18.01.2016 Aufrufe

Lila: 1. Quartal 2016 (Qindie-Mag)

Lila, die Farbe der sexuellen Frustration, des letzten Versuches, des Fantastischen, der Einsamkeit. Die Farbe der Literatur im Allgemeinen also? Das müssen Sie entscheiden. In der Entscheidungsfindung unterstützen Sie u. a. das Interview mit den Qindie-Mitarbeitern, eine Buchbesprechung inkl. Interview mit dem Schöpfer der fantastischen Ninragon-Welt Horus W. Odenthal, mehrere Artikel rund ums Thema Plotten, der Blogtour-Knigge und natürlich Kurzgeschichten, Lyrik und Kolumnenbeiträge. Und zu guter Letzt entführt Asta Roth Sie in der Leseprobe »Im Spiegel« in ein äußerst erotisches Abenteuer. Vergessen Sie nicht, uns mitzuteilen, welches Urteil Sie fällen! Wer mehr über Qindie erfahren will, der besuche die Website: http://www.qindie.de/ Zum Kinder- und Jugendschutz ist dieses Magazin mit der Altersbeschränkung 18+ versehen.

Lila, die Farbe der sexuellen Frustration, des letzten Versuches, des Fantastischen, der Einsamkeit. Die Farbe der Literatur im Allgemeinen also?
Das müssen Sie entscheiden. In der Entscheidungsfindung unterstützen Sie u. a. das Interview mit den Qindie-Mitarbeitern, eine Buchbesprechung inkl. Interview mit dem Schöpfer der fantastischen Ninragon-Welt Horus W. Odenthal, mehrere Artikel rund ums Thema Plotten, der Blogtour-Knigge und natürlich Kurzgeschichten, Lyrik und Kolumnenbeiträge. Und zu guter Letzt entführt Asta Roth Sie in der Leseprobe »Im Spiegel« in ein äußerst erotisches Abenteuer.
Vergessen Sie nicht, uns mitzuteilen, welches Urteil Sie fällen!
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Die erste Tür führte in ein sehr geräumiges<br />

Badezimmer. Mitten darin<br />

stand eine Wanne auf Löwenfüßen,<br />

die sicherlich groß genug für Luisa<br />

und Jochen gemeinsam war. Eine<br />

Rohr-leitung führte an der Decke entlang<br />

und endete über der Wanne in<br />

einem Duschkopf aus Kupfer.<br />

„Meine Güte“, quietschte Luisa begeistert.<br />

Sie machte sich auf den Weg ins<br />

nächste Zimmer. Dieses war noch<br />

größer als das Bad. Die gesamte<br />

Wand links der Tür wurde von Schränken<br />

eingenommen, die fast bis unter<br />

die De-cke reichten. Vor dem Fenster<br />

stand ein zierlicher Tisch aus Mahagoni<br />

und links und rechts von diesem<br />

je ein Ohrensessel, der so im Raum<br />

stand, dass jemand der darin saß, bequem<br />

aus dem Fenster auf den Wald<br />

blicken konnte. Rechts vom Fenster<br />

führte eine Tür auf den großen Balkon.<br />

Luisa sah das schmie-deeiserne<br />

Gitter mit den Amorfiguren an beiden<br />

Ecken. Amors Pfeil deutete jeweils in<br />

die Mitte des Balkons.<br />

Luisa nickte, als bejahe sie eine ungestellte<br />

Frage, dann ver-ließ sie diesen<br />

Raum und wandte sich dem dritten<br />

Zimmer zu, eben jenem Raum,<br />

in dem der letzte Besitzer tot im Bett,<br />

aufgefunden worden war, völlig nackt<br />

und mit versteiftem Penis. Das hatte<br />

ihr der Makler erzählt.<br />

„Muss ausgesehen haben, als hätte<br />

er den schönsten denk-baren Tod<br />

gehabt, direkt während eines Liebesakts.<br />

Verzei-hung!“ Bei diesen Worten<br />

war der noch sehr junge Mann rot<br />

geworden.<br />

Luisa öffnete die Tür und spürte,<br />

dass ihr Herz ein paar zu-sätzliche<br />

Schläge ausführte. Entschlossen trat<br />

sie ein. Nichts Besonderes war zu<br />

entdecken. Der Raum erwies sich als<br />

deut-lich kleiner als Bad und Balkonzimmer.<br />

Er beherbergte ein bemaltes<br />

Bauernbett. Dieses war sicherlich ursprünglich<br />

nur für eine Person vorgesehen,<br />

aber breit genug, um zumindest<br />

ein frisch verliebtes Paar ohne<br />

Probleme aufzunehmen.<br />

Direkt an der Wand gegenüber dem<br />

Bett stand ein manns-hoher Spiegel<br />

in einem ebenfalls aus Mahagoni<br />

gefertigtem Rahmen. In das dunkle<br />

Holz waren feine Intarsien aus einem<br />

helleren eingearbeitet, das Luisa<br />

nicht identifizieren konnte. Sie zeigten<br />

seltsam verschlungene Muster,<br />

die den Blick Luisas fesselten. Wie<br />

Beschwörungsformeln in einer vergessenen<br />

Sprache rankten sie sich<br />

um den Spiegel. Nur mit Mühe gelang<br />

es Luisa, sich abzuwenden. Sie<br />

schüttelte den Kopf und mur-melte:<br />

„Blödsinn, das Ding kommt einfach<br />

raus. Und das Bett auch.“ Sie machte<br />

auf dem Absatz kehrt und ging in<br />

die Halle hinunter.<br />

Jochen war bereits aus dem Keller<br />

zurückgekehrt.<br />

„Alles in Ordnung da unten. Die<br />

Elektroinstallation sieht sehr neu<br />

aus. Beim Wasser ist das anders,<br />

aber es scheint alles okay zu sein.<br />

Was ist oben?“<br />

„Ein riesiges Bad, das Balkonzimmer<br />

und ein kleines Schlafzimmer.<br />

Da lassen wir die alten Möbel rausschmeißen.<br />

Die gefallen mir nicht.“<br />

„Ist das der Raum, wo der Vorbesitzer<br />

gestorben ist?“<br />

„Ja.“ Luisa nickte.<br />

„Du bist wohl doch abergläubisch?“

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