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Psyche und Soma Psyche und Soma - Medical Tribune

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26. Jahrgang Januar 2004<br />

Schmerzkongress Münster<br />

Cannabinoide in der<br />

Schmerztherapie<br />

Thrombose <strong>und</strong> Hormone<br />

Welche Methoden<br />

sind zu empfehlen?<br />

ERS Kongress, Wien<br />

Rauchen <strong>und</strong> Kiffen<br />

Gift für die Lunge<br />

Schizophrenie<br />

Krankheitseinsicht<br />

fällt schwer<br />

Schwangerschaft<br />

Ein Fall für<br />

die Homöopathie?<br />

1<br />

Zeitschrift für<br />

<strong>Psyche</strong> <strong>und</strong> <strong>Soma</strong><br />

Sexualmedizin<br />

<strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> Verlagsgesellschaft mbH<br />

Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden<br />

Postfach 42 40, 65032 Wiesbaden<br />

PVSt, Deutsche Post AG, Entgeld bezahlt<br />

Y30496


26. Jahrgang Januar 2004<br />

<strong>Psyche</strong> <strong>und</strong> <strong>Soma</strong><br />

Schmerzkongress Münster<br />

Cannabinoide in der<br />

Schmerztherapie<br />

Thrombose <strong>und</strong> Hormone<br />

Welche Methoden<br />

sind zu empfehlen?<br />

ERS Kongress, Wien<br />

Rauchen <strong>und</strong> Kiffen<br />

Gift für die Lunge<br />

Schizophrenie<br />

Krankheitseinsicht<br />

fällt schwer<br />

Schwangerschaft<br />

Ein Fall für<br />

die Homöopathie?<br />

1<br />

Sexualmedizin<br />

<strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> Verlagsgesellschaft mbH<br />

Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden<br />

Postfach 42 40, 65032 Wiesbaden<br />

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Y30496


26. Jahrgang Januar 2004<br />

<strong>Psyche</strong> <strong>und</strong> <strong>Soma</strong><br />

Schmerzkongress Münster<br />

Cannabinoide in der<br />

Schmerztherapie<br />

Thrombose <strong>und</strong> Hormone<br />

Welche Methoden<br />

sind zu empfehlen?<br />

ERS Kongress, Wien<br />

Rauchen <strong>und</strong> Kiffen<br />

Gift für die Lunge<br />

Schizophrenie<br />

Krankheitseinsicht<br />

fällt schwer<br />

Schwangerschaft<br />

Ein Fall für<br />

die Homöopathie?<br />

1<br />

<strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> Verlagsgesellschaft mbH<br />

Unter den Eichen 5, 65195 Wiesbaden<br />

Postfach 42 40, 65032 Wiesbaden<br />

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Y30496


Nachrichten 4<br />

Für die Praxis<br />

Ekzematöse Veränderungen von Mamille<br />

<strong>und</strong> Areola<br />

Wie lange mit Salben behandeln? 5<br />

Literaturservice<br />

Wenn Übelkeit zum echten Übel wird<br />

Rezepte gegen Schwangerschafts-Erbrechen 6<br />

Starthilfe fürs starke Geschlecht<br />

Herbst hilft Söhne zeugen 7<br />

Kongressbericht<br />

Deutscher Schmerzkongress Münster,<br />

8. bis 12. Oktober 2003<br />

Cannabinoide in der Schmerztherapie 8<br />

Pharma News<br />

Memantine bei Alzheimer-Demenz<br />

Ein Silberstreif am Horizont 10<br />

Fall aus der Praxis<br />

Patientin mit Thromboseneigung will<br />

nur hormonell verhüten<br />

Welche Methoden empfehlen? 12<br />

Flashlite 14<br />

Therapieforum<br />

Klimakterische Beschwerden<br />

Cimicifuga-Spezialextrakt<br />

wirksame Alternative 16<br />

Psychiatrie<br />

Schizophrenie<br />

Die Krankheitseinsicht fällt schwer 18<br />

Medizin<br />

Schwangerschaft, Candida, Myome ...<br />

Ein Fall für die Homöopathie? 19<br />

Agenda 20<br />

Pinboard 22<br />

Vorschau 23<br />

Cannabinoide in der<br />

Schmerztherapie<br />

INHALT<br />

Cannabinoide haben eine große Vielzahl<br />

erwünschter <strong>und</strong> unerwünschter<br />

Wirkungen auf das ZNS <strong>und</strong> die Peripherie.<br />

Einige dieser Wirkungen sind<br />

auch potenziell medizinisch nutzbar. Die<br />

Vielfalt an psychotropen Effekten hat jedoch zu vielen<br />

Kontroversen um den therapeutischen Wert dieser<br />

Substanzen geführt. Was für <strong>und</strong> was gegen einen<br />

Einsatz von Cannabinoiden in der Schmerztherapie<br />

<strong>und</strong> Pallativmedizin spricht <strong>und</strong> welche Schlüsse sich<br />

aus den vorliegenden Studienergebnissen ziehen lassen,<br />

diskutierten kürzlich Experten aus Klinik <strong>und</strong><br />

Forschung auf dem Deutschen Schmerzkongress in<br />

Münster. 8 – 9<br />

Schizophrenie –<br />

Krankheitseinsicht<br />

Mehr als die Hälfte aller Schizophrenen sind überzeugt,<br />

dass sie nicht psychisch krank sind <strong>und</strong> nehmen<br />

ihre Medikamente, wenn überhaupt, nur widerwillig<br />

ein. Die mangelnde Krankheitseinsicht kann<br />

den Therapieerfolg, die Prognose <strong>und</strong> die Aussichten<br />

auf eine soziale <strong>und</strong> berufliche Integration beeinträchtigen.<br />

Die mangelnde Krankheitseinsicht ist ein<br />

zentrales Problem der Therapie von Schizophreniekranken.<br />

Warum sich der eine Patient der Realität<br />

stellt <strong>und</strong> der andere nicht, das hängt vermutlich in<br />

erster Linie von individuellen Faktoren wie Krankheitswertung,<br />

von prämorbid erworbenen Kenntnissen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen ab, <strong>und</strong> nicht so sehr vom<br />

Schweregrad der Symptomatik. 18<br />

Schwangerschaft – Ein Fall<br />

für die Homöopathie?<br />

An der Abteilung für Geburtshilfe <strong>und</strong> fetomaternale<br />

Medizin der Universitäts-Frauenklinik Wien (AKH)<br />

wurde ihr homöopathisches Engagement am Anfang<br />

belächelt, erzählt Dr. Micha Bitschnau. Doch dann<br />

kam das »Glück« in Form einer 42-jährigen Patientin<br />

mit Uterus myomatosus zu Hilfe. Die Frau hatte sich<br />

seit Jahren gegen die Hysterektomie gewehrt, weil sie<br />

ein Kind wollte. Die Homöopathie hat zwar schon<br />

Einzug in die Universitätskliniken gehalten, die ambivalente<br />

Einstellung ihr gegenüber ist jedoch geblieben.<br />

Einerseits mutet man ihr bestenfalls zu, das<br />

subjektive Befinden der Patienten zu bessern, andererseits<br />

schiebt man ihr die Fälle zu, bei denen<br />

schulmedizinisch nichts mehr zu machen ist. 19<br />

Sexualmedizin Heft 1 / 2004 3


4<br />

NACHRICHTEN<br />

Mehr Wissen fördert sexuelle<br />

Zufriedenheit<br />

»Mehr Wissen der Frauen über die<br />

weiblichen Sexualorgane verbessert<br />

die sexuelle Zufriedenheit«,<br />

meinte die belgische Sexualmedizinerin<br />

Goedele Liekens am 17.<br />

Figo World Congress of Gynecology<br />

and Obstetrics in Santiago/<br />

Chile. Sie berichtete über die Ergebnisse<br />

einer kürzlich durchgeführten,<br />

von Organon unterstützten<br />

US-Studie mit 1117 Frauen im<br />

Alter zwischen 18 <strong>und</strong> 44 Jahren<br />

über ihr Wissen <strong>und</strong> die Wahrnehmung<br />

ihrer Vagina. R<strong>und</strong> die<br />

Hälfte der befragten Frauen gab<br />

an, dass die Vagina derjenige Körperteil<br />

ist, über den sie am wenigsten<br />

wissen. 90% sind jedoch<br />

der Überzeugung, dass es für<br />

Frauen sehr wichtig ist, über ihre<br />

Verhütungsmittel-Spray im Test<br />

Der erste klinische Versuch eines<br />

Spray-Verhütungsmittels wird Anfang<br />

2004 in Australien durchgeführt.<br />

Das Hormon Nestoron, das<br />

in anderen Versuchen bereits erfolgreich<br />

getestet wurde, soll als<br />

Vagina umfassend informiert zu<br />

sein. So sind 79% der Frauen<br />

überzeugt, dass mehr Wissen über<br />

die Vagina zur Steigerung der sexuellen<br />

Zufriedenheit beitragen<br />

kann. Auch wenn 76% der Befragten<br />

die Meinung vertreten, dass in<br />

der heutigen US-Gesellschaft<br />

Frauen offener über ihre Vagina<br />

sprechen, ist es 40% noch immer<br />

unangenehm, mit ihrem Arzt darüber<br />

zu sprechen. »Wir müssen<br />

die Diskussion über die Vagina<br />

offener führen <strong>und</strong> den Wissenstand<br />

erweitern«, meinte Liekens.<br />

Mehr Wissen über die Vagina könne<br />

auch zur Förderung der vaginalen<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> zur Nutzung<br />

der neuen vaginalen Verhütungsmethode<br />

beitragen.<br />

Hautspray in geringer Dosis aufgebracht<br />

werden <strong>und</strong> als Niedrig-<br />

Hormon-Verhütungsmittel vor<br />

Schwangerschaft schützen, berichtet<br />

das Wissenschaftsmagazin New<br />

Scientist.<br />

Das Hormon kann nicht als<br />

Pille verwendet werden, weil es im<br />

Verdauungstrakt völlig zerstört<br />

wird <strong>und</strong> so nicht in die Blutbahn<br />

gelangen kann. Versuche mit dem<br />

Hormon als Gel <strong>und</strong> als Haut-<br />

Implantat sind bereits positiv verlaufen.<br />

Von der Sprayform verspricht<br />

man sich den Vorteil, dass<br />

es nicht so leicht abwaschbar ist<br />

wie etwa als Hautgel.<br />

Ein weiterer Vorteil bringe das<br />

neue Kontrazeptivum auch für<br />

stillende Mütter, die verhüten:<br />

Wenn die Muttermilch Nestoron<br />

enthält, stelle dies keine<br />

Gefahr für das Baby dar, da das<br />

Hormon im Verdauungstrakt<br />

der Babys zerstört wird.<br />

Vor Konzeption<br />

Zucker runter<br />

Schwangerschaftskomplikationen<br />

bei Diabetikerinnen sind<br />

oft Folge schlechter Blutzuckerkontrolle<br />

vor der Konzeption.<br />

In einer Studie mit 435 zuckerkranken<br />

Frauen fand man<br />

heraus, dass die Rate schwerer<br />

kongenitaler Malformationen<br />

bei Diabetikerinnen im Vergleich<br />

zu Ges<strong>und</strong>en zwei-, die<br />

perinatale Mortalität sechs<strong>und</strong><br />

die Rate an Frühgeburten<br />

sogar achtmal höher lag. Nur<br />

zweite zweite Typ 1- <strong>und</strong> jede<br />

vierte typ 2-Diabetikerin hatte<br />

eine vorhergenede Konzeptionsbetreuung<br />

erhalten.<br />

Heft 1 / 2004 Sexualmedizin


Ekzematöse Veränderungen von Mamille <strong>und</strong> Areola<br />

Bei ekzemartigen Veränderungen<br />

der Brustwarze <strong>und</strong><br />

des Warzenhofes können<br />

zunächst Salben verordnet<br />

werden. Eine Patientin<br />

wurde aber zu lange mit<br />

Salben behandelt, dadurch<br />

wurde die Diagnose Paget-<br />

Karzinom verschleppt.<br />

Der Fall landete vor der<br />

Schlichtungsstelle für<br />

Arzthaftpflichtfragen.<br />

Im Januar 1999 suchte eine 63jährige<br />

Patientin wegen oberflächlicher,<br />

erosiver Hautveränderungen<br />

an der linken Brustwarze ihren<br />

Gynäkologen auf. Der Arzt verordnete<br />

eine Triamcinolon-Clotrimazol-Zink-Salbe.<br />

Im Mai, also viereinhalb<br />

Monate später, ging die<br />

Patientin erneut zum Gynäkologen,<br />

die Hautveränderungen waren<br />

nun von einer Kruste bedeckt.<br />

Dieses Mal verschrieb der Gynäkologe<br />

eine Dexpanthenol-Salbe. Da<br />

auch diese Therapie keine Besserung<br />

brachte, überwies er die Patientin<br />

im Juli zur Mammographie<br />

<strong>und</strong> an einen Dermatologen zur<br />

Probeexzision.<br />

Paget-Karzinom<br />

nicht übersehen<br />

In der Mammographie zeigte<br />

sich im unteren inneren Quadranten<br />

der linken Brust ein Verdichtungsherd,<br />

der als krebsverdächtig<br />

eingestuft wurde. Der Dermatologe<br />

behandelte zunächst zwar kurzfristig<br />

auch mit einer Salbe. Da<br />

aber auch dieser Versuch ohne Erfolg<br />

blieb, nahm er noch im Juli<br />

eine Biopsie aus der linken Brustwarze<br />

vor. Histologischer Bef<strong>und</strong>:<br />

FÜR DIE PRAXIS<br />

Wie lange mit Salben behandeln?<br />

Paget-Karzinom. Im August wurde<br />

die Patientin operiert. Zunächst<br />

erfolgte eine Segmentresektion<br />

unter Einschluss von Brustwarze<br />

<strong>und</strong> Warzenhof, nach postoperativer<br />

histopathologischer Aufarbeitung<br />

wurden dann eine Mastektomie<br />

sowie eine axilläre Lymphonodektomie<br />

durchgeführt.<br />

Die Patientin stellte einen<br />

Schlichtungsantrag. Sie warf dem<br />

Frauenarzt einen Behandlungsfehler<br />

vor, weil er die Abklärung der<br />

Hautveränderung an ihrer linken<br />

Brust um fünf Monate verzögert<br />

habe. Der Frauenarzt wies diesen<br />

Vorwurf zurück. Seiner Meinung<br />

nach habe die Patientin selbst zur<br />

Verzögerung der Diagnose beigetragen,<br />

da sie zwischen den einzelnen<br />

Praxisbesuchen zu viel Zeit<br />

verstreichen liess. Der Gutachter<br />

sah das ganz anders, schreibt Professor<br />

Dr. Kurt Rothe, ärztliches<br />

Mitglied der Schlichtungsstelle für<br />

Arzthaftpflichtfragen in Hannover,<br />

im »Niedersächsischen Ärzteblatt«.<br />

Nach Meinung des Gutachters<br />

seien nässende oder schuppende<br />

Entzündungen, Knoten, Verhärtung,<br />

grau-weisse Krustenbildung<br />

<strong>und</strong> jedes Geschwür an der Brust-<br />

warze <strong>und</strong> am Warzenhof als<br />

krebsverdächtig anzusehen. Von<br />

daher sei jeder behandelnde Arzt<br />

gut beraten, derartige Bef<strong>und</strong>e zügig<br />

histologisch abklären zu lassen.<br />

Eine Salbenbehandlung dürfe<br />

höchstens über einen Zeitraum<br />

von drei Wochen durchgeführt<br />

werden, zudem sei die Patientin<br />

während der Therapie wöchentlich<br />

in die Praxis einzubestellen.<br />

»Ferner habe der Arzt darüber aufzuklären,<br />

dass es sich eventuell um<br />

eine maligne Veränderung handeln<br />

könne <strong>und</strong> die Salbenbehandlung<br />

nur ein zeitlich eng bemessener<br />

Therapieversuch sein<br />

dürfe.«<br />

Die Unterlassung der rechtzeitigen<br />

Diagnostik sei als Fehler einzustufen<br />

<strong>und</strong> dem Gynäkologen alleine<br />

die fünfmonatige Verzögerung<br />

der Diagnose anzulasten. Allerdings,<br />

räumte der Gutachter ein,<br />

wären auch bei einer fünf Monate<br />

früher gestellten Diagnose Therapie<br />

<strong>und</strong> Prognose gleich geblieben.<br />

Die Schlichtungsstelle folgte den<br />

Wertungen des Gutachters. bg<br />

Niedersächsisches Ärzteblatt 2003;<br />

8: 25 – 26<br />

Sexualmedizin Heft 1 / 2004 5


6<br />

LITERATURSERVICE<br />

Wenn Übelkeit zum echten Übel wird<br />

Rezepte gegen Schwangerschafts-<br />

Erbrechen<br />

Die morgendliche Übelkeit zu Beginn der<br />

Schwangerschaft ist zwar meist harmlos. Doch<br />

bevor die werdende Mutter oder das Kind durch<br />

ständiges Erbrechen in Gefahr geraten, muss<br />

etwas unternommen werden. Wie dies im<br />

konkreten Falle auszusehen hat, erörtert Jeffrey<br />

D. Quinlan in der Zeitschrift »American Family<br />

Physician«.<br />

Etwa 80 % aller werdenden Mütter<br />

leiden zwischen der vierten <strong>und</strong><br />

siebten Schwangerschaftswoche<br />

morgens unter Übelkeit. Eine von<br />

200 Schwangeren entwickelt jedoch<br />

statt dieser »normalen« Emesis<br />

gravidarum, die meist um die<br />

20 Woche wieder zurückgeht, eine<br />

Hyperemesis. Hier sind die Symptome<br />

stark ausgeprägt <strong>und</strong> gehen<br />

mit Dehydratation, Ketose, Elektrolytstörungen<br />

<strong>und</strong> Verlust von<br />

mehr als 5 % des Körpergewichts<br />

einher.<br />

Magenteufel<br />

im Spiel?<br />

In einer neueren Studie wurde<br />

gezeigt, dass Schwangere mit vermehrtem<br />

Erbrechen häufiger mit<br />

Helicobacter pylori infiziert sind<br />

als werdende Mütter ohne Übelkeit.<br />

Eine weiter gehende Diagnostik<br />

ist angesagt, wenn Frauen erst<br />

nach der neunten Woche erstmals<br />

über Übelkeit klagen oder die Kriterien<br />

der Hyperemesis gravidarum<br />

erfülle. Dann sollten Sie nach<br />

möglichen Besonderheiten in der<br />

Schwangerschaft suchen. Denn<br />

Mehrlingsgeburten, Chromosomenanomalien<br />

oder Hydrops fetalis<br />

gehen häufiger mit vermehrter<br />

Übelkeit <strong>und</strong> Erbrechen einher,<br />

heisst es im »American Family<br />

Physician«.<br />

Wichtig ist es natürlich immer,<br />

eine Präeklampsie auszuschliessen.<br />

Mittel Ultraschalluntersuchung<br />

können Gallenblase, Nieren<br />

<strong>und</strong> Leber unter die Lupe genommen<br />

<strong>und</strong> zum Beispiel eine Cholezystitis,<br />

Nierensteine oder eine<br />

akute Fettleber enttarnt werden.<br />

Wann medikamentös<br />

behandeln?<br />

Findet sich keine behebbare<br />

Ursache, hilft bei persistierendem<br />

starkem Erbrechen oft schon eine<br />

Ernährungsumstellung. Die<br />

Schwangeren sollen mehrere kleine<br />

Mahlzeiten zu sich nehmen <strong>und</strong><br />

Nahrungsmittel <strong>und</strong> Gerüche meiden,<br />

die Übelkeit verursachen. Um<br />

der psychologischen Komponente<br />

der Emesis gravidarum gerecht zu<br />

werden, brauchen die Frauen emotionale<br />

Unterstützung vom Partner<br />

<strong>und</strong> von der Familie, betonen<br />

die Autoren. Viele Patientinnen<br />

haben auch gute Erfahrungen mit<br />

alternativen Behandlungsmethoden<br />

gemacht wie zum Beispiel<br />

Akupressur oder der Einnahme<br />

von Ingwer, beispielsweise als Tee,<br />

Kapseln oder Limonade (Ginger-<br />

Ale).<br />

Erst als letzte Möglichkeit gegen<br />

das Erbrachen würden die<br />

Autoren Medikamente einsetzen<br />

wie zum Beispiel Vitamin-B6-Prä parate, Doxylamin, Antiemetika,<br />

Antihistaminika oder Prokinetika.<br />

Erbricht die Schwangere auch<br />

unter den genannten Therapien<br />

weiter, muss stationär oder ambulant<br />

intravenös Flüssigkeit zugeführt<br />

werden – meist Kochsalzoder<br />

Ringerlösungen, eventuell<br />

mit Dextrose. Es kann auch ratsam<br />

sein, Vitamin B 1 zuzuführen,<br />

um der theoretischen Gefahr einer<br />

Wernicke-Enzephalopathie zu<br />

begegnen. Wenn die Frauen trotz<br />

Ausschöpfung aller Mittel gar<br />

nichts bei sich behalten, muss die<br />

Ernährung als Ultima Ratio enteral<br />

per Sonde oder parenteral<br />

über einen zentralen Zugang erfolgen.<br />

SK<br />

Jeffrey D. Quinlan et al., American Family<br />

Physician 2003; 68: 121 – 128<br />

Heft 1 / 2004 Sexualmedizin


Starthilfe fürs starke Geschlecht<br />

Herbst hilft Söhne zeugen<br />

Paare, deren Kinderwunsch sich auf<br />

einen Stammhalter kapriziert, sollten<br />

sich jetzt frisch ans Werk machen:<br />

September bis November sind nicht nur<br />

die fruchtbarsten Monate des Jahres,<br />

sondern offenbar auch besonders günstig<br />

für die Zeugung von XY-determiniertem<br />

Nachwuchs.<br />

Die Vermutung, dass das vermeintlich<br />

»starke« Geschlecht bereits<br />

in utero schwächer <strong>und</strong> anfälliger<br />

ist, wird nicht zuletzt<br />

durch die Tatsache gestützt, dass<br />

unter suboptimalen oder Mangelbedingungen<br />

in allen Gebieten der<br />

Erde weniger Jungen als Mädchen<br />

zur Welt kommen. Offensichtlich<br />

sorgt sich aber Mutter Natur<br />

schon sehr frühzeitig um das Wohl<br />

des noch zu konzipierenden <strong>und</strong><br />

zu gebärenden Stammhalters, indem<br />

sie aus bislang ungeklärten<br />

Gründen konzeptionsstarke Monate<br />

für den männlichen Nachwuchs<br />

eingerichtet hat.<br />

April schenkt Mädchen<br />

Davon sind zumindest Dr. A.<br />

Cagnacci von der Poliklinik für<br />

Gynäkologie in Modena <strong>und</strong> seine<br />

Kollegen nach einer von ihnen<br />

durchgeführten retrospektiven<br />

Studie überzeugt. Die italienischen<br />

Wissenschaftler haben für jede der<br />

zwischen 1995 <strong>und</strong> 2001 in ihrer<br />

Klinik betreuten 14 335 Schwangerschaften<br />

versucht, den Konzeptionszeitpunkt<br />

so genau als möglich<br />

zu ermitteln. In 95,8 % der<br />

Fälle gelang das durch Menstruationsanamnese,<br />

gynäkologische Untersuchung<br />

<strong>und</strong> Sonographie.<br />

Lange Tage, Temperatur<br />

nicht unter 12 °C<br />

Wie sich zeigte, waren die<br />

Herbstmonate September, Oktober<br />

<strong>und</strong> November besonders jungenfre<strong>und</strong>lich,<br />

die Monate von März<br />

bis April hingegen besonders jungenfeindlich.<br />

In der weltweit ersten<br />

Studie dieser Art gab es im Herbst<br />

einen Jungenüberschuss, der im<br />

Oktober mit 535 zu 465 Mädchen<br />

besonders hoch war. Das genaue<br />

Gegenteil fand sich im Frühjahr,<br />

mit einem Rekordminus im April:<br />

Den 487 Stammhaltern standen<br />

513 Mädchen gegenüber. »Statistisch<br />

liegt das Geschlechter-Verhältnis<br />

in unseren Breiten bei 511<br />

Jungen zu 489 Mädchen pro 1000<br />

Konzeptionen«, so der Kollege in<br />

der Fachzeitschrift »Human Reproduction«.<br />

Über die Gründe für diese saisonalen<br />

Schwankungen kann auch<br />

Dr. Cagnacci nur spekulieren –<br />

<strong>und</strong> auf das Tierreich verweisen.<br />

Bekanntlich paaren sich vor allem<br />

Wildspezies mit saisonalen Fort-<br />

LITERATURSERVICE<br />

pflanzungsperioden bevorzugt so,<br />

dass der Geburtstermin in eine für<br />

das Überleben der Jungtiere<br />

möglichst günstige Jahreszeit fällt.<br />

Auch wenn sich der Mensch<br />

nicht saisonal fortpflanzt, so beeinflussenUmgebungsbedingungen<br />

offenbar doch deutlich die<br />

Konzeption beim Menschen. »Optimal<br />

scheinen lange Tage mit<br />

Durchschnittstemperaturen nicht<br />

unter 12 °C zu sein««, erklärt Dr.<br />

Cagnacci. Bedingungen also, wie<br />

sie in unseren Breitengraden bei<br />

einer Konzeption im Herbst noch<br />

<strong>und</strong> um den Geburtstermin im<br />

darauf folgenden Jahr schon<br />

wieder anzutreffen sind.<br />

Erwiesen ist, dass weibliche<br />

Embryonen <strong>und</strong> Neugeborene weniger<br />

empfindlich auf Umwelteinflüsse<br />

reagieren. Das könnte, so<br />

die Theorie von Dr. Cagnacci, dazu<br />

führen, dass beispielsweise der<br />

Hormonstatus der Mutter während<br />

einer ungünstigen Konzeptionsphase<br />

die Implantation eines<br />

robusteren weiblichen Embryos<br />

zulässt, den eines empfindlicheren<br />

männlichen aber nicht. »Die Natur<br />

betrachtet die Konzeption offensichtlich<br />

als Hindernislauf <strong>und</strong><br />

versucht den Jungen einen Startvorteil<br />

durch ein günstigeres Startfenster<br />

zu geben«, so der italienische<br />

Forscher. gb<br />

A. Cagnacci et al., Hum Reprod 2003;<br />

18 (4): 885 – 887<br />

Sexualmedizin Heft 1 / 2004 7


8<br />

KONGRESSBERICHT<br />

Deutscher Schmerzkongress Münster, 8. bis 12. Oktober 2003<br />

Cannabinoide<br />

in der Schmerztherapie<br />

Cannabinoide haben eine grosse Vielzahl erwünschter <strong>und</strong> unerwünschter<br />

Wirkungen auf das ZNS <strong>und</strong> die Peripherie. Einige dieser Wirkungen sind auch<br />

potenziell medizinisch nutzbar. Die Vielfalt an psychotropen Effekten hat jedoch zu<br />

vielen Kontroversen um den therapeutischen Wert dieser Substanzen geführt. Was<br />

für <strong>und</strong> was gegen einen Einsatz von Cannabinoiden in der Schmerztherapie <strong>und</strong><br />

Pallativmedizin spricht <strong>und</strong> welche Schlüsse sich aus den vorliegenden Studienergebnissen<br />

ziehen lassen, diskutierten kürzlich Experten aus Klinik <strong>und</strong> Forschung<br />

auf dem Deutschen Schmerzkongress in Münster.<br />

Die Cannabis-Pflanze enthält über<br />

60 Cannabinoide, sek<strong>und</strong>äre<br />

Pflanzeninhaltsstoffe. Für die psychotrope<br />

Wirkung ist hauptsächlich<br />

das D 9-Tetrahydrocannabinol<br />

(THC) verantwortlich. Die Debatte<br />

um eine therapeutische Anwendung<br />

richtet sich allerdings ausschliesslich<br />

auf die synthetisch<br />

hergestellten Cannabinoide, Dronabinol<br />

<strong>und</strong> Nabilon, die in oraler<br />

Form <strong>und</strong> niedriger Dosis appliziert<br />

werden können. Sie sind in<br />

den USA <strong>und</strong> Grossbritannien zugelassen<br />

für die Behandlung von<br />

Nausea <strong>und</strong> Emesis bei Tumorpatienten<br />

unter Chemotherapie <strong>und</strong><br />

für die Therapie der HIV-assoziierten<br />

Kachexie.<br />

Das Dilemma -<br />

multiple Wirkungen<br />

THC <strong>und</strong> die von ihm abgeleiteten<br />

Cannabinoide haben ein breites<br />

Wirkspektrum. Die akuten <strong>und</strong><br />

chronischen Effekte erstrecken sich<br />

nicht nur auf das Gehirn, sondern<br />

auch auf periphere Organe.<br />

Cannabinoide wirken analgetisch,<br />

stimmungsaufhellend, antiemetisch,<br />

appetitstimulierend <strong>und</strong><br />

sedierend. Neben den zentralen<br />

Wirkungen beeinflusst THC aber<br />

auch die Peripherie: Infolge einer<br />

Vasodilatation kann es zu orthostatischer<br />

Dysregulation <strong>und</strong> Reflextachykardien<br />

kommen. THC<br />

wirkt auch immunsuppressiv. Es<br />

unterdrückt die Bildung von Antikörpern<br />

<strong>und</strong> hemmt die Produktion<br />

von Interferonen.<br />

Die vielfältigen Wirkungen<br />

werden von zwei spezifischen Rezeptoren<br />

vermittelt, den CB1- <strong>und</strong><br />

CB2-Rezeptoren. Dies sind gleichzeitig<br />

die Bindungsstellen für die<br />

körpereigenen Cannabinoide,<br />

Anandamid <strong>und</strong> 2-Arachidonylacetylglycerol.<br />

Über die CB1-Rezeptoren modulieren<br />

die Cannabinoide ver-<br />

schiedene Ionenkanäle, Transmittersysteme<br />

<strong>und</strong> Second-Messenger-<br />

Systeme, was zu erregenden <strong>und</strong><br />

hemmenden Wirkungen führen<br />

kann, wobei letztere überwiegen.<br />

Die höchste Rezeptordichte<br />

wiesen Gehirnstrukturen auf, die<br />

für Gedächtnisprozesse verantwortlich<br />

sind (Hippocampus), für<br />

die Koordination von Bewegungen<br />

(Basalganglien <strong>und</strong> Cerebellum)<br />

sowie für verhaltensverstärkende<br />

Wirkungen (ventrales Tegmentum).<br />

Kognitive <strong>und</strong> motorische<br />

Beeinträchtigungen <strong>und</strong> die<br />

Entwicklung von Euphorie <strong>und</strong><br />

Abhängigkeit werden damit in Verbindung<br />

gebracht. CB1-Rezeptoren<br />

kommen aber auch in Hirnregionen<br />

vor, die für die Verarbeitung<br />

von Schmerz <strong>und</strong> Angst relevant<br />

sind – <strong>und</strong> gerade das macht<br />

sie für eine therapeutische Anwendung<br />

interessant.<br />

Analgesie, Antiemesis,<br />

Appetitstimulation<br />

Die Frage ist, ob sich das breite<br />

Wirkspektrum von THC medizinisch<br />

nutzen lässt. Befürworter eines<br />

therapeutischen Einsatzes von<br />

Cannabinoiden, wie die Münchener<br />

Schmerzforscherin Dr. C. Azad,<br />

sehen eine Chance für synthetische<br />

Cannabinoide in der Schmerztherapie,<br />

gerade wenn es darum geht,<br />

Heft 1 / 2004 Sexualmedizin


chronifizierungsfördernde Faktoren<br />

zu beeinflussen. Die appetitstimulierende<br />

Wirkung könnte AIDS-<br />

Patienten <strong>und</strong> die antiemetische<br />

Wirkung Tumorpatienten unter<br />

Chemotherapie zu Gute kommen.<br />

Das Manko -<br />

solide Studiendaten<br />

Eines wurde in Münster deutlich:<br />

Auch die Befürworter einer<br />

medizinischen Verwendung von<br />

Cannabinoiden sehen erhebliche<br />

Probleme bei der Suche nach soliden<br />

Studienergebnissen. Dies betrifft<br />

alle Einsatzgebiete.<br />

Antiemesis: Dr. B. Kraft, Wien,<br />

stellte zwar eine Metaanalyse mit<br />

30 Studien vor, die die antiemetische<br />

Wirkung von Dronabinol <strong>und</strong><br />

Nabilon bei Krebspatienten mit<br />

Plazebo <strong>und</strong> aktiven Kontrollsubstanzen<br />

(Metoclopramid, Prochlorperazin,<br />

Chlorpromazine,<br />

Haloperidol) verglichen (Tramer<br />

et al., BMJ 323, 16 - 21, 2001). Die<br />

Cannabinoide waren den Antiemetika<br />

in ihrer Wirkung überlegen<br />

<strong>und</strong> hatten darüber hinaus<br />

auch noch einen stimmungsaufhellenden<br />

Effekt. Allerdings<br />

gab es unter den Cannabinoiden<br />

auch mehr unerwünschte<br />

Wirkungen<br />

(Depression, Halluzination,<br />

Paranoia <strong>und</strong> arterielle<br />

Hypertonie). Die antiemetische<br />

Überlegenheit der Cannabinoide<br />

war bei solchen Patienten,<br />

die eine sehr schwach oder<br />

sehr stark emetogene Chemotherapie<br />

erhielten, den anderen Antiemetika<br />

nicht überlegen.<br />

Die eigentlichen Schwachpunkte<br />

der Cannabinoide sind<br />

also hinsichtlich Antiemesis:<br />

• Es gibt keine Vergleichsdaten<br />

mit den modernen 5HT 3-Rezeptorantagonisten.<br />

• Bei einer hochemitogenen Chemotherapie<br />

bringen sie keinen<br />

Vorteil gegenüber konventionellen<br />

Präparaten.<br />

• Die Therapieabbruchrate ist wegen<br />

der psychotropen Nebenwirkungen<br />

höher als unter den Vergleichspräparaten.<br />

Allerdings gibt es eine therapeutische<br />

Lücke, die durch Cannabinoide<br />

geschlossen werden könnte:<br />

Mit den modernen 5HT 3-Antagonisten<br />

wird zwar das Erbrechen<br />

in der Frühphase der Chemotherapie<br />

bei 90 % der Patienten kontrolliert,<br />

aber in der Spätphase versagen<br />

diese Mittel bei 60 %.<br />

Appetitstimulation: In einzelnen<br />

Studien <strong>und</strong> Fallberichten konnte<br />

eine Gewichtszunahme <strong>und</strong> Appetitsteigerung<br />

bei HIV-Patienten<br />

gezeigt werden. Die oralen Cannabinoide<br />

waren schwierig zu titrieren.<br />

Positiv war die Stimmungsaufhellung<br />

<strong>und</strong> die Verbesserung<br />

des Schlafes. Laut Kraft muss man<br />

bei der oralen Einnahme von Cannabinoiden<br />

nicht mit einer Immunsuppression<br />

rechnen.<br />

Analgesie: Die analgetische Wirkung<br />

der Cannabinoide ist<br />

schwach, nicht stärker als die von<br />

Codein. Laut Dr. L. Radbruch,<br />

Köln, leiden etwas 30 % der Patienten<br />

unter einer beeinträchtigenden<br />

Müdigkeit, 5 % unter Paranoia<br />

<strong>und</strong> 11 % brechen die Therapie<br />

mit einem Cannabinoid wegen<br />

der Nebenwirkungen ab.<br />

Das Hauptproblem ist<br />

das schmale therapeutische<br />

Fenster: In niedriger Dosis<br />

haben Cannabinoide keine<br />

ausreichende analgetische<br />

Wirkung; in höheren Dosierungen<br />

treten unerwünschte Wirkungen<br />

auf, die zu Therapieabbruch<br />

führen können. Gr<strong>und</strong>sätzlich rät<br />

der Kölner Palliativmediziner zu<br />

mehr Zurückhaltung im Umgang<br />

mit den Cannabinoiden. Problematisch<br />

sei auch die große Variabilität<br />

in der für den jeweiligen Patienten<br />

erforderlichen Dosierung, was eine<br />

individuelle Titration erforderlich<br />

mache. Und diese wiederum setze<br />

viel Erfahrung voraus!<br />

Ähnlich skeptisch äußerte sich<br />

auch Priv.-Doz. Dr. M. Strumpf,<br />

Bremen. »Die Studienlage ist alles<br />

andere als zufriedenstellend«, bemängelte<br />

der Schmerztherapeut.<br />

Eine Dauertherapie sei noch fraglich,<br />

da noch keine Daten zur<br />

KONGRESSBERICHT<br />

Langzeittherapie vorliegen.<br />

Für die Behandlung von<br />

akuten Schmerzzuständen<br />

sieht Strumpf keinen Bedarf<br />

an Cannabinoiden. »Dazu gibt<br />

es bessere Medikamente <strong>und</strong> Strategien.«<br />

Ein möglicherweise interessantes<br />

Indikationsgebiet ist der<br />

chronifizierte nozizeptive Schmerz<br />

<strong>und</strong> der chronifizierte neuropathische<br />

Schmerz. Aber auch hier<br />

müssten zunächst Studienergebnisse<br />

vorgelegt werden.<br />

Doch eines scheint bereits jetzt<br />

klar zu sein – <strong>und</strong> das macht die<br />

Cannabinoide tatsächlich für die<br />

Schmerztherapie attraktiv: Bei<br />

gleichzeitiger Applikation mit<br />

Morphin potenzieren sie dessen<br />

analgetische Wirkung überadditiv.<br />

In Studien muss geklärt werden,<br />

ob durch den Einsatz von Cannabinoiden<br />

eine Dosiseinsparung<br />

von Opioiden möglich ist.<br />

Das Fazit – keine<br />

falsche Hoffnung wecken!<br />

Es scheinen durchaus einzelne<br />

Indikationen zu existieren, für die<br />

wir Cannabinoide benötigen <strong>und</strong><br />

für die Cannabinoide möglicherweise<br />

sogar unverzichtbar sind.<br />

Dies muss aber zunächst in langfristig<br />

angelegten, prospektiven<br />

kontrollierten Studien nachgewiesen<br />

werden. Und zwar mit Cannabinoiden,<br />

die neben einer besseren<br />

Bioverfügbarkeit (transdermal oder<br />

sublinguale Applikationsform) vor<br />

allem ein breiteres therapeutisches<br />

Fenster haben <strong>und</strong> weniger unerwünschte<br />

psychotrope Wirkungen<br />

erzeugen. Möglicherweise werden<br />

in Zukunft auch Wirkstoffe entwickelt,<br />

die das endogene Cannabinoid-System<br />

modulieren <strong>und</strong> nicht<br />

direkt (wie THC) die Cannabinoid-<br />

Rezeptoren stimulieren <strong>und</strong> so die<br />

gesamte Kette von Nebenwirkungen<br />

nach sich ziehen.<br />

Was wir vor allem brauchen, ist<br />

ein Vergleich von Cannabinoiden<br />

mit etablierten therapeutischen<br />

Verfahren. Nur so können die<br />

derzeit hohen Abbruchraten reduziert<br />

werden <strong>und</strong> die Patienten vor<br />

falschen Hoffnungen geschützt<br />

werden. Abdol A. Ameri<br />

Sexualmedizin Heft 1 / 2004 9


10<br />

PHARMA NEWS<br />

Memantine bei Alzheimer-Demenz<br />

Ein Silberstreif am Horizont<br />

Allein in der Schweiz leben etwa 90 000 demenzkranke<br />

Menschen. Aber nur bei jedem vierten ist die Krankheit<br />

erkannt, <strong>und</strong> von diesen wird nur ein Drittel entsprechend<br />

behandelt. Mit Memantine (Axura®, Ebixa®) ist<br />

nun ein Wirkstoff auf dem Markt, der für mittelschwere<br />

bis schwere Demenz zugelassen ist.<br />

Bei einer Alzheimer-Demenz ist die<br />

glutamaterge Neurotransmission<br />

gestört. Eine distinkte Signalübertragung<br />

ist nicht mehr möglich, da<br />

einzelne Aktionspotenziale nicht<br />

mehr aus dem Gr<strong>und</strong>rauschen herausgefiltert<br />

werden können.<br />

Der N-Methyl-D-Aspartat<br />

(NMDA)-Rezeptorantagonist Memantine<br />

blockiert die Wirkung erhöhter<br />

Glutmatkonzentrationen<br />

<strong>und</strong> stellt diese »Filterfunktion«<br />

der Nervenzellen wieder her. Die<br />

pathologische Aktivität, das<br />

Gr<strong>und</strong>rauschen, wird abgeschwächt,<br />

die physiologischen Signale<br />

werden herausgefiltert <strong>und</strong><br />

auf die nachgeschalteten Neuronen<br />

übertragen. Gleichzeitig wirkt<br />

Memantine neuroprotektiv, da es<br />

die Zellen vor der toxischen Glutamatwirkung<br />

schützt.<br />

Die Behandlung mit dem Antidementivum<br />

verzögert die Pro-<br />

gression der Alzheimer-Demenz<br />

selbst in fortgeschrittenen <strong>und</strong><br />

schweren Stadien. Das Medikament<br />

fördert nicht nur die Kognition,<br />

es verbessert auch die Alltagsfunktion<br />

<strong>und</strong> vermindert den<br />

Betreuungsaufwand.<br />

Alltagsfähigkeiten<br />

verbessert<br />

In zwei placebokontrollierten<br />

Doppelblindstudien konnte gezeigt<br />

werden, dass Memantine die<br />

kognitive Leistung, den klinischen<br />

Gesamteindruck <strong>und</strong> insbesondere<br />

die Alltagsfähigkeiten signifikant<br />

verbessert. Die Patienten<br />

konnten wieder viele Aufgaben des<br />

täglichen Lebens selbstständig<br />

durchführen. Der notwendige<br />

Pflegeaufwand reduzierte sich in<br />

der Verumgruppe gegenüber Placebo<br />

um mehr als 50 St<strong>und</strong>en pro<br />

Monat.<br />

Cimifemin<br />

jetzt<br />

kassenzulässig<br />

Mit der phytotherapeutischen Alternative<br />

Cimifemin zur Hormonersatztherapie<br />

hat der Arzt die<br />

Möglichkeit, individuell auf die<br />

Bedürfnisse der Frau einzugehen<br />

<strong>und</strong> ihr eine massgeschneiderte<br />

Therapie gegen klimakterische<br />

Beschwerden anzubieten. Im Mittelpunkt<br />

stehen dabei die Indikation<br />

<strong>und</strong> der Wunsch der Frau.<br />

Cimifemin ist das best dokumentierte<br />

Cimicifuga-Präparat.<br />

Bei Patientinnen, bei denen eine<br />

Hormonabgabe kontraindiziert<br />

ist, stellt das Phytotherapeutikum<br />

die Alternative dar. Das Präparat<br />

ist hormonfrei, löst keine<br />

Zyklusblutungen aus <strong>und</strong> wird<br />

gut vertragen. Eine Gewichtszunahme<br />

kann ausgeschlossen<br />

werden. Cimifemin wird neu ab 1.<br />

12. 2003 von der Gr<strong>und</strong>versicherung<br />

der Krankenkassen vergütet<br />

<strong>und</strong> ist somit das erste kassenzulässige<br />

Cimicifuga-Präparat auf<br />

dem Schweizer Markt.<br />

Heft 1 / 2004 Sexualmedizin


12<br />

FALL AUS DER PRAXIS<br />

Patientin mit Thromboseneigung will nur hormonell verhüten<br />

Welche Methoden empfehlen?<br />

Eine 41-jährige Patientin mit zwei unproblematischen Schwangerschaften erlitt im<br />

letzten Jahr eine Thrombose <strong>und</strong> wurde anschliessend marcumarisiert. Die Gerinnungsdiagnostik<br />

ergab: Verdacht auf heterozygote Hyperhomozysteinämie. Die Patientin<br />

hat über viele Jahre hormonelle Kontrazeptiva eingenommen <strong>und</strong> möchte wieder<br />

hormonell verhüten. Andere Massnahmen lehnt sie ab. Zur Zeit normale Gerinnungsparameter<br />

<strong>und</strong> kein Anhalt für thrombotisches Geschehen. Ist eine Kontrazeption mit<br />

Desogestrel möglich? Fragt die Frauenärztin Ingrid Helduser aus Marburg. Die Antwort<br />

gibt PD Dr. Ulrich Winkler, Klinik für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe, Klinikum Wetzlar-<br />

Braunfels, Wetzlar.<br />

Hier handelt es sich um die nicht<br />

seltene Problematik, dass eine Patientin<br />

trotz erwiesener Thromboseneigung<br />

<strong>und</strong> trotz des Nachweises<br />

spezifischer Ursachen (Hyperhomozysteinämie,<br />

Alter, Status<br />

nach Thrombose) nicht-hormonale<br />

Verhütungsmethoden nicht akzeptiert.<br />

Dieser Patientin sollte unbedingt<br />

ein nicht-hormonales Verhütungsverfahren<br />

empfohlen werden.<br />

Vielleicht sollte auch die Sterilisation<br />

(der Patientin oder des<br />

Partners) noch einmal in Erwägung<br />

gezogen werden. Die Beratung<br />

ist gut zu dokumentieren, um<br />

sich auch forensisch abzusichern.<br />

Patientin akzeptiert<br />

nur die Pille<br />

Nachdem die Patientin aber offenbar<br />

nur ein hormonales Verfahren<br />

akzeptieren kann, gilt es zu<br />

prüfen, welche Präparate mit dem<br />

geringsten Risiko einhergehen.<br />

Der Östrogengehalt der Pille<br />

scheint, wenn auch weniger als<br />

erwartet, Einfluss auf das Thromboserisiko<br />

zu haben. Präparate,<br />

die 50 µg Ethinylestradiol enthalten,<br />

erwiesen sich auch in den<br />

jüngeren epidemiologischen Studien<br />

thrombogener als die Mikropillen<br />

der 30-µg-Kategorie. Allerdings<br />

besteht kein Anlass, die<br />

20 µg Ethinylestradiol enthaltenden<br />

Pillen als besonders unbe-<br />

denklich einzustufen. Vielmehr<br />

besteht Gr<strong>und</strong> zu der Vermutung,<br />

dass gerade dieser Irrglaube zu<br />

besonders hohen Thromboseraten<br />

bei Anwenderinnen dieser<br />

Präparate in den oben zitierten<br />

Studien beigetragen hat.<br />

Minipille nur<br />

nach Beratung<br />

Nur Gestagen enthaltende Pillen<br />

(Minipillen) führen nicht zu<br />

einer Gerinnungsaktivierung <strong>und</strong><br />

erwiesen sich trotz einer präferenziellen<br />

Verschreibung in Risikogruppen<br />

(insbesondere in England)<br />

nicht mit Thrombosen assoziiert<br />

(relatives Risiko < 1,5 <strong>und</strong><br />

nicht signifikant). Ihre Anwendung<br />

ist in Deutschland dennoch<br />

ähnlichen Beschränkungen unterworfen,<br />

wie sie auch für Kombinationspillen<br />

gelten, <strong>und</strong> sollte daher<br />

bei erhöhtem Risiko nur nach<br />

einer entsprechenden Beratung<br />

<strong>und</strong> Dokumentation erfolgen.<br />

Analog ist auch das Gestagen-<br />

Implantat einzustufen, dessen Effekt<br />

auf die Gerinnungsaktivierung<br />

ebenfalls eine klare Abgrenzung<br />

zu den Kombinationspillen<br />

erlaubt. Epidemiologische Studien<br />

zum Thromboserisiko dieser hormonalen<br />

Kontrazeption liegen naturgemäss<br />

nicht vor. Der Einsatz in<br />

Risikogruppen ist ähnlich wie bei<br />

der Minipille als Kompromiss-Lösung<br />

vertretbar, sofern nicht-hor-<br />

monale Kontrazeptiva nicht akzeptiert<br />

werden <strong>und</strong> eine entsprechende<br />

Beratung erfolgt <strong>und</strong> dokumentiert<br />

ist.<br />

Das Gestagen-beschichtete Intrauterin-System<br />

wird als lokal<br />

wirksames Kontrazeptivum eingestuft.<br />

Relevante systemische Gestagen-Effekte<br />

wurden allgemein<br />

<strong>und</strong> insbesondere im Gerinnungssystem<br />

nicht beobachtet. Der Einsatz<br />

dieses Kontrazeptivums stellt<br />

einen begründeten Kompromiss<br />

in Risikofällen dar, sollte jedoch<br />

als solcher ebenfalls besprochen<br />

<strong>und</strong> dokumentiert werden.<br />

Insofern wäre der Patientin am<br />

ehesten zu einem Gestagen-beschichteten<br />

Intrauterin-System zu<br />

raten, dann – falls ebenfalls nicht<br />

akzeptabel – zu einer Minipille.<br />

Ich würde darüber hinaus<br />

empfehlen, der Patientin die Auslöse-Faktoren<br />

einer Thrombose<br />

(Immobilisation, Dehydratation,<br />

Stase) plausibel zu erläutern <strong>und</strong><br />

sie für die typischen Trigger-Situationen<br />

(economy class syndrome)<br />

zu sensibilisieren. Ferner sollte sie<br />

die Frühsymptome einer Thrombose<br />

kennen <strong>und</strong> sich lieber zu<br />

früh als zu spät einer Doppler-<br />

Diagnostik unterziehen, um eine<br />

Verschleppung der Diagnose einer<br />

erneuten Thrombose zu vermeiden.<br />

Heft 1 / 2004 Sexualmedizin


14<br />

FLASHLITE<br />

Jahreskongress der European Respiratory Society,<br />

27. September bis 1. Oktober 2003, Wien<br />

Rauchen <strong>und</strong> Kiffen<br />

Gift für die Lunge<br />

Eines der wichtigsten Themen am diesjährigen Kongress der European Respiratory<br />

Society in Wien war die COPD, ausgelöst in den meisten Fällen durch den Griff zur<br />

Zigarette. Der typische COPD-Patient war bis vor einigen Jahren männlich, im mittleren<br />

Alter <strong>und</strong> meist übergewichtig. Dieses Klischee ist heute überholt. Immer häufig sind<br />

auch Frauen betroffen. Dabei ist das Risiko rauchender Frauen natürlich deutlich höher<br />

als das der Nichtraucherinnen, aber auch deutlich höher als das rauchender Männer.<br />

Diese Tatsache aber müssen sich die Ärzte in Gedächtnis rufen, wenn sie Frauen mit<br />

klinischen Zeichen einer Atemwegserkrankung sehen. Immer noch erhalten Frauen<br />

seltener eine Lungenfunktkionsmessung <strong>und</strong> ihre Chance auf eine korrekte Diagnose<br />

<strong>und</strong> Behandlung ist geringer als die der Männer. Dafür profitieren Frauen offenbar<br />

stärker als männliche Raucher von einem Rauchstopp – der über die Prävention hinaus<br />

auch die wichtigste Massnahme in der Behandlung der COPD darstellt.<br />

Pneumologen <strong>und</strong> Tabak:<br />

Der Ton wird militanter<br />

»Tabak-Abhängigkeit ist eine<br />

chronische <strong>und</strong> tödliche Krankheit<br />

<strong>und</strong> sollte daher auch wie<br />

jede andere Krankheit behandelt<br />

werden«, ist Dr. Eva Kralikova von<br />

der Karls-Universität in Prag überzeugt.<br />

Sie empfiehlt einen zweistufigen<br />

Interventionsplan, bei<br />

dem der Hausarzt eine wichtige<br />

Rolle spielt. Um dies zu gewährleisten,<br />

sei die Ausbildung zum<br />

Thema Sucht bereits im Rahmen<br />

des Medizinstudiums, besonders<br />

aber als Bestandteil der ärztlichen<br />

Fortbildung unverzichtbar. Angesichts<br />

der zu erwartenden Opfer<br />

sei dies weltweit von Bedeutung.<br />

Nach Schätzungen der Weltbank<br />

müssen wir uns nämlich bis zum<br />

Jahr 2050 auf knapp 600 Millionen<br />

Tabak-Tote einstellen. Nur<br />

wenn es gelingt, den Zigarettenkonsum<br />

der erwachsenen Bevölkerung<br />

weltweit zu halbieren, be-<br />

stehen Chancen, unter einer Gesamtzahl<br />

von 400 Millionen Toten<br />

zu bleiben.<br />

Zwei-Stufen-Plan<br />

Die Intervention soll beim Tabak-Süchtigen<br />

in zwei Stufen erfolgen.<br />

Zunächst als kurzes dreibis<br />

fünfminütiges Aufklärungsgespräch<br />

beim Allgemeinmediziner.<br />

Darauf erfolgt die gezielte Entwöhnungstherapie,<br />

evtl. auch die<br />

Überweisung an einen Spezialisten.<br />

Evidenzbasierte Therapie gibt<br />

es: die Verhaltenstherapie hat sich,<br />

besonders in Kombination mit<br />

Pharmakotherapie, inklusive Bupropion<br />

bewährt, so die Expertin.<br />

Rauchfreie Spitäler<br />

Auf Beispielwirkung setzt das<br />

European Network of smoke-free<br />

Hospitals. Sein Ziel: Krankenhäuser<br />

sollen nicht nur als Gebäude<br />

rauchfrei bleiben, sondern auch die<br />

dort arbeitenden Menschen sollen<br />

ausnahmslos zu Nichtrauchern<br />

werden. Die Chancen dafür stehen<br />

gar nicht schlecht. Schon jetzt ist<br />

der Raucheranteil bei im Spital arbeitenden<br />

Menschen geringer als in<br />

der Durchschnittsbevölkerung,<br />

sagte Professor Dr. Bertrand Dautzenberg<br />

vom Pitie-Salpetriere Hospital<br />

in Paris am ERS-Kongress.<br />

Heft 1 / 2004 Sexualmedizin


Diese Haltung gelte es nun nach gel« in Bronze, Silber oder Gold.<br />

aussen zu tragen. Dazu gibt es Prof. Dautzenberg gibt sich kämp-<br />

mittlerweile einen »European Code ferisch: »Ja, die Pneumologen in<br />

of smoke-free Hospitals«, der unter Europa haben für den Krieg gegen<br />

anderem die Einrichtung von Ar- den Tabak mobil gemacht. Aber<br />

beitsgruppen, die Kontaktaufnah- dieser Kampf ist noch nicht vorbei.<br />

me mit Entscheidungsträgern in Die Aktivitäten der Tabakindustrie,<br />

der Politik <strong>und</strong> den Aufbau klini- besonders in Osteuropa <strong>und</strong><br />

scher Einrichtungen zur Raucher- Deutschland, verlangen eine ententwöhnung<br />

vorsieht. Je nachdem, schlossene Reaktion. So lange, bis<br />

wie weit der Code umgesetzt wird, Rauchen in Europa kein Ges<strong>und</strong>-<br />

vergibt das Network ein »Gütesie- heitsproblem mehr ist.«<br />

Die Flaniermeile am Graben<br />

Hasch teert die Lunge viermal besser<br />

Die körperlichen Folgen von Haschisch-<br />

<strong>und</strong> Marihuanakonsum<br />

werden zu Unrecht verniedlicht.<br />

Professor Dr. Donald Tashkin von<br />

der Universität Los Angeles erklärte<br />

am Kongress der European Respiratory<br />

Society, warum beispielsweise<br />

spirometrische Daten<br />

von Haschkonsumenten kaum<br />

anders ausfallen als bei Ges<strong>und</strong>en.<br />

Trotzdem sind ihre Lungen<br />

genauso gefährdet wie bei Zigarettenrauchern<br />

– auch wenn man sich<br />

»nur« drei Joints täglich gönnt.<br />

Immerhin 5 % der fünfzehnjährigen<br />

Amerikaner rauchen täglich<br />

Marihuana. Jeder zweite 15jährige<br />

US-Schüler hat schon<br />

mindestens einmal damit Erfahrung<br />

gesammelt, <strong>und</strong> jeder fünfte<br />

Fünfzehnjährige gab zu, im vergangenen<br />

Monat mindestens<br />

einmal gekifft zu haben. Der<br />

Rauch enthält prinzipiell die gleichen<br />

Schadstoffe wie Zigarettenrauch<br />

(z.B. Kohlenmonoxid <strong>und</strong><br />

Ammoniak), mit wesentlichen<br />

Ausnahmen: Statt Nikotin sind natürlich<br />

Cannabinoide enthalten,<br />

<strong>und</strong> der Benzpyrengehalt liegt<br />

mindestens um 50 %, der Teergehalt<br />

sogar um das Vierfache höher.<br />

Das ist ein wesentlicher Unterschied,<br />

denn das Tetrahydrocannabinol<br />

(THC) sorgt für eine<br />

Bronchodilatation, wodurch die<br />

Benzpyrene <strong>und</strong> andere Karzinogene<br />

tiefer in die Atemwege eindringen<br />

können. Im Tierversuch<br />

zeigt sich, dass der Rauch Entzündungen<br />

der Bronchien <strong>und</strong> Alveo-<br />

len, eine Metaplasie <strong>und</strong> eine interstitielle<br />

Fibrose auslöst. Studien<br />

am Menschen ergaben gesteigerte<br />

Asthma-Inzidenzen.<br />

Ödeme <strong>und</strong><br />

Präkanzerosen<br />

Eine Untersuchung an Prof.<br />

Tashkins Institut mit vier Studienarmen<br />

verglich die Auswirkungen<br />

von Marihuana-Rauchen (3x/Tag),<br />

Zigarettenrauchen <strong>und</strong> beidem gemeinsam<br />

mit einer Kontrollgruppe.<br />

Bei den Nur-Marihuana-Rauchern<br />

fanden sich praktisch<br />

ebensoviele Probleme (Husten, In-<br />

FLASHLITE<br />

fekte) wie bei den Nur-Zigarettenrauchern.<br />

Allerdings: Die Spirometriewerte<br />

waren bei den Marihuana-Rauchern<br />

<strong>und</strong> bei den Doppelkonsumenten<br />

vergleichbar mit<br />

denjenigen von Ges<strong>und</strong>en (bronchodilatatorische<br />

Wirkung des<br />

THC!). Das erlaubt aber keine Entwarnung,<br />

denn die Bronchoskopie<br />

enthüllte Ödeme, eine gesteigerte<br />

Sekretion <strong>und</strong> mehr abnorme histologische<br />

Bef<strong>und</strong>e bei den Probanden,<br />

die Marihuana rauchten.<br />

Eine alveoläre Entzündung mit erhöhter<br />

Makrophagenzahl war bei<br />

Marihuana-Rauchern doppelt so<br />

häufig, bei Zigarettenrauchern<br />

dreimal <strong>und</strong> bei doppelter Belastung<br />

viermal so häufig wie bei<br />

Nichtrauchern. Pathologisch verändert<br />

waren darüber hinaus die<br />

Phagozytosefähigkeit der Makrophagen,<br />

die TNF-alpha- <strong>und</strong> die<br />

NO-Bildung, sodass Prof. Tashkin<br />

resümierte, dass Marihuana-Rauchen<br />

die Immunabwehr schwächt.<br />

Nach Haschkonsum<br />

fragen<br />

Daten zur Malignomentwicklung<br />

ergeben noch ein uneinheitliches<br />

Bild, aber Evidenz ist bereits<br />

dafür gesammelt, dass Joints präkanzerogene<br />

Änderungen hervorrufen.<br />

Für die Praxis bedeutet das<br />

alles, unbedingt nach Haschkonsum<br />

zu fragen. Prof. Tashkin selbst<br />

verbindet diese Frage immer mit<br />

dem Hinweis, die Antwort nicht<br />

zu dokumentieren, besonders bei<br />

Jüngeren.<br />

Sexualmedizin Heft 1 / 2004 15


16<br />

THERAPIEFORUM<br />

Klimakterische Beschwerden<br />

Cimicifuga-Spezialextrakt<br />

wirksame Alternative<br />

In der Behandlung klimakterischer<br />

Beschwerden erwies<br />

sich der isopropanolische<br />

Cimicifuga-racemosa-<br />

Extrakt dem Placebo als<br />

statistisch signifikant<br />

überlegen. Dies belegte<br />

eine den GCP-Vorschriften<br />

(good clinical practice)<br />

entsprechend durchgeführte<br />

Studie.<br />

In der randomisierten, doppelblinden<br />

<strong>und</strong> placebokontrollierten<br />

Multizenter-Studie wurden Wirksamkeit<br />

<strong>und</strong> Verträglichkeit eines<br />

isopropanolischen Cimicifuga-<br />

Spezialextraktes (iCR) über einen<br />

Zeitraum von drei Monaten überprüft.<br />

An der Studie nahmen 286<br />

Patientinnen im durchschnittlichen<br />

Alter von 55 Jahren teil. Die<br />

Frauen klagten vor der Therapie<br />

über neurovegetative <strong>und</strong> psychische<br />

Beschwerden. Leidensdruck<br />

war die Indikation zur Therapie,<br />

betonte der Studienleiter Professor<br />

Dr. Rüdiger Osmers von der<br />

Frauenklinik im Städtischen Krankenhaus<br />

Hildesheim.<br />

Weniger Hitzewallungen,<br />

mehr Schlaf<br />

Die Wirksamkeit wurde mittels<br />

der Menopause Rating Scale<br />

(MRS) verifiziert. Bei der Auswertung<br />

der MRS-Teilscores (Items 1<br />

<strong>und</strong> 3) zeigte sich, dass in der<br />

Verumgruppe Hitzewallungen,<br />

Schweissausbrüche <strong>und</strong> Schlafstörungen<br />

signifikant gebessert worden<br />

waren. Im Vergleich zu Placebo<br />

beeinflusste der iCR-Spezialextrakt<br />

auch signifikant psychische<br />

Beschwerden wie depressive Ver-<br />

stimmung, Nervositit, Reizbarkeit,<br />

allgemeine Leistungs-, Gedächtnisminderung<br />

(MRS Items 4 – 6).<br />

Bei den somatischen <strong>und</strong> Atrophie-Beschwerden<br />

wurden keine<br />

signifikanten Unterschiede zwischen<br />

den beiden Gruppen registriert.<br />

Besserung bereits<br />

nach zwei Wochen<br />

Das Ergebnis der Studie ist<br />

ganz eindeutig zu Gunsten des Cimicifuga-Spezialextraktesausgefallen.<br />

Er erwies sich dem Plazebo<br />

als signifikant überlegen, betonte<br />

Prof. Osmers. Die Studiendauer<br />

von drei Monaten, die vielleicht<br />

etwas kurz erscheinen mag, basiert<br />

auf den Vorgaben der US-amerikanischen<br />

Food and Drug Administration<br />

(FDA). Die FDA fordert,<br />

dass die Wirksamkeit einer Substanz<br />

in drei Monaten nachgewiesen<br />

sein muss, so der Studienleiter.<br />

In diese Studie wurden Patientinnen<br />

mit mässigen, mittelschweren<br />

<strong>und</strong> sehr starken klimakteri-<br />

schen Beschwerden aufgenommen.<br />

Zwar ist die Subgruppen-<br />

Analyse noch nicht abgeschlossen.<br />

Aus den vorläufigen Daten geht<br />

jedoch hervor, dass alle Patientinnen,<br />

unabhängig von der Stärke<br />

der klimakterischen Beschwerden,<br />

auf die Behandlung mit dem iCR-<br />

Spezialextrakt angesprochen haben.<br />

Mit einem Ansprechen ist<br />

nach zwei Wochen zu rechnen, das<br />

Wirkmaximum tritt nach acht bis<br />

zwölf Wochen ein, verdeutlichte<br />

Prof. Osmers.<br />

Der iCR-Spezialextrakt wurde<br />

gut vertragen. Bezüglich Nebenwirkungen<br />

unterschieden sich<br />

Verum- <strong>und</strong> Placebogruppe nicht.<br />

»Es wurden keine spezifischen Nebenwirkungen<br />

unter Cimicifuga<br />

beobachtet.« Auch in puncto Studienabbrüche<br />

gab es keine Unterschiede.<br />

Diese Studie hat gezeigt,<br />

dass der iCR-Spezialextrakt eine<br />

wirksame Alternative in der Behandlung<br />

klimakterischer Beschwerden<br />

darstellt, unterstrich<br />

Prof. Osmers. bg<br />

Heft 1 / 2004 Sexualmedizin


18<br />

PSYCHIATRIE<br />

Schizophrenie<br />

Die Krankheitseinsicht fällt schwer<br />

Die mangelnde Krankheitseinsicht ist ein zentrales<br />

Problem der Therapie von Schizophreniekranken.<br />

Warum sich der eine Patient der Realität stellt<br />

<strong>und</strong> der andere nicht, das hängt vermutlich in<br />

erster Linie von individuellen Faktoren wie<br />

Krankheitswertung, von prämorbid erworbenen<br />

Kenntnissen <strong>und</strong> Erfahrungen ab, <strong>und</strong> nicht so<br />

sehr vom Schweregrad der Symptomatik.<br />

Mehr als die Hälfte aller Schizophrenen<br />

sind überzeugt, dass sie<br />

nicht psychisch krank sind <strong>und</strong><br />

nehmen ihre Medikamente, wenn<br />

überhaupt, nur widerwillig ein.<br />

Die mangelnde Krankheitseinsicht<br />

kann den Therapieerfolg, die Prognose<br />

<strong>und</strong> die Aussichten auf eine<br />

soziale <strong>und</strong> berufliche Integration<br />

beeinträchtigen.<br />

Gängige Definition<br />

Die gängige Definition des Begriffes<br />

»Krankheitseinsicht« folgt<br />

einem multidimensionalen Konzept.<br />

Als einsichtig bezeichnet man<br />

demnach einen Patienten,<br />

• dem bewusst ist, dass er an einer<br />

geistig-seelischen Erkrankung leidet,<br />

• der die sozialen Folgen <strong>und</strong> die<br />

Notwendigkeit einer Therapie erkennt,<br />

• der um die spezifischen Krankheitszeichen<br />

weiss <strong>und</strong> sie richtig<br />

interpretiert,<br />

Es gibt bereits eine Vielzahl<br />

von Untersuchungen über den Zusammenhang<br />

zwischen psychopathologischen<br />

Bef<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Krankheitseinsicht. A. R. Mintz<br />

<strong>und</strong> Kollegen kommt nun das Verdienst<br />

zu, die Arbeiten erstmals<br />

systematisch in einer Metaanalyse<br />

zusammengeführt <strong>und</strong> unter<br />

quantitativen Gesichtspunkten<br />

ausgewertet zu haben.<br />

Die Autoren recherchierten aus<br />

der MEDLINE- <strong>und</strong> PSYCHINFO-<br />

Datenbank 40 Studien zum Thema,<br />

die insgesamt knapp 3000<br />

Schizophreniepatienten<br />

umfassten.<br />

19 Studien mit insgesamt<br />

1400 Schizophrenen<br />

befassten sich mit dem Zusammenhang<br />

zwischen<br />

dem allgemeinen Schweregrad<br />

der Symptome <strong>und</strong> der Krankheitseinsicht.<br />

Die Analyse ergab<br />

eine leichte, aber signifikant negative<br />

Korrelation zwischen den beiden<br />

Parametern (Korrelationskoeffizient<br />

- 0,27). Anders ausgedrückt: Je<br />

ausgeprägter die psychischen Symptome<br />

waren, desto schwerer taten<br />

sich die Patienten, ihre Situation in<br />

allen ihren Dimensionen realitätsgerecht<br />

einzuschätzen. Betrachtete<br />

man ausschliesslich die Plus- oder<br />

Minussymptome (n = 1616 bzw. n<br />

= 1487), so errechnete sich<br />

ebenfalls eine schwach negative<br />

Korrelation. Gleichsinnig verknüpft<br />

hingegen war der Grad der<br />

Depressivität mit dem Ausmass der<br />

Krankheitseinsicht (Korrelationskoeffizient<br />

0,18).<br />

Der Einfluss der Psychopathologie<br />

auf die Krankheitseinsicht<br />

nahm sich quantitativ bewertet<br />

sehr bescheiden aus: Nur maximal<br />

7 % der Streubreite dieses Parameters<br />

war durch die Krankheitszeichen<br />

zu erklären. Bei Patienten im<br />

Akutstadium bzw. solchen mit<br />

spätem Krankheitsausbruch schien<br />

der Schweregrad der Plus- bzw.<br />

Minussymptome allerdings eine<br />

grössere Rolle zu spielen.<br />

Die Ergebnisse widersprechen<br />

der Hypothese, dass die Krankheitszeichen<br />

an sich das wichtigste<br />

Hindernis einer realitätsgerechten<br />

Selbstreflexion darstellen, <strong>und</strong> unterstreichen<br />

die Bedeutung individueller<br />

Faktoren. Möglicherweise<br />

trübt eine unbewusste Abwehrstrategie<br />

gegen eine stigmatisierende<br />

Krankheit voller unbekannter Bedrohungen<br />

den Blick für die Wirklichkeit.<br />

Persönliche Vorurteile <strong>und</strong><br />

eine negative Krankheitswertung<br />

mögen zusätzlich eine Rolle spielen,<br />

ebenso frühere Erfahrungen<br />

mit dem psychiatrischen Medizinbetrieb.<br />

Schliesslich könnte es auch<br />

sein, dass die mit den Symptomen<br />

verb<strong>und</strong>ene Stressbelastung einer<br />

Krankheitseinsicht im Wege steht.<br />

Stehen Minussymptome im Vordergr<strong>und</strong>,<br />

so ist leicht vorstellbar,<br />

dass eine allgemeine Apathie, Passivität<br />

<strong>und</strong> Isolationstendenz das Bewusstsein<br />

für die negativen sozialen<br />

Konsequenzen der Erkrankung<br />

schwinden lässt. mk<br />

Quelle: Mintz, A.R. et al.: Insight in<br />

schizophrenia: a meta-analysis.<br />

Schizophr. Res. 61, 75 – 88, 2003<br />

Heft 1 / 2004 Sexualmedizin


Schwangerschaft, Candida, Myome ...<br />

Ein Fall für die Homöopathie?<br />

Die Homöopathie hat zwar schon Einzug in die Universitätskliniken<br />

gehalten, die ambivalente Einstellung ihr<br />

gegenüber ist jedoch geblieben. Einerseits mutet man<br />

ihr bestenfalls zu, das subjektive Befinden der Patienten<br />

zu bessern, andererseits schiebt man ihr die Fälle zu,<br />

bei denen schulmedizinisch nichts mehr zu machen ist.<br />

An der Abteilung für Geburtshilfe<br />

<strong>und</strong> fetomaternale Medizin der<br />

Universitäts-Frauenklinik Wien<br />

(AKH) wurde ihr homöopathisches<br />

Engagement am Anfang belächelt,<br />

erzählt Dr. Micha Bitschnau.<br />

Doch dann kam das<br />

»Glück« in Form einer 42-jährigen<br />

Patientin mit Uterus myomatosus<br />

zu Hilfe. Die Frau hatte sich seit<br />

Jahren gegen die Hysterektomie<br />

gewehrt, weil sie ein Kind wollte.<br />

Schwangerenambulanz<br />

aufgebaut<br />

Diese Patientin kam in der 16.<br />

SSW wegen eines schnell wachsenden<br />

Myoms <strong>und</strong> starker Schmerzen<br />

ins AKH. Die Schwangerschaft<br />

sollte unterbrochen <strong>und</strong> der Uterus<br />

entfernt werden, waren sich<br />

alle Kollegen einig. Da sich die<br />

Schwangere strikt weigerte, wurde<br />

zunächst eine Schmerztherapie<br />

eingeleitet. Und bei einer Morgenbesprechung<br />

meinte einer der<br />

Oberärzte ganz süffisant: »Na ja,<br />

Frau Doktor, das wäre doch was<br />

für die Homöopathie!« Mit diesem<br />

Fall kann man nur Schiffbruch<br />

erleiden, war die innere Reaktion<br />

der Homöopathin.<br />

Sie führte die übliche Anamnese<br />

<strong>und</strong> Bestimmung des Konstitutionsmittels<br />

durch. Nach Gabe des<br />

Homöopathikums brauchte die<br />

Schwangere nur noch einen Teil<br />

ihres Schmerzmittels, <strong>und</strong> nach<br />

drei Tagen konnte sie schmerzfrei<br />

entlassen werden. Die Patientin<br />

kam wöchentlich zweimal zur<br />

Kontrolle, das Kind war zwischen<br />

den Myomen eingeklemmt, vollkommen<br />

verkrümmt, was sich im<br />

Dr. Micha<br />

Bitschnau:<br />

Am Anfang<br />

wurde mein<br />

Engagement<br />

belächelt.<br />

Ultraschall sehr spektakulär darstellte,<br />

ist aber bis in die 30. SSW<br />

gewachsen, berichtet Dr. Bitschnau.<br />

Dann wurde die Schwangere<br />

von einem wachstumsretardierten,<br />

aber sonst ges<strong>und</strong>en Kind<br />

entb<strong>und</strong>en.<br />

Verständlich, dass dieser Fall<br />

an der Abteilung einiges Aufsehen<br />

erregte. Diesen guten Wind nützte<br />

Dr. Bitschnau, um den Vorstand<br />

der Frauenklinik, Professor Dr. Peter<br />

Husslein, zu überzeugen, eine<br />

Schwangerenambulanz für Homöopathie<br />

aufzubauen. Prof. Husslein<br />

liess sogar eine homöopathische<br />

Apotheke einrichten.<br />

Unter Homöopathie<br />

leichter schwanger<br />

Dr. Bitschnau erlebt oft, dass<br />

sich in der Schwangerschaft vorbestehende<br />

chronische Erkrankungen<br />

intensivieren. Die Schwangeren<br />

nehmen weniger Medikamente,<br />

dadurch exazerbiert die Erkrankung.<br />

»Ich habe die Erfahrung ge-<br />

MEDIZIN<br />

macht, dass diese Symptome in<br />

der Schwangerschaft sehr schön<br />

ausheilbar sind.«<br />

Unter homöopathischer Therapie<br />

werden Frauen leichter<br />

schwanger, ist eine andere Erfahrung.<br />

Dazu gibt es auch eine Vergleichsstudie<br />

Homöopathie versus<br />

Hormontherapie (Gerhard 1993)<br />

an je 21 Frauen mit hormoneller<br />

oder idiopathischer Sterilität. In<br />

beiden Gruppen kam es zu sechs<br />

Schwangerschaften. In der homöopathisch<br />

behandelten Gruppe endeten<br />

alle Schwangerschaften mit<br />

der Geburt eines ges<strong>und</strong>en Kindes.<br />

In der hormonell behandelten<br />

Gruppe hingegen ereigneten sich<br />

vier Fehlgeburten, <strong>und</strong> nur zwei<br />

Babys waren lebensfähig. »Mit Homöopathie<br />

wird zuerst die Ursache<br />

für die Sterilität behoben,<br />

dann empfängt die Frau <strong>und</strong> kann<br />

die Schwangerschaft auch austragen«,<br />

erklärt Dr. Bitschnau.<br />

Globuli versus Tabletten<br />

In der Infektionsambulanz<br />

läuft derzeit eine Studie zur vulvovaginalen<br />

Candidiasis mit Itraconazol,<br />

systemisch über Monate gegeben.<br />

Dr. Bitschnau behandelt die<br />

Kontrollgruppe homöopathisch.<br />

In jede Gruppe werden 100 Patientinnen<br />

randomisiert <strong>und</strong> ein<br />

Jahr lang beobachtet. Diese lange<br />

Zeitdauer ist für die Homöopathie<br />

sehr wichtig, denn bei einer konstitutionellen<br />

Behandlung heilen<br />

zuerst die anderen chronischen Erkrankungen,<br />

erst dann geht der<br />

Pilz weg.<br />

Die Studie ist zwar noch nicht<br />

abgeschlossen, aber es zeichnet<br />

sich doch bereits eine Therapieäquivalenz<br />

ab. »Ich habe erwartet,<br />

dass sich das subjektive Wohlbefinden<br />

sehr stark bessert, aber<br />

nicht, dass sich auch die Abstriche<br />

verbessern, doch das ist tatsächlich<br />

der Fall.« RH<br />

Sexualmedizin Heft 1 / 2004 19


20<br />

KONGRESSKALENDER<br />

4 th World Congress<br />

on the Aging Male<br />

26. – 29. Feb. 2004<br />

Prag, Tschechische Republik<br />

Information: KENES International<br />

Tel.: +41 22 908 0488<br />

Fax: +41 22 732 2850<br />

E-Mail: aging@kenes.com<br />

@<br />

XI World Congress of<br />

Gynecological Endocrinology<br />

26. – 29. Feb. 2004<br />

Florenz, Italien<br />

Information:<br />

Tel.: +39 055 292851<br />

Fax: +39 055 2381618<br />

E-Mail: @ f.cesaroni@amandatour.com<br />

XIX. Congress of the European<br />

Association of Urology<br />

17. – 20. März 2004<br />

Istanbul, Türkei<br />

Information:<br />

Tel.: +90 212 297 6033<br />

Fax: +90 212 297 6034<br />

Weiterbildungsveranstaltung der Abteilung<br />

für Sexualforschung <strong>und</strong> Forensik der Universität<br />

Hamburg, von Juli 2003 bis Januar 2005<br />

Weiterbildungsgang gemäss<br />

den Kriterien des Curriculum II<br />

• "Diagnostik, Beratung <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

bei sexuellen Störungen “<br />

• Das 200-St<strong>und</strong>en Curriculum umfasst:<br />

• Einen dreiwöchigen Intensivkurs Paartherapie<br />

19. Juli bis 9. August 2003<br />

• Sechs praktisch-therapeutisch ausgerichtete<br />

Wochenendseminare<br />

• Regionale Supervisionsgruppen<br />

• Information:<br />

Universitätsklinikum Eppendorf,<br />

Frau Dr. H. Richter-Appelt,<br />

Martinistr. 52, 20246 Hamburg<br />

Tel.: +49/ 40 42803 2225,<br />

Fax: +49/ 40 42803 6406<br />

Agenda<br />

@<br />

E-Mail:<br />

eau2004@istanbul@isevv.com<br />

9 th European Congress on Epilepsy<br />

and Society (IBE)<br />

18. – 20. März 2004<br />

Malta<br />

Information:<br />

Tel.: +3531 4093796<br />

Fax: +3531 4291290<br />

E.Mail: @ info@epilepsyandsociety.org<br />

5 th International Symposium<br />

Women’s Health and Menopause<br />

21, - 24. April 2004<br />

Florenz, Italien<br />

Information:<br />

Tel.: +39-02 2900 6267<br />

Fax: +39-02 2900 7018<br />

E-Mail: @ info@lorenzinifo<strong>und</strong>ation.org<br />

7 th Congress of the European<br />

Federation of Sexology<br />

12. – 16. Mai 2004<br />

Brighton, Grossbritannien<br />

Information:<br />

Tel.: +44 1423 857 860<br />

Fax: +44 1423 531 166<br />

E-Mail: info@hmc.co.uk<br />

@<br />

34 th Annual Meeting of the<br />

International Continence Society<br />

25. – 27. Aug. 2004<br />

Paris, Frankreich<br />

Information:<br />

Tel.: +33 1 44 64 1515<br />

Fax: + 33 1 44 64 1516 & 17<br />

E-mail: c.autin@colloquium.fr<br />

@<br />

Sexualmedizin<br />

Zeitschrift für <strong>Psyche</strong> <strong>und</strong> <strong>Soma</strong><br />

26. Jahrgang, Nr. 1, Januar 2004<br />

Verlag <strong>und</strong> Herausgeber:<br />

<strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> AG<br />

Adresse:<br />

<strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong> AG<br />

Urs Graf-Strasse 8, Postfach 368<br />

CH-4020 Basel<br />

Telefon (0041) 61 - 312 55 66<br />

Telefax (0041) 61 - 312 55 60<br />

Internet: www.medical-tribune.ch<br />

E-Mail: sexualmedizin@medicaltribune.de<br />

Redaktion: Dr. phil. Alexander Schulz<br />

(Verantwortlich für die Ausgabe)<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Silvia Isliker<br />

Layout <strong>und</strong> Herstellung:<br />

Stefan Wiesner (Leitung)<br />

Layout: Susanne Rahn, Christoph Detmer,<br />

Richard Kosowski, Jessica Steeg<br />

Titelbild: B. D. Schmerl<br />

Wissenschaftliche Beratung:<br />

Prof. Dr. med. Johannes Bitzer, Basel<br />

Prof. Dr. med. Dr. phil. Siegfr. Borelli, Davos<br />

Prof. Dr. med. Wolf Eicher, Mannheim<br />

PD Dr. rer. nat. et jur. habil.<br />

Hans-H. Fröhlich, Berlin<br />

Prof. Dr. med. Georges André Hauser, Luzern<br />

Prof. Dr. med. Mario Litschgi, Schaffhausen<br />

Prof. Dr. rer. nat.<br />

Elisabeth Müller-Luckmann, Braunschweig<br />

Prof. Dr. med. Willy Pasini, Genf<br />

Abonnentendienst: Peter Müller<br />

Tel (0041) 61 - 317 96 19<br />

Fax (0041) 61 - 317 96 29<br />

Verkaufsleitung: Brigitte Niederberger<br />

Anzeigen: Patricia Hunziker<br />

(0041) 61 - 317 96 02<br />

Anzeigenpreisliste vom 1. 1. 2004<br />

Verlagsleitung: Inge Schmidt<br />

(0041) 61 - 317 96 14<br />

Geschäftsleitung: Oliver Kramer<br />

Druck: Benteli Hallwag Druck AG ,<br />

CH - 3084 Wabern BE<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Abonnementspreise:<br />

Schweiz: Einzelheft: Fr. 12,–<br />

jährlich: Fr. 96,–<br />

Medizinstudenten: Fr. 67,–<br />

Deutschland: € 6,–, jährlich: € 51,–<br />

Medizinstudenten: € 35,–<br />

Österreich: siehe Deutschland<br />

Bankverbindung:<br />

Postcheck Basel, Kto.-Nr. 40-27 104-5<br />

Deutschland:<br />

Postbank Frankfurt, BLZ 500 100 60<br />

Kto.-Nr. 6179 67-607<br />

Beiträge zur exklusiven Publikation in<br />

Sexualmedizin können der Redaktion in<br />

einfacher Ausfertigung mit reproduzierfähigen<br />

Bildvorlagen <strong>und</strong> einem<br />

Portraitfoto eingereicht werden. Die<br />

Bearbeitung erfolgt nach redaktionellen<br />

Gesichtspunkten im Einvernehmen mit<br />

dem Verfasser. Mit der Einsendung eines<br />

Manuskriptes erklärt sich der Urheber<br />

damit einverstanden, dass sein Beitrag<br />

ganz oder teilweise in allen Ausgaben <strong>und</strong><br />

Sonderproduktionen der <strong>Medical</strong> <strong>Tribune</strong><br />

International B.V. veröffentlicht werden<br />

kann. ISSN 0170-1908<br />

Heft 1 / 2004 Sexualmedizin


PINBOARD<br />

Jenseits des Sichtbaren<br />

Reliquiare <strong>und</strong> Klosterarbeiten sind Zeugen für einen<br />

durch Frömmigkeit geprägten Glauben an das Magische,<br />

Mystische <strong>und</strong> Unsichtbare. Sie sind einzigartige<br />

Aussage, die sowohl urch ihre Schönheit wie auch<br />

durch ihre Feinheit den ausgestellten Objekten tiefen<br />

symbolischen <strong>und</strong> religiösen Wert verleihen. Der<br />

Reliquienkult, aus der Verehrung von Märtyrern <strong>und</strong><br />

Heiligen hervorgegangen, führte zu einer Fülle von<br />

Reliquiaren (vom Taschenreliquiar bis zu den Katakombenheiligen),<br />

deren vielfältige Formen die<br />

menschlichen Überreste in Szene setzen.<br />

Das Museum für Kunst <strong>und</strong> Geschichte Freiburg<br />

zeigt zum ersten mal eine grosse Auswahl von Reliquiaren<br />

<strong>und</strong> Klosterarbeiten aus den freiburgischen<br />

Abteien <strong>und</strong> Klöstern der Magerau, des Bisemberg,<br />

der Ursulinen <strong>und</strong> der Visitandinnen.<br />

Museum für Kunst <strong>und</strong> Geschichte Freiburgs<br />

31. Okt. 2003 bis 29. Feb. 2004<br />

www.fr.ch/mahf<br />

22<br />

Book of Kells in Zürich<br />

Das Buch von Lindisfarne aus der<br />

Zeit um 710 bis 720 n. Chr. gehört<br />

zusammen mit dem Book of Kells<br />

um 800 bis 810 n. Chr. zu den<br />

Höhepunkten mittelalterlicher<br />

Buchmalerei. Das Original des Buches<br />

von Lindisfarne befindet sich<br />

unter klimatisch strengen Bedingungen<br />

in der British Library von<br />

London <strong>und</strong> dasjenige des Book of<br />

Kells in Trinity College in Dublin.<br />

Dort werden sie gehütet wie ein<br />

Staatsschatz <strong>und</strong> verehrt wie ein<br />

Nationalheiligtum. Beide Codices<br />

stehen als Faksimilime-Editionen<br />

im Mittelpunkt einer Sonderausstellung<br />

des Landesmuseums Zürich.<br />

Ihre Ausstrahlung auf das<br />

Joseph Beuys in Basel<br />

Die Öffentliche Kunstsammlung<br />

Basel verfügt über eine umfangreiche<br />

Sammlung von Werken des<br />

deutschen Künstlers Joseph Beuys<br />

(1921–1986): Zeichnungen, Holzschnitte,<br />

Multiples <strong>und</strong> plastische<br />

Werke beziehungsweise eine<br />

Raumplastik, die in der Ausstellung<br />

– ergänzt durch einige wichtige<br />

Leihgaben – gezeigt werden.<br />

Die Anfänge der Beuys-Sammlung<br />

gehen zurück in das Jahr 1969, als<br />

das Kupferstichkabinett die erste<br />

Beuys-Ausstellung im Kunstmuseum<br />

Basel organisierte <strong>und</strong> die ersten<br />

Werke in die Sammlung gelangten.<br />

Die aktuelle Ausstellung<br />

soll aber nicht nur den Blick zu-<br />

europäische Festland, insbesondere<br />

auf das Hofskriptorium Karls<br />

des Grossen kann am Beispiel des<br />

ebenfalls faksimilierten Lorscher<br />

Evangeliars studiert werden. Die<br />

Ausstellung ist als Intervention in<br />

der Dauerausstellung im Bereich<br />

Mittelalter konzipiert <strong>und</strong> wird im<br />

spätgotischen Kreuzgang des Museums<br />

in einem für das Thema<br />

stimmungsvollen Rahmen präsentiert.<br />

Schweizerisches<br />

Landesmuseum, Zürich<br />

5. Dez. 2003 bis 29. Feb. 2004<br />

www.musee-suisse.ch<br />

rück ermöglichen, sondern auch<br />

zu neuen Diskussionen <strong>und</strong> weiterer<br />

Beschäftigung mit einer der<br />

einflussreichsten Künstler der<br />

zweiten Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

einladen.<br />

Museum für Gegenwartskunst<br />

Basel<br />

13. Dez 2003 bis 21. März 2004<br />

www.mgkbasel.ch<br />

Heft 1 / 2004 Sexualmedizin


VORSCHAU<br />

Lesen Sie in <strong>Psyche</strong> <strong>und</strong> <strong>Soma</strong> 2/2004<br />

Gedanken zu <strong>Psyche</strong> <strong>und</strong> <strong>Soma</strong><br />

Schillers Hauptanliegen in seinem<br />

dritten Anlauf einer Dissertation<br />

war es, die „w<strong>und</strong>erbare <strong>und</strong><br />

merkwürdige Sympathie“ aufzuzeigen,<br />

welche „die heterogenen<br />

Prinzipien des Menschen<br />

gleichsam zu einem Wesen macht;<br />

der Mensch ist nicht Seele <strong>und</strong><br />

Körper, der Mensch ist die innigste<br />

Vermischung dieser beiden Substanzen.“<br />

Damals, 1780, blieben<br />

diese Gedanken ohne jede Breitenwirkung.<br />

Doch bereits 1859<br />

stellte ein Petersburger Arzt, Otto<br />

Müller, fest: „Die Psychiatrie hat<br />

zur Vermehrung ihrer Kenntnisse<br />

erst manchen Nebenweg wieder<br />

einschlagen müssen, <strong>und</strong> erst in<br />

unseren Tagen lenkt sie in den<br />

damals vorgezeichneten Weg der<br />

Forschung ein.“ Und dennoch<br />

Tipps für die Teenager-<br />

Sprechst<strong>und</strong>e<br />

Teenager haben einen riesigen Informationsbedarf,<br />

aber keinen<br />

richtigen Ansprechpartner. »Ich<br />

möchte Sie ermuntern, eine Teenager-Sprechst<strong>und</strong>e<br />

anzubieten«,<br />

meint Ihre Kollegin Dr. Ingeborg<br />

Voß-Heine in Werl. Diese Sprech-<br />

konnten diese<br />

Ideen nicht den Erfolg<br />

des krassen bis<br />

in unsere Tage<br />

grassierenden Materialismusaufhalten.<br />

Zwar bleibt<br />

umstritten, ob Rudolf<br />

Virchow je das<br />

beunruhigende<br />

Wort aussprach,<br />

bei seinen vielen<br />

tausend Zergliederungen<br />

des Körpers<br />

habe er nie<br />

eine Seele gef<strong>und</strong>en, der Geist jedoch,<br />

der eine solche Aussage<br />

möglich gemacht hätte, wirkt bis<br />

in unsere Tage, auch wenn es heute<br />

nicht mehr schick ist, Kommunist<br />

zu sein.<br />

st<strong>und</strong>e signalisiert Interesse für die<br />

Fragen <strong>und</strong> Probleme der Jugendlichen.<br />

»Und dieses Signal wird<br />

von den Mädchen gut aufgenommen.«<br />

Direkt nach der Schule zur<br />

Frauenärztin, Anmeldung nicht<br />

erforderlich – dienstags von 14.00<br />

bis 18.00 Uhr hat Dr. Voß-<br />

Heine ihre Praxis nur für<br />

Teenager geöffnet. Und<br />

begleitet eine Mutter ihre<br />

Tochter, sitzen beide in einem<br />

anderen Raum, »weil<br />

sie sonst die Kommunikation<br />

im Wartezimmer stören«,<br />

sagte die Frauenärztin<br />

<strong>und</strong> Jugendgynäkologin<br />

während des Münchner<br />

Symposiums für Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendgynäkologie.<br />

Ovarialzyste,<br />

Endometriose, Reizdarm?<br />

Schau’n Sie mal rein<br />

Die möglichen Ursachen für Unterbauchschmerzen<br />

sind vielfältig. Im Zweifelsfall heisst es: Schau’n wir<br />

mal rein! Wie bekommt man nun eine Systematik in<br />

das breite Spektrum der möglichen Ursachen? Wann<br />

ist an eine akute intermittierende Porphyrie zu denken?<br />

Und: Wo liegt eigentlich der Unterbauch? Zuweisungen<br />

mit der Diagnose Unterbauchschmerz<br />

an eine Frauenpoliklinik in Göttingen haben gezeigt,<br />

dass die Grösse des Unterbauches von der Uhrzeit<br />

abhängt: Bis 15.00 Uhr liegt der Unterbauch im Bereich<br />

zwischen Nabel <strong>und</strong> Übergang Oberschenkel.<br />

Von 15 bis 16 Uhr expandiert er <strong>und</strong> erreicht schon<br />

mal das Os xyphoideum. Und ab 16 Uhr sind der<br />

Grösse des Unterbauchs praktisch keine Grenzen<br />

mehr gesetzt, berichtete Dr. Andreas Günthert von<br />

der Universitäts-Frauenklinik Göttingen beim Symposium<br />

über den Unterbauchschmerz.<br />

Sexualmedizin Heft 1 / 2004 23

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