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Loewenzahn-Magazin

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Nachhaltig Lernen<br />

Die Lernbegleiter tauschen sich in regelmäßigen<br />

Teamsitzungen über Aktivitäten,<br />

Vorlieben und Stärken der einzelnen Kinder<br />

aus, dokumentieren diese im „Pensenbuch“,<br />

planen neue Inspirationen und<br />

Einladungen für Themen, an die ein Kind<br />

nicht so gerne herangehen möchte.<br />

Diese Form des Lehrens und Lernens<br />

zeichnet unsere Schule aus. Eine besonders<br />

nachhaltige Form, weil der Wissensdurst<br />

von innen heraus motiviert ist.<br />

Niemand sagt einem Kind etwa, „du musst<br />

jetzt aber rechnen lernen“ sondern eher:<br />

„Magst du mal hier schauen? Ich zeig dir,<br />

was du noch entdecken kannst…“<br />

>><br />

Themenorientiert arbeiten:<br />

Wissen vernetzen<br />

terexkursion ins Steinzeitmuseum, Höhlen<br />

anschauen, Schmuck und Werkzeuge selbst<br />

bauen.<br />

sie schlüpfen in die Jurte, wo bereits einige<br />

elfjährigen Sekundarschüler über Bruchrechnungen<br />

brüten. Stille. Wie in einer Bibliothek.<br />

Im Schulhaus, das alle<br />

nur „Hütte“ nennen, locken Musikinstrumente<br />

und Noten oder im Kreativbereich Gläschen<br />

mit leuchtenden Farbpigmenten zum Malen.<br />

Wenn ein Thema für eine längere Zeit intensiv<br />

beleuchtet werden soll, wird „die Hütte“ zur<br />

„Themenhütte“. In der Englisch-Hütte etwa<br />

wird ausschließlich Englisch gesprochen, die<br />

Kosmetik-Hütte bietet alles, was man zum<br />

Kosmetikmachen braucht. Vor ein paar Jahren<br />

gab es sogar mal eine eigens gebaute<br />

„Steinzeit-Hütte“. Einmal im Jahr nämlich<br />

geht es für Primar- und Sekundarstufe um<br />

eine bestimmte Geschichtsepoche – und<br />

damals kam bei den Kindern der Wunsch auf,<br />

eine Steinzeithütte zu bauen und dort auch zu<br />

übernachten, erzählt Sabine Schaumann:<br />

„Also sind wir zwei Tage steinzeitmäßig mit<br />

Kleidern aus Säcken herumgelaufen, haben<br />

Porridge mit selbst gemahlenem Getreide gekocht...<br />

Aber das haben sie nur einen Abend<br />

ausgehalten!“ Dazu gab es die passende Win-<br />

Das Team schätzt diese Form der Lernstationen,<br />

weil sie sie den Themen einen besonderen<br />

Wert geben, und nutzen sie auch, um eingefahrene<br />

Strukturen aufzubrechen, erzählt<br />

sie weiter, denn es komme immer wieder vor,<br />

„dass sich Kinder immer an den gleichen Tisch<br />

setzen und dort immer das Gleiche machen.“<br />

>><br />

Lernstationen geben Themen<br />

den besonderen Wert<br />

Zwischen Hütte und Jurte<br />

steht ein großer runder Tisch, den Begleiterin<br />

Kathrin Fazekas heute mit Materialien<br />

zum Thema Briefeschreiben bestückt hat.<br />

Buntstifte, Kartoffeln und Farbe laden zur Gestaltung<br />

von Umschlägen und Papier ein. Ein<br />

Teil der Mädchen ist sofort Feuer und Flamme.<br />

Die Kartoffeln werden mehr oder weniger<br />

kunstvoll zu Stempeln geschnitzt, Briefe<br />

an Freundin, Mama oder Papa formuliert…<br />

Doch nicht alle Kinder haben Lust zu schreiben.<br />

Noah und Luca wollen lieber rechnen,<br />

>> Briefeschreiben<br />

Bruchrechnen trifft auf<br />

Auch die beiden Siebenjährigen<br />

wollen sich mit Brüchen beschäftigen.<br />

Deshalb, ziehen sie Kästen mit Aufgabenblättern<br />

und Holztäfelchen aus den Regalen, die<br />

ihrem Lernstand entsprechen, und suchen<br />

sich einen freien Arbeitsplatz auf dem Boden.<br />

In der ersten und zweiten Arbeitszeit,<br />

genannt Rote Mitte, macht ein Begleiter ein<br />

Angebot – meist aus den Bereichen Deutsch<br />

oder Mathe – mit Montessorimaterial.<br />

Draußen prusten und kichern die achtjährigen<br />

Primas Elena, Mascha und Theresa. Sie<br />

brauchen offenbar eine Runde Auslauf. Auch<br />

in der Hütte herrscht Pausenatmosphäre. Sie<br />

hätten heute Morgen schon so viel gearbeitet,<br />

„wir müssen mal quatschen“, erklärt die kleine<br />

Gruppe von elf- bis zwölfjährigen Sekundarstufenkindern,<br />

die sich in die Musikecke<br />

zurückgezogen hat. >><br />

>>13

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