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Themen- Schwerpunkt - Lebensgemeinschaft Eichhof

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<strong>Eichhof</strong>-Journal November 2009 – Ausgabe 33<br />

Sie gibt z.B. eine Karte mit einer<br />

kleinen Brezel darauf einem Betreuer<br />

… und bekommt daraufhin<br />

eine echte Brezel zu essen.<br />

Sie lernt, dass sie mit der Karte<br />

etwas ausdrücken kann.<br />

Dass das, was sie „sagt“ (im Bild<br />

zeigt), etwas bewirkt, sie ihren<br />

Willen kund tun kann.<br />

Jetzt schon kann sie, wenn sie<br />

mag, mit einem passenden Bild<br />

ausdrücken, ob sie z.B. noch trinken<br />

will oder zur Toilette muss.<br />

Wir legen schon lange Wert auf<br />

Kommunikation.<br />

Besonders aber seit unsere Kollegin<br />

Brigitte Kamann ihre berufsbegleitende<br />

Weiterbildung zur<br />

Kommunikationspädagogin abgeschlossen<br />

hat, nimmt UK einen<br />

breiteren Raum im Förderbereich<br />

ein.<br />

Wir erfahren, dass „ Sich ausdrücken<br />

können“ bei einzelnen<br />

Menschen innerlich Türen in den<br />

verschiedensten Weisen öffnet.<br />

Hier schließen wir langsam unseren<br />

Rundgang ab.<br />

Es gibt noch viel zu erzählen vom<br />

Förderbereich, von Dingen die genauso<br />

zu uns gehören.<br />

So möchten wir noch erwähnen,<br />

dass die zu leistende Körperpflege<br />

organisch in die Arbeit eingebunden<br />

ist, obwohl sie natürlich<br />

einen großen Raum einnimmt.<br />

6<br />

Vom gemeinsamen Essen (Essen<br />

anreichen).<br />

Von der neuen Mittagssituation<br />

mit einer richtigen Schlafzeit!<br />

Von den Spaziergängen, um auch<br />

am Tag Sonne und frische Luft zu<br />

bekommen.<br />

Von unserer Abschlussrunde.<br />

Von, von, von ………<br />

Bei all dem, was wir hier im Förderbereich<br />

arbeiten und leben,<br />

haben wir eine Art Motto für uns:<br />

„Das kannst Du alleine!“<br />

Eine betreute Kollegin wiederholt<br />

dies oft für sich selber … und vielleicht<br />

auch für uns alle.<br />

Der Förderbereich -<br />

wie ich ihn erlebe<br />

Von M. Franke-Rücker<br />

Seit gut drei Jahren habe ich die<br />

Betreuung meiner Tochter Corinna<br />

übernommen.<br />

Sie ist seit Fertigstellung von Haus<br />

8 im <strong>Eichhof</strong> und seit dieser Zeit<br />

auch im Förderbereich.<br />

Corinna hat durch eine vorgeburtliche<br />

Ernährungsstörung ihre Behinderung,<br />

kann nicht sprechen<br />

und muss ganztägig betreut werden.<br />

Sie ist gerne in der Gruppe, auch<br />

wenn sie selber nur wenige kleine<br />

Dinge tun kann, ihr fehlt da die<br />

Ausdauer.<br />

Seit drei Jahren nun bin ich öfter<br />

im Förderbereich und mache Ausflüge<br />

und Ferienaufenthalte mit.<br />

Die Schwerstbehinderten greifen<br />

mir ans Herz, was ich besonders<br />

in dem gemeinsamen Holland-Urlaub<br />

empfunden habe.<br />

Die Mitarbeiter des Förderbereichs<br />

hatten alles sehr gut organisiert,<br />

und es waren auch einige<br />

Eltern oder Verwandte mit.<br />

Dieser Holland-Urlaub war für<br />

mich ein ergreifendes Erlebnis.<br />

Das Haus in wunderbar behindertengerechter<br />

Bauweise und liebevoller<br />

Ausstattung, die Organisation<br />

des Tages, der liebevolle Zusammenhalt<br />

der Betreuten und<br />

Betreuer. Es entstanden Freundschaften.<br />

Was mir aufgefallen ist, sind die<br />

kleinen Feinheiten des Ausdrückens<br />

der Tätigkeit, z. B. man<br />

füttert den Betreuten nicht, sondern<br />

reicht ihm das Essen, man<br />

wechselt nicht die Windeln, sondern<br />

man pflegt ihn.<br />

Eine ganz neue Methode der Verständigung<br />

wird jetzt im Förder-<br />

bereich praktiziert.<br />

Corinna wird eine Karte mit einem<br />

Keks gezeigt, sie muss diese<br />

Karte den Betreuern zeigen und<br />

bekommt dann einen Keks. Es<br />

klappt!<br />

Das wird dann mit Glas (trinken)<br />

und Toilette usw. gemacht. Einfach<br />

wunderbar.<br />

Es macht mich als Mutter sehr<br />

glücklich, so ganz kleine Schritte<br />

vorwärts zu beobachten.<br />

Ein großes Lob an dieser Stelle<br />

den Betreuern für ihre Liebe und<br />

Geduld.

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