Prof. Dr.-Ing. Egon Müller - Festo
Prof. Dr.-Ing. Egon Müller - Festo
Prof. Dr.-Ing. Egon Müller - Festo
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trends<br />
in automation<br />
Das Kundenmagazin von <strong>Festo</strong> 1.2012<br />
Titelthema<br />
Initialzündung<br />
Ideen für mehr Energieeffi zienz<br />
Inspiration<br />
Frei von Ressourcen<br />
Interview mit <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Egon</strong> <strong>Müller</strong>,<br />
Technische Technische Technische Universität Chemnitz<br />
Kompass<br />
Ökologischer Antrieb<br />
Sonnenenergie befl ügelt, günstigere<br />
Batterien bewegen<br />
Synergien<br />
Ungarn im Aufwind<br />
Gute Aussichten für Unternehmen<br />
der Automatisierungsindustrie
Kurs Energieeffizienz<br />
Gehen Sie auf Kurs und schöpfen Sie<br />
Ihre Einsparpotenziale konsequent aus.<br />
Mit an Bord: Produkte und Lösungen,<br />
intelligente Auslegung, abgestimmte<br />
Services sowie Training und Consulting.<br />
23.–27. April 2012<br />
Halle 15, Stand D07<br />
www.festo.de/effizienz
Hans-Ulrich Witschel, Leiter Vertrieb Deutschland<br />
Mut zum Handeln<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
oft bedeutet fehlende Handlungskompetenz nicht nur Stillstand,<br />
sie führt auch zur Verschlechterung der Gesamtsituation.<br />
Stuttgart 21, Eurokrise, UN-Klimakonferenz – drei unterschiedliche<br />
Fälle, die uns eines sehr deutlich vor Augen führen.<br />
Je weiter die politischen Einflüsse und Interessen reichen, desto<br />
kompromissbeladener sind die Ergebnisse. Politiker streiten<br />
nun schon seit Jahren darüber, wie eine Post-Kyoto-Regelung<br />
und damit eine zukunftsorientierte Klimapolitik aussehen soll.<br />
Wissenschaftler prognostizieren klar, was passiert, wenn die<br />
Menschheit nichts an ihrem Verhalten ändert. Doch Landesinteressen<br />
dominieren.<br />
Dass mit dem Willen zum Handeln etwas bewegt werden kann,<br />
zeigt die Entwicklung der erneuerbaren Energien. Das Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
berichtet für das Jahr 2011 in Deutschland von einem Anstieg<br />
auf rund 20 Prozent des Gesamtstromverbrauchs. Das ist<br />
erfreulich. Doch eine bessere Methode, Energie zu sparen,<br />
ist, sie gar nicht erst erzeugen zu müssen. Mit Energieeffizienzmaßnahmen<br />
kann jeder seinen Beitrag leisten. Bereits zu<br />
Hause lässt sich bei Heizung, Warmwasser, Kühlgeräten,<br />
Licht und TV viel Energie einsparen. Effizientere Geräte sind die<br />
eine Hälfte der Sparmaßnahmen, ein verantwortungsvoller<br />
und bewusster Umgang damit die andere.<br />
Nicht anders sieht es bei Maschinen und Anlagen aus.<br />
Die Energiekosten stiegen in den vergangenen zehn Jahren<br />
zwei- bis viermal so schnell wie die Personalkosten (s. S. 16 ff.)<br />
Eine Änderung dieses Trends ist kaum zu erwarten. Insofern<br />
braucht es wenig Mut, um die Weichen bei Neuinvestitionen<br />
richtig zu stellen. Mut ist eher dort erforderlich, wo es um<br />
Prozesse und Handlungsmuster von Menschen geht. In dieser<br />
Ausgabe wollen wir Ihnen zeigen, dass sich Energieeffizienzmaßnahmen<br />
rech nen. Je nach Situation und Anlass kann dies<br />
sehr unterschiedliche Formen haben. Übrigens: Energieeffizienz-<br />
Spezialisten von <strong>Festo</strong> treffen Sie auch auf dem <strong>Festo</strong> Stand der<br />
Hannover Messe. Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf das<br />
Gespräch mit Ihnen!<br />
Ihr
Foto: GeoEye<br />
Titelthema Das spanische Solarthermie-Kraftwerk<br />
Gemasolar aus der Vogelperspektive:<br />
Es revolutioniert die Stromgewinnung durch<br />
Sonnenenergie (siehe Rückseite). Die neue<br />
Technologie steht symbolisch für eine Initialzündung<br />
in puncto Energieeffi zienz – genauso<br />
wie eine Vielzahl von Initiativen der Industrie<br />
und Automatisierungstechnik. Lesen Sie in<br />
dieser Ausgabe mehr über Ziele, Anwendungen<br />
und Ergebnisse von Effi zienzmaßnahmen.<br />
trends in automation<br />
1.2012<br />
Editorial 3<br />
Panorama 6<br />
<strong>Festo</strong> weltweit 47<br />
Preisrätsel/Impressum 53<br />
Soft Stop 54<br />
Kennziffer-Service<br />
Die Broschüren<br />
können Sie jetzt online<br />
anfordern unter<br />
www.festo.de/trends<br />
Gewünschte is Nummer<br />
ankreuzen. Fertig!<br />
8<br />
„Die beste Energieeffi zienzmaßnahme<br />
ist die Energieeinsparung.“<br />
Inspiration<br />
Kein Rennen um Ressourcen<br />
Energieeffi ziente Produktionskonzepte<br />
machen Unternehmen fi t für den<br />
Wettbewerb von morgen. <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>.<br />
<strong>Egon</strong> <strong>Müller</strong> spricht im Interview von<br />
bis zu 50 Prozent Einsparpotenzial<br />
in den kommenden zehn Jahren. 8<br />
14<br />
Kompass<br />
In zwei Jahren soll das<br />
Solarfl ugzeug „Solar Impulse“<br />
zur Weltumrundung<br />
abheben – ohne Treibstoff<br />
und Schadstoffausstoß.<br />
Batterien geben Gas<br />
Elektroautos werden beliebter, doch<br />
teure Batterien trüben den sauberen<br />
Fahrspaß. Die Automatisierungsbranche<br />
arbeitet daher an Konzepten<br />
zur kostengünstigen Batterieproduktion.<br />
12<br />
Von der Sonne befl ügelt<br />
Die Treibstoffpreise explodieren, der<br />
Flugverkehr steht unter steigendem<br />
Kostendruck. Umweltfreundliche<br />
Antriebsformen öffnen neue Perspektiven<br />
für den Höhenfl ug mit regenerativen<br />
Energien. 14
16<br />
Impulse<br />
Zwanzig Prozent seines<br />
gesamten Lebens-Energiebedarfs<br />
verbraucht ein Auto<br />
bereits bei seiner Herstellung.<br />
Titelthema<br />
Initialzündung<br />
Der Wille ist da, der Weg ist unklar.<br />
Anlagenbauer und -betreiber<br />
sind verunsichert, geht es um die<br />
konkrete Umsetzung von Maßnahmen<br />
zur Energieeffizienz.<br />
Zahlreiche deutsche Initiativen<br />
könnten jedoch weltweit Vorbild<br />
und zün den der Funke sein für<br />
einen sinnvollen Umgang mit<br />
begrenzten Ressourcen. 16<br />
Weitere Artikel zum Titelthema<br />
Kein Rennen um Ressourcen 8<br />
Batterien geben Gas 12<br />
Von der Sonne beflügelt 14<br />
Auf der Sonnenseite 34<br />
Jedes Gramm zählt 42<br />
Saubere Sache 44<br />
Haut aus der Fabrik<br />
Fühlen, wärmen, atmen – die Haut ist<br />
unser wichtigstes Organ. Vier Fraunhofer<br />
Institute erzeugen sie jetzt vollautomatisch<br />
für medizinische Zwecke. 22<br />
Teleskop im Vakuum<br />
Der Preiskampf im Solarmarkt ist<br />
in vollem Gange. „Sliding Fork“,<br />
ein Reinraumroboter mit stufenlosem<br />
Teleskophandling, vereinfacht<br />
Pro zesse und senkt die Kosten. 26<br />
34<br />
Für Oerlikon Solar sind die Aussichten der Dünnschicht-Silizium-Technologie<br />
bei Photovoltaik-Modulen ungetrübt.<br />
Synergien<br />
Ein Land nimmt Fahrt auf<br />
Ungarns Wurzeln reichen tief in die<br />
europäische Geschichte. Trotz politischer<br />
Negativschlagzeilen bietet es Unternehmen<br />
auch in Zukunft vielversprechende<br />
Aussichten. 28<br />
Zahn um Zahn<br />
Moderne Fahrzeuggetriebe müssen<br />
hohen Belastungen standhalten.<br />
Einbaufertige Pneumatik beschleunigt<br />
die Produktion von Kegelrädern und<br />
macht sie sicherer. 32<br />
Auf der Sonnenseite<br />
Oerlikon Solar begegnet Branchenturbulenzen<br />
mit Qualität und Innovation.<br />
Das perfekte Handling großer Glasplatten<br />
garantiert Automatisierungstechnik<br />
von <strong>Festo</strong>. 34<br />
Intelligenz auf der Insel<br />
Arbeitet ohne extra Steuerung:<br />
Die Ventilinsel CPX von <strong>Festo</strong> übernimmt<br />
in einer Anlage zur <strong>Dr</strong>ehteilinspektion<br />
die Aufgaben der SPS. 38<br />
1.2012 trends in automation<br />
Inhalt 4 – 5<br />
Teatime in Buenos Aires<br />
Hätten Sie’s gewusst? Argentinien ist der<br />
elftgrößte Teeproduzent der Welt. Für<br />
das schnelle Herstellen von Teebeuteln<br />
sorgt der <strong>Festo</strong> PrePack Service. 40<br />
Jedes Gramm zählt<br />
In der Weißblechproduktion entstehen<br />
viele Tonnen Verschnitt. Die Huber<br />
Packaging Group und <strong>Festo</strong> Didactic<br />
konnten per Stromstoffanalyse die<br />
Materialeffizienz deutlich erhöhen. 42<br />
Saubere Sache<br />
Die Kosten zur Abwasserbeseitigung<br />
lasten schwer auf den Kommunen.<br />
Pneumatische Automatisierung erhöht<br />
in der Kläranlage Sindelfingen jetzt die<br />
Energieeffizienz. 44
Energetisch herausragend<br />
Das mit 508 m weltweit höchste Bürogebäude<br />
ist nicht nur optisch überragend.<br />
Seit Juli 2011 gilt das Taipei Financial<br />
Center, Taipei 101, auch als höchstes<br />
grünes Gebäude der Welt. Für herausragende<br />
Maßnahmen zur Energieeffizienz<br />
erhielt das Hochhaus die Platinum Level<br />
Zertifizierung des Leadership in Energy<br />
and Environmental Design (LEED) für<br />
Bestandsgebäude.<br />
20 Monate lang wurde der Büroturm<br />
opti miert und der Energieverbrauch<br />
spürbar reduziert. Verteilt auf 101 Stock -<br />
werke über und fünf unter der Erde spart<br />
das „green building“ heute jährlich rund<br />
10 Prozent an Energie. Der Stromverbrauch<br />
sank um 4,8 Mio. Kilowattstunden,<br />
der Wasserverbrauch wurde um<br />
28.000 Tonnen reduziert. Auch die<br />
Abfälle betragen 1261 Tonnen weniger<br />
als vor den Effizienzmaßnahmen.<br />
Damit liegen die benötigten Ver- und<br />
Entsorgungsenergien bis zu 30 Prozent<br />
unter denen durchschnittlicher<br />
Gebäude. Das lohnt sich: Taipei 101<br />
spart rund 700.000 $ pro Jahr.
Foto: Daniel M. Shih
Interview<br />
Kein Rennen<br />
um Ressourcen<br />
<strong>Egon</strong> <strong>Müller</strong> ist einer der führenden Experten für innovative Produktionsstrukturen und<br />
Fabrikkonzepte. Der <strong>Prof</strong>essor für Fabrikplanung und Fabrikbetrieb an der TU Chemnitz<br />
erkennt in der Nutzung ökologischer Produktionsfaktoren ein Einsparpotenzial von bis<br />
zu 50 % in den kommenden zehn Jahren. Im Interview erklärt er, wie wichtig es ist, sich dem<br />
Wettlauf um Energieressourcen zu entziehen.<br />
trends in automation: Herr <strong>Prof</strong>essor <strong>Müller</strong>, Sie vertreten<br />
die These von einem Einsparpotenzial zwischen 30 und 50 %<br />
am Gesamtverbrauch der Ressourcen Material und Energie.<br />
Ist dieser Wert nicht zu hoch gegriffen?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Egon</strong> <strong>Müller</strong>: Um diese Aussage zu bekräftigen, muss<br />
man bekanntes physikalisches Grundwissen in Erinnerung<br />
rufen. Energie kann zwischen Systemen zwar ausgetauscht,<br />
aber weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur von einer<br />
Energieform in eine andere umgewandelt werden. Dabei gilt<br />
weiterhin, dass Energieumwandlungen zwischen verschiedenen<br />
Energieformen und Energieniveaus in eine Richtung<br />
verlaufen und nicht umkehrbar sind. Betrachtet man die<br />
Zur Person<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Egon</strong> <strong>Müller</strong><br />
<strong>Egon</strong> <strong>Müller</strong> leitet an der Technischen Universität Chemnitz<br />
die <strong>Prof</strong>essur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb. Mit seinen<br />
30 Mitarbeitern forscht er an der Entwicklung zukünftiger<br />
Produktionsstrukturen und neuartiger Fabrikkonzepte für<br />
Maschinen- und Anlagenbauer sowie Automobilhersteller<br />
und -zulieferer. Dazu gehören flexible wandelbare Fabriken<br />
sowie hierarchielose, regionale Produktionsnetze. Die<br />
<strong>Prof</strong>essur verfügt über hochwertige Kompetenzen bei<br />
der rechnergestützten Fabrikplanung, Modellierung und<br />
Simulation sowie der energieeffizienten Fabrikplanung.<br />
www.tu-chemnitz.de/mb/fabrplan<br />
Fabrik als „Gesamtenergieverbrauchssystem“, in dem<br />
bekanntermaßen die vielfältigsten Energieumwandlungsprozesse<br />
stattfinden, lassen sich die von Ihnen angesprochenen<br />
Potenziale systematisch erschließen.<br />
Beim Verbrauch von Materialressourcen spielen neben neuen<br />
technologischen Verfahren besonders der Einsatz neuer<br />
Werkstoffe und deren Kreisläufe – sprich deren Wiederverwendung<br />
– eine große Rolle. Für die Fabrikplanung und deren<br />
Betrieb bedeutet dies, auch neue Konzepte zu generieren,<br />
die beispielsweise Maschinenbau und Verfahrenstechnik<br />
miteinander verbinden, um solche Kreisläufe zu gestalten.<br />
trends in automation: In Ihrem Buch „Energieeffiziente<br />
Fabriken planen und betreiben“ zeigen Sie, wie Potenziale<br />
für Energieeinsparungen systematisch erschlossen werden<br />
können. Worauf kommt es dabei besonders an?<br />
<strong>Müller</strong>: Letztendlich könnte man an dieser Stelle auf den notwendigen<br />
ganzheitlichen Ansatz verweisen. Doch das reicht<br />
ebenso wenig aus wie allein eine systematische Vorgehensweise.<br />
Eine Fabrik, das sind in erster Linie Menschen, die mit den<br />
entsprechenden Maschinen und Ausrüstungen aus Materialien<br />
Produkte erzeugen. Genau diese Vorgänge werden ebenfalls<br />
von Menschen geplant und damit gedanklich vorweggenommen.<br />
Wir müssen entsprechende Kompetenzen entwickeln und<br />
die Menschen in der Fabrik qualifizieren, um mit den dafür<br />
bereitzustellenden Methoden und Werkzeugen diese Potenziale<br />
systematisch zu erschließen. Neben diesem Aspekt wird<br />
auch die ganzheitliche Betrachtung von Energiebereitstellung,<br />
-umwandlung, -übertragung und -nutzung sowie deren<br />
Optimierung in der Fabrik eine wesentliche Rolle spielen.<br />
trends in automation: Inwieweit kann Energieeffizienz<br />
zu einem strategischen Wettbewerbsfaktor für ein Unter-<br />
nehmen werden?
1.2012 trends in automation<br />
Inspiration 8 – 9
„Die beste Energieeffizienzmaßnahme<br />
ist die Energieeinsparung.“<br />
<strong>Egon</strong> <strong>Müller</strong>, Technische Universität Chemnitz<br />
<strong>Müller</strong>: Nicht nur die ständige Verteuerung der Energie und die<br />
damit verbundene direkte Kostenwirksamkeit wird zukünftig<br />
eine erhebliche Rolle für die Unternehmen spielen. Zunehmend<br />
werden auch Fragen der Verfügbarkeit und des Zugangs zu<br />
Energieressourcen zum strategischen Wettbewerbsfaktor für<br />
Unternehmen. Sieht man sich die Prognosen des zukünftigen<br />
Energiebedarfs nach Energieträgern und Wirtschaftsräumen<br />
für Zeiträume bis 2030 an, steht schon heute fest, dass<br />
derjenige erhebliche Wettbewerbsvorteile haben wird, der<br />
sich nicht an diesem Wettlauf um Energieressourcen beteiligen<br />
muss. Das macht aber gleichzeitig deutlich, dass die beste<br />
Energieeffizienzmaßnahme die Energieeinsparung ist.<br />
trends in automation: Inwieweit lässt sich eine Fabrik<br />
energieautark planen und umsetzen?<br />
<strong>Müller</strong>: Unter dem ganzheitlichen Betrachtungsansatz ist das<br />
heute schon für neu zu planende Fabriken vorstellbar und für<br />
deren Planung und Umsetzung von Fabrikbereichen beziehungsweise<br />
Fabrikerweiterungen relevant. Wie sich die Dinge in den<br />
letzten Jahren entwickelt haben, wird auch an einem Beitrag von<br />
<strong>Festo</strong> mit dem „Energieeffizienten Neubau zur Werkserweiterung“<br />
am Standort St. <strong>Ing</strong>bert/Rohrbach deutlich, für den der Energy<br />
Efficiency Award 2008 vergeben wurde. Seitdem haben sich<br />
viele Technologien und Möglichkeiten weiterentwickelt, die heute<br />
zur Verfügung stehen und in entsprechende Planungskonzepte<br />
einbezogen werden. Dazu gehören auch erschließbare Potenziale<br />
aus der Nutzung erneuerbarer Energien.<br />
trends in automation: Welche Branche haben Sie als Vorreiter<br />
in Sachen Energieeffizienz identifiziert und warum ist diese<br />
dabei führend?<br />
<strong>Müller</strong>: Nach meinen Erfahrungen sind die Automobilbauer<br />
einschließlich der größeren Zulieferer in einer Vorreiterrolle.<br />
Die signifikante Steigerung der Energiekosten ist dabei nicht nur<br />
der ausschließliche Anstoß. Ein wesentlicher Schub entsteht<br />
auch aus Marketingaspekten, die nicht nur das Image von umwelt-<br />
und ressourcenschonenden Produkten im Fokus haben, sondern<br />
auch deren Herstellung und damit die Fabriken. Die Betrachtung<br />
des Produktlebenszyklus, dabei besonders die Phasen<br />
Herstellung und Nutzung, spielt dabei eine wesentliche Rolle.<br />
trends in automation: Eignet sich die Automobilindustrie<br />
als Vorreiter für andere Branchen?<br />
<strong>Müller</strong>: Grundsätzlich kann man diese Frage mit Ja beantworten.<br />
An einigen Stellen geht es schon über eine Vorreiterrolle<br />
hinaus, indem durch die Bedeutung des Automobilbaus auf<br />
andere Branchen direkt Einfluss genommen wird. Dies betrifft<br />
neben dem Maschinen- und Anlagenbau besonders auch<br />
die Steuerungs- und Automatisierungstechnik sowie die<br />
Elektro- und Antriebstechnik.<br />
trends in automation: An welchen energieeffizienten<br />
Projekten forscht Ihr Institut zurzeit und welche Schlüsse<br />
ziehen Sie aus diesen Forschungen?<br />
<strong>Müller</strong>: Im Rahmen des Spitzentechnologieclusters „Energieeffiziente<br />
Produkt- und Prozessinnovation in der Produktionstechnik“<br />
(eniPROD) arbeiten wir im Teilprojekt Logistik und<br />
Fabrikplanung an der Weiterentwicklung von Methoden zur<br />
energieeffizienzorientierten Fabrikplanung sowie entsprechender<br />
Vorgehensmodelle und planungsunterstützender<br />
Softwaresysteme. Im Ergebnis dieser Forschungen entstand<br />
bereits ein konzeptioneller Rahmen eines ganzheitlichen<br />
Energieeffizienzmodells. Mit diesem kann zum einen Wissen<br />
generiert, aufbereitet und systematisch zur Verfügung<br />
gestellt und zum anderen Kompetenzentwicklung und Qualifizierung<br />
realisiert werden. Ein eher technisch orientiertes<br />
Forschungsprojekt setzt sich mit dem Messen und Erfassen<br />
von Energieverbräuchen in komplexen Fabrikstrukturen<br />
auseinander. Erste Schlussfolgerungen für Messsysteme und<br />
deren Nutzen wurden in praktische Lösungen umgesetzt.<br />
trends in automation: Was macht ein viel beschäftigter<br />
Mann wie Sie in seiner Freizeit?<br />
<strong>Müller</strong>: Wenn es die Zeit zulässt, bin ich in meiner Garage<br />
und schraube an meinem Oldtimer Baujahr 1976. Im Sommer<br />
geht es dann bei schönem Wetter zur Ausfahrt oder Oldtimer-<br />
Rally. Gerne lese ich auch Bücher über den Automobilbau. Bei<br />
Themen wie der historischen Entwicklung von Fabriken schließt<br />
sich der Kreis zwischen Beruf und Freizeit.
1.2012 trends in automation<br />
Inspiration 10 – 11
Automatisierung optimiert E-Mobility<br />
Batterien geben Gas<br />
Bisher rollen auf Deutschlands Straßen 2300 Elektroautos, bis 2020 sollen<br />
es eine Million sein. Der Industrie stellt sich eine entscheidende Frage:<br />
Wie schafft man den Sprung zur Herstellung großer Mengen günstiger Batterien?<br />
Die Automatisierungsbranche liefert heute schon Antworten.<br />
Wer die Elektromobilität<br />
für den breiten Markt<br />
zugänglich machen will,<br />
muss die Kosten der<br />
Batterien für Elektromobile senken.<br />
Sie sind immer noch einer der großen<br />
Preistreiber der Elektro mobilität.<br />
Das Problem: Die Produktion von<br />
Batterien erfolgt heute weitgehend<br />
manuell mit vielen Einzelschritten.<br />
Kompetenz senkt Kosten<br />
„30 bis 40 Prozent der Wertschöpfung<br />
bei reinen Elektrofahrzeugen entfallen<br />
auf die Batterie“, sagt Michael Karcher,<br />
Leiter Industriesegment Elektronik und<br />
Solar bei <strong>Festo</strong> „Der Einstieg in eine<br />
spätere wirtschaftliche Massenproduktion<br />
erfordert den Aufbau einer technologisch<br />
fl exiblen Elektroden- und Zellfertigung<br />
zur Herstellung von Batterie-Prototypen<br />
mit einem hohen Standardisierungs- und<br />
Automatisierungsgrad. Damit können<br />
Herstellkosten gesenkt und die Qualität<br />
der Erzeugnisse sichergestellt werden.“<br />
Gefragt ist demnach eine leistungsstarke<br />
und zuverlässige Automatisierungs -<br />
kompetenz in ihrer gesamten Bandbreite.<br />
Erfolgversprechend sind mechatro -<br />
nische Lösungen, die Know-how aus<br />
anderen Branchen der Prozess- und<br />
Fabrikautomation integrieren und es auf<br />
neueste Technologien der Batterie -<br />
fertigung übertragen.<br />
Innovation durch Mechatronik<br />
„Unsere Kunden aus der Automatisierungsindustrie<br />
kennen die Automobilbranche<br />
zwar sehr gut auf ihrem<br />
Foto: Daimler AG<br />
bisherigen Gebiet. Dennoch beginnen sie<br />
so gut wie bei null, wenn es um optimale<br />
Bedingungen der Produktionstechnik von<br />
Batterien geht“, so Karcher. Um Prozesse<br />
grundlegend neu zu defi nieren, benötigte<br />
es Innovationstreiber wie die Mechatronik<br />
und die Bereitschaft der Unternehmen,<br />
innovative Wege zu gehen. So geschehen<br />
bei Automations-Systemlieferant und<br />
Anlagenbauer ads-tec. Das Unternehmen<br />
mit Hauptsitz in der Nähe von Stuttgart<br />
entwickelt automatisierte Fertigungssysteme<br />
für Lithium-Ionen-Hochleistungs -<br />
energiespeicher.<br />
Schutz sensibler Zellen<br />
Für das vom BMBF initiierte Projekt FUEL<br />
entwickelte ads-tec zunächst im Labormaßstab<br />
ein Produktionsverfahren, das<br />
das Kleben, Zuführen und Handhaben<br />
von Zellen automatisiert. Ziel war es laut<br />
Geschäftsbereichsleiter Automation<br />
<strong>Dr</strong>. Peter Korff, Produktionseinrichtungen<br />
anzubieten, mit denen Zellen und Batteriesysteme<br />
schnell und kostengünstig<br />
hergestellt werden. „Lithium-Ionenzellen<br />
sind sensibel. Wir müssen darauf achten,<br />
die Qualität der Zellen im Prozess zu<br />
erhalten und sie insbesondere beim<br />
Handling nicht zu beschädigen oder zu<br />
verunreinigen. Da wir neue Rahmenbedingungen<br />
für die Produktionstechnik<br />
der Akkumulatoren schaffen, sind uns<br />
neue Ansätze und Ideen immer willkommen.<br />
Für das Handling der Lithium-<br />
Ionenzellen haben wir zusammen mit<br />
<strong>Festo</strong> eine neue Front-End-Lösung mit<br />
einem Luftlager konzipiert, das bisher<br />
nur die Solar- oder Elektroindustrie<br />
für sich nutzt“, erklärt <strong>Dr</strong>. Korff.<br />
Objekte gleiten gleichmäßig<br />
Solar- wie Elektroindustrie setzen das<br />
ATBT Luftlager von <strong>Festo</strong> für den<br />
berührungslosen Transport von Glasplatten<br />
und fi ligranen Folien ein. Eine<br />
Luftschicht auf der feinen Oberfl äche<br />
ermöglicht das gleichmäßige Gleiten<br />
der Objekte. Für ads-tec nutzten die<br />
<strong>Ing</strong>enieure von <strong>Festo</strong> den so genannten<br />
Umkehreffekt: ein breitfl ächiges Vakuum<br />
für das Handling von Zellpacks an der
Produktionsanlage. „Bei konventionellen<br />
Lösungen konnten wir mit Vakuumsaugdüsen<br />
die Zellen nur punktuell greifen,<br />
damit war ein zuverlässiges Halten der<br />
Zelle nicht immer gewährleistet“, sagt<br />
Michael Karcher. Das flächig greifende<br />
Luftlager sichert den Klebevorgang jetzt<br />
ohne fertigungsbedingte Ausfälle.<br />
Menschen wollen E-Mobility<br />
Laut einer Studie des TÜV Rheinland zur<br />
Elektromobilität steigt die Akzeptanz von<br />
Elektroautos weltweit. Dies gilt vor allem<br />
für die aufstrebenden Märkte wachsender<br />
Mobilität China und Indien. 92 % der<br />
Inder und 88 % der Chinesen sind bereit,<br />
sich bei einem Neuwagenkauf in den<br />
nächsten fünf Jahren für ein Elektroauto<br />
zu entscheiden. Mit 57 % deutlich geringer,<br />
aber dennoch positiv ist die Akzeptanz<br />
der E-Mobility in Deutschland und den<br />
USA. Vergleichbar hoch sind die Werte<br />
aus Großbritannien und Frankreich.<br />
Fertigungsanlage von ads-tec:<br />
automatisiertes Kleben, Zuführen<br />
und Handhaben von Lithium-<br />
Ionen-Energiespeichern.<br />
ATBT Luftlager im Klebeprozess:<br />
<strong>Festo</strong> liefert je nach Automationsgrad<br />
auch Luftversorgung<br />
und Luft-Vakuum-Aufbereitung<br />
mit passender Ventil- und<br />
Steuerungsintelligenz.<br />
Nachgefragt<br />
1.2012 trends in automation<br />
Kompass 12 – 13<br />
Michael Karcher,<br />
Leiter Industrie-<br />
segment DE<br />
Elektronik und<br />
Solar, <strong>Festo</strong><br />
trends in automation: Lösungsansätze<br />
mit ähnlichen Anforderungen<br />
wie denen des Batteriebaus existieren<br />
bereits in der Herstellung von<br />
Kohle faserverbundwerkstoffen.<br />
Gibt es hier Möglichkeiten für<br />
einen Technologie transfer?<br />
Michael Karcher: Eindeutig ja.<br />
Der Leichtbau spielt für die Fertigung<br />
von E-Mobilen eine essenzielle Rolle.<br />
Er ist ein guter Ansatzpunkt für unsere<br />
<strong>Ing</strong>enieure, die die Anforderungen<br />
an das Handling von biegeschlaffen<br />
Geweben aus der Lebensmittel- und<br />
Textilindustrie kennen. Hier kommt<br />
es darauf an, die formunbeständigen<br />
Materialien schonend zu greifen,<br />
während des Handlings und Ablegens<br />
die Faserrichtungen zu beachten und<br />
unnötige Belastungen der Strukturen<br />
zu vermeiden. Dieses Know-how lässt<br />
sich sehr gut auf die Automatisierung<br />
der Batterieproduktion übertragen.
Energieeffi zientes Fliegen<br />
Von der Sonne<br />
b e fl ü g e l t<br />
Das wachsende Passagieraufkommen im weltweiten<br />
Flugverkehr verstärkt die Suche nach energieeffi zienten<br />
Antriebsformen. Viele Entwicklungen der Gegenwart<br />
verbindet ein ehrgeiziges Ziel: das Fliegen mit regenera tiven<br />
Energien.<br />
In ihren Anfängen bestimmten die<br />
Geschichte des Fliegens Pioniere<br />
wie Otto Lilienthal, der Vater<br />
des Segelfl ugs, Louis Blériot, der<br />
als erster Mensch den Ärmelkanal<br />
überfl og, und Amalie Earhart, die<br />
erste Atlantikfl iegerin. Pioniere der<br />
Neuzeit sind es, die entscheidende<br />
Impulse für eine neue Generation<br />
energieeffi zienter Flugzeuge geben.<br />
Foto: Solar Impulse/Jean Revillard<br />
Leichtgewicht setzt Meilenstein<br />
Zwei von ihnen sind der Ballonfahrer<br />
und Abenteurer Bertrand Piccard und sein<br />
Partner André Borschberg. Mit ihrem<br />
Solarfl ugzeug „Solar Impulse“ wollen<br />
sie 2014 die Welt umfl iegen, angetrieben<br />
ausschließlich von Sonnenenergie.
Energieeffi zienz in Höchstform:<br />
Mit rund 12.000 Solarzellen<br />
fl iegt die Solar Impulse HB-SIA<br />
als erstes Solarfl ugzeug Tag<br />
und Nacht ohne Treibstoff.<br />
Die ersten entscheidenden Schritte zu<br />
ihrem ehrgeizigen Vorhaben sind den<br />
beiden Pionieren bereits geglückt. Im<br />
Juli 2010 absolvierte Solar Impulse den<br />
ersten solaren Nachtfl ug der Geschichte,<br />
der ganze 26 Stunden dauerte. Auf der<br />
Kurzstrecke bewährte sich das solargetrie -<br />
bene Leichtgewicht dann im Mai 2011<br />
mit einem 630 Kilometer langen Flug<br />
von Payerne (Schweiz) nach Brüssel. Für<br />
Piccard, der 1999 als erster Mensch in<br />
einem Heißluftballon die Erde umkreiste,<br />
ist es ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte.<br />
Gerade die damalige Weltrekordfahrt<br />
war es, die ihn zu Solar Impulse<br />
inspirierte. Denn nach rund 20 Tagen<br />
ohne Bodenkontakt drohte kurz vor dem<br />
Erreichen seines Ziels der Treibstoff des<br />
Ballons auszugehen. Mit der Sonne als<br />
unerschöpfl iche Energiequelle soll ihm<br />
dies nun nicht mehr passieren.<br />
Energie aus 12.000 Solarzellen<br />
Für die Weltumrundung im Jahr 2014<br />
bauen Piccard und Borschberg eine neue,<br />
den Langstreckenbedingungen angepasste<br />
Maschine. Sie wird die beeindruckenden<br />
Werte des aktuellen Prototypen<br />
HB-SIA noch übertreffen. Als frei tragender<br />
Schulterdecker verfügt die HB-SIA über<br />
vier Elektromotoren, die über ein Getriebe<br />
zweiblättrige Zugpropeller mit 200 bis<br />
400 U/min antreiben. Den Strom liefern<br />
rund 12.000 Solarzellen. Eine Spannweite<br />
von 64 Metern verleiht der Solar<br />
Impulse beinahe die Breite eines Airbus<br />
A340. Während der Düsenjet jedoch ein<br />
mittleres Startgewicht von 300 Tonnen auf<br />
die Waage bringt, ist das Solarfl ugzeug<br />
mit rund 1600 Kilogramm kaum schwerer<br />
als ein Mittelklassewagen. Bei einer<br />
durchschnittlichen Fluggeschwindigkeit<br />
von 70 Stundenkilometern erreicht die<br />
Solar Impulse eine maximale Flug höhe<br />
von 8500 Metern. Jeglicher Komfort<br />
muss jedoch fürs Erste hinter der benötigten<br />
Antriebsenergie zurückstehen.<br />
Gegen die Kälte schützen sich die Insassen<br />
mit Wärmekleidung.<br />
www.solarimpulse.com<br />
Eine mutige Vision<br />
Geht es nach dem Flugzeughersteller EADS, erheben sich Passagierfl<br />
ugzeuge in Zukunft batteriegetrieben in die Lüfte. Auf der<br />
Luftfahrtmesse Le Bourget 2011 stellte EADS das vollelektrische<br />
Antriebskonzept „VoltAir“ vor. Das Forschungsprojekt treibt die<br />
Vision eines emissionsfreien, ultraleisen Luftfahrzeugs voran, das<br />
bereits in 20 Jahren Realität werden könnte. Die VoltAir-Passagiere<br />
profi tieren vom extrem geringen Geräuschniveau der Motoren.<br />
Hybrid hebt ab<br />
Siemens, Diamond Aircraft und EADS haben das weltweit erste<br />
Flugzeug mit seriell hybridem Elektroantrieb entwickelt. Getestet<br />
wird das neue Aggregat am Motorsegler „DA36 E-Star“. Den E-Star<br />
bewegt ein seriell hybrider Elektroantrieb, wie man ihn bislang<br />
nur von Kraftfahrzeugen kennt. Ein 70 kW starker Elektromotor von<br />
Siemens treibt den Propeller an. Den benötigten Strom liefert ein<br />
kleiner Verbrennungsmotor mit Generator. Da dieser konstant mit<br />
einer geringen Leistung von 30 kW läuft, bleibt der Benzinverbrauch<br />
sehr niedrig. Während der Start- und Steigfl ugphase deckt ein<br />
Batteriesystem den zeitweise höheren Leistungsbedarf.<br />
Tierisch effi zient<br />
Foto: EADS<br />
Foto: Siemens<br />
1.2012 trends in automation<br />
Kompass 14 – 15<br />
Ein Streckenweltrekord der besonderen Art beginnt alljährlich im<br />
Westen Alaskas. Hier tankt der beste Langstreckenfl ieger unter<br />
den Vögeln Energie für eine einzigartige Nonstop-Reise ans andere<br />
Ende der Welt. Einige besonders ausdauernde Exemplare der<br />
Pfuhlschnepfe legen in nur zehn Tagen den 11.500 Kilometer<br />
langen Weg aus Amerikas hohem Norden nach Neuseeland ohne<br />
Zwischenstopp zurück. Möglich machen dies ihr ausgeklügeltes<br />
Verhältnis von Körpergewicht, Aerodynamik und Spannweite<br />
sowie eine intelligente Wahl der Flugroute.
Effizienz-Initiativen<br />
Initialzündung<br />
Geht es um die konkrete Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen,<br />
sind viele Anlagenbauer und<br />
-betreiber verunsichert. Zahlreiche Effizienz-Initiativen<br />
der deutschen Industrie weisen jetzt den Weg.<br />
Sie könnten wie eine Initialzündung für die inter -<br />
nationalen Bemühungen wirken, die begrenzten<br />
Energieressourcen des Planeten sinnvoll einzusetzen.
1.2012 trends in automation<br />
Impulse 16 – 17<br />
Einsparpotenzial im<br />
Automobilbau: 20 %<br />
des Energieverbrauchs<br />
eines Autolebens<br />
verbraucht bereits<br />
die Fertigung.
Nichts deutet darauf hin, dass<br />
sich der Trend steigender Energiepreise<br />
mittelfristig umkehrt.<br />
Das liegt unter anderem am<br />
wachsenden Energiehunger der aufstrebenden<br />
BRIC-Staaten und der Endlichkeit<br />
fossiler Brennstoffe. Hinzu kommt die<br />
Unsicherheit darüber, ob diese jemals<br />
vollständig von erneuerbaren Energieträgern<br />
ersetzt werden können. Die Fakten<br />
sprechen eine deutliche Sprache: In den<br />
vergangenen zehn Jahren haben sich<br />
Energieeffizienz@<strong>Festo</strong><br />
Jede industrielle Anwendung hat ihre spezifischen Anfor -<br />
derungen an technische und wirtschaftliche Kriterien.<br />
Hierzu zählen beispielsweise Geschwindigkeit, Belastbarkeit,<br />
Genauigkeit, Wirkungsgrad oder Robustheit sowie<br />
Anschaffungskosten (Preis, Inbetriebnahme, Montage)<br />
und Betriebskosten (Wartung, Lebensdauer, Energiekosten).<br />
Je nach Anwendung ist die Energieeffizienz eine Aufgabe<br />
mit wachsender Bedeutung. „Diese Aufgabe muss erst<br />
klar definiert sein, bevor sich der Anwender für die<br />
Antriebstechnologie – elektrisch oder pneumatisch oder<br />
eine Mischung aus beidem – entscheidet“, erklärt <strong>Festo</strong><br />
Energieeffizienz-Experte <strong>Dr</strong>. Axel-Andreas Gomeringer.<br />
Zu mehr Energieeffizienz tragen oft schon wenige Maßnahmen<br />
positiv bei. Hierzu gehören Energy Saving Services,<br />
Trainings, Luftsparschaltungen, Gewichtsreduzierung,<br />
Energierückgewinnung, aber auch die richtige Dimensionierung<br />
der Antriebe oder das Reduzieren von Leckagen, des<br />
<strong>Dr</strong>uckniveaus, des Schlauchvolumens oder der Reibung.<br />
Kunden geben die Anwendung vor, Experten von <strong>Festo</strong><br />
prüfen und finden dafür die effizienteste Alternative.<br />
Einen guten Einstieg bietet die Broschüre „Energieeffizienz<br />
@<strong>Festo</strong>“. Im Internet gibt es Berechnungstools für die<br />
optimale Auslegung von Antrieben und den neuen Energie -<br />
effizienz-Rechner. Hiermit können Anwender durch<br />
verschiedene Stellgrößen die Kosten für die <strong>Dr</strong>ucklufterzeugung<br />
bestimmen und das Einsparpotenzial des<br />
<strong>Dr</strong>uckluftverbrauchs ermitteln.<br />
www.festo.de/energieeffizienz<br />
is 1.12-01<br />
Energieeffizienz@<strong>Festo</strong><br />
www.festo.com/trends<br />
die Energiepreise für die Industrie pro<br />
Jahr im Durchschnitt um circa 12,5 %<br />
erhöht. Damit steigen diese Kosten für<br />
die Unternehmen zwei- bis viermal so<br />
schnell wie die bisher immer als strategisch<br />
angesehenen Personalkosten.<br />
Energiepreise explodieren<br />
Dabei überrascht, dass viele Unternehmen<br />
keinen detaillierten Überblick über die<br />
Verteilung der Energiekosten haben. Zwar<br />
wissen die Verantwortlichen meist, wie<br />
Leckageortung per Ultraschalldetektor:<br />
Mit den <strong>Festo</strong> Energy Saving Services haben<br />
Unternehmen den Energieverbrauch im Griff.<br />
hoch die Energiekosten pro Jahr sind,<br />
aber selten ist der Energieverbrauch<br />
ausreichend dokumentiert, um Einsparmaßnahmen<br />
im Vergleich zu den<br />
Ge samtausgaben bewerten zu können.<br />
Auch ist es gängige Praxis, die Energiekosten<br />
den Fixausgaben oder variablen<br />
Produktionskosten zuzurechnen und<br />
nicht einzeln auszuweisen. Klarheit schaf -<br />
fen jetzt Initiativen wie Green Carbody,<br />
Blue Competence, EnEffAH, der ZVEI<br />
oder der Fachausschuss der VDI/VDE-
Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik<br />
(GMA) und die von vielen<br />
Unternehmen geschätzten Energy Saving<br />
Services von <strong>Festo</strong>. Sie ebnen den Weg<br />
zu mehr Energieeffizienz.<br />
Green Carbody<br />
Schon während der eigenen Herstellung<br />
verbraucht ein Auto 20 % seines gesamten<br />
Lebens-Energiebedarfs. Um diesen Wert<br />
zu verringern, haben 60 Unternehmen in<br />
Deutschland die Innovations-Allianz<br />
„Green Carbody Technologies“ ins Leben<br />
gerufen. „Ziel der Allianz ist es, bis zu<br />
50 % Energie während des Produktionsprozesses<br />
eines Automobils einzusparen“,<br />
sagt <strong>Dr</strong>. Jan Bredau vom Solutions<br />
Product Management bei <strong>Festo</strong>.<br />
Im Teilprojekt „Planung des effizienten<br />
Einsatzes der <strong>Dr</strong>uckluft“ arbeiten die<br />
Firmen Volkswagen, Boge Kompressoren<br />
und <strong>Festo</strong> sowie das Fraunhofer IWU<br />
daran, bei <strong>Dr</strong>uckluftanwendungen energe -<br />
tische Aufwände einzusparen. <strong>Dr</strong>uckluft<br />
wird an diesen Anlagen vorrangig für<br />
Schweißzangen, Greifer, Kniehebelspanner,<br />
Stiftziehzylinder und weitere<br />
Zylinder verwendet. Ein weiterer Teil ist<br />
für den Prozess, beispielsweise beim<br />
Laserschweißen, erforderlich.<br />
<strong>Dr</strong>uckluftverbrauch analysieren<br />
Der Energiebedarf kann deutlich<br />
reduziert werden durch umfassende<br />
Analysen der <strong>Dr</strong>uckluftverbräuche im<br />
Karosseriebau, bessere Abstimmung<br />
zwischen Erzeuger- und Verbraucherseite,<br />
simulationsgestützte Auslegung<br />
sowie durch Energiemonitoring und<br />
Diagnose. Verbrauchsdaten werden<br />
erfasst, Stellhebel zur Steigerung der<br />
Energieeffizienz ermittelt und planungs-<br />
sowie betriebsbedingte Verluste<br />
identifiziert.<br />
Werkzeuge zur Abschätzung des <strong>Dr</strong>uck -<br />
luft verbrauchs ermöglichen bereits in<br />
der Planungsphase eine optimale und<br />
energieeffiziente Abstimmung der<br />
Verbraucher- und Erzeugerseite für <strong>Dr</strong>uck -<br />
luftanwendungen. „Für diese erfolgreichen<br />
Instrumente zur Energieeinsparung<br />
interessieren sich inzwischen auch<br />
„Ziel der Allianz ist es, bis zu 50 % Energie<br />
während des Produktionsprozesses eines<br />
Automobils einzusparen.“<br />
<strong>Dr</strong>. Jan Bredau, Leitung Development Systems, <strong>Festo</strong><br />
andere Automobilhersteller“, erklärt<br />
Werner Reichelt, Leiter Automobilmanagement<br />
bei <strong>Festo</strong>.<br />
50 % weniger Energie<br />
Rund 70 % des industriellen Strombedarfs<br />
entfallen auf Elektromotoren. Doch<br />
verlässliche Differenzierungen zum<br />
Energieverbrauch elektrischer Motoren<br />
in der Handhabungstechnik gibt es nicht.<br />
Auch für die Verteilung der <strong>Dr</strong>ucklufttechnik<br />
fehlen genaue Daten.<br />
Dabei erwarten die Experten des<br />
Verbundprojekts „Energieeffizienz in der<br />
Produktion im Bereich Antriebs- und<br />
Handhabungstechnik“, kurz EnEffAH,<br />
Einsparpotenziale von jeweils bis zu 50 %<br />
für Elektromotoren und <strong>Dr</strong>uckluftsysteme.<br />
Gefördert von der Bundesregierung,<br />
erarbeitet die EnEffAH mit Firmen wie<br />
Kaeser Kompressoren, Cooper Tools und<br />
<strong>Festo</strong> sowie Instituten der Uni Stuttgart<br />
und des Fraunhofer-Instituts grundlegende<br />
Energiesparkonzepte und Anlagenoptimierungsverfahren<br />
für pneumatisch<br />
und elektrisch betriebene Handhabungssysteme.<br />
Blue Competence des VDMA<br />
Die Nachhaltigkeitsinitiative des VDMA<br />
mit dem Label „Blue Competence“ hat<br />
schon zu beachtlichen Effizienzgewinnen<br />
im Maschinen- und Anlagenbau geführt.<br />
Verglichen mit dem Verbrauch im Jahr<br />
2000 ermöglichen die Produkte des<br />
Maschinen- und Anlagenbaus heute<br />
bereits Energieeinsparungen, die dem<br />
Strombedarf aller 48 Millionen Haushalte<br />
in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz entsprechen.<br />
Nach Meinung des VDMA ist in zehn<br />
Jahren durch die Nutzung innovativer<br />
Maschinen und Anlagen sogar eine<br />
Verdopplung der Einsparungen möglich.<br />
Die einzelnen Fachverbände im VDMA<br />
wollen mit Blue Competence das<br />
Bewusstsein der Öffentlichkeit für<br />
Energieeffizienz schärfen und zeigen,<br />
welche Einsparungen die Technologieführer<br />
der Industrie möglich machen.<br />
1.2012 trends in automation<br />
Impulse 18 – 19<br />
Erste Schritte<br />
Einen Anhaltspunkt für die Energieeffizienz<br />
der eigenen Anlage oder des eigenen<br />
Werkes liefert der herstellerneutrale<br />
Lebenszykluskosten-Rechner LCE (Lifecycle<br />
Cost Evaluation) des ZVEI (www.zvei.<br />
org/index.php?id=5879). Auch der<br />
Fach ausschuss der VDI/VDE-Gesellschaft<br />
Mess- und Automatisierungstechnik<br />
(GMA) erarbeitet nachvollziehbare<br />
Ent scheidungsgrundlagen für die<br />
Anlagenplanung.<br />
Einzeln und als Ganzes fördern die<br />
Effizienz-Initiativen der deutschen<br />
Industrie hohe Einsparpotenziale zutage.<br />
Für Unternehmen können sie zu einer<br />
Initialzündung werden hin zu mehr<br />
nachhaltigem Wirtschaften und effizientem<br />
Ressourceneinsatz. Investitionen, die<br />
gut für die Umwelt sind und sich in barer<br />
Münze auszahlen.<br />
www.eneffah.de<br />
www.bluecompetence.net<br />
www.zvei.org/index.php?id=5879<br />
www.vdi.de<br />
Was macht <strong>Festo</strong><br />
in puncto Energie-<br />
effi zienz?<br />
Mitarbeiter antworten …
Alle sind gefordert<br />
Energieeffizienz muss gelebt werden. Sie muss Teil der Mission<br />
und Vision eines Unternehmens sein. Sie betrifft alle Mitarbeiter<br />
im Unternehmen – von der Forschung und Entwicklung über die<br />
Fertigung bis hin zu Service und Consulting. <strong>Festo</strong> Mitarbeiter<br />
aus unterschiedlichen Bereichen geben Einblicke.<br />
Mit den <strong>Festo</strong> Energy Saving Services<br />
geben wir unseren Kunden Instrumente in<br />
die Hand, ihren Energieverbrauch nachhaltig zu<br />
senken – von der <strong>Dr</strong>ucklufterzeugung bis hin zur<br />
Anwendung durch professionelle Analysen und<br />
Optimierungskonzepte. Die Amortisationszeiten<br />
unserer Projekte betragen maximal zwei<br />
Jahre, oft liegen sie sogar unter einem Jahr.<br />
Auch in den Prozessindustrien suchen<br />
unsere Kunden verstärkt nach energieeffizienten<br />
Lösungen. Jüngstes Beispiel: Die<br />
bestehende Abwasseranlage in Sindelfingen<br />
ist vom Betreiber durch Umrüstung auf pneu-<br />
matische Automatisierungslösungen von <strong>Festo</strong><br />
in der Energieeffizienz deutlich verbessert<br />
worden. Unser Kunde erreicht dadurch ca. 10 %<br />
Einsparung an elektrischer Energie bei<br />
dem Betrieb großer Pumpen.<br />
<strong>Dr</strong>. Eckhard Roos,<br />
Leiter Process Application<br />
Management<br />
Energieeffizienz in Fertigung und Montage –<br />
daran geht heute kein Weg mehr vorbei.<br />
Schon bei der Fabrik- und Anlagenplanung widmen<br />
wir uns in allen unseren Werken weltweit diesem<br />
Thema. Heraus kommen Fabriken, in denen wir<br />
konsequent unsere Verbrauchsdaten mit einem<br />
Energie-Monitoring-System überwachen oder<br />
mit Sonnenlicht Energie erzeugen. Somit können<br />
wir uns schrittweise von den steigenden<br />
Energiepreisen entkoppeln.<br />
Sven Lensdorf,<br />
Leiter Service Management<br />
Christian Leonhard,<br />
Leiter Global Factories
Erfolgreiches Gebäudemanagement,<br />
ohne auf Energieeffizienz acht zu<br />
geben – bei den Energiepreisen heute<br />
einfach undenkbar. Solare Kühlung und die<br />
konsequente Nutzung von Kompressorenabwärme<br />
mit Adsorptionskältemaschinen,<br />
die Nutzung der Erdkälte und der Einsatz<br />
hocheffizienter Komponenten sind wesent -<br />
liche Eckpfeiler, wie wir in den Gebäuden<br />
von <strong>Festo</strong> das Thema Energieeffizienz<br />
umsetzen. Übrigens: Damit sparen wir allein<br />
am Standort Esslingen-Berkheim so viel Ener -<br />
gie, wie 370 Einfamilienhäuser<br />
ver brauchen würden.<br />
Bernd Bruy,<br />
Leiter Technical Building<br />
Engineering<br />
<strong>Dr</strong>. Axel-Andreas Gomeringer,<br />
Leiter Innovation and Technology<br />
Management<br />
Wie viel Euro sparen Anwender im<br />
Maschinen- und Anlagenbau wirklich bei<br />
der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen?<br />
Welche Maßnahmen bringen welche Ersparnisse?<br />
Wir haben jetzt im <strong>Festo</strong> Energieeffizienz-Beratungsteam<br />
viele Anwendungen durchgerechnet – vom<br />
Automobilrohbau über die Nahrungsmittelherstellung<br />
oder die Kleinteilemontage und Elektronik<br />
bis hin zur Prozessautomatisierung. Damit können<br />
wir unseren Kunden konkrete und belastbare<br />
Berechnungsbeispiele liefern.<br />
Auch unsere Kunden hier in den<br />
Niederlanden schätzen unseren Support<br />
in Sachen Energieeffizienz. Unsere Trainings- und<br />
Consulting-Maßnahmen öffnen vielen Anwendern<br />
die Augen, welches Einsparpotenzial in ihren<br />
Anlagen herrscht. Dies ist kein Phänomen meiner<br />
niederländischen Kunden, sondern wird inzwischen<br />
von Kunden in aller Welt so wahrgenommen,<br />
berichten mir auch Geschäftsführer anderer<br />
<strong>Festo</strong> Landesgesellschaften.<br />
Thomas Pehrson,<br />
Geschäftsführer <strong>Festo</strong> Niederlande<br />
1.2012 trends in automation<br />
Impulse 20 – 21
Weltweit einzigartig: die<br />
modular aufgebaute Anlage zur<br />
vollautomatisierten In-vitro-<br />
Produktion von Hautmodellen<br />
am Fraunhofer IPA, Stuttgart.
Automatisiertes Tissue Engineering<br />
Haut aus<br />
der Fabrik<br />
1.2012 trends in automation<br />
Impulse 22 – 23<br />
Die künstliche Herstellung biologischer Gewebe war bislang<br />
nur in teurer Handarbeit und in Speziallaboren möglich.<br />
Vier Fraunhofer-Institute haben nun gemeinsam die erste<br />
voll automatisierte, sterile Anlage entwickelt, um Haut<br />
schneller und in größerer Menge zu erzeugen.
Die Haut ist das wichtigste Organ<br />
des Menschen: Die Produktion<br />
von Gewebemodellen zur<br />
Erprobung medizinischer<br />
Behandlungsverfahren ist entspre -<br />
chend aufwändig. Künstliche Haut für<br />
Transplantationen oder zum Nachweis<br />
der Verträglichkeit von Wirkstoffen<br />
in Medikamenten, Kosmetika und Chemikalien<br />
wurde bislang ausschließlich<br />
manuell im Labormaßstab hergestellt.<br />
Die Kultivierung dauerte ganze sechs<br />
Wochen. Auf diese Weise konnten meist<br />
nicht mehr als 2000 Hautstücke von<br />
je einem Quadratzentimeter Größe pro<br />
Monat produziert werden. Anders die<br />
neue „Fabrik für menschliche Haut“<br />
im Bioproduktionslabor BioPoLiS des<br />
Fraunhofer IPA. Sie fertigt als weltweit<br />
erste Anlage zur vollautomatischen<br />
In-vitro-Produktion bis zu 5000 daumennagelgroße<br />
Hautmodelle im Monat.<br />
Nahtlos automatisiert<br />
Die Anlage zur Herstellung künstlicher<br />
Haut ist ein Vorzeigeprojekt der Bioproduktion,<br />
der Symbiose aus Biologie<br />
und Automatisierungstechnik. Die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit von<br />
Biologen und <strong>Ing</strong>enieuren führte zu<br />
einem bisher unerreichten Automatisierungsgrad<br />
in der Gewebezüchtung, dem<br />
sogenannten Tissue Engineering. Die<br />
nahtlose Automatisierung aller Prozessschritte<br />
ermöglichte die Einführung<br />
neuer produktionstechnischer und<br />
wirtschaftlicher Maßstäbe wie reproduzierbare<br />
Qualität, Durchsatz und Kostenoptimierung<br />
im Hautmodellaufbau.<br />
Schneller produziert<br />
Wer monatlich rund 5000 Hautmodelle<br />
züchten will, muss biologische Anforderungen<br />
hinsichtlich der Sterilität aller<br />
Prozesse und der Handhabung von<br />
Zellen einhalten. Daher werden in dem<br />
mehrstufigen Prozess die Hautproben<br />
zunächst sterilisiert, per Roboter in die<br />
Anlage transportiert, zerkleinert, isoliert<br />
und auf einem speziellen Nährboden bei<br />
konstanten Umgebungsbedingungen<br />
zum Wachsen gebracht. Anschließend<br />
erfolgt das Zusammensetzen der Zellen<br />
in einer dreidimensionalen Gelmatrix in<br />
zwei Schichten. Nach nur drei Wochen<br />
ist die künstliche Haut einsatzbereit.<br />
Nach den Grundsätzen des Hygienic Design<br />
richteten die Entwickler der Tissue<br />
Fabrik ihr Augenmerk auf eine durchgehende<br />
Prozesskette. In nur einer ein-<br />
zigen Anlage laufen Zellextraktion und<br />
-vermehrung sowie der dreidimensionale<br />
Gewebeaufbau nahtlos nacheinander ab.<br />
Mehr als 100 <strong>Festo</strong> Komponenten sind<br />
im Prozess verbaut. Deren Bandbreite<br />
reicht von der <strong>Dr</strong>uckluftaufbereitung<br />
über Sensoren, Zylinder und elektrische<br />
Achsen sowie Servo- und Schrittmotoren<br />
bis hin zu Schnellschaltventilen<br />
und der Ventilreihe VUVG. Ein Großteil<br />
davon befindet sich im Prozessschritt<br />
der Zellextraktion. Sofern die Produkte<br />
im Produktionsraum angeordnet sind,<br />
wurden Reinraumkomponenten verwendet.<br />
Als Komplettsystem übernimmt der<br />
Decapper das Abschrauben von Deckeln.<br />
Zukunftsfähig ausgerichtet<br />
Die Bioproduktion von Tissue Engineering-<br />
Produkten spielt bereits heute eine<br />
große Rolle in der Biotechnologie.<br />
Sie ermöglicht die Gewebeherstellung<br />
in größeren Mengen und bringt so die<br />
Zellforschung einen großen Schritt<br />
voran. Mittels der neuen Technologie<br />
kann zusehends auf Tierversuche<br />
zum Test der Hautverträglichkeit von<br />
Produkten verzichtet werden. Künstliche<br />
Haut hilft im Rahmen der Regenerativen
Medizin immer mehr Menschen, die<br />
beispielsweise unter schlecht heilenden<br />
Wunden leiden. In Zukunft wollen<br />
Wissen schaftler jedoch nicht nur Haut<br />
herstellen. Die automatisierte Technologie<br />
soll in den kommenden Jahren<br />
weiterentwickelt werden, so dass sich mit<br />
ihr auch andere Gewebe wie zum Beispiel<br />
Knorpel automatisch fertigen lassen.<br />
www.festo.com/labor<br />
Fotos: Fraunhofer/Rafael Krötz<br />
Bioproduktion par excellence:<br />
Die neue Tissue Fabrik produziert<br />
bis zu 2,5-mal so viel menschliche<br />
Ersatzhaut als bisher.<br />
Gewebe automatisiert züchten:<br />
Komponenten von <strong>Festo</strong> im Zell -<br />
extraktionsmodul, entwickelt<br />
vom Fraunhofer IPT.<br />
1.2012 trends in automation<br />
Impulse 24 – 25<br />
„Der automatisierte<br />
Prozess ist viel<br />
reproduzierbarer als<br />
dies beim manuellen<br />
Arbeiten der Fall<br />
ist. Daher wird mit<br />
der Tissue Fabrik<br />
eine höhere Qualität<br />
der produzierten<br />
Haut erreicht.“<br />
Andreas Traube, Gruppenleiter Bereich Bioproduktion,<br />
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung (IPA), Stuttgart
Handhabung von Dünnschicht-Solarzellen<br />
Teleskop im Vakuum<br />
Den Transport beschichteter Glas-Substrate von einer Prozesskammer in die nächste<br />
übernahmen bislang spezielle Reinraumroboter. Nun gibt es eine kostengünstigere und<br />
kompakte Alternative: das stufenlose Teleskophandling „Sliding Fork“.<br />
Stufenloses Teleskophandling „Sliding Fork“: dank Servopneumatik platzsparend und selbstkühlend.<br />
Bei der Herstellung von Dünnschicht-Solarzellen<br />
im Front-End-<br />
Bereich wird 4 mm dickes Glas –<br />
im Vakuum und bei ca. 200<br />
Grad – in verschiedene Prozesskammern<br />
eingeführt, beschichtet und weitertransportiert.<br />
Im Vergleich zu traditionellen<br />
Reinraumrobotern arbeitet<br />
das neue stufenlose Teleskophandling<br />
„Sliding Fork“ besonders wirtschaftlich.<br />
Sein Teleskop-Prinzip mit dreifachem<br />
Übersetzungsverhältnis erlaubt Hübe<br />
bis 2 m. Stufenlos regelbare Zwischenstopps<br />
ermöglichen das beidseitige<br />
Ausfahren der Dünnschichtmodule.<br />
Der Bauraum entspricht der Werkstückgröße<br />
und spart wertvollen Platz.<br />
Effizienter Einsatz<br />
„Sliding Fork“ arbeitet im Vakuum mit<br />
servopneumatischen, bei Anwen dungen<br />
unter atmosphärischen Beding ungen<br />
mit elektrischen Antrieben. Das servopneumatisch<br />
angetriebene Handling-<br />
System ist sanft und torsionssteif.<br />
Mit dem kolbenstangenlosen Antrieb<br />
und magnetischer Kraftübertragung<br />
bleibt die Servopneumatik leckagefrei.<br />
Das effiziente Handhabungssystem<br />
kommt mit den hohen Temperaturunterschieden<br />
zwischen den Hochvakuum-<br />
Beschichtungskammern von 200 °C und<br />
der Umgebungstemperatur mit 70–90 °C<br />
dank selbstkühlender Servopneu matik<br />
problemlos zurecht.
Inline statt Cluster<br />
Das Teleskophandling „Sliding Fork“<br />
ermöglicht flexiblere und kompaktere<br />
Anlagenstrukturen. Beschichtungsanlagen,<br />
die bisher mit einem Roboter bestückt<br />
wurden, müssen nicht mehr in raumgreifenden<br />
Clustern aufgebaut werden.<br />
Das Handling-System übernimmt inline<br />
den Transport der Dünnschicht module<br />
zwischen den einzelnen Beschichtungs-<br />
Prozesskammern. Während die Cluster-<br />
Anlagenstruktur nicht erweiterbar ist,<br />
lässt sich die Inline-Anlagenstruktur<br />
beliebig in Reihe ausbauen. Sie bleibt<br />
flexibel für Anpassungen der Anlage<br />
an wechselnde Auftragsstrukturen.<br />
„Sliding Fork ist genau das passende<br />
Handling-System für unsere neue<br />
Generation von Dünnschicht-Beschichtungsanlagen“,<br />
erklärt Kyoo-hwan Lee,<br />
Projektingenieur von Jusung Engineering<br />
aus Korea. Das effiziente Design der<br />
Inline-Anlagen konnte Jusung bereits<br />
in einer Photovoltaik-Fabrik bei seinem<br />
Kunden Zone PV in China umsetzen.<br />
„Der Trend geht weg von ringförmig angeordneten<br />
Clustermaschinen hin zu erweiterbaren Inline-Anlagen.<br />
Sliding Fork ist hierfür genau das passende<br />
Handling-System.“<br />
Michael Kölz, Key Account Management Display & Solar, <strong>Festo</strong><br />
Aufeinander abgestimmt<br />
Zur flexiblen Anlage passt auch die<br />
Automatisierungstechnik von <strong>Festo</strong>. Der<br />
Positioniercontroller CMAX steuert<br />
DGO-SA Achsen an, deren Bewegung<br />
sich kraftschlüssig durch die magnetische<br />
Kupplung auf den beweglichen<br />
Außenläufer überträgt. Es fährt keine<br />
Kolbenstange aus. Damit ist der Einbauraum<br />
kürzer als bei üblichen Pneumatikantrieben.<br />
Der Zylinderraum ist zum<br />
Außenläufer hermetisch abgedichtet,<br />
da keine mechanische Verbindung besteht.<br />
Dadurch entstehen keine Leckagen, die<br />
das Vakuum in der Maschine beeinflussen<br />
könnten. Mit dem Mengen-Proportional-<br />
Höchst effizient: die schlüsselfertige Inline-Dünnschichtanlage von Jusung Engineering bei Zone PV in China.<br />
Schlüsselfertige Anlagen von Jusung<br />
„Schon nach kürzester Zeit zeigte sich,<br />
dass die kompakte Inline-Anlage mit<br />
dem Teleskophandling Sliding Fork zum<br />
Be- und Entladen der Prozesskammern<br />
deutlich kostengünstiger als das bisher<br />
angewandte Cluster-Design ist“, sagt Lee.<br />
www.jseng.com<br />
1.2012 trends in automation<br />
Impulse 26 – 27<br />
ventil VPWP erzielen die servopneumatischen<br />
Achsen ähnliche Eigenschaften<br />
wie elektrische, nur zu wesentlich<br />
gering eren Kosten.<br />
www.festo.com/slidingfork<br />
Kyoo-hwan Lee,<br />
Projektingenieur<br />
Jusung Engineering,<br />
Korea
Automatisierungstechnik in Ungarn<br />
Ein Land<br />
nimmt Fahrt auf<br />
Im Sommer 1989 öffnete Ungarn als erstes mittelosteuropäisches<br />
Land seine schwer bewachten Grenzzäune. Nur drei Monate<br />
später fiel die Berliner Mauer. Heute ist Ungarn stolz auf seine<br />
Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Auch für <strong>Festo</strong> spielt<br />
das Land an der Donau, das sich zu einer wichtigen <strong>Dr</strong>ehscheibe<br />
für die Automobilindustrie entwickelt hat, eine zentrale Rolle.
1.2012 trends in automation<br />
Synergien 29 – 29<br />
Architektonische Meisterleistung:<br />
Die Kettenbrücke in Budapest ist die<br />
älteste und bekannteste der neun<br />
Budapester Brücken über die Donau.
Einst Vorreiter der Marktwirtschaft in Mittel- und<br />
Osteuropa, hat die weltweite Wirtschaftskrise der Jahre<br />
2008 und 2009 Ungarn schwer getroffen. Das hohe<br />
Staatsdefizit und die Verschuldung privater Haushalte<br />
bremsten das Wirtschaftswachstum 2010. Doch Ungarn hat<br />
sich davon nicht aus dem Gleichgewicht bringen lassen und<br />
befindet sich auf dem Weg der Erholung. Sichtbares Zeichen<br />
hierfür sind die umfangreichen Investitionen internationaler<br />
Unternehmensgruppen aus dem Fahrzeug- und Maschinenbau.<br />
Sie öffnen neue Horizonte für das Land mit seinen weiten<br />
Tiefebenen an den Ufern der Donau.<br />
Brückenkopf nach Osten<br />
So stark wie kein anderes Land Mitteleuropas ist Ungarn mit<br />
anderen Volkswirtschaften verflochten. Es erwirtschaftet<br />
70 Prozent des Sozialprodukts durch Exporte. Internationale<br />
Firmen, die meisten davon aus Deutschland, investierten in<br />
der jüngsten Vergangenheit rund 60 Milliarden Euro und geben<br />
<strong>Festo</strong> Ungarn<br />
Von 1979 bis 1990 entwickelte und fertigte <strong>Festo</strong> in einem<br />
Gemeinschaftsunternehmen Wartungsgeräte für die<br />
<strong>Dr</strong>uckluftaufbereitung. Im Jahr 1991 eröffnete der Auto -<br />
matisierungsspezialist dann sein eigenes Werk. Heute<br />
ist es der zentrale Standort für die Herstellung von<br />
Produkten der <strong>Dr</strong>uckluftaufbereitung und Vakuumtechnologie<br />
im weltweiten <strong>Festo</strong> Produktionsverbund.<br />
Mit fast 800 Mitarbeitern soll es in 2012 zum viertgrößten<br />
<strong>Festo</strong> Werk aufsteigen. Grund ist die weltweit<br />
überproportional steigende Nachfrage nach Komponenten<br />
der <strong>Dr</strong>uckluftaufbereitung, wie etwa der MS-Reihe und<br />
den Sicherheitsventilen. Auf demselben Gelände befindet<br />
sich auch die ungarische Vertriebsgesellschaft mit ihren<br />
namhaften Kunden wie Audi, Daimler, Opel oder GE.<br />
<strong>Festo</strong> in Budapest: Vertriebsgesellschaft für den ungarischen<br />
Markt und das zentrale Werk für die <strong>Dr</strong>uckluftaufbereitung.<br />
MS-Reihe boomt: Unzählige Varianten – nach dem Baukastenprinzip<br />
gefertigt – gehen auftragsbezogen an Kunden in aller Welt.<br />
Barnabás Bertalan,<br />
Geschäftsführer von<br />
<strong>Festo</strong> AM, der<br />
Produktionsgesellschaft<br />
in Ungarn<br />
„Wir haben das Werk so umgestaltet,<br />
dass wir auf Veränderungen<br />
des Marktes schnell und<br />
flexibel reagieren können.“<br />
heute fast vier von zehn Beschäftigten im Privatsektor Arbeit.<br />
Ungarns zentrale Lage und seine enge kulturelle und sprachliche<br />
Verflechtung zu Deutschland und Österreich sind für viele<br />
deutschsprachige Unternehmen entscheidende Faktoren bei<br />
der Standortwahl. Das Land der Magyaren, wie sich die Ungarn<br />
nennen, gilt als Brückenkopf zu den Staaten des früheren Ost -<br />
blocks. Hinzu kommen die hohe Produktivität sowie gut aus-<br />
gebildete und motivierte Arbeitskräfte, von denen viele fließend<br />
Deutsch und Englisch sprechen. Deutsche Konzerne des Auto -<br />
mobil- und Maschinenbaus nutzen das günstige Investitionsklima.<br />
Sie entwickelten das kleine Land mit fast 10 Millionen Einwohnern<br />
in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten<br />
Industriestandorte Europas. Beide Branchen zusammen<br />
erwirtschaften mittlerweile mehr als die Hälfte der landesweiten<br />
industriellen Produktion.<br />
Vorsprung durch Technik<br />
Legendär ist das Audi-Werk im westungarischen Györ. Auf hal -<br />
bem Weg zwischen Wien und Budapest lief im April 2011 der<br />
20-millionste Motor vom Band. Audi Hungária gehört seit 1993<br />
zum Werksverbund des Volkswagen-Konzerns und ist das<br />
zweitgrößte Unternehmen Ungarns. Automatisierungstechnik<br />
von <strong>Festo</strong> war von Anfang an dabei und sorgt bis heute für<br />
den effizienten Betrieb der Montageanlagen.<br />
Die mehr als 6000 Mitarbeiter von Audi Hungária entwickeln<br />
und produzieren Motoren für die Audi AG und weitere Marken<br />
im Volkswagen-Konzern. Täglich entstehen 6900 Diesel- und<br />
Ottomotoren mit vier bis zwölf Zylindern. Außerdem montieren<br />
sie die Audi-Modelle TT Coupé und Roadster sowie das A3<br />
Cabriolet. Bis 2013 ist der Ausbau des Montagewerks für die<br />
komplette Fahrzeugherstellung geplant – mit Presswerk,<br />
Karosseriebau und Lackiererei. Mit rund 900 Mio. Euro ist das<br />
Audi-Werk die zurzeit größte private Einzelinvestition in Ungarn.<br />
Nach Fertigstellung sollen pro Jahr 125.000 Automobile vom<br />
Band rollen. Zum Vergleich: Im Jahre 2010 waren es 38.000.<br />
Damit schafft Audi weitere 1800 Arbeitsplätze. Zusammen mit<br />
dem neuen Logistik- und Zulieferpark entstehen in Györ neue<br />
Stellen für insgesamt 15.000 Menschen.<br />
Auf Erfolgskurs<br />
Auch andere Automarken entdecken Ungarns weite Ebenen als<br />
Standorte, die sich leicht entwickeln lassen. Die Daimler AG baut<br />
mit 800 Mio. € Investitionssumme im südungarischen Kecskemét<br />
ein Pkw-Werk. Es soll im Jahr 2012 die Serienproduktion<br />
der A- und B-Klasse aufnehmen. General Motors erweitert mit
etwa 500 Mio. Euro das Opel-Motorenwerk in Szentgotthárd an<br />
der slowenisch-österreichischen Grenze. Zudem produzierte<br />
Suzuki Hungária allein im Jahr 2010 in seinem Werk in Esztergom,<br />
nördlich von Budapest, 170.000 Fahrzeuge.<br />
Laut Germany Trade and Invest, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
der Bundesrepublik Deutschland, kurz GTAI<br />
(www.gtai.de), zählen zu den großen Automobilzulieferern Bosch<br />
und Knorr-Bremse. Beide investieren kontinuierlich hohe<br />
Summen. Zudem sind Continental Temic, Schaeffler und ZF im<br />
Land aktiv. Die meisten Zulieferer verfügen über eigene<br />
Entwicklungsabteilungen in Ungarn. Darüber hinaus engagieren<br />
sich Alcoa, Delphi, Lear, Luk, Magna-Steyr und Philips. Im Zuge<br />
der Daimler-Investition wird sich eine Reihe von Zulieferern<br />
direkt auf dem neuen Werksgelände in Kecskemét ansiedeln.<br />
Die Automobilindustrie und der Maschinenbau haben das gute<br />
Zusammenspiel von motivierten Fachkräften und günstigen<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erkannt. Internationale<br />
Unternehmensgruppen setzen auf die hohe Produktivität der<br />
ungarischen Wirtschaft, um auf einen stabilen Wachstumspfad<br />
zurückzukehren. Das kleine Land hat große Perspektiven.<br />
Qualität aus Ungarn: Nicht nur die Motoren des<br />
Audi TT kommen aus Ungarn, das Fahrzeug wird<br />
auch dort endmontiert.<br />
Imposantes Wahrzeichen: das 268 Meter lange Parlamentsgebäude in Budapest.<br />
Vorzeigewerk Audi Hungária: Ab 2013 sollen<br />
in der 35.000 m 2 großen Halle jährlich bis zu<br />
125.000 Automobile vom Band rollen.<br />
1.2012 trends in automation<br />
Synergien 30 – 31<br />
Marton Szövényi-Lux,<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>Festo</strong> Ungarn<br />
„Unser Marktanteil<br />
von 50 % zeigt, dass<br />
wir ein starker und ver-<br />
lässlicher Partner für<br />
unsere Kunden sind.“
Fräsen von Kegelrädern<br />
Zahn um Zahn<br />
Moderne Getriebe für PKW und LKW müssen<br />
hohen Belastungen standhalten und gleichzeitig leise<br />
laufen. Das gilt besonders für die in Achsgetrieben<br />
laufenden Spiralkegelräder, welche das <strong>Dr</strong>ehmoment<br />
von der Kardanwelle um 90° auf die Achswellen<br />
umlenken. In modernen Fertigungsmaschinen sorgt<br />
einbaufertige Pneumatik von <strong>Festo</strong> für mehr Sicher -<br />
heit und verkürzte Montagezeiten.<br />
Werkzeug und Produkt:<br />
Messerkopf mit spiralverzahntem<br />
Kegelrad.<br />
Hochwertige spiralverzahnte<br />
Kegelräder verbinden höchste<br />
Tragfähigkeit mit Geräuscharmut<br />
und hohem Wirkungsgrad. Wie<br />
in vielen Komponenten der Fahrzeugindustrie<br />
unterliegen sie dem Diktat nach<br />
Gewichtsreduktion bei geringstmöglicher<br />
Baugröße. Immer kleinere Kegelräder<br />
müssen immer höhere <strong>Dr</strong>ehmomente<br />
geräuscharm über hunderttausende<br />
Kilometer übertragen. Spezialisten auf<br />
dem Gebiet des Kegelrad-Maschinenbaus,<br />
wie die Klingelnberg GmbH legen größten<br />
Wert auf ausgereifte Produktionsprozesse,<br />
um ein Maximum an Präzision der<br />
Bearbeitungsmaschine sicherzustellen.<br />
Reibungslose Prozesse<br />
Der Herstellprozess in den Maschinen zur<br />
Kegelradfertigung beginnt mit dem Rüst -<br />
vorgang des Spannmittels und des<br />
Werkzeugs sowie dem Rüsten der au tomatischen<br />
Werkstückbeladung. Das Fräsen<br />
der Kegelräder geschieht mit Messerköpfen,<br />
die die Zahnlücken im Trockenfräsprozess<br />
ausarbeiten. Da nach werden die Kegelräder<br />
gehärtet und plan- und rundgeschliffen. Je<br />
nach Einsatzzweck werden die harten<br />
Zahnflanken geschliffen oder geläppt. Beide<br />
Hartfeinbearbeitungsverfahren verleihen<br />
den Zahnflanken die Eigenschaften, die für<br />
hohe Lebensdauer, Geräuscharmut und<br />
Energieeffizienz nötig sind. Große Teile der<br />
bis zu omnibusgroßen Anlagen werden<br />
pneumatisch mit 6 bar betrieben und<br />
ange steuert. Zeit spielt im Produktionspro-
zess eine enorme Rolle. Aus diesem Grund<br />
setzt das Traditionsunter nehmen auf<br />
einbaufertige Pneumatik von <strong>Festo</strong>.<br />
Feintuning Ventile<br />
Zentrales Element ist die Norminsel<br />
VTSA. Sie baut dank ihrer integrierten<br />
pneumatischen Funktion und einem<br />
Mix aus vier Ventilgrößen besonders<br />
klein und arbeitet sehr effi zient. Für die<br />
speziellen Sicherheitsanforderungen der<br />
Kegelrad-Fräsmaschinen C29 und C50<br />
musste sich die VTSA einem „Feintuning“<br />
unterziehen. Damit Werker beim<br />
Arbeiten im Gefahrenbereich mit großen<br />
bewegten Massen wie beispielsweise<br />
den Messerköpfen vor unbeabsichtigtem<br />
Anlaufen geschützt sind, wurden<br />
für diese Teilbereiche die Ventilfunktionen<br />
zur manuellen Inbe triebnahme<br />
der Anlage deaktiviert. Im Fall von<br />
Wartungs- und Rüstvorgängen bleiben<br />
sowohl die elektrische Spannung als<br />
auch die Steuerhilfsluft des pneumatischen<br />
Anschlusses abgeschaltet.<br />
Einbaufertige Pneumatik<br />
Neben der hinzugewonnenen Sicherheit<br />
bietet die einbaufertige Pneumatiklösung<br />
mit der Ventilinsel VTSA einen deutlichen<br />
Zeitgewinn beim Montage-Handling. Die<br />
vorkonfektionierte Einheit wird einfach<br />
von den Mitarbeitern bei Klingelnberg<br />
montiert und in Betrieb genommen. Der<br />
Arbeitsaufwand von einst mehreren<br />
Tagen verkürzt sich auf wenige Stunden.<br />
Mittlerweile wurde in mehr als 30 Maschinen<br />
die einbaufertige Lösung von <strong>Festo</strong><br />
verbaut. In Summe ein entscheidender<br />
Vorteil bei einer kurzen Montagedauer<br />
von nur sieben Wochen pro Maschine.<br />
www.festo.com/catalog/vtsa<br />
is 1.12-02<br />
Ventilinsel VTSA<br />
www.festo.com/trends<br />
Klingelnberg GmbH<br />
Peterstraße 45<br />
D-42499 Hückeswagen<br />
www.klingelnberg.de<br />
Tätigkeitsfeld:<br />
Entwicklung und Herstellung von<br />
Maschinen für die Fertigung von<br />
spiralverzahnten Kegelrädern, von<br />
Messgeräten für rotationssymmetrische<br />
Objekte aller Art sowie die<br />
Fertigung hochpräziser Getriebekomponenten<br />
im Kundenauftrag<br />
1.2012 trends in automation<br />
Synergien 32 – 33<br />
Globale Präzision:<br />
Klingelnberg liefert Fertigungsmaschinen<br />
an Kunden<br />
auf der ganzen Welt.<br />
Mehr Sicherheit für<br />
Mitarbeiter: In Teilbereichen<br />
der Ventilinsel<br />
VTSA wurde die Funktion<br />
zur manuellen Inbetriebnahme<br />
deaktiviert.<br />
Spart wertvolle Zeit:<br />
einbaufertige Pneumatik<br />
von <strong>Festo</strong> mit<br />
der Ventilinsel VTSA.
Fotos: Oerlikon Solar<br />
Neue Technologien der Dünnschicht-Photovoltaik<br />
Auf der Sonnenseite<br />
Für Oerlikon Solar sind die Aussichten der Dünnschicht-Silizium-<br />
Technologie bei Photovoltaik-Modulen ungetrübt. „Wir erwarten, dass<br />
der Markt weiterhin im zweistelligen Prozentbereich wächst“, sagt<br />
Michael Clauss, Manager Produktentwicklung des Schweizer Unternehmens.<br />
Automatisierungstechnik von <strong>Festo</strong> sorgt für das sichere Handling der<br />
großen Glasplatten.
Sonnige Aussichten:<br />
Dünnschicht-Photovoltaik<br />
zu Netzparitätskosten.<br />
1.2012 trends in automation<br />
Synergien 34 – 35<br />
Seine Zuversicht verdankt<br />
das Schweizer Unternehmen<br />
nicht nur dem anhaltenden<br />
Trend zu erneuerbaren Energien.<br />
Sie resultiert auch aus der neuen TCO-<br />
Beschichtungsanlage, die der Markt nach<br />
Ansicht von Oerlikon Solar förmlich<br />
herbeigesehnt hat.<br />
TCO steht für „transparentes, leitfähiges<br />
Oxid“. Die Beschichtungsanlage trägt in<br />
sechs Prozesskammern auf große Glas-<br />
platten elektrisch leitfähige, transpa-<br />
rente Schichten aus Zinkoxid auf. Diese<br />
dienen als elektrische Kontakte im<br />
fertigen Photovoltaik-Modul. Vor der Be -<br />
schichtung wird das Glas in nur 20 Sekunden<br />
von Raumtemperatur auf 200 °C<br />
aufgeheizt. „Die Kunst dabei ist es,<br />
eine gleichmäßige Temperatur auf der<br />
gesamten Glasoberfläche zu erzeugen.<br />
Dies erlaubt uns, homogene Schichten<br />
abzuscheiden“, erklärt Clauss.<br />
Sanfte Bewegung<br />
Der Transport der zu beschichtenden<br />
Glasplatten erfolgt in den Prozesskammern<br />
auf Rollen. Ein pneumatischer<br />
Zylinder von <strong>Festo</strong> bewegt kleine Metallstifte,<br />
die das Glas zur Beschichtung auf<br />
verschiedene Höhenpositionen anheben.<br />
Das servopneumatische Proportionalventil<br />
MPYE steuert sämtliche Zylinder<br />
der Kammern, regelt die Geschwindigkeit<br />
und fährt die verschiedenen Positionen<br />
sanft an. Der pneumatische Zylinder ist<br />
eine temperaturfeste Sonderanfertigung<br />
auf Basis des Kompaktzylinders ADN.<br />
Günstiger Lift<br />
Ist der Beschichtungsprozess beendet,<br />
wandert das Glas in die Ausgangsschleuse.<br />
Hier geht es aus dem Vakuum wieder in<br />
die Atmosphäre über. Ein automatisierter<br />
Lift übergibt die Glasplatten an den<br />
nächsten Prozessschritt. Der Lift integriert<br />
pneumatische DGC Achsen, für den<br />
Gleichlauf sorgt die ELGR Achse von<br />
<strong>Festo</strong>. „Es ist uns gelungen, die Anlage<br />
dank der eingesetzten <strong>Festo</strong> Produkte
Die neue TCO-Beschichtungsanlage trägt elektrisch<br />
leitfähige, transpa rente Schichten aus Zinkoxid auf.<br />
Energie effizient eingesetzt<br />
Die TCO-Beschichtungsanlage ist Teil der Produktionslinie ThinFab. Nach<br />
eigenen Aussagen ermöglicht Oerlikon Solar mit ihr erstmals die Produktion<br />
erneuerbarer Energie zu Netzparitätskosten. Oerlikon Solar sieht sich mit der<br />
siliziumbasierten Dünnschicht-Technologie daher auf der wirtschaftlichen<br />
Sonnenseite. Die Energie-Amortisationszeit liegt bei knapp unter einem Jahr.<br />
Ein fertiges Modul benötigt demnach weniger als ein Einsatzjahr, um die<br />
gesamten Energiekosten des Herstellungsprozesses wieder einzuspielen.<br />
Module, die auf Wafer basieren, brauchen zwei bis drei Jahre.<br />
Auch im Vergleich zu anderen Dünnschicht-Technologien schneidet das auf<br />
Zinkoxid beruhende Verfahren nach Angaben von Oerlikon Solar besser ab.<br />
Diese basieren auf seltenen und damit teuren Rohstoffen wie Tellurium<br />
(Cadmiumtellurit) oder Indium (CIS/CIGS) und können aufgrund des giftigen<br />
Rohstoffs Cadmium Probleme bei der Entsorgung verursachen.<br />
Dünnschicht schlägt Wafer<br />
Eine Untersuchung der französischen Investitionsbank BNP Paribas aus dem<br />
Jahre 2010 bewertet die Dünnschicht-Photovoltaik im Vergleich zur kristal -<br />
linen, waferbasierten Photovoltaik als die kostengünstigere Technologie.<br />
Schon nach einem Jahr amortisiert sich die Dünnschicht-Investition, während<br />
die Amortisationszeit für waferbasierte Anlagen bei zwei bis drei Jahren liegt.<br />
Der Energieertrag liegt höher und besonders bei schwacher Sonneneinstrahlung<br />
erzeugen Dünnschichtmodule mehr Energie als waferbasierte Module.<br />
Während bei ihnen die Leistung unter hohen Temperaturen abnimmt, bleibt<br />
sie bei Dünnschichtmodulen nahezu konstant. Auch deren Produktionskosten<br />
sind geringer als die von Wafern.<br />
kostengünstig zu halten“, erklärt Clauss,<br />
„ein Umrichter mit Elektromotor wäre um<br />
ein Vielfaches teurer gewesen.“<br />
Mit der Pneumatik lässt sich der Lift<br />
einfach einstellen. Die Zahnriemenachse<br />
zu seiner Führung ist eine einbaufertige<br />
Einheit für die schnelle und einfache<br />
Konstruktion. Ihre Zuverlässigkeit hat<br />
die Achse mit einer getesteten Lebens -<br />
dauer von 5000 km bereits eindrucksvoll<br />
unter Beweis gestellt.<br />
Stickstoff statt <strong>Dr</strong>uckluft<br />
Eine Besonderheit der Anlage ist das<br />
Steuer- und Regelungsmedium des<br />
Pneumatik-Systems. Statt mit <strong>Dr</strong>uckluft<br />
betreibt Oerlikon Solar die TCO-Anlage<br />
mit reinem Stickstoff. „So können wir<br />
jegliche Verschmutzung und Feuchtigkeit<br />
aus dem Vakuum- und Gasversorgungssystem<br />
fernhalten“, sagt<br />
Clauss, „die pneumatischen Komponenten<br />
wie die Wartungsgeräte der MS Reihe,<br />
Ventile, Schläuche und Verschraubungen<br />
machen auch mit reinem Stickstoff eine<br />
exzellente Figur.“<br />
Mit an Bord ist der schnelle und dynamische<br />
Durchflusssensor für Flüssigkeiten<br />
SFAW. Er misst Durchfluss, Verbrauch<br />
und Temperatur der Wasserkühlung in<br />
den Anlagenkammern. Der Clou dabei:<br />
Der Sensor steuert die Menge des<br />
Kühlwassers je nach Bedarf. Bei großer<br />
Hitze in einer Prozesskammer wird mehr<br />
Kühlwasser zugeführt, bei niedrigeren
Der Lifter an der Ausgangsschleuse integriert pneumatische<br />
DGC Achsen. Für den Gleichlauf sorgt die kostengünstige<br />
Achse ELGR.<br />
Temperaturen weniger. Damit trägt der<br />
<strong>Festo</strong> Sensor zum effizienten Einsatz<br />
von Energie bei und senkt dauerhaft die<br />
Betriebskosten der Anlage.<br />
100 Fußballfelder<br />
Gegenüber dem Vorgängermodell macht<br />
die neue TCO-Anlage einen großen Sprung<br />
nach vorn: „Wir haben die Jahreskapazität<br />
der zweiten Generation fast verdoppelt.<br />
Sie beschichtet 300.000 Gläser pro Jahr.<br />
Das entspricht etwa 100 Fußballfeldern“,<br />
betont Clauss. Die Instandhaltungs-<br />
und Reinigungsintervalle wurden um 75 %<br />
verlängert. Bei einem halben Tag Anlagen -<br />
stillstand pro Reinigungsvorgang<br />
steigern die Kunden von Oerlikon Solar<br />
ihre Produktivität damit deutlich.<br />
„Die Produktivitätsfortschritte können<br />
Effizient temperiert: Der Durchflusssensor SFAW<br />
steuert die Menge des Kühlwassers je nach Bedarf.<br />
„Bei einem anspruchsvollen Projekt wie dem<br />
TCO-Beschichtungssystem kommt es auch auf den<br />
Automatisierungspartner an: Er muss unsere Anforderungen<br />
verstehen und eigene Ideen einbringen.“<br />
Michael Clauss, Manager Produktentwicklung, Oerlikon Solar<br />
die Hersteller von Dünnschichtmodulen<br />
kaum erwarten“, sagt Clauss. Dabei<br />
bietet das Schweizer Unternehmen noch<br />
weitere Spitzenleistungen: Oerlikon<br />
Solar erzielte Weltrekorde für die<br />
niedrigsten Modul-Produktionskosten<br />
von 0,5 € pro Wattpeak und den stabilisierten<br />
Wirkungsgrad von 11,9 % auf<br />
der Champion-Laborzelle mit Dünnschicht-<br />
Silizium-Technologie.<br />
www.festo.com/catalog/elgr<br />
www.festo.com/catalog/dgc<br />
is 1.12-03 | is 1.12-04<br />
Zahnriemenachse ELGR | DGC Achse<br />
www.festo.com/trends<br />
1.2012 trends in automation<br />
Synergien 36 – 37<br />
Oerlikon Solar Ltd.<br />
Hauptstraße 1a<br />
CH-9477 Trübbach<br />
www.oerlikon.com/solar<br />
Tätigkeitsfeld: Entwicklung<br />
und Fertigung praxiserprobter<br />
Anlagen und schlüsselfertiger<br />
Produktions linien für die<br />
Herstellung umwelt freundlicher<br />
Dünnschichtsilizium-Solarmodule
Ventilinsel ersetzt SPS<br />
Intelligenz auf der Insel<br />
Noch bis vor wenigen Jahren reichte die manuelle und optische Stichprobenprüfung<br />
industrieller Bauteile oft aus. Doch mit den Möglichkeiten wuchsen die Anforderungen<br />
an technische Lösungen – auch in Bezug auf die Anlagensteuerung. In einer Maschine<br />
zur optischen Inspektion von <strong>Dr</strong>ehteilen übernimmt jetzt die Ventilinsel CPX von <strong>Festo</strong><br />
die Aufgaben der SPS.<br />
Einhundert Prozent Prüfqualität<br />
baut auf einhundert Prozent Prozessqualität<br />
– und dies äußerst<br />
kompakt und ohne zusätzliche<br />
Anlagensteuerung. In der sondergefertigten<br />
Anlage zum Prüfen von Präzisionsdrehteilen<br />
meistert die <strong>Festo</strong> Ventilinsel<br />
CPX-CEC-C1 alle Funktionen einer kompletten<br />
SPS. Sie steuert pneumatische<br />
und elektrische Achsen, die <strong>Dr</strong>ehteile in<br />
die richtige Position bringen, damit per<br />
Kamera eine vollständige Oberflächeninspektion<br />
durchgeführt werden kann.<br />
Die Komplettlösung von <strong>Festo</strong> ist eine<br />
leistungsstarke Einheit aus intelligenter<br />
Ventilinsel CPX, Controller CMMS, Kamera<br />
SBO sowie dem elektrischen Antrieb<br />
EMMS mit Schlitten EGSL. Ihr Zusammen -<br />
spiel ermöglicht eine besonders schnelle<br />
und präzise Prüfung der <strong>Dr</strong>ehteile im<br />
3-Sekunden-Takt.<br />
Einwandfreies Spiegelbild<br />
Vor der optischen Prüfung wird das<br />
<strong>Dr</strong>ehteil zunächst per Bürste und<br />
Unterdruck gereinigt. Daraufhin fährt<br />
ein konisch zulaufender Spiegel durch<br />
das Innenleben des zu prüfenden Teils<br />
und liefert die Bildinformationen an<br />
die Kamera. Den Bewegungsvorgang<br />
übernimmt ein EGSL Minischlitten,<br />
angetrieben von einem EMMS Servomotor.<br />
Treten Fehler wie Risse und Riefen<br />
auf, erteilt die intelligente Ventilinsel<br />
der Anlage den Befehl, das Teil am Ende<br />
des Prüfprozesses auszuschleusen.<br />
Effizienz durch Komplettlösung<br />
Die anschließende Außenprüfung erfolgt<br />
per konischem Spiegel in Trichterform.<br />
Hier ist es das Bauteil, das von EMMS<br />
und EGSL von unten durch eine Öffnung<br />
in den sich nach oben weitenden Spiegel<br />
eingefahren wird. Rotes LED-Ringlicht<br />
bietet der on-top angebrachten Kamera<br />
beste Kontraste. An der gleichen Arbeitsstation<br />
erfasst das Prüfsystem die Lage<br />
des <strong>Dr</strong>ehteils, das ursprünglich unorientiert<br />
aus dem Schneckenförderer zugeführt<br />
wurde. Im darauf folgenden, letzten<br />
Arbeitsschritt trennt die Maschine<br />
abschließend die Gut- von den Fehlteilen.<br />
Der Verzicht auf eine zusätzliche SPS<br />
bietet hinsichtlich Entwicklung, Inbetrieb-<br />
nahme und Wartung deutliche Vorteile.<br />
Als <strong>Festo</strong> Komplettlösung steht die<br />
innovative Anlage zum Prüfen von <strong>Dr</strong>ehteilen<br />
auf einem steuerungstechnisch<br />
einheitlichen Fundament. Auf Basis der<br />
CPX-CEC-C1 Ventilinsel spielen die<br />
einzel nen Komponenten ihre unverwechselbaren<br />
Charakteristika wie Leistungsstärke,<br />
hohe Flexibilität und Langlebig -<br />
keit aus. Alle Steuerungskomponenten<br />
aus einer Hand bedeutet überdies<br />
eine kürzere Programmierzeit und die<br />
Sicherheit eines starken und schnell<br />
handelnden Service-Partners.<br />
www.festo.com/catalog/cpx<br />
www.festo.com/catalog/cmms<br />
www.festo.com/catalog/sbo<br />
is 1.12-05 | is 1.12-06 |<br />
is 1.12-07<br />
Kompaktkamerasysteme |<br />
Ventilinsel CPX | Motoren und Controller<br />
www.festo.com/trends
Sauberkeit ist<br />
alles: Eine<br />
handelsübliche<br />
Tüllenbürste<br />
befreit die<br />
<strong>Dr</strong>ehteile von<br />
Spänen.<br />
Moderne Technik<br />
vor traditioneller<br />
Kulisse: Anlage<br />
zur Oberflächeninspektion<br />
von<br />
<strong>Dr</strong>ehteilen mit<br />
neuester Technik<br />
von <strong>Festo</strong>.<br />
Doppelte<br />
Sicherheit: Zwei<br />
Controller CMMS<br />
überwachen und<br />
steuern die<br />
elektrischen<br />
Antriebe EMMS.<br />
1.2012 trends in automation<br />
Synergien 38 – 39<br />
Spitzfindiges<br />
Auge: Der<br />
dornförmige<br />
Spiegel liefert<br />
die Innenansicht<br />
des <strong>Dr</strong>ehteils<br />
an die darunter<br />
positionierte<br />
Kamera.<br />
Intelligente<br />
Steuerung:<br />
Die Ventilinsel<br />
CPX-CEC-C1<br />
übernimmt<br />
die Aufgaben<br />
der SPS.
Schneller Aufbau von Verpackungsmaschinen<br />
Teatime in<br />
Buenos Aires<br />
Argentinien ist nicht nur einer der größten<br />
Rindfleisch-Produzenten, es steht auch auf<br />
Platz elf der weltweiten Teeherstellung. Für<br />
die schnelle Konstruktion von Maschinen für<br />
die Teebeutelverpackung sorgt der PrePack<br />
Service von <strong>Festo</strong>.
Auch Argentinien, bekannt<br />
für seine zeitintensive Mate-<br />
Teezeremonie, liebt heute den<br />
schnellen Tee für zwischendurch.<br />
Besonders in den Großstädten<br />
stammt dieser meist aus dem Beutel.<br />
Bei rund 41 Mio. Einwohnern müssen<br />
sich die Teelieferanten mit dem Abfüllen<br />
des kostbaren Blattwerks beeilen<br />
und auch dafür sorgen, dass das volle<br />
Aroma erhalten bleibt. Damit dies so<br />
schnell wie möglich vonstatten geht,<br />
dafür sorgen die Verpackungsmaschinen<br />
von MAI S.A. Die EC12/T beispielsweise<br />
füllt unterschiedliche Mengen<br />
von Teebeuteln mit Schnur und Etikett<br />
in kleine kissenförmige Plastiktüten<br />
und verschweißt diese aromadicht.<br />
Einbaufertig geliefert<br />
Zur schnellen Montage und Instandhaltung<br />
der EC12/T hat sich Mai für<br />
den PrePack Service entschieden. Das<br />
argentinische Unternehmen erhält die<br />
gewünschte Zusammenstellung der benötigten<br />
Bauteile wie die Normzylinder<br />
DNC und DSNU Zylinder, Magnetventile<br />
vom Typ MFH, Schläuche und sonstiges<br />
Zubehör über eine einzige Teilenummer<br />
und in nur einer geschlossenen Verpackungseinheit.<br />
Auf diese Weise steht<br />
das gewünschte Bauteil in kürzester Zeit<br />
sofort für die Produktion zur Verfügung.<br />
Fehler reduziert<br />
Leonardo Ionkoff, Entwickler Customer<br />
Solutions <strong>Festo</strong> Argentina, sagt zur<br />
Resonanz auf PrePack: „Die Kunden sind<br />
absolut begeistert, denn unser Service<br />
bietet zahlreiche Vorteile. Er eignet<br />
sich ideal für genormte Maschinen und<br />
sorgt für eine bessere und schnellere<br />
Bestandskontrolle zum Bestimmen von<br />
Fehlern bei Montage oder Bauteilkonfi<br />
guration. Die Produktivität unserer<br />
Kunden wird deutlich verbessert.“<br />
Mit dem Konzept des so genannten<br />
Easy Assembly Service von <strong>Festo</strong>, zu<br />
dem auch der PrePack Service gehört,<br />
reduzierten sich die Wareneingangs-<br />
und Einlagerungszeiten signifi kant.<br />
Somit erleichtert der PrePack Service<br />
heute die Produktionsverfahren und<br />
verbessert nachhaltig deren Kostenkontrolle.<br />
PrePack kommt seit rund drei<br />
Jahren in Argentinien zum Einsatz.<br />
www.maisa.com.ar<br />
www.festo.com/catalog/dnc<br />
1.2012 trends in automation<br />
Synergien 40 – 41<br />
Normzylinder DNC:<br />
Die konsequente<br />
Konstruktion spart bis<br />
zu 11 % Einbauraum<br />
gegenüber herkömmlichen<br />
Zylindern.<br />
Genormte Bauteile<br />
von <strong>Festo</strong>: Schnell<br />
geliefert, befreien<br />
sie Kunden von der<br />
bisherigen Teile-<br />
Lagerhaltung.<br />
Mit PrePack schnell<br />
montiert: die Verpackungsmaschine<br />
für<br />
Teebeutel EC12/T von<br />
MAI S.A., Argentinien.
Gesteigerte Materialeffizienz bei Verpackungen<br />
Jedes Gramm zählt<br />
Der Verschnitt bei der Herstellung einer Weißblech-<br />
verpackung bewegt sich im Bereich weniger Gramm.<br />
Millionenfach hochgerechnet entsteht jedoch eine beacht-<br />
liche Summe wertvollen Metalls. Die Huber Packaging<br />
Group und <strong>Festo</strong> Didactic haben mittels detaillierter<br />
Stoffstromanalyse die Materialeffizienz deutlich erhöht.<br />
Patentdosen oder Kanister werden<br />
selten als besonders wertvoll<br />
betrachtet. Meist sind sie nur<br />
Mittel zum Zweck. Verpackungen<br />
aus Weißblech dienen dem Endverbraucher<br />
zum Transport und zur Aufbewahrung<br />
der erworbenen Produkte. Sind<br />
der Lack oder das Öl, der Käse, das Bier<br />
oder die Gewürzgurken aufgebraucht,<br />
hat die Hülle ihre Schuldigkeit getan<br />
und wird recycelt. Dennoch verbirgt<br />
sich hinter jeder einzelnen Metallverpackung<br />
ein aufwändiger und komplexer<br />
Fertigungsprozess, der höchste<br />
Qualität und Effizienz erfordert.<br />
Materialwert in Millionenhöhe<br />
Um dem Anspruch nach wachsender<br />
Materialeffizienz besser nachkommen<br />
zu können, beteiligte sich die Huber<br />
Packaging Group GmbH mit seinen<br />
Werken in Öhringen und Bottrop am<br />
VerMat-Programm der Deutschen Materialeffizienzagentur<br />
(demea). Ziel des<br />
Projekts „Analyse der Anlauf- und Qualitätsverluste<br />
in der Teilefertigung“ war es,<br />
Potenziale zum sparsameren Einsatz von<br />
Weiß- und Chromblech aufzuspüren und<br />
so die wirtschaftlichen Prozesse im<br />
Unternehmen effizienter zu gestalten.<br />
Eine vielversprechende Aufgabenstellung.<br />
Immerhin verarbeitet die Huber<br />
Packaging Group pro Jahr Weißblech im<br />
fünfstelligen Tonnagenbereich zu Metallverpackungen.<br />
Dies entspricht einem Materialwert<br />
in zweistelliger Millionenhöhe.<br />
Prozesse auf dem Prüfstand<br />
Bei der Herstellung von Weißblechverpackungen<br />
entstehen Verschnittabfälle und<br />
Ausschuss. Um Verluste zu reduzieren,<br />
hat die Huber Packaging Group in<br />
Zusammenarbeit mit der <strong>Festo</strong> Didactic<br />
GmbH & Co. KG Denkendorf die Fertigungs-<br />
prozesse im Detail untersucht. Jeder<br />
Deckel, jeder Boden, jeder Ring, der<br />
nicht die hohen Qualitätsanforderungen<br />
erfüllte, wurde hinterfragt: Wurden<br />
Qualitätsmerkmale verletzt? Wenn ja,<br />
welche? Was waren die Ursachen der<br />
Minderqualität und wie ließen sie<br />
sich abstellen?<br />
Über 100 Tonnen eingespart<br />
Die Grundlage der nachhaltigen Effizienzsteigerung<br />
bildeten Stoffstromanalysen<br />
an ausgewählten Fertigungsanlagen.<br />
Sie erfassten das Eingangsmaterial,<br />
die Stückzahlen und das Gewicht der<br />
Gutteile sowie den entstehenden Abfall.<br />
Letzterer wurde weiter quantifiziert,<br />
so dass im Anschluss eine Übersicht<br />
entstand, die die Fehlerursachen und
deren Auswirkungen gewichtete.<br />
Die detaillierte Vorgehensweise erwies<br />
sich im Fall der Huber Packaging<br />
Group als äußerst erfolgreich, da die<br />
Materialverluste aus einer Vielzahl<br />
unterschiedlicher Einflüsse resultierten.<br />
In Summe wurde ein Potenzial von<br />
weit über 100 t jährlich einzusparendes<br />
Weiß- bzw. Chromblech ausgewiesen.<br />
„Am Ende hat es uns doch<br />
überrascht, wie viel Material<br />
wir einsparen können.“<br />
Wolfgang Merkle, Geschäftsbereichsleitung INDUSTRIAL,<br />
Huber Packaging Group<br />
Demgegenüber stehen verhältnismäßig<br />
geringe Investitionen. Für die Huber<br />
Packaging Group hat sich die Zusammenarbeit<br />
mit <strong>Festo</strong> Didactic gelohnt.<br />
Die Summe der vielen kleinen Verbesserungsmaßnahmen<br />
bringt das Unternehmen<br />
einen großen Schritt weiter.<br />
www.festo-didactic.de<br />
1.2012 trends in automation<br />
Synergien 42 – 43<br />
Huber Packaging<br />
Group GmbH<br />
Otto-Meister-Straße 2<br />
D-74613 Öhringen<br />
www.huber-packaging.com<br />
Tätigkeitsfeld:<br />
Herstellung von Metallverpackungen<br />
aus Weißblech für<br />
chemische Produkte, Farben,<br />
Lacke, Lebensmittel- und Partyfässer<br />
für die Getränkeindustrie
Automatisierung von Kläranlagen<br />
Saubere Sache<br />
Der Energieverbrauch von Kläranlagen<br />
schlägt im Budget von Kommunen kräftig<br />
zu Buche. Sein Anteil beträgt bis zu 20 %<br />
der Stromkosten. Ein Modernisierungs-<br />
projekt der Kläranlage Sindelfingen zeigt,<br />
wie pneumatische Automatisierung die<br />
Effizienz nachhaltig erhöht.<br />
Rund 4400 GWh/a verbrauchten<br />
deutsche Kläranlagen im Jahr<br />
2006 an Strom, so die Studie<br />
„Steigerung der Energieeffizienz<br />
auf kommunalen Kläranlagen“ des<br />
Umweltbundesamtes (UBA). Besonders<br />
Belüftungseinrichtungen, große Pump-<br />
und Rührwerke sowie die Schlammbehandlung<br />
benötigen viel Energie. Nur<br />
rund ein Fünftel des gesamten Strombedarfs<br />
deckten die Kläranlagen selbst<br />
durch die Verstromung von Faulgas.<br />
Extrem belastbar<br />
Experten gehen davon aus, dass sowohl<br />
die Verringerung des Stromverbrauchs<br />
als auch die Eigenstromerzeugung große<br />
Potenziale bieten. Weitere positive Effekte<br />
auf die Funktion der Kläranlage haben
verfahrenstechnische Optimierungen<br />
wie die energieeffiziente Auslegung<br />
und Regelung der Belüftung oder der<br />
Einsatz von Pumpenlaufrädern mit<br />
hohem Wirkungsgrad. Eine wirtschaftliche<br />
Alternative sind pneumatische<br />
Automatisierungslösungen. In Kläranlagen<br />
werden Armaturen häufig nur unregelmäßig<br />
oder über längere Zeit gar nicht<br />
betätigt. Dies führt zu Ablagerungen und<br />
Verbackungen und damit zu erhöhten<br />
Losbrechmomenten oder Kräften. Pneumatische<br />
Antriebe können diese einfach<br />
durch eine Steigerung des Luftdrucks<br />
überwinden. Sie sind ohne Schaden bis<br />
zum Stillstand belastbar und erweisen<br />
sich als unempfindlich für Temperaturunterschiede,<br />
Verschmutzung und<br />
Feuchtigkeit. Lediglich für das Steuern<br />
und Erzeugen der <strong>Dr</strong>uckluft benötigen<br />
pneumatische Antriebe Strom und<br />
wirken direkt auf die Absperrarmatur.<br />
Niedrigere Kosten<br />
Die Pneumatik ist dauerlastfest<br />
und bleibt über die gesamte Lebensdauer<br />
wartungsfrei. Sie lässt sich<br />
sehr einfach installieren und spielt vor<br />
allem bei der Umsetzung kompletter<br />
Systemlösungen ihren Kostenvorteil<br />
gegenüber vergleichbaren elektrischen<br />
Lösungen aus. Beim Thema Sicherheit<br />
punktet die Pneumatik besonders. Die<br />
<strong>Dr</strong>uckluft steht auch bei Ausfall der<br />
elektrischen Energie zur Verfügung. Für<br />
das Erzeugen und Aufbereiten steht<br />
neben einem Kompressor immer auch<br />
ein <strong>Dr</strong>uckluftspeicher bereit.<br />
1.2012 trends in automation<br />
Synergien 44 – 45<br />
Energieeffizient: die<br />
Tropfkörperanlage im<br />
Klärwerk Sindelfingen.
Übersichtlicher<br />
und platzsparend:<br />
das Pumpwerk<br />
nach dem Umbau.<br />
Saubere und sichere<br />
Lösung: Pneumatik -<br />
schieber statt<br />
Rückschlagklappe.<br />
Dezentral gelöst<br />
Das Klärwerk Sindelfingen in der Nähe<br />
von Stuttgart reinigt die Abwässer von<br />
250.000 Einwohnern. Ihr Beispiel zeigt<br />
eindrucksvoll die Vorteile einer pneumatischen<br />
Automatisierungslösung.<br />
Die Armaturen mit ihren pneumatischen<br />
Stellantrieben DLP bzw. DRD von <strong>Festo</strong><br />
sind über die gesamte Anlage verteilt<br />
und teilweise schwer zugänglich. Anstatt<br />
sie über Einzel-Vorsteuerventile anzusteuern,<br />
entschied man sich für eine<br />
dezentrale Lösung: Über Ventilinseln<br />
vom Typ CPX/MPA wurden die Antriebe<br />
an das Leitsystem angebunden.<br />
Bei dieser Systemlösung besteht nur eine<br />
einzige, klar definierte und standardi-<br />
sierte Schnittstelle von der Ventilinsel<br />
zum Feldbus. Das modulare elektrische<br />
Terminal CPX erhöht in Kombination<br />
mit den Ventilinseln MPA die Anlagenverfügbarkeit.<br />
Hierzu tragen auch die<br />
Wartungs- und Diagnosefähigkeiten<br />
bei. Ein Elektronikbaustein ermöglicht<br />
eine ventilspezifische Diagnose pro<br />
Ventilspule. Er überwacht Spulenstrom,<br />
Unterspannung und Kurzschluss und<br />
erkennt Leitungsunterbrechungen.<br />
Der integrierte Diagnosespeicher hält<br />
die Meldungen mit Zeitstempel fest.<br />
Messbarer Umweltschutz<br />
Das zentrale Pumpwerk der Kläranlage<br />
Sindelfingen ist jetzt besonders energie-<br />
effizient. Sechs Kreiselpumpen im Pumpenkeller<br />
stehen zur Verfügung – jeweils<br />
mit einer Leistungsaufnahme von 90 kW<br />
und einer Förderleistung bis 500 l/s bei<br />
einer Förderhöhe von 8 bis 9 m.<br />
Vor dem Umbau mussten die Rückschlagklappen<br />
ständig offen gehalten werden,<br />
was allerdings die Förderleistung um bis<br />
zu 10 % verringerte. Nach der Modernisierung<br />
ersetzt die neue pneumatische<br />
Automatisierung der bestehenden<br />
Absperrschieber alle Rückschlagklappen<br />
vollständig und funktional und steigert<br />
so die betriebliche Sicherheit. Die<br />
gleiche Pumpförderleistung wie bisher<br />
erreicht die Kläranlage Sindelfingen nun<br />
mit wesentlich weniger Energieaufwand.<br />
Pro Jahr werden 89.469 kWh oder 11.300 €<br />
Energiekosten eingespart. Dies entspricht<br />
einer gesamten Ersparnis für das<br />
Klärwerk Sindelfingen von 2 % des<br />
Gesamtbedarfs an elektrischer Energie.<br />
Zudem ist das Pumpwerk nun wesentlich<br />
übersichtlicher und die Anlage benötigt<br />
weniger Platz. Auch der Lärmpegel ist<br />
deutlich gesunken. Da die Absperrschieber<br />
dicht schließen, treten keine<br />
unerkannten Leckagen mehr auf. Dank<br />
der pneumatischen Lösungen von<br />
<strong>Festo</strong> konnte der Anlagenbetreiber die<br />
Dauerlastfestigkeit, Lebensdauer und<br />
Energieeffizienz deutlich steigern bei<br />
einer Amortisationszeit der Investition<br />
von weniger als einem Jahr.<br />
www.festo.com/catalog/cpx<br />
www.festo.com/catalog/dlp<br />
is 1.12-08<br />
Partner für Automatisierung Wassertechnik<br />
www.festo.com/trends
Russland<br />
Mobile Kundennähe<br />
<strong>Festo</strong> Expotainer unterwegs in Russland<br />
In einer bislang beispiellosen Aktion hat <strong>Festo</strong> der größten<br />
Industrienation der Welt die neuesten Entwicklungen aus Pneumatik<br />
und Elektrischer Antriebstechnik näher gebracht. Im Juni<br />
2011 war der <strong>Festo</strong> Expotainer zum ersten Mal auf Russlands<br />
Straßen unterwegs. Auf seiner mehr als 8000 km langen Tour<br />
besuchte der mobile Technologie-Showroom neben St. Petersburg<br />
und Moskau weitere 13 Städte.<br />
Vier Wochen lang rollten 36 Tonnen modernste Automatisierungstechnik<br />
durch Russlands Weiten. 14 dynamische Anwendungen<br />
faszinierten rund 800 Besucher mit pneumatischen<br />
und elektrischen Antrieben sowie der neuesten Steuerungs-<br />
und Sensortechnik. Auf der intelligent genutzten 50 m² großen<br />
Ausstellungsfläche informierten zusätzlich Wanddisplays mit<br />
Produktbeispielen und Videovorführungen über die Welt der<br />
<strong>Festo</strong> Technologie.<br />
Sowohl für den Nachwuchs in Technikberufen als auch für Kunden<br />
und interessierte Unternehmen war der <strong>Festo</strong> Expotainer – wie<br />
auf vielen seiner Reisen – ein echtes Erlebnis. Über das wachsende<br />
Netz von Vertretungen im ganzen Land hinaus schlug er<br />
eine mobile Innovationsbrücke auch in die entlegeneren<br />
Regionen des Landes. So viel Erfolg verlangt nach mehr: Im<br />
Jahr 2012 wird der <strong>Festo</strong> Expotainer ganze acht Wochen in<br />
Russland unterwegs sein.<br />
1.2012 trends in automation<br />
<strong>Festo</strong> weltweit 46 – 47<br />
Etwa 8000 Kilometer legte der <strong>Festo</strong> Truck auf seiner Russland-Tour zurück.<br />
15 Städte besuchte der <strong>Festo</strong> Expotainer, Ausgangspunkt war St. Petersburg.<br />
Rund 800 Besucher begeisterten sich für den mobilen Technologie-Showroom.
Deutschland<br />
Die Preisträger des Deutschen Zukunftspreises 2010<br />
mit <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor<br />
des Deutschen Museums (Mitte), und Petra Maria Jung,<br />
Bundespräsidialamt.<br />
Deutschland<br />
Das Exponat des<br />
Bionischen Handling-<br />
Assistenten: Die Greiffinger<br />
sind jetzt mit<br />
<strong>Dr</strong>ucksensoren ausgestattet,<br />
so dass der<br />
Assistent nun je nach<br />
Bedarf unterschiedlich<br />
fest zugreifen kann.<br />
<strong>Festo</strong> Training and Consulting: aus der Industrie für die Industrie.<br />
Hall of Fame<br />
Bionischer Handling-Assistent im<br />
Deutschen Museum, München<br />
Der Bionische Handling-Assistent schreibt Geschichte. Am<br />
15. September 2011 wurde er in die „Hall of Fame“ des Deutschen<br />
Museums aufgenommen. Der Gewinner des Deutschen<br />
Zukunftspreises 2010 fügt sich damit in die Reihe bedeutender<br />
technischer Innovationen ein.<br />
„Wir sind stolz, den Handling-Assistenten im Deutschen Museum<br />
für viele Menschen zugänglich zu machen. Die Freude ist groß,<br />
damit den Besuchern näher bringen zu können, was für ein<br />
technologischer Durchbruch mit diesem Projekt gelungen ist“,<br />
kommentierte Preisträger <strong>Dr</strong>. Peter Post die feierliche Enthüllung<br />
des Ausstellungsmoduls. An vier Teilmodulen erleben die<br />
Besucher, was die Innovation von <strong>Festo</strong> und Fraunhofer tatsächlich<br />
ausmacht, und können den „Rüssel“ in Aktion sehen.<br />
Der Bionische Handling-Assistent ist ein nachgiebiger Greifarm,<br />
dessen Struktur und Gesamtfunktionsweise dem Elefantenrüssel<br />
nachempfunden sind. Da er besonders nachgiebig ist, soll er in<br />
Zukunft als Mensch-Maschine-Assistenzsystem in Industrie<br />
oder Haushalt eingesetzt werden.<br />
www.deutsches-museum.de/ausstellungen/<br />
neue-technologien/zukunftspreis<br />
Wandel, der wirkt<br />
Neue Seminare 2012<br />
Unternehmen können nur dann auf veränderte Marktbedarfe<br />
erfolgreich reagieren, wenn sie sich permanent hinterfragen<br />
und in der Lage sind, sich anzupassen. Das Seminar Change<br />
Management stellt sich diesem Anspruch und beantwortet<br />
Fragen zu unterstützenden Faktoren, Funktionsmechanismen,<br />
Stellhebeln und Gestaltungsalternativen für eine erfolgreiche<br />
Umsetzung.<br />
Die Nachhaltigkeit einer Prozessoptimierung entscheidet sich<br />
in der Umsetzung. Problematisch wird es häufig mit konsequentem<br />
Controlling, effektiver Problembearbeitung und<br />
der Notwendigkeit einer Führung an der Basis. Im Seminar<br />
Shopfloor Management werden die Weichen gestellt, diese<br />
Nachhaltigkeit zu leisten.<br />
Start der beiden Seminare: Mai 2012<br />
Nähere Informationen kostenfrei unter 0800 / 337 86 82 und www.festo-tac.de
Deutschland<br />
Schnell verschweißt<br />
Soft Stop spart wertvolle Zeit<br />
Hohe Dynamik: Schiebetisch der bielomatik Maschine.<br />
Präzision und hohe Geschwindigkeit bestimmen das thermische<br />
Verbinden von Kunststoffteilen für PKW-Motoren und -Abgassysteme.<br />
In weniger als einer Minute reiben Halbschalen mit<br />
180 Hz aneinander bis sie bei 220 °C miteinander verschmelzen.<br />
Servopneumatik von <strong>Festo</strong> hat den Prozess jetzt noch weiter<br />
beschleunigt. Dank ihr fährt die bielomatik Leuze GmbH + Co.<br />
KG den Schiebetisch einer Schweißanlage jetzt 30 % schneller<br />
ein und aus als bisher. Machbar wurde dies durch den elektronischen<br />
Endlagenregler Soft Stop von <strong>Festo</strong>, der stoßdämpferfrei<br />
Motorteil aus<br />
Polyamid: In nur<br />
55 Sekunden verschweißen<br />
die<br />
Halbschalen<br />
miteinander.<br />
arbeitet. Mit seiner Hilfe bremst der Linearantrieb weich ab<br />
und erzeugt keinen Verschleiß durch den Aufprall auf Dämpferelemente.<br />
Die Lösung mit <strong>Festo</strong> Soft Stop ist damit deutlich<br />
effi zienter und verlängert die Lebensdauer der Anlage. Der<br />
bislang ausschließlich für die Teilezuführung zuständige<br />
Roboter kann weitere Aufgaben übernehmen.<br />
www.bielomatik.de<br />
1.2012 trends in automation<br />
<strong>Festo</strong> weltweit 48 – 49
Ungarn<br />
Zauber mit acht Ecken: Elektrische Antriebstechnologie von <strong>Festo</strong> fertigt Würfel für „CubiCup“.<br />
Präzision, kurze Takte und Umrüstzeiten: elektrische Achsen, Motoren<br />
und Controller von <strong>Festo</strong>.<br />
Die Zauberpyramide<br />
Elektrische Antriebe spielend präzise<br />
Vor 30 Jahren war Rubiks Zauberwürfel das beliebteste Gedulds -<br />
spiel der Welt. In seinem Geiste hat das ungarische Unternehmen<br />
Cubi Team Kft. das Strategiespiel „CubiCup“ entwickelt. Zwei<br />
Spieler formen dabei aus 56 Holzwürfeln eine Pyramide.<br />
Damit die Würfel im Spiel exakt aneinander passen, muss im<br />
Fertigungsprozess die Kantenlänge von jeweils 17 mm auf das<br />
Zehntel genau geschnitten sein. Dies gelingt mit elektrischen<br />
Achsen und Controllern von <strong>Festo</strong>. Sie verhelfen der hochgradig<br />
automatisierten, hocheffi zienten Anlage zu absoluter Präzision.<br />
Neben der Qualität der Endprodukte gewährleistet die Automationslösung<br />
kurze Takt- und Umrüstzeiten für verschiedene<br />
Spielzeugtypen. Das Umstellen der Produktion erfordert<br />
lediglich einen Wechsel des Programms sowie den Austausch<br />
von wenigen Komponenten, Einsätzen und Werkzeugen.<br />
Spaß am Spiel?<br />
Dann lösen Sie unser Rätsel auf Seite 53 und<br />
gewinnen Sie das Strategiespiel „CubiCup“.
Griechenland<br />
Rasante Kisten<br />
Pneumatik erhöht Automatisierungsgrad<br />
Obst und Gemüse sehen in Holzkisten besonders appetitlich<br />
und natürlich aus. Holz als Verpackungsmaterial bietet aber<br />
auch Vorteile gegenüber Kartons und Kunststoffboxen. Für das<br />
Naturmaterial spricht seine hohe Festigkeit bei geringem Leer -<br />
gewicht, die während des Transports im Kühlcontainer auch bei<br />
wechselnden Umgebungsbedingungen wie beispielsweise<br />
Luftfeuchtigkeit konstant bleibt. Daher hat sich das griechische<br />
Unternehmen NOURIS M. SONS O.E. schon seit Jahren auf<br />
Maschinen für die Herstellung von Holzkisten zur Verpackung<br />
von Obst und Gemüse spezialisiert.<br />
Durch die Verwendung pneumatischer Komponenten wurde der<br />
Automatisierungsgrad Schritt für Schritt erhöht. Schnell und<br />
bewegungsgenau sorgen sie für Produktionskapazitäten von<br />
bis zu 4500 Kisten pro Stunde. Neu im Einsatz ist der <strong>Festo</strong><br />
Filterregler MSB6-1/2. Sein Aufbau mit Arretierung vereinfacht<br />
die Ölversorgung. Die neue Konstruktion mit Manometer<br />
gewährleistet eine sichere Bedienung der Wartungsgerätekombination.<br />
Darüber hinaus bieten die Ventile der Baureihe MFH,<br />
Zylinder des Typs DNC und ADVU Komponenten dem griechischen<br />
Unternehmen höchstmögliche Zuverlässigkeit.<br />
www.nouris.gr<br />
China<br />
<strong>Festo</strong> stärkt Wachstum<br />
Werk in Jinan erweitert<br />
Mit dem Wirtschaftsboom in China steigt der Bedarf an<br />
Automatisierungstechnik. Im Trend liegt die Fertigung in der<br />
Region für die Region. Vor diesem Hintergrund hat <strong>Festo</strong> am<br />
21. März neue Werksteile der Produktion und Logistik am<br />
Standort Jinan eröffnet. Die Werkerweiterung sichert die<br />
Produktion im Sekundentakt: Automatisierungstechnik von <strong>Festo</strong><br />
spielt seine Vorteile aus.<br />
regionale Marktversorgung in China für die kommenden Jahre.<br />
An der Schnellbahnstrecke zwischen Peking und Shanghai<br />
gelegen, bietet Jinan beste Voraussetzungen für das zukünftige<br />
Produktionswachstum.<br />
<strong>Festo</strong> in Shanghai: Neben der 1993 gegründeten <strong>Festo</strong> Gesellschaft existieren Niederlassungen in weiteren 33 Städten Chinas.<br />
1.2012 trends in automation<br />
<strong>Festo</strong> weltweit 50 – 51
Deutschland International<br />
Hannover Messe 2012<br />
Ideen für die Automatisierung<br />
Zehn Themenfelder mit Ideen für die Automatisierung<br />
erwarten den Besucher vom 23. bis 27. April auf<br />
dem <strong>Festo</strong> Stand in Halle 15. Zum Beispiel: Energie-<br />
effi zienz. Wie man Einsparpotenzial erschließt, zeigen<br />
typische Industrie-Applikationen. Ein Highlight<br />
ist die Wartungsgeräte-Reihe MS mit skalierbarem<br />
Größen mix und Condition Monitoring. „Vision<br />
Controlled Motion“ – ein weiteres Thema – steht für<br />
technisch und wirtschaftlich optimierte Lösungen<br />
in vielen Branchen. Beim Thema Safety-Know-how<br />
geht es um pneumatische und elektrische Sicherheitsfunktionen<br />
im mechatronischen Gesamtkonzept.<br />
Premiere feiern die elektrische Schwerlastführung<br />
EGC-HD, der kostengünstige elektrische Kolbenstangenzylinder<br />
EPCO und die pneumatische<br />
Norm-Zylinderreihe mit selbsteinstellender Endlagendämpfung.<br />
Im Rahmen des Bionic Learning<br />
Network erschließt <strong>Festo</strong> neue Technologien<br />
für die Automatisierung. Beispiel Gecko-Folie:<br />
der Natur nachempfunden mit saugnapfähnlichen<br />
Elementen.<br />
www.festo.de/hannovermesse<br />
<strong>Festo</strong><br />
Technologietage<br />
Mai bis November 2012<br />
<strong>Festo</strong> Lernzentrum Saarland 08.05. – 10.05.<br />
Verkaufsbüro Chemnitz 05.06. – 06.06.<br />
Verkaufsbüro Berlin 07.06.<br />
Verkaufsbüro Regensburg 17.07. – 18.07.<br />
Verkaufsbüro Bielefeld 25.09.<br />
Verkaufsbüro Bielefeld in Bonn 26.09.<br />
Verkaufsbüro Neuss 27.09.<br />
Verkaufsbüro Lüdenscheid November<br />
Nähere Informationen unter www.festo.de/technologietage<br />
International<br />
Twitter und Facebook<br />
<strong>Festo</strong> baut Social Media aus<br />
Nach dem großen Erfolg der YouTube Kanäle startet <strong>Festo</strong> mit<br />
Beginn der Hannover Messe 2012 auf Twitter und Facebook.<br />
Ab Ende April erwarten Sie dort Informationen zum Unternehmen,<br />
zu Innovationen und Produktneuheiten sowie Karriere- und<br />
Bildungsthemen. Mit News über Veranstaltungen und Messen<br />
bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Machen Sie mit.<br />
Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen.<br />
<strong>Festo</strong> auf Messen<br />
und Fachtagungen<br />
April bis November 2012<br />
Analytica, München 17.04. – 20.04.<br />
Pump & Valves 2012, Antwerpen, Belgien 18.04. – 19.04.<br />
Hannover Messe 23.04. – 27.04.<br />
IFAT ENTSORGA, München 07.05. – 11.05.<br />
TeroTech 2012, Celje, Slowenien 15.05. – 18.05.<br />
Automatica, München 22.05. – 25.05.<br />
Achema, Frankfurt 18.06. – 22.06.<br />
MSR Spezialmesse Rheinland, Leverkusen 27.06.<br />
Sindex, Bern, Schweiz 04.09. – 06.09.<br />
MSR Spezialmesse Südwest, Ludwigshafen 19.09.<br />
IAA Nutzfahrzeuge, Hannover 20.09. – 27.09.<br />
PVSEC 2012, Frankfurt 25.09. – 28.09.<br />
Aadeca 2012, Buenos Aires, Argentinien 03.10. – 05.10.<br />
Motek, Stuttgart 08.10. – 11.10.<br />
Scanautomatic 2012, Göteborg, Schweden 09.10. – 11.10.<br />
Science Days 2012, Rust 11.10. – 13.10.<br />
Schüttgut Dortmund 07.11. – 08.11.<br />
Vision Stuttgart 06.11. – 08.11.<br />
FoodTech 2012, Herning, Dänemark 13.11. – 15.11.<br />
SPS/IPC/DRIVES, Nürnberg 27.11. – 29.11.<br />
Valve World, Düsseldorf 27.11. – 29.11.<br />
Informationen unter www.festo.de/messen<br />
Hannover Messe 2012: Unter<br />
dem Motto „Technologie trifft<br />
Fortschritt“ zeigen Aussteller<br />
aus aller Welt Innovationen<br />
und Lösungen. Mit dabei:<br />
<strong>Festo</strong> in Halle 15, Stand D07.<br />
Automatica, die internationale Fachmesse<br />
für Automation und Mechatronik in München.<br />
Besuchen Sie <strong>Festo</strong> in Halle A2, Stand 311.<br />
Werden Sie Fan der <strong>Festo</strong> AG Seite.<br />
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<strong>Festo</strong> Automation, <strong>Festo</strong> Didactic, <strong>Festo</strong> Ausbildung.<br />
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Energieeinsparung sind Themenschwerpunkt<br />
dieser Ausgabe. Produzieren Sie<br />
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15. Mai 2012 online unter www.festo.de/<br />
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teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
ebenso die Auszahlung der<br />
Gewinne in Geldwert. <strong>Festo</strong> Mitarbeiter<br />
und deren Angehörige sind nicht<br />
teilnahmeberechtigt.<br />
Wer die Gewinner sind, erfahren Sie<br />
nach der Ziehung auf der <strong>Festo</strong> Homepage<br />
und in der nächsten Ausgabe<br />
dieses Magazins. Wir drücken Ihnen<br />
schon mal die Daumen!<br />
1. Der EGSL ist ein elektronischer…? (Seite 38)<br />
„trends in automation 2.2011“-Gewinner<br />
1. Preis: GEO Themenlexikon: Herr<br />
Opitz, GKN Sinter Metals Components<br />
GmbH, Bonn<br />
2.– 4. Preis: Trivial Pursuit Wetten &<br />
Gewinnen: Herr Pirner, Gerresheimer<br />
Werkzeug- und Automatisierungstechnik<br />
GmbH, Wackersdorf; Herr<br />
Heidtmann, Aspen Bad Oldesloe GmbH,<br />
Bad Oldesloe; Herr Feil, <strong>Dr</strong>. Schneider<br />
Kunststoffwerke GmbH, Kronach<br />
5.– 6. Preis: Magazin Die Zeit –<br />
Wissen: Herr Dolzer, Josef Rettenmaier<br />
& Söhne, Rosenberg; Herr Fitzner,<br />
BK Giulini GmbH, Ludwigshafen<br />
2. Zu welcher Zylinderart gehören die Typen DNC und DSNU? (Seite 41)<br />
3. In welcher ungarischen Stadt produziert <strong>Festo</strong> Komponenten für die<br />
<strong>Dr</strong>uckluftaufbereitung? (Seite 30)<br />
4. Was sichert den Klebevorgang ohne fertigungsbedingte Ausfälle? (Seite 12)<br />
5. Welche Medien steuert der Durchflusssensor SFAW? (Seite 37)<br />
6. Wie wird das stufenlose Teleskophandling genannt, das Solarzellen<br />
transportiert? (Seite 26)<br />
1.2012 trends in automation<br />
<strong>Festo</strong> weltweit/Preisrätsel 52 – 53<br />
trends in automation 1.2012<br />
April 2012<br />
ISSN 1438-0560<br />
Auflage<br />
35.000 Exemplare<br />
Erscheinungsweise<br />
mehrmals jährlich<br />
Schutzgebühr 3,– Euro<br />
Herausgeber<br />
<strong>Festo</strong> AG & Co. KG<br />
Ruiter Straße 82<br />
D-73734 Esslingen<br />
Telefon 0711 347 0<br />
Telefax 0711 347 20 71<br />
infoservice@festo.com<br />
Projektleitung<br />
Silke Gartenmeier, Customer Magazine<br />
Telefon 0711 347 39 02,<br />
gtm@de.festo.com<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
Dirk Ebertz,<br />
Leiter Marketing Instruments<br />
dbrt@de.festo.com<br />
Ralf Sohn, Leiter Direktmarketing<br />
rso@de.festo.com<br />
Bitte beachten Sie<br />
Sämtliche Begriffe wie Kunde,<br />
Anwender, Spezialist oder Vertriebsingenieur<br />
stehen sowohl für weibliche<br />
wie auch für männliche Personen.<br />
Copyright 2012 <strong>Festo</strong> AG & Co. KG<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Sämtliche Bilder, Graphiken und<br />
Texte unterliegen dem Urheberrecht<br />
bzw. anderen Gesetzen zum<br />
Schutz geistigen Eigentums. Eine<br />
Vervielfältigung, Ver änderung oder<br />
Verwendung in anderen gedruckten<br />
oder elektronischen Publikationen ist<br />
nur mit ausdrücklicher Zustimmung<br />
der <strong>Festo</strong> AG & Co. KG gestattet.
Haben Sie den<br />
Bogen raus,<br />
Frau Klesmann?<br />
Bei meiner Arbeit als Technikerin in der<br />
Serienkonstruktion kommt es auf<br />
Vorstellungskraft und Konzentration an.<br />
Gleiches gilt auch für meine Leidenschaft,<br />
das Feldbogenschießen. Die innere Ruhe ist neben<br />
dem Wissen, das ich mir über die Jahre angeeignet habe,<br />
ein Schlüssel zum Erfolg. Eine Garantie habe ich allerdings<br />
nie, weder beim Bogenschießen ins Schwarze bzw.<br />
ins Gelbe zu treffen noch bei meinen 3D-Modellen.<br />
Zu viele Faktoren spielen da eine Rolle, die berücksichtigt<br />
werden müssen.<br />
Das heißt beim Feldbogenschießen, auf einem Parcours<br />
von mehreren Kilometern in bis zu sieben Stunden vier -<br />
undzwanzigmal die Lage neu einzuschätzen. Wie weit ist<br />
das Ziel entfernt? Wie beeinflusst die Geländeform meinen<br />
Eindruck von der Flugbahn des Pfeils? Wie verhalten sich<br />
Wind und Wetter? Und zu guter Letzt die Frage: Wie ist<br />
meine körperliche und mentale Verfassung? Selbst nach<br />
15 Jahren Erfahrung, zwei deutschen Meistertiteln und<br />
dem fünften Platz bei den Europameisterschaften gibt es<br />
keine absolute Sicherheit auf Erfolg. Von Zielscheibe zu<br />
Zielscheibe beginnt das Sich-Selbst-Anpassen und<br />
-Optimieren von vorne.<br />
Das ist sehr ähnlich wie meine Arbeit an 3D-Modellen.<br />
Auch hier denke ich mich in das Produkt, den Fertigungs-<br />
und Anwendungsprozess hinein. Schon die kleinste<br />
Abweichung, jede noch so minimale Veränderung von<br />
Abmessungen kann große Folgen nach sich ziehen –<br />
positiv wie negativ. Man muss die Produkteigenschaften<br />
kennen, den Ist-Zustand, aber auch über den momentanen<br />
Standpunkt hinaus denken können, um neue Möglichkeiten<br />
zu erkennen. Wie auf dem Parcours des Feldbogenschießens<br />
nähert man sich oft über einen langen Zeitraum<br />
hinweg Schritt für Schritt dem Ziel, um dann am Schluss<br />
punktgenau ins Schwarze zu treffen.<br />
1.2012 trends in automation<br />
Soft Stop 54
Hochmodular<br />
Optimal für den Sondermaschinenbau:<br />
die Ventilinsel MPA-L. Einfach die gewün schte<br />
Kombination mit Einzelkomponenten flexibel<br />
zusammenstellen und blitzschnell erweitern<br />
oder reduzieren.<br />
23.–27. April 2012<br />
Halle 15, Stand D07<br />
www.festo.de/effizienz
Foto: Torresol Energy<br />
Initialzündung<br />
Das Solarthermie-Kraftwerk Gemasolar in Andalusien mit<br />
seinem 140 Meter hohen Betonturm und einem Feld aus 2650<br />
beweglichen Spiegeln kommt einer Initialzündung gleich. Nicht<br />
das Spiegelfeld oder der Zentral-Receiver sind dabei wegweisend,<br />
sondern das Speichermedium, das den Receiver durchströmt<br />
und die 14 Meter hohen und 36 Meter breiten Tanks am<br />
Fuß des Turms füllt.<br />
Bisher wurden Solar-Technologien wesentlich dadurch eingeschränkt,<br />
dass sie normalerweise nur bei Sonnenschein Strom<br />
erzeugen. Gemasolar, das erste solarthermische Großkraftwerk<br />
geht einen neuen Weg: Es nutzt Flüssigsalz als Wärmespeicher.<br />
Auf 565 Grad Celsius erhitzt, verfügt es über eine Speicherkapazität<br />
von 15 Stunden. Damit liefert Gemasolar nicht nur zu<br />
Sonnenzeiten Strom, sondern bei Bedarf rund um die Uhr.<br />
Das spanische Solarthermie-Kraftwerk ist nur ein Beispiel für<br />
den intelligenten Umgang mit Energie. Initiativen der Industrie<br />
wie etwa Green Carbody oder Blue Competence setzen<br />
international Zeichen für mehr Energieeffi zienz.<br />
TN 56398 – ISSN 1438-0560<br />
<strong>Festo</strong> AG & Co. KG<br />
Postfach<br />
D-73726 Esslingen<br />
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Telefax 07 11 3 47 20 71<br />
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