18.01.2016 Aufrufe

Lila: 1. Quartal 2016 (Qindie-Mag)

Lila, die Farbe der sexuellen Frustration, des letzten Versuches, des Fantastischen, der Einsamkeit. Die Farbe der Literatur im Allgemeinen also? Das müssen Sie entscheiden. In der Entscheidungsfindung unterstützen Sie u. a. das Interview mit den Qindie-Mitarbeitern, eine Buchbesprechung inkl. Interview mit dem Schöpfer der fantastischen Ninragon-Welt Horus W. Odenthal, mehrere Artikel rund ums Thema Plotten, der Blogtour-Knigge und natürlich Kurzgeschichten, Lyrik und Kolumnenbeiträge. Und zu guter Letzt entführt Asta Roth Sie in der Leseprobe »Im Spiegel« in ein äußerst erotisches Abenteuer. Vergessen Sie nicht, uns mitzuteilen, welches Urteil Sie fällen! Wer mehr über Qindie erfahren will, der besuche die Website: http://www.qindie.de/ Zum Kinder- und Jugendschutz ist dieses Magazin mit der Altersbeschränkung 18+ versehen.

Lila, die Farbe der sexuellen Frustration, des letzten Versuches, des Fantastischen, der Einsamkeit. Die Farbe der Literatur im Allgemeinen also?
Das müssen Sie entscheiden. In der Entscheidungsfindung unterstützen Sie u. a. das Interview mit den Qindie-Mitarbeitern, eine Buchbesprechung inkl. Interview mit dem Schöpfer der fantastischen Ninragon-Welt Horus W. Odenthal, mehrere Artikel rund ums Thema Plotten, der Blogtour-Knigge und natürlich Kurzgeschichten, Lyrik und Kolumnenbeiträge. Und zu guter Letzt entführt Asta Roth Sie in der Leseprobe »Im Spiegel« in ein äußerst erotisches Abenteuer.
Vergessen Sie nicht, uns mitzuteilen, welches Urteil Sie fällen!
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von Nike Mangold<br />

Ach, ich liebe Kolumnen. Gerade<br />

habe ich mich im Morgenmantel mit<br />

einem Soja-Latte-Macchiato an meinen<br />

Küchentisch gesetzt, vor dem die<br />

herbstlichen Bäume ebenso schön<br />

bunt sind, wie ihre berühmten Brüder<br />

und Schwestern im Central Park.<br />

Mein Haar hat einen guten Tag, und<br />

ich bin überzeugt, dass jedes einzelne<br />

Wort, das mühelos über meine<br />

Finger in die Tastatur fließt, total interessant<br />

ist. <strong>Lila</strong>. Letzten Winter war<br />

es die Modefarbe. Letzten Winter?<br />

Nun gut, ich sehe ein, dass ich euch<br />

nur bei der Stange halten kann, wenn<br />

ich den Carrie-Bradshaw-Modus ausschalte,<br />

den hat das Original wohl<br />

besser drauf.<br />

<strong>Lila</strong>, also. Es ist auch die Farbe der<br />

Emanzipation, zusammengesetzt<br />

aus dem männlichen Blau und dem<br />

weiblichen Rot. Kann man dieses<br />

Farbschema auf die Buchwelt übertragen?<br />

Aber ja.<br />

Hier steht das kühle Blau der nüchtern<br />

kalkulierenden Verlage dem<br />

leidenschaftlichen Rot der unabhängigen<br />

Autoren entgegen. „Mein<br />

Manuskript wurde zwanzigmal abgelehnt“,<br />

hört man aus den Reihen<br />

der Unabhängigen. „Ein Agent wollte<br />

meine Hauptfigur jünger und weiblich<br />

haben. Außerdem sollte ich alle<br />

vier Seiten eine Sexszene einbauen.<br />

Aber ich habe an meine Geschichte<br />

geglaubt und sie selbst veröffentlicht,<br />

und siehe da, sie fand ihren Markt.“<br />

Kein Verlagsvertrag, keine Vorschriften.<br />

Doch nehmen wir uns auch<br />

all die traumhaften Freiheiten, die<br />

wir haben, weil uns keiner reinredet?<br />

Ich hatte neulich die Idee, in meinem<br />

neuen Buch die wörtliche Rede nicht<br />

mehr in Anführungszeichen zu setzen.<br />

Manche Autoren verwenden nur<br />

Gedankenstriche, andere lassen sogar<br />

die weg. Was dann so aussieht:<br />

He, Babajaga!<br />

Alles klar?<br />

Was haste am Wochenende gemacht?<br />

Ich hab mir nen Bierkühlschrank<br />

gegraben.<br />

Auf mich wirkt das irgendwie lässig,<br />

so direkt, so Avantgarde. Trotzdem<br />

beschlich mich Unsicherheit, und darum<br />

fragte ich in meinem Lieblings-<br />

Autorenforum nach, was man dort<br />

darüber dachte. Die Reaktionen waren<br />

überwiegend negativ. Wenn also<br />

auch die Leser künftig bei Seite drei<br />

aussteigen, mir miese Rezensionen<br />

schreiben und mir unterstellen, den<br />

Deutschunterricht ab Klasse drei ge-

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