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Untitled - Stichting Papua Erfgoed

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20 Th. Rathgeber<br />

zuletzt aus historischen Grimden anhangig. Eingedenk anderer Institutionen der<br />

Vereinten Nationen, die sich mit Menschenrechten, Entwieklung, Selbstbestimmung<br />

und Nationenbildung beschaftigen, stellen WSK-Rechte keinen sich selbst genügenden<br />

Ansatz oder einen kleinsten gemeinsamen Nenner fur die Sozialpolitik dar.<br />

Debatten über die politisehe Verfasstheit eines Landes auf der Gmndlage dieser<br />

Rechte sind möglich. Sie eröffnen der Debatte um <strong>Papua</strong> insofern keine sich lediglich<br />

im Recht erschöpfende - d.h. legalistische - sondern eine auf dem Recht beruhende<br />

- d.h. legale - Perspektive.<br />

Zur Studie über WSK-Rechte in <strong>Papua</strong><br />

Die vorliegende Studie wurde durch die groBzügige Unterstützung der Herausgeber<br />

möglich, die bereits vor einiger Zeit die Verschlechterung der Lebensbedingungen<br />

in <strong>Papua</strong> mit Sorge zu betrachten begannen. Es handelt sich narürlich nicht um die<br />

erste und die einzige Untersuchung zu diesem Themenfeld. Gleichwohl stellt sie<br />

eine gewisse Ausnahme dar, als sie den Aspekt des politischen Status' mit der Frage<br />

nach der wirtschaftlichen und kulturellen Rekonstruktion der verarm ten indi genen<br />

Gesellschaft in <strong>Papua</strong> in umfassender Weise verknüpft.<br />

So steht Willy Mandowens Artikel am Beginn der Analyse, der die jüngste<br />

Geschichte <strong>Papua</strong>s skizziert sowie die Beziehungen zu Indonesien und internationalen<br />

Akteuren aufarbeitet, die für die Frage nach dem politischen Status <strong>Papua</strong>s bestimmend<br />

geworden sind. Willy Mandowen geht auf das verweigerte Selbstbestimmungsrecht<br />

als Schlüsselelement für das Verstandnis der momentanen Situation ein.<br />

Eine Verweigerung, die für <strong>Papua</strong> in einer menschlichen Tragödie mit Tausenden<br />

von Opfern endete. Obgleich die Zeit der Reformasi (nach dem Fall Suhartos 1998)<br />

einige institutionelle Veranderungen im politischen System erbrachte, bleibt die<br />

Zukunft <strong>Papua</strong>s nach wie vor im Ungewissen. Der Streit um die Aufspaltung West-<br />

<strong>Papua</strong>s in drei Provinzen gegen den Willen der Mehrheit der <strong>Papua</strong>s erhöhte die<br />

Enttauschung und den Arger über die Politik Indonesiens. Die indonesische Regierung<br />

versaumt es bis heute, das Gesetz zur Sonderautonomie ernsthaft und in Absprache<br />

mit Representanten der <strong>Papua</strong>s umzusetzen.<br />

Willy Mandowen drückt dabei deutlich aus, dass er in absehbarer Zukunft keine<br />

Möglichkeit einer eigenen Staatlichkeit für <strong>Papua</strong> sieht. Ebenso würde die Beschrankung<br />

allein auf die Debatte um den politischen Status nicht die umfassenderen<br />

Zielvorstellungen der <strong>Papua</strong>s berücksichtigen, frei von Furcht, Ungerechtigkeit<br />

und Identitatsverlust leben zu wollen. Er unterstreicht die fortwahrende Bereitschaft<br />

der <strong>Papua</strong>, aus ihrem Land ein ,Land des Friedens' werden zu lassen. Die politischen<br />

Führer <strong>Papua</strong>s stehen für diesen politischen Dialog mit Indonesien bereit.<br />

Willy Mandowens Artikel unterstreicht allerdings in diesem Zusammenhang die

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