02.02.2016 Aufrufe

Einfach nur ICH...Jeanette ein außergewöhnlicher Junkie

Dieses Buch ist meiner Leidensgefährtin Jeanette gewidmet, einer außergewöhnlichen Frau unter den Junkies. Zum Abschluss meiner biografischen Trilogie möchte ich noch einmal meinen schlimmsten Lebensabschnitt aufgreifen. Ich möchte aber hier klar und eindeutig erklären, dieses Buch soll in keiner Weise zum Drogenkonsum anregen, auch wenn manchmal alles cool und aufregend klingt, was wir gemeinsam erlebt haben. Junkie sein ist weder cool noch aufregend, sondern es ist meistens der Anfang eines langen Leidensweges bis zum qualvollen Tod. Jede Art von Droge ist ein Selbstbetrug der irgendwann in Reue umschlägt ©Franz Schmidberger

Dieses Buch ist meiner Leidensgefährtin Jeanette gewidmet, einer außergewöhnlichen Frau unter den Junkies.
Zum Abschluss meiner biografischen Trilogie möchte ich noch einmal meinen schlimmsten Lebensabschnitt aufgreifen.
Ich möchte aber hier klar und eindeutig erklären, dieses Buch soll in keiner Weise zum Drogenkonsum anregen, auch wenn manchmal alles cool und aufregend klingt, was wir gemeinsam erlebt haben.
Junkie sein ist weder cool noch aufregend, sondern es ist meistens der Anfang eines langen Leidensweges bis zum qualvollen Tod.

Jede Art von Droge ist ein Selbstbetrug
der irgendwann in Reue umschlägt
©Franz Schmidberger

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Ich bin <strong>Jeanette</strong> und wie heißt du denn?“, fragte sie.<br />

„Lisa nennt man mich, aber eigentlich heiße ich Daggi“, antwortete ich.<br />

Das musste für sie irgendwie lustig s<strong>ein</strong>, denn sie lachte schallend und konnte sich<br />

kaum beruhigen.<br />

„Sorry, aber warum lässt du dich Lisa nennen? Klingt irgendwie wie Lieschen<br />

Müller, aber du siehst mir nicht wie Lieschen Müller aus. Als Nutte!“, kreischte sie,<br />

während sie immer noch unter Lachtränen nach Luft rang.<br />

So hatte ich das noch nicht gesehen und musste nun auch grinsen. Mir ging durch<br />

den Kopf, dass eher sie mit ihren langen braunen Haaren, Jeans und Bluse, dünn wie<br />

<strong>ein</strong>e Bohnenstange, nach Lieschen Müller aussah, aber das sagte ich ihr nicht. Ihr<br />

Lachen war ansteckend und so kamen wir gut gelaunt in der Kneipe an und bestellten<br />

Kaffee, als wir an der Theke vorbeigingen. Wir setzten uns an den <strong>ein</strong>zigen noch freien<br />

Tisch.<br />

Ich klärte sie darüber auf, wie es zu dem, für sie so lustigen, Namen gekommen war.<br />

M<strong>ein</strong> „Freund“ konnte Dagmar nicht richtig aussprechen und bevorzugte deshalb<br />

m<strong>ein</strong>en zweiten Namen Elisabeth. So kam es, dass mich alle mit Lisa ansprachen.<br />

Durch zwei oder drei gezielte Fragen, die ich ihr ehrlich beantwortete, fand <strong>Jeanette</strong><br />

schnell heraus, dass m<strong>ein</strong> „Freund“ <strong>ein</strong> Zuhälter aus Sizilien war.<br />

„Ah, so <strong>ein</strong>e Filzlaus, also so <strong>ein</strong>en Blutsauger kann ich nicht finanzieren. Ich brauch<br />

m<strong>ein</strong> Geld für Stoff, für Koks und Heroin“, erklärte sie mir.<br />

Sofort verteidigte ich ihn und betonte ausdrücklich, dass er k<strong>ein</strong> Blutsauger sei und<br />

ich ihn liebte. Auf m<strong>ein</strong>e Gegenfrage, warum sie denn dieses Zeug brauche, ging sie<br />

nicht <strong>ein</strong>.<br />

„Na gut – geht mich nichts an. Ist d<strong>ein</strong> Bier, was du machst und m<strong>ein</strong>es, was ich<br />

mache“, antwortete sie gelassen.<br />

Als der Kaffee ausgetrunken war, begaben wir uns wieder auf den Weg zum<br />

„Arbeitsplatz“.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!