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Studie "Gewalt und Geschlecht in der Schule"

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66<br />

Etablierung von Fortbildungen <strong>und</strong><br />

Orten fachlicher Reflexivität<br />

Der ungebrochene Boom an gewaltpräventiven<br />

Maßnahmen auch im schulischen Bereich<br />

sollte nicht darüber h<strong>in</strong>wegtäuschen, dass die<br />

Durchführung von Übungen, Projekten <strong>und</strong><br />

Programmen nur die e<strong>in</strong>e Seite ist, wobei hier<br />

immer auch zu prüfen ist, welche Mädchen<br />

<strong>und</strong> Jungen beson<strong>der</strong>s von den Angeboten<br />

profitieren können <strong>und</strong> welche Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schüler entsprechende Voraussetzungen<br />

gar nicht erst mitbr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Unterstützung<br />

benötigen o<strong>der</strong> auch überhaupt nicht<br />

dadurch erreicht werden. Die an<strong>der</strong>e Seite<br />

sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> zahlreichen Dokumentationen <strong>und</strong><br />

Publikationen zu kurz zu kommen: das voraussetzungsvolle,<br />

aber notwendige Fallverstehen<br />

konkreter Szenen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Begegnung mit e<strong>in</strong>em<br />

o<strong>der</strong> mehreren Mädchen <strong>und</strong> Jungen als<br />

nicht zu unterschätzende professionelle Kompetenz.<br />

Um Ansatzpunkte für Interventionen<br />

auszuloten, die den <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnissen<br />

<strong>und</strong> Voraussetzungen <strong>der</strong> jeweiligen Mädchen<br />

o<strong>der</strong> Jungen entsprechen, ist <strong>der</strong> verstehende<br />

Nachvollzug auffälligen Verhaltens unter e<strong>in</strong>er<br />

geschlechterreflexiven Perspektive erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Strategien <strong>der</strong> Qualifikation von Lehrkräften<br />

für die geschlechtsbezogene <strong>und</strong> gewaltpräventive<br />

Arbeit sehen wir dar<strong>in</strong>, dass diese mit Hilfe<br />

von kollegialer Fallberatung <strong>und</strong> durch externe<br />

Supervision, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> im Team, ihre<br />

<strong>Gewalt</strong>erlebnisse o<strong>der</strong> auch gewaltpräventive<br />

Aktivitäten reflektieren (vgl. auch Hanke 2007,<br />

S. 115). Fallverstehen im schulischen Kontext<br />

ist darauf angewiesen, von Handlungsdruck <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> konkreten Situation entlastet, <strong>in</strong> Form von<br />

Fall- <strong>und</strong> Teamsupervision unterstützt zu werden.<br />

Organisatorische Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

s<strong>in</strong>d dah<strong>in</strong>gehend zu verän<strong>der</strong>n, dass e<strong>in</strong>e Teilnahme<br />

an Angeboten <strong>der</strong> Weiter- <strong>und</strong> Fortbildung<br />

zu Themen geschlechtsbezogener Pädagogik<br />

<strong>und</strong> <strong>Gewalt</strong>prävention ohne große Hürden<br />

möglich wird.

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