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Traditionell vielseitig und die Erfolgsgeschichte eines - Schiff & Hafen

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SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

<strong>Traditionell</strong> <strong>vielseitig</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>Erfolgsgeschichte</strong> <strong>eines</strong><br />

FASSMER Bereits in der fünften Generation ist das Familienunternehmen Fr. Fassmer GmbH & Co. KG<br />

hat sich das deutsche Traditionsunternehmen insbesondere in Bau <strong>und</strong> Entwicklung innovativer Spezial<br />

Vom kleinen Handwerksbetrieb<br />

hat sich<br />

<strong>die</strong> heutige Fassmer-<br />

Gruppe in den vergangenen<br />

160 Jahren zu einem modernen<br />

mittelständigen Unternehmen<br />

mit weltweit mehr<br />

als 900 Mitarbeitern (davon<br />

450 in Deutschland) entwickelt.<br />

Die Produktpalette<br />

ist dabei von ursprünglich<br />

Boots- <strong>und</strong> <strong>Schiff</strong>bau stark<br />

diversifi ziert worden <strong>und</strong><br />

umfasst heute neben schnellen<br />

Spezialschiffen, geschlossenen<br />

<strong>und</strong> teilgeschlossenen<br />

Rettungsbooten, Arbeitsschiffen,<br />

Fähren <strong>und</strong> Marineschiffen<br />

auch Produkte<br />

aus dem Anlagenbau sowie<br />

der Faserverb<strong>und</strong>technik für<br />

schiffbaufremde Industriezweige.<br />

Das bis heute noch<br />

stark maritim geprägte Unternehmen<br />

zeichnete sich dabei<br />

stets durch eine ausgeprägte<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeit<br />

aus. Von Fassmer<br />

gingen starke Impulse<br />

im Spezialschiff- <strong>und</strong> Rettungsbootbau<br />

an <strong>die</strong> Branche<br />

aus. Beim Einsatz neuartiger<br />

Werkstoffe wie Stahl, Leichtmetall<br />

<strong>und</strong> Kunststoffe über-<br />

nahm das stets fortschrittlich<br />

orientierte Unternehmen<br />

häufi g eine Vorreiterrolle <strong>und</strong><br />

bewies auch damit schon früh<br />

den Weitblick, der bis heute<br />

dazu beigetragen hat, den erfolgreichen<br />

Fortbestand der<br />

Firma zu sichern.<br />

Rückblick<br />

Gründung Im Jahr 1850 wurde<br />

das heutige Fassmer-Unternehmen<br />

von dem <strong>Schiff</strong>szimmerer<br />

Johann Faßmer in Bardenfl eth<br />

gegründet. Mit zwei weiteren<br />

Mitarbeitern wurden von dem<br />

kleinen Handwerksbetrieb<br />

zunächst Holzboote für den<br />

Wasserbau <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fischerei<br />

hergestellt. Mit dem Eintritt des<br />

Sohnes Carl Johann Friedrich<br />

in den Betrieb 1880 begann<br />

der Ausbau des Unternehmens.<br />

Weitere Schuppen für Werkzeuge,<br />

Materialien <strong>und</strong> für <strong>die</strong><br />

Fertigung wurden gebaut <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Angebotspalette durch den<br />

Bau von Sportbooten ergänzt.<br />

Die gute Auftragslage spiegelte<br />

sich im Wachstum des Unternehmens<br />

wider: Zu Beginn des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts waren bereits<br />

20 Angestellte bei der Werft beschäftigt.<br />

Wir wünschen der „Fugro Searcher“<br />

Wir wünschen<br />

allzeit gute Fahrt<br />

<strong>und</strong> gratulieren der Fassmer Werft<br />

allzeit guten Fang !<br />

20 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

zu Ihrem Jubiläum.<br />

www.moehring-hvac.com<br />

Henkel + Gerlach<br />

Elektrogroßhandel<br />

Wir gratulieren unserem langjährigen<br />

K<strong>und</strong>en zum 160-jährigen Jubiläum<br />

<strong>und</strong> freuen uns auf eine<br />

weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Henkel + Gerlach GmbH & Co KG<br />

Carl-Zeiss-Straße 32, 28816 Stuhr<br />

Telefon ++49 (0) 421 5691 0


zukunftsorientiert –<br />

Familienunternehmens<br />

mit dem Hauptsitz in Berne bei Bremen erfolgreich im <strong>Schiff</strong>bau tätig. In 160 Jahren Geschichte<br />

schiffe <strong>und</strong> Rettungsboote international einen exzellenten Ruf erarbeitet.<br />

<strong>Schiff</strong>bau <strong>und</strong> Meerestechnik<br />

L+P-Ingenieurtechnik GmbH<br />

Neidenburger Str. 15 · D-28207 Bremen<br />

Technische Beratung<br />

Planung & Konstruktion<br />

1920 übernahm Johannes Arnold<br />

Ludwig Faßmer <strong>die</strong> Leitung<br />

der Firma in der dritten<br />

Generation. Die kommenden<br />

beiden Jahrzehnte stellte <strong>die</strong><br />

Werft vor große Herausforderungen:<br />

Die galoppierende<br />

Infl ation verursachte erhebliche<br />

fi nanzielle Verluste <strong>und</strong><br />

ein verheerender Brand auf<br />

der Werft 1935 machte einen<br />

kompletten Wiederaufbau<br />

– aus Kostengründen zum<br />

Teil mit gebrauchten Maschinen<br />

– erforderlich.<br />

Jedoch schon 1940 konnte<br />

ein weiterer Bootsschuppen<br />

errichtet werden, womit <strong>die</strong><br />

Voraussetzungen für den<br />

Bau größerer Boote gegeben<br />

waren. Schon bald war Faßmer<br />

als Unterauftragnehmer<br />

in der Fertigung von Kuttern<br />

<strong>und</strong> Verkehrsbooten für das<br />

Aufrüstungsprogramm der<br />

Kriegsmarine tätig. Erstmals<br />

trat damals Stahl als Bauma-<br />

Der Hauptsitz am Standort<br />

Berne verfügt über modernste<br />

Fertigungseinrichtungen,<br />

klimatisierte Produktionshallen<br />

sowie eine Ausrüstungs-<br />

<strong>und</strong> Verladungspier<br />

Wir gratulieren der Fassmer-Werft<br />

zum 160-jährigen Jubiläum!<br />

Fertigungsunterlagen & Bauaufsicht<br />

Tel.: +49 (0) 421 - 4 68 69-0<br />

Fax: +49 (0) 421 - 4 68 69-49<br />

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L+P Naval Consult Lasse+Pache GmbH<br />

Neidenburger Str. 15 · D-28207 Bremen<br />

terial neben das bislang ausschließlich<br />

verwendete Holz.<br />

Bis zur Währungsreform im<br />

Juni 1948 hielt sich das Unternehmen<br />

mit dem Bau von<br />

einfachen Booten für <strong>die</strong> Bauern<br />

auf den Weserinseln sowie<br />

Schreinerarbeiten <strong>und</strong> Reparaturen<br />

über Wasser. Doch<br />

<strong>die</strong>se schwierige Zeit konnte<br />

mit einem innovativen Auftrag<br />

beendet werden: Noch<br />

1948 entstand das erste Boot<br />

aus Leichtmetall.<br />

1951 erhielt <strong>die</strong> Werft einen<br />

weiteren wichtigen Auftrag:<br />

Die Howaldtswerke in Kiel bestellten<br />

bei Faßmer Rettungsboote<br />

für <strong>die</strong> dort im Umbau<br />

zu Schulschiffen befi ndlichen<br />

Großsegler „Pamir“ <strong>und</strong> „Passat“.<br />

Zunehmend bestimmte<br />

der Bau von Rettungs- <strong>und</strong><br />

Arbeitsbooten in <strong>die</strong>ser Zeit<br />

das Fertigungsprogramm der<br />

Werft.<br />

Um <strong>die</strong> internationale Ausrichtung<br />

der Werft <strong>und</strong> <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

zu erleichtern,<br />

wurde Mitte der 1950er Jahre<br />

<strong>die</strong> Änderung des Werftnamens<br />

von Faßmer in Fassmer<br />

beschlossen. Insbesondere in<br />

<strong>die</strong> Niederlande pfl egte das �<br />

Tel.: +49 (0) 421 - 4 68 69-0<br />

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<strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8 21


SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

Die alte Bootswerft um 1940 Erprobung des ersten Kunststoff-Motorrettungsbootes<br />

Unternehmen enge Kontakte: Zahlreiche<br />

Rettungsboote aus Leichtmetall wurden<br />

an <strong>die</strong> holländische Werft „De Scheide“<br />

in Vlissingen geliefert, <strong>die</strong> im internationalen<br />

Passagierschiffbau tätig war.<br />

1958 erfolgte bei Fassmer als einer der<br />

ersten Bootsbaubetriebe in Europa der<br />

Einstieg in <strong>die</strong> Kunststoffverarbeitung.<br />

Der neue Werkstoff Glasfaserverstärktes<br />

Polyesterharz (GFK) erwies sich als<br />

äußerst belastbar, hatte eine lange Lebensdauer<br />

<strong>und</strong> war zudem weitgehend<br />

feuerfest, so dass <strong>die</strong> neuartigen Boote<br />

bald stark nachgefragt wurden. Das erste<br />

GFK-Boot wurde von der Wasser- <strong>und</strong><br />

<strong>Schiff</strong>fahrtsdirektion Hamburg geordert:<br />

ein 6,25 m langes <strong>und</strong> 2,15 m breites<br />

Lotsenversetzboot für den Einsatz in<br />

der Elbmündung. Der Bau bewährte<br />

sich, <strong>und</strong> der Auftrag wurde um insgesamt<br />

fünf Boote ergänzt. Weitere Bestellungen<br />

von GFK-Booten durch Werften<br />

<strong>und</strong> Reedereien folgten.<br />

Mit Gründung der B<strong>und</strong>eswehr konnte<br />

Fassmer auch wieder erfolgreich in das<br />

A MEMBER OF THE HEINEN AND HOPMAN GROUP<br />

Marinegeschäft einsteigen: 1957 lieferte<br />

<strong>die</strong> Werft acht Motorpinassen mit einer<br />

Länge von 9,20 Metern in konventioneller<br />

Bauweise aus Mahagoni ab.<br />

Werftverlagerung nach Berne/Motzen<br />

Der Erfolg mit den Kunststoffbooten<br />

sowie der damit verb<strong>und</strong>ene Bedarf<br />

an erweiterten Produktionsfl ächen<br />

führte noch 1959 zu der Entscheidung,<br />

den Betrieb direkt an <strong>die</strong> Weser zu verlagern.<br />

So wurde auf einem vier Hektar<br />

großen Gelände in Berne/Motzen ein<br />

neues Werftgelände erstellt, das auch<br />

den Bau größerer Wasserfahrzeuge ermöglichen<br />

sollte. Bereits 1961 konnte<br />

auf der neuen, werfteigenen Slipanlage<br />

das erste Boot zu Wasser gelassen werden.<br />

1964 wurde <strong>die</strong> Geschäftsführung von<br />

Johannes Arnold Ludwig Faßmer auf<br />

seine beiden Söhne Friedel <strong>und</strong> Heinz<br />

übertragen. Der Betrieb fi rmierte jetzt<br />

unter dem Namen Fr. Fassmer & Co.,<br />

Motzen. Von den 82 Booten, <strong>die</strong> in<br />

<strong>Schiff</strong>sklimatechnik<br />

Kälteanlagen<br />

Komponenten<br />

Ersatzteile<br />

Service <strong>und</strong> Wartung<br />

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22113 Hamburg<br />

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Wir danken für <strong>die</strong> gute Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> gratulieren zum 160-jährigen Bestehen<br />

22 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

<strong>die</strong>sem Jahr abgeliefert wurden, waren<br />

bereits 60 aus Kunststoff, hinzu kamen<br />

noch 48 Rettungsfl öße, ebenfalls aus<br />

Kunststoff.<br />

In den kommenden Jahren stieg <strong>die</strong> Belegschaft<br />

der Werft schnell auf 60 Mitarbeiter<br />

an <strong>und</strong> ein neuer 5 t-Kran in der<br />

Bauhalle sorgte für eine verbesserte Produktivität.<br />

1968 wurde <strong>die</strong> Produktpalette der<br />

Werft abermals erweitert: Mit der Übernahme<br />

der Firma Oldenbusch & Co. aus<br />

Bardenfl eth entstand ein neuer Zweigbetrieb<br />

im Bereich <strong>Schiff</strong>sausrüstung <strong>und</strong><br />

Leichtmetallbau. Bis 1974 hatte <strong>die</strong>ses<br />

Unternehmen als separate Betriebsstätte<br />

Bestand <strong>und</strong> wurde dann vollständig<br />

in das Unternehmen Fassmer auf dem<br />

Werksgelände vor dem Deich integriert.<br />

Durch <strong>die</strong> Übernahme konnte das Fertigungsprogramm<br />

der Werft wesentlich<br />

ausgedehnt werden: Aus seewasserbeständigem<br />

Aluminium <strong>und</strong> verzinktem<br />

Stahl entstanden Fallreepanlagen, Landgänge,<br />

Relingstreppen, Drehpodeste,<br />

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Diesel-Generator-Aggregate für <strong>die</strong> <strong>Schiff</strong>fahrt<br />

...auch auf der ‘FUGRO SEARCHER’ von Fassmer


Fallversuch mit einem Kunststoff-Ruderboot<br />

vom Dach des Bootsbauschuppens<br />

Masten sowie klappbare Schornsteine<br />

<strong>und</strong> absenkbare Steuerhäuser für <strong>die</strong><br />

Binnenschifffahrt.<br />

1971 entstand auf dem Gelände in Berne<br />

eine weitere Halle für <strong>die</strong> Kunststoffverarbeitung.<br />

Auf <strong>die</strong> insgesamt leicht rückläufi<br />

ge Nachfrage nach Rettungsbooten<br />

reagierte Fassmer gewohnt fl exibel <strong>und</strong><br />

erweiterte das Fertigungsprogramm<br />

auch auf schiffbaufremde Gebiete wie<br />

z.B. <strong>die</strong> Fertigung von GFK-Autodächer<br />

für Volkswagen oder Verkleidungsteile<br />

für Windkraftanlagen. Seit <strong>die</strong>ser Zeit<br />

stützt sich der Erfolg des Unternehmens<br />

auf <strong>die</strong> vier Produktionsbereiche<br />

Spezialschiffbau, Rettungsbootsbau,<br />

Anlagenbau sowie <strong>die</strong> Herstellung von<br />

schiffbaufremden Komponenten aus Faserverb<strong>und</strong>werkstoffen.<br />

Aktuell wurde <strong>die</strong>ses Spektrum noch um<br />

das Geschäftsfeld On-/Offshore-Windkraft<br />

erweitert. Nicht zuletzt durch <strong>die</strong>se<br />

Vielseitigkeit konnten Marktschwankungen<br />

in den jeweiligen Produktbereichen<br />

stets kompensiert werden.<br />

Erster Bauabschnitt der Werft an der Weser aus dem Jahre 1961<br />

Innovationen im <strong>Schiff</strong>bau<br />

Ein wichtiger Bestandteil der Produktpalette<br />

blieben jedoch <strong>die</strong> Rettungsboote.<br />

Einen Meilenstein kennzeichnete dabei<br />

<strong>die</strong> Entwicklung <strong>eines</strong> völlig neuartigen<br />

geschlossenen Rettungsbootes vom Typ<br />

„GMR“ (geschlossenes Motorrettungsboot)<br />

zu Beginn der 1980er Jahre, dessen<br />

spezielle Konstruktionsweise ein<br />

Durchkentern verhinderte. Eine Weiterentwicklung<br />

des <strong>Schiff</strong>styps, der für<br />

den Einsatz auf Öl-, Chemikalien- <strong>und</strong><br />

Flüssiggastankern entworfen worden<br />

war, war mit einer Atemluftanlage ausgerüstet<br />

<strong>und</strong> konnte Temperaturen von<br />

bis zu 1200 °C standhalten.<br />

Auch im Spezialschiffbau setzte <strong>die</strong> Werft<br />

Zeichen: 1982 entstand <strong>die</strong> Mehrzweck-<br />

Forschungsbarkasse „Polarfuchs“ für das<br />

deutsche Polarforschungsschiff „Polarstern“.<br />

Mit einer Länge von 12,70 Metern,<br />

einer Breite von 4,40 Metern <strong>und</strong><br />

einem Tiefgang von 1,35 Metern ist <strong>die</strong><br />

eisverstärkte „Polarfuchs“ damit selbst<br />

ein kl<strong>eines</strong> Forschungsschiff.<br />

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Eine weitere Rettungsboot-Innovation<br />

lief 1985 nach erheblichen Forschungsarbeiten<br />

vom Stapel: <strong>die</strong> ersten Freifall-<br />

Rettungsboote. Diese waren für den Einsatz<br />

auf Containerschiffen vorgesehen<br />

<strong>und</strong> hatten zuvor spektakuläre Freifallversuche<br />

von einem 15 Meter hohen<br />

Turm in <strong>die</strong> Weser erfolgreich absolviert.<br />

Zeitgleich mit dem Eintritt von Friedel<br />

Faßmers Sohn Hans in <strong>die</strong> Werft als<br />

<strong>Schiff</strong>bauingenieur gelang dem Betrieb<br />

noch im Jahr 1985 der Einstieg in den<br />

Bau größerer <strong>und</strong> schnellerer Behördenfahrzeuge:<br />

Für <strong>die</strong> Bremer Wasserschutzpolizei<br />

entstand zur Ablieferung im Jahr<br />

1987 mit der „Bremen 3“ ein neues, r<strong>und</strong><br />

30 Meter langes Küstenboot mit einer<br />

Geschwindigkeit von maximal 26 Knoten.<br />

Dieser Auftrag sollte <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage<br />

für <strong>die</strong> in den folgenden Jahren abzuliefernden<br />

Zollkreuzer, weiteren Polizeibooten<br />

<strong>und</strong> Seenotrettungsbooten für<br />

<strong>die</strong> Deutsche Gesellschaft zur Rettung<br />

<strong>Schiff</strong>brüchiger (DGzRS) bilden. �<br />

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<strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8 23


SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

Fassmer <strong>Schiff</strong>sservice GmbH & Co. KG in Rechlin<br />

Markos sp.z.o.o. im polnischen Globino<br />

Fassmer-Marland Ltd in Zhongshan/China<br />

Ontop Werksbüro<br />

KAMBACH GmbH<br />

Heidschnuckenweg 6<br />

27777 Ganderkesee<br />

Telefon 0 42 23/92 13 13<br />

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Email: info@kambach-gmbh.de<br />

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24 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

1990 trat Holger Faßmer,<br />

Sohn von Heinz Faßmer, als<br />

Maschinenbauingenieur <strong>und</strong><br />

Diplom-Kaufmann in <strong>die</strong> Firma<br />

ein. Er konzentrierte sich<br />

neben seinen Aufgaben in der<br />

kaufmännischen Verwaltung<br />

vor allem auf den Bereich der<br />

Faserverb<strong>und</strong>-Komponenten<br />

<strong>und</strong> baute <strong>die</strong>sen Bereich<br />

kontinuierlich aus. Seit 1992<br />

ist auch Harald Faßmer, Sohn<br />

von Heinz Faßmer, im Unternehmen<br />

<strong>und</strong> seitdem für <strong>die</strong><br />

Produktbereiche <strong>Schiff</strong>bau<br />

<strong>und</strong> Rettungsbootsbau <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> konstruktiven Bereiche<br />

des Unternehmens verantwortlich.<br />

Holger <strong>und</strong> Harald<br />

Faßmer leiten den Familienbetrieb<br />

sehr erfolgreich bis<br />

heute – nunmehr in der fünften<br />

Generation.<br />

Unternehmensausbau<br />

In den kommenden Jahren<br />

wurde der Ausbau des<br />

Unternehmens – auch international<br />

- kontinuierlich<br />

vorangetrieben. 1996 wurde<br />

<strong>die</strong> Fassmer <strong>Schiff</strong>sservice<br />

GmbH & Co. KG in Rechlin<br />

gegründet. Als Zulieferer für<br />

<strong>die</strong> <strong>Schiff</strong>bauindustrie werden<br />

hier im wesentlichen<br />

Ausrüstungskomponenten wie<br />

z. B. Fallreepanlagen, Landgänge,<br />

Davit- <strong>und</strong> Freifall-<br />

Anlagen aus Aluminium<br />

bzw. Stahl hergestellt.<br />

Die Firma Markos sp.z.o.o.<br />

ist ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

von Fassmer <strong>und</strong><br />

zwei polnischen Partnern.<br />

In modernen Produktionshallen<br />

werden Faserverb<strong>und</strong>komponenten<br />

für Rettungsbootsbau,<br />

Windkraft sowie<br />

Komponenten für Segel- <strong>und</strong><br />

Motoryachten gefertigt.<br />

Auch in China existiert eine<br />

Niederlassung, <strong>die</strong> Fassmer-<br />

Marland Ltd in Zhongshan<br />

City, Guangdong. Hier werden<br />

Rettungsboote, Fallreepanlagen,<br />

Aussetzvorrichtungen,<br />

Wir gratulieren der Fassmer-Werft<br />

zum 160-jährigen Firmenjubiläum!<br />

ONTOP Abgastechnik GmbH<br />

Landgänge sowie Spinner-<br />

<strong>und</strong> Gondelverkleidungen für<br />

den asiatischen Markt produziert.<br />

Expertise im Spezial- <strong>und</strong><br />

Rettungsbootbau<br />

Die neuere Werftgeschichte<br />

bleibt geprägt durch den Bau<br />

von Rettungseinrichtungen<br />

<strong>und</strong> schnellen <strong>und</strong> innovativen<br />

Spezialschiffen mit einer<br />

Länge von bis zu 100 m.<br />

Dafür stehen am Hauptsitz in<br />

Berne modernste Fertigungseinrichtungen,<br />

klimatisierte<br />

Fertigungshallen mit einer<br />

Gesamtfl äche von 18 800 m²,<br />

eine Ausrüstungs- <strong>und</strong> Verladungspier<br />

von 250 m Länge<br />

sowie ein <strong>Schiff</strong>shebewerk<br />

mit einer Gesamtkapazität<br />

von 1800 t zur Verfügung.<br />

Bereits seit Mitte der 1980er<br />

Jahre hat Fassmer kontinuierlich<br />

Aufträge der Deutsche<br />

Gesellschaft zur Rettung<br />

<strong>Schiff</strong>brüchiger (DGzRS) zur<br />

Erneuerung <strong>und</strong> zum Ausbau<br />

ihrer Flotte erhalten.<br />

Dazu zählte neben verschiedenen<br />

Serien kleinerer <strong>und</strong><br />

z.T. selbstaufrichtenden Seenotrettungsboote<br />

auch das<br />

Flaggschiff der DGzRS, der<br />

2003 gebaute 46 m-Seenotrettungskreuzer<br />

„Hermann<br />

Marwede“.<br />

Im internationalen Marine-<br />

<strong>Schiff</strong>bau konnte sich <strong>die</strong><br />

Werft mit der Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Herstellung diverser Patrolboote<br />

qualifi zieren. Ein<br />

aktueller Auftrag sieht <strong>die</strong> Fertigung<br />

von insgesamt 16 „Special<br />

Forces“ für <strong>die</strong> von TKMS<br />

<strong>und</strong> Lürssen bis 2018 zu bauenden<br />

Fregatten F125 vor.<br />

Gebaut werden auch Behördenschiffe<br />

(Peilschiffe,<br />

Tonnenleger, Mehrzweckarbeitsschiffe,Fischereiforschungsschiffe,Küstenboote,<br />

etc.) für <strong>die</strong> Wasser- <strong>und</strong><br />

<strong>Schiff</strong>fahrtsämter, Polizei <strong>und</strong><br />

Zoll.<br />

Seit über 40 Jahren Spezialist<br />

für Edelstahlabgassysteme<br />

in Elementbauweise.<br />

www.metaloterm.com


Die neuen großräumigen Tenderboote für Kreuzfahrtschiffe<br />

bieten Platz für bis zu 300 Personen<br />

Als Spezialist in der Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Herstellung<br />

von Rettungsbooten reicht<br />

<strong>die</strong> Angebotspalette des Unternehmens<br />

von kleinen<br />

Bereitschaftsbooten, teilgeschlossenen<br />

Rettungsbooten<br />

über Freifallboote bis hin<br />

zu Tenderbooten für Kreuzfahrtschiffe.<br />

Eine interessante<br />

Entwicklung konnte Fassmer<br />

dabei 2008 vorstellen. Mit<br />

seinen XXL-Rettungsbooten<br />

vom Typ SEL 12,5 <strong>und</strong> SEL-T<br />

15,5 bietet das Unternehmen<br />

www.stey-motors.com<br />

Tenderboote mit hohen Kapazitäten<br />

für bis zu 300 Personen<br />

für Kreuzfahrtschiffe<br />

an, <strong>die</strong> einen besonders<br />

schnellen Einstieg gewährleisten.<br />

Ein neuartiges Ausbildungsschiff,<br />

<strong>die</strong> „Hanseatic Explorer“,<br />

wurde für Harren<br />

& Partner 2006 gebaut. Die<br />

48 m-Explorer-Yacht wird<br />

für <strong>die</strong> professionelle Ausbildung<br />

von Seeleuten genutzt<br />

<strong>und</strong> bietet gleichzeitig Platz<br />

für bis zu zwölf Passagiere.<br />

www.alamarin-jet.com<br />

Flaggschiff der DGzRS: der 2003 bei Fassmer gebaute<br />

46 m-Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“<br />

Auch im Fährschiffbau konnte<br />

<strong>die</strong> Werft sich erfolgreich positionieren.<br />

Ende 2007 lieferte<br />

sie <strong>die</strong> 76 m lange RoPax-Fähre<br />

„Aline Sitoe Diatta“ mit einer<br />

Passagierkapazität von 504 Personen<br />

ab.<br />

Ein bedeutendes aktuelles Projekt<br />

ist der Bau zweier hochtechnisierter<br />

Seismik-Messfahrzeuge<br />

zur Untersuchung des Meeresbodens.<br />

Bereits Mitte März<br />

konnte <strong>die</strong> 65,65 m lange <strong>und</strong><br />

14 m breite „Fugro Searcher“<br />

an Fugro Survey Ltd., Aberdeen,<br />

abgeliefert werden. Das Schwesterschiff<br />

„Fugro Galaxy“ soll<br />

im Februar nächsten Jahres in<br />

Dienst gestellt werden.<br />

Darüber hinaus konnte <strong>die</strong><br />

Fassmer-Werft auch interessante<br />

Aufträge wie den Bau des<br />

neuen Greenpeace-Flaggschiffs<br />

„Rainbow Warrior III“ akquirieren.<br />

Der 58 m lange Neubau,<br />

der sich durch seine hohen<br />

Umweltschutzstandards<br />

auszeichnen wird, soll im<br />

Oktober 2011 zur Ablieferung<br />

kommen.<br />

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BUKH Bremen GmbH • Kornstraße 243 • 28201 Bremen • Tel: +49 (0) 421 53 507 0 • Fax: +49 (0) 421 53 507 823 • www.bukh-bremen.de<br />

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Booth 001


SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

Vielseitigkeit als<br />

Erfolgsrezept<br />

INTERVIEW Die Fr. Fassmer GmbH & Co. KG hat ihr Angebotsspektrum<br />

in der Vergangenheit immer wieder erweitert <strong>und</strong><br />

verändert. Anlässlich des 160-jährigen Jubiläums des Unternehmens<br />

gibt Geschäftsführer Harald Faßmer einen Überblick<br />

über <strong>die</strong> Unternehmenshistorie, <strong>die</strong> aktuelle Situation <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Zukunft des Traditionsunternehmens.<br />

In den vergangenen Jahren konnte das traditionsreiche<br />

Unternehmen Fassmer sein<br />

Portfolio kontinuierlich ausbauen. Aktuell<br />

weisen u.a. der Auftrag für ein neues Fischereiforschungsschiff<br />

als Ersatz für <strong>die</strong><br />

„Clupea“ sowie der Auftrag zur Ausrüstung<br />

der deutschen Fregatten F125 mit 16 Speed-<br />

26 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

booten auf ein gut gefülltes Orderbuch hin.<br />

Hat Ihr Unternehmen <strong>die</strong> vergangenen<br />

wirtschaftlich schwierigen Jahre besser gemeistert<br />

als andere Werften?<br />

Unser Unternehmen Fassmer ist in verschiedenen<br />

Produktbereichen tätig, zum<br />

Teil auch in nicht maritimen Bereichen.<br />

Diese Vielseitigkeit hat sich schon in vielen<br />

Krisen als vorteilhaft erwiesen. Diversifi kation<br />

<strong>und</strong> Flexibilität sind für Fassmer seit<br />

Jahrzehnten <strong>und</strong> insbesondere auch in Krisenzeiten<br />

ein wichtiger Faktor.<br />

Aber auch mit dem Teil unseres Unternehmens,<br />

das als Werft bezeichnet werden<br />

kann, ist es uns bislang gelungen, <strong>die</strong> aktuelle<br />

<strong>Schiff</strong>bau-Krise zu umschiffen. So<br />

konnten wir in den vergangenen Jahren<br />

<strong>und</strong> Monaten eine Vielzahl interessanter<br />

Neubauten akquirieren. Hierbei handelt<br />

es sich ausschließlich um Spezialschiffe<br />

ganz unterschiedlicher Art. Vom Seenotkreuzer<br />

über <strong>die</strong> Rainbow Warrior III, Forschungsschiffen<br />

bis hin zu Offshore Patrol<br />

Booten.<br />

Wo sehen Sie bezogen auf Ihre unternehmerische<br />

Strategien <strong>und</strong> Produktionsabläufe<br />

gravierende Unterschiede zu Ihren Mitbewerbern,<br />

insbesondere im internationalen<br />

Wettbewerb?<br />

Hier sind meiner Ansicht nach vier Punkte<br />

zu nennen:<br />

Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern in<br />

unserem Größensegment, haben wir unsere<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Konstruktionskapazitäten<br />

weiter ausgebaut <strong>und</strong> beschäftigen<br />

heute ca. 80 Mitarbeiter in <strong>die</strong>sem Bereich.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise können wir auf <strong>die</strong> Anforderungen<br />

unserer K<strong>und</strong>en sehr fl exibel <strong>und</strong><br />

zeitnah reagieren. Das dabei generierte<br />

Know How steht uns jederzeit zur Verfügung,<br />

ohne auf externe Konstruktionsbüros<br />

angewiesen zu sein.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist für uns <strong>die</strong> Erschließung<br />

neuer wachstumsstarker Marktsegmente<br />

auch außerhalb des maritimen<br />

Sektors, wie z.B. der Windkraft.<br />

Fassmer ist ein eigentümergeführtes Unternehmen,<br />

<strong>und</strong> das bereits in der fünften<br />

Generation. Unsere unternehmerischen<br />

Strategien <strong>die</strong>nen der langfristigen Unternehmenssicherung<br />

<strong>und</strong> nicht dem kurzfristigen<br />

Profi t <strong>und</strong> hohen Dividendenausschüttungen.<br />

Das wissen sowohl unsere<br />

K<strong>und</strong>en als auch unsere eigenen Mitarbeiter<br />

zu schätzen.<br />

Nicht zuletzt aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong>e verfügen<br />

wir über moderne Konstruktions- <strong>und</strong><br />

Fertigungseinrichtungen; ein Resultat kontinuierlicher<br />

Investitionen ins Unternehmen,<br />

was auch hier an <strong>die</strong>sem Standort in<br />

Berne leicht erkennbar ist.


Wie hoch liegt der Exportanteil Ihrer<br />

<strong>Schiff</strong>e. Wie hat sich <strong>die</strong>ser Anteil in den<br />

vergangenen Jahren verändert?<br />

Der Exportanteil im Produktbereich <strong>Schiff</strong>bau<br />

ist sehr stark projektabhängig. Dennoch<br />

haben wir <strong>die</strong>sen in den vergangenen<br />

20 Jahren kontinuierlich gesteigert, von 10<br />

bis 20 Prozent zu Beginn der 1990iger Jahre<br />

bis auf aktuell ca. 60 Prozent.<br />

Sie leiten mit Ihrem Bruder in der fünften<br />

Generation das Familienunternehmen,<br />

welches über <strong>die</strong> Jahrzehnte Höhen<br />

<strong>und</strong> Tiefen gemeistert hat. Wie haben sich<br />

in den vergangenen Jahren Ihrer Ansicht<br />

nach <strong>die</strong> Marktbedingungen insbesondere<br />

in Hinblick auf technologische Errungenschaften<br />

für den <strong>Schiff</strong>bau in Deutschland<br />

verändert?<br />

Die Marktbedingungen haben sich sowohl<br />

im Handelsschiffbau als auch im<br />

Spezialschiffbau verschlechtert. Selbst bei<br />

kleineren Spezialschiffen unter 100 m Länge<br />

stehen wir einem globalen Wettbewerb<br />

gegenüber. Der Wettbewerbsvorteil resultierend<br />

aus technologischen Errungenschaften<br />

<strong>und</strong> maßgeschneiderten Spezialentwürfen<br />

verfällt dabei immer schneller.<br />

Haben Sie ein „Erfolgsrezept“ hier gegen zu<br />

steuern, so dass es gelingt sich in einem derartigen<br />

Marktumfeld dennoch erfolgreich<br />

zu behaupten?<br />

Innovation, Service <strong>und</strong> maßgeschneiderte<br />

Lösungen sind hier unsere Leitbilder. Damit<br />

erreichen wir ein hohes Qualitätsniveau<br />

<strong>und</strong> bieten dem K<strong>und</strong>en einen Mehrwert,<br />

wodurch entscheidende Vorteile im<br />

Wettbewerb erarbeitet werden können.<br />

Können Sie <strong>die</strong>se drei Aspekte etwas näher<br />

erläutern?<br />

Bei Spezialschiffen sind <strong>die</strong> zum Teil sehr<br />

komplexen Betriebsanforderungen nur<br />

mit maßgeschneiderten Lösungen umsetzbar.<br />

Bei <strong>die</strong>ser Entwurfsarbeit können wir<br />

uns nur mit innovativen Ideen gegenüber<br />

unserem Wettbewerb hervorheben. Dabei<br />

versuchen wir zum Beispiel <strong>die</strong> Anschaffungs-<br />

<strong>und</strong> Betriebskosten zu minimieren,<br />

oder <strong>die</strong> Umweltverträglichkeit zu optimieren.<br />

Und genauso wichtig, wie ein hervorragendes<br />

Produkt, ist auch <strong>die</strong> Zuverlässigkeit<br />

im After Sales Service.<br />

Wie schätzen Sie <strong>die</strong> aktuellen wirtschaftspolitischen<br />

Rahmenbedingungen für den<br />

(Spezial-)<strong>Schiff</strong>bau sowohl in Deutschland<br />

als auch in Europa ein?<br />

Die <strong>Schiff</strong>bauindustrie leidet seit knapp<br />

zwei Jahren extrem unter den Auswirkungen<br />

der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise. Das gilt<br />

insbesondere für eine Vielzahl deutscher<br />

Werften. Bezüglich verbesserter wirtschaftspolitischer<br />

Rahmenbedingungen wurden<br />

gemeinsam mit dem Verband für <strong>Schiff</strong>bau<br />

<strong>und</strong> Meerestechnik diverse Vorschläge ausgearbeitet.<br />

Diese Handlungsempfehlungen<br />

aus den Bereichen Finanzierung, Nachfragestimulierung<br />

sowie Innovation <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

sollten so schnell wie möglich<br />

umgesetzt werden! Das gilt gleichermaßen<br />

auch für <strong>die</strong> kleineren Spezialschiffe, <strong>die</strong><br />

für uns von besonderem Interesse sind.<br />

Die vier Geschäftsfelder der Fassmer Werft<br />

umfassen den Spezialschiffbau, den Rettungsbootsbau,<br />

den Anlagenbau sowie <strong>die</strong><br />

Faserverb<strong>und</strong>technik. Können Sie sich zukünftig<br />

einen weiteren Kernbereich für das<br />

Unternehmen vorstellen?<br />

Tatsächlich haben wir bereits dem Thema<br />

Windkraft im On- <strong>und</strong> Offshorebereich<br />

einen eigenen Produktbereich gewidmet.<br />

In Kürze werden wir das Unternehmen<br />

Fassmer auf einer neuen Homepage präsentieren,<br />

deren Aufbau auch <strong>die</strong>sem fünften<br />

<strong>und</strong> jüngsten Geschäftsfeld Rechnung<br />

tragen wird.<br />

Welche Bedeutung messen Sie <strong>die</strong>sem aktuell<br />

stark wachsenden Markt Offshore-Windenergie<br />

für den Spezialschiffbau zu? Auf<br />

welche Weise bzw. mit welchen Produkten<br />

genau will Ihr Unternehmen an <strong>die</strong>sem<br />

Markt partizipieren?<br />

Der wachsende Offshore-Windenergie Bereich<br />

hat für uns eine große Bedeutung.<br />

Mit den Spinner- <strong>und</strong> Gondelverkleidungen,<br />

Helikopterplattformen, dem von<br />

uns entwickelten Windlift als modernes<br />

<strong>und</strong> sicheres Zugangssystem sowie den<br />

Notkabinen sind wir in <strong>die</strong>sem Marktsegment<br />

bereits gut vertreten.<br />

Darüber hinaus sind von uns Service <strong>und</strong><br />

Versorgungsschiffe von Interesse. Je nach<br />

Größe <strong>und</strong> Lage der Windparks ist hier<br />

ein großer Bedarf unterschiedlicher Spezialschiffe<br />

zu erwarten. Entsprechende Entwürfe<br />

wurden bereits ausgearbeitet <strong>und</strong><br />

werden zur Zeit mit potenziellen K<strong>und</strong>en<br />

diskutiert.<br />

Wie wichtig sind Investitionen im Bereich<br />

Forschung & Entwicklung <strong>und</strong> welche Projekte<br />

werden in Ihrem Unternehmen auf<br />

<strong>die</strong>sem Gebiet aktuell initiiert <strong>und</strong> durchgeführt?<br />

Investitionen im Bereich der Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung sind für uns ebenso wichtig<br />

wie <strong>die</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung unserer<br />

Mitarbeiter. Das Investitionsvolumen in<br />

<strong>die</strong>sem Bereich liegt jährlich bei ca. zwei<br />

bis drei Millionen Euro. Aktuell beschäftigen<br />

wir uns mit der Entwicklung neuer Produkte<br />

im Bereich der Offshore-Windkraft.<br />

Im Produktbereich Rettungsbootsbau haben<br />

wir erst kürzlich neue Rettungsboote<br />

für bis zu 300 Personen entwickelt. Für<br />

Megayachten entwickeln wir SOLAS zugelassene<br />

Tender Boote. Im Spezialschiffbau<br />

arbeiten wir an der Weiterentwicklung �<br />

Fassmer Werft – seit<br />

160 Jahren mit höchster<br />

Qualität auf Kurs<br />

Wir vom Germanischen Lloyd gratulieren der<br />

Fassmer Werft zu <strong>die</strong>ser beachtlichen Leistung<br />

<strong>und</strong> freuen uns auf <strong>die</strong> weiterhin erfolgreiche<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />

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SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

unserer Offshore Patrol Boote, um hier nur<br />

einige Beispiele zu nennen.<br />

Welchen Stellenwert nimmt in Ihrem Unternehmen<br />

<strong>die</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von<br />

Mitarbeitern ein?<br />

Die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung unserer Mitarbeiter<br />

ist für uns von existenzieller Bedeutung.<br />

So beschäftigen wir zum Beispiel<br />

durchschnittlich 50 Auszubildende, fünf<br />

davon im dualen Ausbildungsbereich. Bei<br />

einer Ausbildungsquote von 15 Prozent<br />

liegen wir damit weit über dem Durchschnitt.<br />

Das Unternehmen Fassmer beschäftigt<br />

weltweit mehr als 900 Mitarbeiter, r<strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Hälfte davon in Deutschland <strong>und</strong> unterhält<br />

Produktionsstätten in Berne, in Rechlin<br />

sowie in Polen <strong>und</strong> China. Wie wichtig ist<br />

der Standort Deutschland für <strong>die</strong> Fassmer<br />

Werft?<br />

Der Standort Deutschland hat für uns natürlich<br />

eine besondere Bedeutung. Wir leben<br />

hier, das Unternehmen hat hier seinen<br />

Ursprung <strong>und</strong> seinen Hauptsitz <strong>und</strong> daran<br />

wird sich, zumindest in <strong>die</strong>ser Generation,<br />

auch nichts ändern. Da eine weitere Expansion<br />

am Standort Berne aufgr<strong>und</strong> der örtlichen<br />

Gegebenheiten gegenwärtig leider<br />

Wir gratulieren der Fassmer-Werft<br />

zu Ihrem 160. Firmenjubiläum!<br />

Uwe Kloska GmbH<br />

Technischer Ausrüster<br />

Tel. 0421-618 02-15<br />

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28 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

nicht möglich ist, können wir das nur an<br />

unseren anderen Standorten, was bereits<br />

auch geschehen ist.<br />

Sind weitere Standorte in Planung?<br />

Es gibt Überlegungen für einen weiteren<br />

Produktionsstandort außerhalb Europas.<br />

Weitere Einzelheiten dazu kann ich zu <strong>die</strong>sem<br />

Zeitpunkt nicht geben.<br />

Wie stellt sich das Unternehmen auf <strong>die</strong><br />

immer strenger werdenden Umweltvorschriften<br />

<strong>und</strong> Emissionsgrenzwerte ein <strong>und</strong><br />

sehen Sie darin einen möglichen Wettbewerbsvorteil?<br />

Der Umweltaspekt muss auf zwei Aspekte<br />

bezogen werden: umweltgerechte Fertigung<br />

an allen unseren Produktionsstätten<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Entwicklung umweltgerechter<br />

Produkte bzw. bei <strong>Schiff</strong>en auch <strong>die</strong> Nachrüstung<br />

mit Systemen, <strong>die</strong> einen den Umweltvorschriften<br />

entsprechenden <strong>Schiff</strong>sbetrieb<br />

ermöglichen.<br />

Wir verfügen an allen Standorten über<br />

modernste Produktionsstätten <strong>und</strong> erfüllen<br />

<strong>die</strong> aktuellen Umweltvorschriften <strong>und</strong><br />

Emissionsgrenzwerte bzw. liegen zum Teil<br />

deutlich drunter. Diese Tatsache wird leider<br />

nur selten bei der Auswertung unterschiedlicher<br />

Angebote berücksichtigt bzw.<br />

zu schwach gewertet. Dennoch sehen wir<br />

darin einen Wettbewerbsvorteil.<br />

Bezüglich des Baus umweltoptimierter<br />

<strong>Schiff</strong>e verfügen wir nicht nur über <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, umweltgerechte Technologien<br />

einzubinden, sondern mit dem Bau<br />

des <strong>Schiff</strong>es „Rainbow Warrior III“ für <strong>die</strong><br />

Umweltorganisation Greenpeace International<br />

konnten <strong>und</strong> können wir auch umfangreiche<br />

Erfahrungen sammeln. Gerade<br />

<strong>die</strong>ser Auftraggeber stellt natürlich Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> Umweltverträglichkeit, <strong>die</strong><br />

weit über <strong>die</strong> aktuell gültigen Vorschriften<br />

hinaus gehen.<br />

Wo werden <strong>die</strong> unternehmerischen Schwerpunkte<br />

der Fassmer Werft in den kommenden<br />

Jahren liegen?<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich werden wir bemüht sein,<br />

unsere fünf Produktbereiche <strong>Schiff</strong>bau, Rettungsbootsbau,<br />

Anlagenbau, Faserverb<strong>und</strong>technik<br />

<strong>und</strong> Windkraft kontinuierlich weiterzuentwickeln.<br />

Im Spezialschiffbau werden<br />

wir auf kleine Nischenmärkte setzen, das<br />

sind im Wesentlichen technologisch hoch<br />

anspruchsvolle Spezialschiffe, <strong>die</strong> aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Komplexität <strong>und</strong> Größe kaum ein Anderer<br />

bauen will bzw. bauen kann.<br />

Wir bedanken uns für das Gespräch.<br />

Marine Feuerlöschanlagen<br />

<strong>Schiff</strong>e bergen viele Brandgefahren.<br />

Minimax bietet für jedes Risiko Lösungen aus einer Hand:<br />

Gas-, Pulver-, Schaumlösch-, Sprinkler- <strong>und</strong> Hochdruckwassernebelanlagen<br />

nach den Richtlinien von SOLAS<br />

<strong>und</strong> den maßgebenden Klassifikationsgesellschaften.<br />

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Montage <strong>und</strong> Service sind wir immer vor Ort.<br />

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Die „Fugro Searcher“ ist für den<br />

weltweiten Einsatz ausgerüstet<br />

Innovatives Forschungsschiff<br />

für den Offshore-Einsatz<br />

„FUGRO SEARCHER“ Mit dem Design <strong>und</strong> dem Bau <strong>eines</strong> neu entwickelten Spezialschifftyps<br />

für <strong>die</strong> niederländische Fugro Gruppe unterstreicht Fassmer seine Ambitionen in der Fertigung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung im Bereich des Sonderschiffbaus. Die „Fugro Searcher“ ist als erstes der<br />

insgesamt zwei baugleichen Offshore-<strong>Schiff</strong>e bereits an den Auftraggeber abgeliefert worden.<br />

Das Schwesterschiff, <strong>die</strong> „Fugro Galaxy“, soll Anfang kommenden Jahres folgen.<br />

Das Unternehmen Fassmer hat im<br />

März <strong>die</strong>ses Jahres mit der „Fugro<br />

Searcher“ das erste von zwei baugleichen<br />

65 m-Spezialschiffen für geophysikalische<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Vermessungsarbeiten<br />

an den Auftraggeber, <strong>die</strong><br />

Fugro Gruppe, abgeliefert. Das unter der<br />

Wir gratulieren der Fassmer-Werft<br />

zum 160-jährigen Jubiläum<br />

Baunummer 3050 erstellte <strong>Schiff</strong>, das für<br />

den weltweiten Einsatz konzipiert ist, ist<br />

entsprechend dem vielfältigen anspruchsvollen<br />

Einsatzprofi l mit umfangreichen<br />

hochmodernen Peil- <strong>und</strong> Vermessungsausrüstungen<br />

ausgestattet. In enger Zusammenarbeit<br />

haben Fassmer <strong>und</strong> Fugro<br />

Die ScanDiesel GmbH ist der Exklusiv-Importeur in Deutschland<br />

für innovative <strong>und</strong> weltweit anerkannte Diesel motorentechnik von<br />

AGCO SISU POWER, SCANIA <strong>und</strong> MITSUBISHI.<br />

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dabei alle Aspekte der gesamten Forschungsschiffskonstruktion<br />

in Bezug<br />

auf das Aufgabenprofi l optimiert. Dabei<br />

wurden <strong>die</strong> neuesten Ausrüstungen <strong>und</strong><br />

Systeme ausgewählt, so dass <strong>die</strong> „Fugro<br />

Searcher“ <strong>eines</strong> der modernsten <strong>Schiff</strong>e<br />

seiner Art ist. �<br />

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<strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8 29


SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

Brücke der „Fugro Searcher“<br />

160 Jahre<br />

Fa. Fassmer<br />

Wir gratulieren!<br />

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• Rohrleitungsbau nach Isometrie<br />

• Steuerhydraulik für Winden, Luken usw.<br />

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Fr. Fassmer<br />

übermitteln wir Ihnen unsere<br />

herzlichen Glückwünsche <strong>und</strong><br />

wünschen für <strong>die</strong> Zukunft weiterhin Erfolg.<br />

Geschäftsleitung <strong>und</strong> Mitarbeiter der<br />

Wilhelm Sander Handel GmbH<br />

30 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

Plantage 14/17 • 28215 Bremen<br />

Telefon: (0421) 3 50 11-0<br />

Fax: (0421) 3 50 11-433<br />

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E-mail: info@sander-handel.de<br />

Die „Fugro Searcher“ sowie das<br />

Schwesterschiff werden in der<br />

Offshore-Öl- <strong>und</strong> Gasindustrie<br />

sowie dem Offshoresektor der<br />

erneuerbaren Energien eingesetzt.<br />

Die <strong>Schiff</strong>e sind in der<br />

Lage, <strong>die</strong> gesamte Palette an<br />

Standort- <strong>und</strong> Routenvermessungsaufgaben<br />

durchzuführen.<br />

Dabei können <strong>die</strong> Daten mit<br />

entsprechend hoher Aufl ösung<br />

generiert werden, <strong>die</strong> für sichere<br />

<strong>und</strong> effektive Planungs-,<br />

Entwurfs-, Konstruktions- <strong>und</strong><br />

Engineering-Tätigkeiten unter<br />

Einbeziehung des Meeresbodens<br />

<strong>und</strong> Installation von<br />

Pipelines, Plattformen, Windgeneratoren,Unterwasserkonstruktionen<br />

usw. erforderlich<br />

sind.<br />

Konstruktion<br />

Die „Fugro Searcher“ hat bei einer<br />

Gesamtlänge von 65,65 m,<br />

einer Breite von 14,00 m einen<br />

Konstruktionstiefgang<br />

von 4,20 m. Der vom Germanischen<br />

Lloyd mit dem Klassezeichen<br />

GL�100 A5 „Forschungsschiff“<br />

IW � MC AUT<br />

klassifi zierte Neubau weist eine<br />

Verdrängung von 1851 t auf.<br />

Der neu entwickelte <strong>Schiff</strong>srumpf<br />

ist so ausgelegt, dass<br />

Wassergeräusche gering gehalten<br />

werden, um so eine<br />

möglichst exakte Forschungsleistung<br />

erzielen zu können.<br />

Hierfür sind alle rotierenden<br />

Maschinenteile sowie druckbelastete<br />

Rohre elastisch gelagert.<br />

Die gesamte Rumpfkonstruktion<br />

wurde mithilfe numerischer<br />

Strömungsdynamik berechnet<br />

<strong>und</strong> in einem Schlepptank geprüft.<br />

Für <strong>die</strong> Bugform wurde<br />

ein spezielles Design gewählt,<br />

das das Auftreten von Luftblasen<br />

in der Bugwelle auf ein Minimum<br />

reduzieren soll. Dennoch<br />

auftretende Luftblasen<br />

werden von der Form des Vorschiffs<br />

an <strong>die</strong> Oberfl äche geleitet,<br />

so dass an einer unterhalb<br />

der Wasserlinie angebrachten<br />

Peilgondel ein kontinuierlicher<br />

Wasserstrom vorhanden ist.<br />

Auch der Geräuschpegel in den<br />

sich unterhalb der Wasserlinie<br />

befi ndlichen Bereichen wird<br />

dadurch reduziert. Der Innengeräuschpegel<br />

ist 5-10 dB niedriger<br />

als von der IMO gefordert.<br />

Die spezielle <strong>Schiff</strong>skonstruktion<br />

der „Fugro Searcher“ erlaubt<br />

parallel stattfi ndende analoge/digitale<br />

Vermessungs- <strong>und</strong><br />

AUV-Tätigkeiten, genauso wie<br />

geotechnische <strong>und</strong> ROVSV-<br />

Arbeiten.<br />

Antriebssystem <strong>und</strong><br />

Energieerzeugung<br />

Das <strong>Schiff</strong> ist mit einem <strong>die</strong>selelektrischen<br />

Antriebs system<br />

ausgestattet. Die sowohl für<br />

<strong>die</strong> zwei 1100 kW leistenden<br />

Antriebsmotoren als auch für<br />

<strong>die</strong> anderen an Bord befi ndlichen<br />

Verbraucher benötigte<br />

elektrische Energie wird durch<br />

drei Stromaggregate mit jeweils<br />

1138 kVA erzeugt. Jeder der beiden<br />

Antriebsmotoren arbeitet<br />

auf je einen ummantelten Ruderpropeller.<br />

Damit wird eine<br />

maximale Geschwindigkeit<br />

von 13,4 kn erreicht. Zur besseren<br />

Manövrierfähigkeit <strong>und</strong><br />

zum Schleppen seismischen<br />

Geräts wurde darüber hinaus<br />

ein 400 kW Bugstrahlruder mit<br />

besonders niedrigem Geräuschpegel<br />

installiert. Der Neubau<br />

kann 35 Tage lang ununterbrochen<br />

auf See eingesetzt werden,<br />

<strong>die</strong> Reichweite beträgt bei einer<br />

Fahrtgeschwindigkeit von<br />

10 kn r<strong>und</strong> 6000 nm. Für den<br />

kompletten Rumpf <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Decks aufbauten wurden Stähle<br />

der Güteklasse A verbaut.<br />

Der <strong>die</strong>selelektrische Antrieb,<br />

elastische Motoraufhängungen<br />

<strong>und</strong> Ruderpropeller sowie <strong>die</strong><br />

speziell entwickelte Form des<br />

Rumpfes ermöglichen ein besonders<br />

genaues Arbeiten des<br />

Positionierungssystems <strong>und</strong> der<br />

Navigationssteuerung <strong>und</strong> sollen<br />

gleichzeitig einen akustisch<br />

ruhigen Betrieb bei Vermessungsarbeiten<br />

sicherstellen.<br />

Unterkünfte<br />

Der Unterkunftsbereich verfügt<br />

über Kojen für insgesamt<br />

42 Personen in Doppel- <strong>und</strong><br />

Einzelkabinen, <strong>die</strong> vollständig<br />

klimatisiert sind <strong>und</strong> jeweils<br />

über ein Bad mit Dusche <strong>und</strong><br />

eine TV-Anlage verfügen. Das<br />

soziale Leben an Bord fi ndet in<br />

der Messe mit Freizeitbereich,<br />

im Gemeinschaftsraum mit<br />

eingebauter Filmanlage <strong>und</strong> im<br />

Fitnessraum statt. Für <strong>die</strong> Untersuchungs-<br />

<strong>und</strong> Forschungsarbeiten<br />

stehen Räume zur<br />

Online-Navigation, Datenverarbeitung,<br />

ein Instrumenten-


aum, ein Büro sowie zwei<br />

Werkstätten zur Verfügung.<br />

Decksausrüstung<br />

Für <strong>die</strong> Unterbringung der Vermessungsausrüstung<br />

verfügt<br />

<strong>die</strong> „Fugro Searcher“ über ein<br />

Arbeitsdeck mit einer Freifl äche<br />

von 360 m² mit Glattdeck-Twistlockf<strong>und</strong>amenten.<br />

Winden <strong>und</strong><br />

Ausrüstungen für seismische<br />

Untersuchungen können somit<br />

schnell <strong>und</strong> unkompliziert an<br />

Deck angebracht werden. Insgesamt<br />

können 75 t Decklast untergebracht<br />

werden. Der Neubau<br />

ist mit einem 12 m-Knickarmkran<br />

für 3 t, einem Auslegerkran<br />

für eine Last von 7,5 t, zwei Teleskopauslegern<br />

mit 2,5 t <strong>und</strong><br />

einem Schwerlot-Aussetzer ausgerüstet.<br />

Versorgungsanschlüsse<br />

für Strom, Seismik, Hochdruckluft<br />

<strong>und</strong> Hydraulik stehen ebenfalls<br />

im Außenarbeitsbereich<br />

zur Verfügung. Die Hochdruckluft<br />

mit bis zu 200 bar wird von<br />

vier wassergekühlten Kompressoren<br />

erzeugt. Die K. Chr. Steen<br />

GmbH & Co., Elmshorn, lie-<br />

� TECHNISCHE DATEN<br />

Länge ü.a. 65,65 m<br />

Breite ü.a. 14,00 m<br />

Designtiefgang 4,20 m<br />

Verdrängung 1851 t<br />

Klassifi kation GL�100 A5<br />

Forschungsschiff IW�MC AUT<br />

Max. Geschwindigkeit 13,4 kn<br />

Dienstgeschwindigkeit 12,8 kn<br />

Mindestreichweite 6000 nm<br />

Maximalfahrzeit 35 Tage<br />

ferte für den Neubau <strong>die</strong> Windenausrüstung,<br />

bestehend aus<br />

Ankerwinde, Kettenstopper <strong>und</strong><br />

Verholspill.<br />

Spezialausrüstung<br />

Die speziellen Vermessungsgeräte<br />

des Forschungsschiffes<br />

160 Jahre Fassmer<br />

Wir gratulieren!<br />

Forschungsschiff „Fugro Searcher“<br />

Kraftstoff 253 t<br />

Trinkwasser 158 t<br />

Personal 42 Personen<br />

<strong>Schiff</strong>srumpf Stahl Grad A<br />

Aufbauten Stahl Grad A<br />

Stromaggregate 3 x 1138 kVA<br />

Antrieb 2 x 1100 kW<br />

Propeller 2 x Ruderpropeller<br />

SRP1010, 2100 mm<br />

Bugstrahlruder 400 kW<br />

bestehen aus einem Einstrahllot<br />

EA600, Fächerloten der<br />

Typen EM302 <strong>und</strong> EM3002,<br />

einem digitalen Zweifrequenz-<br />

Seitensicht-Sonar 4200 von<br />

Edgetech sowie einem Chirp-<br />

Subbottom–Profi ler. Darüber<br />

hinaus ist ein Hydroscience-<br />

SeeMUX-Digitalsystem, mit<br />

einer seismischen Quelle mit<br />

bis zu 970 cu in, <strong>die</strong> in einen<br />

3000 m langen, festen, digitalen<br />

Streamer feuert, sowie<br />

ein Unterwassernavigationssystem<br />

HiPAP 500 vorhanden.<br />

Die „Fugro Searcher“ ist für<br />

eine uneingeschränkte Plugand-Play-Verb<strong>und</strong>fähigkeit<br />

vollständig vernetzt <strong>und</strong> verfügt<br />

über Dual-DGPS-Präzisionsnavigationssysteme<br />

von<br />

Fugro. Die Vorrichtungen<br />

zur Arbeit mit Fächerlot, Einstrahllot<br />

<strong>und</strong> Bathymetrie<br />

sind an einer Gondel ungefähr<br />

5,5 m unterhalb des Kiels angebracht.<br />

Vor der termingerechten Ablieferung<br />

wurden umfangreiche<br />

Unterwasser- <strong>und</strong> Vermessungstests<br />

<strong>und</strong> -versuche durchgeführt,<br />

in denen <strong>die</strong> Funktionstüchtigkeit<br />

des <strong>Schiff</strong>es<br />

einschließlich des installierten<br />

schiffs- <strong>und</strong> messtechnischen<br />

Equipments erfolgreich <strong>und</strong><br />

ohne Einschränkung nachgewiesen<br />

werden konnte.<br />

<strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8 31


SPEZIAL | 160 JAHRE FASSMER<br />

Küstenboot für Wasserschutzpolizei<br />

im Einsatz<br />

„FEHMARN“ Mit dem Küstenboot hat <strong>die</strong> Fr. Fassmer GmbH & Co. KG, Berne/Motzen, <strong>die</strong><br />

vorerst letzte Einheit an <strong>die</strong> Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein übergeben. Damit endet<br />

ein Auftrag, den Fassmer 2006 nach einer EU-weiten Ausschreibung erhalten hatte.<br />

Im Oktober 2006 war <strong>die</strong> Fr. Fassmer<br />

GmbH & Co. KG, Berne/Motzen, mit<br />

der Konstruktion, Herstellung <strong>und</strong> Lieferung<br />

von insgesamt drei 27 m langen<br />

Küstenbooten sowie einem 34 m langen<br />

Küstenboot für <strong>die</strong> Wasserschutzpolizei<br />

Schleswig-Holstein beauftragt worden. Das<br />

letzte <strong>Schiff</strong> <strong>die</strong>ses Auftrages, <strong>die</strong> 27 m lange<br />

„Fehmarn“, wurde kürzlich in Heiligenhafen<br />

übergeben.<br />

Die moderne Antriebstechnik, <strong>die</strong> technische<br />

<strong>und</strong> elektronische Ausrüstung sowie<br />

<strong>die</strong> geräumigen Unterkunftsbereiche ermöglichen<br />

nach Angaben der Fr. Fassmer schnelle<br />

Einsätze, tägliche Patrouillenfahrten <strong>und</strong><br />

mehrtägige Einsätze. Der Heimathafen der<br />

am 26. Mai getauften „Fehmarn“ ist Kiel.<br />

Entwurf/Konstruktion<br />

Der Entwurf der „Fehmarn“ basiert auf<br />

ähnlichen Neubauten von Fassmer, <strong>die</strong> z.B.<br />

von der Wasserschutzpolizei Mecklenburg-<br />

Vorpommern erfolgreich eingesetzt werden.<br />

Insbesondere <strong>die</strong> für Spezialschiffe<br />

<strong>die</strong>ser Art entwickelte Formgebung hat bei<br />

<strong>die</strong>sem Neubau eigenen Angaben zufolge<br />

zu optimalen Seegangs- <strong>und</strong> Manövriereigenschaften<br />

geführt. Der <strong>Schiff</strong>swiderstand<br />

<strong>und</strong> damit auch <strong>die</strong> Schwellbildung wurden<br />

auf ein Minimum reduziert. Als Ergebnis<br />

wurde im Rahmen der Erprobungen<br />

eine maximale Geschwindigkeit von über<br />

24 Knoten erreicht.<br />

Das 27 m lange, 6,2 m breite <strong>und</strong> 1,6 m<br />

tiefgehende <strong>Schiff</strong> wurde komplett aus seewasserbeständigen<br />

Aluminiumlegierungen<br />

gemäß den Anforderungen des „High speed<br />

code“ gebaut. Die Aluminiumstruktur wurde<br />

mit Hilfe moderner Konstruktionsmethoden<br />

sowohl bezüglich der Festigkeit als auch des<br />

Gewichts optimiert. Der Neubau wurde unter<br />

Aufsicht <strong>und</strong> Abnahme des GL gefertigt<br />

<strong>und</strong> trägt das Klassezeichen GL � 100 A5 E<br />

OC 2 HSDE Patrol Boat (�) MC Aut. Die<br />

„Fehmarn“ führt ein 5,4 m langes Schlauchboot<br />

mit, das mit einem leistungsfähigen<br />

Hydraulikkran ausgesetzt werden kann.<br />

Unterkünfte<br />

Das Küstenboot bietet Unterkunftsmöglichkeiten<br />

für fünf Personen, <strong>die</strong> jedoch bei Bedarf<br />

auf sechs Personen aufgestockt werden<br />

können. Im Einrichtungsbereich stehen insgesamt<br />

drei Doppelkammern zur Verfügung;<br />

im Einrichtungsdeck befi nden sich eine Messe<br />

mit Abfertigungs- <strong>und</strong> Pantrybereich. Der<br />

Pantrybereich ist ausgestattet mit Herd, Backofen,<br />

Kühlschrank <strong>und</strong> Mikrowelle. Die sanitären<br />

Einrichtungen an Bord bestehen aus<br />

einem Nassraum mit WC, Waschbecken <strong>und</strong><br />

separater Dusche sowie einem weiteren WC.<br />

Antriebsanlage <strong>und</strong> Strom versorgung<br />

Als Hauptantrieb kommen zwei <strong>Schiff</strong>s<strong>die</strong>selmotoren<br />

der Firma MTU zum<br />

Einsatz, <strong>die</strong> jeweils über ein <strong>Schiff</strong>swen-<br />

IHR KOMPETENTER PARTNER FÜR MARITIME<br />

UND STATIONÄRE APPLIKATIONEN<br />

Bordaggregate | Dieselmotoren | Getriebe<br />

Abgasreinigungsanlagen<br />

32 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8<br />

deuntersetzungsgetriebe auf eine Festpropelleranlage<br />

arbeiten. Die beiden<br />

MTU-Motoren vom Typ 10 V 2000 M 72<br />

erbringen eine Leistung von je 900 kW<br />

bei 2250 1/min. Beide Motoren werden<br />

elektronisch gesteuert <strong>und</strong> überwacht <strong>und</strong><br />

sind seewassergekühlt. Die <strong>Schiff</strong>swende-<br />

<strong>und</strong> Untersetzungsgetriebe vom Typ<br />

ZF 3000 sind mit einer elektronisch geregelten<br />

Schleichfahrteinrichtung <strong>und</strong> elektrischer<br />

Getriebebetätigung ausgerüstet<br />

<strong>und</strong> ermöglichen ein dauerhaftes Fahren<br />

mit geringer Geschwindigkeit.<br />

Durch <strong>die</strong> beiden Antriebsstränge <strong>und</strong> deren<br />

unabhängige Versorgung ist für eine<br />

Red<strong>und</strong>anz des <strong>Schiff</strong>santriebes gesorgt.<br />

Das große Diesel-Generator-Aggregat <strong>die</strong>nt<br />

sowohl der Stromversorgung als auch dem<br />

Antrieb des Bugstrahlers.<br />

Zur Verbesserung der Manövriereigenschaften<br />

wurde im Vorschiff ein Bugstrahler<br />

mit einem Schub von 6 kN installiert.<br />

Für <strong>die</strong> Stromversorgung des elektrischen<br />

Bordnetzes ist <strong>die</strong> „Fehmarn“ mit zwei<br />

400/230V-Drehstrom-Dieselaggregaten mit<br />

einer Leistung von 70 bzw. 53 kW ausgerüstet.<br />

Ein Aggregat übernimmt <strong>die</strong> gesamte<br />

Stromversorgung gemäß E-Bilanz; das<br />

zweite fungiert als Stand-By-Aggregat.<br />

An <strong>die</strong> im Maschinenraum angeordnete<br />

Hauptschalttafel sind der 32A Landanschluss<br />

mit automatischer, drehfeldrichtiger<br />

Zuschaltung, <strong>die</strong> Unterverteilung auf<br />

<strong>Schiff</strong>s<strong>die</strong>seltechnik Kiel GmbH<br />

Kieler Straße 177<br />

24768 Rendsburg<br />

Telefon: 0 43 31 – 44 71-0<br />

Telefax: 0 43 31 – 44 71-199<br />

email: info@sdt-kiel.de<br />

www.sdt-kiel.de


Seitenriss des kürzlich abgelieferten Küstenbootes „Fehmarn“<br />

der Brücke sowie <strong>die</strong> größeren Verbraucher<br />

direkt angeschlossen.<br />

Das 24V Gleichstromnetz übernimmt <strong>die</strong><br />

Versorgung der funk- <strong>und</strong> nautischen Anlage<br />

sowie <strong>die</strong> Notstromversorgung der Automationsanlage<br />

<strong>und</strong> der Notbeleuchtung.<br />

Die Speisung erfolgt bei Landanschluss<br />

durch ein 400/24V Netzgerät <strong>und</strong> bei Bordbetrieb<br />

über <strong>die</strong> angehängten Lichtmaschinen<br />

an den Hauptmotoren, so dass auch<br />

bei Ausfall des 230/400 V-Bordnetzes eine<br />

Spannungsversorgung der betriebswichtigen<br />

<strong>und</strong> nautischen Anlagen sichergestellt<br />

ist. Das für <strong>die</strong> Maschinenautomation eingesetzte<br />

BlueVision-System der Firma MTU<br />

mit integrierter Motorfernsteuerung RCS-5<br />

<strong>und</strong> <strong>Schiff</strong>salarmanlage MCS-5 ist gemäß<br />

GL MC AUT ausgelegt <strong>und</strong> stellt in visualisierten<br />

Bildschirmseiten <strong>die</strong> aktuellen Daten<br />

des <strong>Schiff</strong>bereichs <strong>und</strong> <strong>die</strong> Störmeldungen<br />

in Klartext auf TFT-Monitoren im Maschinenraum<br />

<strong>und</strong> auf der Brücke sowie als Gruppenmeldungen<br />

im Wohnbereich dar.<br />

Brückeneinrichtung<br />

Auf der Brücke befi nden sich der Fahrstand,<br />

ein LSK-Arbeitsplatz sowie ein Arbeitsplatz<br />

für Navigation <strong>und</strong> Nachrichtentechnik.<br />

Unter Berücksichtigung der Bewegungsergonomie<br />

wurde eine Einrichtung mit hohem<br />

Aufenthaltskomfort geschaffen, <strong>die</strong><br />

ein schnelles <strong>und</strong> sicheres Bewegen <strong>und</strong><br />

Handeln der Mannschaft im Einsatzfall<br />

ermöglicht. Der Brückenfahrstand wurde<br />

nach den Prinzipien <strong>eines</strong> übersichtlich zu<br />

be<strong>die</strong>nenden Ein-Mann-Fahrstandes ausgelegt.<br />

Für <strong>die</strong> Navigation <strong>und</strong> Kommunikation<br />

ist das Küstenboot mit folgenden Einheiten<br />

ausgerüstet:<br />

� X-Band Radar sowie eine ECDIS der Fa.<br />

Kelvin Hughes vom Typ MANTA 2000,<br />

� UKW-Seefunkanlage gemäß GMDSS<br />

der Fa. S.P. Radio Sailor vom Typ RT-5022,<br />

� Fahrtmessanlage der Fa. Walker Marine,<br />

� Satellitentelefon der Fa. S.P. Radio Sailor<br />

vom Typ SC-4000,<br />

� Wechselsprechanlage der Fa. Zenitel,<br />

� Sprachaufzeichnung des Funkverkehrs<br />

der Seefunk- <strong>und</strong> Polizei-BOS-Anlagen der<br />

Fa. ATIS.<br />

Für <strong>die</strong> erweiterten polizeilichen Aufgaben<br />

im Katastrophenfall wurde für den umfassenden<br />

Kommunikationsbereich für Funk,<br />

Telefon <strong>und</strong> Fax eine Grenzwellenradiotelefon-<br />

<strong>und</strong> Fernschreibanlage der Fa. Rohde<br />

& Schwarz basierend auf den Typ PostMan<br />

II R&S DS 102 im hinteren Brückenbereich<br />

integriert.<br />

Diese Anlage ist kompatibel zu den Anlagen<br />

des Maritimen-Sicherheits-Zentrum<br />

(MSZ) <strong>und</strong> ermöglicht eine sichere <strong>und</strong><br />

ungestörte Kommunikation bei gestörten<br />

oder überlasteten Standardkommunikationsübertragungen<br />

(SAT, GSM usw.)<br />

im Katastrophenfall mit anderen im Verb<strong>und</strong><br />

zusammengeführten Einsatzkräften<br />

der B<strong>und</strong>espolizei <strong>und</strong> Zoll. Außerdem<br />

besteht <strong>die</strong> Möglichkeit, ein Computer<br />

LAN-Netzwerk zwischen <strong>die</strong>ser Anlage<br />

<strong>und</strong> den Landes-System-Konzept (LSK)-<br />

Arbeitsplätzen auf der Brücke <strong>und</strong> im Abfertigungsbereich<br />

des Aufenthaltsraumes<br />

herzustellen.<br />

We herewith congratulate Fassmer Shipyard<br />

with the delivery of the<br />

“Fugro Searcher“ and “Fehmarn“<br />

and we thank everyone involved<br />

for the pleasant cooperation.<br />

www.stigterstaal.nl<br />

<strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | August 2010 | Nr. 8 33

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