Strom - EBM
Strom - EBM
Strom - EBM
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spez.14791<br />
Energie im Tunnel<br />
Sicher durch<br />
den Berg<br />
Die <strong>EBM</strong> sorgt im Eggfluetunnel<br />
für Licht, frische Luft und<br />
funktionierende Technik. || Seite 10<br />
Kleine Erfinder<br />
Wie Sven Zürcher für die<br />
<strong>EBM</strong> eine Mini-Solarseilbahn<br />
entwickelt hat. || Seite 4<br />
Das Magazin der eBM<br />
4/2010<br />
Tiefe <strong>Strom</strong>preise<br />
Gute Nachricht für <strong>EBM</strong>-<strong>Strom</strong>konsumenten:<br />
Energie wird<br />
günstiger. Warum? || Seite 12
F R U C H T I G E R G E N U S S<br />
Pioniere der Teekultur<br />
www.wander.ch<br />
Guten Morgen<br />
Kräuterteemischung und grüner<br />
Tee mit Zitronenaroma und<br />
Guarana. Koffeinhaltig<br />
Früchtetee<br />
Aromatisierte<br />
Früchteteemischung<br />
Gute Nacht<br />
Kräuterteemischung<br />
N E U<br />
Seit 1706 prägt Twinings Teekultur, Teegenuss und Handel. Hohe Qualitätsansprüche bei den Rohstoffen und Kontrollen in den Produktionsprozessen sind ebenso ein<br />
Markenzeichen von Twinings wie die stetige Suche nach Teeinnovationen. Weltbekannt wurde Twinings unter anderem durch die Kreation des Earl Grey Tea. Neben<br />
einer grossen Auswahl an Schwarz- und Grüntees bietet Twinings neu auch ein breites Sortiment an genussvollen Früchte- und Kräutertee-Mischungen an.<br />
Eine Auswahl von unseren Neuheiten<br />
Apple & Cinnamon<br />
Aromatisierte Früchte- und<br />
Kräuterteemischung<br />
T E E G E N U S S S E I T 1 7 0 6<br />
w w w . t w i n i n g s . c h
Titelbild: eBM<br />
6 8<br />
10<br />
31<br />
113 Jahre alt und alles andere<br />
als antiquiert: die Gesellschaftsform<br />
der <strong>EBM</strong>.<br />
16<br />
Die Schweiz ist eine Skination. Doch die<br />
Wintersportorte bangen um ihre Zukunft.<br />
Das Team der Kundenbetreuung<br />
ist für Sie da.<br />
Telefon 061 415 41 50<br />
Fax 061 415 46 46<br />
E-Mail: kundencenter@ebm.ch<br />
IMO - COC - 025036<br />
Die <strong>EBM</strong> sorgt für ein<br />
nachhaltig warmes Daheim.<br />
Ein Tunnel ist mehr als eine dunkle<br />
Röhre durch den Berg – Energie sei<br />
Dank.<br />
Wie umgehen mit negativen<br />
Energien? Kindermusiker<br />
Marius Tschirky zum Thema<br />
Kraftausdrücke.<br />
4 Erfinder Sven Zürcher<br />
Eine Seilbahn, die mit Solarstrom läuft<br />
6 Genossenschaft<br />
Gemeinsam erfolgreich<br />
8 Nachhaltige Wärmeprojekte<br />
Energie sparen bei der Wärmeversorgung<br />
10 <strong>Strom</strong> für den Eggfluetunnel<br />
Energie für die Tunnelsicherheit<br />
Ein Tunnel braucht gute Beleuchtung, frische Luft und<br />
technische Installationen, um die Sicherheit zu überwachen –<br />
ein Tunnel braucht <strong>Strom</strong>.<br />
12 Interview: Thomas Wälchli<br />
<strong>EBM</strong> senkt <strong>Strom</strong>preise<br />
16 Schwerpunkt<br />
Der Schnee von heute<br />
22 Infografik<br />
Die Geschichte des <strong>Strom</strong>netzes<br />
24 myclimate<br />
Klimawächter<br />
26 <strong>EBM</strong>-Kochstudio<br />
Frühjahrsboten im Kochstudio<br />
27 Wohnen<br />
Im richtigen Licht<br />
3
Fotos: Kenneth Nars, eBM<br />
4<br />
Editorial<br />
Preisbewusst und<br />
demokratisch<br />
Im Gegensatz zu den Preiserhöhungen<br />
bei vielen anderen<br />
<strong>Strom</strong>versorgern senkt die<br />
<strong>EBM</strong> die <strong>Strom</strong>preise 2011<br />
um durchschnittlich 1,4 Prozent.<br />
Damit zeigt sich einmal<br />
mehr, dass die <strong>EBM</strong> als privatrechtliche<br />
Genossenschaft<br />
kundenfreundlich und preisbewusst<br />
handelt. Genossenschaften<br />
basieren explizit auf der<br />
wirtschaftlichen Organisation<br />
der Selbsthilfe und Solidarität.<br />
Die <strong>EBM</strong> setzt somit nicht auf<br />
Gewinnmaximierung, sondern<br />
auf den direkten Vorteil ihrer<br />
Mitglieder und ein gesundes<br />
Wachstum. Eben im Sinne<br />
echter Nachhaltigkeit. Die<br />
Kernaufgabe der <strong>EBM</strong> besteht<br />
nach wie vor darin, für ihre<br />
Kundschaft preisgünstige und<br />
umweltfreundliche elektrische<br />
Energie zu beschaffen und<br />
ihren Kunden entsprechend<br />
deren Wunsch zu liefern.<br />
Dieses Ziel erreicht sie mit<br />
ihrer Sowohl-als-auch-Strategie.<br />
Das heisst, sie bezieht<br />
preisgünstigen <strong>Strom</strong> aus<br />
Grosskraftwerken und fördert<br />
gleichzeitig die Anwendung<br />
erneuerbarer, kostenintensiverer<br />
Energien in der Region.<br />
Jean-Marc Pache, Redaktor<br />
Erfinder Sven Zürcher<br />
eine seilbahn,<br />
die mit solarstrom<br />
läuft<br />
er ist zwölf Jahre alt und wohnt in Lausen.<br />
Für die eBM hat sven zürcher eine Miniaturseilbahn<br />
entwickelt, die mit solarstrom<br />
funktioniert und jetzt im solar-Workshop der<br />
eBM zusammengebaut werden kann.<br />
Sie schwankt und zuckelt ein bisschen. Imaginäre<br />
Gäste müssten sich kräftig festhalten. Die kleinen<br />
Zahnräder greifen manchmal ins Leere, doch sie funktioniert:<br />
Die Gondel bewegt sich an einem groben<br />
Stück Seil langsam Meter für Meter weiter. Entsprechend<br />
gross ist die Freude der kleinen Konstrukteure<br />
an der solarbetriebenen Mini-Seilbahn. Halten die<br />
Ferienpasskinder die Hand über die Miniatur-Solarzelle,<br />
die den Elektromotor mit Energie speist, bleibt<br />
das Gefährt stehen. Sogar ein bisschen Steigung schafft<br />
die Seilbahn. So richtig bergauf geht es aber nicht, dafür<br />
ist der Antrieb zu schwach. Das macht aber weiter<br />
nichts. Der Lerneffekt ist dennoch gross: Spielerisch<br />
erfahren die Kinder im Kurs, wie man mit erneuerbaren<br />
Energien etwas antreiben kann. Scheint die<br />
Sonne einmal nicht, kommen Batterien zum Einsatz.<br />
Wie ein richtiger Erfinder<br />
Die Idee, eine Miniatur-Solarseilbahn zu bauen,<br />
stammt von Sven Zürcher aus Lausen. Er hat in einem<br />
<strong>EBM</strong>-Workshop bereits ein Solarauto und ein Solarschiff<br />
gebaut. Mit dem Material, das er nach Hause<br />
nehmen durfte, hat er weiter experimentiert. Dabei<br />
stellte er verschiedene Versuche mit einer Solarseilbahn<br />
an. «In den Skiferien bin ich mit einer normalen<br />
Seilbahn gefahren, das hat mich auf die Idee gebracht,<br />
so etwas einmal als Modell mit einer Solarzelle auszuprobieren»,<br />
erzählt er.<br />
Sven Zürcher ist manuell begabt und technisch interessiert.<br />
Was ihm in die Hände fällt, wird auseinandergenommen<br />
und meistens wieder erfolgreich zusammengebaut.<br />
Wenn er nicht mehr weiter weiss, helfen<br />
ihm sein Vater, sein Lehrer oder das Internet weiter.<br />
Seine Solarseilbahn zu Hause funktioniert sogar mit<br />
einer Fernsteuerung, die er aus einem Modellauto ausgebaut<br />
hat. Er will die Solarzelle zukünftig – wie bei<br />
einer echten Seilbahn – auf der Talstation anbringen.<br />
Wie ein richtiger Erfinder hat er sich dann bei der <strong>EBM</strong><br />
gemeldet und sein Produkt vorgestellt. Die <strong>EBM</strong> hat
sich relativ schnell entschlossen, eine solche Miniaturseilbahn<br />
in ihr Solarworkshop-Programm aufzunehmen.<br />
Denn innovative Kinder und Jugendliche sollen<br />
unterstützt und gefördert werden. Mit ein paar Kollegen<br />
möchte Sven Zürcher nun ein grosses Modellschiff<br />
bauen, das von acht Solarzellen angetrieben wird. Der<br />
Zwölfjährige kann sich gut vorstellen, einmal beruflich<br />
etwas Technisches zu machen und beispielsweise Ingenieur<br />
zu werden. «Am meisten interessieren mich<br />
die erneuerbaren Energien», sagt er.<br />
Spielend lernen<br />
Die <strong>EBM</strong> führt seit 2004 Solar-Workshops durch. Dabei<br />
stehen die erneuerbaren Energien im Mittelpunkt. Die<br />
<strong>EBM</strong> hat während der Sommerferien allen regionalen<br />
Sven und Lucy basteln eine Solarseilbahn.<br />
Echte Solarseilbahn<br />
im Toggenburg<br />
Mit der Solarseilbahn fahren<br />
die Playmobil -Figuren ins<br />
Ski- und Schlittelparadies.<br />
Ferienpassorganisationen ihre Solar-Workshops zur<br />
Verfügung gestellt. Insgesamt besuchten dieses Jahr<br />
600 Kinder einen Kurs. «Ziel ist es, dass die Kinder die<br />
Seilbahn innert drei Stunden bauen und ausprobieren<br />
können», sagt Claudia Ming, Sachbearbeiterin Jugendmarketing.<br />
Dabei wird ihnen auch erklärt, wie Fotovoltaikzellen<br />
funktionieren und wo sie im Alltag Anwendung<br />
finden.<br />
Der Bau der Solarseilbahn ist auch ins Programm der<br />
Solar-Workshops der <strong>EBM</strong> für Schulklassen aufgenommen<br />
worden. Bis jetzt haben die Schülerinnen und<br />
Schüler Solarautos, -schiffe und -lokomotiven gebaut<br />
und farbig gestaltet. Rund 6500 Kinder profitierten letztes<br />
Jahr von Solar-Workshops und den übrigen Angeboten<br />
der «Lernwelt Energie». Jean-Marc Pache<br />
Die einzig vollständig solarbetriebene Gondelbahn<br />
der schweiz befindet sich im Toggenburg.<br />
sie verbindet Wildhaus mit der Alp Gamplüt.<br />
Die Höchstgeschwindigkeit der Bahn beträgt<br />
19,8 km/h. Die Fotovoltaikanlagen auf dem<br />
Dach des Bergrestaurants und der Maschinenhalle<br />
liefern etwa gleich viel strom, wie die<br />
Bahn verbraucht. Mehr Informationen unter<br />
www.toggenburg.org unter Ausflüge/Gamplüt.<br />
5
Fotos: eBM, Tobias sutter<br />
6<br />
Genossenschaft<br />
Gemeinsam erfolgreich<br />
Nach wie vor stellen Genossenschaften kein Auslaufmodell dar.<br />
Die eBM sichert sich durch diese Gesellschaftsform ihre Unabhängigkeit und<br />
strebt ein gesundes Wachstum an. Beides im Interesse ihrer Kunden.<br />
Kalender 2011<br />
Die <strong>EBM</strong> ist eine privatrechtliche Genossenschaft. Sie<br />
wurde 1897 gegründet, in einer Zeit also, in der die Genossenschaftsbewegung<br />
auf ihrem Höhepunkt stand.<br />
Wer seine Liegenschaft an das <strong>EBM</strong>-Netz anschliesst<br />
oder von einem Genossenschafter Grundeigentum erwirbt,<br />
wird in der Regel automatisch Mitglied der Genossenschaft.<br />
Genossenschaften basieren auf der wirtschaftlichen<br />
Organisationsform der Selbsthilfe und Solidarität.<br />
Sie setzen nicht auf Gewinnmaximierung, sondern<br />
auf die gesamte Wertschöpfungskette innerhalb eines<br />
Unternehmens. Sie betrachten ihre Gewinne als<br />
Grundlage, um Aufgaben nachhaltig – im ökonomischen,<br />
ökologischen und sozialen Bereich – zu bewältigen.<br />
Sie bieten selbst im Zeitalter der Globalisierung,<br />
in einem wirtschaftlich schwierigen und sich schnell<br />
ändernden Umfeld, sichere Werte.<br />
Mutige Pioniere<br />
Ein kurzer Blick in die Vergangenheit führt uns in die<br />
Zeit vor der allgemeinen Elektrifizierung: Der Ingeni-<br />
Farbige Bilder aus der Region<br />
Der <strong>EBM</strong>-Bildkalender, von dem jede Kundin und<br />
jeder Kunde ein Exemplar gratis bestellen kann,<br />
besitzt Tradition. Rund 8000 Exemplare werden<br />
jedes Jahr verschickt – mit steigender Tendenz.<br />
Der Kalender spricht in Bildern aus, was die <strong>EBM</strong><br />
seit Jahrzehnten pflegt: die Verbundenheit mit der<br />
Region. Renommierte Fotografen aus dem Netzgebiet<br />
setzen jeweils die Themen um. Der Kalender<br />
zeigt kunstvoll gestaltete Bilder von Bäumen,<br />
Dörfern und Naturstimmungen. Im nächsten Jahr<br />
sind Kunstdenkmäler in der Region an der Reihe.<br />
eur Fritz Eckinger wollte Ende des vorletzten Jahrhunderts<br />
im Birseck die elektrische Beleuchtung einführen,<br />
der Politiker Stefan Gschwind brachte die Idee der privaten<br />
Genossenschaft ein. Die Idee, eine Konsumentenorganisation<br />
zu gründen, wurde von der Bevölkerung<br />
und den Behörden positiv aufgenommen. Die Elektrizität<br />
sollte zu einem günstigen Preis an die Mitglieder<br />
abgegeben werden.<br />
Die Gründungsversammlung der Genossenschaft<br />
fand am 19. April 1897 statt. Oberstes Organ war die<br />
Generalversammlung, an der jedes Mitglied eine Stimme<br />
hatte. Die junge Genossenschaft bezog die Energie<br />
von der Elektrizitätsgesellschaft Alioth, die in Münchenstein<br />
ein Wasserkraftwerk und eine Anlage mit<br />
einer Dampfmaschine betrieb. Aufgabe der Genossenschaft<br />
war es, die von ihr erstellten Leitungen und Anlagen<br />
zu unterhalten und den Geschäftsverkehr mit<br />
den Abonnenten zu regeln.<br />
Die <strong>EBM</strong> fühlt sich ihrer genossenschaftlichen<br />
Struktur auch heute noch verpflichtet. So heisst es in<br />
einem Genossenschaftsbrief unmissverständlich: «Die<br />
<strong>EBM</strong> hat die volksnahe Rechtsform der Genossenschaft<br />
mit Bedacht bewahrt. Denn als privatrechtliche<br />
Genossenschaft kann sie ihre öffentliche Versorgungsaufgabe<br />
unabhängig von staatlichem Einfluss erfüllen.»<br />
Weiter: «Und anders als bei einer Aktiengesellschaft<br />
muss sie dabei auch keine Dividenden an<br />
unbekannte Kapitalgeber ausbezahlen. Dies beides<br />
zum Vorteil der Mitglieder der Genossenschaft, denen<br />
das Unternehmen als Eigentümer der am <strong>Strom</strong>netz<br />
angeschlossenen Liegenschaften gehört.»<br />
Rund 50 000 Genossenschafter<br />
Die <strong>EBM</strong> hat sich seit ihrer Gründungszeit zu einem<br />
regional und international tätigen Unternehmen mit<br />
mehreren Gesellschaften und über 600 Mitarbeitern<br />
entwickelt. So ist es auch nicht möglich, mit beinahe<br />
50 000 Genossenschaftern eine Generalversammlung<br />
durchzuführen. Die Interessen der Genossenschafter<br />
werden darum an der jährlich im Juni stattfindenden<br />
Delegiertenversammlung durch ihre Delegierten vertreten.<br />
Genossenschafter selbst können mit der Wahl<br />
der Delegierten Einfluss auf die Unternehmenspolitik<br />
nehmen. «Die Rechtsform der Genossenschaft führt<br />
dazu, dass wir stärker im öffentlichen Fokus stehen<br />
und mit unseren Kunden intensiv im Gespräch sind»,<br />
betont Dominik Baier, Bereichsleiter Kommunikation<br />
und Recht.<br />
Weil kein Genossenschaftskapital besteht, wurden<br />
bei der Gründung auch keine Anteilscheine ausgegeben.<br />
Damit gehen die <strong>EBM</strong>-Genossenschafter auch<br />
kein finanzielles Risiko durch eine Vorschuss- bezie-
hungsweise Nachschusspflicht ein. Die Genossenschaft<br />
bietet einen sicheren Schutz vor feindlichen<br />
Übernahmen. «Wir bekennen uns zur Gesellschaftsform<br />
Genossenschaft und sichern uns dadurch langfristig<br />
Eigenständigkeit und Akzeptanz. Die Unabhängigkeit<br />
von Kapitalgebern nutzen wir voll zugunsten<br />
einer soliden Unternehmensentwicklung», heisst es<br />
im Leitbild. Die <strong>EBM</strong> ist überzeugt, dass nur echte<br />
Nachhaltigkeit, die aus dem Zusammenspiel von<br />
wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit sowie sozialer<br />
und ökologischer Verantwortung entsteht, eine Zukunft<br />
hat. Jean-Marc Pache<br />
Ein <strong>Strom</strong>generator aus<br />
dem Kraftwerk Augst ist das<br />
Wahrzeichen der <strong>EBM</strong>.<br />
7
Fotos: eBM<br />
8<br />
Nachhaltige Wärmeprojekte<br />
Energie sparen bei der<br />
Wärmeversorgung<br />
energieeffizienz wird bei den projekten der eBM Wärme AG<br />
grossgeschrieben. Der einsatz von erneuerbaren energien hilft<br />
dabei, CO2 einzusparen.<br />
Die <strong>EBM</strong> Wärme AG betreibt und unterhält<br />
über 150 Wärmeanlagen. Diese Tätigkeit<br />
beschränkt sich nicht nur auf das<br />
<strong>EBM</strong>-Netzgebiet, sondern verteilt sich<br />
auf verschiedene Standorte in der ganzen<br />
Schweiz. Bei allen Projekten stehen<br />
die Wirtschaftlichkeit und die Umweltverträglichkeit<br />
im Vordergrund. In erster<br />
Linie geht es darum, den Einsatz von<br />
erneuerbaren Energien zu fördern und<br />
somit den CO2-Ausstoss zu verringern.<br />
In ihrem Netzgebiet setzt sich die<br />
<strong>EBM</strong> für die Förderung von nachhaltigen<br />
Energieprojekten ein: Im Elco Park<br />
in Allschwil sind die ersten Stockwerkeigentümer<br />
eingezogen. Anfang Jahr<br />
konnten die 26 Bohrungen für die Erdwärmesonden<br />
erfolgreich abgeschlossen<br />
werden. Mit der aktuellen Heiz-<br />
periode konnte das bisher grösste<br />
Erdwärmeprojekt in der Nordwestschweiz<br />
erfolgreich in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
Pilotprojekt in Reinach<br />
In Reinach werden die Schulhäuser<br />
Egerten, Weiermatten, Bachmatten und<br />
Lochacker sowie sieben Reiheneinfami-
Das grösste Erdwärme-<br />
Projekt in der Nordwestschweiz:<br />
Elco Park in<br />
Allschwil.<br />
lienhäuser durch den Wärmeverbund<br />
BWR der <strong>EBM</strong> versorgt. Ein gasbetriebenes<br />
Blockheizkraftwerk und ein Ölkessel<br />
im Schulhaus Bachmatten haben bis<br />
jetzt die Wärme für die Heizung und das<br />
Warmwasser geliefert. Jetzt wird der<br />
BWR-Wärmeverbund nach dem neuestem<br />
Stand der Technik modernisiert.<br />
Und gleichsam mit einem Trick – dank<br />
der Kombination mit einer Wärmepumpe<br />
und grossen Speichern – ist es möglich,<br />
aus einer thermischen Solaranlage<br />
möglichst viel Energie herauszuholen.<br />
Auf dem Dach der Turnhalle sammeln<br />
300 Quadratmeter Sonnenkollektoren<br />
die Sonnenstrahlung und wandeln<br />
sie in Wärme um. In der neuen<br />
Heizzentrale bringt eine Wärmepumpe<br />
die Solarwärme auf die nötige Vorlauftemperatur,<br />
ein Holzschnitzelkessel<br />
deckt die Spitzenlast ab. Auch in ihrer<br />
Standortgemeinde ist die <strong>EBM</strong> mit<br />
einem Wärmeverbund aktiv. Im Primarschulhaus<br />
Lange Heid in Münchenstein<br />
ersetzt die <strong>EBM</strong> Wärme AG die<br />
bestehende Ölheizung durch einen Pelletheizkessel.<br />
Wärme aus Abwasser<br />
In Winterthur hat die <strong>EBM</strong> in einer<br />
Überbauung mit circa 1000 Bewohnern<br />
eine Abwasserwärmeanlage realisiert.<br />
Rund 80 Prozent der benötigten Wärme<br />
kann mit Wärmepumpen durch Wärmerückgewinnung<br />
aus Abwasser sichergestellt<br />
werden. In Stansstad haben die<br />
Bauarbeiten für einen Wärmeverbund<br />
begonnen. Im Endausbau werden bis zu<br />
50 Liegenschaften mit Wärme aus dem<br />
Abwasser der Kläranlage Rotzwinkel,<br />
aus dem Klärgas-Blockheizkraftwerk<br />
sowie aus dem Grundwasser versorgt.<br />
Der Souverän von Hombrechtikon im<br />
Kanton Zürich hat sich dafür ausgesprochen,<br />
die drei Schulhäuser Eich, Eichberg<br />
und Gemeindmatt an einen Wärmeverbund<br />
anzuschliessen, der fünf<br />
Mehrfamilienhäuser und 18 Einfamilienhäuser<br />
im Gebiet Blatten mit Wärme aus<br />
Holzschnitzeln beliefern soll. Die neue<br />
Heizzentrale kommt neben dem Gemeindesaal<br />
zu liegen. Partnerin und Lie-<br />
ferantin dieser Wärme aus einheimischen<br />
Holzschnitzeln ist die <strong>EBM</strong><br />
Wärme AG.<br />
Der von der <strong>EBM</strong> Wärme AG im Jahr<br />
2005 realisierte Wärmeverbund für die<br />
Kehrichtverbrennungsanlage Oftringen<br />
(KVA) wird ein weiteres Mal ausgebaut.<br />
Zwischen Kornweg und Zofingerstrasse<br />
entsteht in den kommenden Jahren die<br />
Überbauung «Butterfly» mit insgesamt<br />
180 Wohnungen. Diese werden mit Abwärme<br />
aus dem Verbrennungsprozess<br />
der KVA kostengünstig und umweltschonend<br />
mit Wärme versorgt.<br />
Engagement im Ausland<br />
Im Elsass hat die <strong>EBM</strong> Thermique SAS in<br />
der neuen Kläranlage der Communauté<br />
de Communes des Trois Frontières ein<br />
Blockheizkraftwerk installiert, das die<br />
anfallenden Methangase verbrennt und<br />
somit rund ein Zehntel der zum Klärvorgang<br />
benötigten elektrischen Energie<br />
beisteuert. In Lingoldsheim nahe Strasbourg<br />
entsteht im Quartier du Lac eine<br />
Überbauung für rund 1000 Personen.<br />
Die Wärme wird zu 85 Prozent mit erneuerbarer<br />
Energie erzeugt.<br />
Jean-Marc Pache<br />
Das Dach der<br />
Turnhalle in<br />
Reinach bietet<br />
Platz für 300<br />
Quadratmeter<br />
Sonnenkollektoren.<br />
... 635 ...<br />
... Tonnen CO2 werden<br />
allein in der Überbauung<br />
Wässerwiesen in Winter -<br />
thur jährlich eingespart<br />
– dank der Wärmegewinnung<br />
durch Abwasser.<br />
Die <strong>EBM</strong> Wärme AG betreibt<br />
über 150 weitere<br />
Anlagen in der ganzen<br />
Schweiz und im Elsass.<br />
9
Fotos: elena Monti<br />
10<br />
<strong>Strom</strong> für den Eggfluetunnel<br />
Energie für die Tunnelsicherheit<br />
Ohne stromzufuhr wäre es im eggfluetunnel stockdunkel.<br />
Täglich muss gewährleistet sein, dass die Beleuchtung, die Lüftung<br />
und sämtliche technischen systeme tadellos funktionieren.<br />
Das Öffnen der SOS-<br />
Nischen löst direkt einen<br />
Alarm bei der Autobahnpolizei<br />
aus.
Sicherheit wird grossgeschrieben.<br />
Jeden Tag fahren auf der H 18 etwa 16 000 Autos durch<br />
den 2,8 Kilometer langen Eggfluetunnel. Doch die<br />
wenigsten Automobilisten sind sich bewusst, welch<br />
komplexe Technik sich hinter der unterirdischen Verkehrsverbindung<br />
verbirgt. Der Eggfluetunnel wurde<br />
als Umfahrung von Grellingen konzipiert. Früher<br />
wälzte sich der gesamte Verkehr durchs Dorf. Die Bauarbeiten<br />
begannen 1991. Acht Jahre später konnte der<br />
Tunnel dem Verkehr übergeben werden. Beim Vortrieb<br />
stiessen die Ingenieure im Berg auf eine mächtige<br />
Karstquelle. Das Wasser wird heute durch das östliche<br />
Tunnelportal in die Birs abgeleitet.<br />
Komplexe Infrastruktur<br />
Für den technischen Betrieb des Tunnels ist die Nationalstrassen<br />
Nordwestschweiz AG (NSNW) zuständig.<br />
Das Unternehmen sorgt dafür, dass sämtliche technischen<br />
Anlagen und Komponenten tadellos funktionieren.<br />
Zur Infrastruktur des Tunnels gehören Lüftung,<br />
Löschwasserleitungen, Beleuchtung, Telefon- und<br />
Funkverbindungen, Videokameras und verschiedene<br />
Mess- sowie Sicherheitseinrichtungen. Alle Geräte<br />
sind über Glasfaserleitungen mit der Betriebs- und der<br />
Verkehrsleitzentrale in Sissach verbunden, wo die<br />
Daten rund um die Uhr ausgewertet werden können.<br />
Einrichtungen messen das Kohlenmonoxid, die Sichttrübung<br />
und die Temperatur.<br />
Steht ein technischer Alarm an, wird dieser über das<br />
Kommunikationssystem dem Bereitschaftsdienst via<br />
Pager oder Mobiltelefon mitgeteilt. Die übrigen Alarmmeldungen,<br />
welche durch die Verkehrsteilnehmer ausgelöst<br />
werden, wie zum Beispiel das Öffnen einer SOS-<br />
Nische, werden direkt auf der Verkehrsleitzentrale der<br />
Autobahnpolizei angezeigt. Sie lösen automatisch die<br />
gelben Blinklichter im Tunnel aus und können bis zu<br />
einer Tunnelsperrung führen.<br />
Neuer Fluchtweg<br />
Die Versorgung der Röhre mit frischer Luft wird über<br />
einen separaten Frischluftkanal sichergestellt. Im<br />
Brandfall kann der Rauch über einen Abluftkanal nach<br />
draussen abgesaugt werden. Dazu öffnen sich über<br />
Für die Notstromversorgung sind Batterien<br />
vorhanden.<br />
Sichere Energiezufuhr<br />
Doppelte <strong>Strom</strong>-<br />
versorgung<br />
Der Tunnel wird je zur Hälfte von<br />
<strong>EBM</strong> und BKW mit <strong>Strom</strong> versorgt.<br />
Über einen Koppeltransformator<br />
kann von einem zum anderen System<br />
umgestellt werden. Bei einem <strong>Strom</strong>ausfall<br />
sorgen Batterien dafür, dass<br />
die Notbeleuchtung und die sicherheitsrelevanten<br />
Anlagen funktionieren.<br />
Die Infrastruktur verbraucht<br />
jährlich eine Million Kilowattstunden<br />
<strong>Strom</strong>. Das entspricht dem Jahresbedarf<br />
von 250 Haushalten.<br />
dem Brandort zur Fahrbahn hin Klappen. Die beiden<br />
Ventilatoren können 132 Kubikmeter Luft pro Sekunde<br />
nach draussen befördern. Von den relevanten Systemen<br />
her entspricht der Eggfluetunnel dem heutigen<br />
Stand der Technik. Handlungsbedarf besteht bei den<br />
Fluchtwegen. Wenn im Tunnel ein Brand ausbricht,<br />
bleibt derzeit nur die Möglichkeit, durch die Tunnelportale<br />
nach draussen zu gelangen. Inzwischen wurden<br />
entlang der Fahrbahn LED-Leuchten installiert.<br />
Sie verbessern die Verkehrsführung und weisen in<br />
einem Brandfall mit den seitlichen Brandnotleuchten<br />
den Weg nach draussen.<br />
Im nächsten Jahr erhält der Tunnel in den drei Ausstellbuchten<br />
jeweils einen Abgang, der in den begehbaren<br />
Energie- und Werkleitungskanal unter der Fahrbahn<br />
mündet. Damit wird dieser zu einem vollwertigen<br />
Fluchtweg ausgebaut. Eine separate Lüftung mit leichtem<br />
Überdruck sowie Schleusen verhindern, dass<br />
Rauch in die Fluchtwege gelangen kann. An den<br />
Portalen werden deshalb neue Frischluftkamine und<br />
Ausgänge geschaffen. Trotz höherer Sicherheitsausstattung<br />
bleibt der Energiebedarf etwa gleich.<br />
Jean-Marc Pache<br />
11
Foto: eBM<br />
12<br />
Energiepreis 2011<br />
eBM senkt <strong>Strom</strong>preise<br />
Gute Nachricht für die Kundinnen und Kunden der eBM: Die strompreise<br />
reduzieren sich für das Jahr 2011 nach einer Nullrunde im Vorjahr um<br />
durchschnittlich 1,4 prozent. Thomas Wälchli, Bereichsleiter Marketing<br />
und Vertrieb, erklärt warum.<br />
Herr Wälchli, fast überall steigen<br />
die <strong>Strom</strong>preise. Warum kann die <strong>EBM</strong><br />
die Preise senken?<br />
Weil im Netzgebiet der <strong>EBM</strong> der<br />
<strong>Strom</strong>verbrauch für Privatkunden und<br />
neue industrielle Grosskunden weiter<br />
zunimmt, werden die fixen Kosten der<br />
Netznutzung auf zusätzliche Kilowattstunden<br />
verteilt. Das führt zu einer Reduktion<br />
beim Netznutzungspreis. Demgegenüber<br />
muss der zusätzliche <strong>Strom</strong>-<br />
verbrauch aber durch neue, teu rere<br />
Energiequellen gedeckt werden. Dennoch:<br />
Unter dem Strich haben wir auch<br />
einmalige Einsparungen erzielt und geben<br />
diese unseren Kunden umgehend<br />
weiter.<br />
Um wie viel Prozent sinkt der<br />
<strong>Strom</strong>preis im Jahr 2011?<br />
Im Gegensatz zu den Preiserhöhungen<br />
bei vielen anderen <strong>Strom</strong>versorgern<br />
senkt die kundenfreundliche <strong>EBM</strong> den<br />
<strong>Strom</strong>preis – Energie und Netznutzung<br />
– für alle Kunden um durchschnittlich<br />
1,4 Prozent. Das entspricht bei einem<br />
Energiebezug eines mittleren Haushalts<br />
einer durchschnittlichen Einsparung<br />
von 18 Franken pro Jahr.<br />
Was sollen die Kunden mit dem<br />
eingesparten Geld machen?<br />
Am liebsten wäre es mir natürlich,<br />
wenn sie dieses entsprechend dem politischen<br />
Willen in unsere neuen Naturstromprodukte<br />
aus erneuerbaren, regio-<br />
Thomas Wälchli,<br />
Bereichsleiter<br />
Marketing und<br />
Vertrieb<br />
nalen Energiequellen investieren wür-<br />
den. Mit der Wahl ihres Energie mixes<br />
beeinflussen die Kunden direkt die<br />
Technologie der <strong>Strom</strong>erzeugung und<br />
können so umweltfreundliche Energiegewinnung<br />
fördern.<br />
Nun hat Ihnen aber der Bund einen<br />
Strich durch die Rechnung gemacht.<br />
Das ist ärgerlich. Das Bundesverwaltungsgericht<br />
hat eine Bestimmung der<br />
vom Bundesrat beschlossenen <strong>Strom</strong>versorgungsverordnung<br />
als gesetzwidrig<br />
erklärt. Das hat zur Folge, dass ab<br />
1. Ja nuar 2011 die direkt den Endverbrauchern<br />
verrechneten Preise der<br />
Swissgrid für die Systemdienstleistungen<br />
markant steigen, und zwar um 0,37<br />
Rappen pro Kilowattstunde. Sonst hätten<br />
wir die Preise noch mehr gesenkt.<br />
Wie wird sich in Zukunft der <strong>Strom</strong>preis<br />
entwickeln?<br />
Die staatlichen Abgaben werden steigen.<br />
Das hat Bern bereits beschlossen.<br />
Die KEV-Förderabgaben werden ab 2013<br />
auf 0,9 Rappen pro Kilowattstunde ansteigen<br />
und die Wasserzinsen stufenweise<br />
erhöht. Die <strong>EBM</strong> bemüht sich dennoch,<br />
mit ihrer Sowohl-als-auch-Politik<br />
zukünftig eine wettbewerbsfähige und<br />
umweltverträgliche <strong>Strom</strong>versorgung<br />
sicherzustellen und die kundenfreundliche<br />
Unternehmenspolitik der privatrechtlich<br />
organisierten Genossenschaft<br />
weiterzuführen.
Muss es immer regnen,<br />
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voll versorgt?<br />
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Fotos: istockphoto / eric Isselée, Keystone / Arno Balzarini, Christophe Archambault/AFp, istockphoto / zentila, eGL AG, eBM<br />
14<br />
Klimawandel<br />
Gletscher: 1 Kubikkilometer<br />
weniger pro Jahr<br />
2009 betrug die eismasse aller Gletscher in den schweizer Alpen<br />
rund 65 Kubikkilometer. Das hat ein Forscherteam der eTH zürich<br />
um prof. Dr. Martin Funk berechnet. zum Vergleich: Der Genfersee<br />
umfasst rund 89 km 3 Wasser. Aufgrund früherer studien ist zudem<br />
belegt: Die eismasse unserer Gletscher nimmt pro Jahr um rund<br />
1 km 3 ab.<br />
Die Gletscherschmelze hat Auswirkungen auf die stromproduktion<br />
unseres Landes – in der schweiz wird rund 55 prozent des stroms<br />
mit Wasserkraft erzeugt. Im Moment ist der zufluss aus der Gletscherschmelze<br />
zu den stauanlagen höher als bisher; in wenigen<br />
Jahrzehnten wird er indes abnehmen. Dann wird weniger Gletscherwasser<br />
für die stromproduktion zur Verfügung stehen.<br />
Zurzeit sind alle Schweizer Gletscher<br />
zusammen noch rund 65 km 3<br />
mächtig. Pro Jahr nimmt das<br />
Volumen allerdings ab – um 1 km 3 !<br />
Weitere Informationen zum Thema:<br />
Website der Gletscherforschung an<br />
der ETH:<br />
www.vaw.ethz.ch<br />
Berichte zum Klimawandel und<br />
die Schweiz 2050:<br />
www.occc.ch<br />
Website Nationales<br />
Forschungsprogramm 61:<br />
Nachhaltige Wassernutzung:<br />
www.nfp61.ch<br />
Impressum: Internet: www.strom-zeitschrift.ch |<br />
87. Jahrgang | Heft 4, Dezember 2010 | erscheint<br />
vierteljährlich | IssN-1421-6698 | Verlag und<br />
Redaktion: Infel AG, postfach 3080, 8021 zürich,<br />
Telefon: 044 299 41 41, Fax: 044 299 41 40,<br />
e-Mail: redaktion@infel.ch | Gesamtleitung:<br />
paul Widmer | Verlagsleitung: elmar zur Bonsen |<br />
Redaktion: Michael Frischkopf (Ltg.), Matthias Bill |<br />
Art Direction: Maya schneeberger | Bildredaktion:<br />
Diana Ulrich | Druck und Distribution: Vogt-schild<br />
Druck AG, Derendingen | Anzeigenmarketing:<br />
Infel AG, Telefon: 044 299 41 76 | Gesamt-<br />
auflage: 780 201 ex. (WeMF-beglaubigt).<br />
Glasfasernetze<br />
FTTH für alle<br />
Kläranlagen<br />
Vom <strong>Strom</strong>fresser<br />
zum Energieproduzenten<br />
schweizer Kläranlagen verbrauchen im<br />
schnitt über 10 prozent des strombedarfs<br />
für die öffentlichen Aufgaben einer<br />
Gemeinde. Die Betreiber von Abwasserreinigungsanlagen<br />
(ARA) versuchen<br />
daher intensiv, ihren energiebedarf zu<br />
verringern oder gar strom zu produzieren.<br />
Die ARA Morgental im st.gallischen<br />
steinach beispielsweise hat dank vor<br />
fünf Jahren eingeleiteter Massnahmen<br />
den jährlichen stromverbrauch um rund<br />
150 000 kWh gesenkt, den Heizölverbrauch<br />
auf null reduziert sowie die<br />
stromproduktion aus umweltfreundlichem<br />
Biogas um 300 000 kWh auf<br />
700 000 kWh pro Jahr gesteigert. Der<br />
ARA Morgental wurde darum schon<br />
zweimal die Branchenauszeichnung<br />
«Medaille d’eau» verliehen.<br />
www.bfe.admin.ch<br />
Das Kürzel FTTH ist die Abkürzung von «Fiber to the Home» und<br />
bedeutet «Glasfaserleitung bis zum Haus». Alle reden über die neuen<br />
Glasfaserleitungen – diese werden aber seit über zehn Jahren<br />
erfolgreich eingesetzt. Dies nicht nur von der swisscom, sondern<br />
seit Längerem auch von energieversorgern und eigentümern von<br />
Kabelfernsehnetzen. Dank der Investitionen von eBM und eBL sowie<br />
verschiedener Kabelfernsehgesellschaften besteht im Baselbiet<br />
ein engmaschiges FTTH-Glasfasernetz. Diese Leitungen stehen sowohl<br />
Geschäfts- als auch privatkunden zur Verfügung. In den GGA-<br />
Netzen der elektrizitätsversorgungsunternehmen und Gemeinden<br />
enden sie bei den privatkunden knapp vor der Haustüre und werden<br />
von dort mit leistungsfähigen Kupferkoax-Kabeln (HFC-Netze) einfach<br />
und preisgünstig erschlossen.
Gut im Verbrauch<br />
Die Energiespar-Affen<br />
<strong>Strom</strong>-Leserreise<br />
Im Stollen<br />
Auf der stromreise 2010 besuchten im<br />
september insgesamt 155 Kundinnen<br />
und Kunden aus dem Netzgebiet der<br />
eBM die eindrückliche Grimselwelt. Mit<br />
jeweils zwei eurobussen ging es von<br />
Münchenstein aus über Luzern ins Berner<br />
Oberland. Nach dem Besuch der<br />
eindrücklichen Aareschlucht und dem<br />
Mittagessen im Grimsel-Hospiz liessen<br />
sich die Ausflügler von Mitarbeitern der<br />
KWO in die Welt der Grimsel-pumpspeicherkraftwerke<br />
einführen, die aus<br />
insgesamt neun stauseen, 150 Kilometern<br />
stollen und mehreren Kraftwerken<br />
besteht. Besucht wurde das unterirdische<br />
Grimsel-2-Kraftwerk. ein Naturerlebnis<br />
bildet die Kristallkluft.<br />
sie hangeln sich in den Regenwäldern<br />
sumatras und Borneos<br />
von Baumkrone zu<br />
Baumkrone. Und doch verbrauchen<br />
normal aktive<br />
Orang-Utans weniger energie<br />
als Menschen – selbst<br />
wenn diese die meiste zeit auf<br />
der Couch verbringen. Denn Orang-<br />
Utans führen ein sparsames Leben: Im<br />
Verhältnis zu ihrer Körpergrösse benötigen<br />
die Menschenaffen weniger energie<br />
als die meisten säugetiere. Noch<br />
weniger Kalorien verbrauchen einzig<br />
und allein die Faultiere. zu diesem<br />
erstaunlichen ergebnis kommt ein<br />
Forscherteam von der Washington-Universität<br />
in st. Louis mit<br />
schweizer Beteiligung. Die Forscher,<br />
zu denen serge Wich vom<br />
Anthropologischen Institut der Universität<br />
zürich zählt, vermuten, dass<br />
sich die Affen an die Futterknappheit ihrer<br />
Heimat südostasien angepasst haben.<br />
Solartaxi<br />
Bangkok:<br />
Tuk-Tuk mit<br />
Solarantrieb<br />
In Thailands Hauptstadt Bangkok verkehren<br />
rund 8000 Tuk-Tuks – dreirädrige<br />
Blechkisten, die stets in Abgaswolken<br />
gehüllt die Umwelt belasten. Das Unternehmen<br />
Clean Fuel energy enterprise<br />
will nun die Mofataxis in eine solare<br />
zukunft hinüberretten: Ihre motorisierten<br />
Rikschas haben eine Batterie, die<br />
mithilfe von solarzellen auf dem Dachgeladen<br />
wird. Fakten: Ladezeit drei stunden,<br />
Reichweite 80 Kilometer, Höchstgeschwindigkeit<br />
60 km/h. Damit sind sie<br />
ihren Vorläufern überlegen. Bisher warten<br />
die knapp 11 000 Franken teuren<br />
solartaxis allerdings noch vergeblich auf<br />
das grüne Licht für die kommerzielle<br />
Nutzung. Die Behörden erteilen seit 2008<br />
nämlich keine neuen Lizenzen mehr für<br />
Tuk-Tuks.<br />
xxxxx<br />
15
plakat: proLitteris / Martin peikert<br />
16<br />
Schwerpunkt<br />
Der schnee von heute<br />
Himmlische Skiferien: Damit das auch in Zukunft<br />
so bleibt, entwickeln die Wintersportorte und die<br />
Seilbahnindustrie neue und kreative Angebote,<br />
um dem Klimawandel und der starken Schneeabhängigkeit<br />
entgegenzuwirken.<br />
Den Klimawandel spüren auch die schweizer skigebiete:<br />
Die Winter werden milder, der schnee bleibt mancherorts immer<br />
häufiger aus. Höchste zeit also, um dem Wandel mit nach-<br />
haltigen Konzepten zu begegnen. Gewusst wie und wo, sind<br />
energiesparende und klimafreundliche skiferien möglich.<br />
Seit sie denken kann, fährt Verena Schneeberger in die<br />
Winterferien. In diesen fast fünfzig Jahren haben sich<br />
die Schweizer Skigebiete sehr gewandelt: Sie sind gewachsen<br />
und locken heute Touristen aus der ganzen<br />
Welt in den Schnee. Doch der Klimawandel macht sich<br />
zunehmend bemerkbar: Bereits 2007 rechnete die Organisation<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung (OECD) in einer Studie die Folgen des Klimawandels<br />
vor. Das Ergebnis: Trotz einiger Idealwinter<br />
in den letzten Jahren wird sich die Höhenlage für<br />
sichere Schneeverhältnisse mit jedem Grad Erwärmung<br />
um 120 bis 150 Meter nach oben verschieben.<br />
Vor allem tief gelegene Skiorte werden im Jahr 2050<br />
kaum mehr genügend Schnee haben, um den Skibetrieb<br />
aufrechterhalten zu können. Fazit: Damit die Regionen<br />
trotz des Klimawandels weiterhin attraktiv<br />
bleiben, müssen sie handeln.<br />
«Viele Bergdestinationen erkennen, dass der Wintersport<br />
seine Spuren hinterlässt und im Sommer zu<br />
unschönen Überbleibseln führt», sagt Daniela Bär von<br />
Schweiz Tourismus. Zudem seien sich die tiefer gelegenen<br />
Wintersportorte bewusst, dass sich ihre Situation<br />
in den kommenden Jahren durch den ausbleibenden<br />
Schnee drastisch verändern könnte. Dabei reagieren<br />
sie unterschiedlich auf diesen Wandel und versuchen,<br />
ihre Angebote auf die neue Situation auszurichten.<br />
Auch Familie Schneeberger will ihren Wintersport<br />
den veränderten Verhältnissen anpassen. Ihr Ziel:<br />
energiesparende und nachhaltige Wintersportferien<br />
mit der Familie. Darum will Verena Schneeberger sich<br />
dieses Jahr ganz gezielt über die neuen umweltfreundlichen<br />
Konzepte der Destinationen informieren. Doch<br />
ob sich das überhaupt miteinander vereinbaren lässt?<br />
Gutes Klima für Winterferien<br />
Wie stark Winterferien die Massen mobilisieren und<br />
die Landschaft verändern, zeigen folgende Fakten: Die<br />
Internationale Alpenschutzkommission Cipra hat im<br />
gesamten Alpenraum 18 000 Skipisten gezählt, 12 000<br />
Lifte und Seilbahnen wurden im Lauf der Jahre in die<br />
Landschaft gesetzt. Und auch die Mehrzahl der 400<br />
Millionen Übernachtungen im Alpenraum fällt auf die<br />
Wintersaison. In der Schweiz werden pro Winter rund<br />
46 Prozent aller Übernachtungen in Hotel- und Kurbetrieben<br />
verzeichnet. «Und hier, bei der Beherbergung,<br />
liesse sich am leichtesten sparen: von der Beheizung<br />
über die Wasseraufbereitung bis zur Beschaffung der<br />
benötigten Energie», sagt Daniela Bär von Schweiz<br />
Tourismus. Doch auch in anderen Bereichen ist die<br />
Notwendigkeit eines Umdenkens angekommen:<br />
Viele Wintersportorte der Schweiz haben angesichts<br />
der klimatischen Entwicklung begonnen,<br />
konkrete, klimafreundlichere Konzepte umzusetzen.<br />
Langfristig denken<br />
Ski fahren Soll<br />
grüner werden<br />
eine reine Öko-Destination gibt es im Wintersport<br />
nicht, glaubt Dominik siegrist, präsident der Alpenschutzorganisation<br />
CIpRA International. Dafür seien<br />
die Gästebedürfnisse zu heterogen.<br />
In zukunft werde es deswegen darauf ankommen, wie<br />
hoch die lokale Bereitschaft sei, etwas Neues zu entwickeln.<br />
«so wie beispielsweise am Kerenzerberg im<br />
Kanton Glarus, wo der skibetrieb eingestellt wurde.<br />
Heute wird dort eine Reihe von alternativen sommer-<br />
und Wintererlebnissen angeboten. Oder sattel im Kanton<br />
schwyz, das momentan den Ruf der innovativsten<br />
Freizeitdestination der schweiz hat: Dort wird im Winter<br />
noch ski gefahren, aber daneben gibt es als attraktion<br />
die erste Drehgondelbahn der Welt und viele weitere,<br />
schneeunabhängige Angebote», sagt siegrist.<br />
www.cipra.ch
plakate: proLitteris / Martin peikert, Otto ernst, Waldemar Fink<br />
18<br />
Skiferien mit gutem Gewissen: Niemand<br />
muss auf Wintersport verzichten.<br />
Mittlerweile setzen etliche Destinationen<br />
auf nachhaltigen Skitourismus.<br />
So entsteht ab 2011 in bündnerischen Tenna der erste<br />
Solarskilift der Schweiz, bietet die Destination Arosa<br />
klimaneutrale Ferien, hat Leysin mit «Le Kuklos» das<br />
erste europäische, durch Sonnenenergie betriebene<br />
Drehrestaurant und baut Davos klimafreundliche Gebäude.<br />
«Vermehrt bemühen sich auch Hotels und Restaurants,<br />
sich auf die Verarbeitung lokaler Produkte<br />
zu konzentrieren – dies fördert das lokale Gewerbe<br />
und mindert umweltbelastende Nebenerscheinungen<br />
beim Transport», sagt Daniela Bär.<br />
Lokale Lieferanten zu berücksichtigen – das findet<br />
auch Verena Schneeberger gut. Schliesslich macht sie<br />
das zu Hause ja auch. Doch was könnte Verena Schneeberger<br />
darüber hinaus selbst tun, um ihre Ferien umweltfreundlicher<br />
zu gestalten?<br />
Sie fragt sich, ob es wohl sogar eine Art Label für<br />
umweltfreundliche Hotels gibt? Das Internet nennt ihr<br />
nach kurzer Recherche gleich zwei: das Steinbock-<br />
Label, das Unterkünfte nach umweltfreundlichen Aspekten<br />
auszeichnet, sowie das EU-Umweltlabel. Beide<br />
Zertifizierungen verpflichten die Betriebe zur Nachhaltigkeit.<br />
Und unter www.summit-foundation.org,<br />
der Website einer Initiative für die Förderung von Umweltbewusstsein,<br />
findet sie schliesslich sogar eine ganze<br />
Liste mit engagierten Partnern und entsprechenden<br />
Skisportorten.<br />
Besser ankommen: Die Anreise in den<br />
Wintersportort macht den grössten Teil des<br />
Ressourcenverbrauchs aus. Bus und Bahn<br />
sind die umweltfreundlichere Alternative.<br />
«Alles fährt Auto»<br />
Im Sport und Tourismus verursacht der Verkehr den<br />
grössten Teil des Ressourcenverbrauchs: 20 Millionen<br />
Skifahrer sind laut Cipra jeden Winter in den Alpen<br />
unterwegs. 25 Millionen Kilometer legen die Wintertouristen<br />
für die An- und Abreise im eigenen Auto zurück.<br />
«Deswegen sollten die Anreise mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln sowie die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel<br />
vor Ort möglich sein und vom Ferienort<br />
auch explizit gefördert werden», sagt Ulrike Saul<br />
vom WWF. Darüber hinaus<br />
empfiehlt sie inner- Gute Zeichen für Wintersportler<br />
halb der Schweiz einen Steinbock-Label: www.steinbock-label.ch<br />
einzigen längeren als vie- EU-Umweltlabel: www.ecolabel.eu<br />
Alpine Perlen: www.alpine-pearls.com<br />
le kürzere Ski-Aufenthalte,<br />
um Energie zu sparen<br />
und weniger Verkehr zu verursachen. Das überzeugt<br />
auch Verena Schneeberger: In die Winterferien wird<br />
also nicht mit dem Auto gefahren, und gerne bleibt<br />
man etwas länger.<br />
Wo könnte Familie Schneeberger nun Ferien machen?<br />
Die letzten Jahre waren sie oft in Klosters – dort<br />
fuhren schon die Grosseltern Ski. Klosters ist nicht nur<br />
mit der Bahn gut erreichbar, es lässt sich dort auch klimaneutral<br />
übernachten. Das Hotel Sunstar Klosters,<br />
findet Verena Schneeberger heraus, verfügt über das
Das spart Energie: In Hotels übernachten,<br />
die mit Steinbock-Label oder Minergie-P-<br />
Auszeichnung einen niedrigen <strong>Strom</strong>- und<br />
Wärmebedarf garantieren.<br />
Steinbock-Label. Die Sunstar-Kette kompensiert ihren<br />
gesamten Ausstoss an Treibhausgasen, darunter auch<br />
CO2, vollständig. «Die Klimaneutralität wird zum Markenzeichen<br />
werden. Auch für uns ist sie darum immer<br />
wichtiger und prägt unsere Produktentwicklung»,<br />
blickt Vladimir Pilman vom Skigebiet Davos Klosters<br />
in die Zukunft. Dieses umweltfreundliche Image bedeutet<br />
für die Destination viel: Schliesslich ist der Wintertourismus<br />
ihr wichtigster Wirtschaftszweig.<br />
In allen Destinationen kann beim Transport vor Ort<br />
viel Energie eingespart werden: nicht nur dank wasserstoffbetriebener<br />
Pistenfahrzeuge wie in Interlaken<br />
oder der kostenlosen Busverbindungen in Arosa. In<br />
den meisten Ferienorten verkehren Skibusse, die unmittelbar<br />
bei den Talstationen der Bergbahnen halten.<br />
Mit weniger Energie voran<br />
Für die grossen Energieeinsparungen in den Skigebieten<br />
kann auch die Seilbahnbranche sorgen. Ende Oktober<br />
wurde an ihrer Sitzung zum Thema Energie-<br />
management festgelegt, was passieren muss: «Die<br />
Zukunftsstrategie der Seilbahnbranche steht im Einklang<br />
mit der Natur und den allseits bekannten Umweltfaktoren.<br />
Die Bergbahnen leben von der Vermarktung<br />
der Naturschönheiten des Alpenraums. Darum<br />
nehmen sie in Zukunft ihre umweltpolitische Verant-<br />
Auch die Seilbahnen gehen mit der Zeit:<br />
In Tenna entsteht bis Dezember 2011<br />
der erste Solarskilift der Schweiz.<br />
www.solarskilift.ch<br />
Mit Energie auf den Berg<br />
Jährlich werden in der Schweiz mit Seilbahnen<br />
und Liftanlagen über 300 Millionen Personen<br />
befördert. Sie sind sowohl im Sommer wie im<br />
Winter Motoren für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
ganzer Regionen. Der gesamte <strong>Strom</strong>-<br />
bedarf der Schweizer Bergbahnen beträgt rund<br />
183 GWh pro Jahr. Davon werden 55 Prozent<br />
von den Transportanlagen, 32 Prozent von der<br />
technischen Beschneiung und rund 13 Prozent<br />
für weitere Dienstleistungen im Gebiet benötigt.<br />
Der <strong>Strom</strong>bedarf entspricht rund 0,27 Prozent<br />
des in der Schweiz produzierten <strong>Strom</strong>s.<br />
Die Entwicklungen im Tourismus, in der Umwelt<br />
und auf dem Energiemarkt lassen die Berg-<br />
bahnen, besonders jene mit Wintersportbetrieb,<br />
direkt in eine «Energiefalle» steuern. Während<br />
sich Skigebiete mit Schneekanonen gegen die<br />
Folgen der Klimaerwärmung absichern, erwar-<br />
ten die Gäste immer besser präparierte, schneesichere<br />
Pisten sowie komfortable Transport-<br />
anlagen. Folge: Der Energiebedarf und dessen<br />
Kosten steigen. Mit der kürzlich erschienenen<br />
Studie «Energiemanagement Bergbahnen» will<br />
man nun ein Konzept für die Zukunft entwickeln.
Foto: zeljko Gataric; plakat: Otto Wyler<br />
20<br />
Fünf Fragen an<br />
Dominik Siegrist<br />
Dominik Siegrist ist<br />
Professor für naturnahen<br />
Tourismus und Pärke an<br />
der Hochschule für<br />
Technik in Rapperswil<br />
und Präsident der<br />
Alpenschutzorganisation<br />
CIPRA International.<br />
Naturnaher Wintersport:<br />
Schlittschuhlaufen, Rodeln und<br />
Winterwandern machen Spass<br />
und sind eine schonende Alternative<br />
zum Skifahren.<br />
wortung für diese landschaftlich sensiblen Gebiete<br />
noch stärker wahr», kündigt Roman Weissen von den<br />
Seilbahnen Schweiz an. Zwar befasse man sich seit<br />
Jahren mit den zentralen Themen Beschneiung, Energiemanagement<br />
und Klima, doch wolle man nun neue<br />
Erkenntnisse über den Energieverbrauch aufarbeiten,<br />
die für die Zukunft der Seilbahnbranche mit entscheidend<br />
sind. Die Schweizer Seilbahnen entwickeln<br />
vermehrt neue Technologien zur Energiegewinnung<br />
sowie -einsparung. Sie schliessen sich somit den Konzepten<br />
der einzelnen Wintersportdestinationen an.<br />
Das schätzt auch Verena Schneeberger: Sie hat nach<br />
ein wenig Recherche eine ganze Liste von nachhaltigen<br />
Wintersportorten in der Schweiz gefunden, die<br />
mit gutem Vorbild in die Zukunft gehen. Jetzt muss sie<br />
sich nur noch entscheiden. Janine Radlingmayr<br />
Wie wird der Klimawandel den<br />
Wintersport-Tourismus in der Schweiz verändern?<br />
Aktuelle studien sagen, dass vor allem die tief<br />
liegenden Wintersportgebiete auf einer Höhe unter<br />
2000 Metern vom Klimawandel betroffen sind.<br />
zudem sind es oft kleine seilbahnen, die wenig Investitionsmöglichkeiten<br />
und nicht die Möglichkeit<br />
haben, in Beschneiungsanlagen oder vom Boden<br />
unabhängige Transportanlagen zu investieren.<br />
Viele von diesen skigebieten wird es in 20 bis 30<br />
Jahren nicht mehr geben.<br />
Sollte man weiterhin auf Kunstschnee setzen?<br />
Kunstschnee hat eine Reihe negativer Auswirkungen<br />
auf die Umwelt. zum einen ist der Verbrauch an Wasser<br />
sehr hoch und der energieverbrauch bei den schneeanlagen<br />
riesig: Die skidestinationen der sieben Alpenländer<br />
verbrauchen gemeinsam pro Winter für die künstliche<br />
Mit freundlicher Unterstützung der Plakatsammlung Zürich und der Basler Plakatsammlung.<br />
Leider ist es der Redaktion trotz aufwendiger Recherchen nicht bei allen historischen plakaten gelungen, die Urheberrechte<br />
zu evaluieren. Bitte wenden sie sich an uns, wenn sie Ihre Rechte an einer Abbildung verletzt glauben.<br />
Beschneiung so viel strom wie eine schweizer Grossstadt<br />
in der gleichen zeit. Und die dritte schädliche<br />
Auswirkung ist die Belastung für den Boden. Dennoch<br />
kann man nicht darüber hinwegsehen, dass aus<br />
wirtschaftlichen Gründen für grosse Destinationen der<br />
Kunstschnee wichtig ist. Da aber schneekanonen<br />
sehr teuer sind, rechnet sich das für kleinere und gerade<br />
auch für tiefer liegende Destinationen kaum mehr.<br />
Wie sieht naturnaher Wintersport-Tourismus aus?<br />
Mit Aktivitäten, die nicht auf die grossen touristischen<br />
Infrastrukturen angewiesen sind – wie schlitteln, schneeschuhlaufen<br />
oder Winterwandern. Auch das Langlaufen<br />
erfreut sich immer noch grosser Beliebtheit.<br />
Wo kann im Winterurlaub am einfachsten Energie<br />
eingespart werden?<br />
Beim Verkehr, vor allem durch die Anreise mit der<br />
Bahn. Destinationen, die den öffentlichen Verkehr<br />
und die Anbindung zum Ort fördern, helfen enorm<br />
dabei, energie zu sparen.<br />
Gibt es eine Zukunft für den Schweizer<br />
Wintersport-Tourismus?<br />
Der Wintersportmarkt stagniert heute aus demografischen<br />
und gesellschaftlichen Gründen. Doch trotz<br />
neuer Trends wird der Wintertourismus sicher nicht<br />
verschwinden. In zukunft wird es einige starke Destinationen<br />
geben, die diesen Markt noch mehr beherrschen<br />
als heute. Diese werden auch weiterhin massiv in den<br />
Winter investieren.
Fotos: zeljko Gataric, severin Nowack<br />
Frau Bundespräsidentin Doris Leuthard, Wasser ist<br />
Lebensmittel, Lebensraum, Wirtschaftsfaktor.<br />
Wie bringt die Schweiz all diese Ansprüche unter<br />
einen Hut?<br />
Wir haben aus Fehlern wie überdüngte seen, Überschwemmungen<br />
und ausgetrocknete Flussläufe<br />
gelernt. Wir betreiben heute eine nachhaltige politik<br />
zugunsten von Umwelt, Landwirtschaft, Tourismus,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft. selbstverständlich<br />
ist der Handlungsbedarf aber nach wie vor gross. Der<br />
Bundesrat entwickelt deshalb die Wasser- und<br />
Gewässerpolitik ständig weiter und engagiert sich auch<br />
in der Forschung. Das Institut eAWAG wurde zum<br />
Beispiel mit dem Vorprojekt «Wasserversorgung 2025»<br />
beauftragt, um einen Überblick über die Wasserversorgung<br />
zu erstellen. es gibt viele solcher Initiativen. Das<br />
unterstreicht, dass das Wassermanagement gerade<br />
im Wasserschloss europas sehr wichtig ist. Unser erworbenes<br />
Know-how prädestiniert uns wiederum dafür,<br />
international bei der Lösung der Herausforderungen zum<br />
Thema Wasser eine Leaderrolle zu übernehmen.<br />
Inwiefern?<br />
Die UNO-Vollversammlung erklärte am 28. Juli<br />
dieses Jahres einstimmig den zugang zu sauberem<br />
Trinkwasser und zu sanitärer Grundversorgung zu<br />
einem Menschenrecht. es besteht weltweit Handlungsbedarf<br />
und die schweiz hat das Wissen, um sich<br />
international einzubringen. Ich denke zum Beispiel an<br />
Konzepte und Technologien im Gewässer- und<br />
Hochwasserschutz, an die Wasseraufbereitung oder<br />
auch an die Wasserkraftnutzung.<br />
Letzteres hat in der Schweiz Tradition – wir produzieren<br />
60 Prozent unseres <strong>Strom</strong>s mit Wasserkraft.<br />
Als energiequelle ist Wasser die beste Alternative<br />
zu erdöl und Kohle. In der schweiz nutzen wir die energie<br />
des Wassers in rund 1500 Kraftwerken, um strom<br />
zu erzeugen. Doch wegen des Klimawandels ist unser<br />
Wasserschloss bedroht. Heute stammen 60 prozent<br />
des inländischen stroms aus dem Wasser. Im Jahre 2035<br />
werden es voraussichtlich noch 46 prozent sein.<br />
Auch andere Kapazitäten in der <strong>Strom</strong>produktion<br />
werden mittelfristig wegfallen. Befürworten Sie den<br />
Ersatz der bestehenden Kernkraftwerke?<br />
Der Bundesrat hat 2007 eine Neuausrichtung der<br />
energiepolitik beschlossen, um die drohende energielücke<br />
zu schliessen. Die strategie stützt sich auf<br />
drei säulen: energieeffizienz, erneuerbare energien und<br />
Grosskraftwerke. Als Übergangslösung sollen Gaskom-<br />
bikraftwerke gebaut werden, die ihren CO2-Ausstoss<br />
vollständig kompensieren müssen. Die bestehenden<br />
Kernkraftwerke sollen ersetzt oder durch Neubauten<br />
ergänzt werden. Interview Michael Frischkopf<br />
Alles im Fluss<br />
Wasserkraft und Politik<br />
Die schweiz geht mit der Ressource<br />
Wasser sorgsam um. Davon ist Doris<br />
Leuthard, Bundespräsidentin und<br />
neue Vorsteherin des Departements<br />
für Umwelt, Verkehr, energie und<br />
Kommunikation, überzeugt.<br />
entsprechende Technologien und<br />
Konzepte, meint sie im Interview,<br />
könnten auch im Ausland gefragt sein.<br />
21
Infografik: Infel AG / Claudio Köppel / peter Kruppa<br />
22<br />
Infografik<br />
Nr. 04<br />
2010<br />
<strong>Strom</strong>netz<br />
Online sehen<br />
und verstehen<br />
Alle schaubilder finden<br />
sie auch im Internet.<br />
Die Themen der letzten<br />
Ausgaben:<br />
Wie Touchscreens<br />
funktionieren<br />
Energiequelle Sonne<br />
Vom Eisschrank zum<br />
Kühlschrank<br />
www.strom-online.ch<br />
Vor 1903<br />
1958<br />
Deutschland<br />
Frankreich<br />
Laufenburg<br />
Ab 1903<br />
1958 bis heute
1903 bis 1958 * Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung<br />
Ab heute<br />
HGÜ*<br />
bestehend<br />
im Bau oder geplant<br />
denkbare weitere HGÜ<br />
Kraftwerk<br />
Die Geschichte des <strong>Strom</strong>netzes<br />
Hochspannungsleitung<br />
Der Bau des schweizer stromnetzes ist eine historische Meisterleistung.<br />
Doch der Hunger nach mehr strom bringt es an seine Kapazitätsgrenze.<br />
Ab heute<br />
1958 bis heute<br />
1958<br />
1903 bis 1958<br />
Ab 1903<br />
Vor 1903<br />
Netz der Zukunft<br />
Die <strong>Strom</strong>nachfrage steigt<br />
unaufhörlich. Neue Kraftwerktypen<br />
(z. B. Windkraftwerke<br />
in Norddeutschland)<br />
mit schwankender <strong>Strom</strong>erzeugung<br />
fernab der Verbraucher<br />
erfordern zudem<br />
flexible «<strong>Strom</strong>speicher»<br />
(z. B. Pumpspeicherkraftwerke<br />
in den Alpen). Beides<br />
erfordert einen Ausbau des<br />
<strong>Strom</strong>netzes. Eine Möglichkeit<br />
ist, zur Überwindung<br />
grosser Distanzen ein HGÜ-<br />
Netz zu bauen (Hochspannungs-Gleichstrom-<br />
Übertragung).<br />
Grosse Ausbauphase<br />
Der Hunger nach <strong>Strom</strong> wird<br />
stetig grösser. Zahlreiche<br />
leistungsfähige Kraftwerke<br />
entstehen. Die Netzinfrastruktur<br />
in der Schweiz wie<br />
im Ausland wächst. Bis Ende<br />
der 1970er-Jahre ist die<br />
Infrastruktur mehrheitlich<br />
gebaut: Trassen für Hochspannungsleitungen,Speicherkraftwerke<br />
in den<br />
Bergen, Kernkraftwerke im<br />
Mittelland. Der internationale<br />
<strong>Strom</strong>handel gewinnt an<br />
Bedeutung. Es entstehen<br />
erste Kapazitäts engpässe.<br />
Stern von Laufenburg<br />
Die Schweiz, Deutschland<br />
und Frankreich überwinden<br />
das gegenseitige Misstrauen<br />
aus zwei Weltkriegen und<br />
schaffen bei Laufenburg das<br />
erste transnationale <strong>Strom</strong>netz.<br />
Vorher hatte jedes<br />
Land ein autonomes Netz<br />
betrieben. Durch den Verbund<br />
steigen Versorgungssicherheit<br />
und Netzstabilität:<br />
Es sind noch mehr verschiedene<br />
Kraftwerktypen und<br />
Kraftwerke integriert. Mit<br />
dem «Stern von Laufenburg»<br />
beginnt auch der internationale<br />
<strong>Strom</strong>handel.<br />
Ausbau des <strong>Strom</strong>netzes<br />
Die <strong>Strom</strong>nachfrage wächst<br />
stetig. Es entstehen erste<br />
monumentale Kraftwerkbauten<br />
in den Bergen. Entsprechend<br />
länger wird das<br />
<strong>Strom</strong>netz. Die Versorgungsgebiete<br />
sind zusehends<br />
weiter entfernt von den<br />
Kraftwerken.<br />
Erste Kraftwerkverbunde<br />
Zwei oder mehrere Kraftwerke<br />
werden mit einer<br />
<strong>Strom</strong>leitung verbunden,<br />
was zu mehr Stabilität in der<br />
Versorgung führt. Zum<br />
Beispiel das Flusskraftwerk<br />
Beznau AG und das Speicherkraftwerk<br />
Löntsch GL:<br />
Beznau liefert kontinuierliche<br />
Band energie, Löntsch<br />
Spitzenenergie.<br />
Isolierte Versorgung<br />
Ein einzelnes Kraftwerk<br />
versorgt ein nahe gelegenes<br />
Verbrauchergebiet mit<br />
<strong>Strom</strong>. Wegen der hohen<br />
Abhängigkeit von einem<br />
einzelnen Kraftwerk eines<br />
bestimmten Typs ist die<br />
Versorgungssicherheit<br />
ungenügend.
Foto: Jolanda Flubacher, istockphoto<br />
24<br />
myclimate<br />
Klimawächter<br />
CO2-emissionen sind der wichtigste<br />
Verursacher des Klimawandels.<br />
Die unabhängige schweizer stiftung<br />
myclimate sensibilisiert für das Thema,<br />
macht Vorschläge zur Reduktion<br />
und kompensiert CO2-emissionen.<br />
Besserwisser<br />
Alles begann 2002 mit einem Workshop in Costa Rica.<br />
Dort diskutierte eine Handvoll ETH-Studenten mit<br />
Kollegen aus aller Welt über Themen wie Nachhaltigkeit<br />
und Reduktion von CO2. Auch René Estermann<br />
nahm am Workshop teil. Schnell war klar: Reden allein<br />
bringt wenig, Handeln schon. Kurz darauf hatte die<br />
dortige Uni Sonnenkollektoren auf dem Dach. Die<br />
Sonnenenergie ersetzt seither fossile Energien.<br />
Die Krux zeigte sich schon damals: Geldgeber für<br />
solche Projekte sind nicht leicht zu finden. Andererseits<br />
möchten immer mehr Privatpersonen ihren eigenen<br />
CO2-Ausstoss senken oder kompensieren.<br />
Das brachte René Estermann auf folgende Idee:<br />
Wieso nicht Privaten den Zugang zu solchen Projekten<br />
erleichtern – und ihnen so die Möglichkeit zur finanzielle<br />
Kompensation ihres CO2-Ausstosses geben?<br />
Aus der Idee ist ein Unternehmen geworden, das<br />
2009 rund 12 Mio. Franken umgesetzt hat. Trotzdem:<br />
«Unsere Arbeit gleicht dem berühmten Tropfen auf<br />
den heissen Stein. Doch viele Tropfen ergeben ja auch<br />
Was ist CO2?<br />
Kohlendioxid ist ein Treibhausgas. es entsteht,<br />
wenn fossile Brennstoffe wie erdöl verbrannt<br />
werden. Forschungen belegen, dass CO2emissionen<br />
massgeblich das Klima erwärmen.<br />
Wie viele Tonnen CO2 produziert die Schweiz?<br />
In der schweiz entstehen jedes Jahr rund<br />
50 Millionen Tonnen. ein Drittel (16 Mio. Tonnen)<br />
verursacht der motorisierte Individualverkehr.<br />
Was kostet es, 1 Tonne CO2 zu kompensieren?<br />
Wer 1000 Kilogramm CO2 kompensieren<br />
möchte, muss dafür rund 35 Franken aufwenden.<br />
Wie viel CO2 kompensiert myclimate?<br />
Mit den rund 10 Mio. Franken Kompensationsgeldern<br />
kompensierte myclimate 2009 rund<br />
300 000 Tonnen CO2. Das ist wenig mehr als ein<br />
halbes prozent des jährlichen Gesamtvolumens<br />
in der schweiz. Möglich wäre einiges mehr.<br />
René Estermann, Geschäftsführer myclimate:<br />
«Viele Tropfen ergeben auch einen reissenden <strong>Strom</strong>.»<br />
einen reissenden <strong>Strom</strong>», ist Geschäftsführer René Estermann<br />
überzeugt und legt gleich noch einen drauf:<br />
«Freiwillige Kompensation ist gut – ein konkreter wertvoller<br />
Beitrag, den Private und Unternehmen für den<br />
Klimaschutz leisten können. Aber Kompensation allein<br />
reicht bei Weitem nicht aus, um den Klimawandel zu<br />
bremsen. Dazu braucht es global entschlossenes Handeln<br />
mit dem Einsatz erneuerbarer Energien und Energieeffizienzprogrammen<br />
auf breitester Front.» Auch<br />
die CO2-Abgabe des Bundes ist seiner Meinung nach<br />
ein Schritt in die richtige Richtung, doch lenke sie noch<br />
viel zu wenig.<br />
Der Wille ist da<br />
In der Schweiz hat myclimate diverse hochkarätige<br />
Partner für das Thema sensibilisieren können. So auch<br />
das Filmfestival von Locarno. Erst wurde der sogenannte<br />
«CO2-Fussabdruck» erhoben, der sich aus allen<br />
Emissionen des Festivals berechnet. Nun erfolgt<br />
die Kompensation im myclimate-Klimaschutzprojekt<br />
«Biomasse-Briketts und effiziente Kocher» in Uttarakhand,<br />
Indien. Und «Locarno» nahm die Sache ernst:<br />
Das Filmfestival leistete nicht einfach nur eine Ausgleichszahlung,<br />
sondern setzte auch verschiedene<br />
Reduktionsmassnahmen vor Ort um. So bestand die<br />
Autoflotte dieses Jahr erstmals zu 70 Prozent aus Hybridfahrzeugen,<br />
es wurden Gastronomie, Abfallbewirtschaftung,<br />
Beleuchtung und Flüge für die Gäste<br />
optimiert. «Besonders erfreulich waren die Massnahmen<br />
im Bereich Drucksachen. Der Katalog war nur<br />
noch halb so dick wie früher. Ausserdem haben die Verantwortlichen<br />
umweltverträgliches Papier gewählt<br />
und das Programm gleich noch digital fürs iPhone zur<br />
Verfügung gestellt», freut sich René Estermann.<br />
Vehement wehrt er sich gegen den Vorwurf, seine<br />
Stiftung betreibe modernen Ablasshandel. Er erzählt<br />
von weiteren Projekten, mit denen myclimate die<br />
Bevölkerung sensibilisiert: In einer «Klimawerkstatt»<br />
animiert myclimate Lehrlinge, Klimaschutzprojekte in<br />
ihrem Lehrbetrieb zu initiieren. Und das Programm<br />
«Klimalokal 55+» nimmt ältere Menschen in die Pflicht,<br />
indem es auf deren Vorbildfunktion setzt. «Klimaschutz»,<br />
sagt Estermann, «ist keine Frage des Alters,<br />
sondern der Einstellung.» Gaston Haas<br />
www.myclimate.org
So funktioniert<br />
die CO2-Kompensation<br />
Schweiz: Für das Klima spielt es keine Rolle, wo auf der erde<br />
CO2 in die Atmosphäre gelangt. Wichtig ist, dass sich die Gesamtmenge<br />
reduziert. partner von myclimate – zum Beispiel sWIss<br />
oder Fleurop – haben erhoben, wie viel CO2 ihre Dienstleistungen<br />
emittieren. Wer will, dass dieses CO2 an anderer stelle wieder<br />
eingespart – also kompensiert – wird, kann dafür myclimate einen<br />
Geldbetrag zur Verfügung stellen. myclimate verwaltet das Geld<br />
treuhänderisch und sucht weltweit nach Möglichkeiten, damit das<br />
CO2 kompensiert werden kann.<br />
Indien: Im südindischen Gliedstaat Karnataka<br />
erzeugen neu landwirtschaftliche Abfälle in<br />
einem Biomasse-Kraftwerk strom. Die 4,5-MW-<br />
Anlage schafft rund 400 Arbeitsplätze und<br />
vermeidet jährlich 18 000 Tonnen CO2. Die Asche<br />
wird als Dünger für die Felder verwendet.<br />
China: In der nordwestchinesischen<br />
provinz Ningxia<br />
werden dank der Kompensationsgelder<br />
von myclimate-Kunden<br />
17 000 solarkocher<br />
günstig an die arme<br />
Landbevölkerung verkauft.<br />
Die Gesamtleistung des<br />
projektes ist auf 13 MW<br />
ausgelegt; so werden<br />
jährlich rund 35 000 Tonnen<br />
CO2 eingespart.<br />
Kambodscha: Die Menschen gewinnen aus<br />
Maniok-Wurzeln stärke. Dabei wird klimaschädigendes<br />
Methan im Abwasser freigesetzt. ein<br />
projekt fasst das Biogas und verwendet es als<br />
energieträger in der Fabrik. Das bisher verwendete<br />
schweröl wird hinfällig. so werden jährlich<br />
rund 50 000 Tonnen CO2 eingespart.<br />
Indonesien: In salido Kecil auf West-sumatra speist<br />
ein renoviertes Wasserkraftwerk erneuerbaren strom<br />
ins regionale elektrizitätsnetz ein. Die 1-MW-Anlage<br />
ersetzt die dieselbasierte stromerzeugung und reduziert<br />
jährlich rund 4500 Tonnen CO2.<br />
25<br />
25
Foto: eBM<br />
26<br />
Frische Peterli verfeinern diverse Gerichte – die <strong>EBM</strong>-Köche zeigen, wie es geht.<br />
<strong>EBM</strong>-Kochstudio<br />
Frühjahrsboten im<br />
Kochstudio<br />
Das eBM-Kochstudio bietet im Frühjahr Rezepte aus<br />
Österreich, Basel und Frankreich. Da bleibt nur noch<br />
hinzuzufügen: «servus Österreich» und «Bon Appétit».<br />
«Servus Österreich»<br />
Der Kurs bildet einen streifzug durch<br />
die wohlschmeckende, typisch österreichische<br />
Küche. ein mehrgängiges<br />
Menü wird im Kurs zubereitet. Lernen<br />
sie unser beliebtes Nachbarland<br />
kennen.<br />
Rund um die Fasnacht<br />
Als «Katerfrühstück» gibt es in Basel<br />
noch immer Matjeshering mit Apfelsauerrahmsauce.<br />
Quiche Lorraine,<br />
zwiebelsuppe und paprika-Gulasch,<br />
Fasnachts- und Natronküchlein<br />
gehören zur klassischen Verpflegung<br />
an der Basler Fasnacht.<br />
Frühjahrsboten<br />
Dieses Ostermenü lässt sich gut im<br />
Voraus zubereiten: Auf eine schinken-<br />
Terrine mit hart gekochten eiern und<br />
Bärlauchsauce folgen erbsensuppe<br />
mit Vanille, ein «Ostergitzi» mit Frühjahrskartoffelstock<br />
und ein Dessert<br />
aus schokolade und passionsfrucht.<br />
Kochen wie Gott in Frankreich<br />
Noch immer hat die französische<br />
Küche den Ruf, eine der besten der<br />
Welt zu sein. Unser Koch Raphael<br />
Lacosse entführt die Teilnehmenden<br />
mit spannenden und innovativen<br />
Interpretationen in die spezialitätenküche<br />
aus den Regionen Frankreichs.<br />
Wir wünschen schon jetzt «Bon<br />
Appetit».<br />
Kinderkochkurse/Teeniekochkurs:<br />
Einfach, aber raffiniert<br />
ein schmackhafter salat im Glas<br />
er öffnet das Menü: Anschliessend<br />
gibt es eine zweifarbige Mousse mit<br />
Toast-ecken. Feine pouletbrüstchen<br />
im Ofen, dazu Kartoffelpäckchen und<br />
Broccolischnitze bilden den Hauptgang.<br />
ein raffiniertes Dessert rundet<br />
das Menü ab.<br />
Kurse im<br />
<strong>EBM</strong>-Kochstudio<br />
Februar bis April 2011<br />
Anmeldung unter Telefon 061 411 40 00<br />
ab Mittwoch, 15. Dezember 2010, 8 Uhr.<br />
Aus organisatorischen Gründen können<br />
Anmeldungen nur telefonisch entgegengenommen<br />
werden. Die Platzzahl ist auf<br />
12 Personen pro Kochkurs beschränkt. Die<br />
Anmeldungen werden nach ihrem Eingang<br />
berücksichtigt. Der Kostenbeitrag pro<br />
Kochkurs und Person beträgt 20 Franken.<br />
Anmeldeverfahren:<br />
Die Zeitschrift «<strong>Strom</strong>» wird innerhalb<br />
von zehn Tagen an die <strong>EBM</strong>-Kunden ver -<br />
teilt. Damit alle dieselben Chancen<br />
auf einen Platz im Kochkurs haben, halten<br />
wir den definierten Anmeldetermin ein.<br />
Haben Sie etwas Geduld, wenn die<br />
Leitungen besetzt sein sollten. Die Nachfrage<br />
ist erfahrungsgemäss sehr gross.<br />
Kochabend mit Raphael Lacosse<br />
jeweils von 18.00 bis 22.00 Uhr<br />
Mi 09.03.2011 Französische Küche (D)<br />
Mi 06.04.2011 Französische Küche (D)<br />
Mi 13.04.2011 Französische Küche (D)<br />
Mi 27.04.2011 Französische Küche (D)<br />
Mittagskurs mit Raphael Lacosse<br />
jeweils von 10.30 bis 14.30 Uhr<br />
Mi 02.02.2011 Französische Küche (D)<br />
Mi 09.02.2011 Französische Küche (D)<br />
Mi 09.03.2011 Französische Küche (D)<br />
Mi 23.03.2011 Französische Küche (D)<br />
Mi 06.04.2011 Französische Küche (D)<br />
Do 14.04.2011 Französische Küche (D)<br />
Mi 27.04.2010 Französische Küche (D)<br />
Mittagskurs mit Ursula Retica<br />
jeweils von 10.30 bis 14.30 Uhr<br />
Do 03.02.2011 Servus Österreich<br />
Do 10.02.2011 Servus Österreich<br />
Do 03.03.2011 Servus Österreich<br />
Fr 11.03.2011 Servus Österreich<br />
Fr 25.03.2011 Servus Österreich<br />
Do 07.04.2011 Servus Österreich<br />
Do 21.04.2011 Servus Österreich<br />
Kochabend mit Josy Nussbaumer<br />
jeweils von 18.00 bis 22.00 Uhr<br />
Mo 28.02.2011 Rund um die Fasnacht<br />
Mi 02.03.2011 Rund um die Fasnacht<br />
Fr 11.03.2011 Rund um die Fasnacht<br />
Mi 20.04.2011 Frühjahrsboten<br />
Do 28.04.2011 Frühjahrsboten<br />
Mittagskurs mit Josy Nussbaumer<br />
jeweils von 10.30 bis 14.30 Uhr<br />
Fr 04.02.2011 Rund um die Fasnacht<br />
Fr 11.02.2011 Rund um die Fasnacht<br />
Do 17.02.2011 Rund um die Fasnacht<br />
Fr 25.02.2011 Rund um die Fasnacht<br />
Fr 04.03.2011 Rund um die Fasnacht<br />
Fr 01.04.2011 Frühjahrsboten<br />
Fr 08.04.2011 Frühjahrsboten<br />
Mi 13.04.2011 Frühjahrsboten<br />
Kochabend mit Barbara Wenziker<br />
Kinderkochkurs von 17.30 bis 21.30 Uhr<br />
Teeniekochkurs von 17.30 bis 21.00 Uhr<br />
Fr 18.02.2011 Kinderkochkurs<br />
Fr 25.02.2011 Kinderkochkurs<br />
Fr 01.04.2011 Kinderkochkurs<br />
Fr 08.04.2011 Teeniekochkurs
Foto: Getty / Licensed Material<br />
Wohnen<br />
Im richtigen Licht<br />
Ab 2013 wird es die meisten Glühbirnen nicht mehr geben.<br />
Doch auch die nächste Generation an Leuchtmitteln wirft heute<br />
schon gemütliches Licht.<br />
Es ist so eine Sache mit Veränderungen. Die wenigsten<br />
Menschen sind erfreut, müssen sie sich im Alltag mit<br />
neuen Situationen arrangieren. Doch genau bei der<br />
Einrichtung steht uns in der Schweiz eine Neuerung<br />
bevor: Die Glühbirne wird von Gesetzes wegen ab<br />
2013 grösstenteils aus den Läden verschwinden. Alternativen<br />
stehen bereit: LED, Sparlampen und Eco-Halogen<br />
verbrauchen nicht nur weniger Energie, sondern<br />
spenden mittlerweile auch schöneres Licht. Damit ist<br />
klar: Jeder muss sich Gedanken machen, welche Art<br />
der Beleuchtung er künftig einsetzt.<br />
Die Erleuchtung mit LED<br />
Die besten Karten haben dabei LED, wie Jürg Nipkow<br />
von der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz<br />
meint: «LEDs gibt es bald in allen gewünschten Lichtfarben,<br />
und die Abstimmung auf ein Warmweiss wie<br />
bei Glühlampen wird besser sein als bei Sparlampen.<br />
Schon jetzt lassen schöne warmweisse Kerzenlampen<br />
mit LED das Zuhause gemütlich leuchten.» Nicht nur,<br />
dass Leuchtdioden heute dem vertrauten Licht der<br />
Glühbirne sehr nah kommen, sie sind auch viel lang-<br />
lebiger als Energiesparlampen. So werden LED-Lampen<br />
in Zukunft einerseits die herkömmlichen Glühbirnen,<br />
aber auch die Energiesparlampen ablösen. Denn<br />
während Glühbirnen nur zehn Prozent der zugeführten<br />
Energie in Licht und den Rest in Wärme verwandeln,<br />
liegt die Effizienz der LED wesentlich höher. Für<br />
Jürg Nipkow mehr als ein Grund, das neue Leuchtmittel<br />
zu wählen: «Es wird in den nächsten fünf Jahren ein<br />
breites Angebot an Wohnleuchten mit LED geben, die<br />
Preise sinken. Schon jetzt sieht man, dass es für jeden<br />
Beleuchtungszweck geeignete LED-Leuchten gibt.» So<br />
beflügelt die LED-Technik derzeit nicht nur Lichtdesigner,<br />
sondern auch all jene, die im eigenen Heim<br />
Energie sparen wollen, ohne auf Ästhetik zu verzichten.<br />
Was vor über 40 Jahren als kleiner roter Punkt an<br />
Fernsehern den Weg in unsere Wohnzimmer fand,<br />
bringen deswegen immer mehr Menschen als direkte<br />
oder indirekte Beleuchtung in die eigenen vier Wände.<br />
Gewusst wie: Lichte Momente<br />
Bewusst eingesetztes Licht kann Räume verändern<br />
und sie völlig neu erscheinen lassen. Eine harmonische<br />
Beleuchtung schafft nicht nur gute Sehbedingungen,<br />
sondern auch ein behagliches Gefühl. Experten<br />
raten deswegen zu mehreren Lichtquellen in einem<br />
Raum – von oben, unten und der Mitte des Raums. Bewusst<br />
ausgewählt, wird jede Quelle den Raum schöner<br />
machen. «Man sollte sich Zeit nehmen und Leuchten in<br />
mehreren Läden anschauen, auf Einsatzmöglichkeit<br />
von LED und Sparlampen prüfen. Vor allem keine Billigleuchten<br />
kaufen, das ist meist eine Enttäuschung.<br />
Wer ästhetische Ansprüche hat, zieht eine Fachperson<br />
zur Beratung bei», rät Jürg Nipkow. So kann im Handumdrehen<br />
ein Energie fressender Raum nicht nur Akzente<br />
setzen, sondern auch mehr Licht für weniger<br />
<strong>Strom</strong> liefern. Janine Radlingmayr<br />
Für helle Köpfe<br />
In den letzten Jahren hat der<br />
energieverbrauch für Beleuchtung<br />
in der schweiz überproportional<br />
zugenommen, denn die zahl der<br />
Lampen hat sich in den Haushalten<br />
fast verdoppelt: Im schnitt<br />
brennen heute 24 Lampen in jeder<br />
Wohnung. Wer auf eine richtige<br />
Beleuchtung achtet, kann gegenüber<br />
herkömmlichen Lampen<br />
bis zu 80 prozent an energie und<br />
Kosten einsparen.<br />
27
Fotos: zVg, KKL<br />
28<br />
Leserkonzert: Filmmusik aus «Herr der Ringe»<br />
Kampf zwischen Gut und Böse<br />
erleben sie die sinfonische Konzertfassung<br />
des erfolgreichsten Film-soundtracks aller zeiten:<br />
«The Lord of the Rings».<br />
Die Filmmusik von Howard Shore ist bereits legendär.<br />
Über 200 Musiker bringen den Geist von J.R.R. Tolkien<br />
und seiner mystischen Welt auf die Bühne des Konzertsaals<br />
im KKL Luzern. Der Kampf zwischen Gut und<br />
Böse findet hier seine musikalische Vollendung!<br />
Die spektakuläre Filmmusik wurde unter anderem<br />
mit drei Oscars, zwei Grammy Awards und zwei Golden<br />
Globes ausgezeichnet. Der Oscargewinner Howard<br />
Shore hat die ungemein populäre Filmmusik aus<br />
der Film-Trilogie zur rund zweistündigen monumentalen<br />
«Lord of the Rings Symphony» umarrangiert. Damit<br />
ist die «Symphony» gewissermassen das «Best of»<br />
des insgesamt nahezu zehnstündigen Soundtracks zur<br />
Filmtrilogie. Die spektakulärsten Ausschnitte wie «The<br />
Bridge of Khazad-dûm» oder «The End of all Things»<br />
sind darin ebenso zu hören wie das berührende<br />
Schlusslied «Into the West».<br />
Das Konzert wird auf CD eingespielt<br />
Das Leserkonzert findet unter ganz speziellen Vorzeichen<br />
statt: Nach weltweit über 100 Aufführungen der<br />
«Lord of the Rings Symphony», von London bis Sydney<br />
und von Los Angeles bis Tokyo, wird das eindrückliche<br />
Werk in Luzern aufgeführt und dabei – auf Wunsch<br />
Über 200<br />
Musiker<br />
wirken bei<br />
der Aufführung<br />
des<br />
Werkes mit.
des Komponisten Howard Shore – auf CD eingespielt.<br />
Der Komponist wird am Konzertabend voraussichtlich<br />
anwesend sein und eine kurze Einführung geben zur<br />
Filmmusik – exklusiv für Sie! Die Doppel-CD können<br />
Sie sich am Abend zum Vorzugspreis von 25 Franken<br />
(exkl. Porto) reservieren.<br />
21 st Century Symphony Orchestra<br />
Herrliche Filmmusik von rührenden Klängen früherer<br />
Stummfilme bis zu temperamentvollen Melodien aus<br />
Hollywoodfilmen von heute, das ist das Credo und die<br />
Passion des 21 st Century Orchestra unter der engagierten<br />
Leitung von Ludwig Wicki. Vom Salonorchester bis<br />
zum Klangkörper des grossen Sinfonieorchesters engagieren<br />
sich hoch motivierte, professionelle Musiker<br />
für die Idee, Filmmusik in den Konzertsaal zu bringen.<br />
Renommierte Filmmusikkomponisten wie die Oscar-<br />
Preisträger Howard Shore und Randy Newman schätzen<br />
die Zusammenarbeit mit dem Orchester.<br />
So bezeichnete Randy Newman das Orchester «für<br />
die Aufführung von Filmmusik als eines der Besten auf<br />
der Welt». Howard Shore komponierte aus Anlass des<br />
10-jährigen Jubiläums des 21 st Century Orchestra auch<br />
die «21 st Century Fanfare».<br />
Bestellen Sie hier Ihre Tickets<br />
zum Spezialpreis.<br />
★ sonntag, 13. Februar 2011<br />
einführung 16 Uhr<br />
Konzertbeginn 17 Uhr<br />
★ Konzertsaal des KKL Luzern<br />
(direkt beim Luzerner Hauptbahnhof)<br />
★ Inbegriffen: Gutschein für ein Getränk an<br />
der Konzert-Bar (Wein, Bier oder softdrink)<br />
★ Nach eingang Ihrer Bestellung erhalten<br />
sie eine Rechnung. Bearbeitungs gebühr<br />
und Versand kosten: Fr. 10.–. Diese<br />
Gebühr wird pro Bestellung nur einmal<br />
erhoben.<br />
Einer der Guten: Zauberer Gandalf der Weisse.<br />
Anmeldetalon<br />
Howard Shore<br />
anlässlich der<br />
Oscar-Verleihung<br />
in Los Angeles.<br />
Ja, ich bin beim «<strong>Strom</strong>»-Konzert dabei!<br />
am 13. Februar 2011 im KKL Luzern<br />
Anzahl Spezialpreis Offizieller<br />
Tickets «<strong>Strom</strong>» Ticketpreis<br />
Kat. I: Fr. 125.– Fr. 150.–<br />
Kat. II: Fr. 100.– Fr. 125.–<br />
Kat. III: Fr. 80.– Fr. 100.–<br />
Kat. IV: Fr. 65.– Fr. 80.–<br />
Kat. V: Fr. 50.– Fr. 60.–<br />
Kat. VI: Fr. 35.– Fr. 40.–<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Jahrgang:<br />
strasse/Nr.:<br />
pLz/Ort:<br />
Telefon:<br />
e-Mail:<br />
Datum:<br />
Unterschrift:<br />
Coupon einsenden an: Infel AG, «Lord of the Rings», postfach 3080, 8021 zürich.<br />
Oder bestellen sie Ihre Tickets via Internet unter www.strom-zeitschrift.ch.<br />
29
Foto: elan, zVg<br />
30<br />
Preisrätsel<br />
1. preis: slalomski von elan<br />
1. Preis 2. Preis 3. und 4. Preis<br />
Gewinnen Sie den «König der<br />
Slalomski» im Wert von 1200<br />
Franken! Der SLX WaveFlex<br />
Fusion von Elan ist majestätisch<br />
ausgestattet: WaveFlex<br />
Technologie, RST Seitenwangen<br />
und Response Frame Holzkern.<br />
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und harte Abstimmung<br />
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Damit ist extremer Kantengriff<br />
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sie haben drei Möglichkeiten:<br />
1. Rufen sie an unter: Telefon<br />
0901 908 118 (1 Franken<br />
pro Anruf vom Festnetz) und<br />
sagen sie nach dem signal-<br />
ton das Lösungs wort, Ihren<br />
Namen und Ihre Adresse.<br />
2. senden sie uns eine postkarte<br />
mit dem Lösungswort an:<br />
Infel AG, «sommerrätsel»,<br />
postfach, 8099 zürich.<br />
3. Geben sie das Lösungswort<br />
online ein unter:<br />
www.strom-zeitschrift.ch.<br />
Teilnahmeschluss: 23.12. 2010.<br />
Gewonnen!<br />
Das Lösungswort des letzten<br />
preisrätsels lautete:<br />
STRAHLUNG<br />
Aufmerksame Rätselfreunde<br />
haben bemerkt, dass wir in der<br />
Herbstausgabe versehentlich<br />
nochmals das Kreuzworträtsel<br />
der sommerausgabe abgedruckt<br />
haben. Wir bitten um entschuldigung,<br />
gratulieren aber trotzdem<br />
folgenden Gewinnern:<br />
1. Preis: Das Outdoorpackage<br />
von Transa hat gewonnen:<br />
Alice perren, Turgi. Wir wünschen<br />
viel Vergnügen!<br />
2. Preis: eine ganze Jahreslieferung<br />
Rivella hat gewonnen:<br />
Ursula Wille, Luzern.<br />
Spezialpreis: Den Besuch beim<br />
projekt solar Impulse auf dem<br />
Flugplatz payerne hat gewonnen:<br />
Anton Wild, Kreuzlingen.<br />
Schweiz Tourismus offeriert ein Wochenende für<br />
zwei Personen im Golfhotel Saaserhof in Saas-Fee<br />
(www.saaserhof.ch) im Gesamtwert von rund<br />
460 Franken. Der Preis ist einzig in der Nebensaison<br />
gültig und umfasst zwei Übernachtungen, ein Gourmet-menü<br />
sowie die Gratisbenützung der Bergbahnen.<br />
Mehr typische Schweizer Hotels finden Sie unter:<br />
www.MySwitzerland.com/typically<br />
Zu gewinnen: ein Ausflug<br />
für die ganze Familie<br />
ins Bernaqua mit SBB<br />
RailAway im Gesamtwert<br />
von je max. 300 Franken.<br />
Reisen Sie gemütlich<br />
mit der Bahn ins Erlebnis-<br />
bad in Bern Brünnen.<br />
Schwimmen, Spielen,<br />
Entdecken und Relaxen –<br />
Wasserspass garantiert!
Fotos: Martin Guggisberg<br />
Kraftausdrücke<br />
« H e i l a n d<br />
s a c<br />
Wie umgehen mit negativen energien? zum Beispiel einen träfen Kraftausdruck<br />
gebrauchen – und ein Lied darüber schreiben. Wie pädagoge und Musiker Marius<br />
Tschirky mit seiner Kindermusikband «Marius und die Jagdkapelle».<br />
Marius Tschirky, wenn es eine Rangliste von<br />
Kraftausdrücken gäbe, die kleine Kinder gebrauchen,<br />
welche wären da ganz weit oben?<br />
Das Wort «huere» als Verstärkung eines beliebigen<br />
Kraftausdrucks ist weit verbreitet. Und «scheiss» ist<br />
natürlich der Favorit der Fluchwörter.<br />
Wo liegt bei Kindern der Unterschied zwischen der<br />
Lust, mit «gruusigen» Wörtern bei Erwachsenen<br />
die Grenzen auszuloten, und dem Bedürfnis, ihrem<br />
Ärger wirklich Luft zu machen?<br />
Kinder spielen grundsätzlich gerne mit sprache. es<br />
gilt herauszufinden, ob es um reine spielerei geht<br />
oder ob ein Kind wirklich jemanden beleidigen will oder<br />
seiner Wut Luft macht. Und dann durchlaufen ja alle<br />
Kinder die «anale phase», in der sie Fäkalworte benutzen<br />
und sich dabei vor Lachen kugeln. Die Reaktion<br />
von uns erwachsenen muss da differenziert ausfallen.<br />
In ihrem Kinderlied «Habakuk» macht der eigensinnige<br />
Jägermeister Brünzli mit einem Fluchrepertoire<br />
k ! »<br />
Marius Tschirky ist ausgebildeter Kindergärtner und Verfasser<br />
des pädagogischen Konzeptes der Waldkinder St. Gallen.<br />
Mit seiner Band «Marius und die Jagdkapelle» hat er das Lied<br />
«Habakuk» über das Fluchen geschrieben.<br />
www.marius-jagdkapelle.ch<br />
www.waldkinder-sg.ch<br />
vor, wie der eigenen Wut Luft gemacht werden kann.<br />
Weshalb haben Sie dieses Lied geschrieben?<br />
Die Kinder hören auf dem pausenplatz andauernd<br />
Fluchwörter, die sie nicht sagen dürfen. Aber die Kinder<br />
müssen ja ihre Wut kanalisieren können. Und bevor<br />
sie zerstörerisch werden, ist es besser, wenn sie dies<br />
verbal tun. Die Message an Kinder ist: Fluchen ist o.k.<br />
und gesund. es gibt natürlich verschiedene Arten des<br />
Fluchens, und es gibt Arten, die nicht gehen. Auch der<br />
Oberjägermeister Brünzli hat einen Lieblingsfluch («Botz<br />
Jagdhornspeuz und Flintetonner», Anm. der Redaktion).<br />
Ich gebe ihnen also ein Instrument in die Hand.<br />
Ihr häufigstes Fluchwort?<br />
Wenn ich meinen Kopf anstosse, sage ich «Heilandsack».<br />
Wie mein Vater, der sagte das auch schon. mf<br />
31
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Nie mehr bügeln!<br />
Wer hat sich das nicht schon oft gewünscht,<br />
wenn ein Berg Wäsche aus der Waschmaschine<br />
kommt. »Extraglatt« heißt die<br />
Lösung: einfach waschen, trocknen, anziehen<br />
– ohne Bügeln glatt!<br />
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Die Verarbeitung<br />
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Das sehen Sie an der seidigen Oberfläche<br />
und dem leichten Mattglanz.<br />
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Trageeigenschaften.<br />
Verarbeitung: Mit klassisch geknöpftem<br />
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längen ca. 58 cm 63 cm 68 cm<br />
Kragenw. 38 bis 52 38 bis 48 38 bis 52 40 bis 52<br />
Azur/Weiß 11-1187-3 13-1187-1 15-1187-9 16-1187-8<br />
Weiß 11-1180-4 13-1180-2 15-1180-0 16-1180-9<br />
Marine – 13-2286-0 15-2286-8 –<br />
Azur 11-1184-2 13-1184-0 15-1184-8 –<br />
Hellblau 11-1181-1 13-1181-9 15-1181-7 16-1181-6<br />
Kragenweiten: 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45/46, 47/48,<br />
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HW10/110 CH