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Schweine-Welt-2012-August-web

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<strong>Schweine</strong><br />

<strong>August</strong> <strong>2012</strong> • Nr. 8<br />

<strong>Welt</strong><br />

Bayern-Kini <strong>2012</strong><br />

© J. Angermeier


2<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Liebe <strong>Schweine</strong>halter und <strong>Schweine</strong>züchter, liebe Kunden und<br />

Freunde der BAYERN-GENETIK GmbH,<br />

ein ereignisreicher Herbst steht vor<br />

der Tür, zu dem wir Sie gerne einladen<br />

wollen. Die Mitarbeiter im Rinder-<br />

und <strong>Schweine</strong>bereich sind in<br />

den kommenden Wochen auf einer<br />

ganzen Reihe von Veranstaltungen<br />

vor Ort. Anfang September startet<br />

das Karpfhamer Fest mit der Rottalschau<br />

mitten im niederbayerischen<br />

Stammgebiet. Zwei Wochen später<br />

ist der <strong>Welt</strong>fleckvieh-Kongress zu<br />

Gast in unserer bayerischen Heimat.<br />

Der Kongress überschneidet sich mit<br />

dem alle vier Jahre stattfindenden<br />

Zentrallandwirtschaftsfest in München,<br />

Ende September. Ein Besuch<br />

dieser traditionsreichen Veranstaltung<br />

ist fast schon Pflicht für jeden<br />

bayerischen Landwirt. Mitte Oktober<br />

sind wir auf dem Gallimarkt in Mainburg<br />

im Herzen der Hallertauvor Ort.<br />

Einen Monat später startet in Hannover<br />

die EuroTier, eine der weltweit<br />

wichtigsten Fachmessen für die<br />

Landwirtschaft.<br />

Doch nun zurück ins niederbayerische<br />

Isartal. An seinen Ausläufern<br />

liegt das Anwesen der Familie Ostermeier,<br />

um dass sich unsere Betriebsreportage<br />

dieses mal dreht.<br />

Einen Rückblick auf den Maimarkt<br />

machen wir auf den folgenden Seiten.<br />

Hervorragend angenommen<br />

wurde von den vielen Besuchern das<br />

neue Konzept mit der live-Vorstellung<br />

zukünftiger Besamungseber und der<br />

erstmaligen Wahl zum Bayern-Kini.<br />

Auf der Titelseite der achten <strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong><br />

sehen sie den Siegereber mit<br />

seinem stolzen Züchter.<br />

Seit einigen Wochen bieten wir Ihnen<br />

Samen eines Lizenzebers aus der<br />

Schweiz an. Zusammen mit zwei<br />

weiteren neuen Mutterrassen-Vertretern<br />

finden Sie seine Beschreibung<br />

nach dem Maimarkt-Artikel.<br />

Ab der Heftmitte präsentieren wir<br />

Ihnen interessante Daten und Fakten<br />

zum Thema Ferkelerzeugung und<br />

dadurch erzielte bzw. erzielbare Erlöse.<br />

Ganz klar kann man dazu sagen:<br />

hohe Ferkelzahlen sind nicht mit<br />

hohen Gewinnen gleichzusetzen.<br />

Vaterrassen-Zuchtleiter Dr. Eisenreich<br />

hat einen Artikel zum Thema<br />

betäubungslose Ferkelkastration beigesteuert.<br />

Hier beleuchtet er die derzeitigen,<br />

möglichen Alternativen zur<br />

Kastration.<br />

Zu einer kleinen Eberschau konnten<br />

wir Mitglileder des Ferkelerzeugerring<br />

Landshut begrüßen. In der<br />

anschließenden Diskussion wurden<br />

die Wünsche für den zukünftigen<br />

Ebertyp ausgearbeitet. Ein kurzer<br />

aber interessanter Artikel befasst<br />

sich mit diesem Thema.<br />

Landwirte sind seit einigen Jahren<br />

unter negativem Dauerbeschuss<br />

durch die Medien. Seit fast einem<br />

Jahr setzen wir uns bereits intensiv<br />

mit dieser Situation auseinander. In<br />

diesem Heft finden Sie einen zweiseitigen<br />

Text zu dieser Problematik.<br />

„Den Kindern gehört die Zukunft” -<br />

mit der Jungsauenremontierung und<br />

was es dabei zu beachten gibt<br />

befasst sich Dr. Melzig in seinem Beitrag<br />

für die <strong>August</strong>-Ausgabe der<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong>. Hier handelt es sich<br />

wieder um einen hochklassigen<br />

Fachbeitrag aus der Reihe „Tiergesundheit<br />

und Fruchtbarkeit”.<br />

Im Anschluss finden Sie einen weiteren<br />

Gastbeitrag von Hr. Littmann,<br />

dem stellv. Leiter des Instituts für<br />

Tierzucht an der LfL Grub. In seinem<br />

Artikel beleuchtet er die Hintergründe<br />

für die Anhebung der Prüfgewichte<br />

von Mastschweinen an den Leistungsprüfanstalten<br />

(LPA).<br />

Am Ende des Artikel finden Sie noch<br />

eine kurze Einladung zu einem<br />

Besuch unseres Ausstellungsstandes<br />

bei der Rottalschau. Besuchen Sie<br />

auch die am Anfand des Vorwortes<br />

aufgeführten Veranstaltungen.<br />

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß<br />

beim Lesen unserer Zeitschrift.<br />

Ihr<br />

Dr. Thomas Grupp, Geschäftsführer<br />

der BAYERN-GENETIK<br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

Seite<br />

Betriebsreportage Ostermeier, Mögling 3<br />

Maimarkt <strong>2012</strong>: erster Bayern-Kini wurde gewählt 6<br />

Neue Eber der Rassen DE und DL 9<br />

Mutterrassenzüchter und Jungsauenvermehrer bleiben am Ball 10<br />

Verbot der betäubungslosen Kastration 11<br />

Ferkelerzeuger definieren zukünftigen Ebertyp 13<br />

Landwirtschaft leistet mehr als die Öffentlichkeit wahrnimmt 14<br />

Tiergesundheit und Fruchtbarkeit 16<br />

Anhebung der Prüfgewichte in der stationären Leistungsprüfung 18<br />

Einladung zur Rottalschau 19<br />

Die Krone der Bayern-Genetik 20<br />

Herausgeber:<br />

BAYERN-GENETIK GmbH<br />

Gut Altenbach<br />

84036 Landshut<br />

Tel. 0871/95310-0<br />

Fax 0871/95310-10<br />

www.bayern-genetik.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Dr. Thomas Grupp<br />

Edwin Eifler<br />

Armin Prosteder<br />

Titelbild: Bayern-Kini <strong>2012</strong> wurde Eber Nr. 22 von Züchter Alois Lagleder (Bild: Josef Angermeier)


<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong> 3<br />

<strong>2012</strong> + 2 = 2013 ?<br />

Martina und Max Ostermeier mit den Töchtern Simone und Christina.<br />

Nein liebe Leserinnen und Leser, hier<br />

handelt es sich nicht um eine missglückte<br />

Rechenaufgabe sondern um<br />

eine gut durchdachte und geplante<br />

Umbaumaßnahme. Der Betrieb von<br />

Max und Martina Ostermeier in Mögling<br />

hat <strong>2012</strong> innerhalb 2 Wochen die<br />

Haltung der tragenden Sauen an die<br />

gesetzlichen Anforderungen für 2013<br />

angepasst. Diesen Betrieb stellen wir<br />

ihnen hier vor.<br />

Im Jahr 1924 hat Land- und Gastwirt<br />

Josef Schmid aus Platzmangel seinen<br />

Hof mit Gastwirtschaft von der<br />

Ortsmitte an den Rand von Mögling<br />

ausgesiedelt. Damals wurde die klassische<br />

Landwirtschaft mit Ackerbau,<br />

Milchkühen, Mastbullen und Zuchtsauen<br />

betrieben. 1969 wurden Gastwirtschaft<br />

und Milchviehhaltung aufgegeben.<br />

Im bestehenden Milchviehstall<br />

wurde eine klassische dänische<br />

Aufstallung mit Schrapper-Entmistung<br />

errichtet. Entlüftet wurde<br />

über die bestehenden Dunstkamine.<br />

Die mit den 15 bis 20 Sauen erzeugten<br />

Ferkel wurden am eigenen<br />

Betrieb gemästet. 1982 bauten Franz<br />

und Maria Schmid ein neues Wohnhaus.<br />

Das alte mit der ehemaligen<br />

Gaststätte wurde zu einer Maschinenhalle<br />

umgebaut. Nach der Hofübergabe<br />

im Jahr 1991 an Max und<br />

Martina Ostermeier wurde im darauf<br />

folgenden Jahr ein Zuchtsauenstall<br />

mit Abferkelbuchten und Flatdeck im<br />

vorhandenen Nebengebäude eingebaut.<br />

Ebenso wurde eine Güllegrube<br />

errichtet. Ein Wartestall mit Kastenständen<br />

und zwei Nachzuchtbuchten<br />

wurden im bestehenden Stadel integriert.<br />

Hier wurde bereits eine Sammellüftung<br />

mit Wärmetauscher<br />

installiert. Die Regelung erfolgt über<br />

Abluftklappen. Frischluftzufuhr über<br />

die Decke. Herr Ostermeier legt Wert<br />

darauf, die Frischluft an einer kühlen<br />

und schattigen Seite des Gebäudes<br />

anzusaugen, was man deutlich in<br />

den Stallungen merkt. 1993 wurde<br />

der bestehende Mastschweinestall<br />

mit Spaltenböden und Breiautomaten<br />

mit Futterspirale nachgerüstet.<br />

2003 erfolgte der Neubau einer Mahlund<br />

Mischanlage mit Vorratsbehälter.<br />

Zusätzlich wurde ein Getreidelager<br />

mit Viereckzellen, Reinigung, Elevator<br />

und eine Schüttgosse errichtet.<br />

Das Ehepaar Ostermeier hat sich aufgrund<br />

der bereits getätigten Investitionen<br />

und der nicht zufrieden stellenden<br />

Ertragslage im Ferkelverkauf<br />

(auch in Verbindung mit Gruppenabschlägen)<br />

dazu entschlossen, den<br />

Betrieb auf ein breiteres Fundament<br />

zu setzen. Um wirtschaftliche Unsicherheiten<br />

zu umgehen wurde 2009<br />

ein Maststall angebaut. Die Größe<br />

wurde passend für die eigene Ferkelproduktion<br />

gewählt. Ferkelzukäufe,<br />

die immer ein Gesundheits- und Kos-<br />

Die Hofstelle aufgenommen in den 1960er Jahren. Links<br />

das Wohnhaus mit Gastwirtschaft.<br />

Der Hof in heutiger Form mit dem 1982 gebauten<br />

neuen Wohnhaus.


4<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

tenrisiko beinhalten werden dadurch<br />

vermieden. Damit bleibt die Wertschöfpung<br />

auf dem Hof. Als Nebenprodukt<br />

entsteht wertvolle Gülle pro<br />

Mastplatz, die auf den eigenen<br />

Ackerflächen hervorragend und kostengünstig<br />

genutz wird. Der Anbau<br />

wurde in wenigen Monaten von<br />

Ende November 2009 bis Mitte März<br />

2010 erstellt. Die Wände sind in<br />

Betonbauweise mit zusätzlicher Wärmedämmung<br />

an den Außenseiten<br />

erstellt. Die Dachkonstruktion<br />

besteht aus Nagelbindern. Die Decke<br />

ist eine kunststoffbeschichtete Fertigdecke<br />

mit Isolierung. Innenwände<br />

wurden gefliest. Zur Fütterung wurden<br />

Breiautomaten mit Rohrkettenförderung<br />

eingebaut. Besonders<br />

erwähnenswert ist die Tür-Gang-<br />

Belüftung. Über den Dachraum zieht<br />

die Frischluft durch die Tür in den<br />

Maststall und verteilt sich dort ohne<br />

das die Tiere im Zug stehen. Mit<br />

einer Seitentüre des Ganges und<br />

Abdeckungen in der Decke kann die<br />

Zuluft zusätzlich beeinflußt werden.<br />

Für das Frühjahr <strong>2012</strong> wurde der<br />

Umbau des Zuchtsauenstalles<br />

beschlossen. Mit sorgfältiger Planung,<br />

viel Eigenleistung aus dem<br />

Famlienkreis und der Unterstützung<br />

der Stallbaufirma Weihmüller konnte<br />

das Projekt innerhalb zwei Wochen<br />

abgeschlossen werden. Ein leerstehender<br />

Stall in der Nachbarschaft<br />

wurde von Herrn Ostermeier genutzt,<br />

um seine Tiere während den Bauarbeiten<br />

unterzubringen. Am 16. April<br />

<strong>2012</strong> rückte ein Minibagger an und<br />

brach in die Außenwand des Stalles<br />

ein großes Loch und entkernte den<br />

Stall komplett. Bereits am darauffolgenden<br />

Tag konnte mit den Betonarbeiten<br />

begonnen werden. Der Beton<br />

wurde vom Mischer über ein Förderband<br />

in die Baustelle verbracht. Nach<br />

Abschluss der Schalungsarbeiten<br />

und ausgiessen der Unterkonstruktion<br />

konnten die Betonspalten verlegt<br />

werden. Die Wände wurden neu verputzt<br />

und gefließt. Solange die Aufstallung<br />

noch nicht montiert war,<br />

konnte die Decke fertig gestellt werden.<br />

Auch hier wurde eine kunststoffbeschichtete<br />

Isolierdecke verbaut.<br />

Anschließend kamen die<br />

Monteure zum Einsatz. Als Aufstallung<br />

hat sich das Betriebsleiterehepaar<br />

für Selbstfangpendeltüren entschieden.<br />

Vorteile dieser Türen sind,<br />

dass man bei Bedarf die Tiere auch<br />

fixieren kann. Mit Hilfe von Abtrenngittern<br />

im Laufbreich besteht außerdem<br />

die Möglichkeit die Gruppengröße<br />

variabel zu gestalten. Durch<br />

die Entscheidung für Edelstahltröge<br />

wird die Fläche unter dem Trog auch<br />

zur geforderten Liegefläche gerechnet.<br />

Edestahltröge sind im Vergleich<br />

zu Steintrögen teurer, können aber<br />

wiederverwendet werden und sind<br />

leicht zu versetzten. Der Futtergang<br />

wurde aufgrund des Einbaus einer<br />

automatischen Rohrkettenfütterung<br />

mit Birnendosierer auf ein Mindestmaß<br />

an Breite beschränkt. Damit<br />

haben die Sauen im Freß- und Liegebereich<br />

mehr Platz zur Verfügung.<br />

Alte Kastenstände konnten im Deckbereich<br />

wieder verwendet werden.<br />

Der Betrieb arbeitet im 3-Wochen-<br />

Rythmus. Dadurch sind Impfungen,<br />

Behandlungen, Hygienemaßnahmen<br />

und so weiter auf einige Tage im<br />

Monat beschränkt. Trotzdem lassen<br />

sich die erzeugten Ferkel problemlos<br />

in den Mastbereich integrieren. Die<br />

Mutterrassengenetik bezieht Familie<br />

Ostermeier über die EGZH, mit dem<br />

zuständigen Gebietsvertreter Josef<br />

Hasbauer. Herr Ostermeier erhält die<br />

Tiere von einem bestimmten Jungsauenlieferant.<br />

Die Sauen werden<br />

angedeckt geliefert und in die bestehende<br />

Herde eingegliedert. Als Mutterrassengenetik<br />

kommt nur Deutsche<br />

Landrasse zum Einsatz. Der<br />

Betriebsleiter ist von dieser Genetik<br />

absolut überzeugt und beabsichtigt<br />

in absehbarer Zeit nicht zu wechseln.<br />

Mit dieser Grundlage erzielt er pro<br />

Sau und Jahr 23,4 aufgezogene Ferkel<br />

bei 2,3 Würfen pro Sau im Jahr.<br />

Der Betrieb setzt auf Top-Genetik Pietraineber<br />

der Bayern-Genetik.<br />

Schwerpunkt sind Magerfleisch und<br />

Produktionswert. Wichtig ist dem<br />

Betriebsleiter-Ehepaar der Sucheber.<br />

Dieser wird bei Bedarf auch als<br />

Deckeber genutzt. Beim Einkauf<br />

eines Ebers wird auf hervorragende<br />

Genetik und ein stabiles Fundament<br />

geachtet. Zur Trächtigkeitskontrolle<br />

setzt der Betrieb auf den Scannerdienst.<br />

Dieser wird von Bayern-<br />

Genetik Mitarbeiter Franz Brummer-<br />

Hartl geleistet. Die Mastschweine<br />

werden über die EG Südostbayern<br />

vermarktet.<br />

Blick in den zur Gruppenhaltung umgebauten Stallbereich.<br />

Das Deckzentrum mit dem Sucheber befindet sich im<br />

gleichen Raum.


<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong> 5<br />

Ein schmaler Gang zwischen den Futtertrögen reicht<br />

vollkommen aus.<br />

Wie bereits erwähnt bringt Herr<br />

Ostermeier die am Betrieb anfallende<br />

Gülle auf seinen 62 ha Ackerflächen<br />

aus. Er setzte dabei schon früh auf<br />

das Schleppschlauch-Verfahren.<br />

Heute wird die Gülle mit Injektionstechnik<br />

eingebracht. Ostermeier ist<br />

dies wichtig, da die Gülle als wertvoller<br />

Dünger in den Boden gehört und<br />

nicht in die Luft. Er bringt die Gülle<br />

selbst aus und leiht sich dazu als Mitglied<br />

einer Gülle-Gemeinschaft ein<br />

entsprechendes Fahrzeug. Nebenbei<br />

spart sich der Betrieb die Kosten für<br />

einen Mineraldünger.<br />

Der Veredelungs- und Ackerbaubetrieb<br />

ist bereits seit den Anfängen<br />

Mitglied bei der offenen Stalltür, QS<br />

sowie Geprüfte Qualität - Bayerische<br />

Herkunft und durchgängige Qualitätssicherung.<br />

12 gesunde Ferkel hat diese ruhige und noch junge<br />

Muttersau geboren.<br />

Herr Ostermeier findet die gängige<br />

Praxis nahezu aller Organisationen<br />

sowie der Lieferanten und Abnehmer<br />

nicht in Ordnung: Großbetriebe werden<br />

bevorzugt behandelt und erhalten<br />

zum Teil nicht nachvollziehbare<br />

zugeneigt und hat auch ihre Ausbildung<br />

in dieser Richtung abgeschlossen.<br />

Die letzte Entscheidung wird<br />

sich aber erst mit der Wahl des<br />

Lebenspartners ergeben.<br />

Martina und Max Ostermeier haben<br />

Rabatte bzw. erhalten Zuschläge, derzeit keine Erweiterung ihres<br />

welche seiner Meinung nach nicht<br />

gerechtfertigt sind. Diese Sonderbehandlung<br />

wird größtenteils von den<br />

Betriebes geplant. Der fleißige und<br />

sehr geschickte Betriebsleiter hat seinen<br />

beiden Töchtern auch einen<br />

kleinen und mittleren Betrieben Pferdestall gebaut. Hier sind zwei<br />

finanziert. Gerade diese Bauernhöfe<br />

tragen viel zum wirtschaftlichen<br />

Erfolg der bayerischen <strong>Schweine</strong>produktion<br />

bei.<br />

Urlaub für das Betriebsleiter-Ehepaares<br />

ist nur möglich, weil sich die Oma<br />

Rösser für die jungen Damen untergebracht.<br />

Auch ein kleiner Betrieb kann sich<br />

den Herausforderungen des Marktes<br />

und den Vorgaben der Politik stellen.<br />

Mit Mut und Fleiß beweist Familie<br />

und eine der Töchter in dieser Zeit Ostermeier diese Tatsache eindrucksvoll.<br />

um die Tiere kümmern. Ob die Tochter<br />

den Betrieb weiterführt steht<br />

noch offen. Sie ist der Landwirtschaft<br />

Armin Prosteder und Edwin Eifler,<br />

Bayern-Genetik<br />

Mastferkel auf dem Betrieb Ostermeier.<br />

Die Gang-Tür-Lüftung bringt frische Luft in den Maststall.<br />

Eine kostengünstige und effektive Lösung.


6<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Maimarkt <strong>2012</strong>: erster Bayern-Kini wurde gewählt!<br />

Die Premieren sind gelungen! Im<br />

Rahmen des EGZH-Maimarktes startete<br />

am Donnerstag, 21. Juni erstmals<br />

die Eber-Revue der Bayern-<br />

Genetik GmbH. Ganz neu war die<br />

Veranstaltung freilich nicht, denn ihr<br />

liegt die bisherige Besamungsinformationstagung<br />

zu Grunde. Auch dieses<br />

Jahr wurden Eber mit Hilfe einer<br />

Videopräsentation auf einer großen<br />

Leinwand gezeigt und besprochen.<br />

Nach der Begrüßung durch Bayern-<br />

Genetik Vorstand Josef Häfel präsentierte<br />

Mutterrassenzuchtleiter Günther<br />

Dahinten vier Eber der Rasse<br />

Deutsches Edelschwein und 12 der<br />

Deutschen Landrasse. Anschließend<br />

übergab er das Mikrofon an Fachberater<br />

Xaver Schmid. Dieser kommentierte<br />

in Vertretung für den Landeszuchtleiter<br />

Dr. Eisenreich die 32 gezeigten<br />

Pietrain-Eber. Die zahlreichen<br />

Zuschauer konnten die Eber auf der<br />

Leinwand bewundern, den Ausführungen<br />

der Sprecher lauschen oder<br />

die aktuellen Zuchtwertdaten im von<br />

der LFL Grub aufgelegten Besamungskatalog<br />

lesen. Vor dem ersten<br />

Eber erklärte ZL Dahinten den Aufbau<br />

des Leistungsgitters mit den<br />

Zuchtwertdaten, wie es im Katalog<br />

abgedruckt war. Nach dem letzten<br />

„Video-Eber” gab es eine kurze<br />

Umbaupause. Diese nutzte Bayern-<br />

Genetik Geschäftsführer Dr. Thomas<br />

Grupp um den Zuschauern die Neuerung<br />

für diese Veranstaltung zu erklären.<br />

Denn im Anschluss sollten<br />

junge, hoffnungsvolle Eber aufgetrieben<br />

und dem Publikum vorgestellt<br />

werden. Günther Dahinten übernahm<br />

wieder das Mikrofon und<br />

besprach ausführlich und fachmännisch<br />

den jeweils im Ring laufenden<br />

Eber. Züchter Wolfgang Schwarz<br />

führte den einzigen Edelschwein-<br />

Eber (Katalog-Nr. 1) durch den Ring.<br />

Anschließend kamen die Pietrain an<br />

die Reihe: Stephan Neher (Katalog-<br />

Nr. 3), Paula Wimmer (Nr. 4), Alois<br />

Lagleder (Nr. 10, 18 und 22), Johann<br />

Kern (Nr. 11), Georg Kügel (Nr. 16),<br />

Wolfgang Schwarz (Nr. 25) und Günter<br />

Baumgartner (Nr. 29) zeigten ihre<br />

Tiere. Die Eber waren vorab bereits<br />

gemeinsam von Zuchtleitung, Fachberatung<br />

und Besamungsstation<br />

ausgewählt worden.<br />

Für die Veranstaltung wurde im Vorführring<br />

ein Rondell errichtet, damit<br />

die Eber leichter im Kreis zu führen<br />

sind. Das Rondell mit dem Logo der<br />

EGZH war liebevoll geschmückt und<br />

mancher Eber hätte gerne etwas<br />

vom Blumenschmuck probiert – aber<br />

die Vorführer waren wachsam.<br />

Die Tiere zeigten sich vollkommen<br />

unbeeindruckt von den wechselnden<br />

Lichtspielen um sie herum. Auch die<br />

Nebelmaschinen waren ihnen egal.<br />

Mit Licht- und Nebelanlage wurden<br />

stimmungsvolle Eindrücke in den<br />

Vorführring gezaubert.<br />

Im Anschluß startete im Festzelt das<br />

beliebte Stallgassenfest mit Barbetrieb<br />

und Blasmusik, zu dem EGZH<br />

und Bayern-Genetik geladen hatten.<br />

Am Abend wurde zur Eröffnung des<br />

Kuchenbüffet eine 3-stöckige Torte<br />

präsentiert. Die ersten Stücke bekamen<br />

die Züchter, die sich am nächsten<br />

Tag der Wahl zum Bayern-Kini<br />

stelten. Den Züchtern wurde mitgeteilt,<br />

dass der Sieger die Kosten für<br />

die Torte tragen muß.<br />

Bayern-Genetik Mitarbeiterin Maria<br />

Gilch schneidet die Torte an.<br />

Am Nachmittag gegen 16.00 Uhr<br />

begann bereits die Altheimer Messe,<br />

die Fachausstellung rund um das<br />

Thema Schwein. Diese eröffnete<br />

auch den zweiten Tag des Maimarktes<br />

am Freitag, den 22. Juni.<br />

Gegen 11.00 Uhr starteten „d’ Hallertauer<br />

Rohrspatzn” mit 3 Musikstücken.<br />

Nach dem ersten Einsatz der 4-<br />

köpfigen Alphornbläser-Gruppe trat<br />

Rupert Schlauderer (Vorsitzender<br />

Zuchtleiter Günther Dahinten und Fachberater Xaver<br />

Schmid (rechts) bei der Eber-Revue.<br />

Die Bayern-Genetik war traditionsgemäß mit einem<br />

Ausstellungsstand auf der Altheimer Messe vertreten.


<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong> 7<br />

„d Hallertauer Rohrspatzn” sorgten mit ihren Alphörner<br />

für die musikalisch Umrahmung (Bild: Angermeier).<br />

des Verbandes niederbayerischer<br />

<strong>Schweine</strong>züchter, 2. Vorsitzender<br />

der EGZH und Beiratsmitglied der<br />

Bayern-Genetik) zur Begrüßung der<br />

Besucher an das Mikrofon. Im<br />

Anschluss kamen die Rohrspatzn zu<br />

einem weiteren Einsatz. Danach<br />

nahm Dr. Grupp die Veranstaltung<br />

und das Mikrofon in die Hand. Er<br />

startete die erste Wahl zum Bayern-<br />

Kini. Bevor er dieses neue Glanzlicht<br />

der bayerischen Pietrain-Zucht den<br />

Zuschauern darstellte, wurden die<br />

sieben Mitglieder der Richtkommission<br />

an ihre Plätze gebeten: Peter Lichtenegger<br />

(Südferkel), Günter Dahinten<br />

(staatl. Stellen), Thomas<br />

Schindlbeck (<strong>Schweine</strong>mastring),<br />

Josef Häfel (Besamungsstation), Willi<br />

Wittmann (EG Südostbayern), Michael<br />

Wittmann (Ferkelerzeugerring) und<br />

Johann Nolz (Verband niederösterr.<br />

<strong>Schweine</strong>züchter) waren als jeweiliger<br />

Vertreter ihrer Organisation in<br />

der Kommission. Ihre Aufgabe war<br />

es jeden Eber in drei Kategorien zu<br />

bewerten: Bemuskelung, Fundament<br />

und Rahmen. Die Bewertung erfolgte<br />

mit Hilfe von Nummerntafeln. Jeder<br />

Richter hatte die Auswahl von Nummer<br />

6 bis Nr. 9, wobei die 9 das beste<br />

Ergebnis darstellte. Nacheinander<br />

wurden die neun Kandidaten wie am<br />

Vortag durch den Ring getrieben und<br />

von Zuchtleiter Günther Dahinten<br />

besprochen. Nachdem der letzte<br />

Eber den Ring verlassen hatte übernahm<br />

Dr. Grupp die Moderation der<br />

Wahl. Jeder Eber wurde ein zweites<br />

mal in den Ring getrieben und die<br />

Richter mussten für die jeweilige<br />

Kategorie ihre Wertung abgeben.<br />

Bayern-Genetik Geschäftsführer Dr. Thomas Grupp<br />

moderierte die Bayern-Kini Wahl.<br />

Während das Ergebnis ausgewertet<br />

wurde, hielt Dr. Grupp die Zuschauer<br />

mit Anekdoten und lustigen Witzen<br />

bei Laune. Nach wenigen Minuten<br />

war es dann soweit: das Ergebnis<br />

stand fest. Zuerst wurden die fünf<br />

Eber, die keinen der Siegerplätze<br />

errangen in den Ring getrieben und<br />

den Züchtern eine Urkunde überreicht.<br />

Dann kamen die vier Siegertiere.<br />

Der Vierte (Katalog-Nr. 10)<br />

erhielt einen Geldpreis im Wert von<br />

EUR 2.000. Der Dritte (Katalog-Nr.18)<br />

EUR 3.000, der Zweite (Katalog-Nr. 4)<br />

EUR 4.000 und der Erste (Katalog-Nr.<br />

22) EUR 5.000. Zum Andenken<br />

erhielten die ersten drei Sieger<br />

zusätzlich einen Keramik-Eber. Die<br />

Wahl des Bayern-Kini wurde in’s<br />

Leben gerufen um den schwachen<br />

Versteigerungserlösen (gerade auch<br />

R. Schlauderer und Dr. Grupp (v. li.) mit den Mitgliedern<br />

der Richtkommission.<br />

Die Züchter und Teilnehmer am Wettbewerb.


8 <strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Der Bayern-Kini <strong>2012</strong> mit seinem stolzen Züchter Alois Lagleder<br />

Ergebnis Bayern-Kini <strong>2012</strong>:<br />

1. Sieger<br />

Kat.-Nr. 22, Vater: Maradonna<br />

Zü: Alois Lagleder, Geiersberg<br />

2. Sieger<br />

Kat.-Nr. 4, Vater: Rimoff<br />

Zü: Johann Wimmer, Pötzmes<br />

3. Sieger<br />

Kat.-Nr. 18, Vater: Messi<br />

Zü: Alois Lagleder, Geiersberg<br />

4. Sieger<br />

Kat.-Nr. 10, Vater: Maradonna<br />

Zü: Alois Lagleder, Geiersberg<br />

restliche Plätze (nach Katalog-Nr. geordnet):<br />

Kat.-Nr. 3, Vater: Botul<br />

Zü: Stephan Neher, Medlingen<br />

Kat.-Nr. 11, Vater: Bozon<br />

Zü: Johann Kern, Mitterbuch<br />

Kat.-Nr. 16, Vater: Leonidas<br />

Zü: Georg Kügel, Gaden<br />

Kat.-Nr. 25, Vater: Menne<br />

Zü: Wolfgang Schwarz<br />

Kat.-Nr. 29, Vater: Bosco<br />

Zü: Günter Baumgartner, Hinterhainberg<br />

bei Elite-Auktionen) entgegen zu treten.<br />

Die bayerische Zucht muss auch<br />

in bayerischer Hand bleiben. Das<br />

gelingt nicht, wenn Zucht zu einem<br />

teuren Hobby einzelner Landwirte<br />

verkommt. Zuchtarbeit hat ihren<br />

Preis und soll auch gerecht entlohnt<br />

werden, denn sie dient allen schweinehaltenden<br />

Betrieben. Diese Ansicht<br />

wird von den Beteiligten der<br />

bayer. <strong>Schweine</strong>produktion getragen.<br />

Mit ihrer Teilnahme an der Bayern-Kini<br />

Wahl haben die verschiedenen<br />

Organisationen dies eindrucksvoll<br />

dargestellt. Bei dieser Wahl wurden<br />

deshalb die Ehrenpreise mit<br />

deutlichem Geldwert ausgestattet.<br />

Auch die Züchter, welche keinen der<br />

vier Siegerpreise erlangten, bekamen<br />

für ihre Tiere den Grundpreis<br />

von EUR 1.500 und damit mehr als<br />

bei einer Versteigerung. Die einzigen<br />

Verlierer der Veranstaltung waren die<br />

Eber: sie bekamen gar nichts ab. Sie<br />

wurden anschließend in die Quarantäne<br />

der Bayern-Genetik verbracht.<br />

Stephan Neher, Vorsitzender der<br />

EGZH, übergab nach der Bayern-Kini<br />

Wahl an jeden Pietrain-Züchter eine<br />

Tafel mit dessen Namen und dem<br />

EGZH-Label „Bavarian-Pietrain”.<br />

Danach wurden die Sauen versteigert.<br />

Die Besucher konnten den interessanten<br />

Tag mit der beliebten Verlosung<br />

von Sachpreisen, welche die<br />

Aussteller der Altheimer Messe gespendet<br />

hatten, ausklingen lassen.<br />

Edwin Eifler, Bayern-Genetik<br />

Zweiter Sieger Katalog Nr. 4 vom Zuchtbetrieb Johann<br />

Wimmer, Pötzmes.<br />

Dritter Sieger Katalog-Nr. 18 vom Zuchtbetrieb Alois<br />

Lagleder, Geiersberg.


<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong> 9<br />

Neue Eber der Rassen DE und DL<br />

CH Action 99833 (DE) Zitzen: 8/9<br />

Züchter: Heimstätte Bärau, Schweiz<br />

V: ABT VV: Axel<br />

M: - MV: -<br />

Ein rahmiger, gut mittellanger und exzellenter Edelschwein-<br />

Eber. CH Action zeigt eine sehr gute Brusttiefe, verfügt über<br />

ein sehr stabiles Fundament und eine sehr gute Zitzenanlage.<br />

Er ist ein Lizenzeber aus der Schweiz.<br />

Lizenzeber<br />

Blist 99832 (DE) Zitzen: 8/8<br />

Züchter: Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf<br />

V: Blistimo VV: Blister<br />

M: Ration MV: Koition<br />

Blist ist ein sehr rahmiger Edelschwein-Eber mit mittlerer<br />

Bemuskelung. Der Eber zeigt Temperament und steht auf<br />

einem sehr sicheren Fundament.<br />

Escorial 70384 (DL) Zitzen: 8/8<br />

Züchter: Georg Barth, Berngau<br />

V: Eskuck VV: Eskoma<br />

M: Lyra MV: Fillis<br />

Exzellenter Landrasse-Eber gut mittelrahmig mit genügend<br />

Länge. Escorial besitzt eine ausgezeichnete Brusttiefe. Ein<br />

hervorragendes, sehr stabiles Fundament zeichnet diesen<br />

Eber aus. Die Bemuskelung ist im idealen Bereich, zusätzlich<br />

verfügt er über eine erstklassige Zitzenanlage.


10<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Mutterrassenzüchter und Jungsauenvermehrer bleiben am Ball.<br />

Zwölf gesunde und frohwüchsige Ferkel pro Wurf sind die ideale Anzahl.<br />

Gerade in jüngster Vergangenheit<br />

konnte man bei Veranstaltungen, in<br />

Zusammenkünften und bei Gesprächen<br />

mit den „Nutzern“ unserer Rassen<br />

DL und DE den Eindruck gewinnen,<br />

das bei manchen Eigenschaften<br />

Verbesserungsbedarf besteht.<br />

Deshalb kam es zu einem Treffen bei<br />

dem praxisnahe Lösungen und Verbesserungsvorschläge<br />

erörtert wurden.<br />

Um ein Merkmal züchterisch zu<br />

bearbeiten braucht man Daten und<br />

Informationen. Diese Daten haben<br />

jene die tagtäglich mit den Tieren im<br />

Stall umgehen und wir alle (Jungsauenerzeuger,<br />

Mutterrassenzüchter<br />

und Besamungsorganisationen)<br />

haben die Pflicht dies in der Zucht<br />

umzusetzen. Hier einige Gedanken<br />

und Lösungsansätze.<br />

Wir in Bayern haben eine große<br />

Population, Daten und Hintergrundinformationen<br />

von denen andere nur<br />

träumen. Es gibt genügend Betriebe<br />

die mit unserer Sau 28 und mehr verkaufte<br />

Ferkel pro Sau und Jahr produzieren.<br />

Wir alle können darauf aufbauen<br />

und solche Tiere die auch<br />

noch alle anderen Eigenschaften<br />

(Milchleistung, Umgänglichkeit gute<br />

Futterverwertung und Fundamentstärke)<br />

mitbringen gezielt reproduzieren.<br />

Gerade heute sollte auch der<br />

Punkt Tiertransport über weite Strecken<br />

eine Überlegung wert sein.<br />

Müssen wir andere, vermeintlich<br />

bessere Genetik aus allen Regionen<br />

Europas importieren? Solche Transporte<br />

beinhalten auch eine Vielzahl<br />

von Risiken. Zum Beispiel unbekannte<br />

Krankheiten aus anderen Regionen,<br />

die bei einem Ausbruch hohe<br />

wirtschaftliche Schäden für alle nach<br />

sich ziehen. Bei manchen Betrieben,<br />

die Hand in Hand arbeiten, haben wir<br />

den Glücksfall das Jungsauenerzeuger,<br />

Ferkelerzeuger und Mäster von<br />

der gleichen Tierarzt-Praxis betreut<br />

werden. Zudem bieten Jungsauenerzeuger<br />

auf den jeweiligen Betriebsablauf<br />

zugeschnittene und gruppentaugliche<br />

Sauen an, die jederzeit<br />

verfügbar sind. Wer das Risiko beim<br />

Zukauf ausschließen will, hat darüber<br />

hinaus die Möglichkeit, mit seinen<br />

besten Sauen Eigenremontierung zu<br />

betreiben. Die „junge Generation“<br />

unserer DL und DE Eber ist speziell in<br />

Richtung Aufzuchtleistung, die auch<br />

einen erheblichen Teil beim Zuchtziel<br />

einnimmt, selektiert.<br />

Gerade jetzt wo der Ferkelpreis<br />

sicher kein zufriedenstellendes<br />

Niveau hat, sollte auch die Wirtschaftlichkeit<br />

der Ferkelproduktion<br />

angesprochen werden. LKV Auswertungen<br />

zeigen das nicht jedes mit viel<br />

Aufwand (Ammenhaltung, teures<br />

Spezialfutter) erzeugte Ferkel den<br />

gewünschten Ertrag bringt. Wir alle<br />

sollten doch bestrebt sein ein regionales<br />

Produkt von der Muttersau bis<br />

zum Mastprodukt am Hacken so zu<br />

erzeugen, das für jeden Beteiligten<br />

das optimale Ergebnis zu erzielen ist.<br />

Armin Prosteder, Bayern-Genetik<br />

Direktkostenfreie Leistungen (DkfL) des LKV bei 24-25 verkauften Ferkeln<br />

optimal.<br />

Betrachtet man sich die Entwicklung der direktkostenfreien Leistungen in<br />

Abhängigkeit von der Auf-zuchtleistung aus den gut 500 LKV-Betrieben der<br />

letzten Jahre, so kristallisiert sich ein Optimum im Bereich um 24 Ferkel für<br />

die Jahre 2010 und 2011 heraus. Niedrigere oder sehr hohe Leistungen führten<br />

zu deutlich schlechteren ökonomischen Ergebnissen.


<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong> 11<br />

Spitzenbetriebe optimal bei 26 – 28<br />

Ferkeln.<br />

Im bundesdeutschen Vergleich der<br />

Spitzenbetriebe - mit einer deutlich<br />

geringeren Betriebszahl -, wurden<br />

2010 die Betriebszweigergebnisse<br />

bezogen auf das erzeugte Ferkel verglichen.<br />

Hierbei zeigten sich enorme<br />

Schwankungen in der Ökonomik<br />

zwischen den einzelnen Betrieben<br />

bei gleicher Ferkelzahl. Im Bereich<br />

um 26 erzeugte Ferkel wurde dort<br />

das Optimum erreicht. Eine weitere<br />

Leistungssteigerung (bis zu 32 Ferkel)<br />

brachte im Durchschnitt keinen<br />

ökonomischen Vorteil.<br />

Unternehmergewinn zeigt Optimum<br />

bei 26 Ferkeln.<br />

Auswertungen zu Vollkosten aus<br />

drei Buchführungsjahren zeigt ebenfalls,<br />

dass sich ein Optimum vor<br />

dem Maximum abzeichnet. Hierbei<br />

lässt sich allerdings ein deutlicher<br />

Jahreseinfluss aufgrund der sich<br />

wechselnden Bedingungen zwischen<br />

den Jahren beobachten.<br />

Verbot der betäubungslosen Kastration:<br />

Bayerns <strong>Schweine</strong>zucht handelt!<br />

Es scheint beschlossene Sache zu<br />

sein: Die Bundesregierung hat der<br />

Novelle des Tierschutzgesetzes<br />

zugestimmt, wonach ab dem 01.<br />

Januar 2017 die betäubungslose<br />

Kastration flächendeckend verboten<br />

sein soll. Derzeit werden viele Alternativen<br />

diskutiert, deren praktische<br />

Umsetzung jedoch noch viele Fragen<br />

offen lässt.<br />

Alternativen zur Kastration<br />

Die Narkose mit CO 2 , wodurch das<br />

Ferkel einem Sauerstoffmangel und<br />

somit den gleichen Ängsten wie bei<br />

einem Erstickungstod ausgesetzt ist,<br />

kann sicherlich nicht als mehr „Tierwohl“<br />

bezeichnet werden. Die Narkose<br />

mit einem Isofluran-Sauerstoffgemisch<br />

scheint hier deutlich besser zu<br />

sein. Auch die Narkose durch die<br />

intramuskuläre Applikation eines<br />

Ketamin-Azaperon-Gemisches ist in<br />

der Routineanwendung scheinbar<br />

unproblematisch. Die zusätzlichen<br />

Kosten, welche die Narkose verursacht,<br />

höhere Tierverluste und die<br />

mangelnde Verfügbarkeit von Tierärzten,<br />

welche die Betäubung der<br />

Ferkel durchführen müssen, sollten<br />

bei der Bewertung dieser Alternativen<br />

zudem berücksichtigt werden.<br />

Eine weitere Möglichkeit des Kastrationsverzichts<br />

wäre durch die zweimalige<br />

Impfung der Mastschweine


12<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

mit dem Präparat „Improvac“ gegeben.<br />

Dieses Verfahren wird als Immunokastration<br />

bezeichnet. Die Behandlungskosten<br />

würden durch die<br />

Leistungsüberlegenheit der immunokastrierten<br />

<strong>Schweine</strong> (bessere Futterverwertung,<br />

höherer Magerfleischanteil)<br />

durchaus kompensiert werden.<br />

Als Hauptkritikpunkt wird die vermutlich<br />

fehlende Verbraucherakzeptanz<br />

aufgeführt. Dieses Verfahren sollte<br />

jedoch durch entsprechende Aufklärung<br />

mehr als bisher als echte, relativ<br />

unproblematische Alternative diskutiert<br />

werden. Interessierten Verbrauchern<br />

gilt es dabei zu vermitteln,<br />

dass es sich hierbei nicht um einen<br />

Hormoneinsatz handelt.<br />

Ebermast als Alternative?<br />

Dennoch wird derzeit die Ebermast<br />

auch von den großen Schlachtunternehmen<br />

als einzige wirkliche Alternative<br />

gehandelt. Das große Problem<br />

hierbei ist, dass in der Praxis 3 - 5 %<br />

der Eber einen ausgeprägten<br />

Geschlechtsgeruch aufweisen, der<br />

als urinartig beschrieben wird und<br />

von dem Hodensteroid Androstenon<br />

produziert wird. Zudem bilden Eber<br />

mehr kotartig riechendes Skatol im<br />

Dickdarm als Kastraten. Wenn 50 %<br />

der über 50 Mio. in Deutschland<br />

geschlachteten Mastschweine Eber<br />

sein würden, führt dies bei einem<br />

Anteil von 4 % geruchsauffälligen<br />

Schlachtkörpern zu etwa 100.000 t<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch mit Qualitätsabweichung.<br />

Die Vermarktung eines Großteils<br />

dieser Schlachtkörper ist bei<br />

größeren Schlachtunternehmen<br />

sicher einfacher gegeben als beim<br />

mittelständischen Metzgerbetrieb. Es<br />

ist sicherlich unbestritten, dass dies<br />

mit Erlöseinbußen verbunden sein<br />

wird und es ist wahrscheinlich, dass<br />

diese Erlöseinbußen langfristig vom<br />

Erzeuger getragen werden müssen.<br />

Ein Handeln zur Reduktion betroffener<br />

Eberschlachtkörper ist somit<br />

zwingend erforderlich.<br />

Hohe Erblichkeit bei Geruchskomponenten<br />

Neben Fütterung, Haltung und<br />

Hygienemanagement kann auch die<br />

Zucht einen Beitrag zur Reduzierung<br />

des Anteils geruchsauffälliger<br />

Schlachtkörper leisten. Die genannten<br />

Geruchskomponenten Androstenon<br />

und Skatol weisen eine mittlere<br />

bis hohe Erblichkeit auf und können<br />

somit gut züchterisch bearbeitet werden.<br />

Als Grundlage für echte Zuchtarbeit<br />

bedarf es immer einer fundierten<br />

Leistungsprüfung, in welcher<br />

Merkmale in ausreichender Menge<br />

und hoher Qualität erfasst werden<br />

können. Dies ist für Merkmale der<br />

Mast- und Schlachtleistung durch die<br />

ausgeprägte Stationsprüfung in Bayern<br />

sehr gut gegeben. Auch die<br />

erwähnten Geruchskomponenten<br />

können im Rahmen der Stationsprüfung<br />

sehr gut erfasst werden.<br />

Gemeinschaftsprojekt Zucht und<br />

Besamung<br />

In einem Gemeinschaftsprojekt der<br />

drei bayerischen Besamungsstationen<br />

in Bergheim, Landshut und Neustadt<br />

an der Aisch mit der EGZH und<br />

dem Bayerischen Staatsministerium<br />

für Ernährung Landwirtschaft und<br />

Forsten werden 500 Kreuzungseber<br />

(Pi x DL bzw. Pi x Bayernhybriden) in<br />

den Leistungsprüfungsanstalten<br />

Grub und Schwarzenau gemästet.<br />

Die Schlachtkörper werden einer<br />

sensorischen Beurteilung unterzogen<br />

und die Geruchskomponenten<br />

Androstenon und Skatol beim TGD<br />

Bayern analysiert. Da diese Analyse<br />

beim Aufbau einer Routineleistungsprüfung<br />

mit sehr hohen Kosten verbunden<br />

wäre, will man sich des<br />

Werkzeugs der Genomanalyse<br />

bedienen, was im Rinderbereich<br />

bereits als etabliertes Verfahren<br />

durch die Ausweisung genomisch<br />

optimierter Zuchtwerte im Einsatz ist.<br />

Ziel ist es, eine genomische Schätzformel<br />

gegen Ebergeruch für die<br />

Rasse Pietrain auf Basis der Zuchtwerte<br />

für Androstenon und Skatol<br />

aufzubauen. Dabei dienen die 500<br />

Kreuzungseber als erste Kalibrierungsstichprobe<br />

und werden mit<br />

einem modernen Verfahren zeitgleich<br />

auf 60.000 verschiedene Genmarker<br />

untersucht. Anschließend<br />

wird es möglich sein, zukünftige<br />

Besamungseber mit demselben Gentest<br />

zu untersuchen und damit deren<br />

Veranlagung für die Vererbung von<br />

Ebergeruch festzustellen.<br />

Da die fleischbetonte Rasse Pietrain<br />

im Vergleich zu anderen Rassen wie<br />

Duroc aber auch den Mutterrassen in<br />

der Geruchsvererbung unproblematischer<br />

zu sein scheint, werden<br />

zusätzlich 200 Mutterrasseneber<br />

gemästet und auf die Geruchskomponenten<br />

analysiert. Dadurch können<br />

erstmals angenommene Rassenunterschiede<br />

innerhalb der<br />

bayerischen Genetik belegt und<br />

zukünftige züchterische Maßnahmen<br />

gezielt auf beide Rassen ausgerichtet<br />

werden.<br />

Dr. Rudolf Eisenreich, Zuchtleiter<br />

Vaterrassen, LfL/ITZ<br />

Schritte der Genomanalyse: Aufbereitung der DNA (Bild 1); SNP-Chips für die Genotypisierung (Bild 2);<br />

Auswertung der SNP-Chips (Bild 3); Digitales Ergebnis der SNP-Marker (Bild 4).<br />

(Quellen: AIT, GeneControl GmbH)


<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong> 13<br />

Ferkelerzeuger definieren zukünftigen Ebertyp<br />

Der Ferkelerzeugerring Landshut hat<br />

anläßlich einer kleinen Eberschau an<br />

der Station Kammerlehen den Ebertyp<br />

für die zukunftige Auslegung des<br />

Ankaufs definiert. Von Seiten des<br />

Ferkelerzeugerrings wurde in einem<br />

anschließenden gemeinsamen Gespräch<br />

gewünscht, einheitliche und<br />

dadurch austauschbare Eber anzubieten.<br />

Damit soll erreicht werden,<br />

das es beim Endprodukt nur eine<br />

möglichst kleine Streuung gibt.<br />

Die Mutterrassengenetik ist der wichtigste<br />

Grundstock in der kompletten<br />

<strong>Schweine</strong>produktion vom belegen<br />

der Muttersau bis hin zum Schlachthaken.<br />

Darüber hinaus wird an die<br />

Mutterrassen die Anforderung an<br />

Mütterlichkeit, Langlebigkeit und<br />

Umgänglichkeit gestellt. Dies wurde<br />

in den letzten Jahren vernachlässigt,<br />

da in erster Linie auf die Leistungszahlen<br />

gesetzt wurde. Die Praktiker<br />

vom Ferkelerzeugerring stellen in<br />

ihren Stallungen aber fest, das der<br />

problemlose Umgang mit den Muttertieren<br />

ein betriebsentscheidender<br />

Faktor ist. Auf Grund dessen sollen<br />

zukünftig die Töchter einzelner Eber<br />

von den Ringassistenten in Zusammenarbeit<br />

mit den Tierhaltern leistungsstarker,<br />

ausgesuchter Betriebe<br />

beurteilt werden. Anhand dieser<br />

Erhebung soll eine schnellere Selektion<br />

der Eber erfolgen. Damit geben<br />

wir den Nutzern der Genetik die<br />

Möglichkeit direkten Einfluss auf die<br />

Zuchtauslese zu nehmen. Eber die<br />

bei dieser Datenerhebung positiv<br />

auffallen, sollen in speziellen Anpaarungsverträgen<br />

bei Mutterrassenzüchtern<br />

zur Jungeberproduktion<br />

eingesetzt werden. Die zukünftige<br />

Ebermutter muss natürlich ebenfalls<br />

mit diesen positiven Eigenschaften<br />

ausgestattet sein. Wert gelegt wird<br />

darüber hinaus auf einheitliches, stabiles<br />

Fundament, genügend Fleisch<br />

und hervorragende Fruchtbarkeit.<br />

Um die geborenen Ferkel auch<br />

ernähren zu können, spielt die Milchleistung<br />

der Mutter sowie ausreichende<br />

Zitzenvererbung (Mindestanforderung<br />

8/8) eine wesentliche<br />

Rolle. Dieser Mehraufwand der Landwirte<br />

und Ringassistenten wird sich<br />

hoffentlich bald im Zuchtfortschritt<br />

positiv bemerkbar machen. Denn<br />

wer sonst außer den Benutzern der<br />

Genetik soll darauf Einfluß nehmen?<br />

Ferkelerzeuger, Züchter, Ringassistenten<br />

und Besamungsstation gehen<br />

diesen Weg gemeinsam, um die<br />

bayerische <strong>Schweine</strong>produktion<br />

noch stärker auf dem Markt zu positionieren.<br />

Unten zeigen wir vier Eber, die aktuell<br />

im Besamungseinsatz sind und den<br />

gewünschten Kiriterien am nächsten<br />

kommen.<br />

Armin Prosteder und Edwin Eifler,<br />

Bayern-Genetik<br />

Trigo (DE) 99824<br />

Querdal (DE) 99798<br />

Kelte (DL) 70379<br />

Urbin (DL) 70375


14<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Landwirtschaft leistet mehr für Umweltschutz und Verbraucher<br />

als die Öffentlichkeit wahrnimmt.<br />

Die Produktion von <strong>Schweine</strong>fleisch<br />

rückt mehr und mehr in den öffentlichen<br />

Fokus und in die Diskussion.<br />

Einseitige und teilweise falsche Darstellungen<br />

der Medien über die Landwirtschaft,<br />

werfen ein negatives Bild<br />

auf diesen Berufszweig. Fernsehberichte<br />

oder Zeitungsartikel spiegeln<br />

oft die Realität falsch wieder. Sei es<br />

aufgrund mangelnder journalistischer<br />

Tiefe oder mit Absicht.<br />

Schlechte Nachrichten bzw. Horrormeldungen<br />

sind für die „Informationsindustrie“<br />

gute Nachrichten, da<br />

diese den Absatz bzw. die Zuschauerzahlen<br />

steigern. Das Thema<br />

Lebensmittel betrifft jeden und ist<br />

deshalb ein beliebter Dauerbrenner.<br />

Für den Leser bzw. Zuseher ist es<br />

schwierig, die Qualität der Berichterstattung<br />

zu beurteilen. Wenn Journalisten<br />

mehr als 10 Jahre altes Filmmaterial<br />

verwenden, hat dieses mit<br />

der heutigen Wirklichkeit nicht mehr<br />

viel gemeinsam. So ein Vorgehen ist<br />

fahrlässig und unverantwortlich. Vermittelt<br />

wird ein verzerrtes Bild, das<br />

den Verbraucher zumindest irritiert,<br />

besonders wenn es um Lebensmittel,<br />

deren Erzeugung und Tierschutz<br />

geht. Getroffen werden diejenigen,<br />

die sorgsam mit dem Mitgeschöpf<br />

Tier und hier insbesondere mit den<br />

Nutztieren umgehen. Es sind dies die<br />

Landwirte, die mit hohem Einsatz die<br />

besten Lebensmittel produzieren, die<br />

es je gab. Die hohen Standards werden<br />

nicht nur erreicht, sondern von<br />

den Landwirten darüber hinaus weiterentwickelt.<br />

Im folgenden Artikel soll deshalb dargestellt<br />

werden, welche Bemühungen<br />

und Verbesserungen Landwirte<br />

unternehmen um hochwertige und<br />

nachhaltig erzeugte Lebensmittel zu<br />

produzieren (teilweise verbunden<br />

mit unkalkulierbarem finanziellen<br />

Aufwand).<br />

Das Durchschnittseinkommen eines<br />

Vollerwerbbetriebes in der <strong>Schweine</strong>haltung<br />

ist lediglich in der Höhe<br />

des geforderten gesetzlichen Mindeststundenlohns<br />

- bei durchschnittlich<br />

mehr als 80 Wochenstunden!<br />

Landwirte wollen keine industrielle<br />

Tierhaltung, sondern brauchen eine<br />

gewisse Betriebsgröße um die Familie<br />

ernähren zu können sowie Haus<br />

und Hof auch für spätere Generationen<br />

zu erhalten.<br />

In den letzten Jahrzehnten ist der<br />

Ertrag pro Tier stetig gesunken. Die<br />

Produktionskosten für Futter, Energie,<br />

Gebäude und Fläche steigen<br />

ständig, demgegenüber stagniert der<br />

Erlös für <strong>Schweine</strong>fleisch auch durch<br />

das Kaufverhalten des Verbrauchers.<br />

Um ein vernünftiges Einkommen zu<br />

erzielen war dies in der Vergangenheit<br />

nur mit Betriebsvergrößerung<br />

möglich. Politisch wurde diese Entwicklung<br />

gefördert. Dieser Verdrängungswettkampf<br />

führte dazu, dass<br />

viele Kleinbetriebe die nötigen Investitionen<br />

nicht schultern konnten. Von<br />

den Verbrauchern werden die<br />

gewachsenen Betriebe aber nun kritisch<br />

bewertet. Den Themen Arzneimitteleinsatz,<br />

Tiertransport wie auch<br />

Geruchs- und Umweltbelastung werden<br />

große Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Alternative Produktionsformen, wie<br />

Aussenklimahaltung der <strong>Schweine</strong>,<br />

ist in unserem dichtbesiedelten Land<br />

kaum möglich und birgt Gefahren für<br />

Tiere und Tierhalter.<br />

Auflagen durch die Europäische<br />

Union sind europaweit gleich. Allerdings<br />

ist die Umsetzung in den einzelnen<br />

Ländern unterschiedlich.<br />

Aktuelle Beispiele dazu sind die<br />

Käfighaltung der Legehennen oder<br />

die Umsetzung der Gruppenhaltung<br />

der Sauen.<br />

Dies führt zusätzlich zu einem deutlichen<br />

Wettbewerbsnachteil unserer<br />

heimischen Landwirte. Die dadurch<br />

entstehenden hohen Produktionskosten<br />

werden vom deutschen Verbraucher<br />

aber nicht honoriert. Hochwertige<br />

Lebensmittel verkommen zu<br />

Lockangeboten. Trotzdem haben die<br />

Landwirte für Umwelt und Verbraucher<br />

in der Vergangenheit erhebliches<br />

geleistet:<br />

- Durch die Selektion auf Vitalität<br />

sind die Verluste bei den Schlachtschweinen<br />

durch Herz- und Kreislaufschwäche<br />

von 1,3% auf deutlich<br />

unter 0,1% gesenkt worden.<br />

Die Zucht auf Stressstabilität wurde<br />

bereits vor 15 Jahren offensiv aufgegriffen.<br />

Anfangs war dies mit<br />

wirtschaftlichen Einbußen in der<br />

Fleischvermarktung verbunden.<br />

Trotzdem wurde dieser Weg konsequent<br />

und ohne Druck durch<br />

Medien und Öffentlichkeit gegangen.<br />

- Steigerung der Tageszunahmen um<br />

eine bessere Futterverwertung und<br />

daraus resultierend einen geringeren<br />

Verbrauch an Ressourcen zu<br />

erreichen. Zudem wurde dadurch<br />

die anfallende Menge an Gülle<br />

reduziert.<br />

- Steigerung der Ferkelanzahl pro<br />

Wurf von 8 bis 9 auf 13 bis zu 15<br />

Ferkel. Weniger Sauen erzeugen<br />

die gleiche Anzahl Ferkel. Dies<br />

erfordert weniger Sauenplätze pro<br />

Betrieb, und wirkt der Massentierhaltung<br />

entgegen. Senkung des<br />

Futterverbrauches und weniger<br />

Umweltbelastung ergeben sich<br />

zusätzlich daraus.<br />

- Erhöhung des Tierwohls durch Investitionen<br />

in moderne Stallbaulösungen.<br />

Die gesetzlich ab 2013 eingeführte<br />

Gruppenhaltung ist eine<br />

Entwicklung aus der Landwirtschaft.<br />

Sie wird schon seit Jahren<br />

praktiziert.<br />

- Weiterentwicklung von Futterlagerung<br />

und Konservierung, um über<br />

das ganze Jahr verteilt gleichbleibend<br />

gute Futterqualität zu haben.<br />

- Verminderung von Krankheitsausbrüchen<br />

durch Erhöhung der<br />

Hygienestandards. Bauliche Maßnahmen,<br />

gezielte Vorbeuge bei<br />

Geburtshilfe und verbesserte Tierhaltung<br />

haben dies bewirkt. Daraus<br />

ergibt sich ein deutlich gesenkter<br />

Arzneimittelverbrauch gegenüber<br />

früher.<br />

- Ferkelkastration hat sich aufgrund<br />

des Kaufverhaltens der Verbraucher<br />

entwickelt. Bei nicht kastrierten<br />

Ebern kommt es vor, dass das<br />

Fleisch geruchsbelastet ist (Ebergeruch).<br />

Deutsche Verbraucher reagieren<br />

auf diesen Geruch deutlich<br />

empfindlicher als andere Europäer.<br />

Ferkel werden innerhalb der ersten<br />

acht Lebenstage kastriert. Die Tiere<br />

sind schon wenige Minuten nach


<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong> 15<br />

der Kastration wieder beim säugen<br />

an der Muttersau. Dies zeigt, dass<br />

der Eingriff nicht so dramatisch ist,<br />

wie er in den Medien dargestellt<br />

wird. Auch bei ökologisch geführten<br />

Betrieben wird auf die Kastration<br />

bislang nicht verzichtet. Derzeit<br />

gibt es keine gleichwertige Alternative<br />

zur Kastration. Die Ebermast<br />

steckt noch in den Kinderschuhen.<br />

Momentan wird wissenschaftlich<br />

untersucht, was den Ebergeruch<br />

genau auslöst. Gleichzeitig wird in<br />

der landwirtschaftlichen Praxis diesem<br />

Thema große Aufmerksamkeit<br />

geschenkt und intensiv an<br />

Lösungsansätzen gearbeitet.<br />

Durch Zuchtarbeit und Optimierung<br />

der Fütterung wurde in den letzten<br />

Jahrzehnten die Fleischbeschaffenheit<br />

erheblich verbessert. In den<br />

1950er und 60er Jahren wurde vom<br />

Verbraucher vermehrt mageres<br />

Fleisch gefordert. Heute ist <strong>Schweine</strong>fleisch<br />

durch seine Magerkeit als<br />

hochwertiges Lebensmittel einzustufen.<br />

Filet bzw. Schnitzel enthalten nur<br />

ca. 2% Fett. Fleisch ist ein Grundnahrungsmittel<br />

und Teil einer ausgewogenen<br />

Ernährung. Es ist zudem ein<br />

wichtiger Lieferant von Vitaminen<br />

und Mineralstoffen für den menschlichen<br />

Organismus. So deckt ein<br />

<strong>Schweine</strong>schnitzel den täglichen<br />

Vitamin B1-Bedarf. Über den Fleischverzehr<br />

werden Zink und Eisen deutlich<br />

besser verwertet als aus pflanzlichen<br />

Lebensmitteln wie Getreide.<br />

Aber nicht nur messbare Produkteigenschaften<br />

beim Fleisch sind ein<br />

Argument für den Verbraucher<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch zu essen, sondern<br />

vermehrt Kriterien, die das Tierwohl<br />

betreffen. Platzangebot und die Möglichkeit<br />

für die Tiere, den Spieltrieb<br />

auszuleben sind dabei wichtige<br />

Merkmale. Dem wird in modernen<br />

Ställen uneingeschränkt Rechnung<br />

getragen.<br />

Zur Beschäftigung der Tiere wird<br />

spezielles Spielzeug verwendet wie<br />

z. B. an Ketten befestigte Kunststoffteile.<br />

Diese sind bei Ferkel und<br />

<strong>Schweine</strong>n zur Beschäftigung sehr<br />

beliebt. Dadurch werden Aggressionen<br />

unter den Tieren vermieden.<br />

Die Haltung auf Stroh hat sich dagegen<br />

nicht mehr bewährt. Hygienische<br />

Probleme sind bei Haltungsformen<br />

auf Stroh vielfach festzustellen.<br />

Die Produktionsbedingungen in<br />

Industrie und Wirtschaft haben sich<br />

gegenüber früher grundlegend<br />

gewandelt. Umweltschutz, Ressourcenschonung,<br />

körperliche und<br />

gesundheitliche Belastung der<br />

Arbeitnehmer, Arbeits- und Unfallschutz<br />

– in diesen Bereichen hat sich<br />

viel Positives getan. Diese positiven<br />

Entwicklungen wurden auch in der<br />

Landwirtschaft umgesetzt.<br />

Ein falsches Bild von Landwirtschaft<br />

in der „guten alten Zeit“ zeigt nicht<br />

die damaligen hohen Belastungen<br />

für Mensch und Tier auf:<br />

- Hohes Unfallrisiko auch im Umgang<br />

mit Tieren (ungeeignete Aufstallungsformen)<br />

- Hohe Qualitätsverluste beim Winterfutter<br />

(Schimmel, mangelnde<br />

Konservierungsmöglichkeiten)<br />

- Dunkle, feuchte und enge Stallungen<br />

(hoher Keim- und Krankheitsdruck)<br />

- Umweltbelastung (z. B. Jaucheversickerung<br />

ins Grundwasser)<br />

Einige Begriffe, die in den Diskussionen<br />

immer auftreten, wollen wir<br />

nachfolgend näher darstellen:<br />

Massentierhaltung oder landwirtschaftliche<br />

Tierhaltung?<br />

Massenproduktion ist in der Lebensmittelproduktion<br />

gegenwärtig. Nicht<br />

nur <strong>Schweine</strong> werden in größeren<br />

Einheiten produziert, sondern auch<br />

Lachse, Kabeljau und es gibt weitere<br />

Beispiele. Nahezu alle Lebensmittelprodukte<br />

werden in Masse hergestellt,<br />

auch Brot. Jedoch werden<br />

auch andere Produkte des täglichen<br />

Lebens in Masse hergestellt, zum<br />

Beispiel Kleidung und Schuhe.<br />

Wobei der Begriff Masse immer relativ<br />

sein wird!<br />

Tierschutz in modernen Haltungsverfahren<br />

Jeder Landwirt, der sein Handwerk<br />

versteht, hat kein Interesse an Tierquälerei.<br />

Leider gibt es auch schwarze<br />

Schafe und diese sollen nicht<br />

geschützt werden. Wenn sich ein Tier<br />

quält, kann es keine Spitzenleistungen<br />

erbringen und der Landwirt verdient<br />

kein Geld. Die dramatisch<br />

gesunkene Sterblichkeitsrate bei<br />

Saugferkeln auf unter 2% verdeutlicht<br />

einmal wieder das hohe Niveau<br />

bei den Haltungsbedingungen und<br />

der Tierbetreuung. Auch die Sterblichkeitsrate<br />

während des Transports<br />

läuft gegen Null.<br />

Medikamenteneinsatz<br />

Arzneimittel werden zur Heilung<br />

erkrankter Tiere eingesetzt. Es ist im<br />

Sinne der Landwirtschaft, dass man<br />

den Einsatz von Arzneimitteln weiter<br />

reduziert und optimiert. Exakte Dokumentation<br />

ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil der QS-Zertifizierung (QS<br />

= Qualität und Sicherheit). Auch<br />

wenn Menschen erkranken, werden<br />

Medikamente über einen definierten<br />

Zeitraum verordnet. Durch eine einmalige<br />

Einnahme von Medikamenten<br />

werden wir unseren Husten auch<br />

nicht los. Haben Sie sich schon einmal<br />

gefragt, über welchen Zeitraum<br />

Sie Medikamente bei einer bestimmten<br />

Erkrankung nehmen müssen?<br />

Wünschenswert wäre bei all diesen<br />

Punkten diese Erkenntnis:<br />

Ein nachhaltig auf hohem Qualitätsniveau<br />

mit hohen Produktionskosten<br />

und starken Kontrollen erzeugtes<br />

Lebensmittel, muss beim Produzenten<br />

seinen Preis haben. Sonst<br />

besteht die Gefahr, dass wir in der<br />

BRD nur noch Nischenprodukte<br />

erzeugen, aber die breite Nahrungsmittelproduktion<br />

in andere Länder<br />

abwandert. Die Folgen: Arbeitsplatzverlust<br />

in großem Maß, deutlich<br />

geringere Kontrolle bei der Erzeugung,<br />

zusätzliche und weite Transportwege<br />

und ein Abrutschen ländlicher<br />

Regionen gegenüber den<br />

Ballungszentren.<br />

In unserer Gesellschaft ist der Sinn<br />

des Wortes „Lebensmittel“ verloren<br />

gegangen: es ist ein unverzichtbares<br />

„Mittel zum Leben“, wie die Luft zum<br />

Atmen. In dieser Verantwortung,<br />

beste Lebensmittel zu erzeugen,<br />

arbeiten die Landwirte und werden<br />

durch die bäuerlichen Selbsthilfeorganisationen<br />

unterstützt. Dabei<br />

besonders erfreulich, die Öffentlichkeit<br />

sieht dies auch so: Das Image<br />

der deutschen Landwirte ist Umfrageergebnissen<br />

zu folge sehr gut, mit<br />

Medizinern und Lehrern genießen sie<br />

das höchste Ansehen in der Bevölkerung.<br />

Erwin Hochecker und Mitarbeiter, EG<br />

Südostbayern<br />

Armin Prosteder u. Edwin Eifler, Bayern-Genetik


16<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Tiergesundheit und Fruchtbarkeit<br />

„Den Kindern gehört die Zukunft” - Die Jungsau als Hoffnungsträger<br />

Über die Hälfte der bayerischen Ferkelerzeugerbetriebe<br />

zieht ihre Jungsauen<br />

selber auf. Damit liegt die Verantwortung<br />

für die Qualität der<br />

„Prinzessinnen“ oder „Kronjuwelen“,<br />

wie sie manchmal genannt werden,<br />

vollständig in der Hand des Ferkelerzeugers.<br />

Und der Weg zur hochwertigen<br />

Zuchtsau beginnt früher, als man<br />

glauben möchte. Denn sind die passenden<br />

Elterntiere ausgewählt und<br />

sind die „Nachzuchtsauen“ erfolgreich<br />

besamt, werden mit einer<br />

ungestörten Entwicklung der weiblichen<br />

Geschlechtsorgane in der<br />

embryonalen und fetalen Entwicklungsphase<br />

bereits entscheidende<br />

Weichen gestellt. Dabei scheint auch<br />

das Geschlechterverhältnis im Uterus<br />

eine Rolle zu spielen. Zuchtsauen<br />

aus Würfen mit überwiegendem<br />

Eberferkelanteil haben möglicherweise<br />

eine geringere Reproduktionsleistung<br />

als im umgekehrten Fall.<br />

Das Kolostrum als Faktor für hohe<br />

Fruchtbarkeit<br />

Nach der Geburt ist die reichliche<br />

Kolostrumaufnahme ein wichtiger<br />

Faktor für die spätere Leistungsfähigkeit<br />

der Fortpflanzungsorgane. Hormonell<br />

wirksame Inhaltsstoffe wie<br />

Relaxin und Östrogene greifen<br />

bereits zu diesem frühen Zeitpunkt<br />

steuernd auf die Entwicklung des<br />

weiblichen Reproduktionstraktes ein.<br />

Daher sollten bei der Auswahl vitale<br />

weibliche Nachzuchtferkel mit<br />

hohem Geburtsgewicht und einer<br />

guten Position am Gesäuge bevorzugt<br />

werden. Erkrankungen der Muttersau<br />

mit Störung der Milchleistung<br />

sind ebenso zu vermeiden wie die<br />

Verfütterung mykotoxinhaltiger Futtermittel,<br />

da insbesondere das östrogenwirksame<br />

Zearalenon über die<br />

Muttermilch Schaden anrichten<br />

kann.<br />

Nährstoffe. Wenn die normale<br />

Gewichtsentwicklung gestört ist,<br />

kommt es bei den betroffenen Jungsauen<br />

häufig zu einem verzögerten<br />

Pubertätseintritt. Auch eine geringere<br />

Lebensleistung ist zu erwarten.<br />

Daher ist bei weiblichen Nachzuchtferkeln<br />

ganz besonders auf Gesundheit<br />

zu achten und vorangegangene<br />

Krankheiten sollten ein Selektionskriterium<br />

sein.<br />

Klare Selektionskriterien helfen<br />

Das Ziel der Jungsauenaufzucht ist<br />

auf hohe Fruchtbarkeit und Langlebigkeit<br />

ausgerichtet. Am wichtigsten<br />

ist dabei natürlich die Wahl der<br />

geeigneten Zuchtsau und eines dazu<br />

passenden Ebers. In der Eigenremontierung<br />

liegt die Verantwortung<br />

dafür beim Ferkelerzeuger, dem<br />

externe Berater wie z. B. die Ringassistenten<br />

zur Seite stehen. Am Ende<br />

der Säugezeit können das Geburtsgewicht<br />

(mind. 1,4 kg), das Absetzgewicht<br />

(mind. 8,0 kg nach 28 Tagen)<br />

und die Zitzenzahl (mind. 7/7) für die<br />

Auswahl herangezogen werden. Am<br />

Ende der Ferkelaufzucht sollte man<br />

nur Ferkel weiter berücksichtigen,<br />

die sich bis dahin gesund und frohwüchsig<br />

zeigen und normal ausgebildete<br />

äußere Geschlechtsmerkmale<br />

aufweisen. Schäden an Zitzen und<br />

Fundament dürfen nicht erkennbar<br />

sein.<br />

Spannend wird es um den 180.<br />

Lebenstag. Jetzt wird die Jungsauengruppe<br />

einer Eigenleistungsprüfung<br />

unterzogen. Dabei sind folgende Kriterien<br />

zu erfassen:<br />

• Gewicht<br />

• tägliche Zunahmen<br />

• Rückenspeckdicke (Ultraschalltest)<br />

• Beurteilung des Exterieurs (bes.<br />

Fundament, Gesäugeausbildung,<br />

äußere Geschlechtsmerkmale)<br />

• Gesundheit<br />

Auch hier bietet z. B. der LKV Bayern<br />

entsprechende Dienstleistungen an.<br />

Gewünscht sind moderate Lebenstageszunahmen<br />

(bei modernen Rassen<br />

zwischen 560 und 600 g ohne übermäßige<br />

Seitenspeckdicke (Optimum<br />

bei 11,5 – 13,5 mm).<br />

Konditionierungsphase zur Vorbereitung<br />

auf die Zuchtbenutzung<br />

Die letzte Phase bis zur ersten Belegung<br />

dauert etwa sechs Wochen. In<br />

dieser Zeit werden die Jungsauen<br />

auf 700 g tägliche Zunahmen gefüttert,<br />

so dass sie am Schluss eine<br />

Rückenspeckdicke von etwa 17 mm<br />

aufweisen. In dieser Zeit finden Eingliederungsmaßnahmen<br />

und eine<br />

gezielte Brunststimulation statt. Am<br />

Ende haben die Jungsauen zwei<br />

Zyklen durchlaufen und weisen ein<br />

Alter von 240 Lebenstagen bei einem<br />

Gewicht von 135 – 140 kg auf.<br />

Tiergesundheit ist wichtig<br />

Aufzuchterkrankungen wie Durchfälle<br />

oder Pneumonien in der Saugferkel-<br />

oder Absetzphase stören ein<br />

kontinuierliches Wachstum und<br />

behindern die Aufnahme essentieller<br />

Nur die kräftigsten Nachzuchtferkel sollten berücksichtigt werden.


<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong> 17<br />

Abb. 1: Die eigene Jungsau: Ziele und Maßnahmen<br />

Systematische Eingliederung fördert<br />

Gesundheit und Leistungsbereitschaft<br />

Selbst erzeugte Jungsauen sind an<br />

die Keimflora des Bestandes ausreichend<br />

adaptiert und benötigen keine<br />

mehrphasige Eingliederung. Dennoch<br />

braucht der Betrieb einen definierten<br />

Fahrplan zur Vorbereitung<br />

der Jungsauen auf ihre Aufgabe.<br />

Nur dann kann der Betriebsleiter<br />

erwarten, dass seine „Prinzessinnen“<br />

auch zur gewünschten Zeit zur Verfügung<br />

stehen. In Abb.1 sind Ziele und<br />

Maßnahmen bis zur ersten Zuchtbenutzung<br />

dargestellt.<br />

Ein Wort zu Haltung und Fütterung<br />

Zuchtläufer sollten ab 30 kg Körpergewicht<br />

in einem separaten Aufzuchtabteil<br />

in Gruppen gehalten werden.<br />

Jungsauen können sowohl in<br />

einem wärmegedämmten Warmstall<br />

mit perforiertem Fußboden (empfohlene<br />

Spaltenweite: 17 mm) oder in<br />

einem Kaltstall mit Einstreu in Gruppen<br />

von 6 – 10 Tieren aufgestallt<br />

werden. Rauschesymptome sind so<br />

gut erkennbar. Auch Aufzucht- und<br />

Eingliederungsabteile sollten im<br />

Alles rein- alles raus- Verfahren mit<br />

anschließender Reinigung und Desinfektion<br />

betrieben werden. Die Fütterung<br />

ist auf mittlere Zunahmen und<br />

eine optimale Versorgung mit Kalzium,<br />

verdaulichem Phosphor, Vitaminen<br />

und Spurenelementen sowie<br />

Lysin auszurichten. Am besten lässt<br />

sich der Bedarf über ein zweiphasiges<br />

Jungsauenaufzuchtfutter<br />

(1. Phase bis 60 kg Körpergewicht, 2.<br />

Phase bis zur Selektion) sicherstellen.<br />

Selbstverständlich muss das<br />

Aufzuchtfutter hygienisch einwandfrei<br />

und die Versorgung mit gutem<br />

Tränkwasser gesichert sein.<br />

Eingliederung der Jungsauen in<br />

bestehende Sauengruppen – aber<br />

wie?<br />

Damit die Jungsauen gemeinsam mit<br />

der Altsauengruppe, in die sie eingegliedert<br />

werden sollen, in die Brunst<br />

kommen, gibt es sowohl natürliche<br />

(zootechnische) als auch hormonell<br />

gesteuerte (biotechnische) Verfahren.<br />

In beiden Fällen werden nach<br />

der Eigenleistungsprüfung (etwa<br />

180. Lebenstag) durch Umstallen,<br />

Mischen der Gruppen und Eberkontakt<br />

erste Rauschesymptome ausgelöst.<br />

Der Zeitpunkt der ersten vollwertigen<br />

Rausche mit Duldung<br />

(= Pubertätsrausche) wird notiert.<br />

Drei Wochen später wird die Gruppe<br />

in das Deckzentrum umgestallt, wo<br />

wiederum Eberkontakt erfolgt und<br />

die einsetzende Rausche beurteilt<br />

und festgehalten wird. Nach weiteren<br />

drei Wochen werden die Jungsauen<br />

gemeinsam mit den abgesetzten<br />

Altsauen aufgestallt, durch<br />

Eberkontakt eine gemeinsame Rausche<br />

stimuliert und duldungsorientiert<br />

besamt.<br />

Sollen die Jungsauen durch hormonelle<br />

Zyklussteuerung mit der betreffenden<br />

Altsauengruppe synchronisiert<br />

werden, wird der Jungsauengruppe<br />

über einen Zeitraum von 18<br />

Tagen ein Altrenogest-Präparat verabreicht.<br />

Der Zeitraum endet am<br />

Absetztag der Altsauen. Anschließend<br />

kann entweder der natürliche<br />

Rauschebeginn abgewartet werden,<br />

die Follikelreifung hormonell unterstützt<br />

und dann duldungsorientiert<br />

besamt werden oder durch Ovulationssynchronisation<br />

eine terminorientierte<br />

Besamung durchgeführt<br />

werden (s. Abb. 2 und 3).<br />

Fazit<br />

Die eigene Nachzucht ist in bayerischen<br />

Ferkelerzeugerbetrieben weit<br />

verbreitet. Die züchterische Weiterentwicklung<br />

liegt in diesen Betrieben<br />

vollständig in der Hand des Betriebsleiters.<br />

Neben der sorgfältigen Auswahl<br />

der Elterntiere müssen Jung-<br />

Abb. 2: Hormonelle Brunstsynchronisation bei Jungsauen und duldungsorientierte<br />

Besamung (mod. nach Schnurrbusch, 2006)


18<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Abb. 3: Hormonelle Brunstsynchronisation bei Jungsauen und terminorientierte<br />

Besamung (mod. nach Schnurrbusch, 2006)<br />

sauen unter optimalen Bedingungen<br />

aufwachsen, um später die in sie<br />

gesetzten Erwartungen erfüllen zu<br />

können. Dazu gehört Gesundheit,<br />

eine rechtzeitige Trennung von den<br />

Mastferkeln, eine auf Fruchtbarkeit<br />

ausgerichtete Fütterung und eine<br />

stressfreie Haltung. Klare Selektionskriterien<br />

helfen, dass nur die geeignetsten<br />

Kandidatinnen berücksichtigt<br />

werden. Ein definierter<br />

Eingliederungsplan garantiert, dass<br />

passende Jungsauen zur Ergänzung<br />

der Altsauengruppen punktgenau<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Dr. Christian Melzig, Fachtierarzt für<br />

<strong>Schweine</strong>, TGD Bayern e. V.<br />

Die Integration von Jungsauen in die Altsauengruppe erfordert ein systematisches Vorgehen.<br />

Anhebung der Prüfgewichte in der stationären Leistungsprüfung<br />

In der stationären Leistungsprüfung<br />

beim Schwein wird die genetische<br />

Veranlagung von Herdbuchtieren<br />

anhand der Ergebnisse ihrer Nachkommen<br />

festgestellt. Unter einheitlichen,<br />

standardisierten Prüfbedingungen<br />

können dadurch Umwelteinflüsse<br />

mehr oder weniger ausgeschaltet<br />

werden, so dass die festgestellten<br />

Leistungsunterschiede in erster<br />

Linie auf genetische Ursachen<br />

zurückzuführen sind. Die Prüfbedingungen<br />

sind für alle LPA’s im gesamten<br />

Bundesgebiet gleich und wurden<br />

vom Zentralverband der deutschen<br />

<strong>Schweine</strong>produktion (ZDS) festgelegt.<br />

Damit soll zwischen den einzelnen<br />

Prüfstationen eine möglichst<br />

hohe Vergleichbarkeit erzielt werden.<br />

Eine Schlüsselrolle nimmt dabei das<br />

vorgeschriebene Endgewicht ein,<br />

von dem die Höhe der meisten Leistungsmerkmale<br />

mehr oder weniger<br />

stark abhängt. Die letzte Gewichtsanpassung<br />

an den LPA’s erfolgte im<br />

Jahre 1991 auf das bis heute noch<br />

gültige Schlachtgewicht von 85 kg.<br />

Zwar wurde in den ZDS Richtlinien<br />

eine Option zur Gewichtsanhebung<br />

vorgesehen, sie wurde aber von den<br />

meisten LPA’s bis jetzt noch nicht<br />

umgesetzt. Da sich die Schlachtgewichte<br />

in der Vergangenheit aber laufend<br />

erhöhten, wurde von Seiten der<br />

Praxis schon seit längerem gefordert,<br />

auch die Schlachtgewichte in den<br />

Leistungsprüfungsanstalten anzupassen.<br />

Veränderungen diesen Ausmaßes<br />

erfordern aber im Vorfeld die<br />

Klärung einer Reihe wichtiger Fragen,<br />

z. B. wie sich das Leistungsniveau<br />

der verschiedene Merkmale<br />

verändert und vor allem, ob und welche<br />

Auswirkungen auf die einzelnen<br />

Zuchtwerte zu erwarten sind. Zur<br />

Klärung dieser Fragen wurden vom<br />

Institut für Tierzucht in Grub umfangreiche<br />

Untersuchungen durchgeführt,<br />

deren wichtigsten Ergebnisse<br />

nachfolgend dargestellt werden.<br />

In vier Mastdurchgängen, davon<br />

zwei unter Feldbedingungen auf dem<br />

Betrieb Baumannshof und zwei unter<br />

Stationsbedingungen im Stichprobenstall<br />

der LPA, wurden insgesamt<br />

1.127 Tiere, auf vier Behandlungsgruppen<br />

aufgeteilt, nach folgendem<br />

Schema der Leistungsprüfung unterzogen:<br />

Zwei Kastraten-Gruppen mit<br />

Schlachtkörpergewichten von 85<br />

und 95 kg und analog dazu zwei<br />

Sauen-Gruppen mit gleichen Gewichten.<br />

Jede der vier Behandlungsgruppen<br />

wurde mit Vollgeschwistern<br />

besetzt. Als Väter kamen Pietrain-<br />

Prüfeber zum Einsatz, also Eber,


<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong> 19<br />

deren Leistungsveranlagung noch<br />

nicht bekannt war. Die Sauen standen<br />

in einem Ferkelerzeuger-Betrieb,<br />

mit dem bereits seit Jahren eine<br />

enge Kooperation besteht und der<br />

ausschließlich F1-Sauen bzw. Bayernhybriden<br />

der EGZH hält. Jeder<br />

Eber wurde auf maximal zwei Sauen<br />

eingesetzt. Die Einstallung erfolgte<br />

nach Behandlungs-Gruppen zu<br />

jeweils 14 Tieren je Bucht. Gefüttert<br />

wurde LPA Futter, bei den Durchgängen<br />

auf dem Baumannshof konnten<br />

aufgrund der vorhandenen Fütterungstechnik<br />

keine Einzeltier-Futterverbräuche<br />

ermittelt werden, weshalb<br />

die Ergebnisse der Futterverwertung<br />

nur aus den beiden Durchgängen<br />

im Stichprobenstall resultieren.<br />

Alle Tiere wurden im Versuchsschlachthaus<br />

in Grub geschlachtet<br />

und das komplette LPA Leistungsprofil<br />

erhoben, inklusive intramuskuläres<br />

Fett und Tropfsaftverlust durch<br />

das Labor der LfL.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse lassen<br />

sich folgendermaßen zusammenfassen<br />

(siehe Tabelle 1):<br />

- Sowohl die Tageszunahmen als<br />

auch die Relationen Fleisch zu Fett<br />

werden vom höheren Endgewicht<br />

kaum beeinflusst.<br />

- Alle Längen- und Flächenmaße<br />

„wachsen“ bei einer Gewichtsanhebung<br />

weiter.<br />

- Die Fleischbeschaffenheit ist mehr<br />

oder weniger gewichtsunabhängig.<br />

Das bedeutet, dass die bei höherem<br />

Schlachtgewicht erzielten Leistungen<br />

in Zukunft in der Zuchtwertschätzung<br />

genauso „behandelt“ werden können<br />

wie die bisher verwendeten. Man<br />

könnte es auch so formulieren, dass<br />

trotz niedrigerer Prüfgewichte die<br />

bisher getroffenen züchterischen<br />

Entscheidungen richtig waren.<br />

Um aber die LPA Ergebnisse künftig<br />

aus Sicht der Praxis besser einordnen<br />

zu können, haben sich die beiden<br />

bayerischen LPA’s in Grub und<br />

Schwarzenau dazu entschlossen, alle<br />

Tabelle 1: Leistungsvergleich bei unterschiedlichen<br />

Schlachtgewichten<br />

(Kastraten und Sauen 50 : 50)<br />

85 kg 95 kg<br />

n = 573 n = 554<br />

Endgewicht kg 105,7 116,9<br />

Zunahmen g 871 872<br />

Futterverwertung 1: 2,32 2,41<br />

Schlachtgewicht kg 86,3 95,7<br />

Kotelettfläche cm 2 58,6 63,5<br />

Fettfläche cm 2 14,7 16,7<br />

Fleisch : Fett 1: 0,26 0,27<br />

Muskelfleischanteil % 60,5 60,1<br />

F - Maß mm 69,0 72,1<br />

S - Maß mm 13,8 14,8<br />

Bauchfleischanteil % 60,5 59,6<br />

Schlachtkörperlänge cm 97,4 100,2<br />

pH 1 - Kotelett 6,32 6,30<br />

Intramuskuläres Fett % 1,31 1,34<br />

Tropfsaftverlust % 3,54 3,60<br />

Prüftiere ab Einstall-Datum 1. April<br />

<strong>2012</strong> auf höhere Endgewichte zu prüfen.<br />

Dabei wird für die Mutterrassen<br />

und alle Endprodukte ein Ziel-<br />

Schlachtgewicht von 95 kg angestrebt,<br />

bei den Vaterrassen werden<br />

es 90 kg sein (siehe Tabelle 2). Die<br />

Gewichtsgrenzen, bei denen Tiere<br />

aus der Auswertung herausgenommen<br />

werden (bisher 77 kg), betragen<br />

87 kg (MR und Endprodukte) bzw. 80<br />

kg SG (VR). Als Korrekturgewichte<br />

für die Flächen-Planimetrierungen<br />

werden die Zielgewichte (90 bzw. 95<br />

kg SG) zugrunde gelegt.<br />

Eine weitere Änderung der Prüfbedingungen,<br />

zeitgleich zur Gewichtsanhebung,<br />

erfolgt durch die Einführung<br />

der 2-Phasen Fütterung in den<br />

LPA’s. Dies hat nicht nur ökonomische<br />

sondern insbesondere ökologische<br />

Gründe, da der Nährstoffgehalt<br />

des bisherigen LPA Futters zum Ende<br />

der Prüfung deutlich über den<br />

Bedarfsnormen lag. Bei der neuen<br />

Fütterungsstrategie wird der Lysin<br />

Gehalt in der Gesamtration von<br />

1,1% (Phase I) auf 0,85% (Phase II)<br />

durch Verringerung des Sojaschrotanteils<br />

um etwa 4,5% zurückgefahren.<br />

Die Umstellung von Phase I auf II<br />

erfolgt mit Beginn der 8. Prüfwoche.<br />

Mit all diesen Änderungen beginnt<br />

an den bayerischen LPA’s eine neue<br />

Zeitrechnung, denn ein Vergleich von<br />

„neuen“ Leistungsergebnissen mit<br />

denen aus der Vergangenheit ist<br />

dann nicht mehr sinnvoll. Da die ersten<br />

Schlachtungen mit höheren Endgewichten<br />

bereits Ende Juli erfolgt<br />

sind und die vor der Umstellung<br />

erzielten Ergebnisse natürlich weiter<br />

bestehen bleiben, bedeutet dies,<br />

dass es ab sofort (für einen überschaubaren<br />

Zeitraum) für Tiere, die<br />

sich noch in Prüfung befinden, einen<br />

Ergebnis-Mix bei den absoluten Werten<br />

geben wird, was beim Studium<br />

der Zahlen zu berücksichtigen ist. Da<br />

sich aber an den „neuen“ Zuchtwerten<br />

gegenüber früher nur wenig<br />

ändern wird, ist es ratsam, für züchterische<br />

Entscheidungen in erster<br />

Linie auf die Zuchtwerte und nicht so<br />

sehr auf die absoluten Zahlen zu setzen.<br />

Edgar Littmann, LfL, Institut für Tierzucht,<br />

Grub<br />

Tabelle 2: Die neuen LPA-Schlachtgewichte (LPA-Einstalldatum nach<br />

1. April <strong>2012</strong>)<br />

Vaterrassen Mutterrassen, Endprodukte<br />

(Pietrain, Duroc) (DL, DE, PI-Kreuzungen)<br />

Schlachtgewicht 1) kg 90 95<br />

Mindestgewicht 2) kg 80 87<br />

Referenzgewicht 3) kg 90 95<br />

1) Bisher für alle Prüftiere 85 kg.<br />

2) Tiere mit niedrigerem Schlachtgewicht gehen nicht in die LPA-Auswertung ein (bisher 77 kg).<br />

3) Standard-Schlachtgewicht für Kotelett- und Fettflächenplanimetrie (Korrekturen bisher auf 85 kg).<br />

Besuchen Sie unseren BAYERN-GENETIK-Ausstellungsstand<br />

bei der Rottalschau in Karpfham vom 31. <strong>August</strong> bis 4. Sept.<br />

Sie finden uns wieder in der Agrarhalle, direkt im Anschluss<br />

an die Festwiese des Karpfhamer Festes.


20<br />

<strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />

Die Krone der BAYERN-GENETIK<br />

Der Träger der Krone der Bayern-Genetik ist in dieser Ausgabe der Eber Veltino 05 28 95789<br />

Der Eber Veltino ist ein überaus langer, rahmiger, gut bemuskelter, typbetonter Petrain-Eber.<br />

Er erfüllt in allen Merkmalen die Anforderungen, die an einen Wachstumseber gestellt werden:<br />

- über 900 g tägl. Zunahmen<br />

- über 99 cm Schlachtkörperlänge<br />

- unter 2,30 Futterverwertung<br />

Züchter: Georg Kuegel, Gaden<br />

V: Veltin VV: Velkan<br />

M: Gleopatra MV: 67842<br />

Veltino 95789

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