Traditionell vielseitig und die Erfolgsgeschichte eines - Schiff & Hafen

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07.12.2012 Aufrufe

SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER Traditionell vielseitig und die Erfolgsgeschichte eines FASSMER Bereits in der fünften Generation ist das Familienunternehmen Fr. Fassmer GmbH & Co. KG hat sich das deutsche Traditionsunternehmen insbesondere in Bau und Entwicklung innovativer Spezial Vom kleinen Handwerksbetrieb hat sich die heutige Fassmer- Gruppe in den vergangenen 160 Jahren zu einem modernen mittelständigen Unternehmen mit weltweit mehr als 900 Mitarbeitern (davon 450 in Deutschland) entwickelt. Die Produktpalette ist dabei von ursprünglich Boots- und Schiffbau stark diversifi ziert worden und umfasst heute neben schnellen Spezialschiffen, geschlossenen und teilgeschlossenen Rettungsbooten, Arbeitsschiffen, Fähren und Marineschiffen auch Produkte aus dem Anlagenbau sowie der Faserverbundtechnik für schiffbaufremde Industriezweige. Das bis heute noch stark maritim geprägte Unternehmen zeichnete sich dabei stets durch eine ausgeprägte Forschungs- und Entwicklungstätigkeit aus. Von Fassmer gingen starke Impulse im Spezialschiff- und Rettungsbootbau an die Branche aus. Beim Einsatz neuartiger Werkstoffe wie Stahl, Leichtmetall und Kunststoffe über- nahm das stets fortschrittlich orientierte Unternehmen häufi g eine Vorreiterrolle und bewies auch damit schon früh den Weitblick, der bis heute dazu beigetragen hat, den erfolgreichen Fortbestand der Firma zu sichern. Rückblick Gründung Im Jahr 1850 wurde das heutige Fassmer-Unternehmen von dem Schiffszimmerer Johann Faßmer in Bardenfl eth gegründet. Mit zwei weiteren Mitarbeitern wurden von dem kleinen Handwerksbetrieb zunächst Holzboote für den Wasserbau und die Fischerei hergestellt. Mit dem Eintritt des Sohnes Carl Johann Friedrich in den Betrieb 1880 begann der Ausbau des Unternehmens. Weitere Schuppen für Werkzeuge, Materialien und für die Fertigung wurden gebaut und die Angebotspalette durch den Bau von Sportbooten ergänzt. Die gute Auftragslage spiegelte sich im Wachstum des Unternehmens wider: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren bereits 20 Angestellte bei der Werft beschäftigt. Wir wünschen der „Fugro Searcher“ Wir wünschen allzeit gute Fahrt und gratulieren der Fassmer Werft allzeit guten Fang ! 20 Schiff & Hafen | August 2010 | Nr. 8 zu Ihrem Jubiläum. www.moehring-hvac.com Henkel + Gerlach Elektrogroßhandel Wir gratulieren unserem langjährigen Kunden zum 160-jährigen Jubiläum und freuen uns auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit. Henkel + Gerlach GmbH & Co KG Carl-Zeiss-Straße 32, 28816 Stuhr Telefon ++49 (0) 421 5691 0

SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

<strong>Traditionell</strong> <strong>vielseitig</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>Erfolgsgeschichte</strong> <strong>eines</strong><br />

FASSMER Bereits in der fünften Generation ist das Familienunternehmen Fr. Fassmer GmbH & Co. KG<br />

hat sich das deutsche Traditionsunternehmen insbesondere in Bau <strong>und</strong> Entwicklung innovativer Spezial<br />

Vom kleinen Handwerksbetrieb<br />

hat sich<br />

<strong>die</strong> heutige Fassmer-<br />

Gruppe in den vergangenen<br />

160 Jahren zu einem modernen<br />

mittelständigen Unternehmen<br />

mit weltweit mehr<br />

als 900 Mitarbeitern (davon<br />

450 in Deutschland) entwickelt.<br />

Die Produktpalette<br />

ist dabei von ursprünglich<br />

Boots- <strong>und</strong> <strong>Schiff</strong>bau stark<br />

diversifi ziert worden <strong>und</strong><br />

umfasst heute neben schnellen<br />

Spezialschiffen, geschlossenen<br />

<strong>und</strong> teilgeschlossenen<br />

Rettungsbooten, Arbeitsschiffen,<br />

Fähren <strong>und</strong> Marineschiffen<br />

auch Produkte<br />

aus dem Anlagenbau sowie<br />

der Faserverb<strong>und</strong>technik für<br />

schiffbaufremde Industriezweige.<br />

Das bis heute noch<br />

stark maritim geprägte Unternehmen<br />

zeichnete sich dabei<br />

stets durch eine ausgeprägte<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeit<br />

aus. Von Fassmer<br />

gingen starke Impulse<br />

im Spezialschiff- <strong>und</strong> Rettungsbootbau<br />

an <strong>die</strong> Branche<br />

aus. Beim Einsatz neuartiger<br />

Werkstoffe wie Stahl, Leichtmetall<br />

<strong>und</strong> Kunststoffe über-<br />

nahm das stets fortschrittlich<br />

orientierte Unternehmen<br />

häufi g eine Vorreiterrolle <strong>und</strong><br />

bewies auch damit schon früh<br />

den Weitblick, der bis heute<br />

dazu beigetragen hat, den erfolgreichen<br />

Fortbestand der<br />

Firma zu sichern.<br />

Rückblick<br />

Gründung Im Jahr 1850 wurde<br />

das heutige Fassmer-Unternehmen<br />

von dem <strong>Schiff</strong>szimmerer<br />

Johann Faßmer in Bardenfl eth<br />

gegründet. Mit zwei weiteren<br />

Mitarbeitern wurden von dem<br />

kleinen Handwerksbetrieb<br />

zunächst Holzboote für den<br />

Wasserbau <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fischerei<br />

hergestellt. Mit dem Eintritt des<br />

Sohnes Carl Johann Friedrich<br />

in den Betrieb 1880 begann<br />

der Ausbau des Unternehmens.<br />

Weitere Schuppen für Werkzeuge,<br />

Materialien <strong>und</strong> für <strong>die</strong><br />

Fertigung wurden gebaut <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Angebotspalette durch den<br />

Bau von Sportbooten ergänzt.<br />

Die gute Auftragslage spiegelte<br />

sich im Wachstum des Unternehmens<br />

wider: Zu Beginn des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts waren bereits<br />

20 Angestellte bei der Werft beschäftigt.<br />

Wir wünschen der „Fugro Searcher“<br />

Wir wünschen<br />

allzeit gute Fahrt<br />

<strong>und</strong> gratulieren der Fassmer Werft<br />

allzeit guten Fang !<br />

20 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

zu Ihrem Jubiläum.<br />

www.moehring-hvac.com<br />

Henkel + Gerlach<br />

Elektrogroßhandel<br />

Wir gratulieren unserem langjährigen<br />

K<strong>und</strong>en zum 160-jährigen Jubiläum<br />

<strong>und</strong> freuen uns auf eine<br />

weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Henkel + Gerlach GmbH & Co KG<br />

Carl-Zeiss-Straße 32, 28816 Stuhr<br />

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zukunftsorientiert –<br />

Familienunternehmens<br />

mit dem Hauptsitz in Berne bei Bremen erfolgreich im <strong>Schiff</strong>bau tätig. In 160 Jahren Geschichte<br />

schiffe <strong>und</strong> Rettungsboote international einen exzellenten Ruf erarbeitet.<br />

<strong>Schiff</strong>bau <strong>und</strong> Meerestechnik<br />

L+P-Ingenieurtechnik GmbH<br />

Neidenburger Str. 15 · D-28207 Bremen<br />

Technische Beratung<br />

Planung & Konstruktion<br />

1920 übernahm Johannes Arnold<br />

Ludwig Faßmer <strong>die</strong> Leitung<br />

der Firma in der dritten<br />

Generation. Die kommenden<br />

beiden Jahrzehnte stellte <strong>die</strong><br />

Werft vor große Herausforderungen:<br />

Die galoppierende<br />

Infl ation verursachte erhebliche<br />

fi nanzielle Verluste <strong>und</strong><br />

ein verheerender Brand auf<br />

der Werft 1935 machte einen<br />

kompletten Wiederaufbau<br />

– aus Kostengründen zum<br />

Teil mit gebrauchten Maschinen<br />

– erforderlich.<br />

Jedoch schon 1940 konnte<br />

ein weiterer Bootsschuppen<br />

errichtet werden, womit <strong>die</strong><br />

Voraussetzungen für den<br />

Bau größerer Boote gegeben<br />

waren. Schon bald war Faßmer<br />

als Unterauftragnehmer<br />

in der Fertigung von Kuttern<br />

<strong>und</strong> Verkehrsbooten für das<br />

Aufrüstungsprogramm der<br />

Kriegsmarine tätig. Erstmals<br />

trat damals Stahl als Bauma-<br />

Der Hauptsitz am Standort<br />

Berne verfügt über modernste<br />

Fertigungseinrichtungen,<br />

klimatisierte Produktionshallen<br />

sowie eine Ausrüstungs-<br />

<strong>und</strong> Verladungspier<br />

Wir gratulieren der Fassmer-Werft<br />

zum 160-jährigen Jubiläum!<br />

Fertigungsunterlagen & Bauaufsicht<br />

Tel.: +49 (0) 421 - 4 68 69-0<br />

Fax: +49 (0) 421 - 4 68 69-49<br />

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terial neben das bislang ausschließlich<br />

verwendete Holz.<br />

Bis zur Währungsreform im<br />

Juni 1948 hielt sich das Unternehmen<br />

mit dem Bau von<br />

einfachen Booten für <strong>die</strong> Bauern<br />

auf den Weserinseln sowie<br />

Schreinerarbeiten <strong>und</strong> Reparaturen<br />

über Wasser. Doch<br />

<strong>die</strong>se schwierige Zeit konnte<br />

mit einem innovativen Auftrag<br />

beendet werden: Noch<br />

1948 entstand das erste Boot<br />

aus Leichtmetall.<br />

1951 erhielt <strong>die</strong> Werft einen<br />

weiteren wichtigen Auftrag:<br />

Die Howaldtswerke in Kiel bestellten<br />

bei Faßmer Rettungsboote<br />

für <strong>die</strong> dort im Umbau<br />

zu Schulschiffen befi ndlichen<br />

Großsegler „Pamir“ <strong>und</strong> „Passat“.<br />

Zunehmend bestimmte<br />

der Bau von Rettungs- <strong>und</strong><br />

Arbeitsbooten in <strong>die</strong>ser Zeit<br />

das Fertigungsprogramm der<br />

Werft.<br />

Um <strong>die</strong> internationale Ausrichtung<br />

der Werft <strong>und</strong> <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

zu erleichtern,<br />

wurde Mitte der 1950er Jahre<br />

<strong>die</strong> Änderung des Werftnamens<br />

von Faßmer in Fassmer<br />

beschlossen. Insbesondere in<br />

<strong>die</strong> Niederlande pfl egte das �<br />

Tel.: +49 (0) 421 - 4 68 69-0<br />

Fax: +49 (0) 421 - 4 68 69-49<br />

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<strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8 21


SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

Die alte Bootswerft um 1940 Erprobung des ersten Kunststoff-Motorrettungsbootes<br />

Unternehmen enge Kontakte: Zahlreiche<br />

Rettungsboote aus Leichtmetall wurden<br />

an <strong>die</strong> holländische Werft „De Scheide“<br />

in Vlissingen geliefert, <strong>die</strong> im internationalen<br />

Passagierschiffbau tätig war.<br />

1958 erfolgte bei Fassmer als einer der<br />

ersten Bootsbaubetriebe in Europa der<br />

Einstieg in <strong>die</strong> Kunststoffverarbeitung.<br />

Der neue Werkstoff Glasfaserverstärktes<br />

Polyesterharz (GFK) erwies sich als<br />

äußerst belastbar, hatte eine lange Lebensdauer<br />

<strong>und</strong> war zudem weitgehend<br />

feuerfest, so dass <strong>die</strong> neuartigen Boote<br />

bald stark nachgefragt wurden. Das erste<br />

GFK-Boot wurde von der Wasser- <strong>und</strong><br />

<strong>Schiff</strong>fahrtsdirektion Hamburg geordert:<br />

ein 6,25 m langes <strong>und</strong> 2,15 m breites<br />

Lotsenversetzboot für den Einsatz in<br />

der Elbmündung. Der Bau bewährte<br />

sich, <strong>und</strong> der Auftrag wurde um insgesamt<br />

fünf Boote ergänzt. Weitere Bestellungen<br />

von GFK-Booten durch Werften<br />

<strong>und</strong> Reedereien folgten.<br />

Mit Gründung der B<strong>und</strong>eswehr konnte<br />

Fassmer auch wieder erfolgreich in das<br />

A MEMBER OF THE HEINEN AND HOPMAN GROUP<br />

Marinegeschäft einsteigen: 1957 lieferte<br />

<strong>die</strong> Werft acht Motorpinassen mit einer<br />

Länge von 9,20 Metern in konventioneller<br />

Bauweise aus Mahagoni ab.<br />

Werftverlagerung nach Berne/Motzen<br />

Der Erfolg mit den Kunststoffbooten<br />

sowie der damit verb<strong>und</strong>ene Bedarf<br />

an erweiterten Produktionsfl ächen<br />

führte noch 1959 zu der Entscheidung,<br />

den Betrieb direkt an <strong>die</strong> Weser zu verlagern.<br />

So wurde auf einem vier Hektar<br />

großen Gelände in Berne/Motzen ein<br />

neues Werftgelände erstellt, das auch<br />

den Bau größerer Wasserfahrzeuge ermöglichen<br />

sollte. Bereits 1961 konnte<br />

auf der neuen, werfteigenen Slipanlage<br />

das erste Boot zu Wasser gelassen werden.<br />

1964 wurde <strong>die</strong> Geschäftsführung von<br />

Johannes Arnold Ludwig Faßmer auf<br />

seine beiden Söhne Friedel <strong>und</strong> Heinz<br />

übertragen. Der Betrieb fi rmierte jetzt<br />

unter dem Namen Fr. Fassmer & Co.,<br />

Motzen. Von den 82 Booten, <strong>die</strong> in<br />

<strong>Schiff</strong>sklimatechnik<br />

Kälteanlagen<br />

Komponenten<br />

Ersatzteile<br />

Service <strong>und</strong> Wartung<br />

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Wir danken für <strong>die</strong> gute Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> gratulieren zum 160-jährigen Bestehen<br />

22 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

<strong>die</strong>sem Jahr abgeliefert wurden, waren<br />

bereits 60 aus Kunststoff, hinzu kamen<br />

noch 48 Rettungsfl öße, ebenfalls aus<br />

Kunststoff.<br />

In den kommenden Jahren stieg <strong>die</strong> Belegschaft<br />

der Werft schnell auf 60 Mitarbeiter<br />

an <strong>und</strong> ein neuer 5 t-Kran in der<br />

Bauhalle sorgte für eine verbesserte Produktivität.<br />

1968 wurde <strong>die</strong> Produktpalette der<br />

Werft abermals erweitert: Mit der Übernahme<br />

der Firma Oldenbusch & Co. aus<br />

Bardenfl eth entstand ein neuer Zweigbetrieb<br />

im Bereich <strong>Schiff</strong>sausrüstung <strong>und</strong><br />

Leichtmetallbau. Bis 1974 hatte <strong>die</strong>ses<br />

Unternehmen als separate Betriebsstätte<br />

Bestand <strong>und</strong> wurde dann vollständig<br />

in das Unternehmen Fassmer auf dem<br />

Werksgelände vor dem Deich integriert.<br />

Durch <strong>die</strong> Übernahme konnte das Fertigungsprogramm<br />

der Werft wesentlich<br />

ausgedehnt werden: Aus seewasserbeständigem<br />

Aluminium <strong>und</strong> verzinktem<br />

Stahl entstanden Fallreepanlagen, Landgänge,<br />

Relingstreppen, Drehpodeste,<br />

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...auch auf der ‘FUGRO SEARCHER’ von Fassmer


Fallversuch mit einem Kunststoff-Ruderboot<br />

vom Dach des Bootsbauschuppens<br />

Masten sowie klappbare Schornsteine<br />

<strong>und</strong> absenkbare Steuerhäuser für <strong>die</strong><br />

Binnenschifffahrt.<br />

1971 entstand auf dem Gelände in Berne<br />

eine weitere Halle für <strong>die</strong> Kunststoffverarbeitung.<br />

Auf <strong>die</strong> insgesamt leicht rückläufi<br />

ge Nachfrage nach Rettungsbooten<br />

reagierte Fassmer gewohnt fl exibel <strong>und</strong><br />

erweiterte das Fertigungsprogramm<br />

auch auf schiffbaufremde Gebiete wie<br />

z.B. <strong>die</strong> Fertigung von GFK-Autodächer<br />

für Volkswagen oder Verkleidungsteile<br />

für Windkraftanlagen. Seit <strong>die</strong>ser Zeit<br />

stützt sich der Erfolg des Unternehmens<br />

auf <strong>die</strong> vier Produktionsbereiche<br />

Spezialschiffbau, Rettungsbootsbau,<br />

Anlagenbau sowie <strong>die</strong> Herstellung von<br />

schiffbaufremden Komponenten aus Faserverb<strong>und</strong>werkstoffen.<br />

Aktuell wurde <strong>die</strong>ses Spektrum noch um<br />

das Geschäftsfeld On-/Offshore-Windkraft<br />

erweitert. Nicht zuletzt durch <strong>die</strong>se<br />

Vielseitigkeit konnten Marktschwankungen<br />

in den jeweiligen Produktbereichen<br />

stets kompensiert werden.<br />

Erster Bauabschnitt der Werft an der Weser aus dem Jahre 1961<br />

Innovationen im <strong>Schiff</strong>bau<br />

Ein wichtiger Bestandteil der Produktpalette<br />

blieben jedoch <strong>die</strong> Rettungsboote.<br />

Einen Meilenstein kennzeichnete dabei<br />

<strong>die</strong> Entwicklung <strong>eines</strong> völlig neuartigen<br />

geschlossenen Rettungsbootes vom Typ<br />

„GMR“ (geschlossenes Motorrettungsboot)<br />

zu Beginn der 1980er Jahre, dessen<br />

spezielle Konstruktionsweise ein<br />

Durchkentern verhinderte. Eine Weiterentwicklung<br />

des <strong>Schiff</strong>styps, der für<br />

den Einsatz auf Öl-, Chemikalien- <strong>und</strong><br />

Flüssiggastankern entworfen worden<br />

war, war mit einer Atemluftanlage ausgerüstet<br />

<strong>und</strong> konnte Temperaturen von<br />

bis zu 1200 °C standhalten.<br />

Auch im Spezialschiffbau setzte <strong>die</strong> Werft<br />

Zeichen: 1982 entstand <strong>die</strong> Mehrzweck-<br />

Forschungsbarkasse „Polarfuchs“ für das<br />

deutsche Polarforschungsschiff „Polarstern“.<br />

Mit einer Länge von 12,70 Metern,<br />

einer Breite von 4,40 Metern <strong>und</strong><br />

einem Tiefgang von 1,35 Metern ist <strong>die</strong><br />

eisverstärkte „Polarfuchs“ damit selbst<br />

ein kl<strong>eines</strong> Forschungsschiff.<br />

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Eine weitere Rettungsboot-Innovation<br />

lief 1985 nach erheblichen Forschungsarbeiten<br />

vom Stapel: <strong>die</strong> ersten Freifall-<br />

Rettungsboote. Diese waren für den Einsatz<br />

auf Containerschiffen vorgesehen<br />

<strong>und</strong> hatten zuvor spektakuläre Freifallversuche<br />

von einem 15 Meter hohen<br />

Turm in <strong>die</strong> Weser erfolgreich absolviert.<br />

Zeitgleich mit dem Eintritt von Friedel<br />

Faßmers Sohn Hans in <strong>die</strong> Werft als<br />

<strong>Schiff</strong>bauingenieur gelang dem Betrieb<br />

noch im Jahr 1985 der Einstieg in den<br />

Bau größerer <strong>und</strong> schnellerer Behördenfahrzeuge:<br />

Für <strong>die</strong> Bremer Wasserschutzpolizei<br />

entstand zur Ablieferung im Jahr<br />

1987 mit der „Bremen 3“ ein neues, r<strong>und</strong><br />

30 Meter langes Küstenboot mit einer<br />

Geschwindigkeit von maximal 26 Knoten.<br />

Dieser Auftrag sollte <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage<br />

für <strong>die</strong> in den folgenden Jahren abzuliefernden<br />

Zollkreuzer, weiteren Polizeibooten<br />

<strong>und</strong> Seenotrettungsbooten für<br />

<strong>die</strong> Deutsche Gesellschaft zur Rettung<br />

<strong>Schiff</strong>brüchiger (DGzRS) bilden. �<br />

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<strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8 23


SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

Fassmer <strong>Schiff</strong>sservice GmbH & Co. KG in Rechlin<br />

Markos sp.z.o.o. im polnischen Globino<br />

Fassmer-Marland Ltd in Zhongshan/China<br />

Ontop Werksbüro<br />

KAMBACH GmbH<br />

Heidschnuckenweg 6<br />

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24 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

1990 trat Holger Faßmer,<br />

Sohn von Heinz Faßmer, als<br />

Maschinenbauingenieur <strong>und</strong><br />

Diplom-Kaufmann in <strong>die</strong> Firma<br />

ein. Er konzentrierte sich<br />

neben seinen Aufgaben in der<br />

kaufmännischen Verwaltung<br />

vor allem auf den Bereich der<br />

Faserverb<strong>und</strong>-Komponenten<br />

<strong>und</strong> baute <strong>die</strong>sen Bereich<br />

kontinuierlich aus. Seit 1992<br />

ist auch Harald Faßmer, Sohn<br />

von Heinz Faßmer, im Unternehmen<br />

<strong>und</strong> seitdem für <strong>die</strong><br />

Produktbereiche <strong>Schiff</strong>bau<br />

<strong>und</strong> Rettungsbootsbau <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> konstruktiven Bereiche<br />

des Unternehmens verantwortlich.<br />

Holger <strong>und</strong> Harald<br />

Faßmer leiten den Familienbetrieb<br />

sehr erfolgreich bis<br />

heute – nunmehr in der fünften<br />

Generation.<br />

Unternehmensausbau<br />

In den kommenden Jahren<br />

wurde der Ausbau des<br />

Unternehmens – auch international<br />

- kontinuierlich<br />

vorangetrieben. 1996 wurde<br />

<strong>die</strong> Fassmer <strong>Schiff</strong>sservice<br />

GmbH & Co. KG in Rechlin<br />

gegründet. Als Zulieferer für<br />

<strong>die</strong> <strong>Schiff</strong>bauindustrie werden<br />

hier im wesentlichen<br />

Ausrüstungskomponenten wie<br />

z. B. Fallreepanlagen, Landgänge,<br />

Davit- <strong>und</strong> Freifall-<br />

Anlagen aus Aluminium<br />

bzw. Stahl hergestellt.<br />

Die Firma Markos sp.z.o.o.<br />

ist ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

von Fassmer <strong>und</strong><br />

zwei polnischen Partnern.<br />

In modernen Produktionshallen<br />

werden Faserverb<strong>und</strong>komponenten<br />

für Rettungsbootsbau,<br />

Windkraft sowie<br />

Komponenten für Segel- <strong>und</strong><br />

Motoryachten gefertigt.<br />

Auch in China existiert eine<br />

Niederlassung, <strong>die</strong> Fassmer-<br />

Marland Ltd in Zhongshan<br />

City, Guangdong. Hier werden<br />

Rettungsboote, Fallreepanlagen,<br />

Aussetzvorrichtungen,<br />

Wir gratulieren der Fassmer-Werft<br />

zum 160-jährigen Firmenjubiläum!<br />

ONTOP Abgastechnik GmbH<br />

Landgänge sowie Spinner-<br />

<strong>und</strong> Gondelverkleidungen für<br />

den asiatischen Markt produziert.<br />

Expertise im Spezial- <strong>und</strong><br />

Rettungsbootbau<br />

Die neuere Werftgeschichte<br />

bleibt geprägt durch den Bau<br />

von Rettungseinrichtungen<br />

<strong>und</strong> schnellen <strong>und</strong> innovativen<br />

Spezialschiffen mit einer<br />

Länge von bis zu 100 m.<br />

Dafür stehen am Hauptsitz in<br />

Berne modernste Fertigungseinrichtungen,<br />

klimatisierte<br />

Fertigungshallen mit einer<br />

Gesamtfl äche von 18 800 m²,<br />

eine Ausrüstungs- <strong>und</strong> Verladungspier<br />

von 250 m Länge<br />

sowie ein <strong>Schiff</strong>shebewerk<br />

mit einer Gesamtkapazität<br />

von 1800 t zur Verfügung.<br />

Bereits seit Mitte der 1980er<br />

Jahre hat Fassmer kontinuierlich<br />

Aufträge der Deutsche<br />

Gesellschaft zur Rettung<br />

<strong>Schiff</strong>brüchiger (DGzRS) zur<br />

Erneuerung <strong>und</strong> zum Ausbau<br />

ihrer Flotte erhalten.<br />

Dazu zählte neben verschiedenen<br />

Serien kleinerer <strong>und</strong><br />

z.T. selbstaufrichtenden Seenotrettungsboote<br />

auch das<br />

Flaggschiff der DGzRS, der<br />

2003 gebaute 46 m-Seenotrettungskreuzer<br />

„Hermann<br />

Marwede“.<br />

Im internationalen Marine-<br />

<strong>Schiff</strong>bau konnte sich <strong>die</strong><br />

Werft mit der Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Herstellung diverser Patrolboote<br />

qualifi zieren. Ein<br />

aktueller Auftrag sieht <strong>die</strong> Fertigung<br />

von insgesamt 16 „Special<br />

Forces“ für <strong>die</strong> von TKMS<br />

<strong>und</strong> Lürssen bis 2018 zu bauenden<br />

Fregatten F125 vor.<br />

Gebaut werden auch Behördenschiffe<br />

(Peilschiffe,<br />

Tonnenleger, Mehrzweckarbeitsschiffe,Fischereiforschungsschiffe,Küstenboote,<br />

etc.) für <strong>die</strong> Wasser- <strong>und</strong><br />

<strong>Schiff</strong>fahrtsämter, Polizei <strong>und</strong><br />

Zoll.<br />

Seit über 40 Jahren Spezialist<br />

für Edelstahlabgassysteme<br />

in Elementbauweise.<br />

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Die neuen großräumigen Tenderboote für Kreuzfahrtschiffe<br />

bieten Platz für bis zu 300 Personen<br />

Als Spezialist in der Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Herstellung<br />

von Rettungsbooten reicht<br />

<strong>die</strong> Angebotspalette des Unternehmens<br />

von kleinen<br />

Bereitschaftsbooten, teilgeschlossenen<br />

Rettungsbooten<br />

über Freifallboote bis hin<br />

zu Tenderbooten für Kreuzfahrtschiffe.<br />

Eine interessante<br />

Entwicklung konnte Fassmer<br />

dabei 2008 vorstellen. Mit<br />

seinen XXL-Rettungsbooten<br />

vom Typ SEL 12,5 <strong>und</strong> SEL-T<br />

15,5 bietet das Unternehmen<br />

www.stey-motors.com<br />

Tenderboote mit hohen Kapazitäten<br />

für bis zu 300 Personen<br />

für Kreuzfahrtschiffe<br />

an, <strong>die</strong> einen besonders<br />

schnellen Einstieg gewährleisten.<br />

Ein neuartiges Ausbildungsschiff,<br />

<strong>die</strong> „Hanseatic Explorer“,<br />

wurde für Harren<br />

& Partner 2006 gebaut. Die<br />

48 m-Explorer-Yacht wird<br />

für <strong>die</strong> professionelle Ausbildung<br />

von Seeleuten genutzt<br />

<strong>und</strong> bietet gleichzeitig Platz<br />

für bis zu zwölf Passagiere.<br />

www.alamarin-jet.com<br />

Flaggschiff der DGzRS: der 2003 bei Fassmer gebaute<br />

46 m-Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“<br />

Auch im Fährschiffbau konnte<br />

<strong>die</strong> Werft sich erfolgreich positionieren.<br />

Ende 2007 lieferte<br />

sie <strong>die</strong> 76 m lange RoPax-Fähre<br />

„Aline Sitoe Diatta“ mit einer<br />

Passagierkapazität von 504 Personen<br />

ab.<br />

Ein bedeutendes aktuelles Projekt<br />

ist der Bau zweier hochtechnisierter<br />

Seismik-Messfahrzeuge<br />

zur Untersuchung des Meeresbodens.<br />

Bereits Mitte März<br />

konnte <strong>die</strong> 65,65 m lange <strong>und</strong><br />

14 m breite „Fugro Searcher“<br />

an Fugro Survey Ltd., Aberdeen,<br />

abgeliefert werden. Das Schwesterschiff<br />

„Fugro Galaxy“ soll<br />

im Februar nächsten Jahres in<br />

Dienst gestellt werden.<br />

Darüber hinaus konnte <strong>die</strong><br />

Fassmer-Werft auch interessante<br />

Aufträge wie den Bau des<br />

neuen Greenpeace-Flaggschiffs<br />

„Rainbow Warrior III“ akquirieren.<br />

Der 58 m lange Neubau,<br />

der sich durch seine hohen<br />

Umweltschutzstandards<br />

auszeichnen wird, soll im<br />

Oktober 2011 zur Ablieferung<br />

kommen.<br />

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Booth 001


SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

Vielseitigkeit als<br />

Erfolgsrezept<br />

INTERVIEW Die Fr. Fassmer GmbH & Co. KG hat ihr Angebotsspektrum<br />

in der Vergangenheit immer wieder erweitert <strong>und</strong><br />

verändert. Anlässlich des 160-jährigen Jubiläums des Unternehmens<br />

gibt Geschäftsführer Harald Faßmer einen Überblick<br />

über <strong>die</strong> Unternehmenshistorie, <strong>die</strong> aktuelle Situation <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Zukunft des Traditionsunternehmens.<br />

In den vergangenen Jahren konnte das traditionsreiche<br />

Unternehmen Fassmer sein<br />

Portfolio kontinuierlich ausbauen. Aktuell<br />

weisen u.a. der Auftrag für ein neues Fischereiforschungsschiff<br />

als Ersatz für <strong>die</strong><br />

„Clupea“ sowie der Auftrag zur Ausrüstung<br />

der deutschen Fregatten F125 mit 16 Speed-<br />

26 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

booten auf ein gut gefülltes Orderbuch hin.<br />

Hat Ihr Unternehmen <strong>die</strong> vergangenen<br />

wirtschaftlich schwierigen Jahre besser gemeistert<br />

als andere Werften?<br />

Unser Unternehmen Fassmer ist in verschiedenen<br />

Produktbereichen tätig, zum<br />

Teil auch in nicht maritimen Bereichen.<br />

Diese Vielseitigkeit hat sich schon in vielen<br />

Krisen als vorteilhaft erwiesen. Diversifi kation<br />

<strong>und</strong> Flexibilität sind für Fassmer seit<br />

Jahrzehnten <strong>und</strong> insbesondere auch in Krisenzeiten<br />

ein wichtiger Faktor.<br />

Aber auch mit dem Teil unseres Unternehmens,<br />

das als Werft bezeichnet werden<br />

kann, ist es uns bislang gelungen, <strong>die</strong> aktuelle<br />

<strong>Schiff</strong>bau-Krise zu umschiffen. So<br />

konnten wir in den vergangenen Jahren<br />

<strong>und</strong> Monaten eine Vielzahl interessanter<br />

Neubauten akquirieren. Hierbei handelt<br />

es sich ausschließlich um Spezialschiffe<br />

ganz unterschiedlicher Art. Vom Seenotkreuzer<br />

über <strong>die</strong> Rainbow Warrior III, Forschungsschiffen<br />

bis hin zu Offshore Patrol<br />

Booten.<br />

Wo sehen Sie bezogen auf Ihre unternehmerische<br />

Strategien <strong>und</strong> Produktionsabläufe<br />

gravierende Unterschiede zu Ihren Mitbewerbern,<br />

insbesondere im internationalen<br />

Wettbewerb?<br />

Hier sind meiner Ansicht nach vier Punkte<br />

zu nennen:<br />

Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern in<br />

unserem Größensegment, haben wir unsere<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Konstruktionskapazitäten<br />

weiter ausgebaut <strong>und</strong> beschäftigen<br />

heute ca. 80 Mitarbeiter in <strong>die</strong>sem Bereich.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise können wir auf <strong>die</strong> Anforderungen<br />

unserer K<strong>und</strong>en sehr fl exibel <strong>und</strong><br />

zeitnah reagieren. Das dabei generierte<br />

Know How steht uns jederzeit zur Verfügung,<br />

ohne auf externe Konstruktionsbüros<br />

angewiesen zu sein.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist für uns <strong>die</strong> Erschließung<br />

neuer wachstumsstarker Marktsegmente<br />

auch außerhalb des maritimen<br />

Sektors, wie z.B. der Windkraft.<br />

Fassmer ist ein eigentümergeführtes Unternehmen,<br />

<strong>und</strong> das bereits in der fünften<br />

Generation. Unsere unternehmerischen<br />

Strategien <strong>die</strong>nen der langfristigen Unternehmenssicherung<br />

<strong>und</strong> nicht dem kurzfristigen<br />

Profi t <strong>und</strong> hohen Dividendenausschüttungen.<br />

Das wissen sowohl unsere<br />

K<strong>und</strong>en als auch unsere eigenen Mitarbeiter<br />

zu schätzen.<br />

Nicht zuletzt aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong>e verfügen<br />

wir über moderne Konstruktions- <strong>und</strong><br />

Fertigungseinrichtungen; ein Resultat kontinuierlicher<br />

Investitionen ins Unternehmen,<br />

was auch hier an <strong>die</strong>sem Standort in<br />

Berne leicht erkennbar ist.


Wie hoch liegt der Exportanteil Ihrer<br />

<strong>Schiff</strong>e. Wie hat sich <strong>die</strong>ser Anteil in den<br />

vergangenen Jahren verändert?<br />

Der Exportanteil im Produktbereich <strong>Schiff</strong>bau<br />

ist sehr stark projektabhängig. Dennoch<br />

haben wir <strong>die</strong>sen in den vergangenen<br />

20 Jahren kontinuierlich gesteigert, von 10<br />

bis 20 Prozent zu Beginn der 1990iger Jahre<br />

bis auf aktuell ca. 60 Prozent.<br />

Sie leiten mit Ihrem Bruder in der fünften<br />

Generation das Familienunternehmen,<br />

welches über <strong>die</strong> Jahrzehnte Höhen<br />

<strong>und</strong> Tiefen gemeistert hat. Wie haben sich<br />

in den vergangenen Jahren Ihrer Ansicht<br />

nach <strong>die</strong> Marktbedingungen insbesondere<br />

in Hinblick auf technologische Errungenschaften<br />

für den <strong>Schiff</strong>bau in Deutschland<br />

verändert?<br />

Die Marktbedingungen haben sich sowohl<br />

im Handelsschiffbau als auch im<br />

Spezialschiffbau verschlechtert. Selbst bei<br />

kleineren Spezialschiffen unter 100 m Länge<br />

stehen wir einem globalen Wettbewerb<br />

gegenüber. Der Wettbewerbsvorteil resultierend<br />

aus technologischen Errungenschaften<br />

<strong>und</strong> maßgeschneiderten Spezialentwürfen<br />

verfällt dabei immer schneller.<br />

Haben Sie ein „Erfolgsrezept“ hier gegen zu<br />

steuern, so dass es gelingt sich in einem derartigen<br />

Marktumfeld dennoch erfolgreich<br />

zu behaupten?<br />

Innovation, Service <strong>und</strong> maßgeschneiderte<br />

Lösungen sind hier unsere Leitbilder. Damit<br />

erreichen wir ein hohes Qualitätsniveau<br />

<strong>und</strong> bieten dem K<strong>und</strong>en einen Mehrwert,<br />

wodurch entscheidende Vorteile im<br />

Wettbewerb erarbeitet werden können.<br />

Können Sie <strong>die</strong>se drei Aspekte etwas näher<br />

erläutern?<br />

Bei Spezialschiffen sind <strong>die</strong> zum Teil sehr<br />

komplexen Betriebsanforderungen nur<br />

mit maßgeschneiderten Lösungen umsetzbar.<br />

Bei <strong>die</strong>ser Entwurfsarbeit können wir<br />

uns nur mit innovativen Ideen gegenüber<br />

unserem Wettbewerb hervorheben. Dabei<br />

versuchen wir zum Beispiel <strong>die</strong> Anschaffungs-<br />

<strong>und</strong> Betriebskosten zu minimieren,<br />

oder <strong>die</strong> Umweltverträglichkeit zu optimieren.<br />

Und genauso wichtig, wie ein hervorragendes<br />

Produkt, ist auch <strong>die</strong> Zuverlässigkeit<br />

im After Sales Service.<br />

Wie schätzen Sie <strong>die</strong> aktuellen wirtschaftspolitischen<br />

Rahmenbedingungen für den<br />

(Spezial-)<strong>Schiff</strong>bau sowohl in Deutschland<br />

als auch in Europa ein?<br />

Die <strong>Schiff</strong>bauindustrie leidet seit knapp<br />

zwei Jahren extrem unter den Auswirkungen<br />

der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise. Das gilt<br />

insbesondere für eine Vielzahl deutscher<br />

Werften. Bezüglich verbesserter wirtschaftspolitischer<br />

Rahmenbedingungen wurden<br />

gemeinsam mit dem Verband für <strong>Schiff</strong>bau<br />

<strong>und</strong> Meerestechnik diverse Vorschläge ausgearbeitet.<br />

Diese Handlungsempfehlungen<br />

aus den Bereichen Finanzierung, Nachfragestimulierung<br />

sowie Innovation <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

sollten so schnell wie möglich<br />

umgesetzt werden! Das gilt gleichermaßen<br />

auch für <strong>die</strong> kleineren Spezialschiffe, <strong>die</strong><br />

für uns von besonderem Interesse sind.<br />

Die vier Geschäftsfelder der Fassmer Werft<br />

umfassen den Spezialschiffbau, den Rettungsbootsbau,<br />

den Anlagenbau sowie <strong>die</strong><br />

Faserverb<strong>und</strong>technik. Können Sie sich zukünftig<br />

einen weiteren Kernbereich für das<br />

Unternehmen vorstellen?<br />

Tatsächlich haben wir bereits dem Thema<br />

Windkraft im On- <strong>und</strong> Offshorebereich<br />

einen eigenen Produktbereich gewidmet.<br />

In Kürze werden wir das Unternehmen<br />

Fassmer auf einer neuen Homepage präsentieren,<br />

deren Aufbau auch <strong>die</strong>sem fünften<br />

<strong>und</strong> jüngsten Geschäftsfeld Rechnung<br />

tragen wird.<br />

Welche Bedeutung messen Sie <strong>die</strong>sem aktuell<br />

stark wachsenden Markt Offshore-Windenergie<br />

für den Spezialschiffbau zu? Auf<br />

welche Weise bzw. mit welchen Produkten<br />

genau will Ihr Unternehmen an <strong>die</strong>sem<br />

Markt partizipieren?<br />

Der wachsende Offshore-Windenergie Bereich<br />

hat für uns eine große Bedeutung.<br />

Mit den Spinner- <strong>und</strong> Gondelverkleidungen,<br />

Helikopterplattformen, dem von<br />

uns entwickelten Windlift als modernes<br />

<strong>und</strong> sicheres Zugangssystem sowie den<br />

Notkabinen sind wir in <strong>die</strong>sem Marktsegment<br />

bereits gut vertreten.<br />

Darüber hinaus sind von uns Service <strong>und</strong><br />

Versorgungsschiffe von Interesse. Je nach<br />

Größe <strong>und</strong> Lage der Windparks ist hier<br />

ein großer Bedarf unterschiedlicher Spezialschiffe<br />

zu erwarten. Entsprechende Entwürfe<br />

wurden bereits ausgearbeitet <strong>und</strong><br />

werden zur Zeit mit potenziellen K<strong>und</strong>en<br />

diskutiert.<br />

Wie wichtig sind Investitionen im Bereich<br />

Forschung & Entwicklung <strong>und</strong> welche Projekte<br />

werden in Ihrem Unternehmen auf<br />

<strong>die</strong>sem Gebiet aktuell initiiert <strong>und</strong> durchgeführt?<br />

Investitionen im Bereich der Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung sind für uns ebenso wichtig<br />

wie <strong>die</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung unserer<br />

Mitarbeiter. Das Investitionsvolumen in<br />

<strong>die</strong>sem Bereich liegt jährlich bei ca. zwei<br />

bis drei Millionen Euro. Aktuell beschäftigen<br />

wir uns mit der Entwicklung neuer Produkte<br />

im Bereich der Offshore-Windkraft.<br />

Im Produktbereich Rettungsbootsbau haben<br />

wir erst kürzlich neue Rettungsboote<br />

für bis zu 300 Personen entwickelt. Für<br />

Megayachten entwickeln wir SOLAS zugelassene<br />

Tender Boote. Im Spezialschiffbau<br />

arbeiten wir an der Weiterentwicklung �<br />

Fassmer Werft – seit<br />

160 Jahren mit höchster<br />

Qualität auf Kurs<br />

Wir vom Germanischen Lloyd gratulieren der<br />

Fassmer Werft zu <strong>die</strong>ser beachtlichen Leistung<br />

<strong>und</strong> freuen uns auf <strong>die</strong> weiterhin erfolgreiche<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />

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SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

unserer Offshore Patrol Boote, um hier nur<br />

einige Beispiele zu nennen.<br />

Welchen Stellenwert nimmt in Ihrem Unternehmen<br />

<strong>die</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von<br />

Mitarbeitern ein?<br />

Die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung unserer Mitarbeiter<br />

ist für uns von existenzieller Bedeutung.<br />

So beschäftigen wir zum Beispiel<br />

durchschnittlich 50 Auszubildende, fünf<br />

davon im dualen Ausbildungsbereich. Bei<br />

einer Ausbildungsquote von 15 Prozent<br />

liegen wir damit weit über dem Durchschnitt.<br />

Das Unternehmen Fassmer beschäftigt<br />

weltweit mehr als 900 Mitarbeiter, r<strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Hälfte davon in Deutschland <strong>und</strong> unterhält<br />

Produktionsstätten in Berne, in Rechlin<br />

sowie in Polen <strong>und</strong> China. Wie wichtig ist<br />

der Standort Deutschland für <strong>die</strong> Fassmer<br />

Werft?<br />

Der Standort Deutschland hat für uns natürlich<br />

eine besondere Bedeutung. Wir leben<br />

hier, das Unternehmen hat hier seinen<br />

Ursprung <strong>und</strong> seinen Hauptsitz <strong>und</strong> daran<br />

wird sich, zumindest in <strong>die</strong>ser Generation,<br />

auch nichts ändern. Da eine weitere Expansion<br />

am Standort Berne aufgr<strong>und</strong> der örtlichen<br />

Gegebenheiten gegenwärtig leider<br />

Wir gratulieren der Fassmer-Werft<br />

zu Ihrem 160. Firmenjubiläum!<br />

Uwe Kloska GmbH<br />

Technischer Ausrüster<br />

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28 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

nicht möglich ist, können wir das nur an<br />

unseren anderen Standorten, was bereits<br />

auch geschehen ist.<br />

Sind weitere Standorte in Planung?<br />

Es gibt Überlegungen für einen weiteren<br />

Produktionsstandort außerhalb Europas.<br />

Weitere Einzelheiten dazu kann ich zu <strong>die</strong>sem<br />

Zeitpunkt nicht geben.<br />

Wie stellt sich das Unternehmen auf <strong>die</strong><br />

immer strenger werdenden Umweltvorschriften<br />

<strong>und</strong> Emissionsgrenzwerte ein <strong>und</strong><br />

sehen Sie darin einen möglichen Wettbewerbsvorteil?<br />

Der Umweltaspekt muss auf zwei Aspekte<br />

bezogen werden: umweltgerechte Fertigung<br />

an allen unseren Produktionsstätten<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Entwicklung umweltgerechter<br />

Produkte bzw. bei <strong>Schiff</strong>en auch <strong>die</strong> Nachrüstung<br />

mit Systemen, <strong>die</strong> einen den Umweltvorschriften<br />

entsprechenden <strong>Schiff</strong>sbetrieb<br />

ermöglichen.<br />

Wir verfügen an allen Standorten über<br />

modernste Produktionsstätten <strong>und</strong> erfüllen<br />

<strong>die</strong> aktuellen Umweltvorschriften <strong>und</strong><br />

Emissionsgrenzwerte bzw. liegen zum Teil<br />

deutlich drunter. Diese Tatsache wird leider<br />

nur selten bei der Auswertung unterschiedlicher<br />

Angebote berücksichtigt bzw.<br />

zu schwach gewertet. Dennoch sehen wir<br />

darin einen Wettbewerbsvorteil.<br />

Bezüglich des Baus umweltoptimierter<br />

<strong>Schiff</strong>e verfügen wir nicht nur über <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, umweltgerechte Technologien<br />

einzubinden, sondern mit dem Bau<br />

des <strong>Schiff</strong>es „Rainbow Warrior III“ für <strong>die</strong><br />

Umweltorganisation Greenpeace International<br />

konnten <strong>und</strong> können wir auch umfangreiche<br />

Erfahrungen sammeln. Gerade<br />

<strong>die</strong>ser Auftraggeber stellt natürlich Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> Umweltverträglichkeit, <strong>die</strong><br />

weit über <strong>die</strong> aktuell gültigen Vorschriften<br />

hinaus gehen.<br />

Wo werden <strong>die</strong> unternehmerischen Schwerpunkte<br />

der Fassmer Werft in den kommenden<br />

Jahren liegen?<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich werden wir bemüht sein,<br />

unsere fünf Produktbereiche <strong>Schiff</strong>bau, Rettungsbootsbau,<br />

Anlagenbau, Faserverb<strong>und</strong>technik<br />

<strong>und</strong> Windkraft kontinuierlich weiterzuentwickeln.<br />

Im Spezialschiffbau werden<br />

wir auf kleine Nischenmärkte setzen, das<br />

sind im Wesentlichen technologisch hoch<br />

anspruchsvolle Spezialschiffe, <strong>die</strong> aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Komplexität <strong>und</strong> Größe kaum ein Anderer<br />

bauen will bzw. bauen kann.<br />

Wir bedanken uns für das Gespräch.<br />

Marine Feuerlöschanlagen<br />

<strong>Schiff</strong>e bergen viele Brandgefahren.<br />

Minimax bietet für jedes Risiko Lösungen aus einer Hand:<br />

Gas-, Pulver-, Schaumlösch-, Sprinkler- <strong>und</strong> Hochdruckwassernebelanlagen<br />

nach den Richtlinien von SOLAS<br />

<strong>und</strong> den maßgebenden Klassifikationsgesellschaften.<br />

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Die „Fugro Searcher“ ist für den<br />

weltweiten Einsatz ausgerüstet<br />

Innovatives Forschungsschiff<br />

für den Offshore-Einsatz<br />

„FUGRO SEARCHER“ Mit dem Design <strong>und</strong> dem Bau <strong>eines</strong> neu entwickelten Spezialschifftyps<br />

für <strong>die</strong> niederländische Fugro Gruppe unterstreicht Fassmer seine Ambitionen in der Fertigung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung im Bereich des Sonderschiffbaus. Die „Fugro Searcher“ ist als erstes der<br />

insgesamt zwei baugleichen Offshore-<strong>Schiff</strong>e bereits an den Auftraggeber abgeliefert worden.<br />

Das Schwesterschiff, <strong>die</strong> „Fugro Galaxy“, soll Anfang kommenden Jahres folgen.<br />

Das Unternehmen Fassmer hat im<br />

März <strong>die</strong>ses Jahres mit der „Fugro<br />

Searcher“ das erste von zwei baugleichen<br />

65 m-Spezialschiffen für geophysikalische<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Vermessungsarbeiten<br />

an den Auftraggeber, <strong>die</strong><br />

Fugro Gruppe, abgeliefert. Das unter der<br />

Wir gratulieren der Fassmer-Werft<br />

zum 160-jährigen Jubiläum<br />

Baunummer 3050 erstellte <strong>Schiff</strong>, das für<br />

den weltweiten Einsatz konzipiert ist, ist<br />

entsprechend dem vielfältigen anspruchsvollen<br />

Einsatzprofi l mit umfangreichen<br />

hochmodernen Peil- <strong>und</strong> Vermessungsausrüstungen<br />

ausgestattet. In enger Zusammenarbeit<br />

haben Fassmer <strong>und</strong> Fugro<br />

Die ScanDiesel GmbH ist der Exklusiv-Importeur in Deutschland<br />

für innovative <strong>und</strong> weltweit anerkannte Diesel motorentechnik von<br />

AGCO SISU POWER, SCANIA <strong>und</strong> MITSUBISHI.<br />

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dabei alle Aspekte der gesamten Forschungsschiffskonstruktion<br />

in Bezug<br />

auf das Aufgabenprofi l optimiert. Dabei<br />

wurden <strong>die</strong> neuesten Ausrüstungen <strong>und</strong><br />

Systeme ausgewählt, so dass <strong>die</strong> „Fugro<br />

Searcher“ <strong>eines</strong> der modernsten <strong>Schiff</strong>e<br />

seiner Art ist. �<br />

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<strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8 29


SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

Brücke der „Fugro Searcher“<br />

160 Jahre<br />

Fa. Fassmer<br />

Wir gratulieren!<br />

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Fr. Fassmer<br />

übermitteln wir Ihnen unsere<br />

herzlichen Glückwünsche <strong>und</strong><br />

wünschen für <strong>die</strong> Zukunft weiterhin Erfolg.<br />

Geschäftsleitung <strong>und</strong> Mitarbeiter der<br />

Wilhelm Sander Handel GmbH<br />

30 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

Plantage 14/17 • 28215 Bremen<br />

Telefon: (0421) 3 50 11-0<br />

Fax: (0421) 3 50 11-433<br />

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E-mail: info@sander-handel.de<br />

Die „Fugro Searcher“ sowie das<br />

Schwesterschiff werden in der<br />

Offshore-Öl- <strong>und</strong> Gasindustrie<br />

sowie dem Offshoresektor der<br />

erneuerbaren Energien eingesetzt.<br />

Die <strong>Schiff</strong>e sind in der<br />

Lage, <strong>die</strong> gesamte Palette an<br />

Standort- <strong>und</strong> Routenvermessungsaufgaben<br />

durchzuführen.<br />

Dabei können <strong>die</strong> Daten mit<br />

entsprechend hoher Aufl ösung<br />

generiert werden, <strong>die</strong> für sichere<br />

<strong>und</strong> effektive Planungs-,<br />

Entwurfs-, Konstruktions- <strong>und</strong><br />

Engineering-Tätigkeiten unter<br />

Einbeziehung des Meeresbodens<br />

<strong>und</strong> Installation von<br />

Pipelines, Plattformen, Windgeneratoren,Unterwasserkonstruktionen<br />

usw. erforderlich<br />

sind.<br />

Konstruktion<br />

Die „Fugro Searcher“ hat bei einer<br />

Gesamtlänge von 65,65 m,<br />

einer Breite von 14,00 m einen<br />

Konstruktionstiefgang<br />

von 4,20 m. Der vom Germanischen<br />

Lloyd mit dem Klassezeichen<br />

GL�100 A5 „Forschungsschiff“<br />

IW � MC AUT<br />

klassifi zierte Neubau weist eine<br />

Verdrängung von 1851 t auf.<br />

Der neu entwickelte <strong>Schiff</strong>srumpf<br />

ist so ausgelegt, dass<br />

Wassergeräusche gering gehalten<br />

werden, um so eine<br />

möglichst exakte Forschungsleistung<br />

erzielen zu können.<br />

Hierfür sind alle rotierenden<br />

Maschinenteile sowie druckbelastete<br />

Rohre elastisch gelagert.<br />

Die gesamte Rumpfkonstruktion<br />

wurde mithilfe numerischer<br />

Strömungsdynamik berechnet<br />

<strong>und</strong> in einem Schlepptank geprüft.<br />

Für <strong>die</strong> Bugform wurde<br />

ein spezielles Design gewählt,<br />

das das Auftreten von Luftblasen<br />

in der Bugwelle auf ein Minimum<br />

reduzieren soll. Dennoch<br />

auftretende Luftblasen<br />

werden von der Form des Vorschiffs<br />

an <strong>die</strong> Oberfl äche geleitet,<br />

so dass an einer unterhalb<br />

der Wasserlinie angebrachten<br />

Peilgondel ein kontinuierlicher<br />

Wasserstrom vorhanden ist.<br />

Auch der Geräuschpegel in den<br />

sich unterhalb der Wasserlinie<br />

befi ndlichen Bereichen wird<br />

dadurch reduziert. Der Innengeräuschpegel<br />

ist 5-10 dB niedriger<br />

als von der IMO gefordert.<br />

Die spezielle <strong>Schiff</strong>skonstruktion<br />

der „Fugro Searcher“ erlaubt<br />

parallel stattfi ndende analoge/digitale<br />

Vermessungs- <strong>und</strong><br />

AUV-Tätigkeiten, genauso wie<br />

geotechnische <strong>und</strong> ROVSV-<br />

Arbeiten.<br />

Antriebssystem <strong>und</strong><br />

Energieerzeugung<br />

Das <strong>Schiff</strong> ist mit einem <strong>die</strong>selelektrischen<br />

Antriebs system<br />

ausgestattet. Die sowohl für<br />

<strong>die</strong> zwei 1100 kW leistenden<br />

Antriebsmotoren als auch für<br />

<strong>die</strong> anderen an Bord befi ndlichen<br />

Verbraucher benötigte<br />

elektrische Energie wird durch<br />

drei Stromaggregate mit jeweils<br />

1138 kVA erzeugt. Jeder der beiden<br />

Antriebsmotoren arbeitet<br />

auf je einen ummantelten Ruderpropeller.<br />

Damit wird eine<br />

maximale Geschwindigkeit<br />

von 13,4 kn erreicht. Zur besseren<br />

Manövrierfähigkeit <strong>und</strong><br />

zum Schleppen seismischen<br />

Geräts wurde darüber hinaus<br />

ein 400 kW Bugstrahlruder mit<br />

besonders niedrigem Geräuschpegel<br />

installiert. Der Neubau<br />

kann 35 Tage lang ununterbrochen<br />

auf See eingesetzt werden,<br />

<strong>die</strong> Reichweite beträgt bei einer<br />

Fahrtgeschwindigkeit von<br />

10 kn r<strong>und</strong> 6000 nm. Für den<br />

kompletten Rumpf <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Decks aufbauten wurden Stähle<br />

der Güteklasse A verbaut.<br />

Der <strong>die</strong>selelektrische Antrieb,<br />

elastische Motoraufhängungen<br />

<strong>und</strong> Ruderpropeller sowie <strong>die</strong><br />

speziell entwickelte Form des<br />

Rumpfes ermöglichen ein besonders<br />

genaues Arbeiten des<br />

Positionierungssystems <strong>und</strong> der<br />

Navigationssteuerung <strong>und</strong> sollen<br />

gleichzeitig einen akustisch<br />

ruhigen Betrieb bei Vermessungsarbeiten<br />

sicherstellen.<br />

Unterkünfte<br />

Der Unterkunftsbereich verfügt<br />

über Kojen für insgesamt<br />

42 Personen in Doppel- <strong>und</strong><br />

Einzelkabinen, <strong>die</strong> vollständig<br />

klimatisiert sind <strong>und</strong> jeweils<br />

über ein Bad mit Dusche <strong>und</strong><br />

eine TV-Anlage verfügen. Das<br />

soziale Leben an Bord fi ndet in<br />

der Messe mit Freizeitbereich,<br />

im Gemeinschaftsraum mit<br />

eingebauter Filmanlage <strong>und</strong> im<br />

Fitnessraum statt. Für <strong>die</strong> Untersuchungs-<br />

<strong>und</strong> Forschungsarbeiten<br />

stehen Räume zur<br />

Online-Navigation, Datenverarbeitung,<br />

ein Instrumenten-


aum, ein Büro sowie zwei<br />

Werkstätten zur Verfügung.<br />

Decksausrüstung<br />

Für <strong>die</strong> Unterbringung der Vermessungsausrüstung<br />

verfügt<br />

<strong>die</strong> „Fugro Searcher“ über ein<br />

Arbeitsdeck mit einer Freifl äche<br />

von 360 m² mit Glattdeck-Twistlockf<strong>und</strong>amenten.<br />

Winden <strong>und</strong><br />

Ausrüstungen für seismische<br />

Untersuchungen können somit<br />

schnell <strong>und</strong> unkompliziert an<br />

Deck angebracht werden. Insgesamt<br />

können 75 t Decklast untergebracht<br />

werden. Der Neubau<br />

ist mit einem 12 m-Knickarmkran<br />

für 3 t, einem Auslegerkran<br />

für eine Last von 7,5 t, zwei Teleskopauslegern<br />

mit 2,5 t <strong>und</strong><br />

einem Schwerlot-Aussetzer ausgerüstet.<br />

Versorgungsanschlüsse<br />

für Strom, Seismik, Hochdruckluft<br />

<strong>und</strong> Hydraulik stehen ebenfalls<br />

im Außenarbeitsbereich<br />

zur Verfügung. Die Hochdruckluft<br />

mit bis zu 200 bar wird von<br />

vier wassergekühlten Kompressoren<br />

erzeugt. Die K. Chr. Steen<br />

GmbH & Co., Elmshorn, lie-<br />

� TECHNISCHE DATEN<br />

Länge ü.a. 65,65 m<br />

Breite ü.a. 14,00 m<br />

Designtiefgang 4,20 m<br />

Verdrängung 1851 t<br />

Klassifi kation GL�100 A5<br />

Forschungsschiff IW�MC AUT<br />

Max. Geschwindigkeit 13,4 kn<br />

Dienstgeschwindigkeit 12,8 kn<br />

Mindestreichweite 6000 nm<br />

Maximalfahrzeit 35 Tage<br />

ferte für den Neubau <strong>die</strong> Windenausrüstung,<br />

bestehend aus<br />

Ankerwinde, Kettenstopper <strong>und</strong><br />

Verholspill.<br />

Spezialausrüstung<br />

Die speziellen Vermessungsgeräte<br />

des Forschungsschiffes<br />

160 Jahre Fassmer<br />

Wir gratulieren!<br />

Forschungsschiff „Fugro Searcher“<br />

Kraftstoff 253 t<br />

Trinkwasser 158 t<br />

Personal 42 Personen<br />

<strong>Schiff</strong>srumpf Stahl Grad A<br />

Aufbauten Stahl Grad A<br />

Stromaggregate 3 x 1138 kVA<br />

Antrieb 2 x 1100 kW<br />

Propeller 2 x Ruderpropeller<br />

SRP1010, 2100 mm<br />

Bugstrahlruder 400 kW<br />

bestehen aus einem Einstrahllot<br />

EA600, Fächerloten der<br />

Typen EM302 <strong>und</strong> EM3002,<br />

einem digitalen Zweifrequenz-<br />

Seitensicht-Sonar 4200 von<br />

Edgetech sowie einem Chirp-<br />

Subbottom–Profi ler. Darüber<br />

hinaus ist ein Hydroscience-<br />

SeeMUX-Digitalsystem, mit<br />

einer seismischen Quelle mit<br />

bis zu 970 cu in, <strong>die</strong> in einen<br />

3000 m langen, festen, digitalen<br />

Streamer feuert, sowie<br />

ein Unterwassernavigationssystem<br />

HiPAP 500 vorhanden.<br />

Die „Fugro Searcher“ ist für<br />

eine uneingeschränkte Plugand-Play-Verb<strong>und</strong>fähigkeit<br />

vollständig vernetzt <strong>und</strong> verfügt<br />

über Dual-DGPS-Präzisionsnavigationssysteme<br />

von<br />

Fugro. Die Vorrichtungen<br />

zur Arbeit mit Fächerlot, Einstrahllot<br />

<strong>und</strong> Bathymetrie<br />

sind an einer Gondel ungefähr<br />

5,5 m unterhalb des Kiels angebracht.<br />

Vor der termingerechten Ablieferung<br />

wurden umfangreiche<br />

Unterwasser- <strong>und</strong> Vermessungstests<br />

<strong>und</strong> -versuche durchgeführt,<br />

in denen <strong>die</strong> Funktionstüchtigkeit<br />

des <strong>Schiff</strong>es<br />

einschließlich des installierten<br />

schiffs- <strong>und</strong> messtechnischen<br />

Equipments erfolgreich <strong>und</strong><br />

ohne Einschränkung nachgewiesen<br />

werden konnte.<br />

<strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8 31


SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

Küstenboot für Wasserschutzpolizei<br />

im Einsatz<br />

„FEHMARN“ Mit dem Küstenboot hat <strong>die</strong> Fr. Fassmer GmbH & Co. KG, Berne/Motzen, <strong>die</strong><br />

vorerst letzte Einheit an <strong>die</strong> Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein übergeben. Damit endet<br />

ein Auftrag, den Fassmer 2006 nach einer EU-weiten Ausschreibung erhalten hatte.<br />

Im Oktober 2006 war <strong>die</strong> Fr. Fassmer<br />

GmbH & Co. KG, Berne/Motzen, mit<br />

der Konstruktion, Herstellung <strong>und</strong> Lieferung<br />

von insgesamt drei 27 m langen<br />

Küstenbooten sowie einem 34 m langen<br />

Küstenboot für <strong>die</strong> Wasserschutzpolizei<br />

Schleswig-Holstein beauftragt worden. Das<br />

letzte <strong>Schiff</strong> <strong>die</strong>ses Auftrages, <strong>die</strong> 27 m lange<br />

„Fehmarn“, wurde kürzlich in Heiligenhafen<br />

übergeben.<br />

Die moderne Antriebstechnik, <strong>die</strong> technische<br />

<strong>und</strong> elektronische Ausrüstung sowie<br />

<strong>die</strong> geräumigen Unterkunftsbereiche ermöglichen<br />

nach Angaben der Fr. Fassmer schnelle<br />

Einsätze, tägliche Patrouillenfahrten <strong>und</strong><br />

mehrtägige Einsätze. Der Heimathafen der<br />

am 26. Mai getauften „Fehmarn“ ist Kiel.<br />

Entwurf/Konstruktion<br />

Der Entwurf der „Fehmarn“ basiert auf<br />

ähnlichen Neubauten von Fassmer, <strong>die</strong> z.B.<br />

von der Wasserschutzpolizei Mecklenburg-<br />

Vorpommern erfolgreich eingesetzt werden.<br />

Insbesondere <strong>die</strong> für Spezialschiffe<br />

<strong>die</strong>ser Art entwickelte Formgebung hat bei<br />

<strong>die</strong>sem Neubau eigenen Angaben zufolge<br />

zu optimalen Seegangs- <strong>und</strong> Manövriereigenschaften<br />

geführt. Der <strong>Schiff</strong>swiderstand<br />

<strong>und</strong> damit auch <strong>die</strong> Schwellbildung wurden<br />

auf ein Minimum reduziert. Als Ergebnis<br />

wurde im Rahmen der Erprobungen<br />

eine maximale Geschwindigkeit von über<br />

24 Knoten erreicht.<br />

Das 27 m lange, 6,2 m breite <strong>und</strong> 1,6 m<br />

tiefgehende <strong>Schiff</strong> wurde komplett aus seewasserbeständigen<br />

Aluminiumlegierungen<br />

gemäß den Anforderungen des „High speed<br />

code“ gebaut. Die Aluminiumstruktur wurde<br />

mit Hilfe moderner Konstruktionsmethoden<br />

sowohl bezüglich der Festigkeit als auch des<br />

Gewichts optimiert. Der Neubau wurde unter<br />

Aufsicht <strong>und</strong> Abnahme des GL gefertigt<br />

<strong>und</strong> trägt das Klassezeichen GL � 100 A5 E<br />

OC 2 HSDE Patrol Boat (�) MC Aut. Die<br />

„Fehmarn“ führt ein 5,4 m langes Schlauchboot<br />

mit, das mit einem leistungsfähigen<br />

Hydraulikkran ausgesetzt werden kann.<br />

Unterkünfte<br />

Das Küstenboot bietet Unterkunftsmöglichkeiten<br />

für fünf Personen, <strong>die</strong> jedoch bei Bedarf<br />

auf sechs Personen aufgestockt werden<br />

können. Im Einrichtungsbereich stehen insgesamt<br />

drei Doppelkammern zur Verfügung;<br />

im Einrichtungsdeck befi nden sich eine Messe<br />

mit Abfertigungs- <strong>und</strong> Pantrybereich. Der<br />

Pantrybereich ist ausgestattet mit Herd, Backofen,<br />

Kühlschrank <strong>und</strong> Mikrowelle. Die sanitären<br />

Einrichtungen an Bord bestehen aus<br />

einem Nassraum mit WC, Waschbecken <strong>und</strong><br />

separater Dusche sowie einem weiteren WC.<br />

Antriebsanlage <strong>und</strong> Strom versorgung<br />

Als Hauptantrieb kommen zwei <strong>Schiff</strong>s<strong>die</strong>selmotoren<br />

der Firma MTU zum<br />

Einsatz, <strong>die</strong> jeweils über ein <strong>Schiff</strong>swen-<br />

IHR KOMPETENTER PARTNER FÜR MARITIME<br />

UND STATIONÄRE APPLIKATIONEN<br />

Bordaggregate | Dieselmotoren | Getriebe<br />

Abgasreinigungsanlagen<br />

32 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

deuntersetzungsgetriebe auf eine Festpropelleranlage<br />

arbeiten. Die beiden<br />

MTU-Motoren vom Typ 10 V 2000 M 72<br />

erbringen eine Leistung von je 900 kW<br />

bei 2250 1/min. Beide Motoren werden<br />

elektronisch gesteuert <strong>und</strong> überwacht <strong>und</strong><br />

sind seewassergekühlt. Die <strong>Schiff</strong>swende-<br />

<strong>und</strong> Untersetzungsgetriebe vom Typ<br />

ZF 3000 sind mit einer elektronisch geregelten<br />

Schleichfahrteinrichtung <strong>und</strong> elektrischer<br />

Getriebebetätigung ausgerüstet<br />

<strong>und</strong> ermöglichen ein dauerhaftes Fahren<br />

mit geringer Geschwindigkeit.<br />

Durch <strong>die</strong> beiden Antriebsstränge <strong>und</strong> deren<br />

unabhängige Versorgung ist für eine<br />

Red<strong>und</strong>anz des <strong>Schiff</strong>santriebes gesorgt.<br />

Das große Diesel-Generator-Aggregat <strong>die</strong>nt<br />

sowohl der Stromversorgung als auch dem<br />

Antrieb des Bugstrahlers.<br />

Zur Verbesserung der Manövriereigenschaften<br />

wurde im Vorschiff ein Bugstrahler<br />

mit einem Schub von 6 kN installiert.<br />

Für <strong>die</strong> Stromversorgung des elektrischen<br />

Bordnetzes ist <strong>die</strong> „Fehmarn“ mit zwei<br />

400/230V-Drehstrom-Dieselaggregaten mit<br />

einer Leistung von 70 bzw. 53 kW ausgerüstet.<br />

Ein Aggregat übernimmt <strong>die</strong> gesamte<br />

Stromversorgung gemäß E-Bilanz; das<br />

zweite fungiert als Stand-By-Aggregat.<br />

An <strong>die</strong> im Maschinenraum angeordnete<br />

Hauptschalttafel sind der 32A Landanschluss<br />

mit automatischer, drehfeldrichtiger<br />

Zuschaltung, <strong>die</strong> Unterverteilung auf<br />

<strong>Schiff</strong>s<strong>die</strong>seltechnik Kiel GmbH<br />

Kieler Straße 177<br />

24768 Rendsburg<br />

Telefon: 0 43 31 – 44 71-0<br />

Telefax: 0 43 31 – 44 71-199<br />

email: info@sdt-kiel.de<br />

www.sdt-kiel.de


Seitenriss des kürzlich abgelieferten Küstenbootes „Fehmarn“<br />

der Brücke sowie <strong>die</strong> größeren Verbraucher<br />

direkt angeschlossen.<br />

Das 24V Gleichstromnetz übernimmt <strong>die</strong><br />

Versorgung der funk- <strong>und</strong> nautischen Anlage<br />

sowie <strong>die</strong> Notstromversorgung der Automationsanlage<br />

<strong>und</strong> der Notbeleuchtung.<br />

Die Speisung erfolgt bei Landanschluss<br />

durch ein 400/24V Netzgerät <strong>und</strong> bei Bordbetrieb<br />

über <strong>die</strong> angehängten Lichtmaschinen<br />

an den Hauptmotoren, so dass auch<br />

bei Ausfall des 230/400 V-Bordnetzes eine<br />

Spannungsversorgung der betriebswichtigen<br />

<strong>und</strong> nautischen Anlagen sichergestellt<br />

ist. Das für <strong>die</strong> Maschinenautomation eingesetzte<br />

BlueVision-System der Firma MTU<br />

mit integrierter Motorfernsteuerung RCS-5<br />

<strong>und</strong> <strong>Schiff</strong>salarmanlage MCS-5 ist gemäß<br />

GL MC AUT ausgelegt <strong>und</strong> stellt in visualisierten<br />

Bildschirmseiten <strong>die</strong> aktuellen Daten<br />

des <strong>Schiff</strong>bereichs <strong>und</strong> <strong>die</strong> Störmeldungen<br />

in Klartext auf TFT-Monitoren im Maschinenraum<br />

<strong>und</strong> auf der Brücke sowie als Gruppenmeldungen<br />

im Wohnbereich dar.<br />

Brückeneinrichtung<br />

Auf der Brücke befi nden sich der Fahrstand,<br />

ein LSK-Arbeitsplatz sowie ein Arbeitsplatz<br />

für Navigation <strong>und</strong> Nachrichtentechnik.<br />

Unter Berücksichtigung der Bewegungsergonomie<br />

wurde eine Einrichtung mit hohem<br />

Aufenthaltskomfort geschaffen, <strong>die</strong><br />

ein schnelles <strong>und</strong> sicheres Bewegen <strong>und</strong><br />

Handeln der Mannschaft im Einsatzfall<br />

ermöglicht. Der Brückenfahrstand wurde<br />

nach den Prinzipien <strong>eines</strong> übersichtlich zu<br />

be<strong>die</strong>nenden Ein-Mann-Fahrstandes ausgelegt.<br />

Für <strong>die</strong> Navigation <strong>und</strong> Kommunikation<br />

ist das Küstenboot mit folgenden Einheiten<br />

ausgerüstet:<br />

� X-Band Radar sowie eine ECDIS der Fa.<br />

Kelvin Hughes vom Typ MANTA 2000,<br />

� UKW-Seefunkanlage gemäß GMDSS<br />

der Fa. S.P. Radio Sailor vom Typ RT-5022,<br />

� Fahrtmessanlage der Fa. Walker Marine,<br />

� Satellitentelefon der Fa. S.P. Radio Sailor<br />

vom Typ SC-4000,<br />

� Wechselsprechanlage der Fa. Zenitel,<br />

� Sprachaufzeichnung des Funkverkehrs<br />

der Seefunk- <strong>und</strong> Polizei-BOS-Anlagen der<br />

Fa. ATIS.<br />

Für <strong>die</strong> erweiterten polizeilichen Aufgaben<br />

im Katastrophenfall wurde für den umfassenden<br />

Kommunikationsbereich für Funk,<br />

Telefon <strong>und</strong> Fax eine Grenzwellenradiotelefon-<br />

<strong>und</strong> Fernschreibanlage der Fa. Rohde<br />

& Schwarz basierend auf den Typ PostMan<br />

II R&S DS 102 im hinteren Brückenbereich<br />

integriert.<br />

Diese Anlage ist kompatibel zu den Anlagen<br />

des Maritimen-Sicherheits-Zentrum<br />

(MSZ) <strong>und</strong> ermöglicht eine sichere <strong>und</strong><br />

ungestörte Kommunikation bei gestörten<br />

oder überlasteten Standardkommunikationsübertragungen<br />

(SAT, GSM usw.)<br />

im Katastrophenfall mit anderen im Verb<strong>und</strong><br />

zusammengeführten Einsatzkräften<br />

der B<strong>und</strong>espolizei <strong>und</strong> Zoll. Außerdem<br />

besteht <strong>die</strong> Möglichkeit, ein Computer<br />

LAN-Netzwerk zwischen <strong>die</strong>ser Anlage<br />

<strong>und</strong> den Landes-System-Konzept (LSK)-<br />

Arbeitsplätzen auf der Brücke <strong>und</strong> im Abfertigungsbereich<br />

des Aufenthaltsraumes<br />

herzustellen.<br />

We herewith congratulate Fassmer Shipyard<br />

with the delivery of the<br />

“Fugro Searcher“ and “Fehmarn“<br />

and we thank everyone involved<br />

for the pleasant cooperation.<br />

www.stigterstaal.nl<br />

<strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8 33

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