07.12.2012 Aufrufe

ifo Jahresbericht 2007 - CESifo

ifo Jahresbericht 2007 - CESifo

ifo Jahresbericht 2007 - CESifo

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ein besonderer Schwerpunkt der Forschungen liegt<br />

auf der Bedeutung der Förderung so genannter<br />

nationaler oder europäischer »Champions« für die<br />

volkswirtschaftliche Innovationsfähigkeit. Zu dieser<br />

Thematik wurde in München im Berichtsjahr<br />

zusammen mit Chr. Gollier, University of Toulouse,<br />

eine hochkarätig besetzte CES<strong>ifo</strong>-Konferenz<br />

organisiert. Darüber hinaus beschäftigten sich einige<br />

Arbeiten mit der Ökonomik der Informationsgesellschaft<br />

und des B2B-e-Business. Dabei wurde ein<br />

neuer Schwerpunkt im Bereich der Ökonomik der<br />

Innovation in Netzwerkindustrien, insbesondere in<br />

Telekommunikationsnetzwerken, aufgebaut.<br />

Wachsendes Gewicht erlangen zudem Themenstellungen,<br />

die in der Schnittmenge von Bildungs-<br />

und Innovationsforschung liegen. Dazu gehören<br />

etwa die Bedeutung von Bildung und Weiterbildung<br />

für Innovationsfähigkeit, die Anpassungsfähigkeit<br />

des Humankapitals, die Herausbildung von<br />

Entrepreneurship, die Ökonomik von Forschung und<br />

Entwicklung (FuE) und der qualifikationsspezifische<br />

technologische Fortschritt.<br />

Insgesamt wurden im Bereich Humankapital<br />

und Innovation im Berichtsjahr nicht weniger als<br />

vier Promotionen erfolgreich abgeschlossen. Die<br />

Ergebnisse der Forschungsprojekte wurden auf<br />

zahlreichen internationalen Fachkonferenzen mit<br />

Auswahlprozess vorgestellt. Etliche Aufsätze wurden<br />

zur Veröffentlichung in internationalen Fachzeitschriften<br />

mit Refereeprozess angenommen. Zahlreiche<br />

nationale und internationale Print-, Runkfunk- und<br />

Fernsehmedien berichteten über die Forschungsergebnisse.<br />

Die Serviceaufgaben des Bereichs bestehen vor allem<br />

in der Betreuung eines Netzwerks europäischer<br />

Bildungsökonomen im Rahmen eines langfristigen<br />

Projekts, in der Beratung von Ministerien und internationalen<br />

Organisationen sowie in der Organisation<br />

von Workshops und Konferenzen zu den<br />

Schwerpunktthemen des Bereichs.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> abgeschlossene<br />

Projekte<br />

Evaluation nationaler Politiken zu<br />

Schulautonomie und elterlicher Wahlfreiheit<br />

L. Wößmann, E. Lüdemann, G. Schütz in Kooperation<br />

mit M. R. West, Brown University, Providence, für die<br />

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung (OECD), August 2006 bis September<br />

<strong>2007</strong>, Veröffentlichung in: L. Wößmann, E. Lüdemann,<br />

G. Schütz und M.R. West, School Accountability,<br />

Autonomy, Choice, and the Level of Student<br />

Achievement: International Evidence from PISA 2003,<br />

OECD Education Working Paper Nr. 13, <strong>2007</strong>.<br />

In dem Projekt werden die Einflüsse verschiedener<br />

institutioneller Rahmenbedingungen von Schulsystemen<br />

auf Schülerleistungen erforscht. Im Mittelpunkt<br />

stehen Wahlfreiheit für Eltern und Schulen,<br />

Schulautonomie und Rechenschaftssysteme, wobei<br />

insbesondere die Wirkungszusammenhänge dieser<br />

Institutionen untersucht werden. Anhand mikroökonometrischer<br />

regressionsanalytischer Verfahren<br />

wird der internationale Datensatz der von der OECD<br />

durchgeführten PISA-2003-Studie (Programme for<br />

International Student Assessment) auf der Ebene der<br />

einzelnen Schüler analysiert.<br />

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass zwischen verschiedenen<br />

Aspekten von Rechenschaftssystemen,<br />

Schulautonomie sowie Wahlfreiheit und dem durchschnittlichen<br />

Leistungsniveau von Schulsystemen starke<br />

Zusammenhänge bestehen. Sowohl Rechenschaftssysteme,<br />

die auf Schüler (externe Abschlussprüfungen)<br />

oder Lehrer (externes Monitoring von Unterrichtsstunden),<br />

als auch solche, die auf Schulen (testbasierte<br />

Vergleiche) abzielen, führen zu einem höheren<br />

Leistungsniveau, wobei sich die Schülerleistungen<br />

durch eine Kombination dieser Institutionen um<br />

insgesamt mehr als das Eineinhalbfache dessen,<br />

was ein Schüler im Mittel in einem Schuljahr lernt,<br />

erhöhen lassen.<br />

Ferner erweist sich eine Schulautonomie bei der<br />

Auswahl von Lehrern in Bezug auf die Schülerleistungen<br />

als positiv, während sich ein autonomes<br />

Festsetzen des Budgets negativ auswirkt. Die Effekte<br />

Humankapital und Innovation<br />

Forschung auf der Basis<br />

von PISA-Daten<br />

33 <strong>ifo</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!