18.01.2016 Aufrufe

Lila: 1. Quartal 2016 (Qindie-Mag)

Lila, die Farbe der sexuellen Frustration, des letzten Versuches, des Fantastischen, der Einsamkeit. Die Farbe der Literatur im Allgemeinen also? Das müssen Sie entscheiden. In der Entscheidungsfindung unterstützen Sie u. a. das Interview mit den Qindie-Mitarbeitern, eine Buchbesprechung inkl. Interview mit dem Schöpfer der fantastischen Ninragon-Welt Horus W. Odenthal, mehrere Artikel rund ums Thema Plotten, der Blogtour-Knigge und natürlich Kurzgeschichten, Lyrik und Kolumnenbeiträge. Und zu guter Letzt entführt Asta Roth Sie in der Leseprobe »Im Spiegel« in ein äußerst erotisches Abenteuer. Vergessen Sie nicht, uns mitzuteilen, welches Urteil Sie fällen! Wer mehr über Qindie erfahren will, der besuche die Website: http://www.qindie.de/ Zum Kinder- und Jugendschutz ist dieses Magazin mit der Altersbeschränkung 18+ versehen.

Lila, die Farbe der sexuellen Frustration, des letzten Versuches, des Fantastischen, der Einsamkeit. Die Farbe der Literatur im Allgemeinen also?
Das müssen Sie entscheiden. In der Entscheidungsfindung unterstützen Sie u. a. das Interview mit den Qindie-Mitarbeitern, eine Buchbesprechung inkl. Interview mit dem Schöpfer der fantastischen Ninragon-Welt Horus W. Odenthal, mehrere Artikel rund ums Thema Plotten, der Blogtour-Knigge und natürlich Kurzgeschichten, Lyrik und Kolumnenbeiträge. Und zu guter Letzt entführt Asta Roth Sie in der Leseprobe »Im Spiegel« in ein äußerst erotisches Abenteuer.
Vergessen Sie nicht, uns mitzuteilen, welches Urteil Sie fällen!
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von Regina Mengel<br />

In meinem Kopf, gleich hinter der<br />

Stirn, da wohnt eine eigene Welt. Die<br />

Straßen hindurch verlaufen in Kurven,<br />

Ecken sind mir zuwider. Kein<br />

Werk hängt gerade, kaum sachlich<br />

nach Themen geordnet, niemals fände<br />

ein Fremder sich darin zurecht.<br />

Unordnung wäre das passende Wort,<br />

womöglich chaotisch oder noch mehr.<br />

Doch ernsthaft, wie wäre die Ausstellung<br />

hinter der Stirn, feinsauber sortiert,<br />

geschachtelt in Reih und Glied?<br />

Ich zeichne ein Bild dieses Menschen.<br />

Schon die Skizze kommt eher<br />

kantig daher.<br />

Nun betritt eine Frage die Exposition.<br />

Sie beginnt mit dem Rundgang,<br />

bemüht ein Kunstwerk zu finden, das<br />

Antwort und Hilfe verschafft. Sauber<br />

geordnet, in schwarz oder weiß,<br />

hängen sie an den Wänden. Struktur<br />

scheint der Schlüssel, exakt chronologisch,<br />

nach Jahren und Tagen sortiert.<br />

Jegliche Abweichung wird stets<br />

gleich beseitigt, Unschärfe passt hier<br />

niemals ins Bild.<br />

Nun gilt es die Antwort zu finden.<br />

Es ist gar nicht schwer, entscheiden<br />

fällt leicht, bei so viel Kultur. „Welch’<br />

Glück“, spricht die Frage und spendet<br />

Applaus. Und der Museumsdirektor<br />

hebt stolz seinen Kopf, wächst weitere<br />

Zentimeter.<br />

Die Entscheidung kommt derweil in<br />

Bewegung, umzusetzen in die Tat.<br />

So einfach, so klar und so unkompliziert,<br />

ganz leicht zu erkennen, an<br />

welcher Stelle Recht beginnt. Rasta,<br />

lange Haare – keine Arbeit, lebt auf<br />

unsere Kosten, mit einem Zug geht<br />

die Schublade auf und noch schneller<br />

wird sie geschlossen. Eine Mutter<br />

mit Kind, doch wo ist der Vater, da ist<br />

doch was faul? Ah, der Oberstudienrat<br />

– ein guter Mann, er tut was für<br />

die Gesellschaft. Die Brille zeigt deutlich<br />

schwarz oder weiß, nur Grautöne<br />

bleiben im Schatten. Die Farben vermissen<br />

wir ganz.<br />

Im Kindergarten begrüßen die Kleinen<br />

begeistert den neuen Erzieher.<br />

Ein Mädchen zupft mutig an seinem<br />

Haar, die knotigen Locken verlocken.<br />

Am Abend kommt Mama und Hand<br />

in Hand, mit erhobenem Kopf, gehen<br />

sie heim. Seit einer Woche wohnen<br />

sie dort, seit Mama den Mut fand,<br />

Papa zu verlassen, der wieder und<br />

wieder versackte. Nur in der Schule,

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