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Inklusion – Gemeinsamer Unterricht für alle. - NDS-Verlag

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20 ARBEITSPLATZ<br />

Bundesverwaltungsgericht zwingt Landesregierung NRW zum Handeln<br />

Erfolg <strong>für</strong> die GEW<br />

Mit der zum 18.7.2009 in Kraft getretenen Neuregelung der Höchstaltersgrenze<br />

hat die Landesregierung Konsequenzen aus den Urteilen des<br />

Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG vom 19.2.2009 <strong>–</strong> 2 C 18.07 - u.a.)<br />

gezogen, die durch den GEW-Rechtsschutz mit herbeigeführt wurden: Die<br />

Altersgrenze wurde von 35 auf 40 Lebensjahre (zuzüglich Hinausschiebensgründe)<br />

heraufgesetzt. Die GEW begrüßt die Entscheidung der Landesregierung,<br />

die Altersgrenze <strong>für</strong> die Verbeamtung von Lehrern zu erhöhen,<br />

hält die vorgenommene Grenzziehung von 40 Jahren jedoch politisch<br />

nicht <strong>für</strong> ausreichend. Mit Blick auf den allseits grassierenden Lehrermangel<br />

und die Konkurrenz der Bundesländer um qualifizierte Lehrkräfte<br />

wäre es politisch geboten gewesen, die generelle Verbeamtungsgrenze<br />

auf mindestens 45 Jahre zu erhöhen.<br />

I. Erlass des MSW vom 30.07.2009<br />

Nach der Neuregelung waren Vorgaben<br />

des MSW zur Anwendung bzw. zur Umsetzung<br />

des neuen Rechts erforderlich. Brisanz<br />

haben diese Hinweise vor <strong>alle</strong>m, da sie die<br />

Anwendung auf bereits als Tarifbeschäftigte<br />

arbeitende Lehrerinnen und Lehrer regeln;<br />

natürlich gelten sie auch <strong>für</strong> die in Zukunft<br />

bzw. zum Schuljahr 2009/2010 erstmals eingestellten<br />

Lehrerinnen und Lehrer.<br />

Die GEW konnte durch Verhandlungen im<br />

Schulministerium erreichen, dass die Ausführungshinweise<br />

(Erlass vom 30.7.2009) eine<br />

weitgehende Verbeamtung ermöglichen<br />

und auch von der Möglichkeit einer Ausnahmeregelung<br />

Gebrauch gemacht wurde. Den<br />

Erlass sowie die maßgeblichen Vorschriften<br />

Anlass <strong>für</strong> die Neuregelung<br />

Anlass <strong>für</strong> die Neuregelung war die<br />

Klage von mehreren Lehrern aus NRW,<br />

die sich mit Hilfe der GEW vor dem<br />

Bundesverwaltungsgericht in Leipzig<br />

erfolgreich gegen die Höchstgrenze von<br />

bis dahin 35 Jahren (BVerwG 2 C 18. 07),<br />

die als Hürde <strong>für</strong> die Einstellung ins<br />

Beamtenverhältnis festgelegt war, zur<br />

Wehr gesetzt hatten.<br />

Das Gericht räumte ein, dass das Land<br />

NRW grundsätzlich eine Altershöchstgrenze<br />

festlegen könne; <strong>alle</strong>rdings sei<br />

die Laufbahnverordnung in NRW in der<br />

konkreten Ausgestaltung zur Höchstaltersgrenze<br />

zu bemängeln gewesen. Se<br />

dazu können GEW-Mitglieder auf der GEW<br />

Homepage www.gew-nrw.de nachlesen.<br />

(Nach Anmeldung mit der Mitgliedsnummer<br />

zu finden unter: Bildung und Politik, Lupe.<br />

Wichtige Hinweise zu dem Erlass:<br />

1. Noch nicht bestands- oder rechtskräftige<br />

Entscheidungen<br />

In den Fällen, in denen die Anträge auf<br />

Verbeamtung noch nicht beschieden oder ruhend<br />

gestellt worden sind (zum Umgang mit<br />

bestandskräftigen Verfahren vgl. 3.), trifft der<br />

Erlass folgende zentrale Aussagen:<br />

1.1. Alle werden verbeamtet, die die neuen Altersgrenzen<br />

nicht überschritten haben.<br />

Grundsätzlich werden diejenigen verbeamtet,<br />

die die neue Höchstaltersgrenze<br />

(Vollendung des 40. bzw. bei Schwerbehinderung<br />

des 43. Lebensjahres zuzüglich Hinausschiebenstatbestände)<br />

noch nicht überschritten<br />

haben.<br />

Die Hinausschiebenstatbestände sind im §<br />

6 Abs. 2 LVO n.F. geregelt (Wehr- Zivildienst,<br />

Freiwilliges Soziales Jahr, Kindererziehung,<br />

Pflegezeiten). Bei z.B. zwei Kindern könnte<br />

die Altersgrenze daher maximal bis vor Vollendung<br />

des 46. Lebensjahres hinausgeschoben<br />

werden.<br />

Des weiteren müssen die „übrigen Voraussetzungen“<br />

<strong>für</strong> eine Verbeamtung vorliegen.<br />

Dabei geht es in erster Linie um die Frage der<br />

gesundheitlichen Eignung, die ggf. durch eine<br />

amtsärztliche Untersuchung nachzuweisen ist.<br />

1.2. Auch diejenigen werden verbeamtet, die<br />

im Zeitpunkt der Antragstellung die neuen Altersgrenzen<br />

nicht überschritten hatten.<br />

Ist „heute“ (gemeint ist wohl der Zeitpunkt<br />

der Behördenentscheidung) die o.g. Altersgrenze<br />

überschritten, so ist gleichwohl noch<br />

zu verbeamten, wenn im Zeitpunkt der Antragstellung<br />

die Altersgrenze (s.o.) noch nicht<br />

überschritten war und seit der Antragstellung<br />

noch kein Jahr vergangen ist.<br />

Aber auch wenn die Antragstellung länger<br />

als ein Jahr zurückliegt, wird als Einzelfallausnahme<br />

verbeamtet, wenn im Zeitpunkt der<br />

Antragstellung die o.g. Altersgrenze noch<br />

nicht überschritten war.<br />

1.3. Waren die entsprechenden Altersgrenzen<br />

auch im letztgenannten Antragszeitpunkt überschritten,<br />

dann erfolgt keine Verbeamtung.<br />

2. Verwaltungsgerichtliche Urteile<br />

Des weiteren regelt der Erlass den Umgang<br />

mit den ergangenen verwaltungsgerichtlichen<br />

Urteilen. Hierbei werden<br />

grundsätzlich die unter 1. aufgestellten<br />

Grundsätze angewandt, wobei <strong>für</strong> die Beurteilung<br />

des Überschreitens der Altersgrenze<br />

auf den Zeitpunkt der letzten mündlichen<br />

Verhandlung abgestellt wird.<br />

3. Bestands- und rechtskräftige Verfahren<br />

Soweit bereits eine bestandskräftige oder<br />

rechtskräftige Ablehnung der Verbeamtung<br />

vorliegt, sind Anträge auf Wiederaufgreifen<br />

des Verfahrens positiv zu bescheiden, wenn<br />

die neuen Altersgrenzen im Zeitpunkt der<br />

Stellung des Wiederaufgreifensantrag (faktischer<br />

Neuantrag) nicht überschritten waren.<br />

„Bestandskraft“ bedeutet, dass die Ablehnung<br />

nach Fristablauf unter normalen Umständen<br />

mit Rechtsmitteln nicht mehr angegriffen<br />

werden kann (mit Rechtsmittelbelehrung<br />

innerhalb eines Monats seit Zugang des<br />

Bescheides und ohne Belehrung innerhalb eines<br />

Jahres). Im F<strong>alle</strong> der Einstellung von Lehrer/innen<br />

bewertet die Rechtsprechung die<br />

Entscheidung der Dienststellen, die Übernahme<br />

nur in ein Angestelltenverhältnis vorzunehmen,<br />

zugleich auch als konkludente<br />

(= schlüssige) Ablehnung der Übernahme in

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