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Loewenzahn-Magazin

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»Jedes Kind ist gewissermassen ein Genie;<br />

und jedes Genie ist gewissermassen ein Kind.<br />

Arthur Schopenhauer<br />

Fortsetzung von Seite 11>><br />

In<br />

der Jurte laden dann den Vormittag über die<br />

Begleiter zur Arbeit mit Montessorimaterial<br />

und zur Themenarbeit ein.<br />

>><br />

Urgemütliche Atmosphäre<br />

außerhalb der Komfortzone<br />

Wer zuerst im Wald ist,<br />

kommt einfach später dazu und bleibt meist<br />

noch länger dabei.<br />

Auf dem Grundstück bergen ein Schulhaus<br />

mit großen Fenstern, ein kreisrundes Jurtenzelt,<br />

eine Werkbank sowie der (Küchen-)<br />

Bauwagen den vielfältigen Materialpool<br />

dieser Einrichtung. Der Wochenplan schlägt<br />

wiederkehrende Elemente vor. Die Erwachsenen<br />

sorgen zudem für Berührungspunkte<br />

zwischen Kiga und Schule. Donnerstags gibt<br />

es etwa ein Angebot für Kindergarten- und<br />

Schulkinder. Meist mit den jüngeren Primas.<br />

Chef der montäglichen Frühstücks-Cuisine ist<br />

heute der zwölfjährige Milan. Im Küchenherd<br />

hat er bereits Feuer angefacht und den Erwachsenen<br />

weggeschickt, der helfen wollte.<br />

Jetzt schneidet er mit geübter Hand Bananen<br />

und Birnen fürs gesunde Früchte-Müsli. Milan<br />

schiebt noch ein Stück Holz in den kleinen<br />

Herd – Holz, das er zuvor selbst gehackt hat.<br />

Eine angenehme Wärme, eine urgemütliche<br />

Atmosphäre breiten sich aus. Dabei geht es<br />

nicht um rückwärtsgewandte Landromantik,<br />

sondern ums Prinzip: Strom, Heizung und<br />

fließendes Wasser gibt es am Kirschplatz<br />

nicht. Stattdessen heißt es eben Feuermachen<br />

oder Komposttoilette benutzen, selber<br />

spülen.<br />

Sabine Schaumann, die zu den GründerInnen<br />

der Schule sowie zum Team der LernbegleiterInnen<br />

gehört, ist überzeugt: „Das einfache<br />

Leben außerhalb der Komfortzone verschafft<br />

Kindern einen viel weiteren Horizont.<br />

Wochenplan<br />

Montag – Gemeinsames, gesundes<br />

Frühstück, Montagsbesprechung<br />

Dienstag – Musik und Kunst<br />

Mittwoch – Sport und Sprachen<br />

Donnerstag – Sprachen, Technik<br />

und Kosmik<br />

Freitag – Kochen und Mittagessen<br />

für alle<br />

Da müssen wir uns auch immer wieder fragen:<br />

Wie viel Unterstützung brauchen sie und ab<br />

wann gerät Hilfe zur ‚Bedienung‘, die wichtige<br />

Erkenntnisprozesse verhindert? Indem sie<br />

selbst erfahren, wie man in und mit der Natur<br />

lebt, entsteht eine tiefer gehende Bewusstheit<br />

für Zusammenhänge – und das ist es,<br />

was wir erreichen wollen.“<br />

>><br />

Erkenntnissprozesse für<br />

tiefergehende Zusammenhänge<br />

Sinn für Zusammenhänge<br />

entsteht auch dadurch, dass die Kinder<br />

über ein Thema, sei es Holz, ein Theaterstück<br />

oder Pilze wie an einer Liane querbeet durch<br />

verschiedene Lernbereiche schwingen. Damit<br />

sie unterschiedliche Aspekte zusammendenken<br />

können, finden sie vielfältige Anregungen<br />

überall auf dem Gelände verteilt. Sorgsam<br />

und mit Liebe zum Detail zusammengestellt<br />

haben sie das Ziel, die Kinder zum Forschen<br />

und Tun einzuladen. Auf der Werkbank etwa<br />

stehen große Gläser mit wechselndem Inhalt.<br />

Heute sind sie mit verschieden großen Holzund<br />

Bambusstückchen, Kastanien, Nägeln,<br />

Schleifpapier sowie orangenen Fruchtkapseln<br />

der Lampionblume gefüllt.

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