheimring an, die bereits zu Redaktionsschluss<br />
überraschend gut gebucht war.<br />
92 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
TRAINING<br />
ALLGEMEINE INFOS<br />
PROFIL<br />
Eintägiges Schräglagentraining für zügig bis<br />
sportlich orientierte Motorradfahrer. Auch für<br />
ambitionierte Fahranfänger und Wiedereinsteiger<br />
geeignet<br />
Ausrüstung: Technisch einwandfreies<br />
Motor rad gemäß der StVZO, Sicherheitsbekleidung<br />
inkl. Rückenprotektor, Helm<br />
(ECE-Norm), Motorrad stiefel, Handschuhe.<br />
Empfohlene Bereifung: Sportreifen (z.B.<br />
Metzeler Sportec M7 RR, Bridgestone S20 Evo<br />
etc.), profilierte Rennreifen sind ebenfalls<br />
erlaubt, am Driving Center Baden aber<br />
ausdrücklich keine Slicks und keine<br />
Reifenwärmer<br />
LEISTUNGEN<br />
Leistungen: Ein Tag exklusiv gemietete<br />
Test- bzw. Rennstrecke, Notarzt, Betreuung<br />
durch erfahrene Instruktoren, technischer<br />
Service, Mittagssnack, Wasser, Kaffee, Obst<br />
Nicht eingeschlossen: Übernachtung,<br />
Benzin, sonstige Verpflegung<br />
BOXBERG<br />
STRECKE<br />
Bosch-Prüfzentrum in Boxberg<br />
INHALTE<br />
Trainingsinhalte in Boxberg: Kreisbahntraining,<br />
Blickführung, Handling-, Fahrund<br />
Bremsübungen, geführte Runden,<br />
Sitz posi tion, Hanging-off-Technik<br />
Zusatzleistung: Mittagessen<br />
Mindestteilnehmerzahl: 20 Fahrer<br />
pro Veranstaltungstag<br />
PREIS<br />
Fahrer: <br />
369 Euro*<br />
*Frühbucherrabatt für MOTORRAD-HELDEN<br />
bei Buchung bis 29.02.<strong>2016</strong><br />
TERMINE<br />
Training-Nr. 11262:11.06.<strong>2016</strong><br />
Training-Nr. 11263:12.06.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
DRIVING CENTER BADEN<br />
STRECKE<br />
Driving Center Baden (DCB)<br />
INHALTE<br />
Trainingsinhalte am DCB: Kreisbahntraining,<br />
Blickführung, Handling-, Fahrund<br />
Bremsübungen, geführte Runden,<br />
Sitz posi tion, Hanging-off-Technik<br />
Zusatzleistung: Videoanalyse (Sportelis),<br />
Mittagessen<br />
Mindestteilnehmerzahl: 50 Fahrer<br />
pro Veranstaltungstag<br />
PREIS<br />
Fahrer:<br />
TERMINE<br />
349 Euro<br />
Training-Nr. 11292:02.05.<strong>2016</strong><br />
Training-Nr. 11293:<strong>03</strong>.05.<strong>2016</strong><br />
Training-Nr. 11294:04.05.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
HOCKENHEIM<br />
STRECKE<br />
Hockenheimring<br />
INHALTE<br />
Trainingsinhalte am Hockenheimring:<br />
Kreisbahntraining, Linienwahl, Linienvarianten,<br />
Blickführung, Bremsen, geführte Runden<br />
(ca. 120 Minuten), Sitzposition, Hanging-off-<br />
Technik<br />
Zusatzleistung: Mittagessen<br />
Mindestteilnehmerzahl: 30 Fahrer<br />
PREIS<br />
Fahrer: <br />
TERMIN<br />
349 Euro<br />
Training-Nr. 11401:13.05.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
BILSTER BERG<br />
STRECKE<br />
Bilster Berg Drive Resort<br />
INHALTE<br />
Trainingsinhalte am Bilster Berg:<br />
Geführte Runden (ca. 180 Minuten),<br />
Kreisbahntraining, Blick führung, Handling-,<br />
Fahr- und Brems übungen, Sitzposition,<br />
Hanging-off-Technik<br />
Zusatzleistung: Mittagessen/Grillabend<br />
Mindestteilnehmerzahl: 30 Fahrer<br />
PREIS<br />
Fahrer: <br />
699 Euro*<br />
*Frühbucherrabatt für MOTORRAD-HELDEN<br />
bei Buchung bis 29.02.<strong>2016</strong><br />
TERMINE<br />
Training-Nr. 11523: 10. –11.07.<strong>2016</strong><br />
Training-Nr. 11527:20.–21.08.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
Professionelle<br />
Unterstützung für<br />
unsere Teilnehmer<br />
auf und abseits der<br />
Trainingsstrecke ist<br />
selbstverständlich<br />
www.actionteam.de <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 93
TRAINING<br />
T-Cup<br />
T-CUP-PROFIL<br />
Veranstaltungen: 5<br />
Rennen: 10<br />
Allgemeines: Der T-Cup ist nicht für absolute<br />
Rennstreckeneinsteiger geeignet<br />
NENNGELD<br />
Nenngeld T-Cup: <br />
2490 Euro<br />
T-Cup-Paket:<br />
11 290 Euro<br />
Nenngeld für 5 Veranstaltungen (10 Rennen),<br />
eine neue Triumph Street Triple R (mit<br />
ab schaltbarem ABS), X-lite-Helm X-802 R,<br />
LSL-Technikset (Fußrasten, Hebel), Bodis-<br />
Endschalldämpfer mit dB-Eater<br />
Leistungen: Organisation des Cups inklusive<br />
Abschlussfeier, Nenngeld für 10 Rennen,<br />
Pokale, Sachpreise für Einzelrennen und<br />
Jahresendwertung, Ersatzteile und Reifen zu<br />
T-Cup-Sonder konditionen bei LSL, SBF, Bodis<br />
bzw. Bridgestone, Louis-T-Cup-Rabatt<br />
Technischer Service: Bridgestone-Reifendienst<br />
(kostenlose Reifenmontage), Öhlins-<br />
Fahrwerkservice (Lars Sänger), LSL-Teiledienst,<br />
allgemeine technische Unterstützung vor Ort<br />
Lizenz: keine<br />
TERMINE<br />
Lausitzring 07.05. – 08.05.<strong>2016</strong><br />
Hockenheim (GP-Kurs) 04.06. – 05.06.<strong>2016</strong><br />
Brünn/CZ 25.06. – 26.06.<strong>2016</strong><br />
Oschersleben 23.07. – 24.07.<strong>2016</strong><br />
Most/CZ 10.09. – 11.09.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
Anzahl Fixstarter für exklusiven Zeitblock: 28<br />
Es gelten gesonderte Veranstaltungsbedingungen!<br />
Aktuelle Infos: www.triumph-cup.de<br />
A Cup of T<br />
Der beliebte T-Cup steht vor seiner<br />
neunten (!) erfolgreichen Saison. Dreizylinder<br />
rocken eben einfach besser,<br />
irgendwie.<br />
powered by<br />
Hartes, aber faires Racing und zugleich<br />
unbezahlbare Kameradschaft. Willkommen<br />
im T-Cup. Den hätte sich kein noch so schlauer<br />
Marketingmensch einfallen lassen können, so<br />
etwas wächst über Jahre. Und wenn es bei den<br />
beteiligten Akteuren passt. <strong>2016</strong> geht die<br />
Das Ratpack des T-Cups. Geschenkt wird sich<br />
nix, außer vielleicht ein Feierabendbier<br />
T-Cup-Familia nun bereits in ihre neunte Saison.<br />
Was natürlich neben den wundervollen Fahrern<br />
auch an der Triumph Street Triple R liegt, die als<br />
unverschämt gute Basis für Hobby rennsport gilt.<br />
Motorrad plus Technikpaket und Nenngeld für<br />
fünf Veranstaltungen mit zehn Rennen: 11.290<br />
Euro, 10 Pakete sind maximal reserviert. Ein<br />
passendes Öhlins-TTX-Fahrwerkskit gibt es zu<br />
sehr fairen Konditionen. Hilfe beim Fahrwerksabstimmen<br />
bietet einer der besten seines Fachs:<br />
Lars Sänger. Dazu stellt Bridgestone für jede<br />
Veranstaltung seinen offiziellen Renndienst ab,<br />
der Reifen zu fairen Preisen anbietet und<br />
Top-Service für Rennfahrer gerne kostenlos<br />
dreingibt. Neu für <strong>2016</strong>: die Teamnennung, bei<br />
der sich mehrere Fahrer einen Startplatz teilen.<br />
Meine Damen und<br />
Herren, im T-Cup lernt<br />
Ihr das Rennfahren.<br />
Garantiert!<br />
94 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
T-Challenge<br />
TRAINING<br />
T-CHALLENGE-PROFIL<br />
Veranstaltungen: 5<br />
Rennen: 10<br />
Neu für <strong>2016</strong>: Teamnennung<br />
Mehrere Fahrer können sich einen Startplatz<br />
teilen<br />
NENNGELD<br />
Nenngeld T-Challenge: 2490 Euro<br />
Leistungen: Nenngeld für 5 Veranstaltungen<br />
mit 10 Rennen, Sach preise, Pokale, Jahresabschlussparty,<br />
kostenloser Bridgestone-Reifendienst<br />
bei jedem Rennen plus Sportfahrerrabatt<br />
(für Bridgestone-Fahrer)<br />
Technischer Service: Bridgestone-Reifendienst<br />
(kostenlose Reifenmontage für<br />
Bridgestone-Fahrer), Öhlins-Fahrwerkservice<br />
durch Lars Sänger, LSL-Teiledienst<br />
Optional: Rabatt bei diversen T-Challenge-<br />
Partnern, wie z.B. X-lite, LSL, Louis, SCR-<br />
Verkleidungen, Beasty Bikes, SBF (Triumph-<br />
Original-Teile und Bodis), Bike Shop Lüchow,<br />
CNC Saller usw.<br />
Lizenz: keine<br />
TERMINE<br />
Lausitzring 07.05. – 08.05.<strong>2016</strong><br />
Hockenheim (GP-Kurs) 04.06. – 05.06.<strong>2016</strong><br />
Brünn/CZ 25.06. – 26.06.<strong>2016</strong><br />
Oschersleben 23.07. – 24.07.<strong>2016</strong><br />
Most/CZ 10.09. – 11.09.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
Anzahl Fixstarter für exklusiven Zeitblock: 28<br />
Es gelten gesonderte Veranstaltungsbedingungen!<br />
Aktuelle Infos: www.triumph-cup.de<br />
Erfolgsstory<br />
Dem T-Cup-Technikus<br />
Thomas Rothmund<br />
wird die T-Challenge-Family ewig<br />
dankbar sein. Er war es, der die Challenge Ende<br />
2013 aus ihrem Dornröschenschlaf wachküsste,<br />
deren Teilnehmerzahlen für 2015 sogar den gut<br />
gebuchten T-Cup überflügelten. Weshalb das<br />
MOTORRAD action team sich auch für <strong>2016</strong> am<br />
Rothmundschen Bauchgefühl orientierte. Herr<br />
Rothmund hatte maßgeblichen Anteil an der<br />
Auswahl der Rennstrecken. Dazu bieten wir<br />
Die große Schwester des T-Cup wird sich dank starkem<br />
Fahrerfeld als Nummer Zwo im deutschen Marken-Cup-<br />
Geschäft etablieren. Das ist doch mal eine Ansage.<br />
<strong>2016</strong> erstmals eine Teamwertung bzw. eine 3<br />
von 5-Events-Regelung an, um möglichst vielen<br />
Interessierten die Teilnahme schmackhaft zu<br />
machen. Startberechtigt sind in der Challenge<br />
alle sportlichen Triumph, das Reglement ist<br />
unkompliziert. SBF bietet auf Anfrage einen<br />
fairen Sportfahrerrabatt auf die Daytona 675 R.<br />
LSL, SBF, Bodis und andere Partner gewähren<br />
faire Rabatte, Bridgestone für seine Fahrer dazu<br />
kostenlosen (!) Top-Service auf der Rennstrecke.<br />
Auch hier passt das Paket bestens.<br />
Thomas Rothmund, #13, Gründervater<br />
der T-Challenge, imitten seiner Schäfchen<br />
Hobbyracing auf Top-Niveau, auch <strong>2016</strong><br />
ganz sicher das Ziel der Drillingsbande<br />
www.actionteam.de <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 95
TRAINING<br />
Trofeo Italiano<br />
TROFEO-PROFIL<br />
Veranstaltungen:5<br />
Rennen:10<br />
NENNGELD<br />
Mit Bridgestone-Bindung: 2490 Euro<br />
Ohne Bridgestone-Bindung: 2890 Euro<br />
Leistungen: 5 Veranstaltungen (10 Rennen),<br />
Sachpreise, Pokale, Jahresabschlussparty<br />
Technischer Service: Bridgestone-Reifendienst,<br />
Öhlins-Fahrwerksservice, allgemeine<br />
technische Unterstützung vor Ort, Bridgestone-Reifen<br />
zu Sonderkonditionen, Reifenmontage<br />
für Bridgestone-Fahrer kostenlos<br />
Klasseneinteilung:<br />
Superbike: Ducati Panigale 1099, 1199, 1299<br />
ff., Aprilia RSV4, MV Agusta F4 1000 RR<br />
Supersport: Ducati 916, 996, 998, 999, 748,<br />
848, Panigale 899, Aprilia RSV 1000, MV<br />
Agusta F4 750, F3 675, F3 800 u.ä.<br />
Naked: Ducati Monster 1200 S, Streetfighter,<br />
MV Agusta Brutale, Aprilia Tuono u.ä.<br />
Classico: Luftgekühlt und italienisch<br />
Lizenz:keine<br />
TERMINE<br />
Lausitzring: 07.05. – 08.05.<strong>2016</strong><br />
Hockenheim: 04.06. – 05.06.<strong>2016</strong><br />
Brünn/CZ: 25.06. – 26.06.<strong>2016</strong><br />
Oschersleben: 23.07. – 24.07.<strong>2016</strong><br />
Most/CZ: 10.09. – 11.09.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
Anzahl Fixstarter für exklusiven Zeitblock: 28<br />
Es gelten gesonderte Veranstaltungsbedingungen!<br />
Anmeldung: www.trofeo-italiano.de<br />
Ducati vs. Aprilia<br />
vs. MV Agusta.<br />
Was gibt es<br />
Schöneres?<br />
Genau: fast nix.<br />
Höchstens noch<br />
einen Sieger-<br />
Barolo am Abend<br />
trofeo-italiano.de<br />
Italien ist nicht immer<br />
einfach. Aber einfach<br />
schicker. Wer dieses<br />
Gefühl auf der Rennstrecke<br />
ausleben<br />
möchte, passt bestens<br />
in die Trofeo Italiano<br />
Buntes Starterfeld, große Emotionen.<br />
So wünschen wir uns die Trofeo Italiano<br />
in der Saison <strong>2016</strong><br />
Schöner rasen<br />
Höchste Zeit fürs MOTORRAD action team, Klassen. Und natürlich sind wir auch für<br />
endlich eine eigene italophile Rennserie markeninterne Wertungen offen, so denn<br />
an den Start zu bringen: die Trofeo Italiano. mindestens zehn Motorräder einer Marke<br />
Endlich ein Refugium für alle Italo-Fans, von der für die komplette Saison in die Trofeo eingeschrieben<br />
sind. Außerdem sind Teamnennun-<br />
Ducati 916 bis hin zur wundervollen Panigale,<br />
von der luftgekühlten Monster bis hin zur gen möglich, bei dem sich mehrere Fahrer<br />
Streetfighter, von der Aprilia Mille mit Rotax-V2 einen Startplatz teilen. Unterstützt wird die<br />
bis hin zur phantastischen RSV4, von der<br />
junge Serie von Bridgestone, Öhlins DTC, Corso<br />
MV Agusta 750 bis hin zu den brachialen<br />
Dante und dem Bike Shop Lüchow. Gefahren<br />
Superbikes. Wir bekommen Euch alle unter wird im Rahmen von Hobbyracing-Veranstaltungen.<br />
Somit ist vom Start weg ein professio-<br />
einen Hut, jede Wette. Trainiert und gerannt<br />
wird ab 28 Fixstartern in exklusiven Trofeo- nelles Umfeld garantiert für eine molto<br />
Zeitblöcken, gewertet aber in verschiedenen simpatica Rennserie.<br />
96 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
Supermoto-Wochenende Hockenheim<br />
TRAINING<br />
Drift-Winkel<br />
Von wegen Knie am Boden. Supermoto-Freaks erleben das Motodrom in<br />
Hockenheim einmal aus einem anderen Winkel, dem Driftwinkel<br />
Schon zu der Zeit, als die Supermoto-DM in<br />
Hockenheim gastierte, schwärmten die<br />
Driftstars von dieser Strecke. Weite Radien,<br />
spitze Kehren, großzügige Sturzräume und ein<br />
weitgehend wettersicherer Offroad-Teil – mit<br />
dieser Kombination avancierte die auf dem<br />
Areal vor der Mercedes-Tribüne angelegte Piste<br />
zum Lieblingsterrain der Driftszene.<br />
Sand in Sicht: Der sandige Boden macht<br />
den Offroad-Teil weitgehend wetterfest<br />
Daran hat sich bis heute nichts geändert.<br />
Beim Supermoto-Wochenende finden die<br />
Piloten alles, was motorisierte Quertreiber sich<br />
nur wünschen können. Hobbyfahrer und Racer<br />
werden sich gleichermaßen wohlfühlen.<br />
Gefahren wird nämlich in drei, nach fahrerischer<br />
Qualifikation aufgeteilten Gruppen, die<br />
sich im 20-Minuten-Rhythmus abwechseln.<br />
Selbst wer sich im sandigen Geländeteil nicht<br />
wohlfühlt, kann dank einer permanenten<br />
Umfahrung ausschließlich Asphalt unter die<br />
Räder nehmen. Doch egal, ob mit oder ohne<br />
Geländeabstecher: Der großzügig angelegte<br />
Parcours wird alle Supermoto-Piloten begeistern.<br />
Versprochen.<br />
PROFIL<br />
Freies Fahren in – nach fahrerischem<br />
Niveau eingestuften – Leistungsgruppen<br />
in 20-minütigem Wechsel<br />
Die Gruppeneinteilung erlaubt die Teilnahme<br />
von Einsteigern bis hin zu ambitionierten<br />
Rennfahrern. Gefahren werden kann sowohl<br />
auf straßenzulassungsfähigen Supermoto-<br />
Bikes als auch auf Supermoto-Rennmaschinen.<br />
Es gelten die im Supermoto-<br />
Rennsport gültigen Lärmgrenzwerte.<br />
Die Strecke kann mit oder ohne Offroad-Teil<br />
befahren werden. Überlaufbehälter für<br />
Vergaser und Kühler sowie Schleifpads an<br />
den Fußrasten sind erforderlich<br />
Besonderheiten: Die Anreise am Abend<br />
vor Veranstaltungsbeginn ist möglich<br />
Mindestteilnehmerzahl: 70 Fahrer<br />
PREISE<br />
Fahrer: <br />
150 Euro<br />
Leistungen: Präparierte Supermoto-Strecke<br />
inklusive Offroad-Teil, Streckenmarshalls,<br />
Sanitätsfahrzeug, Campingmöglichkeit im<br />
Fahrerlager, Imbiss, technischer Service<br />
Bitte beachten: Für Anmeldungen, die<br />
später als eine Woche vor dem Austragungstermin<br />
abgegeben werden, wird ein<br />
Aufschlag von 10 Euro erhoben<br />
PROGRAMM<br />
1. Tag: Freies Fahren in den Leistungsgruppen<br />
von 9 bis 18 Uhr<br />
2. Tag: Freies Fahren in den Leistungsgruppen<br />
von 9 bis 17 Uhr<br />
TERMIN<br />
Training-Nr. 11311: 19.<strong>03</strong>. – 20.<strong>03</strong>.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
www.actionteam.de <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 97
TRAINING<br />
Enduro-Wochenenden<br />
PROFIL<br />
Freies Fahren auf den endurogerecht<br />
vorbereiteten Motocross-Strecken von<br />
Odenheim (bei Karlsruhe), Schlüchtern<br />
(zwischen Frankfurt und Fulda) und<br />
Kleinhau (nahe Aachen)<br />
Nicht für absolute Einsteiger geeignet.<br />
Grundkenntnisse des Fahrens im Gelände<br />
sind Voraussetzung. Grobstollige Reifen<br />
werden empfohlen<br />
Besonderheiten: Anreise am Abend vor<br />
Veranstaltungsbeginn ist möglich. Campingmöglichkeit,<br />
Toiletten, Duschen und<br />
Bewirtung (ab Samstagmorgen) vor Ort<br />
Mindestteilnehmerzahl: 70 Fahrer<br />
PREISE<br />
Fahrer: <br />
70 Euro<br />
Leistungen: Endurogerecht präparierte<br />
Motocross-Strecken, Campingplatz im<br />
Fahrerlager, Duschgelegenheit, Toiletten,<br />
Einführungslehrgang für Neulinge, Streckenposten,<br />
Sanitätsfahrzeug, technischer Service,<br />
Kinderstrecke, Dia-Abend<br />
Bitte beachten: Für Anmeldungen, die<br />
später als eine Woche vor dem Austragungstermin<br />
abgegeben werden, wird ein<br />
Aufschlag von 10 Euro erhoben<br />
Easy Rider<br />
Unkompliziertes Offroad-Vergnügen – die Enduro-Wochenenden bieten<br />
vor allem weniger versierten Fahrern Spaß unter ihresgleichen<br />
Sie denken immer nur an das eine: Enduro<br />
fahren? Dann sind Sie bei den Offroad-<br />
Klassikern des MOTORRAD action team, den<br />
Enduro-Wochenenden, richtig. Wie die<br />
funktionieren, ist schnell erklärt. Auf planierten<br />
Motocross-Strecken kann sich jeder Stollenfreak<br />
in fahrerisch homogenen Gruppen ein<br />
ganzes Wochenende lang ordentlich austoben.<br />
Auch der Werkstatt-Service, die Kinderstrecke,<br />
Duschgelegenheit, ganztägige Verpflegung, ein<br />
Einführungslehrgang für Anfänger oder der<br />
Dia-Vortrag am Samstagabend gehören bei<br />
den Enduro-Wochenenden zum Standard.<br />
Und weil Enduro eben nicht gleich Motocross<br />
ist, werden die Pisten mit endurotypischen<br />
Erweiterungen (Steilauf- und -abfahrten,<br />
Singletrails) garniert. Knifflige Passagen können<br />
von weniger versierten Piloten auch umfahren<br />
werde. Nach dem Klassiker in Odenheim (bei<br />
Karlsruhe) und dem Meeting in Schlüchtern<br />
(bei Frankfurt) rundet das Stollen-Happening in<br />
Kleinhau (bei Aachen) die geographische<br />
Verteilung der Enduro-Wochenenden ab.<br />
Übrigens: Einsteiger und Hobby-Enduristen auf<br />
Soft-Enduros sind bei diesen Veranstaltungen<br />
ausdrücklich willkommen.<br />
PROGRAMM<br />
1. Tag: Freies Fahren in den Leistungsgruppen<br />
in 20-minütigem Wechsel von<br />
10 bis 17 Uhr<br />
2. Tag: Freies Fahren in den Leistungsgruppen<br />
von 10 bis 17 Uhr<br />
TERMINE<br />
Schlüchtern<br />
Training-Nr. 11331: 25.06. – 26.06.<strong>2016</strong><br />
Odenheim<br />
Training-Nr. 11341: 30.07. – 31.07.<strong>2016</strong><br />
Kleinhau<br />
Training-Nr. 11551: 08.10. – 09.10.<strong>2016</strong><br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
Einführungs-Lehrgang: Wer sich seiner<br />
Sache im Gelände noch nicht sicher ist,<br />
dem wird geholfen<br />
Den Bogen raus: Die Enduro-Wochenenden<br />
sprechen vor allem nicht-wettbewerbsorientierte<br />
Offroad-Begeisterte an<br />
98 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
Preis März <strong>2016</strong> April <strong>2016</strong> Mai <strong>2016</strong> Juni <strong>2016</strong> Juli <strong>2016</strong> August <strong>2016</strong> ab September<br />
TERMINE TERMINE<br />
<strong>2016</strong><br />
Perfektionstraining Nürburgring-Nordschleife 1199 31.05.-01.06. 05.07.-06.07.<br />
Fahrdynamik Boxberg zweitägig 669 11.06.-12.06.<br />
Fahrdynamik Boxberg eintägig 369 11.06./12.06.<br />
Kurvenschule Boxberg zweitägig 669 11.06.-12.06.<br />
Kurvenschule Boxberg eintägig 369 11.06./12.06.<br />
Kurvenschule Driving Center Baden 349<br />
02.05./<strong>03</strong>.05./<br />
04.05.<br />
Kurvenschule Hockenheim 349 13.05.<br />
Kurvenschule Bilster Berg 699 10.07.-11.07. 20.08.-21.08.<br />
Sportfahrer-Lehrgang Bilster Berg 699 10.07.-11.07. 20.08.-21.08.<br />
Sportfahrer-Lehrgang Sachsenring 699 20.06.-21.06.<br />
Renntraining Anneau du Rhin 179 22.07.<br />
Renntraining Bilster Berg 419 10.07.-11.07. 20.08.-21.08.<br />
Renntraining Hockenheim ab 219 <strong>03</strong>.06.-05.06.<br />
Renntraining Nürburgring GP-Kurs 429 22.04.-23.04.<br />
Renntraining Sachsenring 349 20.06.-21.06. 05.09.-06.09.<br />
VIP-Fahrertraining Sachsenring 699 20.06.-21.06.<br />
Enduro-Lehrgang Villars 250 05.05.-06.05.<br />
Supermoto-Lehrgang Villars 250 05.05.-06.05.<br />
Enduro Freies Fahren Villars 80 07.05.-08.05.<br />
Supermoto Freies Fahren Villars 120 07.05.-08.05.<br />
Supermoto-Wochenende Hockenheim 150 19.<strong>03</strong>.-20.<strong>03</strong>.<br />
Enduro-Wochenende Schlüchtern 70 25.06.-26.06.<br />
Enduro-Wochenende Odenheim 70 30.07.-31.07.<br />
Enduro-Wochenende Kleinhau 70 08.10.-09.10.<br />
Reiseenduro-Training Kleinhau 49 17.09.-18.09.<br />
RENNTRAININGS PERFEKTIONSTRAINING KURVENSCHULE FAHRDYNAMIK SUPERMOTO ENDURO<br />
Die Bandbreite ist groß: Das action team bietet eine Vielzahl an Trainingsformen,<br />
aus denen jeder das passende Angebot wählen kann<br />
www.actionteam.de <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 99
PITLANE<br />
NEWS<br />
Foto: Lausitzring<br />
ALLES NEU<br />
<strong>2016</strong> zieht der <strong>PS</strong>-Bridgestone-TunerGP nicht nur<br />
an einen neuen Ort, auch der Ablauf wird geändert.<br />
Anfang Juni pilgert<br />
<strong>PS</strong> mit dem<br />
TunerGP in die<br />
Lausitz, um an<br />
zwei Tagen ohne<br />
Limits die besten<br />
Tuning-Bikes der<br />
Sport-Szene zu<br />
testen. Zuschauer<br />
und Fachsimpler<br />
sind herzlich<br />
willkommen<br />
WENN AM 7. und 8. Juni der TunerGP<br />
am Lausitzring gastiert, wird das wichtigste<br />
Sportmotorrad-Tuning-Event nicht<br />
nur erstmals überhaupt auf dem WM-<br />
Track in der Lausitz stattfinden. Seit der<br />
Premiere 2004 wird der TunerGP auch<br />
wieder ausschließlich auf die Top-Maschinen<br />
der Tuning-Elite zugeschnitten<br />
sein. Ein offizielles Renntraining in mehreren<br />
Gruppen wird es diesmal nicht geben.<br />
Stattdessen können die Redaktion<br />
und die dazu geladenen Rennfahrer den<br />
vorgestellten Raketen unbegrenzt auf<br />
den Zahn fühlen und für jedes Bike eine<br />
Top-Rundenzeit ermitteln. Selbstredend<br />
obliegen die Tuning-Bikes diesmal keinerlei<br />
Auflagen oder Limits, und wir können<br />
nicht nur bei der Prüfstandsmessung<br />
die volle Leistung genießen – die<br />
Kooperation mit dem Lausitzring macht<br />
es möglich. Tuner können sich ab sofort<br />
unter ps@motorpresse.de mit „TunerGP“<br />
im Betreff und möglichst umfangreichen<br />
Angaben zum Motorrad bewerben.<br />
Ganz exklusiv dabei sein wird<br />
auf jeden Fall ein <strong>PS</strong>-Abonnent. Bewerben<br />
können sich alle Abo-<strong>PS</strong>-Leser<br />
über die Helden-Club-Seite (www.<br />
motorrad-helden.de). Ein Motorrad für<br />
zwei Tage Rennstrecke mit Bridgestone-Reifen<br />
steht bereit.<br />
NEUE RENNSTRECKE<br />
TITO RABAT BEKOMMT SEINE PISTE<br />
Almeria im Süden Spaniens ist schon<br />
seit Jahren besonders im tiefen Winter<br />
Ziel für viele deutsche Rennstrecken-<br />
Cracks. Doch die selektive Strecke auf<br />
dem andalusischen Hochplateau ist jetzt<br />
um eine Attraktion reicher. Neben der<br />
bekannten Piste entstand eine völlig<br />
neue, zweite Strecke, die vor allem von<br />
Ex-Moto2-Weltmeister Tito Rabat ent-<br />
Tito Rabat (l.) zeigte Anfang<br />
Januar <strong>PS</strong>-Redakteur<br />
Uwe Seitz und IDM-Crack<br />
Max Neukirchner die neue<br />
anspruchsvolle Strecke<br />
worfen wurde. Genial: Für Renntrainings<br />
auf zwei komplett unterschiedlichen<br />
Strecken muss man künftig nicht mehr<br />
Ort und Fahrerlager wechseln, denn<br />
der Circuito Andalucia und der Circuito<br />
de Almeria liegen keine 100 Meter<br />
aus einander. Erste Trainings bietet Bike<br />
Promotion am 17./18. Februar an.<br />
www.bike-promotion.com<br />
Fotos: Weisse<br />
100 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
Name:<br />
EXKLUSIVES TRAINING<br />
VIP-CAMP AM SACHSENRING<br />
Am 20. und 21. Juni findet auf dem Sachsenring wieder das<br />
exklusive VIP-Camp statt (ab 699 Euro). Rennfahrer und<br />
<strong>PS</strong>-Redakteure zeigen Rennstrecken-erfahrenen Piloten in<br />
ganz kleinen Gruppen die schnellste Linie über den deutschen<br />
GP-Kurs, analysieren Runde um Runde per Video die<br />
Fahrtechnik und Linie der Teilnehmer und stehen für Fragen<br />
und Gespräche an beiden Tagen zur Verfügung. Ein Renndienst<br />
kümmert sich um die Fahrwerke der Teilnehmer-<br />
Bikes, und fürs leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Bisher<br />
stehen als Instruktoren fest: Arne Tode (Ex-GP), Christian<br />
Kellner (Ex-WM), Dario Giuseppetti (Ex-WM) und Pascal<br />
Eckhardt (Ex-IDM). Anmeldungen unter www.actionteam.de<br />
Mit Rennfahrern<br />
und <strong>PS</strong>-Redakteuren<br />
über den Ring<br />
heizen und auch<br />
durch die Videoanalyse<br />
immer<br />
schneller werden,<br />
das bietet das VIP-<br />
Training im Juni<br />
Most Important<br />
After Work Tool<br />
Origineller Wandflaschenöffner<br />
im Retro-Look aus massivem<br />
Metall, am Holzbrett<br />
(18 x 23 x 1 cm) fest verschraubt<br />
und mit vorgebohrten<br />
Löchern zur<br />
Wandbefestigung.<br />
3x <strong>PS</strong> frei Haus<br />
+ Wandflaschenöffner<br />
+ Clubmitgliedschaft<br />
für nur 12,90 €<br />
Fotos: racepixx<br />
Foto: markus-jahn.com<br />
RIJEKA-TRAINING<br />
IDM-TEAM-ANGEBOT<br />
Das Fast Bike Service-Team um Daniel Rauh, das im vergangenen<br />
Jahr mit Mathieu Gines die IDM-Superstock<br />
gewonnen hat, veranstaltet vom 9. bis 12. Mai und 17. bis<br />
20. Oktober Renntrainings auf der Rennstrecke in Rijeka.<br />
Anmeldungen bis 29. Februar bekommen Rabatt, sonst<br />
kostet das Training jeweils 399 Euro. Weitere Infos unter<br />
www.fastbikeservice.de oder Telefon 02 08/8 99 27 67<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />
Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop,<br />
Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 2<strong>03</strong>55 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />
IHRE VORTEILE:<br />
• Retro-Wandflaschenöffner zur Begrüßung<br />
Club-Partner:<br />
<strong>2016</strong><br />
Mitgliedsnummer:<br />
Max Mustermann<br />
1 2 3 4 56 7 8 91 2 3<br />
<strong>2016</strong><br />
• 3 Ausgaben <strong>PS</strong> pünktlich frei Haus • Mitglied im MOTORRAD-HELDEN-Club<br />
Ja, ich möchte <strong>PS</strong> frei Haus im Probeabo testen Bestell-Nr. 1443425<br />
Senden Sie mir die nächsten 3 Ausgaben von <strong>PS</strong> frei Haus zusammen mit dem Retro-Wandflaschenöffner für nur<br />
12,90 € (A: 13,90 €; CH: 24,50 SFr.) zu. Außerdem werde ich für den Zeitraum von 3 Monaten automatisch Mitglied<br />
bei den MOTORRAD-HELDEN. Falls ich nach dem Test keine weiteren Hefte wünsche, kann ich nach Erhalt der<br />
2. Ausgabe beim <strong>PS</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart kündigen. Die Clubmitgliedschaft endet dann automatisch.<br />
Ansonsten erhalte ich <strong>PS</strong> weiterhin frei Haus zum Jahrespreis von zzt. nur 50,40 € (A: 54,50 €; CH: 84,– SFr.; weitere<br />
Auslandspreise auf Anfrage) für 12 Ausgaben mit jeder zeitiger Kündigungsmöglichkeit.<br />
Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />
Name, Vorname Geburtsdatum<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ Wohnort<br />
Telefon<br />
Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden,<br />
dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH<br />
& Co. KG Verlagsgesellschaft mit Ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren.<br />
Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />
Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte zusätzlich eine GRATIS-Ausgabe.<br />
IBAN<br />
BIC<br />
Geldinstitut<br />
SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 2<strong>03</strong>55 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />
DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich<br />
mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz<br />
wird mir separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungs datum, die Erstattung<br />
des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Ich bezahle per Rechnung<br />
Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem<br />
Tag, an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art.<br />
246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die<br />
Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten<br />
an: <strong>PS</strong> Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: ps@dpv.de<br />
Datum Unterschrift für Ihren Auftrag<br />
Lieferung der Zugabe nach Zahlungseingang solange Vorrat reicht, Ersatzlieferung vorbehalten.<br />
GLEICH ANGEBOT BESTELLEN:<br />
WWW.MOTORRAD-HELDEN.DE/TEST<strong>PS</strong><br />
+49 (0)711 3206-8899 +49 (0)711 182-2550 ps@dpv.de<br />
<strong>PS</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart<br />
Bitte Bestell-Nr. angeben<br />
Die europaweit größte Vereinigung von ak<br />
TERMINE FREIES FAHREN<br />
15 Termine, sieben unterschiedliche Rennstrecken: Das beliebte<br />
‚DSK Hugo Emde Freie Fahren‘ findet <strong>2016</strong> seine Fortsetzung.<br />
05. März <strong>2016</strong> .......................Hockenheimring „GP-Strecke“<br />
07. April <strong>2016</strong> ...............................Nürburgring Nordschleife<br />
18. April <strong>2016</strong> .................................................... Bilster Berg<br />
17. Mai <strong>2016</strong> .....................Motorsport Arena Oschersleben*<br />
19. Mai <strong>2016</strong> ..........................................Spa-Francorchamps<br />
04. Juli <strong>2016</strong> .........................................................Zandvoort<br />
18. Juli <strong>2016</strong> ....................................Bilster Berg Drive Resort<br />
29. Juli <strong>2016</strong> ..................................Nürburgring Nordschleife<br />
22. August <strong>2016</strong> ..............................Bilster Berg Drive Resort<br />
09. September <strong>2016</strong> ....................................................Assen<br />
29. September <strong>2016</strong> ...............................Spa-Francorchamps<br />
10. Oktober <strong>2016</strong> .......................................... Oschersleben*<br />
31. Oktober <strong>2016</strong> ..........................Nürburgring-Nordschleife<br />
05. November <strong>2016</strong> ................................Spa-Francorchamps<br />
12. November <strong>2016</strong> .............Hockenheimring „Kleiner Kurs“<br />
Hinweis: Die Anmeldung ist online über www.dskev.de möglich.<br />
ÜBER DEN DSK<br />
Mit fast 13 000 Mitgliedern ist der Deutsche Sportfahrer Kreis<br />
e.V. die europaweit größte Vereinigung von aktiven Fahrern<br />
und Motorsport-Fans – und das mit langer Tradition. 1958<br />
wurde der DSK mit dem Ziel gegründet, den Motorsport – und<br />
vor allem die Sicherheit in selbigem – zu fördern und zu verbessern<br />
und als Bindeglied zwischen Fahrern, Organisationen und<br />
Funktionären zu agieren. Zu den prominentesten Gründungsmitgliedern<br />
gehört Wolfgang Graf Berghe von Trips. Dabei<br />
setzt sich der DSK damals wie heute für die gleichen Ziele ein.<br />
Heute, mehr als fünf Jahrzehnte nach der Gründung, bestimmen<br />
auch die Themengebiete Sicherheit, Fairness und Zukunftsfähigkeit<br />
die Arbeit des DSK. Das elfköpfige Team rund<br />
um Präsident Dr. Karl-Friedrich Ziegahn hat zusammen einen<br />
Erfahrungsschatz aus mehr als 250 Jahren Motorsport – ob<br />
als Fahrer bei Rundstrecken- oder Bergrennen, im Rallye-Sport<br />
oder als Funktionär hinter den Kulissen; die Präsidiumsmitglieder<br />
kennen sich in der Szene aus.<br />
Die Mitglieder profitieren in vielerlei Hinsicht von den Stärken<br />
des DSK: Regelmäßig führt der DSK das beliebte „Freie Fahren“<br />
auf deutschen Rennstrecken durch, und auf viele Eintrittskarten<br />
und die Produkte der Partner erhalten Mitglieder<br />
satte Rabatte. Zudem ist im Mitgliedsbeitrag ein Jahres-Abo<br />
der Fachzeitschriften „sport auto“, „<strong>PS</strong>“, „MotorKlassik“ oder<br />
„Motorsport XL“ enthalten.<br />
MITGLIED WERDEN<br />
Mitglied werden ist ganz einfach: Besuchen Sie uns im Internet<br />
unter www.dskev.de und klicken Sie im rechten Bereich<br />
der Webseite auf den entsprechenden<br />
Menüpunkt – oder scannen Sie mit<br />
Ihrem Mobiltelefon den rechts abgedruckten<br />
Code ein, der Sie automatisch<br />
auf die richtige Seite weiterleitet.<br />
Mehr Klarheit im Motorsport<br />
Aufregende Diskussionen liegen hinter<br />
uns, besonders rund um die Fragen<br />
der Nordschleifen-Sicherheit. Mit<br />
großem Einsatz haben auch wir vom<br />
DSK aus versucht, die beteiligten Interessengruppen<br />
zu einer Klärung<br />
und Lösung zu bewegen. Und so wie<br />
es jetzt aussieht, haben wir alle gemeinsam<br />
unser Ziel erreicht. Dafür<br />
danke ich allen Beteiligten. Es war<br />
und ist Aufgabe des DSK, zum Wohle<br />
des Motorsports zu arbeiten und dabei<br />
alle unsere Partnerschaften zu<br />
nutzen, ob Trägerverbände, Veranstalter,<br />
Rennstrecken, Fahrer, Teams, Behörden<br />
oder die Politik. Dafür bekommen wir zwar ab und zu<br />
Widerspruch, aber in einem offenen und diskussionsfreudigen<br />
Verein ist das normal und auch wichtig. Die sozialen Netzwerke<br />
verkürzen die Diskussion leider manchmal in einfältiger Weise,<br />
aber damit müssen wir in der heutigen Zeit umzugehen lernen.<br />
Gemeinsam ringen wir - wie zur Gründerzeit des DSK - um die<br />
gesellschaftliche Anerkennung des Motorsports als Sport und als<br />
legitimes Freizeitvergnügen und wollen dazu beitragen, den gesamten<br />
Motorsport, die Freude der Sportfahrer und der Enthusiasten<br />
zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Es geht um die vielen<br />
DSK-Präsident<br />
Dr. Karl-Friedrich Ziegahn<br />
EDITORIAL<br />
verschiedenen Interessen, ob nun Profi-, Semi-Profi- oder Amateursport. Die<br />
Vielfalt der Motorsport-Disziplinen bestimmt auch den Auftrag des DSK.<br />
PARTNER<br />
Es ist vor diesem Hintergrund wenig zielführend, wenn sich verschiedene<br />
Parteien des Motorsports gegenseitig das Leben schwer machen. Selbstverständlich<br />
müssen unterschiedliche Perspektiven betrachtet und Interessensgegensätze<br />
auch offen angesprochen werden, aber dann muss man verhandeln<br />
und Kompromisse und Lösungen finden. Fahrer und Veranstalter, Teams<br />
und Streckenbetreiber haben unterschiedliche Perspektiven, das ist normal.<br />
Unsere nationale Sporthoheit ist der DMSB; bei ihm liegt die Aufgabe, die<br />
Regeln des Motorsports zu organisieren. Von ihm wünschen wir uns deswegen<br />
deutlich mehr Transparenz, dann würde der Eindruck vermieden, dass<br />
alles im Hinterzimmer am grünen Tisch entschieden wird. Dann könnten<br />
viele unnötige Aufgeregtheiten schon im Keim erstickt werden. Warum werden<br />
zum Beispiel Beschlüsse und Änderungen von Reglements nicht von<br />
vornherein klar erklärt und begründet? Ob Rallye, Enduro oder Nordschleife<br />
– es mag ja wirklich oft Gründe geben, etwas zu verändern. Aber Motorsportler<br />
sind mündige Bürger. Der DMSB kann nur gewinnen, indem er<br />
sachlich erläutert und kommentiert, was ihn zu einer Überarbeitung oder<br />
Neufestsetzung von Regeln treibt. Und warum und wofür er Gebühren erhebt.<br />
Wenn man dann noch die Emotionen etwas beiseite schiebt und sich auf die<br />
Sachfragen konzentriert, kommen wir auch aus dem unnützen Freund-<br />
Feind-Schema raus. Hier spielt oft auch die Psychologie eine große Rolle: es<br />
geht nicht um ‚Gewinner‘ und ‚Verlierer‘. Vieles lässt sich im direkten Gespräch<br />
besser klären und manchmal liegen die Positionen gar nicht so weit<br />
auseinander, als es im ersten Moment den Anschein hat.<br />
Das wünsche ich uns allen für die neue Saison.<br />
Herzlichst Euer<br />
Freies Fahren: Neuigkeiten und Änderungen<br />
Gute Nachrichten für die Motorradfahrer: In<br />
der Saison <strong>2016</strong> dürfen sie auch mit nicht straßenzugelassenen<br />
Bikes an den ‚Hugo Emde<br />
Freien Fahren’ in Hockenheim, Oschersleben,<br />
auf dem Bilster Berg und in Assen teilnehmen.<br />
Wer an einer Veranstaltung teilnehmen möchte,<br />
kann sich ab sofort auf der Website www.<br />
dskev.de seinen Platz beim von ihm gewünschten<br />
Freien Fahren sichern. Und zwar bei jedem<br />
Freien Fahren, denn anders als in den Vorjahren<br />
werden alle Termine bereits vor der Saison frei<br />
geschaltet. Der Wunschtermin ist ausgebucht?<br />
Über ein Online-Formular auf der offiziellen<br />
®<br />
DSK-Webseite (in der Rubrik ‚Veranstaltungen‘)<br />
können sich Interessierte auf die Warteliste setzen.<br />
Und es gibt noch weitere Neuerungen und Änderungen:<br />
So sind ab diesem Jahr Pkw mit<br />
roten Kennzeichen – die ausschließlich für Prüfungs,<br />
Probe- und Überführungsfahrten gedacht<br />
sind – <strong>2016</strong> nicht mehr teilnahmeberechtigt.<br />
Eine Ausnahme stellen die roten<br />
Kennzeichen mit der Nummernfolge ‚07’ dar:<br />
Sie dürfen auch weiterhin bei den Veranstaltungen<br />
zum ‚Hugo Emde Freien Fahren‘ an den<br />
Start gehen.
DSK NACHRICHTEN<br />
tiven Fahrern und Motorsport-Fans mit über 13.000 Mitgliedern<br />
Max Deubel für sein Lebenswerk geehrt<br />
Max Deubel ist ohne jeden Zweifel einer der ganz<br />
Großen des deutschen Motorsports. 1934 in Wiehl geboren<br />
ist er der zweiterfolgreichsten Gespannrennfahrer<br />
der Repub-lik, holte von 1961 bis 1964 mit Emil<br />
Hörner vier Mal in Folge die Seitenwagen-WM und<br />
schaffte es in den folgenden zwei Jahren – wieder mit<br />
Hörner – auf Platz zwei in der WM. Insgesamt holten<br />
die beiden zwölf GP-Siege und fuhren auch drei Mal<br />
(1961, ’64 und ’65) bei der die berühmt-berüchtigten<br />
Tourist Trophy auf der Isle of Man den Sieg ein, setzten<br />
darüber hinaus fünf Mal die beste Rundenzeit und waren<br />
die ersten, die eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von mehr als 90 Meilen (145 km/h) erreichten. Für seine<br />
herausragenden Leistungen wurde er nun auf der<br />
FIM-Gala als ‚Legende des Straßenrennsports’ ausgezeichnet<br />
und vom DMSB mit dem DMSB-Pokal geehrt.<br />
„Der Funke sprang schon über, als ich noch ein Junge<br />
war“, erinnert sich Deubel. Als er 14 Jahre alt war,<br />
nahm ihn sein Vater zum ersten Mal an den nahegelegenen<br />
Nür-burgring mit und von da an war’s um ihn<br />
geschehen. Der Motorradrennsport war seine große<br />
Leidenschaft. Dennoch dauerte es noch einige Jahre,<br />
bis er anfangen konnte, diese Leidenschaft auch zu<br />
leben, denn zunächst stand Sparen auf dem Programm.<br />
Und natürlich der Besuch sämtlicher in der<br />
Umgebung ausgetragenen Motorradren-nen. Einige<br />
Jahre später hatte er 800 DM zusammengespart und<br />
konnte sich endlich sein erstes Motorrad kaufen – eine<br />
gebrauchte 500er BMW. „Für mich als Werkzeug-macher<br />
mit einem Verdienst von 1,50 DM eine horrende<br />
Summe“, so Deubel. „Aber ich habe mich nicht davon<br />
abbringen lassen.“ Sogar das Geld, das ihm seine Mutter<br />
fürs Haareschneiden gab, legte er zurück.<br />
Bald darauf wurde er auch selbst im Rennsport aktiv<br />
und zwar in der Seitenwagenklasse, die es ihm besonders<br />
angetan hatte. Um seinen Fahrstil zu verbessern,<br />
fuhr er zeitweise sogar als Beifahrer mit. 1958 feierte<br />
er mit dem Gewinn der Junioren-WM seinen ersten<br />
großen Erfolg und fuhr getreu seinem Motto „Man<br />
muss es können, das richtige Material und auch ein<br />
Quäntchen Glück ha-ben“, einen Sieg nach dem anderen<br />
ein.<br />
Besonders für die Erfolge in der Tourist Trophy erntete<br />
er bleibenden Ruhm, denn auf der Isle of Man wurden<br />
zahlreiche Briefmarken mit dem Konterfei des populären<br />
Deut-schen herausgegeben. Doch auch in<br />
Deutschland schaffte er es auf eine Briefmarke: im Jahr<br />
1974, auf eine der vier Marken des Ersttagsbriefs.<br />
1966 lief Deubel in den Ha-fen der Ehe ein. In diesem<br />
Moment stand für ihn fest: „Familie und Rennsport<br />
passt nicht zusammen.“ Als er dann auch noch vom<br />
tragischen Tod eines Konkurrenten hör-te, war die Sache<br />
endgültig klar: Der damals 31-Jährige beendete<br />
seine Karriere. Dem Rennsport blieb er allerdings trotzdem<br />
verbunden. Ab 1968 übernahm er ehrenamtliche<br />
Aufgaben als Sportkommissar und weitete diese<br />
Aktivitäten immer weiter aus. Es folgten Episoden als<br />
Motorradreferent beim ADAC Nordrhein, als Rennleiter,<br />
deut-scher Vertreter und CCR-Vize-Präsident des<br />
Motorradweltverbandes FIM und vieles mehr. Am 5.<br />
Februar feiert der nun erneut Geehrte seinen 81. Geburtstag<br />
und sagt rückblickend über seine 60 Jahren<br />
als aktiver und passiver Motorradrennsportler: „Es war<br />
eine schöne Zeit. Ich habe viel investiert, aber der Motorradsport<br />
hat mir ebenso viel zurückgegeben.“<br />
Wir wünschen ihm, dass er uns noch viele viele weitere<br />
Jahre erhalten bleibt und uns von den Zeiten erzählen<br />
kann, als es im Motorsport noch ganz anders zuging<br />
als im superprofessionellen Racing, das wir heute erleben.<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
Den 27. Februar <strong>2016</strong> sollten sich alle DSK-<br />
Mitglieder vormerken: Denn dann findet<br />
am Nürburgring die Mitgliederversammlung<br />
statt. Beginn ist 15 Uhr.<br />
Einladung und Tagesordnung<br />
1. Begrüßung und Rechenschaftsbericht<br />
Dr. Karl-Friedrich Ziegahn, Präsident<br />
2. Finanzbericht<br />
Reinhard Michel, Schatzmeister<br />
3. Bericht der Finanzprüfer<br />
4. Aussprache<br />
5. Feststellung der Anwesenheit<br />
6. Entlastung des Präsidiums<br />
7. Ehrungen<br />
Pause<br />
Gastvortrag<br />
8. Wahlen<br />
Pos. 2 Vizepräsident<br />
Pos. 4 Schatzmeister<br />
Pos. 6 Präsidiumsmitglied zbV<br />
Pos. 8 Beisitzer<br />
Pos. 10 Beisitzer<br />
Wahl eines Finanzprüfers<br />
9. Anträge<br />
10. Verschiedenes<br />
11. Ehrungen<br />
IMPRESSUM<br />
Geschäftsstelle: Karl-Wirth-Str. 16, 76694 Forst, Tel. 07251-<br />
30284-0, Telefax 07251-30284-19 Internet: http://www.dskev.de<br />
E-Mail: info@dskev.de Präsident: Dr. Karl-Friedrich Ziegahn Vizepräsidenten:<br />
Karl-Heinz Stümpert, Friedhelm Kissel Schatzmeister:<br />
Reinhard Michel Schriftführer: Hans-Walter Kling Präsidialmitglied<br />
zbV.: Armin Schwarz Beisitzer: Altfrid Heger, Johannes Scheid, Ralf<br />
Waldmann, Peter Bonk, Sabine Fischer Redaktion: Nicolaus C.<br />
Koretzky, Patrik Koziolek, Thorsten Schlottmann Fotografen: ADAC<br />
Nordrhein, Archiv, Miguel Villa
DIE RÜC<br />
SPORT<br />
MOTOGP-VORSAISONTESTS IN SEPANG/MY<br />
104 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong><br />
DES K
Den Verlauf einer<br />
MotoGP-Saison<br />
allein anhand der<br />
Vorsaisontests zu<br />
prognostizieren,<br />
ist schwierig. Soweit<br />
deutet allerdings<br />
alles auf<br />
eine One-Man-<br />
Show hin. Diejenige<br />
von Champion<br />
Jorge Lorenzo.<br />
Text: Mat Oxley und Tobias<br />
Münchinger; Fotos: 2snap<br />
KKEHR<br />
ÖNIGS?<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 105
Nicht wenige im Paddock prophezeien dieses<br />
Jahr eine Dominanz Jorge Lorenzos, wie man<br />
sie zuletzt bei Mick Doohan erlebt hat. Die<br />
Chancen dafür stehen tatsächlich ziemlich<br />
gut. Bei tiefgreifenden technischen Änderungen des<br />
Reglements, egal in welchem Motorsport, gibt es immer<br />
einen herausragenden Profiteur und der Rest<br />
muss zusehen, wo er bleibt. Aus der Formel 1 kennt<br />
man dafür Beispiele zuhauf. Und in der MotoGP müssen<br />
wir nur zurück in das Jahr 2007 blicken, als Ducati<br />
und Casey Stoner sich zu Beginn der 800er-Ära den<br />
Titel schnappten und alle anderen ziemlich dumm aus<br />
der Wäsche schauen ließen.<br />
Es gibt viele Gründe, warum man Jorge Lorenzo<br />
erneut die Favoritenrolle zuschreiben muss. Erstens<br />
steht er momentan auf dem Höhepunkt seiner Kraft.<br />
Seine sieben Start/Ziel-Siege und der Titelgewinn im<br />
letzten Jahr beweisen es. Zweitens passt sein lockerer<br />
Muhammad Ali-Fahrstil („float like a butterfly, sting like<br />
a bee“) zu den neuen technischen Vorschriften noch<br />
besser als letztes Jahr.<br />
„Die Michelinreifen und die neue Elektronik machen<br />
es schwerer, das Motorrad am Limit zu fahren“,<br />
sagt er. „Für die technischeren Fahrer ist das ein Vorteil,<br />
denn du musst behutsamer mit dem Gas umgehen.<br />
Ich denke, vor allem die aggressiveren oder weniger<br />
gefühlvollen Piloten werden Probleme bekommen.“<br />
Lorenzo war schon immer bekannt für seinen millimetergenauen,<br />
weichen Stil. Er hat die Fähigkeit, das<br />
Gas in Schräglage Grad für Grad perfekt zu dosieren.<br />
Die neuen technischen Auflagen scheinen ihm zu passen<br />
wie ein maßgeschneiderter Handschuh. Im Gegensatz<br />
zu Marc Márquez fährt Lorenzo die Bögen smoother.<br />
Deshalb sieht man ihn immer brillieren, wenn er<br />
eine freie Strecke vor sich hat. Mit den Michelinreifen<br />
funktioniert seine Technik noch besser als mit den bis<br />
zum Ende der letzten Saison verwendeten Bridgestones,<br />
die es Márquez noch erlaubten, über das Vorderrad<br />
rutschend in Kurven zu stechen und die Maschine<br />
dann herumzuwerfen. Damit ist es nun vorbei.<br />
Lorenzo: „Jetzt musst du früher bremsen und du<br />
kannst nicht mehr so viel Schräglage fahren wie früher,<br />
aber so geht es allen.“<br />
Márquez muss mehr über die neuen Reifen lernen<br />
als jeder andere Pilot. Er ist der einzige Top-Fahrer,<br />
der seine MotoGP-Karriere nicht auf Michelin begonnen<br />
hat. Stattdessen fand er sofort Mittel und Wege,<br />
den Bridgestone-Vorderreifen einzusetzen, wie es sich<br />
die Konkurrenz nicht einmal erträumen konnte. Seine<br />
Technik bestand darin, das Bike aufs Vorderrad zu<br />
stellen, die Maschine dabei in die Kurve kippen zu lassen<br />
und über die rutschende Front das Motorrad vollends<br />
um den Scheitelpunkt zu bringen.<br />
Lorenzos millimetergenauer Stil spielt ihm<br />
jetzt noch mehr in die Hände als sonst<br />
Da Márquez so nicht mehr fahren kann, muss er seine<br />
Technik gänzlich umstellen. Sozusagen hin zu einem<br />
klassischen und weichen „U“ anstatt einem brutalen<br />
„V“. „Mit den Bridgestone konnte ich echt spät bremsen<br />
und so die Rundenzeiten drücken“, sagt der Weltmeister<br />
von 2013 und 2014. „Ich versuche jetzt meinen<br />
Stil so zu ändern, dass ich auch mit den Michelin spät<br />
bremsen kann, aber so spät wie mit den Bridge stone<br />
geht es einfach nicht.“<br />
Eines kommt Márquez zugute: „In der Moto2 war<br />
der Vorderreifen kritisch, aber der hintere hatte richtig<br />
Grip. Die neuen Michelin ähneln mehr den Dunlop-Reifen<br />
von damals, als sie den Bridgestone ähneln. Ich<br />
muss also versuchen, einige Techniken aus der Moto2<br />
auf die Michelin zu übertragen.“<br />
Unglücklicherweise hat Márquez ein noch viel größeres<br />
Problem zu bewältigen, das mit einer leichten<br />
Änderung der Kurventechnik nicht zu lösen sein wird.<br />
Hondas RC213V hatte schon immer haufenweise Leistung.<br />
Die Rennabteilung HRC nennt keine offizielle<br />
01<br />
106 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
02<br />
01 Rossi<br />
brannte am<br />
dritten Tag die<br />
zweitschnellste<br />
Zeit in den Asphalt.<br />
Man<br />
muss ihn nach<br />
wie vor auf der<br />
Liste haben<br />
02 Márquez<br />
kämpft mit der<br />
neuen Elektronik<br />
und vor allem<br />
den Reifen,<br />
die seinen bisherigen<br />
Fahrstil<br />
verbieten<br />
Zahl, aber wir dürfen von ungefähr 260 <strong>PS</strong> ausgehen.<br />
Doch Spitzenleistung ist gar nicht das Problem, sondern<br />
die Leistungsabgabe. 1992 brachte Honda mit<br />
der NSR 500 den sogenannten Big Bang-Motor mit<br />
sehr geringer Schwungmasse, was durch die unregelmäßige<br />
Zündfolge ausgeglichen wurde. Der RCV-Motor<br />
orientiert sich zwar daran, ist aber gänzlich auf Power<br />
ausgelegt. Was soweit Sinn macht: Überholmanöver<br />
werden in der MotoGP immer komplizierter. Die nahe<br />
liegende Antwort lautet mehr Speed, um Überholen<br />
auf den Zwischengeraden möglich zu machen.<br />
Probleme ergeben sich innerhalb der restlichen<br />
Runde. Der 90-Grad-RCV-Motor ist perfekt ausbalanciert,<br />
vibriert nicht und erzeugt geringe innere Reibung.<br />
Aber seine geringe Schwungmasse in Kombination<br />
mit dem Fehlen einer Ausgleichswelle bewirkt,<br />
dass das Hinterrad am Kurveneingang blockiert, da es<br />
eh durch die dynamische Radlastverteilung kaum belastet<br />
ist. Das ist der Grund dafür, warum Marc Márquez<br />
im letzten Jahr so oft über die Front abgegangen<br />
ist – das Hinterrad konnte die Maschine nicht mehr abbremsen<br />
helfen und Márquez überforderte den Grip<br />
am Vorderreifen.<br />
Honda hat Probleme, den aggressiven Motor<br />
der RCV in den Griff zu bekommen<br />
Honda steht dieses Jahr vor großen Problemen. Auf ihre<br />
hochmoderne Elektronik können sie nicht mehr zurückgreifen,<br />
müssen stattdessen die vom WM-Promoter<br />
Dorna vorgeschriebene Software verwenden. „Das<br />
wirft uns um zehn Jahre zurück“, ärgert sich HRC-Boss<br />
Shuhei Nakamoto.<br />
HRC entwarf und testete bereits neue Komponenten,<br />
welche die Motorpower benutzerfreundlicher machen<br />
sollen. Bislang ohne Erfolg. „Wir haben nur kleine<br />
Verbesserungen erreicht“, berichtet Marc Márquez.<br />
„Das Ansprechverhalten ist im ersten Augenblick,<br />
wenn man ans Gas geht, etwas besser, aber die Beschleunigung<br />
passt nicht. Die Elektronik bereitet uns<br />
Probleme. Sobald wir Leistung rausnehmen verlieren<br />
wir Zeit, und wenn wir Leistung dazugeben, bewegt<br />
sich das Motorrad am Kurvenausgang zu stark.“<br />
Wenn sich Lorenzo mit den Michelinreifen anfreundet,<br />
sollte man eigentlich annehmen, dass Dani Pedrosa<br />
als Vertreter eines ebenso sauberen Fahrstils gleichermaßen<br />
gut klarkommt. Das ist aber nicht der Fall.<br />
Und das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass er Hon-<br />
WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 107
01 Fokussiert,<br />
aber entspannt<br />
ging Lorenzo<br />
ans Werk und<br />
fuhr Bestzeit<br />
02 Die Michelin-Reifen<br />
arbeiten<br />
völlig<br />
anders als die<br />
Bridge stone.<br />
Die Teams stehen<br />
vor neuen<br />
Aufgaben<br />
01<br />
02<br />
da und nicht Yamaha fährt. „Die Maschine ist in der<br />
Kurvenmitte nicht schnell genug, instabil und pumpt<br />
am Kurvenausgang mit dem Heck“, urteilt der Mann,<br />
der in diesem Jahr bereits seine elfte Saison für das<br />
Factory Repsol Honda Team fährt.<br />
Wie konnte Honda sich nur selbst in solche<br />
Schwierigkeiten manövrieren? Manche Beobachter<br />
sind der Ansicht, die letzten beiden Nummer-eins-Fahrer<br />
des Teams wären einfach zu talentiert gewesen.<br />
Sie fuhren mit der Honda Siege ein, wo andere nicht<br />
einmal in die Nähe des Podiums gekommen wären. Sowohl<br />
Marc Márquez als auch sein Vorgänger Casey<br />
Stoner beherrschen das Fahren am Limit wie jeweils<br />
kein anderer. Bereits während der letztjährigen Vorsaisontests<br />
kam aber von Stoner der Hinweis, die neuesten<br />
RCV-Motoren wären zu aggressiv. Aber seiner Warnung<br />
wurde keine Beachtung geschenkt.<br />
Valentino Rossi muss sich für <strong>2016</strong> zum<br />
x-ten Mal neu erfinden und sich an Jorge<br />
Lorenzos Fahrstil orientieren<br />
Cal Crutchlow veranschaulicht das Problem ganz gut<br />
wenn er sagt, es koste ihn mindestens 40 Prozent<br />
mehr Anstrengung die Honda zu fahren als die Yamaha,<br />
die er von 2011 bis 2013 pilotierte.<br />
Sollte Honda die Probleme nicht in den Griff bekommen,<br />
werden wir in der Saison <strong>2016</strong> ziemlich sicher<br />
erneut ein firmeneigenes Duell zwischen den<br />
Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo und Valentino<br />
Rossi sehen. In der Vergangenheit hatte Lorenzo von<br />
Rossi zu lernen. Doch in diesem Jahr gibt es keinen<br />
Zweifel daran, dass Rossi derjenige ist, der von Lorenzo<br />
lernen muss. Rossis Fahrtechnik liegt irgendwo zwischen<br />
derjenigen seines Teamkollegen und der von<br />
Márquez: aggressiver als Lorenzo, doch weniger brutal<br />
als Márquez. In der letzten Saison hat Vale seinen<br />
Fahrstil angepasst und bremste ähnlich gnadenlos in<br />
die Kurven wie Márquez. Nun muss er sich zum x-ten<br />
Mal neu erfinden und sich mehr am sanften Fahrstil<br />
Lorenzos orientieren.<br />
„In diesem Jahr werden die Linien in den Kurven<br />
wieder natürlicher aussehen, so wie man es von einem<br />
‚normalen‘ Motorrad her kennt. Die Linien mit den<br />
Bridgestone waren schon sehr speziell“, sagt Rossi.<br />
„Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, anders zu<br />
bremsen und weniger Schräglage mit weniger Ellbogenkontakt<br />
am Boden zu fahren. Es ist wichtig zu verstehen,<br />
welches Setup der Michelin-Reifen vom Motorrad<br />
fordert, um speziell die Front richtig einsetzen zu<br />
können. Weiter mit den Bridgestone-Einstellungen zu<br />
fahren ist unmöglich.“<br />
Als hätte Rossi nicht genug damit zu tun, sich auf<br />
die neuen technischen Gegebenheiten einzuschießen,<br />
hadert er noch mit einem ganz anderen Problem: nämlich<br />
seiner eigenen Verschwörungstheorie, in der<br />
Marc Márquez und Jorge Lorenzo in der vergangenen<br />
Saison gemeinsame Sache machten, um ihn am Gewinn<br />
seines zehnten WM-Titels zu hindern.<br />
„Besonders Márquez, aber auch Lorenzo zeigte mir<br />
gegenüber sehr wenig Respekt“, bemängelt er. „Vielleicht<br />
musste ich als Sündenbock für Márquez herhalten,<br />
weil er mich als hauptverantwortlich für die<br />
Schwierigkeiten sah, die er 2015 hatte.“<br />
Um es mit anderen Worten zu sagen: Es ist keine<br />
Versöhnung in Aussicht. Rossi weiter: „Ich bin hochmotiviert,<br />
keine Frage. Aber nicht, weil ich Rache<br />
möchte. Ich fahre Rennen, weil es mir Spaß macht, weil<br />
ich den Wettkampf und die Herausforderung mag.“<br />
Vale glaubt nicht daran, dass er mit 37 Jahren zu alt<br />
sei, um weiterhin die Jüngeren zu schlagen. „Ich habe<br />
schon oft gehört, dass dieses Jahr meine letzte Saison<br />
sein sollte. Wir hoffen aber, <strong>2016</strong> wird eine von vielen<br />
weiteren sein. So stark wie 2015 zu sein ist schwierig.<br />
Aber genau so lautet mein Ziel: um Podiumsplätze, Siege<br />
und den Titel zu kämpfen. Dann sehen wir weiter.“<br />
Und sollte es in der MotoGP dieses Jahr nicht mehr<br />
laufen, wird es niemanden überraschen, Rossi 2017 in<br />
der Superbike-Weltmeisterschaft zu sehen.<br />
Es muss ein komisches Gefühl für einen MotoGP-<br />
Star sein: Du gewinnst ein Rennen, schlägst die besten<br />
Fahrer der Welt und wirst dafür ausgebuht. Vor allem<br />
dann, wenn dein Name Jorge Lorenzo oder Marc Márquez<br />
lautet.<br />
Lorenzo kennt das schon eine ganze Weile. „Ich<br />
dachte immer, die Leute buhen mich aus, weil sie mich<br />
nicht mögen. Irgendwann habe ich gecheckt, es ist nur<br />
deshalb, weil sie Valentino anhimmeln. Fragt Casey<br />
Stoner, er wurde aus demselben Grund ausgebuht,<br />
nämlich weil er Valentino schlecht aussehen ließ. Und<br />
kaum war Marc nicht mehr Valentinos Kumpel, erging<br />
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WWW.<strong>PS</strong>-ONLINE.DE <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 109
01<br />
01 Casey Stoner saß als Testfahrer<br />
wieder im Sattel einer Ducati. Mit der<br />
letztjährigen GP15 legte er in Sepang<br />
am dritten Tag die fünftschnellste Rundenzeit<br />
hin, noch vor den Werksfahrern<br />
Iannone und Dovizioso<br />
02 Aleix Espargaro freute sich über<br />
das Seamless-Getriebe und gesteigerte<br />
Motorpower. Suzuki rangierte bei den<br />
Sepang-Tests aber noch im Mittelfeld<br />
es ihm genauso. Valentino hat sehr viele Fans, und sie<br />
huldigen ihm wie einem Gott. Es ist wie eine Religion.“<br />
Márquez kann ebenfalls ein Lied davon singen. „Es ist<br />
schwierig, Rennen zu gewinnen, um sich dann solch<br />
einer Situation ausgesetzt zu sehen“, sagt der spanische<br />
Honda-Pilot dazu.<br />
Die letztjährigen Vorsaisontests in Valencia waren<br />
ein Desaster, da Michelin viel zu harte Gummimischungen<br />
dabei hatte. Bei den <strong>2016</strong>er-Probeläufen Anfang<br />
Februar im malaysischen Sepang erwies sich der<br />
neue Vorderreifen mit größerer Aufstandsfläche bei<br />
maximaler Schräglage bereits als stark verbessert. Lorenzo<br />
bemerkte dazu trotzdem: „Wenn die Front mit einem<br />
Bridgestone wegrutschte, konntest du sie abfangen.<br />
Mit dem Michelin verlierst du sie.“<br />
Für einen Schreckmoment während der Testfahrten<br />
in Sepang sorgte ein Crash von Avintia Ducati-Pilot<br />
Loris Baz. Sein Hinterreifen riss auf der Start/Zielgeraden<br />
bei etwa 300 km/h auf, blockierte das Rad und es<br />
warf den Franzosen im hohen Bogen ab. Glücklicherweise<br />
schleuderte er nicht gegen die Boxenmauer und<br />
zog sich keine schwerwiegenden Verletzungen zu. Michelin<br />
machte einen zu hohen Luftdruck für den Reifenplatzer<br />
verantwortlich.<br />
Suzuki besitzt jetzt zwar dieselbe Software<br />
wie sämtliche Konkurrenten, aber es fehlt an<br />
einem breit aufgestellten Entwicklungsteam<br />
Suzuki müsste vom Wechsel auf die Einheitselektronik<br />
mehr profitieren als die meisten anderen Teams. Nach<br />
vierjähriger Abstinenz kehrte der kleinste aller japanischen<br />
Hersteller im letzten Jahr wieder in die MotoGP-<br />
WM zurück. Während dieser Zeitspanne hatten Honda,<br />
Yamaha und Ducati gigantische Entwicklungssprünge<br />
absolviert. Nun besitzt Suzuki zwar exakt dieselbe<br />
Software wie sämtliche Konkurrenten. Um große<br />
Schritte machen zu können, fehlt es aber an einem<br />
breit aufgestellten Entwicklungsteam.<br />
Während es ihnen im vergangenen Jahr an Topspeed<br />
mangelte, konnten sie die Leistung der Maschine<br />
mittlerweile verbessern und setzen auch ein Seamless-Getriebe<br />
ein. „Unseren Speed konnten wir aufgrund<br />
der Verbesserungen am Motor ordentlich steigern“,<br />
so Aleix Espargaro. „Die Power hilft uns weiter,<br />
aber auch das Seamless-Getriebe hat seinen Anteil.<br />
Beim Schalten verliert der Motor nicht mehr so viel<br />
Drehzahl.“<br />
Am interessantesten an der Sache ist, dass die Ingenieure<br />
Espargaro den <strong>2016</strong>er-Motor mit deaktivierter<br />
Traktionskontrolle testen ließen. Verständlicherweise<br />
zeigte sich der Pilot von der Idee erst wenig begeistert,<br />
was sich nach einigen Runden dann jedoch änderte:<br />
„Der Motor fühlt sich ohne Traktionskontrolle<br />
viel besser an – unverfälscht und trotzdem total geschmeidig.“<br />
Gehen wir aber trotzdem mal davon aus,<br />
dass er aus langsamen Kurven heraus wohl eher nicht<br />
voll aufgezogen hat...<br />
Die letztjährige GSV-R war wohl das agilste Bike im<br />
ganzen Starterfeld. In dieser Saison setzt Suzuki unter<br />
anderem darauf, am Chassis durch mehr Stabilität im<br />
Bereich des Schwingendrehpunkts einige Vorteile zu<br />
generieren.<br />
Casey Stoner saß bei den Sepang-Tests das erste<br />
Mal seit acht Monaten wieder im Sattel einer MotoGP-<br />
Maschine. Diesmal nahm der Australier auf einer letztjährigen<br />
Ducati GP15 Platz. Über seine Zukunftspläne<br />
ließ er allerdings unzweideutig verlauten: „Ich habe<br />
keinerlei Absichten, wieder Rennen zu fahren.“<br />
110 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
Während Ex-Champ Stoner also auf der Factory-<br />
Maschine von 2015 Daten sammelte und am dritten<br />
Testtag sogar die fünftschnellste Zeit markierte, glauben<br />
sowohl Andrea Iannone als auch Andrea Dovizioso<br />
fest daran, die Entwicklungsarbeit an der Ducati<br />
GP16 in die richtige Richtung zu treiben. „Die GP16 ist<br />
etwas bremsstabiler, wir können also auf kürzerer Distanz<br />
mehr Speed abbauen“, analysiert Dovizioso. „Außerdem<br />
scheint sie beim Umlegen präziser zu sein,<br />
fühlt sich in den Ecken leichter an und wenn das Heck<br />
pumpt, ist es besser kontrollierbar.“<br />
Es geistern bereits diverse Verschwörungstheorien<br />
bezüglich der Dorna-Einheitselektronik von Magneti<br />
Marelli durch das Fahrerlager. Der Fakt, dass der Hersteller<br />
schon seit über einer Dekade als Zulieferer von<br />
Ducati fungiert, führt natürlich unvermeidlicherweise<br />
zum Vorwurf der Bevorzugung. Beide Firmen sind<br />
auch noch in derselben Straße ansässig, nur einen<br />
Steinwurf voneinander entfernt.<br />
Die Sorgen darüber sind groß, man könnte die ECU<br />
mit illegalen Programmen füttern. Aber die Dorna hält<br />
mit dem Argument dagegen, sie sei dazu in der Lage,<br />
die ECUs zu überwachen. „Wir hatten schon letztes<br />
Jahr bei den Open-Bikes die Einheitssoftware im Einsatz“,<br />
sagt Corrado Cecchinelli, Technik-Chef der Dorna.<br />
„Wir können nach Belieben jedes elektronische<br />
System überprüfen – für gewöhnlich nehmen wir zufällige<br />
Stichproben und überprüfen die Plätze eins,<br />
zwei und drei. Es steht in unserer Macht, alles zu jeder<br />
Zeit zu inspizieren. Einen Betrugsversuch würden wir<br />
entdecken, auch wenn es jemandem tatsächlich gelingen<br />
sollte, sich in das System zu hacken.“<br />
Obwohl es viele Fans für möglich halten, dass die<br />
Dorna-ECU für spannendere Rennen sorgen wird,<br />
glaubt zum Beispiel Casey Stoner nicht daran. „Selbst<br />
die Einheitselektronik befindet sich auf einem hohen<br />
Level“, meint der ehemalige Champion. „Wenn man die<br />
Zügel wieder mehr in die Hände des Fahrers geben<br />
möchte, muss die Elektronik noch viel weiter heruntergefahren<br />
werden.“<br />
Corrado Cecchinelli, Technik-Chef der<br />
Dorna, ist überzeugt von den Vorteilen<br />
der Einheits-elektronik<br />
Cecchinelli denkt da an ganz andere Vorteile der Einheits-ECU.<br />
„Der Hauptgrund für die Einführung liegt<br />
darin, Kosten zu reduzieren. Außerdem erleichtert es<br />
zum Beispiel Newcomern wie KTM den Einstieg in die<br />
MotoGP-WM, da sie so nicht Jahre in der Entwicklung<br />
zurückliegen. Ich denke, das System vermag es, die<br />
Lücke zwischen den größeren und kleineren Teams<br />
etwas zu reduzieren.“<br />
02
SPORT<br />
NEWS<br />
PROBELÄUFE<br />
Vier Wochen vor dem Auftakt der Superbike-WM in Australien absolvierten die<br />
Teams ihre letzten Europa-Tests – mit neuem Material und neuen Menschen.<br />
OHNE DIREKTEN VERGLEICH mit der<br />
Konkurrenz hatte das neue Althea-<br />
BMW-Team, für das der deutsche Superbike-Meister<br />
Markus Reiterberger (Foto<br />
unten) und der Spanier Jordi Torres<br />
starten, in Vallelunga nahe Rom getestet.<br />
Reiterberger war mit einer Bestzeit<br />
von 1.36,0 Minuten zwar schneller als<br />
im Dezember, sehr aussagekräftig ist<br />
der Wert jedoch nicht. Die schnellste<br />
Vallelunga-Superbike-Runde aller Zeiten<br />
drehte noch Troy Bayliss in 1.35,9<br />
Minuten – im September 2007. Teamchef<br />
Genesio Bevilacqua war dennoch<br />
hochzufrieden, zumal Reiterberger noch<br />
sein 2015er-Superbike steuerte.<br />
Wenige Tage später traf sich der<br />
Großteil des Superbike-Fahrerlagers<br />
im südspanischen<br />
Jerez. Ohne Althea,<br />
dafür mit dem<br />
ebenfalls neu<br />
formierten<br />
englischen<br />
Milwaukee-<br />
BMW-<br />
Team,<br />
für das der britische Superbike-Meister<br />
Josh Brookes und Ex-MotoGP-Pilot<br />
Karel Abraham fahren. Doch die allgemeine<br />
Aufmerksamkeit galt zunächst<br />
dem Kawasaki-Werksteam mit Weltmeister<br />
Jonathan Rea und Ex-Champion<br />
Tom Sykes. Wer gehofft hatte, die Kawasaki<br />
habe etwas von ihrer Überlegenheit<br />
ein gebüßt, wurde enttäuscht. Sykes fuhr<br />
auf extra weichen Qualifikationsreifen in<br />
1.39,924 Minuten schneller als der<br />
Streckenrekord, Rea war nur langsamer,<br />
weil er auf Qualifier verzichete.<br />
Direkt hinter Sykes reihten sich die<br />
Ducati-Werksfahrer Davide Giugliano<br />
(1.40,047 min) und Chaz Davies (1.40,110<br />
min) ein. Überraschender war jedoch,<br />
dass Ex-MotoGP-Weltmeister und<br />
Superbike-Neuling Nicky Hayden in<br />
1.40,534 min auf der Werks-Honda Viertschnellster<br />
war, und auch die sechstbeste<br />
Zeit des ehemaligen IDM-Meisters<br />
Xavi Forés (1.40,761 min) auf der Ducati<br />
des Barni-Teams sorgte für Erstaunen.<br />
Die beiden Fahrer des neuen Yamaha-<br />
Werksteams, Sylvain Guintoli und Alex<br />
Lowes, reihten sich als Achter und<br />
Neunter mit mehr als einer Sekunde<br />
Rückstand auf die Spitze ein. Dass<br />
Josh Brookes und Karel Abraham,<br />
die beide erstmals auf dem BMW-<br />
Superbike saßen, sich mehr um<br />
die Abstimmung der S 1000 RR als<br />
um Rundenzeiten kümmern würden,<br />
war zu erwarten. Dennoch fuhr Brookes<br />
in 1.41,826 min die zehntbeste Zeit,<br />
Abraham kam auf 1.42,628 min. Sie<br />
testen wie auch die Kawasaki-Werksfahrer<br />
Sykes und Rea Anfang Februar<br />
noch im Motorland Aragón.<br />
Lukas Trautmann (#5) fährt <strong>2016</strong> in der<br />
Superstock-1000-Klasse für Yamaha, Mathieu<br />
Gines (#41) bei den Superbikes für BMW<br />
Foto: Wiessmann<br />
SUPERBIKE-IDM<br />
TERMINKORREKTUR<br />
Obwohl sich die Firma MotorEvents als<br />
Promoter der Superbike-IDM sehr darum<br />
bemüht, sind noch nicht alle grauen<br />
Wolken verschwunden. Auf den Verlust<br />
der Moto3-Klasse an den ADAC (siehe<br />
rechts) folgte der Rückzug des ADAC<br />
Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, dem<br />
Veranstalter des IDM-Wochenendes in<br />
Oschersleben. Ein Ersatztermin wird<br />
noch gesucht. Immerhin: „Die IDM <strong>2016</strong><br />
findet statt. Wenn wir uns verabschieden,<br />
dann ordentlich“, so MotorEvents.<br />
Von Seiten der großen Teams gibt es<br />
unterschiedliche Signale. Während sich<br />
das 3C-Ducati-Team vorläufig aus der<br />
Superbike-IDM zurückzieht, hat Yamaha<br />
Deutschland seine von Michael Galinski<br />
geführte Truppe verstärkt. Neben Max<br />
Neukirchner wird Ex-Moto2-Pilot Florian<br />
Alt in der Superbike-Kategorie starten.<br />
Der Österreicher Lukas Trautmann, 2015<br />
Dritter der Superstock-Klasse, soll im<br />
offiziellen Yamaha-Team den SST-Titel<br />
holen und damit Mathieu Gines ablösen.<br />
Der Franzose ersetzt Superbike-Meister<br />
Markus Reiterberger bei Van-Zon-BMW.<br />
112 <strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong>
EFREN VÁZQUEZ machte kürzlich<br />
von sich reden, als er in der letzten<br />
Runde des Moto3-WM-Finales 2015<br />
in Valencia gemeinsam mit Romano<br />
Fenati im Kampf um einen Podestplatz<br />
vom ungestümen Niccolò<br />
Antonelli abgeschossen<br />
wurde.<br />
<strong>2016</strong> muss der<br />
29-jährige Spanier<br />
in die Moto2-WM<br />
aufsteigen – als<br />
einziger Suter-Pilot<br />
im Feld.<br />
MARCEL SCHRÖTTER hat als erster<br />
aktueller Straßen-Grand Prix-<br />
Pilot einen Vertrag beim deutschen<br />
Helmhersteller Schuberth unterschrieben.<br />
Schrötter wird exklusiv<br />
den neuen Sporthelm SR2 der<br />
Magdeburger<br />
Firma in der Moto2-WM<br />
einsetzen.<br />
Schuberth<br />
stattet zudem alle<br />
Fahrer des Red<br />
Bull Rookies-Cup<br />
<strong>2016</strong> aus.<br />
Erste Standortbestimmung: Tom<br />
Sykes auf Kawasaki (o.) ganz<br />
schnell, Ducati-Fahrer Davide<br />
Giugliano (#34) knapp dahinter,<br />
Sylvain Guintoli/Yamaha mit Luft<br />
nach oben, Nicky Hayden auf der<br />
Honda (#69) überraschend<br />
IDM-Termine <strong>2016</strong>: 25.–27. April:<br />
Lausitzring (Auftakttraining); 29. April–<br />
1. Mai: Lausitzring; 6.–8. Mai: Nürburgring;<br />
3.–5. Juni: Lausitzring (DTM-<br />
Rahmenprogramm); 24.–26. Juni: noch<br />
offen; 8.–10. Juli: Zolder/B; 29.–31. Juli:<br />
Schleiz; 12.–14. August: Assen/NL; 25.–<br />
28. August: Oschersleben (Endurance-<br />
WM); 23.–25. September: Hockenheim.<br />
Florian Alt steigt vom<br />
Moto2-WM-Motorrad<br />
auf ein Yamaha-IDM-<br />
Superbike um<br />
Fotos: Althea BMW, 2snap<br />
Foto: Yamaha Racing<br />
TOM LÜTHI hat<br />
für die Saison<br />
<strong>2016</strong> einen Nebenjob<br />
bekommen.<br />
Der Schweizer,<br />
hauptberuflich<br />
auf der Jagd<br />
nach dem Titel in<br />
der Moto2-Weltmeisterschaft,<br />
soll für das neue<br />
KTM-MotoGP-Projekt einige Versuchsfahrten<br />
machen. Das gilt<br />
auch für den Franzosen Randy de<br />
Puniet, der bereits an der Entwicklung<br />
der MotoGP-Suzuki beteiligt<br />
war und derzeit arbeitslos ist.<br />
ADAC NORTHERN EUROPE CUP<br />
DREI RENNEN VOR WM-KULISSE<br />
Der neue Northern Europe Cup (NEC),<br />
in dem sich unter der Regie des ADAC<br />
deutsche Talente auf Moto3-Motorrädern<br />
nach Grand Prix- und Standard-Reglement<br />
im internationalen<br />
Umfeld für höhere Aufgaben vorbereiten<br />
und empfehlen sollen, nimmt<br />
Fahrt auf. 22 Piloten hatten sich nach<br />
Angaben des ADAC bis Mitte Januar<br />
eingeschrieben, darunter der deutsche<br />
Moto3-Standard-Meister Tim<br />
Georgi und sein Vize<br />
Matthias Meggle.<br />
Meggle startet als Fahrer<br />
des Intact-MotoGP-<br />
Teams. Mit Kevin und<br />
Leon Orgis sowie Dirk<br />
Geiger und Toni Erhard<br />
schickt auch das deutsche<br />
Kiefer-GP-Team<br />
vier Fahrer in die Nachwuchsmeisterschaft.<br />
Drei NEC-Meetings<br />
werden im Rahmen von<br />
WM-Läufen stattfinden.<br />
Foto: ADAC<br />
MARCO MELAN-<br />
DRI wird dieses<br />
Jahr voraussichtlich<br />
nicht als aktiver<br />
Rennfahrer<br />
in Erscheinung<br />
treten. Zuletzt<br />
war der Italiener<br />
für Aprilia 2014<br />
als Vierter der Superbike-WM erfolgreich,<br />
scheiterte dann aber<br />
nach seiner Versetzung ins MotoGP-Team<br />
der Marke. 2015 testete<br />
er das neue MV Agusta-WM-Superbike,<br />
als Werksfahrer wurde jedoch<br />
der Brite Leon Camier verpflichtet.<br />
Die Termine: 8.–10. April: Silverstone/GB<br />
(Britische Superbike-Meisterschaft);<br />
15.–17. April: Assen/NL<br />
(Superbike-WM); 29. April–1. Mai:<br />
Lausitzring (Superbike-IDM); 15.–17.<br />
Juli: Sachsenring (MotoGP-WM); 26.–<br />
28. August: Oschersleben (Endurance-WM);<br />
23.–25. September: Hockenheim<br />
(Superbike-IDM); 30. September–2.<br />
Oktober: Assen/NL (Britische<br />
Superbike-Meisterschaft).<br />
Im Northern Europe Cup werden Moto3-Motorräder<br />
nach Standard- oder GP-Reglement gefahren<br />
Fotos: 2snap, AGR-Team<br />
<strong>PS</strong> 3/<strong>2016</strong> 113
VORSCHAU<br />
<strong>PS</strong> 04/<strong>2016</strong> ERSCHEINT AM MITTWOCH, 9. MÄRZ <strong>2016</strong><br />
SCHLAG-<br />
ABTAUSCH<br />
AUF DER<br />
LAND-<br />
STRASSE<br />
TUNE-UP:<br />
Aufbau eines Racebikes,<br />
Teil zwei. Wie<br />
mache ich mein Sportgerät<br />
noch schneller?<br />
PREMIERE:<br />
Ducati schickt den<br />
neuen Quertreiber<br />
Hypermotard 939 ins<br />
Rennen. Erstkontakt<br />
Kann sich der Superbike-<br />
WM-Champion auf der<br />
Landstraße die Krone als<br />
bestes Sportgerät aufsetzen?<br />
Wir klopfen die Hausstreckenqualitäten<br />
der<br />
neuen Kawasaki ZX-10R<br />
ab und lassen sie gegen<br />
BMWs Allzweckwaffe S<br />
1000 RR aufmarschieren<br />
DIE NEUE SUPERSPORT-KLASSE<br />
Die Ducati 959 Panigale tritt gegen die bärenstarke MV Agusta F3 800<br />
und die Evergreen-Sportlerin Suzuki GSX-R 750 an. Wer steht <strong>2016</strong><br />
unter 1000 Kubik ganz oben auf dem Treppchen?<br />
WEITERE THEMEN<br />
PREMIERE:<br />
KTMs mächtige Super<br />
Duke gibt es jetzt als<br />
GT-Version. <strong>PS</strong> checkt,<br />
wie gut das Reisemobil<br />
ums Eck geht<br />
ZONKOS ATTACKE:<br />
Nackt, aufrecht und<br />
ziemlich bissig – unser<br />
österreichischer Kultautor<br />
greift auf der<br />
Suzuki GSX-S 1000 an<br />
SPORT:<br />
Ein Deutscher fährt<br />
mit einem deutschen<br />
Motorrad in der WM.<br />
Vorstellung, Fakten<br />
und Hintergründe zu<br />
Markus Reiterbergers<br />
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Fotos: Ducati, fact, MV Agusta Fotos: fact, Kawasaki<br />
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Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />
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Telefon 07 11/182-13 74 (Redaktion)<br />
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HERAUSGEBER Paul Pietsch †<br />
REDAKTIONELLE GESAMTLEITUNG<br />
UND CHEFREDAKTEUR<br />
Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfeiffer<br />
CHEF VOM DIENST Matthias Ackermann<br />
LEITENDER REDAKTEUR Uwe Seitz M. A.<br />
REDAKTION Volkmar Jacob, Tobias Münchinger<br />
SCHLUSSREDAKTION Lothar Kutschera<br />
FOTOSTUNTS Volkmar Jacob, Jo Bauer<br />
GRAFIK UND PRODUKTION<br />
Jörg Rettenmayr (Ltg.), Andrea Lehre,<br />
Thomas Waldhauer<br />
MEDIENPRODUKTION<br />
Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />
Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert,<br />
Yvonne Hertler (verantwortl. Bild redaktion),<br />
Ralph Söhner (Archiv/Dokumen tation)<br />
SEKRETARIAT Gaby Dussler<br />
FOTOS Jacek Bilski, fact, Rossen Gargolov,<br />
Markus Jahn, Friedemann Kirn, Jörg Künstle<br />
STÄNDIGE MITARBEITER Alan Cathcart, Friedemann<br />
Kirn, Mat Oxley, Jo Bauer, Pascal Eckhardt, Fritz<br />
„Zonko“ Triendl, Werner Koch<br />
LEITUNG GESCHÄFTSBEREICH MOTORRAD<br />
Peter-Paul Pietsch<br />
STELLVERTRETENDE VERLAGSLEITUNG<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Eva-Maria Gerst<br />
BRANDMANAGER Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Natalie Lehn<br />
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Iris Eifrig. Anzeigenpreisliste Nummer 61.<br />
Bei Anzeigen aus dem Ausland Vorkasse.<br />
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DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />
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<strong>PS</strong> erscheint monatlich mittwochs. Lieferung durch<br />
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solchen Fall nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />
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Co. KG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
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Reifen: m Avon m Bridgestone m Continental m Dun lop m Full Bore USA m Heidenau<br />
m MAX XIS m Met ze ler m Mi che lin m Mi das m Nan kang m Pirelli<br />
Fahrwerks- m al pha Tech nik m Bitubo m Four na les m HH Ra ce tech m Hi-Q<br />
Tu ning: m Hy per pro m Kös ter m K-Tec m Marzocchi m Öh lins m Paio li<br />
m Schwarz m Sho wa m Stein-Din se m Wil bers m Wirth m Wöss ner<br />
m WP-Sus pen si on m YSS m Zupin<br />
Öle/Schmier- m Agip m Bel-Ray m Ca strol m Elf m Esso m Fuchs m HEM<br />
stoffe: m JMC m Li qui Moly m Mo bil m Mo ly gold m Mo tor ex m Mo tul<br />
m Per for man ce (Ge ri cke) m Pro cy cle (Louis) m Racing Dynamic (Polo)<br />
m Rep sol m Shell m Valvoline<br />
Rü cken- m Acer bis m Al pi nes tars m Axo m BMW m Büse m Dai ne se m Erbo<br />
protektoren: m FLM m Ger mot m Hein Ge ri cke m Held m iXS m Louis m Modeka<br />
m Or te ma m Polo m Ruk ka m Spi di m Stad ler m UVEX m Vanucci<br />
Leder- m 4SR m Alne m Al pi nes tars m Ar len Ness m AXO m Be rik m BMW<br />
bekleidung: m Büse m Dai ne se m Dane m Difi m Erbo m FLM m Furygan<br />
m Ger mas m Gi mo to m Har ro m Ha ve ba m Hein Ge ri cke m Held<br />
m Icon m Ixon m iXS m Kushitani m Modeka m Probiker m Rev'it<br />
m Ri cha m Ro leff m Ruk ka m Schwabenleder m Spi di m Spy ke<br />
m Stad ler m Tri umph m Vanucci<br />
Helme: m AGV m Ai roh m Arai m Ban dit m Bay ard m Blau er m BMW<br />
m Ca berg m Givi m Held m HJC m iXS m La zer m LS2 m Marushin<br />
m Nexo m No lan m Pre mier m Probiker m ROCC m Schu berth<br />
m Scorpion m Shark m Shoei m Suo my m Ta kai m Ve mar m X-Lite<br />
- Und wie sehr in ter es sie ren Sie sich für die Pro dukt-Be rei che von oben?<br />
m ganz besonders m auch, aber nicht so sehr m kaum, gar nicht<br />
mmm Rei fen mmm Fahrwerks-Tuning mmm Öle-/Schmiers tof fe mmm Rückenprotektoren<br />
mmm Le der be klei dung mmm Helme