ifo Jahresbericht 2007 - CESifo
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Der Bundesrechnungshof empfahl in seinem<br />
Bericht 2006, den ermäßigten Umsatzsteuersatz<br />
für »Außer-Haus«-Verkäufe in der Gastronomie<br />
aufzuheben. Die vom <strong>ifo</strong> Institut zusammen mit<br />
Copenhagen Economics erstellte Studie kommt zu<br />
dem Schluss, dass eine Anhebung des<br />
Mehrwertsteuersatzes in der Mitnahmegastronomie<br />
von derzeit 7 % auf den Normalsatz (derzeit 19 %)<br />
nicht empfehlenswert ist.<br />
Dagegen spricht vor allem die durch internationale<br />
Vergleiche untermauerte Erkenntnis, dass ein<br />
großer Abstand zwischen dem jeweiligen<br />
Mehrwertsteuersatz im Lebensmittelhandel und in der<br />
Mitnahmegastronomie den Trend zum »Do it yourself«<br />
weiter verstärken würde, was mit entsprechenden<br />
negativen Beschäftigungswirkungen, gerade im<br />
Bereich der weniger qualifizierten Arbeitskräfte,<br />
verbunden wäre. Es spricht vielmehr einiges für das so<br />
genannte »österreichische Mehrwertsteuermodell«,<br />
wonach Lebensmittel mit dem gleichen<br />
Mehrwertsteuersatz belegt werden, gleichgültig ob sie<br />
im Supermarkt gekauft oder – in verarbeiteter Form –<br />
in der Gastronomie zu sich genommen werden.<br />
Hierdurch entfällt der nicht unerhebliche<br />
Überwachungsaufwand, der notwendig ist, um die<br />
Trennung von »Indoor«- und »Outdoor«-Konsum<br />
zu kontrollieren, was gerade bei der Vielzahl der<br />
Bäckereien und Fleischergeschäfte mit eigenem<br />
Schnellimbissbereich schwierig ist. In Österreich<br />
wird ein Großteil solcher Probleme dadurch<br />
vermieden, dass beim Lebensmittelkonsum – gleichgültig<br />
ob er außer Haus oder zu Hause – ein<br />
halber Mehrwertsteuersatz (10 % gegenüber dem<br />
Normalsatz von 20 %) erhoben wird. Auch die<br />
dynamische Entwicklung der Systemgastronomie und<br />
generell des Quick-Service-Sektors sollte nicht<br />
durch steuerliche Maßnahmen behindert werden.<br />
Im Gegenteil, es spricht viel dafür, den Trend<br />
zum Außer-Haus-Konsum steuerlich insgesamt<br />
zu stärken, da hierdurch eine Vielzahl von Arbeitsplätzen,<br />
nicht zuletzt für Niedrigqualifizierte, geschaffen<br />
werden.<br />
43<br />
Deutsche speiseorientierte<br />
Gastronomie<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des <strong>ifo</strong> Instituts.<br />
Wirtschaftliche Wirkungen der Hamburger<br />
Messen<br />
H. Penzkofer für die Hamburg Messe und Congress<br />
GmbH, Oktober 2005 bis Januar <strong>2007</strong>,Veröffentlichung<br />
in: <strong>ifo</strong> Schnelldienst Nr. 9/<strong>2007</strong>.<br />
Wesentliches Ziel dieser Untersuchung war<br />
es, ausgehend von den gesamten Ausgaben der<br />
Messeaussteller und -besucher aller Hamburger<br />
Messeveranstaltungen, die direkten und indirekten<br />
Produktions- und Beschäftigungswirkungen sowie<br />
das messeinduzierte Steueraufkommen für ein<br />
repräsentatives Messejahr zu ermitteln.<br />
In einem repräsentativen Messejahr geben<br />
die Besucher der Hamburger Messen 113,4 Mill. EUR<br />
aus, für die Aussteller resultieren Ausgaben in Höhe<br />
von im Durchschnitt 178,9 Mill. EUR. Die<br />
direkten Ausgaben der Aussteller und Besucher<br />
von insgesamt 292,3 Mill. EUR bewirken in<br />
Deutschland ein gesamtwirtschaftliches Produktionsvolumen<br />
von 410,6 Mill. EUR; davon entfällt rund<br />
die Hälfte auf Hamburg. Etwas anders verteilen<br />
sich die mit den Hamburger Messen in einem<br />
wirtschaftlichen Zusammenhang stehenden knapp<br />
4.700 Arbeitsplätze. Rund 58 % befinden sich in<br />
Hamburg. Dass überregionale Messen auch für die<br />
öffentliche Hand von Interesse sind, zeigt das im<br />
Zusammenhang mit den Hamburger Messen stehende<br />
Branchenforschung<br />
4.700 messeinduzierte<br />
Arbeitsplätze<br />
<strong>ifo</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>