Sebastian und seine kunterbunte Welt

Frau Hoffman, die Lehrerin, hörte den Lärm bis ins Lehrerzimmer und beriet
sich schnell mit dem Schulleiter was zu tun wäre. Ihr tat das arme Mädchen leid
und sie wusste nun auch endlich die Ursache warum Sebastian immer so still
war. Gemeinsam überlegten sie ganz schnell einen Plan und dann ging sie in die
Klasse um ihn umzusetzen.
Myriam weinte immer noch und Sebastian war den Tränen auch sehr nahe.
Doch dann stand er plötzlich auf und schrie wutentbrannt aus Leibeskräften:
„Ja, verdammt ihr Klugscheißer, ich mag ein Mädchen, das einer anderen
Religion angehört und sich anders kleidet als wir, lieber als euch alle
zusammen!“
Danach stürmte er weinend aus der Klasse – direkt in die Arme seiner Mamma.
Frau Hoffman hatte sie und Myriams Mutter angerufen und gebeten in die
Schule zu kommen.
„Ich habe alles gehört was du gerade gesagt hast mein Sohn und bis auf das
>verdammt< bin ich sehr stolz auf dich“, sagte sie und schloss ihn ganz fest in
die Arme.
Nun kam auch Myriam heulend aus dem Klassenzimmer und sah ihre Mamma,
die gerade angekommen war. Auch sie rannte sofort auf sie zu und ließ sich
trösten.
Danach begrüßten sich die Mütter gegenseitig und schauten sich ratlos an.
Frau Hoffman kam nun dazu und erklärte:
„Mir tut das alles sehr leid – ich war leider nicht anwesend als es begann aber
ich werde dem Ganzen jetzt ein für alle Mal ein Ende setzen. Bitte kommen Sie
mit den Kindern wieder in die Klasse!“
„NEIN – ich gehe nie wieder in die Schule!“ sträubte sich Myriam.
„Dann komme ich auch nicht mehr wieder“; schrie Sebastian immer noch
Tränen überströmt.
Die Mütter waren beide nun noch ratloser als zuvor.
„Wisst ihr was ihr beide – ihr kommt jetzt rein und hört einfach mal zu was ich
zu sagen habe und danach entscheidet ihr euch ob ihr weiter zur Schule kommen