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STROM

In diesem Sachbuch STROM - Die Gigawatt-Revolution wird die Entwicklung der elektrischen Energieversorgung dargestellt. Besondere Sorgfalt wird der sachgerechten Einordnung der deutschen Energiewende und ihrer wichtigsten Perspektiven gewidmet. Strom ist längst der wertvollste technische Energieträger und wird auch in ferner Zukunft völlig unverzichtbar bleiben. Der weltweite Strombedarf wächst ständig. In diesem Buch wird die Entwicklung der elektrischen Energieversorgung dargestellt, wobei auch die gesellschaftlichen und technischen Hintergründe Berücksichtigung finden. Besondere Sorgfalt wird der sachgerechten Einordnung der deutschen Energiewende und ihrer wichtigsten Perspektiven gewidmet. STROM erläutert auch die wirtschaftlichen Konsequenzen, bietet eine neutrale Darstellung der gegenwärtigen Situation in Deutschland und eine anregende optimistische Reise in die Zukunft. (228 Seiten, 18,5 x 22,5 cm, 4-farbig; ISBN 978-3-942658-17-7)

In diesem Sachbuch STROM - Die Gigawatt-Revolution wird die Entwicklung der elektrischen Energieversorgung dargestellt. Besondere Sorgfalt wird der sachgerechten Einordnung der deutschen Energiewende und ihrer wichtigsten Perspektiven gewidmet. Strom ist längst der wertvollste technische Energieträger und wird auch in ferner Zukunft völlig unverzichtbar bleiben. Der weltweite Strombedarf wächst ständig. In diesem Buch wird die Entwicklung der elektrischen Energieversorgung dargestellt, wobei auch die gesellschaftlichen und technischen Hintergründe Berücksichtigung finden. Besondere Sorgfalt wird der sachgerechten Einordnung der deutschen Energiewende und ihrer wichtigsten Perspektiven gewidmet. STROM erläutert auch die wirtschaftlichen Konsequenzen, bietet eine neutrale Darstellung der gegenwärtigen Situation in Deutschland und eine anregende optimistische Reise in die Zukunft. (228 Seiten, 18,5 x 22,5 cm, 4-farbig; ISBN 978-3-942658-17-7)

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15 kW 1.000 kW 100 kW<br />

26<br />

gieversorgung mit dem Ziel, auch viele kleine<br />

Stromproduzenten ans Netz anzuschließen, hat<br />

die „Einbahnstraßenregelung“ völlig aufgehoben.<br />

Der Lastfluss verändert häufig seine<br />

Richtung. Inzwischen fließt die Energie auf allen<br />

Netzebenen in beide Richtungen.<br />

Windparks<br />

Im Jahr 2012 waren in Deutschland über 23.000<br />

Windenergieanlagen (WEA) mit einer erstaunlichen<br />

maximalen Gesamtleistung von über<br />

30 GWpeak installiert. Sie soll durch den Aufbau<br />

von Off-Shore-Windparks in der Nordsee noch<br />

wesentlich vergrößert werden. Weil der Wind<br />

nur ungleichmäßig weht, steht die Gesamtleistung<br />

von 30 GW nur selten zur Verfügung.<br />

Derzeit rechnet man mit etwa 20% als zeitlichem<br />

Mittelwert, so dass die Windkraft in einer<br />

statistischen Betrachtung mit einer Einspeisung<br />

von maximal 6 GW erscheinen kann.<br />

Die zahlreichen WEA bilden ein weiträumiges<br />

Team. Falls der Wind überall kräftig pustet, können<br />

bis zu 30 GW eingespeist werden, aber bei<br />

ruhiger Wetterlage und Flaute sind viele WEA<br />

gemeinsam betroffen.<br />

Große Windparks bedingen so hohe Anschlussleistungen<br />

wie ein Kraftwerk und werden an das<br />

Hochspannungsnetz oder sogar direkt an das<br />

Übertragungsnetz angeschlossen.<br />

Sonnenstrom<br />

Die meisten Photovoltaik-Anlagen sind relativ<br />

kleine Dachanlagen, die nur einige kW an elektrischer<br />

Leistung abgeben können. Die Photovoltaik<br />

(PV) hat in Deutschland einen unglaublichen<br />

Boom erlebt. In den Jahren 2010 bis 2012<br />

wurden jeweils über 7,5 GW an neuen Anlagen<br />

hinzugebaut. Deshalb können nun bei landesweit<br />

schönem Wetter über 33 GW an Solarstrom<br />

eingespeist werden. In der maximal möglichen<br />

Leistung entspricht das 33 Großkraftwerken.<br />

In der Summe bedeckten die Paneelen der<br />

deutschen PV-Anlagen im Januar 2013 bereits<br />

die Fläche einer Großstadt, nämlich über 200 km²,<br />

also beispielsweise 10 km x 20 km.<br />

Sie sind überwiegend weit verstreut und deshalb<br />

meistens in das Niederspannungsnetz<br />

eingebunden. In den Verteilungsnetzen ergibt<br />

sich inzwischen tagsüber oft die oben erwähnte<br />

Lastumkehr, denn der eingespeiste PV-Strom<br />

kann an sonnigen Tagen nicht in der Umgebung<br />

der Produzenten abgenommen werden. Stattdessen<br />

wird er aus dem Niederspannungsnetz<br />

in das Mittelspannungsnetz oder sogar ins<br />

Hochspannungsnetz zurückgespeist. Eine<br />

solche Lastumkehr bewirkt keine prinzipiellen<br />

Probleme, sofern die Technik ausgebaut wird.<br />

Eine wesentlich größere Herausforderung<br />

stellen die starken und bisweilen sehr schnellen<br />

Schwankungen der Produktion dar. Auch die<br />

weit verteilten PV-Anlagen bilden ein gemeinsames<br />

Team. Bei Dunkelheit fällt der PV-Strom<br />

aus, bei niedrigem Sonnenstand im Winter oder<br />

bei starker Bewölkung ist er nur schwach. Deswegen<br />

steht der PV-Strom noch viel ungleichmäßiger<br />

als die Windenergie zur Verfügung.<br />

Eine nach Süden ausgerichtete Dachanlage von<br />

100 m² Fläche kann bei voller Einstrahlung 10<br />

bis 15 kW elektrische Leistung abgeben. Das<br />

ist die so genannte Peak-Leistung. Die über ein<br />

Jahr aufsummierte Gesamtenergie entspricht<br />

aber nur einer fiktiven Dauerleistung von 1 bis<br />

1,5 kW bei ununterbrochener, gleichmäßiger<br />

Stromabgabe (etwa 10% des Maximalwerts).<br />

Dabei ist die Ausbeute in Süddeutschland<br />

günstiger als im Norden und im sonnigen<br />

Mittelmeerraum kann man sogar mit etwa 20%<br />

rechnen.<br />

Die Windenergie wird ausführlich im Kapitel 4.2<br />

dargestellt, die Photovoltaik in Kapitel 4.3.<br />

Fehlende Speicherung<br />

Eine Zwischenspeicherung von elektrischer<br />

Energie im Stromnetz ist nicht möglich. Nur in<br />

einem sehr geringen Umfang ergibt sich ein<br />

selbststabilisierender Effekt: Steigt der Bedarf<br />

plötzlich an, sinkt die Netzspannung und in der<br />

Folge geht auch die Drehzahl der Generatoren<br />

in den Kraftwerken etwas zurück, weil sie sich<br />

„mehr anstrengen müssen“. Entsprechend sinkt<br />

die Netzfrequenz etwas unter 50 Hertz ab. Beide<br />

Effekte führen dazu, dass die Verbraucher<br />

weniger Leistung entnehmen und ihre Motoren<br />

geringfügig langsamer laufen. Weil dieser Effekt<br />

unerwünscht ist, haben die Stromproduzenten<br />

und Netzbetreiber ihre Anlagen so ausgelegt,<br />

dass sie Laständerungen möglichst schnell<br />

ausregeln können. Mehr dazu erfahren wir<br />

von den Mitarbeitern der Überwachungs- und<br />

Schaltzentralen (Kap.4.4 und 4.5).<br />

27<br />

0,1 kW

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