HGB_0116
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18 Aus der Gemeinde / Opa Lorenzen<br />
25 Jahre Partnerschaft:<br />
Salacgriva und Handewit<br />
Am 9. Juni 2004 wurde ein offizieller Partnerschaftsvertrag aufgesetzt. Dagnis Straubergs, Bürgermeister von Salacgriva, mit<br />
Amtsvorsteher Arthur Christiansen und den Bürgermeistern Bernd Rehmke und Horst Andresen. Foto: Ki<br />
Der Schüleraustausch im halbjährigen<br />
Wechsel läuft auf beiden<br />
Seiten, sonst durchläuft die<br />
Partnerschaft zwischen der Gemeinde<br />
Handewitt und dem lettischen<br />
Salacgriva derzeit eine<br />
ruhige Phase. Ganz anders vor<br />
25 Jahren, als zur Jahreswende<br />
1990/91 die großpolitische Klimaänderung<br />
und dramatische<br />
Ereignisse den Grundstein für<br />
eine Kooperation mit der Hafenstadt<br />
im Baltikum legten.<br />
Alles begann im Spätherbst<br />
1990. Damals spürte Pastor<br />
Hans-Jürgen Friedrichsen die<br />
Bereitschaft in der Bevölkerung,<br />
den Menschen im kriselnden<br />
Osteuropa zu helfen. Er sensibilisierte<br />
die Kommunalpolitik.<br />
Im Dezember erschien in den<br />
örtlichen Mitteilungsblättern ein<br />
Spendenaufruf. Eine Welle großer<br />
Hilfsbereitschaft brach aus.<br />
Die Aktion „Amt Handewitt hilft<br />
Riga/Lettland“ startete. Zum<br />
Jahreswechsel waren Lebensmittel,<br />
medizinisches Gerät,<br />
Kleidung oder Küchengeräte in<br />
800 Paketen verpackt.<br />
Nun musste alles nach Lettland,<br />
das damals noch eine<br />
Teilrepublik der Sowjetunion<br />
war. Ein Anruf aus Flensburg<br />
sorgte für eine „Kursänderung“:<br />
Die Lettin Aviva Edelkind<br />
hatte von der Handewitter Initiative<br />
in der Zeitung gelesen und<br />
regte ein anderes Ziel an: Riga<br />
wäre schon ausreichend versorgt,<br />
und Salacgriva würde in<br />
puncto Größe den Handewitter<br />
Dimensionen besser entsprechen.<br />
Sie selbst reiste als Dolmetscherin<br />
mit. Ein Lastwagen<br />
der „Spedition Carstensen“ und<br />
der Kleinbus der Handewitter<br />
Sozialstation bildeten einen<br />
kleinen Konvoi, der sich in 48<br />
Stunden über Kopenhagen, Göteborg,<br />
Stockholm und Tallinn<br />
dem Ziel näherte. Am 4. Januar<br />
1991 wurden die Ankömmlinge<br />
aus „Handevitu“ in Salacgriva<br />
freundlich empfangen. „Wir<br />
kamen als Fremde und gingen<br />
als Freunde“, hieß es am Ende<br />
des sechstägigen Aufenthalts.<br />
Die Idee gegenseitiger Besuche<br />
in den Bereichen Sport, Schule<br />
und Kultur flammte auf.<br />
Über dem Baltikum lag die<br />
Gefahr eines Krieges, die Unabhängigkeitsbewegung<br />
setzte<br />
sich letztendlich in den nächsten<br />
Monaten durch. Im Oktober<br />
1991 erfolgte der erste Gegenbesuch<br />
einer fünfköpfigen<br />
Delegation aus Salacgriva. Die<br />
Balten besichtigten das Amt,<br />
Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe.<br />
Sie erhofften sich Hilfe<br />
und Infos, um ihre weiterhin<br />
schwere wirtschaftliche Lage<br />
zu meistern. Die zunächst einmalig<br />
angedachte Hilfsaktion<br />
etablierte sich. In den 90er<br />
Das Handewitter Leben<br />
Der Januar ist ja etwas ruhiger, man geht nicht so gerne vor die<br />
Tür. So hatte ich Zeit, in der warmen Stube etwas in der Handewitter<br />
Chronik zu blättern. Ich hatte sie schon etwas länger, seitdem<br />
sie vor zwei oder drei Jahren erschien. Aber bislang fehlte dafür<br />
die Muße, der Unruhestand ist ja nicht langweilig. Also ich muss<br />
sagen: Da sind interessante Dinge drin. Besonders gefesselt haben<br />
mich ja die vielen Fotos. Bemerkenswert die alten Luftbilder,<br />
auf denen man die Entwicklung unserer Orte sehen kann. Es hat<br />
sich in den letzten Jahrzehnten viel verändert. Putzig auch die<br />
Bilder mit alten Bekannten. Irgendwie werden wir ja alle alt, und<br />
wir waren alle mal jung. Neugierig durchforste ich auch gerne die<br />
Häuser- und Höfechronik. Wer wohnt wo, ist wie alt und mit wem<br />
verwandt? Leider gibt es da auch einige Lücken, aber es wollte<br />
wohl nicht jeder mit seinen persönlichen Daten erscheinen. Also<br />
bei mir ist alles komplett.