Energie- arbeit - Buddha - Garden
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Text Petra Rostermund<br />
Buddhismus<br />
Dalai Lama<br />
Über 0000 Menschen fanden sich in Hamburg<br />
im Tennisstadion am Rotherbaum ein um das<br />
Oberhaupt der Tibeter zu erleben. Tenzin Gyatso<br />
„Ozean der Weisheit“, bei uns besser bekannt als<br />
der 1 . Dalai Lama, gab eine Woche lang Lehren,<br />
Vorträge und Einweihungen für Buddhisten, Schüler<br />
und Interessierte.<br />
Der Friedensnobelpreisträger rief zu mehr<br />
Frieden und Mitgefühl in der Welt auf. Schon im<br />
Vorfeld war die Veranstaltung „Frieden lernen -<br />
Die Praxis der Gewaltlosigkeit“ wegen der großen<br />
Nachfrage ausverkauft.<br />
„Das 0. Jahrhundert war geprägt von Gewalt,<br />
aber das 1.Jahrhundert kann ein Jahrhundert<br />
des Friedens werden“, sagte der Dalai Lama.<br />
„Durch Resolution der UN können wir die Welt<br />
allein nicht verändern, wir müssen bei den<br />
Individuen anfangen“, sagte der Friedensnobelpreisträger.<br />
„Jeder Mensch hat ein Recht auf ein glückliches<br />
Leben. Aber ob ihm dies gelingt, hängt von seiner<br />
inneren Haltung und Einstellung ab“, sagte seine<br />
Heiligkeit.<br />
„Im Westen gebe es viele Menschen, die trotz<br />
ihres materiellen Wohlstandes unglücklich seien.<br />
Deshalb müssen wir positive Gefühle wie Liebe,<br />
Mitgefühl und Toleranz entwickeln, um den negativen<br />
Gefühlen wie Hass und Wut etwas entgegenzusetzen.<br />
Die mentale Einstellung ist wichtig für<br />
unsere Gesundheit und für ein glückliches Leben“,<br />
so der Dalai Lama.<br />
Wichtig seien ihm auch die Frauenrechte im<br />
Buddhismus, er befürwortet die volle Ordination<br />
für Nonnen und bestärkt seine tibetischen Landsfrauen<br />
sich dafür einzusetzen. Sie ist etwa mit der<br />
Priesterweihe der Katholiken zu vergleichen und<br />
ermöglicht den Nonnen zu studieren, akademische<br />
Grade zu erwerben und zu unterrichten.<br />
Wie wichtig das ist erzählt die -jährige Jangchup<br />
Gyalmo, die der tibetischen Minderheit in<br />
Nepal angehört.<br />
„ Ich komme aus einem entlegenen Dorf in den<br />
Bergen. Eine Schule gab es nicht und so konnte ich<br />
weder lesen und schreiben. Als ich 1 war sah ich<br />
in Indien den Unterweisungen des Dalai Lamas zu<br />
und wusste, das will ich auch“.<br />
Spiritualität<br />
Sie absolvierte eine Ausbildung, ein 1 -jähriges<br />
Studium mit dem Ziel, „Geshe“ zu werden,<br />
Doktor der buddhistischen Philosophie, die zuvor<br />
ausschließlich Mönchen vorbehalten war. Sie<br />
erwarb die Kenntnis der Quellentexte, lernte die<br />
korrekte Ausführung religiöser Zeremonien, sowie<br />
rituelle Tänze und das Legen von Sandmandalas.<br />
So bekam sie Selbstbewusstsein und reiste durch<br />
Europa und in die USA. Leider konnten bisher<br />
tibetische Frauen keine volle Ordination erhalten,<br />
sie bleiben lebenslang Novizin, da der nötige<br />
Nachweis bis zum indischen Ursprungsorden des<br />
<strong>Buddha</strong>s nicht nachgewiesen werden kann.<br />
Diese Übertragungslinie gibt es in China,<br />
Taiwan, Vietnam und Korea seit die Nonnen aus<br />
Sri Lanka im fünften Jahrhundert dort ankamen.<br />
Auch Jangchup Gyalmo war mit großer Hoffnung<br />
nach Deutschland gereist und wurde nicht<br />
enttäuscht. Erst ihre volle Ordination wird ihr die<br />
Teilnahme am Abschluss-Examen ermöglichen.<br />
Der Dalai Lama hat die volle Ordination befürwortet<br />
und konkrete Schritte eingeleitet. „Der<br />
<strong>Buddha</strong> hat Männer und Frauen gleiche Rechte<br />
gewährt. Es gibt also keine Diskussion, dass es<br />
diese Gleichberechtigung wieder geben wird. Wir<br />
können sagen, dass die Dominanz von Männern<br />
in der modernen Zeit überholt ist. Frauen seien<br />
auf andere Art den Männern überlegen, denn sie<br />
hätten das weichere Herz“, sagte das -jährige<br />
Oberhaupt der Tibeter. „Wenn die Mehrzahl der<br />
Führungspositionen von Frauen besetzt sei, dann<br />
würde es sicher nicht so viele Gefahren in der<br />
Welt geben. Scherzend meinte der Dalai Lama:<br />
„Aber wir haben es auch noch nicht ausprobiert.<br />
Manche Frauen seien auch schwierig“.<br />
Er selbst habe nicht die Autorität, die Umsetzung<br />
zu verabschieden, sagte der Dalai Lama. Die<br />
tibetischen Mönche und Nonnen müssen nun das<br />
Gelübde einführen, damit die Abschlüsse anerkannt<br />
und die Nonnen als Wissenschaftlerinnen<br />
lehren und die höchsten buddhistischen Rituale<br />
ausführen können.<br />
Nonnen die bereits bei anderen buddhistischen<br />
Traditionen eine Ordination empfangen haben,<br />
würden im tibetischen Buddhismus anerkannt<br />
und die tibetischen Nonnen, die noch keine<br />
Ordination hätten, sollten sie schnellstmöglich<br />
bekommen.<br />
Kraftquell 03/07 1