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Inklusion – Gemeinsamer Unterricht für alle. - NDS-Verlag

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8-2009 Endlich:<br />

Verbeamtung bis 40<br />

DAS MAGAZIN DER BILDUNGSGEWERKSCHAFT<br />

K 5141 61. Jahrgang August 2009ISSN 0720-9673 nds<br />

Kita-Tarifstreik beendet<br />

Angestellte Lehrkräfte kämpfen<br />

<strong>für</strong> neue Entgeltordnung<br />

Dauerthema Kernlehrpläne<br />

<strong>Inklusion</strong> <strong>–</strong> <strong>Gemeinsamer</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>für</strong> <strong>alle</strong>.


Wahlmarathon


Erfolgreiche Bilanz der GEW<br />

Die gewerkschaftliche Bilanz zur Halbzeit 2009 kann sich sehen lassen. Die GEW war in<br />

verschiedenen Feldern ihrer Politik erfolgreich. Das verdankt sie ihrer Beharrlichkeit in Verhandlungen<br />

und dem Engagement ihrer Mitglieder. Nach einem langen Arbeitskampf<br />

konnte so den öffentlichen Arbeitgebern ein Tarifabschluss abgerungen werden, der den Erzieherinnen<br />

und Sozialpädagogen deutlich mehr Gehalt und ein Recht auf Gesundheitsschutz<br />

gewährt. Die Anerkennung der Arbeit in diesem bedeutsamen Bildungsbereich war<br />

längst überfällig.<br />

Ein anderer großer Fortschritt ist die Änderung der in NRW geltende Altersgrenze zur<br />

Verbeamtung. Nach langwieriger juristischer Auseinandersetzung hat die Landesregierung<br />

das Verbeamtungsalter endlich auf 40 Jahre heraufgesetzt. Dass sich die Landesregierung<br />

bei der Umsetzung ihres Erlasses an einem Rechtsgutachten der GEW orientiert hat, ist ein<br />

Gerücht. Aber inhaltlich f<strong>alle</strong>n die Par<strong>alle</strong>len deutlich auf. Doch: Angesichts der Konkurrenz<br />

mit anderen Bundesstaaten, die Lehrerinnen und Lehrer noch mit 45 Jahren verbeamten,<br />

erscheint der Erlass in NRW zu kurz gegriffen. Hinzu kommt, dass der Lehrermangel eine<br />

deutlichere Erhöhung notwendig macht. Hier muss also noch nachgelegt werden! Ein weiterer<br />

Verhandlungspunkt auf der gewerkschaftlichen Agenda waren Zwangsteilzeitverträge.<br />

Sie konnten endlich beendet werden.<br />

Auch in der Weiterbildung können die GEW-Mitglieder auf ihre Gewerkschaft bauen. So<br />

konnte die GEW bisher ca. 1.400 Lehrerratsmitglieder schulen und auf ihre neue Rolle nach<br />

dem Schulgesetz vorbereiten. Die angebotenen Seminare sind immer ausgebucht.<br />

Das zweite Halbjahr beschert der GEW weiterhin reichlich Arbeit. Die Tarifverhandlungen<br />

zur Eingruppierung der angestellten Lehrerinnen und Lehrer erfordern sicherlich wieder<br />

ein zähes Ringen mit den Arbeitgebern. Deshalb muss die GEW wieder auf das Engagement<br />

ihrer Mitglieder bauen können. Schließlich wird die GEW weiterhin mit vielen Bündnispartnern<br />

an dem Ziel „Länger gemeinsam lernen“ arbeiten und gemeinsam mit den Beschäftigten<br />

Schritte auf dem Weg zu einer Schule <strong>für</strong> <strong>alle</strong> gehen. Die Erfolge machen die GEW<br />

stark, denn sie schlagen sich auch in der Mitgliederentwicklung nieder. Entgegen dem negativen<br />

Trend vieler Gewerkschaften verzeichnet die GEW in NRW steigende Mitgliederzahlen.<br />

Die Beschäftigten vor Ort merken, wer ihre Interessen wirksam vertritt und in welcher<br />

Organisation ihr Engagement Unterstützung findet.<br />

Die Landtagswahl im kommenden Jahr wird zu einer Abrechnung mit der Politik der Landesregierung.<br />

Wo bitte sind die kleinen Klassen, die Ministerpräsident Rüttgers 2005 versprochen<br />

hat? Die GEW muss sich in den Wahlkampf einmischen: parteipolitisch unabhängig,<br />

aber parteiisch <strong>für</strong> die Bildung und die Beschäftigten. Der Dialog über die Arbeitsbelastungen<br />

der Lehrerinnen und Lehrer hat bisher kaum wirksame Ergebnisse gebracht. Vielleicht<br />

kann auch hier die Nähe zur Landtagswahl Bewegung in die Verhandlungen bringen.<br />

Die GEW wird ihre Chancen zu nutzen wissen!<br />

Fritz Junkers<br />

nds 8-2009<br />

3<br />

Fritz Junkers,<br />

Leiter der nds-Redaktion


4<br />

INHALT<br />

THEMA<br />

Wie kann <strong>Inklusion</strong><br />

unsere Schulen<br />

verändern? 12<br />

<strong>Inklusion</strong> <strong>–</strong> was heißt das<br />

<strong>für</strong> die sonderpädagogische<br />

Förderung? 14<br />

Barrierefrei im<br />

gemeinsamen <strong>Unterricht</strong> 14<br />

<strong>Inklusion</strong> <strong>–</strong> wie kann das<br />

gelingen? 16<br />

Basis: Institutionalisierte<br />

Teamarbeit 16<br />

Kompetenzzentren in NRW <strong>–</strong><br />

auf dem Weg zur <strong>Inklusion</strong>? 17<br />

UN-Konvention<br />

weckt Hoffnungen 18<br />

BILDUNG<br />

S. 12<br />

S.8<br />

SchülerInnen und Studierende<br />

streikten <strong>für</strong> eine bessere Bildung 8<br />

Führung <strong>–</strong> Steuerung <strong>–</strong> Governance<br />

und ihre Bedeutung <strong>für</strong> die Schulreform 10<br />

Die Bildungsforschung in Essen<br />

hat wieder ein Gesicht 11


S.22<br />

S.24<br />

S.23<br />

nds 8-2009<br />

ARBEITSPLATZ<br />

5<br />

Frauke Rütter <strong>–</strong> die neue<br />

Jugendreferentin der GEW NRW<br />

stellt sich vor 9<br />

Verbeamtungsgrenze in NRW<br />

auf 40 Jahre erhöht <strong>–</strong> Hinweise<br />

zum Erlass 20<br />

Dauerthema Kernlehrpläne 22<br />

Erfolge der Grundschule 22<br />

Kompromiss im Tarifstreit<br />

ErzieherInnen und<br />

SozialpädagogInnen erzielt 23<br />

Verhandlungen <strong>für</strong> eine<br />

neue Entgeltordnung<br />

<strong>für</strong> angestellte Lehrkräfte<br />

beginnen im Herbst 24<br />

Oberhausener Bündnis<br />

„Länger gemeinsam lernen” 26<br />

Nachruf <strong>für</strong><br />

Prof. Dr. Rainer Peek 27<br />

Dieser nds liegt ein Flyer der DGB-Jugend <strong>für</strong><br />

die KollegInnen am Berufskolleg bei.<br />

IMMER IM HEFT<br />

nachrichten 6<br />

jubilareJuli 26<br />

jubilare August 27<br />

buchtipps 28<br />

termine 30/36<br />

infothek 32<br />

impressum 39


6 NACHRICHTEN<br />

Erhöhung der Verbeamtungsgrenze in NRW, aber<br />

Bundesweit große Unterschiede<br />

Mit der neuen Laufbahnverordnung folgt die Landesregierung<br />

NRW dem von der GEW in Auftrag gegebenen<br />

Rechtsgutachten zu den Konsequenzen aus den Urteilen<br />

des Bundesverwaltungsgerichts. Prof. Dr. Helmut Schnellenbach<br />

(Foto oben, links) unterstrich bei der Vorstellung<br />

seines Gutachtens auf der gemeinsamen Pressekonferenz<br />

mit der GEW am 12. August, dass der Gesetzgeber große<br />

Gestaltungsmöglichkeiten hat und eine politische Entscheidung<br />

<strong>für</strong> eine Anhebung der Altersgrenze statt auf<br />

40 auf 45 Jahre auch möglich gewesen wäre.<br />

Die GEW fordert von der Landesregierung ein umfassendes Programm<br />

gegen den Personalnotstand an den Schulen. Trotz der jetzt besseren Regelungen<br />

zur Übernahme in das Beamtenverhältnis herrsche in NRW<br />

akuter Lehrermangel. „Notwendig ist eine Landesinitiative in der Kultusministerkonferenz<br />

<strong>für</strong> eine bundeseinheitliche Regelung zur Verbeamtung”,<br />

erklärte GEW-Landesvorsitzender Andreas Meyer-Lauber. „Mit der<br />

neuen Laufbahnverordnung ist die Landesregierung unseren Vorstellungen<br />

nur teilweise gefolgt. Solange andere Bundesländer bis 45 Jahre<br />

und höher verbeamten, haben wir eine unsaubere Konkurrenz um qualifizierte<br />

Lehrkräfte. Wir brauchen bundesweit einheitliche Regelungen,<br />

um die Abwanderung aus NRW zu stoppen.“ Nach Schätzungen der<br />

GEW sind zum Schuljahresbeginn über 2.000 Lehrerstellen vor <strong>alle</strong>m an<br />

Gymnasien, Berufskollegs und in der Sekundarstufe I nicht besetzt. Zahlreiche<br />

Vertretungsstellen bleiben vakant, weil geeignete Bewerber, vor<br />

<strong>alle</strong>m in den Mangelfächern, fehlen.<br />

Die wichtigsten Einzelheiten zu der am 18. Juli 2009 in Kraft getretenen<br />

Verordnung mit den neuen Verbeamtungsregelungen erläutert<br />

GEW-Justiziar Dr. Mario Sandfort auf den Seiten 21-22. Se<br />

Mehr Geld <strong>für</strong> Klassenfahrten<br />

Die NRW-Landesregierung will Klassen- und Studienfahrten mit einer<br />

Aufstockung des Reiseetats <strong>für</strong> Lehrkräfte finanziell absichern. Im kommenden<br />

Jahr werde das Budget <strong>für</strong> Lehrer-Reisekosten um zwei Millionen<br />

auf rund sechs Millionen Euro aufgestockt, verkündete Schulministerin<br />

Barbara Sommer. Sie folgt damit endlich der langjährigen Forderung<br />

der GEW. In der Vergangenheit hatten Lehrkräfte zu Recht über zu<br />

hohe Eigenbelastungen <strong>für</strong> Klassenfahrten geklagt. Se<br />

Spickmich.de-Urteil<br />

Am 23. Juni hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschieden,<br />

dass SchülerInnen ihre LehrerInnen weiterhin im Internet auf<br />

Spickmich.de benoten und dabei anonym bleiben dürfen.<br />

Eine Lehrerin aus NRW hatte mit Unterstützung der GEW gegen die<br />

anonyme Bewertung von LehrerInnen durch SchülerInnen geklagt, weil<br />

dies das Persönlichkeitsrecht verletze. 2007 war sie mit einer einstweiligen<br />

Verfügung vor Gericht erfolgreich, unterlag aber vor dem Oberlandesgericht<br />

Köln. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung wurde die<br />

Revision beim BGH zugelassen, der nun entschied, dass ein Verstoß gegen<br />

das Persönlichkeitsrecht nicht vorliege. Nicht nur Lehrer, auch Ärzte<br />

und Wirte wehren sich gegen Zensuren anonymer Internet-Benutzer.<br />

Der BGH betonte, dass mit dem Urteil nicht <strong>alle</strong> Bewertungsportale <strong>für</strong><br />

zulässig erklärt würden, sondern jeder Einzelfall zu prüfen sei.<br />

Die GEW hält das Urteil des BGH <strong>für</strong> ungeeignet, den Dialog zwischen<br />

SchülerInnen und LehrerInnen zu fördern und eine notwendige Feedback-<br />

Kultur <strong>für</strong> mehr Qualität in Schule und <strong>Unterricht</strong> zu entwickeln. Die anonyme<br />

und höchst selektive Bewertung einzelner Lehrpersonen auf Spickmich.de<br />

ist nach Auffassung der GEW nicht sinnvoll. Se<br />

GEW ergänzt TALIS-Studie der OECD<br />

Nachdem die Kultusministerkonferenz eine Beteiligung Deutschlands<br />

an der internationalen Lehrerstudie TALIS (Teaching And Learning International<br />

Survey) im Auftrag der Organisation <strong>für</strong> wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (OECD) abgelehnt hatte, führte die GEW eine<br />

eigene Online-Umfrage unter ihren Mitgliedern durch. Die Ergebnisse<br />

erweisen sich als aufschlussreich. Demnach sieht jede vierte Schulleitung<br />

den Schulbetrieb durch Lehrermangel beeinträchtigt und jede zweite beklagt<br />

fehlendes unterstützendes Personal. Jede dritte Lehrkraft unterrichtet<br />

Klassen mit mehr als 25 SchülerInnen. Vier von zehn PädgogInnen<br />

sind älter als 50 (Ergebnisse, Grafiken usw. unter: www.gew.de/TALIS-Studie_Verkannte_Helden_des_Alltags.html).<br />

Nach Berechnungen von Bildungsforscher<br />

Klaus Klemm werden bundesweit bis 2015 rund 300.000<br />

LehrerInnen aus Altersgründen ausscheiden. Se<br />

In eigener Sache<br />

Beitragsanpassung<br />

Die Landesregierung lässt sich Zeit. Dieses Mal nicht mit der Zahlung<br />

der Besoldungserhöhung aber mit der formalen Gesetzesregelung.<br />

Inhaltlich ist die Erhöhung <strong>–</strong> in Folge des Tarifabschlusses <strong>–</strong><br />

jedoch klar und zum Glück auch bereits umgesetzt. Auf Grundlage<br />

der entsprechenden Regelung vom April 2009 gilt daher nun:<br />

◆ Die GEW-NRW erhöht die Mitgliedsbeiträge <strong>für</strong> die Beamtinnen<br />

und Beamten sowie die Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger<br />

zum 1. März 2009 um 3,0 v.H.- bei den Beamtinnen<br />

und Beamten nach Einbeziehung des Sockelbetrages<br />

von 20 Euro.<br />

◆ Die Erhöhung wird (rückwirkend) mit dem Beitragseinzug September<br />

umgesetzt.<br />

Ihre GEW-NRW


Unsere Zukunft <strong>–</strong> atomwaffenfrei!<br />

Im Mai 2010 wird auf einer Konferenz in New York die Überprüfung<br />

des Atomwaffensperrvertrages, der die Verbreitung von Atomwaffen verhindern<br />

und eine Abrüstung der bestehenden Atomwaffen bewirken soll,<br />

erfolgen. Eingebunden in die Aktivitäten der Stadt Essen als Kulturhauptstadt<br />

Europas findet zuvor vom 19. bis 21. März in Essen ein internationaler<br />

Kongress statt: „Atomwaffen abschaffen <strong>–</strong> Unsere Zukunft<br />

atomwaffenfrei!” Er ist ein Beitrag der nationalen Kampagne, die von 47<br />

deutschen Nichtregierungsorganisationen getragen wird.<br />

Zur Aktivierung junger Menschen wird <strong>für</strong> Samstag, 20. März 2010,<br />

ein Planspiel organisiert, bei dem SchülerInnen die Überprüfungskonferenz<br />

simulieren. In dem „Essener Planspiel Atomwaffensperrvertrag”<br />

(ESPA) vertreten SchülerInnen-Gruppen einzelne Länder und schlüpfen in<br />

die Rolle von Diplomaten. Zuvor sammeln sie Infos über Länder und Abläufe<br />

solcher Konferenzen. Infos zum Schüler-Planspiel und zum Anmeldeverfahren:<br />

www.friedenskultur2010. de <strong>–</strong> LehrerInnen interessierter<br />

Gruppen melden sich bitte baldmöglich unter der EMail: planspiel@<br />

friedenskultur2010.de oder Dr. Alex Rosen, Mobil: 0178-4768426 btrau<br />

MSW will Optimismus verbreiten<br />

Das Schulministerium nahm seine alljährliche Pressekonferenz zum<br />

Schuljahresanfang wieder zum Anlass, Optimismus zu verbreiten.<br />

Was eignet sich dazu <strong>–</strong> vermeintlich <strong>–</strong> besser als Zahlenspiele. Ministerin<br />

Barbara Sommer verkündete schon im Vorfeld: „In diesem Jahr<br />

werden an den Schulen in NRW so viele Lehrer eingestellt, wie seit<br />

1981 nicht mehr.” Nach Angaben des MSW wurden zum 1. Februar<br />

2.889 Lehrkräfte eingestellt, zum Schuljahresbeginn sollen weitere<br />

4.711 hinzu kommen. Für das kommende Halbjahr sind dennoch 1.138<br />

Lehrerstellen unbesetzt. Die Zahl der neu ausgebildeten Lehrerinnen<br />

und Lehrer blieb mit 6.200 wieder weit hinter dem Bedarf zurück.<br />

Einen konkreten Plan <strong>für</strong> kleinere Klassen stellte die Ministerin <strong>für</strong><br />

das neue Schuljahr in Aussicht. Sie verspreche „Ziele <strong>für</strong> morgen, die<br />

der Ministerpräsident den WählerInnen schon <strong>für</strong> gestern versprochen<br />

hat”, warf ihr die Opposition vor. Barbara Sommer kündigte an, den<br />

Ausbau der Ganztagsschulen fortzusetzen, bekräftigte aber auch, dass<br />

sie keine neuen Gesamtschulen mit Ganztagsbetrieb genehmigten will.<br />

Zurückhaltend äußerte sie sich zur der Frage, ob Städte Verbundschulen<br />

aus Haupt- und Realschulen einrichten dürfen. Eine positive Bilanz<br />

zog sie beim Zentralabitur. Se<br />

Länder verschleppen Ganztagsschulausbau<br />

Der Ausbau der Ganztasschule kommt in mehreren Bundesländern<br />

nur schleppend voran. Im Fördertopf des Bundes <strong>für</strong> die Ganztagsschulen<br />

liegen noch immer 400 Mio. Euro abrufbereit (dpa vom 10.8.2009).<br />

Das sind zehn Prozent des insgesamt vier Mrd. Euro umfassenden Ausbauprogramms,<br />

das noch von der rot-grünen Regierung 2003 auf den<br />

Weg gebracht worden war. Danach hat <strong>alle</strong>in NRW 132 Mio. Euro nicht<br />

abgerufen, obwohl dem Land diese Fördermittel nach dem Bund-Länder-<br />

Vertrag zustehen. Weil die Länder zu langsam agierten, wurde das Programm<br />

bis Ende 2009 verlängert. Der bildungspolitische Sprecher der<br />

SPD-Bundestagsfraktion, Ernst-Dieter Rossmann, warf den schwarz-gelben<br />

Landesregierungen vor, den Ausbau der Ganztagsschulen zu blockieren<br />

und damit Reformchancen zu verschenken. dpa/Se<br />

Wahlmarathon 2009/10<br />

nds 8-2009<br />

Die Europawahl am 7. Juni endete mit einem historischen Tiefstand bei<br />

der Wahlbeteiligung von durchschnittlich 43 Prozent (1979 waren es noch<br />

rund 62 Prozent <strong>–</strong> und neun Mitgliedsländer). In NRW stehen am 30. August<br />

Kommunalwahlen an, es folgt am 27. September die Bundestagswahl<br />

und in NRW endet der Marathon am 8. Mai 2010 mit der Landtagswahl.<br />

Wachsende Sorge: eine geringe Wahlbeteiligung.<br />

Die GEW in Detmold ist mit einer Unterschriftenaktion „So nicht, Frau<br />

Ministerin Sommer!” ins Wahljahr gestartet und hat vor den Sommerferien<br />

dem Schulministerium 3.700 Protestunterschriften gegen die fragwürdige,<br />

unverantwortliche und teure Bildungspolitik der CDU/FDP-Regierung<br />

in NRW übergeben (Foto: Sabine Unger, GEW Detmold, und Norbert<br />

Müller, stv. GEW-Landesvorsitzender). Hauptkritikpunkte: schlechte Bezahlung<br />

der angestellten Lehrkräfte, zu große Klassen und zu hohe<br />

Arbeitsbelastung, Pannen beim Abitur und dem G 8, Behinderung von<br />

Gesamtschulgründungen. So kann Schule nicht gelingen! Se<br />

Bessere Hygiene in Schulen<br />

Das neue Schuljahr startete trotz der Schweinegrippe planmäßig am<br />

17. August. Gegen eine mögliche Infektionswelle hat die GEW empfohlen,<br />

„Lehrerinnen und Lehrern <strong>–</strong> wie Polizisten und Krankenhausbeschäftigten<br />

<strong>–</strong> mit Priorität eine Impfung” anzubieten, sobald das möglich ist.<br />

„In <strong>alle</strong>n Schulen müssen die Schulträger ausreichend Seife und Papierhandtücher<br />

<strong>für</strong> SchülerInnen und Lehrkräfte zur Verfügung stellen,” forderte<br />

GEW-Landesvorsitzender Meyer-Lauber. Diese Selbstverständlichkeit<br />

sei in vielen Schulen nicht gewährleistet. Eltern sollten erkrankte Kinder<br />

bei den ersten Grippesymptomen nicht in die Schule schicken. Die<br />

Schließung von Schulen solle nur angeordnet werden, wenn es die Gesundheitsämter<br />

<strong>für</strong> geboten halten. Se<br />

Antikriegstag<br />

Zum Antikriegstag am 1. September <strong>–</strong> 70 Jahre nach dem Überfall<br />

Nazideutschlands auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges am<br />

1. September 1939 <strong>–</strong> haben Gewerkschaften und Friedensgruppen wieder<br />

zahlreiche Aktivitäten geplant. Die Antikriegsveranstaltung am 31. August<br />

in Berlin (ver.di-Bundesveswaltung, Paula-Thiede-Ufer 10) organisieren<br />

ver.di und die Kooperation <strong>für</strong> den Frieden in enger Zusammenarbeit. Infos<br />

und Anmeldungen unter: www.friedenskooperative.de Se<br />

7


8 BILDUNG<br />

SchülerInnen und Studierende streikten <strong>für</strong> eine bessere Bildung<br />

Politikverdrossenheit war gestern<br />

„Bildung <strong>für</strong> <strong>alle</strong> <strong>–</strong> und zwar umsonst!“ Diesen Hilferuf konnte man in der Aktionswoche<br />

vom 15. bis 21. Juni 2009 in ganz Deutschland hören: Über<br />

100.000 SchülerInnen und StudentInnen setzten sich im bundesweiten Bildungsstreik<br />

laut und öffentlich <strong>für</strong> eine Kehrtwende in der deutschen Bildungspolitik<br />

ein. Studentische und gewerkschaftliche Organisationen, lokale<br />

Gruppen und Einzelpersonen organisierten in über 40 Städten Demos, Streikcamps<br />

und Protestaktionen. Schon 2008 hatten über 100.000 Schülerinnen<br />

und Schüler beim Schülerstreik <strong>für</strong> ein besseres Bildungssystem demonstriert.<br />

Sie wehren sich gegen folgenschwere Fehlentwicklungen im Bildungsbereich.<br />

Von Politikverdrossenheit ist hier nichts zu merken. Im Gegenteil!<br />

Lernen statt pauken<br />

Lernen in sanierungsbedürftigen und verwahrlosten<br />

Schulgebäuden und überfüllten<br />

Klassen, frühzeitige Selektion der SchülerInnen,<br />

zu viel <strong>Unterricht</strong>sausfall, weil Lehrkräfte fehlen,<br />

Einführung zentraler Prüfungen, wachsender<br />

Leistungsdruck, das neue TurboAbitur an<br />

Gymnasien und Kopfnoten als weiteres Druckmittel<br />

<strong>–</strong> die Schülerinnen und Schüler zeigten<br />

beim Bildungsstreik, unter welchen Bedingungen<br />

heutzutage gelehrt und gelernt werden<br />

muss. Zentrales Anliegen in NRW war aber vor<br />

<strong>alle</strong>m die Kritik am Schulsystem, das noch immer<br />

nicht <strong>alle</strong>n Schülerinnen und Schülern die<br />

gleichen Chancen auf Bildung eröffnet. Vor <strong>alle</strong>m<br />

Kinder aus finanziell besser gestellten Familien<br />

erhalten Zugang zu qualitativ hochwertiger<br />

Bildung mit großer Selbstverständlichkeit,<br />

während finanziell schlechter gestellten Kindern<br />

diese Möglichkeit häufig verwehrt bleibt.<br />

Deshalb fordern die SchülerInnen:<br />

◆ Kostenlose Bildung und gleiche Chancen <strong>für</strong><br />

<strong>alle</strong>!<br />

◆ Abschaffung des mehrgliedrigen Schulsystems<br />

<strong>–</strong> Eine Schule <strong>für</strong> <strong>alle</strong>!<br />

◆ Mehr Lehrkräfte in die Schulen und kleinere<br />

Lerngruppen/Klassen<br />

◆ Keine zentralen Prüfungen!<br />

◆ Weg mit dem Turboabi! Gegen Schulzeitverkürzung!<br />

Gegen ein verschultes Studium und<br />

Schluss mit der Jagd nach Credit Points<br />

Die Misere im Schulsystem setzt sich nahtlos<br />

an den Universitäten fort. Die Umsetzung des<br />

Bologna-Prozesses hat nicht zu einer Qualitätssteigerung<br />

sowie zu einer besseren nationalen<br />

und internationalen Anschlussfähigkeit geführt,<br />

ganz im Gegenteil: Die Studierenden sit-<br />

Nicht unterkriegen lassen! Humor ist, wenn man trotzdem streikt. (links Düsseldorf, rechts Köln)<br />

zen in verkürzten, verschulten Studiengängen,<br />

die ihnen während ihrer Jagd nach Credit-<br />

Points jegliche Möglichkeit zur eigenen Profilierung<br />

nimmt und somit den Zweck eines Studiums,<br />

selbstbestimmt und eigenverantwortlich<br />

zu lernen, konterkariert. Die Studierenden stehen<br />

unter stark erhöhtem Leistungsdruck in einem<br />

harten Konkurrenzkampf um die begehrten,<br />

aber raren Master-Plätze. Da jede Universität<br />

ihre Bachelorstudiengänge anders aufbaut,<br />

sind Universitätswechsel nur in den wenigsten<br />

Fällen ohne Einschränkung möglich.<br />

Von der internationalen Mobilität ganz zu<br />

schweigen. Möglichkeiten zur Partizipation, um<br />

Einfluss auf das Geschehen an den Unis zu nehmen<br />

und mitzubestimmen, bleiben der Studentenschaft<br />

überwiegend verwehrt.<br />

Kinder aus bildungsfernen und einkommensschwachen<br />

Familien sind an den Universitäten<br />

zunehmend unterrepräsentiert, da mit<br />

den Studiengebühren stark selektierende Zulassungsbeschränkungen<br />

errichtet wurden, die es<br />

ihnen beinahe unmöglich machen, ein Studium<br />

aufzunehmen. Die fehlende Transparenz der<br />

Univerwaltungen erschweren die Überprüfung,<br />

ob die gezahlten Studiengebühren wirklich <strong>für</strong><br />

einer Verbesserung von Forschung und Lehre<br />

oder <strong>für</strong> andere Zwecke verwendet werden, wie<br />

es schon häufig geschehen ist.<br />

Der Umbau der Bildungseinrichtungen zu<br />

wettbewerbsorientierten Unternehmen, die<br />

miteinander im Rahmen der Exzellenzinitiative<br />

um Fördergelder und Sponsoren buhlen, setzt


das Bildungssystem den Marktmechanismen<br />

und dem Einfluss der Wirtschaft aus. Unabhängige<br />

Bildung ist so nicht mehr möglich. Deshalb<br />

fordern die Studenten:<br />

◆ Eine Bildung <strong>für</strong> <strong>alle</strong> ohne Bildungsgebühren<br />

mit dem gesetzlich verankerten<br />

Recht auf Bildung<br />

◆ Die soziale Öffnung der Hochschulen, Wegfall<br />

<strong>alle</strong>r selektierender Zulassungs-beschränkungen<br />

und den Ausbau der Studienplätze<br />

◆ Die Abschaffung von Bachelor- und Master<br />

in der bisherigen Form, Reform der<br />

Studiengänge weg von Verschulung, Konkurrenzkampf<br />

und hin zu der Möglichkeit,<br />

selbst Schwerpunkte während des Studiums<br />

zu setzen<br />

◆ Verbesserungen der Lehr- und Lernbedingungen<br />

mit mehr Personal etc,<br />

◆ Demokratisierung des Bildungssystems, Abbau<br />

von wirtschaftlichen Zwängen,<br />

◆ Stopp der Exzellenzinitiative.<br />

Die GEW hat den Aufruf zum Bildungsstreik<br />

unterstützt und sich nachdrücklich hinter<br />

die Forderungen der Protestierenden gestellt.<br />

Die Bündnisse der StudentInnen und<br />

SchülerInnen, die durch den Bildungsstreik<br />

entstanden sind, können auch weiterhin auf<br />

das Engagement der GEW zählen.<br />

Die Forderungen der Demonstranten wurden<br />

vielfach von der Politik nicht ernst genommen<br />

oder als „gestrig“ abgetan, Fakten<br />

wurden beschönigt oder abgestritten. Gerade<br />

deshalb muss der Protest, der Studierende,<br />

Schülerinnen und Schüler mit Lehrkräften,<br />

Pädagoginnen und Pädagogen, Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler und <strong>alle</strong>n<br />

anderen im Bildungsbereich Beschäftigten<br />

<strong>für</strong> eine Verbesserung der Qualität unseres<br />

Bildungssystems zusammenführte, weiter gehen.<br />

Nur wenn <strong>alle</strong> weiterhin aktiv gegen die<br />

immer schlechter werdenden Bedingungen<br />

im Bildungsbereich und die Ausdünnung der<br />

Bildungsziele in Deutschland vorgehen, können<br />

wir unser Hauptziel erreichen: Chancengleiche,<br />

zulassungsfreie Bildung <strong>für</strong> <strong>alle</strong> unter<br />

guten Lehr- und Lernbedingungen!<br />

Deshalb: Gemeinsam gegen die Bildungskatastrophe<br />

<strong>–</strong> <strong>für</strong> gute Bildung und gute Arbeit!<br />

Frauke Rütter, Jugendreferentin GEW NRW<br />

Die neue Jugendreferentin<br />

der GEW NRW stellt sich vor<br />

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen in der GEW NRW,<br />

ich bin Frauke Rütter und seit Anfang Juni<br />

bei der GEW NRW als Jugendbildungsreferentin<br />

angestellt. Nachdem ich als Berufseinsteigerin<br />

einen Ausflug in die Stadtteilarbeit<br />

gemacht und dort im Kultur- und Veranstaltungs-Management<br />

gearbeitet habe, hat es<br />

mich jetzt wieder zurück in die Bildungsarbeit<br />

gezogen. Während des Studiums habe<br />

ich mehrere Jahre als Teamerin in einer Bildungsstätte<br />

gejobbt, so das dieses Gebiet<br />

kein vollkommenes Neuland <strong>für</strong> mich ist.<br />

Was Ihr von mir erwarten könnt:<br />

✔ Attraktive Veranstaltungen, egal ob es<br />

Fortbildungsangebote <strong>für</strong> einen besseren<br />

Einstieg in den Beruf, Informationsmöglichkeiten<br />

über das Referendariat oder Seminare<br />

zu hochschul- oder allgemeinpolitischen<br />

Inhalten sind,<br />

✔ Hilfe und Unterstützung bei zeitlich begrenzten<br />

und themenbezogenen Projekten<br />

oder bei der Gremienarbeit,<br />

✔ Regelmäßige Infos zu Studium, zweiter<br />

Ausbildungsphase und Einstieg ins<br />

nds 8-2009 9<br />

Frauke Rütter: „Nach 13 Jahren Schule,<br />

Abi und einem abgeschlossenen Sowi-Studium<br />

an der Uni Duisburg-Essen hätte ich<br />

wirklich nicht mehr damit gerechnet, dass<br />

ich noch einmal so viel mit Unis, Studienbedingungen<br />

und -Inhalten zu tun haben<br />

werde. Aber <strong>alle</strong>s kommt anders, als man<br />

denkt, und das ist auch gut so!“<br />

Berufsleben an den Unis und Seminarstandorten<br />

✔ Angebote, sich miteinander in der GEW zu<br />

vernetzen, Gleichgesinnte zu finden und<br />

auszutauschen.<br />

Habt ihr Projektideen oder gibt es irgendwelche<br />

Themen, zu denen es unbedingt mal<br />

eine Veranstaltung geben sollte?<br />

Habt Ihr Lust, Euch in der GEW NRW zu<br />

engagieren?<br />

Dann meldet Euch bei mir! Ich bin immer<br />

offen <strong>für</strong> neue Ideen und werde versuchen<br />

diese mit euch umzusetzen.<br />

Gerne bin ich behilflich, wenn ihr Unterstützung<br />

oder Beratung von Eurer Gewerkschaft<br />

benötigt. Falls ich selbst die Informationen<br />

nicht liefern kann, vermittle ich an die<br />

entsprechenden GEW-KollegInnen weiter. Ich<br />

freue mich auf unsere Zusammenarbeit!<br />

Frauke Rütter<br />

Phon: 0201-29 403 84<br />

Mail: frauke.ruetter@gew-nrw.de


10 BILDUNG<br />

DDS-Jahrestagung in Münster<br />

Führung <strong>–</strong> Steuerung <strong>–</strong> Governance<br />

Die diesjährige Tagung der wissenschaftlichen<br />

GEW-Zeitschrift „Die<br />

Deutsche Schule“ (DDS) mit VertreterInnen<br />

aus Wissenschaft, Bildungspolitik,<br />

-verwaltung und -praxis fand<br />

in Münster statt.<br />

Prof. Martin Heinrich, geschäftsführender<br />

DDS-Redakteur, hob bei seiner Begrüßung<br />

nochmals das besondere Anliegen der Zeitschrift<br />

hervor, wissenschaftliche Beiträge einer<br />

breiteren „Schulöffentlichkeit“ zugänglich zu<br />

machen und die Zusammenhänge im Verhältnis<br />

von Wissenschaft, Bildungspolitik, -verwaltung<br />

und -praxis deutlich zu machen. Marianne<br />

Demmer, stellvertretende Vorsitzende der GEW,<br />

kommentierte anschließend die Ergebnisse der<br />

von der GEW auf der Basis der TALIS-Fragebögen<br />

der OECD durchgeführten Befragung zur<br />

Professionsentwicklung der Lehrerschaft.<br />

Im Mittelpunkt der Tagung standen Vorträge<br />

zu den drei Leitbegriffen des Tagungsthemas<br />

„Führung — Steuerung <strong>–</strong> Governance und<br />

ihre Bedeutung <strong>für</strong> die Schulreform”.<br />

Führung als Gestaltung<br />

Nach Auffassung von Prof. Hans-Günter<br />

Rolff (TU Dortmund) verengen die Perspektiven<br />

der Steuerung und der Governance den<br />

Blick, da sie vor <strong>alle</strong>m von den oberen Hierarchieebenen<br />

ausgehen. Die Basis der Schulreform<br />

liege jedoch in der Gestaltungsautonomie<br />

der einzelnen Schule. Der Schulleitung<br />

komme dabei die Rolle des Hauptakteurs zu;<br />

sie umfasse Führung, Management und Steuerung,<br />

wobei Führung <strong>–</strong> durchaus verteilte <strong>–</strong> als<br />

Leitkategorie fungiere. Darunter sei im Kern<br />

die Aufgabe der Gestaltung der „guten“ Schule<br />

zu verstehen. Diese Gestaltung müsse immer<br />

am Anfang von Reformen stehen.<br />

Finanzierung und Recht als Ansatzpunkte<br />

schulpolitischer Steuerung<br />

Prof. Horst Weishaupt (DIPF Frankfurt<br />

a.M.) konzentrierte sich auf „Finanzierung<br />

und Recht als Ansatzpunkte schulpolitischer<br />

Steuerung“ als Konstanten der Schulentwicklung.<br />

In einem kurzen Überblick über die Entwicklungen<br />

seit den 1960er-Jahren wies er<br />

die zunehmende „Verrechtlichung“ des Schul-<br />

wesens nach und erläuterte an Beispielen,<br />

wie rechtliche Verpflichtungen in der Praxis<br />

oft durch fehlende Kompetenzförderung konterkariert<br />

werden; Innovationsanstöße würden<br />

häufig durch Regierungswechsel wieder<br />

zunichte gemacht. Außerdem stellte er Steuerungsversuche<br />

durch Finanzzuweisungen vor.<br />

Zentrale Steuerung sei <strong>für</strong> die Schulentwicklung<br />

unverzichtbar, denn ohne solche Ansatzpunkte<br />

fehlten den einzelnen Schulen die<br />

notwendigen Handlungsspielräume.<br />

Governance als Handlungskoordination<br />

Prof. Herbert Altrichter (Universität Linz) stellte<br />

unter dem Titel „Governance <strong>–</strong> Schulreform als<br />

Handlungskoordination“ den relativ neuen Forschungsansatz<br />

vor. Durch die Erläuterung zentraler<br />

Begriffe wie „Akteurskonstellationen“ und<br />

„Mehrebenensystem“ sowie anhand konkreter<br />

Schulreform-Beispiele verdeutlichte Altrichter,<br />

wie sich das Schulsystem aus der Governance-<br />

Perspektive als eine komplexe, gestaltete, soziale<br />

Ordnung mit bestimmten Leistungsmerkmalen<br />

darstellt. Innovationen sind <strong>für</strong> ihn Versuche,<br />

diese Ordnung zu transformieren. Altrichter<br />

äußerte Skepsis gegenüber der Wirkung linear<br />

gedachter Steuerungsmechanismen und Gestaltungsintentionen.<br />

Schulreformen müssten „Verhandlungs“-Beziehungen<br />

zwischen den verschiedenen<br />

relevanten Akteuren eröffnen.<br />

Auf dem anschließenden Podium kam es zu<br />

einer Kontroverse zwischen den referierten Positionen,<br />

die wesentlich bereichert wurde durch<br />

die Beiträge von Ulrich Steffens (Institut <strong>für</strong><br />

Qualitätsentwicklung/Hessen) und Gisela Gravelaar<br />

(Leiterin der Wartburg-Grundschule in<br />

Münster/Schulpreis 2008). Während Steffens<br />

aus bildungsplanerischer Perspektive den Governance-Ansatz<br />

sehr begrüßte, da er <strong>alle</strong> Ebenen<br />

und deren Wechselwirkungen berücksichtige,<br />

kamen Gravelaars Auffassung von Schulleitung<br />

als Schulentwicklungsmotor und ihr Plädoyer<br />

<strong>für</strong> Gestaltungsfreiheit mit Nachsteuerung<br />

den Ausführungen von Rolff recht nahe.<br />

Die Tagungsvorträge können in Heft 3/09<br />

der Zeitschrift „Die Deutsche Schule“, das im<br />

August erscheinen wird, nachgelesen werden.<br />

Sylvia Schütze, Leibniz Universität Hannover,<br />

Redaktionsassistentin der DDS<br />

Prof. Dr.<br />

Hans-Günter Rolff,<br />

TU Dortmund<br />

Prof. Dr. Horst<br />

Weishaupt, DIPF<br />

Frankfurt a.M.<br />

Prof. Dr. Herbert<br />

Altrichter,<br />

Universität Linz,<br />

Österreich<br />

Gisela Gravelaar,<br />

Leiterin der Wartburg-Grundschule<br />

in Münster<br />

Ulrich Steffens,<br />

Institut <strong>für</strong><br />

Qualitätsentwicklung,<br />

Hessen


Die nds sprach mit Isabell van Ackeren, Universität Duisburg-Essen, Campus Essen<br />

nds 8-2009<br />

Die Bildungsforschung in Essen hat wieder ein Gesicht<br />

Prof. Dr. Isabell van Ackeren ist seit<br />

dem 1. April 2009 Nachfolgerin von<br />

Prof. Dr. Klaus Klemm am Institut <strong>für</strong><br />

Pädagogik der Fakultät <strong>für</strong> Bildungswissenschaften<br />

an der Universität<br />

Duisburg-Essen. Eineinhalb Jahre nach<br />

seiner Emeritierung ist der Lehrstuhl<br />

neu besetzt <strong>–</strong> die Bildungsforschung in<br />

Essen hat wieder ein Gesicht.<br />

nds: Wir freuen uns, dass Sie als Nachfolgerin<br />

von Klaus Klemm (wieder) in NRW sind<br />

und gratulieren herzlich zu Ihrer Berufung<br />

auf den Lehrstuhl <strong>für</strong> „Bildungssystem- und<br />

Schulentwicklungsforschung”. Was haben<br />

wir uns darunter vorzustellen?<br />

Prof. Isabell van Ackeren: Die Qualitätsentwicklung<br />

der Einzelschule wird in Verbindung<br />

mit der Entwicklung des Bildungsystems gesehen.<br />

Gestaltungselemente auf politisch-administrativer<br />

Ebene können Lernprozesse stützen,<br />

unter bestimmten Bedingungen aber auch unerwünschte<br />

‘Nebenwirkungen’ erzeugen. So<br />

beschäftigt uns u.a. die Wirkung externer Evaluationen<br />

wie Schulinspektion und Vergleichsarbeiten<br />

auf Schulentwicklungsprozesse.<br />

nds: Sie waren bis zum 1. April an der Johannes-Gutenberg-Universität<br />

Mainz tätig.<br />

Haben Sie sich in Essen schon eingelebt?<br />

van Ackeren: Ich bin dabei und freue mich<br />

auf die neue Aufgabe in Essen. In Mainz führe<br />

ich noch einige Arbeiten zu Ende - wie die Vorbereitung<br />

des Bildungskongresses der Deutschen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Erziehungswissenschaft<br />

zum Thema „Bildung in der Demokratie”, der<br />

im März 2010 in Mainz stattfinden wird.<br />

nds: In NRW hat es viele Änderungen im<br />

Schulsystem gegeben, die <strong>für</strong> Aufregung und<br />

Verunsicherung gesorgt haben, z.B. das Zentralabitur.<br />

van Ackeren: Zum Zentralabitur führen wir<br />

ein DFG-Projekt durch, das bereits hinsichtlich<br />

der Prüfungsorganisation große Länderunterschiede<br />

offenbart. Hier zeigen sich Differenzen<br />

im Grad der Zentralität und Standardisierung<br />

auf der Suche nach einer sinnvollen Mischung<br />

von Vertrauen in die Professionalität von Lehr-<br />

kräften sowie der landesweiten Sicherung und<br />

Entwicklung von Qualität und Vergleichbarkeit.<br />

Aktuell untersuchen wir, wie sich das Zentralabitur<br />

auf die Qualität von <strong>Unterricht</strong> auswirkt;<br />

zu dieser wichtigen Frage gibt es noch<br />

erstaunlich wenig Forschung.<br />

nds: Bei den zentralen Prüfungen in Klasse<br />

10 war in NRW die Aufgabenschwierigkeit<br />

von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Wo bleibt<br />

da die Vergleichbarkeit?<br />

van Ackeren: In vielen Nachbarländern werden<br />

Prüfungsaufgaben zunächst pilotiert, d. h.<br />

erst wird erprobt, welche Kompetenzen Schülerinnen<br />

und Schüler erreichen können.<br />

In Deutschland ist das IQB, das Institut zur<br />

Qualitätsentwicklung im Bildungswesen in<br />

Berlin, überregional damit befasst, entsprechende<br />

empirische Grundlagen zu schaffen,<br />

um solche Probleme künftig zu vermeiden.<br />

nds: Wie schätzen Sie den Einfluss von Rankings<br />

auf das Lernen in der Schule ein?<br />

van Ackeren: Rankings sind in vielen Nachbarländern<br />

üblich, mit unterschiedlichen Auswirkungen.<br />

Hierbei spielen verschiedene Faktoren<br />

eine Rolle, etwa die Fähigkeit der Eltern, die<br />

Informationen zu verstehen und nutzbar zu machen.<br />

Erfahrungen aus England, aber auch aus<br />

den Niederlanden und Schweden, zeigen eine<br />

unerwünschte soziale ‘Entmischung’ der Schülerinnen<br />

und Schüler. In diesem Zusammen-<br />

11<br />

Prof. Isabell van Ackeren (rechts): „Die Einzelschule<br />

wird in Verbindung mit der Entwicklung des Bildungssystems<br />

gesehen.” Links: Dr. Ilse Führer-Lehner (GEW<br />

NRW/nds)<br />

hang setzt man nun stärker auf ‘faire’ Rankings,<br />

die die Rahmenbedingungen, unter denen<br />

Schulen arbeiten, sowie den ‘Mehrwert’, den sie<br />

beim Lernen erzielen, berücksichtigen. Angesichts<br />

der methodischen Schwierigkeiten fairer<br />

Vergleiche kann man auch darüber nachdenken,<br />

wie sich <strong>–</strong> stärker als bisher <strong>–</strong> eine Kultur<br />

der Anerkennung pflegen lässt, die die Leistungen<br />

von Schulen öffentlich würdigt. Schulwettbewerbe<br />

sind da<strong>für</strong> z.B. eine gute Möglichkeit.<br />

nds: Was wäre nötig, um in den Schulen<br />

bessere Lernergebnisse zu erzielen?<br />

van Ackeren: Wichtig ist m.E. eine Kombination<br />

von innerer und äußerer Schulreform, die den<br />

kompetenten Umgang mit Heterogenität und<br />

Differenz befördert. Die Lehrerbildung spielt dabei<br />

eine zentrale Rolle. In Essen sind wir derzeit<br />

mit der Entwicklung der neuen BA/MA-Studiengänge<br />

befasst. Dabei sind neben verbindlichen<br />

Standards, etwa im Bereich ‘Diagnose und<br />

Förderung’, Freiheitsgrade notwendig, die den<br />

Studierenden die Entwicklung eigener Profile ermöglichen.<br />

Dies sollte auch der Qualität von<br />

Schule und <strong>Unterricht</strong> zugute kommen.<br />

nds: Wir wünschen Ihnen einen guten<br />

Start und eine erfolgreiche Zeit in Essen.<br />

Die Fragen stellten Ilse Führer-Lehner und Hanne Seiltgen.


12 THEMA<br />

Kommentar<br />

Wie kann <strong>Inklusion</strong> unsere Schulen verändern?<br />

In diesem Leitbild stehen noch andere<br />

schöne Sätze. Einfache Sätze, die freilich so<br />

weitreichend sind und so schön, dass sie einfach<br />

wahr werden müssen! Die Denkschrift<br />

beschreibt Schule als einen Ort<br />

◆ an dem die Lehrenden wie die Lernenden in<br />

ihrer Individualität angenommen werden<br />

◆ wo die persönliche Eigenart in der Gestaltung<br />

von Schule ihren Platz findet<br />

◆ an dem Zeit gegeben wird zum Wachsen<br />

◆ wo gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt<br />

voreinander gepflegt werden<br />

◆ dessen Räume einladen zum Verweilen<br />

◆ dessen Angebote und Herausforderung<br />

zum Lernen, zur selbsttätigen Auseinandersetzung<br />

locken<br />

◆ an dem Umwege und Fehler erlaubt sind<br />

und Bewertungen als Feedback hilfreiche<br />

Orientierungen geben<br />

Foto: Realschule Broich, Mülheim<br />

„Schule ist ein Ort, an dem <strong>alle</strong> willkommen sind.“ Dies ist der erste Satz des<br />

nach wie vor faszinierenden und inspirierenden Leitbildes aus der wahrlich<br />

denkwürdigen Denkschrift „Zukunft der Bildung <strong>–</strong> Schule der Zukunft“. Nur<br />

weil sich sie “schon” 1995 erschienen ist, darf sie nicht i der Vergessenheit<br />

anheimf<strong>alle</strong>n.<br />

◆ wo intensiv gearbeitet wird und die Freude<br />

am eigenen Lernen wachsen kann<br />

◆ an dem Lernen ansteckend wirkt<br />

Im “Haus des Lernens” sind <strong>alle</strong> Lernende,<br />

in ihm wächst das Vertrauen, dass <strong>alle</strong> lernen<br />

können. Diese Schule ist ein Stück Leben,<br />

das es zu gestalten gilt. Warum zitiere<br />

ich das so oft Zitierte hier schon wieder, zitiere<br />

es noch einmal? In einem Schwerpunkt,<br />

bei dem es um <strong>Inklusion</strong> gehen soll?<br />

Ich zitiere es, weil wir darauf hinweisen<br />

dürfen, dass wir ein quasi landesoffizielles,<br />

von breitestem gesellschaftlichem Konsens<br />

getragenes Leitbild <strong>für</strong> eine Inkklusive Schule<br />

in NRW in der genannten Denk-Schrift<br />

schon hatten, als der Begriff der <strong>Inklusion</strong><br />

noch längst nicht in <strong>alle</strong>r Munde, eher nur<br />

den Eingeweihtesten vertraut war.<br />

In der geforderten und zu fördernden, in<br />

der gewollten und in der gewünschten Schule<br />

der <strong>Inklusion</strong> geht es genau darum:<br />

◆ Alle - wirklich <strong>alle</strong> - sind willkommen. Niemand<br />

wird ausgesondert oder ausgegrenzt<br />

◆ Individualität, das Faszinierende an Menschen,<br />

wird wertgeschätzt<br />

◆ Rücksicht und Respekt zeigt sich dort besonders,<br />

wo jemand nicht eigenständig<br />

gehen, vielleicht nicht so verständlich<br />

sprechen kann, blind ist oder taub, eher<br />

auf Abstand geht, Autismen zeigt und<br />

dessen Geistigkeit einen eigenen, oft verblüffenden<br />

Ausdruck findet …<br />

Klar: An dieser Schule der <strong>Inklusion</strong> brauchen<br />

wir andere Räume, nicht diese eher<br />

öden, etwas vergrößerten Kaninchenställe,<br />

in denen Einzelne nahezu zwangsläufig<br />

überfordert sind, die versammelte Unruhe zu<br />

zähmen.<br />

An dieser Schule der <strong>Inklusion</strong> brauchen wir<br />

◆ Eine lebensfrohe Kultur der Fehler<br />

◆ Freundlichkeit, keine burn-out-verbreitende<br />

Unkultur der Fehler-Versessenheit<br />

◆ Vertrauen statt Misstrauen: Vertrauen zu<br />

uns selbst, dass wir dazu unseren Beitrag<br />

leisten können. Vertrauen, dass wir die


Schule der <strong>Inklusion</strong> gemeinschaftlich<br />

pädagogisch gestalten können<br />

◆ Vertrauen, dass wir das politisch durchsetzen<br />

können.<br />

An der Schule der <strong>Inklusion</strong> brauchen wir<br />

vor <strong>alle</strong>m uns selbst als Modell von Lernenden,<br />

die in Freude Neues lernen wollen unddie<br />

darum auch vielfältigste Unterstützung<br />

erfahren. Wir brauchen das Zusammenspiel<br />

mit den wahrlichen Vielfältigkeiten, durch<br />

die sich Menschen auszeichnen. Das macht<br />

die Menschliche Schule aus, die als Schule<br />

der <strong>Inklusion</strong> am anspruchsvollsten ist. In ihrer<br />

Menschlichkeit erbringt sie die höchste<br />

Leistung, die Menschen möglich ist.<br />

Weniger sollten wir nicht wollen!<br />

Otto Herz<br />

Reform-Pädagoge und<br />

Diplom-Psychologe<br />

nds 8-2009<br />

UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen<br />

Der UN-Konvention geht es um die Gleichbehandlung, die gleichberechtigte Teilhabe und die<br />

Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen. Sie macht nicht nur Aussagen zum Bereich<br />

Bildung sondern auch zu den Bereichen Rechtsgleichheit, Barrierefreiheit, Wohnen, Arbeit, Partnerschaft,<br />

Gesundheit und Information. Die Aussagen zur Schule finden sich im Artikel 24, Abs.<br />

1, in dem „die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem (in der Orginalfassung: „inclusive<br />

education system“) auf <strong>alle</strong>n Ebenen und lebenslanges Lernen … (gewährleisten)“. Der Text ist<br />

auch auf der Internet-Seite der GEW NRW zu finden unter dem Link: www.gew-nrw.de/vademecum/leitthemen/schul_strukt/bp_leit_schulstrukt.cfm<br />

Durch die Ratifizierung im Bundestag und Bundesrat hat sich die BRD verpflichtet, die UN-<br />

Konvention rechtlich umzusetzen.<br />

Artikel 24 <strong>–</strong> Bildung<br />

(1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht<br />

von Menschen mit Behinderungen auf Bildung.<br />

Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf<br />

der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen,<br />

gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives<br />

Bildungssystem auf <strong>alle</strong>n Ebenen und<br />

lebenslanges Lernen mit dem Ziel,<br />

a) die menschlichen Möglichkeiten sowie das<br />

Bewusstsein der Würde und das Selbstwertgefühl<br />

des Menschen voll zur Entfaltung zu bringen und<br />

die Achtung vor den Menschenrechten, den<br />

Grundfreiheiten und der menschlichen Vielfalt zu<br />

stärken;<br />

b) Menschen mit Behinderungen ihre Persönlichkeit,<br />

ihre Begabungen und ihre Kreativität sowie<br />

ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten<br />

voll zur Entfaltung bringen zu lasssen;<br />

c) Menschen mit Behinderungen zur wirklichen<br />

Teilhabe an einer freien Gesellschaft zu befähigen.<br />

(2) Bei der Verwirklichung dieses Rechts stellen<br />

die Vertragsstaaten sicher, dass<br />

a) Menschen mit Behinderungen nicht aufgrund<br />

von Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem<br />

ausgeschlossen werden und dass<br />

Kinder mit Behinderungen nicht aufgrund von<br />

Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen<br />

Grundschulunterricht oder vom Besuch<br />

weiterführender Schulen ausgeschlossen werden;<br />

b) Menschen mit Behinderngen gleichberechtigt<br />

mit anderen in der Gemeinschaft, in der sie leben,<br />

Zugang zu einem integrativen, hochwertigen<br />

und unentgeltlichen <strong>Unterricht</strong> an Grundschulen<br />

und weiterführenden Schulen haben;<br />

c) angemessene Vorkehrungen <strong>für</strong> die Bedürfnisse<br />

des Einzelnen getroffen werden;<br />

d) Menschen mit Behinderungen innerhalb des<br />

allgemeinen Bildungssystems die notwendige Unterstützung<br />

geleistet wird, um ihre erfolgreiche Bildung<br />

zu erleichtern;<br />

e) in Übereinstimmung mit dem Ziel der vollständigen<br />

Integration wirksame individuell angepasste<br />

Unterstützungsmaßnahmen in einem<br />

Umfeld, das die bestmögliche schulische und soziale<br />

Entwicklung gestattet, angeboten werden.<br />

13<br />

(3) Die Vertragsstaaten ermöglichen Menschen<br />

mit Behinderungen, lebenspraktische Fertigkeiten<br />

und soziale Kompetenzen zu erwerben, um ihre<br />

volle und gleichberechtigte Teilhabe an der Bildung<br />

und als Mitglieder der Gemeinschaft zu erleichtern.<br />

Zu diesem Zweck ergreifen die Vertragsstaaten<br />

geeignete Maßnahmen; unter anderem<br />

a) erleichtern sie das Erlernen von Brailleschrift,<br />

alternativer Schrift, ergänzenden und alternativen<br />

Formen, Mitteln und Formaten der Kommunikation,<br />

den Erwerb von Orientierungs- und Mobilitätsfertigkeiten<br />

sowie die Unterstützung durch andere<br />

Menschen mit Behinderungen und das Mentoring;<br />

b) erleichern sie das Erlernen der Gebärdensprache<br />

und die Förderung der sprachlichen Identität<br />

der Gehörlosen;<br />

c) stellen sie sicher, dass blinden, gehörlosen<br />

oder taubblinden Menschen, insbesondere Kindern,<br />

Bildung in den Sprachen und Kommunikationsformen<br />

und mit den Kommunikationsmitteln,<br />

die <strong>für</strong> den Einzelnen am besten geeignet sind, sowie<br />

in einem Umfeld vermittelt wird, das die bestmögliche<br />

schulische und soziale Entwicklung gestattet.<br />

4) Um zur Verwirklichung dieses Rechts beizutragen,<br />

treffen die Vertragsstaaten geeignete<br />

Maßnahmen zur Einstellung von Lehrkräften,<br />

einschließlich solcher mit Behinderungen, die in<br />

Gebärdensprache oder Brailleschrift ausgebildet<br />

sind, und zur Schulung von Fachkräften sowie Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen auf <strong>alle</strong>n Ebenen<br />

des Bildungswesens. Diese Schulung schließt die<br />

Schärfung des Bewusstseins <strong>für</strong> Behinderungen<br />

und die Verwendung geeigneter ergänzender und<br />

alternativer Formen, Mittel und Formate der Kommunikation<br />

sowie pädagogische Verfahren und<br />

Materialien zur Unterstützung von Menschen mit<br />

Behinderungen ein.<br />

5) Die Vertragsstaaten stellen sicher, dass Menschen<br />

mit Behinderungen ohne Diskriminierung<br />

und gleichberechtigt mit anderen Zugang zu allgemeiner<br />

Hochschulbildung, Berufsausbildung,<br />

Erwachsenenbildung und lebenslangem Lernen<br />

haben. Zu diesem Zweck stellen die Vertragsstaaten<br />

sicher, dass <strong>für</strong> Menschen mit Behinderungen<br />

angemessene Vorkehrungen getroffen werden. ❒


14 THEMA<br />

Die Fachgruppe Sonderpädagogische Berufe der GEW NRW fragt nach Chancen und Risiken:<br />

<strong>Inklusion</strong> <strong>–</strong> was heißt das <strong>für</strong> die<br />

sonderpädagogische Förderung?<br />

Die UN-Konvention ist ratifiziert worden.<br />

Sie garantiert die uneingeschränkte<br />

gesellschaftliche Teilhabe <strong>alle</strong>r behinderten<br />

Menschen. Dies ist ein Menschenrecht.<br />

Die Fachgruppe Sonderpädagogische<br />

Berufe der GEW NRW<br />

hat sich mit wichtigen Fragen, die jetzt<br />

zu stellen sind, auseinandergesetzt.<br />

Die nds hat nachgefragt bei Marielies<br />

Froelich und Gerd Weidemann.<br />

nds: Was muss jetzt in NRW passieren?<br />

Marielies Froelich: Die Politik muss entscheiden,<br />

welchen Weg sie gehen will, dieses<br />

neu formulierte Recht im bestehenden Schulsystem<br />

umzusetzen und sie muss sich der Frage<br />

stellen, ob das bestehende Schulsystem<br />

den Rechten der behinderten Schülerinnen<br />

und Schüler Rechnung tragen kann. Damit<br />

verbunden ist die Struktur der sonderpädagogischen<br />

Förderung in NRW. Die GEW hat sich<br />

entschieden. Sie setzt sich seit Jahren ein <strong>für</strong><br />

“eine Schule <strong>für</strong> <strong>alle</strong>”. Diese Schule schließt<br />

auch die behinderten Menschen mit ein.<br />

nds: Welche politischen Entscheidungen<br />

sind jetzt erforderlich?<br />

Gerd Weidemann: Die politische Entscheidung<br />

muss die bildungspolitischen Entwicklungsziele,<br />

Handlungsschritte und Zeiträume<br />

eindeutig festlegen und die notwendigen<br />

Haushaltsmittel <strong>für</strong> die Weiterentwicklung<br />

der sonderpädagogischen Förderung bereitstellen.<br />

Ich sehe kurzfristig folgenden bildungspolitischen<br />

Handlungsbedarf:<br />

◆ Gesetzliche Verankerung des Vorrangs der<br />

integrativen vor einer separierenden Beschulung<br />

und Anpassung der Ausbildungsordnungen<br />

an die neue Rechtslage der<br />

UN-Konvention.<br />

◆ Entwicklung eines Konzeptes zur Überführung<br />

der sonderpädagogischen Förderung<br />

in die allgemeine Schule mit dem Angebot<br />

eines Gemeinsamen <strong>Unterricht</strong>s bis<br />

zum Ende der Pflichtschulzeit.<br />

◆ Aufbau von Fachzentren <strong>für</strong> sonderpädagogische<br />

Förderung zur Unterstützung der<br />

allgemeinen Schulen, die inklusive sonderpädagogische<br />

Förderung leisten.<br />

◆ Verpflichtung der Schulträger Schulentwicklungspläne<br />

zu erstellen, die den<br />

Rechtsanspruch auf eine inklusive sonderpädagogische<br />

Förderung erfüllen.<br />

◆ Investitionsprogramm <strong>für</strong> einen bedarfsgerechten<br />

Ausbau der inklusiven sonderpädagogischen<br />

Förderung ohne das Diktat<br />

der allseits bekannten Sparzwänge.<br />

<strong>Gemeinsamer</strong> <strong>Unterricht</strong><br />

muss barrierefrei sein: in der<br />

Gemeinde und den Schulhäusern<br />

<strong>–</strong> aber auch in den Köpfen<br />

und Herzen.<br />

Barrierefreiheit in den Köpfen<br />

und Herzen der Lehrerinnen<br />

und Lehrer und der „anderen“<br />

Eltern heißt, das Lebens- und<br />

Bildungsrecht unterschiedslos<br />

<strong>für</strong> jeden Jungen und jedes<br />

Mädchen zu akzeptieren. Vorurteile,<br />

Etikettierungen und Ängste<br />

sind die höchsten Barrieren.<br />

<strong>Gemeinsamer</strong> <strong>Unterricht</strong><br />

soll <strong>für</strong> <strong>alle</strong> Jungen und<br />

Mädchen gut sein, ob mit oder<br />

ohne Behinderung. Niemand<br />

darf den Eindruck haben, überoder<br />

unterfordert oder ungerecht<br />

behandelt zu werden.<br />

<strong>Unterricht</strong> und Schulleben<br />

müssen so gestaltet werden,<br />

dass sich <strong>alle</strong> wohl und sicher<br />

fühlen, gerne zur Schule gehen<br />

und <strong>alle</strong> ihre Potenziale<br />

entfalten können.<br />

Jede und jeder soll entsprechend<br />

den Stärken und<br />

Schwächen individuell unterstützt,<br />

gefördert und herausgefordert<br />

werden. Kein Lernen<br />

im Gleichschritt!<br />

Alle schulstrukturell bedingten<br />

Hindernisse müssen besei-<br />

tigt werden. Zielgleicher sowie<br />

zieldifferenter <strong>Unterricht</strong> muss<br />

nicht nur in der Grundschule,<br />

sondern auch in <strong>alle</strong>n Schulformen/Schulen<br />

der Sekundarstufe<br />

I/II möglich werden. Er wird<br />

durch „barrierefreie“ Lehr- und<br />

Lernmaterialien unterstützt, die<br />

der Heterogenität der Schülerschaft<br />

Rechnung tragen.<br />

Mittelfristig wollen wir eine<br />

vollständig inklusive Schule<br />

ohne Selektion und Aufteilung<br />

in unterschiedlich anspruchsvolle<br />

Schularten.<br />

Wir brauchen eine bedarfsgerechte<br />

sonderpädagogische,<br />

sozialpädagogische und pflegerische<br />

Ressourcenzuteilung<br />

in den Regelschulen. Wir wollen<br />

keine „<strong>Inklusion</strong> light“ als<br />

Sparmodell.<br />

Die Orientierung an Kompetenzen<br />

und Bildungsstandards<br />

muss dazu genutzt werden,<br />

ein inklusives Bildungsverständnis<br />

voranzutreiben.<br />

Standards müssen das nach<br />

„oben offene“ Bildungsminimum<br />

definieren, auf das jedes<br />

Kind einen Anspruch hat.<br />

<strong>Inklusion</strong>s-/Integrationsfähigkeit<br />

von Regelschulen<br />

muss vorrangiges Qualitätsmerkmal<br />

bei der Qualitäts-<br />

nds: Weiterentwicklung sonderpädagogischer<br />

Förderung <strong>–</strong> was heißt das konkret?<br />

Gerd Weidemann: Grundsätzlich gilt: Die<br />

sonderpädagogische Förderung muss neu<br />

verortet werden. Sie ist ein wichtiger und unentbehrlicher<br />

Bestandteil der individuellen<br />

Förderung. Gemäß den Anforderungen der<br />

UN-Konvention muss die Allgemeine Schule<br />

zum Ort der sonderpädagogischen Förderung<br />

werden. Daneben werden Fachzentren <strong>für</strong><br />

Barrierefrei im gemeinsamen <strong>Unterricht</strong><br />

Didaktische und personelle Anforderungen<br />

überprüfung und -beratung<br />

werden. Marktwettbewerb und<br />

freie Schulwahl sind eine Gefahr<br />

<strong>für</strong> <strong>Inklusion</strong>.<br />

Lehrerinnen und Lehrer<br />

müssen in ihrer Ausbildung befähigt<br />

werden, mit heterogenen<br />

Lerngruppen und in multiprofessionellen<br />

Teams zu arbeiten.<br />

Die traditionelle schulartspezifische<br />

Ausbildung steht<br />

dem entgegen.<br />

Regel- und Förderschullehrkräfte<br />

brauchen berufsbegleitend<br />

regelmäßige gemeinsameFortbildungsmöglichkeiten.<br />

Durch die Reflexion<br />

der eigenen Praxis können<br />

sie ihr professionelles Selbstverständnis<br />

weiter entwickeln<br />

und z.B. Kenntnisse der Blindenschrift<br />

und Gebärdensprache<br />

erwerben.<br />

Marianne<br />

Demmer,<br />

GEW-<br />

Hauptvorstand<br />

Bereich<br />

Bildung<br />

Auszug aus dem Impulsreferat, gehalten<br />

auf der Nationalen Konferenz zu Artikel<br />

24 des UN-Übereinkommens über die<br />

Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />

am 06./07. Mai 2009 in Berlin.


sonderpädagogische Förderung notwendig<br />

zur Unterstützung der Entwicklungsprozesse<br />

in den Schulen. Die notwendigen strukturellen<br />

Veränderungen werden Jahre brauchen.<br />

Sie sind nicht nur schulpolitische, sondern zu<br />

<strong>alle</strong>rerst einmal gesellschaftliche Prozesse.<br />

nds: Kolleginnen und Kollegen aus Förderschulen<br />

fühlen sich durch solche Forderungen<br />

in ihrer bisherigen Arbeit diskreditiert.<br />

Über all diesem steht jedoch die Besorgnis,<br />

wie in einem anders gestalteten Schulsystem<br />

den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen<br />

mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />

entsprochen werden kann.<br />

Marielies Froelich: Diese Reaktionen sind<br />

verständlich. Durch eine undifferenzierte Berichterstattung<br />

über die Arbeit in Förderschulen<br />

konnte ein solches Bild entstehen. Ich<br />

muss hier noch einmal ganz deutlich sagen,<br />

dass die Kolleginnen und Kollegen vor Ort in<br />

dem bestehenden System sehr engagiert und<br />

auch erfolgreich ihre Arbeit leisten. In jahrelanger<br />

Arbeit haben sie Entwicklungen angestoßen<br />

und sonderpädagogische Förderung<br />

weiter entwickelt. Es hat sich ein qualitativ<br />

hochwertiges aber auch sehr differenziertes<br />

Förderschulsystem entwickelt. Nur vor diesem<br />

Hintergrund ist es uns heute möglich über eine<br />

Integration oder die <strong>Inklusion</strong> der sonderpädagogischen<br />

Förderung zu sprechen.<br />

Wir müssen lernen zwischen dem pädagogischen<br />

Engagement sowie der fachlichen Kompetenz<br />

der Kolleginnen und Kollegen und den<br />

gesellschaftlichen Effekten eines separierenden<br />

Schulsystems zu trennen. Wir müssen ehrlich<br />

und couragiert darüber nachdenken, wie<br />

unser aussonderndes Schulwesen unsere professionellen<br />

Einstellungen, Haltungen und<br />

Fähigkeiten formt. <strong>Inklusion</strong>sbe<strong>für</strong>worter maßen<br />

sich nicht an, die Qualität der Arbeit der Kolleginnen<br />

und Kollegen zu beurteilen. Sie legen<br />

<strong>alle</strong>rdings den Finger in eine Wunde, die nicht<br />

<strong>alle</strong>in behinderte Menschen, sondern auch weitere<br />

benachteiligte Gruppen in unserer Gesellschaft<br />

trifft: Unser gegliedertes Schulsystem.<br />

nds: Eltern sagen, dass durch die Separierung<br />

in Förderschulen wesentliche Impulse<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung ihrer Kinder verloren<br />

gehen, z.B. alltägliche Lebenserfahrungen,<br />

Anbindung an ihr soziales Umfeld.<br />

Geht mit dem Schritt zur <strong>Inklusion</strong> automatisch<br />

die Verbesserung der sonderpädagogischen<br />

Förderung einher?<br />

Marielies Froelich: Wichtig ist, die Betroffenen<br />

ernst zu nehmen. Eltern wünschen <strong>für</strong> sich<br />

und ihre Kinder gesellschaftlich akzeptiert zu<br />

sein und die Teilhabe an der schulischen Ausbildung<br />

ohne Separierung. Das zu erreichen ist<br />

ihr Interesse. Unsere Aufgabe als Fachleute <strong>für</strong><br />

Pädagogik ist es, sie darin zu unterstützen und<br />

<strong>für</strong> eine fachlich qualifizierte Förderung einzutreten.<br />

Separierung verhindert Teilhabe.<br />

Professor Wocken hat deutlich gemacht, dass<br />

die <strong>Inklusion</strong> eine neue höherwertige Qualitätsstufe<br />

in der sonderpädagogischen Förderung<br />

ist. Sonderpädagogen haben gemeinsam mit<br />

Eltern schon immer <strong>für</strong> eine Verbesserung der<br />

Förderung Behinderter gekämpft.<br />

nds: <strong>Inklusion</strong> <strong>–</strong> gesellschaftlich längst überfällig<br />

<strong>–</strong> kann als Sparmodell auf Kosten der behinderten<br />

Kinder und Jugendlichen missbraucht<br />

werden. Wie ist das zu verhindern?<br />

Gerd Weidemann: Die Weiterentwicklung<br />

zur <strong>Inklusion</strong> ist ein Menschenrecht. Die bildungspolitische<br />

Umsetzung erfordert Investitionen<br />

des Landes. Entscheidend da<strong>für</strong> ist <strong>alle</strong>in<br />

der politische Wille der Regierungsparteien.<br />

Auch in Zeiten der Wirtschaftskrise dürfen<br />

wir weder eine Billigvariante der Integration,<br />

noch eine <strong>Inklusion</strong> zum Nulltarif zulassen.<br />

nds: Wie können Beschäftigte in diese Veränderungsprozesse<br />

einbezogen und Entwicklungen<br />

positiv beeinflusst werden? Welche<br />

Aufgabe hat hierbei die Gewerkschaft?<br />

Gerd Weidemann: <strong>Inklusion</strong> ist vor <strong>alle</strong>m ein<br />

Auftrag an die Allgemeinen Schulen und ein gesamtbildungspolitisches<br />

Thema. Perspektivisch<br />

gesehen werden sich nicht nur das Arbeitsfeld<br />

und der Arbeitsplatz von Sonderpädagoginnen<br />

und -pädagogen verändern, sondern das Arbeitsfeld<br />

<strong>alle</strong>r Lehrerinnen und Lehrer.<br />

Eine Beteiligung der Lehrkräfte an den Entwicklungsprozessen<br />

ist unabdingbar notwendig.<br />

Sie müssen <strong>für</strong> die Neuorganisation gewonnen<br />

werden. Sie <strong>alle</strong>in haben die fachlichen<br />

Kompetenzen und sind der Garant da<strong>für</strong>,<br />

dass die Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen<br />

die ihnen zustehende Unterstützung,<br />

sächliche Hilfsmittel und eine qualitativ hochwertige<br />

Förderung erhalten. Wir müssen in diesen<br />

Prozess auch das professionelle Selbstverständnis<br />

der beteiligten Lehrergruppen bezogen<br />

auf <strong>Inklusion</strong> herausfinden und <strong>für</strong> die Förderung<br />

in ‘einer Schule <strong>für</strong> <strong>alle</strong>’ nutzen.<br />

Die Lehrkräfte müssen die notwendige Vorbereitung,<br />

Fort- und Weiterbildung erhalten.<br />

<strong>Inklusion</strong> muss zum Bestandteil der Ausbil-<br />

nds 8-2009<br />

Marielies Froelich<br />

Mitglied im Arbeitskreis<br />

Integration der GEW NRW<br />

Gerd Weidemann<br />

15<br />

„Integration bedeutet, dass sich die Schülerinnen<br />

und Schüler an die Schule anpassen müssen,<br />

während <strong>Inklusion</strong> die Anpassung der<br />

Schule an die Bedürfnisse der Schülerinnen<br />

und Schüler meint. Integration bedeutet, die<br />

physische Anwesenheit der Schülerinnen und<br />

Schüler mit Behinderungen in der Regelschule,<br />

aber nicht notwendigerweise ihre Beteiligung<br />

an <strong>alle</strong>n Aktivitäten, an denen die übrigen<br />

Schülerinnen und Schüler teilnehmen. <strong>Inklusion</strong><br />

bedeutet ein Lernen, in dem die Menschen<br />

sich in einem gemeinsamen Bildungsprozess<br />

befinden.” Prof. Verñor Muñoz<br />

UN-Sonderberichterstatter <strong>für</strong> das Recht auf<br />

Bildung am 7. Juni 2009 in Oldenburg<br />

dung <strong>alle</strong>r Lehrerinnen und Lehrer werden.<br />

Schulentwicklung gehört in die Hand der Beschäftigten.<br />

Sie braucht ausreichend Zeit, auch<br />

Arbeitszeit. Bei der Entwicklung des Transformationskonzeptes<br />

werden die Gewerkschaft<br />

und der Personalrat beteiligt. Sie vertreten die<br />

Interessen der Beschäftigten. Die Lehrkräfte<br />

brauchen gute und geregelte Arbeitsbedingungen,<br />

wenn die Veränderungen gelingen sollen.<br />

nds: Nicht nur die Beschäftigten an Förderschulen,<br />

sondern an <strong>alle</strong>n Schulformen <strong>–</strong> und<br />

in ganz besonderer Weise unsere Gewerkschaft<br />

werden sich mit den neuen Gegebenheiten<br />

auseinandersetzen müssen. Ministerpräsident<br />

Rüttgers hat mit der Entscheidung,<br />

die Kompetenzzentren <strong>für</strong> sonderpädagogische<br />

Förderung kurzfristig auf 50<br />

auszuweiten, eine bildungspolitische Richtungswahl<br />

getroffen. Wie ist das zu bewerten?<br />

Marielies Froelich: Vor dem Hintergrund der<br />

UN-Konvention ist bei den Kompetenzzentren<br />

<strong>für</strong> sonderpädagogische Förderung kritisch zu<br />

überprüfen, ob die eingeleiteten Prozesse in der<br />

Zielsetzung und Struktur so angelegt sind, dass<br />

sie zu Fachzentren ohne Schüler werden können.<br />

Mitglied im Leitungsteam<br />

des Fachgruppenausschusses<br />

sonderpädagogische Berufe<br />

und des AK Integration<br />

GEW NRW


16 THEMA<br />

<strong>Gemeinsamer</strong> <strong>Unterricht</strong> in der Grundschule<br />

<strong>Inklusion</strong> <strong>–</strong> wie kann das gelingen?<br />

Die UN-Konvention <strong>für</strong> die Rechte behinderter<br />

Menschen ist von der Bundesrepublik<br />

Deutschland und <strong>alle</strong>n<br />

Bundesländern unterzeichnet worden.<br />

Welche Konsequenzen ergeben<br />

sich daraus <strong>für</strong> unser Schulsystem?<br />

Die UN-Konvention geht von „inclusive education”<br />

aus, auch wenn es in der deutschen<br />

Übersetzung falsch mit „integrativer Erziehung”<br />

übersetzt wurde. Es muss also ein Bildungswesen<br />

installiert werden, das diesen Anforderungen<br />

Rechnung trägt. Das ist nur in „Einer Schule<br />

<strong>für</strong> <strong>alle</strong>” möglich. Alle Kinder gehen in eine<br />

wohnortnahe Schule und die Förderung <strong>für</strong> Kinder<br />

mit Behinderungen kommt zu den Kindern.<br />

Im Gemeinsamen <strong>Unterricht</strong> war das bisher nur<br />

<strong>für</strong> wenige Kinder mit Behinderungen und oft<br />

auch nur <strong>für</strong> bestimmte Behinderungen möglich.<br />

In einem inklusiven Bildungssystem wird<br />

dies aber <strong>für</strong> <strong>alle</strong> Kinder mit Behinderungen die<br />

Norm sein. Lehrkräfte der Grundschulen mit Gemeinsamem<br />

<strong>Unterricht</strong> wissen, dass ein <strong>Gemeinsamer</strong><br />

<strong>Unterricht</strong> sich nicht nur auf die Kin-<br />

Das Kollegium der Gesamtschule Köln-<br />

Holweide entschied sich bereits 1985,<br />

mit dem Gemeinsamen <strong>Unterricht</strong> in der<br />

Sek I zu beginnen, um SchülerInnen mit<br />

besonderem Förderbedarf nach der Primarstufe<br />

die weitere Teilhabe am Lernen<br />

in Regelklassen zu ermöglichen.<br />

Nach intensiver Diskussion und knapper Abstimmung<br />

startete die erste Integrationsklasse<br />

unter der wohlwollenden, aber kritischen Beobachtung<br />

der Schulgemeinde in den Schulversuch.<br />

Inzwischen lernen und arbeiten in zwei<br />

Drittel der 54 Sek. I-Klassen je fünf Schüler mit<br />

verschiedensten Beeinträchtigungen (Förderschwerpunkten).<br />

Wie kann in einer so großen Regelschule<br />

„sonder“pädagogische Förderung verlässlich<br />

realisiert werden? Das Kollegium hat vielfältige<br />

Konzepte entwickelt, verändert, verworfen oder<br />

als verbindlichen Standard etabliert. Dabei hat<br />

der bezieht, sondern die Arbeit der Lehrkräfte<br />

stark verändern wird. Sie müssen zusammen<br />

planen und unterrichten, ohne auf Teamarbeit<br />

und die Anforderungen einer noch heterogeneren<br />

Klasse vorbereitet zu sein. Die Lehrkräfte<br />

wissen aber auch, dass die Bedingungen im Gemeinsamen<br />

<strong>Unterricht</strong> sich von Jahr zu Jahr verschlechterten,<br />

es wurden immer weniger Ressourcen<br />

<strong>für</strong> die Förderung des einzelnen Kindes<br />

bereit gestellt. Aus dieser Erfahrung resultiert eine<br />

große Skepsis gegen „inclusive education”.<br />

Kann das überhaupt gelingen?<br />

Die Antwort heißt: Es kann nur gelingen, wenn<br />

die benötigten personellen, sächlichen und räumlichen<br />

Voraussetzungen geschaffen werden,<br />

wenn die Ausbildung der Lehrkräfte auf diese<br />

neue Aufgabe hin ausgerichtet und wenn nicht<br />

weiter an der Bildung gespart wird. Unerlässlich<br />

sind auch Fortbildungen der im Dienst befindlichen<br />

Kolleginnen und Kollegen, denn ‘inclusive<br />

education’ bedeutet nicht nur Förderung in den<br />

verschiedenen sonderpädagogischen Förderschwerpunkten,<br />

sondern auch in besonderem<br />

<strong>Gemeinsamer</strong> <strong>Unterricht</strong> in der Sek. I<br />

Basis: Institutionalisierte Teamarbeit<br />

sich die Schule insgesamt deutlich verändert:<br />

Barrieren <strong>für</strong>s Lernen wurden aufgespürt und<br />

eigene Potenziale zu ihrer Überwindung entdeckt.<br />

Davon haben <strong>alle</strong> profitiert, <strong>alle</strong> Schüler<br />

und <strong>alle</strong> Lehrpersonen, die nun mit einem veränderten<br />

Blick auf die Kinder und Jugendlichen<br />

schauen, mit neuen pädagogischen Interventionen<br />

Lernschwierigkeiten begegnen und anders<br />

unterrichten.<br />

Ohne institutionalisierte Teamarbeit wäre<br />

diese Entwicklung nicht möglich geworden. Im<br />

Team findet die zentrale Diskussion über (Förder)-Ziele<br />

und deren Umsetzung in pädagogische<br />

Maßnahmen statt, hier wird gemeinsames<br />

Vorgehen abgesprochen und Erfolg oder Misserfolg<br />

reflektiert. Hier findet der entscheidende<br />

Perspektivenwechsel statt, lernen die LehrerInnen<br />

kollegial voneinander, kann ein konkreter<br />

Kompetenztransfer zwischen den beteiligten<br />

Professionen gelingen. Schließlich ist das Team-<br />

Teaching zu zweit im <strong>Unterricht</strong> einer Klasse die<br />

Maß Prävention. An jeder Schule muss es SonderpädagogInnen,<br />

SozialpädagogInnen, SozialarbeiterInnen,<br />

SchulbegleiterInnen usw. geben,<br />

Stunden zur Koordination des gemeinsamen Arbeit<br />

müssen zur Verfügung gestellt werden und in<br />

den Klassen dürfen nicht mehr als 20 Kinder unterrichtet<br />

werden. So kann die Arbeit in der neuen<br />

Situation eine Herausforderung und eine Bereicherung<br />

der Arbeit in der Schule werden. Es<br />

muss eine wissenschaftliche Begleitung eingesetzt<br />

werden, die überprüft, ob genug Förderstunden<br />

bereitgestellt worden sind bzw. wie der<br />

<strong>Unterricht</strong> verbessert werden kann, ohne dass<br />

wieder an der falschen Stelle gespart wird und<br />

Kinder, Eltern und Lehrkräfte mit den Problemen<br />

<strong>alle</strong>in gelassen werden. Auch gesellschaftspolitisch<br />

muss ein Umdenken erfolgen: Menschen<br />

mit Behinderungen dürfen nicht länger am Rand<br />

unserer Gesellschaft stehen, sondern sie müssen<br />

zu uns gehören, wie auch Menschen ohne Behinderungen.<br />

Etta Fennekohl<br />

Etta Fennkohl<br />

BZA-Vorsitzende Köln, Mitglied<br />

des Fachgruppenausschusses<br />

Grundschule der GEW NRW<br />

und Mitglied des Arbeitskreises<br />

zur Weiterentwickling der sonderpädagogischen<br />

Förderung<br />

zentrale personelle Ressource, die den GU in<br />

der Regelschule erst möglich macht. Sie verantwortlich<br />

im Sinne einer differenzierten Lernförderung<br />

<strong>für</strong> die Schüler zu nutzen, ist die hohe<br />

Kunst im pädagogischen <strong>Unterricht</strong>salltag.<br />

Dass die Lehrpersonen sich in ihrer Praxis dieser<br />

engen Kooperation selbst zurechtfinden müssen<br />

und weder Starthilfe noch begleitendes Coaching<br />

erhalten, ist eigentlich ein Skandal, da viel Potenzial<br />

ungenutzt bleibt. Will die Landesregierung<br />

mehr Sekundar-Schulen motivieren, selbst mit<br />

dem GU zu starten, muss sie an dieser Stelle als<br />

Starthilfe mit Unterstützung klotzen und nicht<br />

kleckern - statt Personalressourcen <strong>für</strong> Team-Teaching<br />

weiter zu reduzieren. Und: Die kooperierenden<br />

Sonderpädagogen gehören ins Kollegium<br />

der Regelschule und nicht als ambulante Vertreter<br />

<strong>für</strong> besondere pädagogische Maßnahmen auf<br />

die Reise von Schule zu Schule. Ludger Deckers<br />

Ludger Deckers<br />

Sonderpädagoge, Koordinator<br />

des Gemeinsamen <strong>Unterricht</strong>s an<br />

der Gesamtschule Köln-Holweide


Kompetenzzentren in NRW <strong>–</strong> auf dem Weg zur <strong>Inklusion</strong>?<br />

Handlungsaufträge an die Landesregierung<br />

Die Unterzeichnung der UN-Konvention durch Bund und Länder hat auch in<br />

NRW den Druck auf die Schulpolitik deutlich erhöht. Gemäß § 24 der UN-Konvention<br />

darf behinderten Menschen der Zugang zu einer inklusiven Bildung in<br />

Grundschulen und weiterführenden Schulen aufgrund ihrer Behinderung nicht<br />

mehr verwehrt werden. Die berechtigte Frage, wie sich das Schulsystem, das<br />

auf der Basis des Auslesens beruht, zur <strong>Inklusion</strong> entwickeln soll, muss die Landesregierung<br />

nun beantworten.<br />

Für die NRW-Landesregierung heißt die<br />

Antwort: Ausbau der Kompetenzzentren <strong>für</strong><br />

sonderpädagogische Förderung. Ministerpräsident<br />

Rüttgers verkündete, das gerade angelaufene<br />

Pilotprojekt kurzfristig deutlich auszuweiten.<br />

Das Pilotprojekt hatte das Schulministerium<br />

erst vor einem Jahr mit 20 Kompetenzzentren<br />

an den Start gebracht. Nun soll das<br />

Projekt nach dem Willen des Ministerpräsidenten<br />

im Laufe des kommenden Schuljahres<br />

sukzessive 30 weitere Kompetenzzentren aufnehmen.<br />

Zu Beginn des Schuljahres 2010/11<br />

sollen sich dann insgesamt 50 Zentren im<br />

Projekt befinden.<br />

Kompetenzzentren als Zwischenschritt<br />

zur <strong>Inklusion</strong><br />

Mit dieser Initiative hat der Ministerpräsident<br />

dem Projekt eine klare Ausrichtung auf<br />

<strong>Inklusion</strong> gegeben, die beim Start so nicht erkennbar<br />

war. Dies deckt sich mit der Zielrichtung<br />

der GEW. Die GEW ist der Auffassung,<br />

dass Kompetenzzentren keine weitere Schulform<br />

neben den jetzigen Förderschulen sein<br />

können. Die Gründung von Kompetenzzentren<br />

kann überhaupt nur dann sinnvoll sein,<br />

wenn diese sich nicht als Selbstzweck, sondern<br />

als Zwischenschritt auf dem Weg zur <strong>Inklusion</strong><br />

verstehen. Dazu müssten sie sich<br />

selbst nach und nach zu „Schulen ohne<br />

Schüler“ und die allgemeinen Schulen zu inklusiven<br />

Schulen, die nicht mehr aussondern,<br />

weiterentwickeln.<br />

Handlungsauftrag<br />

<strong>für</strong> das Schulministerium<br />

Die Landesregierung hat jetzt zwei Handlungsschritte<br />

umzusetzen: Zum einen müssen<br />

die Kompetenzzentren die Zielrichtung der<br />

UN-Konvention mittragen, zum anderen müssen<br />

sie in die Lage versetzt werden, diesen<br />

Weg auch gehen zu können.<br />

Bisher ist der Auftrag eines Kompetenzzentrums<br />

im Schulgesetz sehr offen formuliert. Die<br />

Pilotschulen sind mit ganz unterschiedlichen<br />

Ausgangslagen und Motivationen in das Projekt<br />

eingestiegen. Sie verfügen über unterschiedliche<br />

Rahmenbedingungen. Dies ist ausdrücklich<br />

beabsichtigt, weil die damit einhergehenden<br />

verschiedenen Problemstellungen mit<br />

getestet und eine jeweilig passende Unterstützung<br />

entwickelt werden sollen.<br />

Das Ministerium wird per Schulgesetz ermächtigt,<br />

am Ende der dreijährigen Pilotphase<br />

die Voraussetzungen zur Errichtung und<br />

die Aufgaben im einzelnen durch Rechtsverordnung<br />

zu regeln. Spätestens dann muss der<br />

Wille der Landesregierung zur inklusiven Ausrichtung<br />

des Schulsystems deutlich formuliert<br />

werden.<br />

Probleme und Gelingensbedingungen<br />

Die Zielsetzungen des KSF müssen geschärft<br />

werden. Das Pilotprojekt muss stringent auf die<br />

UN-Konvention bezogen werden und die dort<br />

formulierten Menschenrechte in der Praxis umsetzen.<br />

Die Kolleginnen und Kollegen brauchen<br />

Ziel- und Rollenklarheit, damit die anstehenden<br />

Schulentwicklungsprozesse nicht in Frustration<br />

und Burnout enden.<br />

Es bedarf eines zentralen Angebots, das einen<br />

Informationsaustausch unter den verschiedenen<br />

KSF ermöglicht, zusätzlicher Fortbildungsmittel<br />

<strong>für</strong> eine prozessbegleitende<br />

Beratung und Fortbildung, die die Schulentwicklungsprozesse<br />

in den Pilotregionen unterstützen<br />

und einer wissenschaftlichen Begleitung<br />

und Auswertung des Pilotprojektes, um<br />

verlässliche Aussagen <strong>für</strong> eine Rechtsverordnung<br />

sicher zu stellen.<br />

Die Stellenzuweisung <strong>für</strong> die Prävention,<br />

die Beratung, die Vernetzung, <strong>für</strong> Schulentwicklung<br />

und die Höhe der Schulleitungspauschale<br />

ist unzureichend. Das führt zwangsläufig<br />

zu Mehrarbeit, Mehrbelastung und Ar-<br />

nds 8-2009<br />

Dr. Ilse Führer-Lehner Gerd Weidemann<br />

Bildungsreferentin FGA Sonder<br />

GEW NRW pädagogische<br />

Berufe<br />

17<br />

beitsverdichtung. Qualifizierte Schulentwicklung<br />

setzt mehr Arbeitszeit, mehr Stellen und<br />

mehr Personal zur Aufgabenerfüllung voraus.<br />

Im Kontext dieses Pilotprojekts ist die Frage<br />

neuer Arbeitszeitmodelle zweitrangig, da Arbeitsaufgaben<br />

und -inhalte noch gar nicht<br />

endgültig festgelegt sind. Zu Irritationen<br />

führen ungeklärte dienstrechtliche Fragen zu<br />

Themen wie Dienststellenzugehörigkeit,<br />

Dienstvorgesetzte, Leitung des KSF, Reisekosten<br />

oder zuständige Personalvertretung.<br />

Zuständigkeiten und Entscheidungsprozesse<br />

müssen transparent sein. Wenn Transparenz<br />

und die demokratische Beteiligung der Beschäftigten<br />

fehlen, ist die Akzeptanz der Beschäftigten<br />

<strong>für</strong> grundlegende Systemveränderung,<br />

wie sie nach der Ratifizierung der UN-<br />

Konvention geplant werden müssen, gefährdet.<br />

Dr. Ilse Führer-Lehner/Gerd Weidemann


18 THEMA<br />

Bitte vormerken!<br />

Kompetenzzentren<br />

auf dem Weg<br />

zur <strong>Inklusion</strong>?<br />

Fachtagung der Gewerkschaft<br />

Erziehung und Wissenschaft<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Montag, 30.11.2009,<br />

9.30 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

mit Vorträgen (u.a. mit Ralph Fleischhauer,<br />

MSW und Bettina Amrhein, Universität<br />

Köln), einer Podiumsdiskussion und<br />

vertiefenden Diskussionen in acht Foren<br />

zu wichtigen Fragestellungen zum Projekt<br />

Kompetenzzentren <strong>für</strong> sonderpädagogische<br />

Förderung.<br />

Eine ausführliche Einladung erfolgt in<br />

der nächsten nds-Ausgabe im September.<br />

Bitte achten Sie auch auf Anmeldemöglichkeiten<br />

im Internet: www.gew-nrw.de<br />

Aus dem Bildungsprogramm<br />

der GEW NRW<br />

„Alle Kinder sind gleich.<br />

Jedes Kind ist besonders.<br />

Grundzüge einer<br />

Pädagogik der <strong>Inklusion</strong>”<br />

in Oer-Erkenschwick<br />

Termin: 30.10.2009, ab 11.00 Uhr,<br />

bis 31.10.2009, 13.00 Uhr.<br />

Für LehrerInnen an Fachschulen und Erzieherinnen<br />

in der sozialpädagogischen Praxis,<br />

die Lust haben „vorurteilsbewusste Erziehung”<br />

kennen zu lernen und <strong>für</strong> ihre<br />

Einrichtung Veränderungen zu Gunsten einer<br />

höheren Professionalität anstreben.<br />

Tagungsleitung: Heinz Schlinkert, Hilde<br />

Kranz-Uftring; Referentin: Petra Wagner,<br />

Projekt KINDERWELTEN, Berlin<br />

Bitte beachten Sie die ausführliche Beschreibung<br />

und die Anmeldeinformationen<br />

auf S. 30 dieser nds-Ausgabe.<br />

Eltern und Initiativen kämpfen <strong>für</strong> mehr Gerechtigkeit<br />

UN-Konvention weckt Hoffnungen<br />

H A<br />

Hoffnung auf integrierte Schulen <strong>für</strong><br />

unsere Kinder hatten wir auch vorher<br />

schon. Was die UN-Konvention uns jetzt<br />

bietet, ist wesentlich mehr: Seit Deutschland<br />

die Konvention ratifiziert hat, stehen<br />

wir mit unserer Forderung nach inklusiven<br />

Schulen auf dem Boden des Völkerrechts<br />

<strong>–</strong> maßgeblich ist nun nicht mehr <strong>alle</strong>in<br />

das NRW-Schulgesetz. Es wird noch dauern,<br />

bis das <strong>alle</strong> in der Schulpolitik und<br />

den Schulverwaltungen begriffen haben.<br />

Dass unsere Schulen damit vor tief greifenden<br />

Reformen stehen, ist jedoch sicher.<br />

Wir würden uns jetzt freuen, wenn<br />

auch die anderen Beteiligten des Systems<br />

Schule <strong>–</strong> die „Regel“-SchülerInnen und ihre<br />

Eltern, die LehrerInnen und SonderpädagogInnen<br />

<strong>–</strong> die Chancen sehen wollten,<br />

die ein inklusives Bildungssystem ihnen<br />

bietet.<br />

Ein selbstverständliches gemeinsames<br />

Lernen von Kindern mit und ohne Behinderungen<br />

könnte <strong>für</strong> die „Regelkinder”<br />

zur großen Erleichterung werden: Indem<br />

sie erkennen, dass es keine Norm gibt,<br />

der man entsprechen muss, wenn man<br />

dazugehören will, sondern dass die<br />

menschliche Gesellschaft von der Vielfalt<br />

lebt.<br />

Auch der Lehrerberuf kann eigentlich<br />

nur gewinnen: Wenn aus dem Einzelkämpfertum<br />

Teamarbeit wird, wenn Kinder<br />

im eigenen Tempo lernen dürfen und<br />

Lehrer sie nicht zum Gleichschritt treiben<br />

oder aussortieren müssen. Zugegeben,<br />

mit dem aktuellen schulpolitischen Geist<br />

des Aussortierens und Schneller-Lernens<br />

ist das nicht vereinbar. Aber wollen wir<br />

diese Schulpolitik noch?<br />

Eva-Maria Thoms<br />

mittendrin e.V., Köln<br />

Angesichts der ratifizierten UN-Konvention,<br />

Artikel 24, ist zu begrüßen, dass die<br />

GEW nun auch <strong>für</strong> andere benachteiligte<br />

Randgruppen Sprachrohr und Lobby ist. Entgegen<br />

der Konvention ist es betroffenen Eltern<br />

immer noch verwehrt zu bestimmen welche<br />

Schule/Schulform ihr Kind besuchen<br />

darf. Das entscheidet der Schulrat. NRW-weit<br />

existieren nur <strong>für</strong> etwa 12 Prozent <strong>alle</strong>r Kinder<br />

mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />

GU-Plätze! Infolgedessen wird in unserem<br />

Schulsystem immer noch Ausgrenzung und<br />

Diskriminierung praktiziert. Es ist an der Zeit,<br />

das mit der UN-Konvention kollidierende<br />

NRW-Schulgesetz zu ändern.<br />

Nur etwa ein Prozent <strong>alle</strong>r entwicklungsgestörten<br />

bzw. lernbehinderten Kinder, die<br />

Förderschulen besuchen, haben das Glück,<br />

rückgeschult zu werden. Erschreckend ist,<br />

dass bereits im Alter von sechs Jahren die<br />

Entscheidung <strong>für</strong> die Schulform und damit<br />

<strong>für</strong> das weitere Leben gefällt wird.<br />

Deutschland ist im europäischen Vergleich<br />

noch sehr rückständig. In Italien, Finnland<br />

oder Schweden sind Förderschulen die<br />

Ausnahme. Dort wird <strong>Inklusion</strong> seit vielen<br />

Jahren selbstverständlich praktiziert, Heterogenität<br />

als Ressource zum Vorteil beider Seiten<br />

genutzt. Auch ist noch zu untersuchen,<br />

ob die von der CDU/FDP-Landesregierung in<br />

NRW installierten neuen Förderzentren, einer<br />

gelungenen <strong>Inklusion</strong> wirklich gerecht werden,<br />

ob durch sie wirklich neue GU-Plätze<br />

und bessere Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> „besondere”<br />

Kinder und SonderpädagogInnen geschaffen<br />

werden. Pro Förderzentrum werden<br />

gerade einmal 0,5 Lehrerstellen bereit gestellt.<br />

Der Rest an anf<strong>alle</strong>nden Tätigkeiten<br />

beruht auf der Bereitschaft zur Selbstausbeutung<br />

der Beteiligten.<br />

Dagmar Tiedge<br />

GEW-Mitglied und Mutter<br />

eines entwicklungsgestörten<br />

Sohnes


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20 ARBEITSPLATZ<br />

Bundesverwaltungsgericht zwingt Landesregierung NRW zum Handeln<br />

Erfolg <strong>für</strong> die GEW<br />

Mit der zum 18.7.2009 in Kraft getretenen Neuregelung der Höchstaltersgrenze<br />

hat die Landesregierung Konsequenzen aus den Urteilen des<br />

Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG vom 19.2.2009 <strong>–</strong> 2 C 18.07 - u.a.)<br />

gezogen, die durch den GEW-Rechtsschutz mit herbeigeführt wurden: Die<br />

Altersgrenze wurde von 35 auf 40 Lebensjahre (zuzüglich Hinausschiebensgründe)<br />

heraufgesetzt. Die GEW begrüßt die Entscheidung der Landesregierung,<br />

die Altersgrenze <strong>für</strong> die Verbeamtung von Lehrern zu erhöhen,<br />

hält die vorgenommene Grenzziehung von 40 Jahren jedoch politisch<br />

nicht <strong>für</strong> ausreichend. Mit Blick auf den allseits grassierenden Lehrermangel<br />

und die Konkurrenz der Bundesländer um qualifizierte Lehrkräfte<br />

wäre es politisch geboten gewesen, die generelle Verbeamtungsgrenze<br />

auf mindestens 45 Jahre zu erhöhen.<br />

I. Erlass des MSW vom 30.07.2009<br />

Nach der Neuregelung waren Vorgaben<br />

des MSW zur Anwendung bzw. zur Umsetzung<br />

des neuen Rechts erforderlich. Brisanz<br />

haben diese Hinweise vor <strong>alle</strong>m, da sie die<br />

Anwendung auf bereits als Tarifbeschäftigte<br />

arbeitende Lehrerinnen und Lehrer regeln;<br />

natürlich gelten sie auch <strong>für</strong> die in Zukunft<br />

bzw. zum Schuljahr 2009/2010 erstmals eingestellten<br />

Lehrerinnen und Lehrer.<br />

Die GEW konnte durch Verhandlungen im<br />

Schulministerium erreichen, dass die Ausführungshinweise<br />

(Erlass vom 30.7.2009) eine<br />

weitgehende Verbeamtung ermöglichen<br />

und auch von der Möglichkeit einer Ausnahmeregelung<br />

Gebrauch gemacht wurde. Den<br />

Erlass sowie die maßgeblichen Vorschriften<br />

Anlass <strong>für</strong> die Neuregelung<br />

Anlass <strong>für</strong> die Neuregelung war die<br />

Klage von mehreren Lehrern aus NRW,<br />

die sich mit Hilfe der GEW vor dem<br />

Bundesverwaltungsgericht in Leipzig<br />

erfolgreich gegen die Höchstgrenze von<br />

bis dahin 35 Jahren (BVerwG 2 C 18. 07),<br />

die als Hürde <strong>für</strong> die Einstellung ins<br />

Beamtenverhältnis festgelegt war, zur<br />

Wehr gesetzt hatten.<br />

Das Gericht räumte ein, dass das Land<br />

NRW grundsätzlich eine Altershöchstgrenze<br />

festlegen könne; <strong>alle</strong>rdings sei<br />

die Laufbahnverordnung in NRW in der<br />

konkreten Ausgestaltung zur Höchstaltersgrenze<br />

zu bemängeln gewesen. Se<br />

dazu können GEW-Mitglieder auf der GEW<br />

Homepage www.gew-nrw.de nachlesen.<br />

(Nach Anmeldung mit der Mitgliedsnummer<br />

zu finden unter: Bildung und Politik, Lupe.<br />

Wichtige Hinweise zu dem Erlass:<br />

1. Noch nicht bestands- oder rechtskräftige<br />

Entscheidungen<br />

In den Fällen, in denen die Anträge auf<br />

Verbeamtung noch nicht beschieden oder ruhend<br />

gestellt worden sind (zum Umgang mit<br />

bestandskräftigen Verfahren vgl. 3.), trifft der<br />

Erlass folgende zentrale Aussagen:<br />

1.1. Alle werden verbeamtet, die die neuen Altersgrenzen<br />

nicht überschritten haben.<br />

Grundsätzlich werden diejenigen verbeamtet,<br />

die die neue Höchstaltersgrenze<br />

(Vollendung des 40. bzw. bei Schwerbehinderung<br />

des 43. Lebensjahres zuzüglich Hinausschiebenstatbestände)<br />

noch nicht überschritten<br />

haben.<br />

Die Hinausschiebenstatbestände sind im §<br />

6 Abs. 2 LVO n.F. geregelt (Wehr- Zivildienst,<br />

Freiwilliges Soziales Jahr, Kindererziehung,<br />

Pflegezeiten). Bei z.B. zwei Kindern könnte<br />

die Altersgrenze daher maximal bis vor Vollendung<br />

des 46. Lebensjahres hinausgeschoben<br />

werden.<br />

Des weiteren müssen die „übrigen Voraussetzungen“<br />

<strong>für</strong> eine Verbeamtung vorliegen.<br />

Dabei geht es in erster Linie um die Frage der<br />

gesundheitlichen Eignung, die ggf. durch eine<br />

amtsärztliche Untersuchung nachzuweisen ist.<br />

1.2. Auch diejenigen werden verbeamtet, die<br />

im Zeitpunkt der Antragstellung die neuen Altersgrenzen<br />

nicht überschritten hatten.<br />

Ist „heute“ (gemeint ist wohl der Zeitpunkt<br />

der Behördenentscheidung) die o.g. Altersgrenze<br />

überschritten, so ist gleichwohl noch<br />

zu verbeamten, wenn im Zeitpunkt der Antragstellung<br />

die Altersgrenze (s.o.) noch nicht<br />

überschritten war und seit der Antragstellung<br />

noch kein Jahr vergangen ist.<br />

Aber auch wenn die Antragstellung länger<br />

als ein Jahr zurückliegt, wird als Einzelfallausnahme<br />

verbeamtet, wenn im Zeitpunkt der<br />

Antragstellung die o.g. Altersgrenze noch<br />

nicht überschritten war.<br />

1.3. Waren die entsprechenden Altersgrenzen<br />

auch im letztgenannten Antragszeitpunkt überschritten,<br />

dann erfolgt keine Verbeamtung.<br />

2. Verwaltungsgerichtliche Urteile<br />

Des weiteren regelt der Erlass den Umgang<br />

mit den ergangenen verwaltungsgerichtlichen<br />

Urteilen. Hierbei werden<br />

grundsätzlich die unter 1. aufgestellten<br />

Grundsätze angewandt, wobei <strong>für</strong> die Beurteilung<br />

des Überschreitens der Altersgrenze<br />

auf den Zeitpunkt der letzten mündlichen<br />

Verhandlung abgestellt wird.<br />

3. Bestands- und rechtskräftige Verfahren<br />

Soweit bereits eine bestandskräftige oder<br />

rechtskräftige Ablehnung der Verbeamtung<br />

vorliegt, sind Anträge auf Wiederaufgreifen<br />

des Verfahrens positiv zu bescheiden, wenn<br />

die neuen Altersgrenzen im Zeitpunkt der<br />

Stellung des Wiederaufgreifensantrag (faktischer<br />

Neuantrag) nicht überschritten waren.<br />

„Bestandskraft“ bedeutet, dass die Ablehnung<br />

nach Fristablauf unter normalen Umständen<br />

mit Rechtsmitteln nicht mehr angegriffen<br />

werden kann (mit Rechtsmittelbelehrung<br />

innerhalb eines Monats seit Zugang des<br />

Bescheides und ohne Belehrung innerhalb eines<br />

Jahres). Im F<strong>alle</strong> der Einstellung von Lehrer/innen<br />

bewertet die Rechtsprechung die<br />

Entscheidung der Dienststellen, die Übernahme<br />

nur in ein Angestelltenverhältnis vorzunehmen,<br />

zugleich auch als konkludente<br />

(= schlüssige) Ablehnung der Übernahme in


das Beamtenverhältnis auf Probe. Auch diese<br />

konkludente Ablehnung erwächst innerhalb<br />

eines Jahres in Bestandskraft. Seit dem Bürokratieabbaugesetz<br />

II kann der Eintritt der Bestandskraft<br />

nicht mehr durch einen Widerspruch,<br />

sondern nur noch durch fristgemäße<br />

Klage verhindert werden.<br />

II. GEW-Rechtsgutachten liegt vor<br />

Da die Urteile des Bundesverwaltungsgerichtes<br />

viele Fragen unbeantwortet ließen,<br />

hatte die GEW Prof. Dr. Schnellenbach (Präsident<br />

des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen<br />

a. D.) mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt,<br />

das zwischenzeitlich vorliegt und<br />

die eingetretene Rechtslage beleuchtet. Das<br />

Gutachten beantwortet nicht nur Fragen der<br />

von der Altregelung Betroffenen, sondern<br />

nimmt auch zu der mit Wirkung zum<br />

18.7.2009 in Kraft getretenen laufbahnrechtlichen<br />

Neuregelung kritisch Stellung. In wesentlichen<br />

Punkten unterscheiden sich die<br />

Feststellungen des Gutachters nicht von den<br />

Regelungen des Erlasses des MSW vom<br />

30.7.2009.<br />

Neues Recht ist maßgeblich<br />

Auch das Gutachten kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass im F<strong>alle</strong> noch nicht beschiedener,<br />

nicht bestandskräftiger Anträge auf Verbeamtung<br />

das neue Recht ab 18.7.09 anzuwenden<br />

ist. Maßgeblich ist nach dem Gutachten,<br />

ob im Zeitpunkt der Entscheidung die<br />

Altersgrenzen nach dem neuen Recht inklusive<br />

der Hinausschiebenstatbestände noch<br />

nicht überschritten sind. Insoweit konnte die<br />

GEW erreichen, dass es nach dem Erlass vom<br />

30.7.09 sogar ausreicht, wenn die neue Altersgrenze<br />

vor dem Inkrafttreten der neuen<br />

Regelung, nämlich im Zeitpunkt der Stellung<br />

des Antrags nicht überschritten war.<br />

Wiederaufgreifen des Verfahrens<br />

Im F<strong>alle</strong> bereits bestandskräftiger Ablehnungen<br />

der Verbeamtung besteht nur die<br />

Möglichkeit des Wiederaufgreifen des Verfahrens.<br />

Dies setzt eine Änderung der Sach- oder<br />

Rechtslage voraus. Die Änderung der Rechtsprechung<br />

in Form der Urteile des BVerwG<br />

vom 19.2.09 stellt aber keine Änderung der<br />

Rechtslage dar, sondern bedeutet nichts anderes<br />

als eine Äußerung der richterlichen Überzeugung,<br />

das Recht sei bislang nicht richtig erkannt<br />

worden. Auch die Änderung der Lauf-<br />

bahnverordnung ist mangels Rückwirkung <strong>für</strong><br />

die vorher bestandskräftig beschiedenen Fälle<br />

keine Änderung der Rechtslage.<br />

Nur <strong>für</strong> die besondere Fallgestaltung, dass<br />

jemand bei Inkrafttreten der Änderungsverordnung<br />

die neue Höchstaltersgrenze nicht<br />

überschritten hat, ist ein Wiederaufgreifensanspruch<br />

zu bejahen. Auch hier konnte<br />

die GEW erreichen, dass es ausreicht, wenn<br />

die neue Altersgrenze vor dem Inkrafttreten<br />

der neuen Regelung, nämlich im Zeitpunkt<br />

der Stellung des Wiederaufgreifensantrags<br />

nicht überschritten war.<br />

Kein rechtlicher Zwang, noch vor der Neuregelung<br />

zu bescheiden<br />

Der Umstand, dass zwischen dem<br />

19.2.2009 und dem Zeitpunkt des Inkrafttretens<br />

der Neuregelung zum 18.7.2009 keine<br />

rechtswirksame Höchstaltersgrenzenregelung<br />

bestand, begründet <strong>für</strong> diejenigen, die auch<br />

die neuen Altersgrenzen bereits überschritten<br />

hatten, grundsätzlich keine Möglichkeit der<br />

Durchsetzung der Verbeamtung. Für die Frage,<br />

welche Rechtslage maßgeblich ist, kommt<br />

es nicht auf den Zeitpunkt der Antragstellung<br />

an, sondern auf den Zeitpunkt der Behördenentscheidung<br />

bzw. der letzten mündlichen<br />

Verhandlung eines verwaltungsgerichtlichen<br />

Verfahrens. Das Gutachten sieht insoweit keinen<br />

rechtlichen Zwang, „auch die sonstigen<br />

am 19.2.2009 bereits vorliegenden Übernahmeanträge<br />

vor Inkrafttreten einer Änderungsverordnung<br />

zu bescheiden, um die Antragsteller<br />

in den Genuss einer Freistellung von<br />

der (Höchst-)Altersgrenze kommen zu lassen“.<br />

Kritik an der Neuregelung<br />

Das Gutachten setzt sich auch mit der Fragestellung<br />

auseinander, inwieweit die Neuregelung<br />

den Anforderungen der neuen Rechtsprechung<br />

des BVerwG genügt und meldet<br />

bezüglich der Ausnahmeregelungen des § 84<br />

Abs. 2 Nrn. 1. und 2. LVO Zweifel an. Nach<br />

diesen Regelungen können u.a. bei einem erheblichen<br />

dienstlichen Interesse zur Gewinnung<br />

von Fachkräften <strong>für</strong> einzelne Fälle oder<br />

Gruppen von Fällen Ausnahmen von dem<br />

Höchstalter zugelassen werden. Nach dem<br />

Gutachten hatte dem BVerwG wohl eine tendenziell<br />

andere „Abhilfe“ vorgeschwebt. Danach<br />

ist es zweifelhaft, ob dieser Tatbestand<br />

in seinem Regelungsgehalt nicht zu dürftig<br />

ist und ob die Verordnungsgeberin insbesondere<br />

nicht gehalten gewesen wäre, die ange-<br />

nds-8-2009<br />

21<br />

sprochenen „Gruppen von Fällen“ von sich<br />

aus zu präzisieren, statt diese fraglos heikle<br />

Aufgabe entgegen den mutmaßlichen Vorstellungen<br />

des BVerwG im Effekt doch wieder<br />

an die Verwaltung „weiterzugeben“.<br />

Vereinheitlichung der Länderregelungen <strong>für</strong><br />

die Verbeamtung<br />

Mit der Veröffentlichung des Gutachtens<br />

verknüpft die GEW die Aufforderung an die<br />

Landesregierung, eine politische Initiative in<br />

die Kultusministerkonferenz einzubringen,<br />

um die Regelungen <strong>für</strong> die Verbeamtung von<br />

Lehrkräften in der Bundesrepublik zu vereinheitlichen<br />

und so eine unsaubere Konkurrenz<br />

um qualifizierte Lehrkräfte zwischen den Bundesländern<br />

zu beenden.<br />

Wichtig: Nach dem Erlass des MSW vom<br />

7. August 2009 erfolgt „eine Verbeamtung<br />

nur auf Antrag, nicht von Amts wegen”.<br />

❒❒❒ Tipp <strong>für</strong> die Praxis: Alle diejenigen, die<br />

noch keinen Antrag gestellt haben, sollten <strong>–</strong><br />

insbesondere, wenn die Überschreitung der<br />

Altersgrenze droht <strong>–</strong> unverzüglich einen<br />

schriftlichen Antrag stellen!<br />

Dr. Mario Sandfort, Justitiar der GEW NRW<br />

Höchstaltersgrenze<br />

<strong>für</strong> die Verbeamtung von Lehrkräften<br />

in den Ländern<br />

Baden-Württemberg: 45 Jahre <strong>–</strong> bei älteren<br />

Bewerbern Zustimmung des FM erforderlich;<br />

Bayern: 45 Jahre; Ausnahmeregelungen unter<br />

bestimmten Voraussetzungen möglich; Berlin:<br />

zurzeit keine Verbeamtung von Lehrkräften;<br />

Brandenburg: 45 Jahre; Bremen: grundsätzlich<br />

bis 45 Jahre;<br />

Hamburg: 45 Jahre; Hessen: 50 Jahre<br />

(im Schulbereich sind keine Fälle bekannt, in<br />

denen von Ausnahmemöglichkeiten<br />

Gebrauch gemacht wurde); Mecklenburg-<br />

Vorpommern: 42 Jahre <strong>–</strong> zurzeit jedoch<br />

keine Verbeamtung von Lehrkräften;<br />

Niedersachsen: 50 Jahre; Rheinland-Pfalz:<br />

45 Jahre; Saarland: 45 Jahre (evtl. Ausnahme);<br />

Sachsen: 45 Jahre (in Ausnahmefällen<br />

50 Jahre) zurzeit jedoch keine Verbeamtung<br />

von Lehrkräften; Sachsen-Anhalt: zurzeit keine<br />

Verbeamtung von Lehrkräften; Schleswig-<br />

Holstein: 45 Jahre (evtl. Ausnahme möglich);<br />

Thüringen: zurzeit keine Verbeamtung von<br />

Lehrkräften;<br />

Bund: 45 Jahre.<br />

Stand: 1. September 2006<br />

Quelle: http://www.zukunftsberuf-lehrernrw.de/download/Info_Altersgrenze_<br />

Verbeamtung.pdf


22 ARBEITSPLATZ<br />

Dauerthema Kernlehrpläne<br />

Aussitzen <strong>–</strong> <strong>für</strong> das MSW kein Problem<br />

Die Kernlehrpläne <strong>für</strong> die Gymnasien in<br />

NRW sind überfrachtet. Sie sind mit<br />

da<strong>für</strong> verantwortlich, dass die Schulzeitverkürzung<br />

G 8 SchülerInnen, Eltern und<br />

Lehrkräfte unter massiven Druck setzt.<br />

Das hat die GEW wiederholt kritisiert.<br />

Das Institut zur Qualitätsentwicklung im<br />

Bildungswesen (IQB) hat im Herbst 2008 zwar<br />

die Konstruktion der nordrhein-westfälischen<br />

Kernlehrpläne gelobt, aber sehr deutlich die<br />

Stofffülle und das Missverhältnis zwischen inhaltlichen<br />

Anforderungen und den „zur Verfügung<br />

stehenden Jahreswochenstunden“<br />

bemängelt. Kompetenzerwartungen und Stundentafeln,<br />

so das IQB, müssen einander angepasst<br />

werden, „insbesondere durch Reduzierungen<br />

von Fachwissen-Vermittlung.“ Gleich-<br />

Wissenschaftssymposium in Bielefeld<br />

Erfolge der Grundschule<br />

Während des eintägigen gleichnamigen<br />

Symposiums an der erziehungswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Bielefeld<br />

am 19. Juni gingen die ExpertInnen<br />

der Frage nach, was die pädagogische<br />

Arbeit der Lehrkräfte im Grundschulbereich<br />

so erfolgreich macht.<br />

Eingeladen hatten Prof. Dr. Susanne Miller,<br />

Prof. Dr. Barbara Koch-Priewe und Dr. Jutta<br />

Standop. Die Leiterin der IGLU-Studie, Prof. Dr.<br />

Sabine Hornberg (Bayreuth), berichtete vom<br />

guten Abschneiden deutscher Grundschulkinder<br />

in internationalen Vergleichsstudien. Dr.<br />

Martin Rothland (Uni Münster) verwies auf Erhebungen,<br />

die zeigen, dass das Berufsprestige<br />

speziell von Grundschullehrkräften sehr hoch<br />

ist und noch ansteigt.<br />

Nach den Fachvorträgen und -diskussionen<br />

präsentierten vier Bielefelder Grundschulen sehr<br />

anschaulich, wie erfolgreich sie sich den neuen<br />

Herausforderungen gestellt haben.<br />

In einem Memorandum wurden wichtige<br />

Zukunftsaufgaben <strong>für</strong> die Grundschule formuliert.<br />

Notwendig sei z.B. eine deutliche Anglei-<br />

lautend mit der GEW sagt das IQB: Es muss erheblich<br />

mehr da<strong>für</strong> getan werden, dass die<br />

Kernlehrpläne umsetzbar sind!<br />

GEW fordert Konsequenzen<br />

Im Februar 2009 hat die GEW Konsequenzen<br />

eingefordert. Staatssekretär Winands antwortete<br />

im Juni Kein Handlungsbedarf.<br />

Einige Schulen hätten schulinterne Lehrpläne<br />

verfasst, die als Mustercurricula im Internet<br />

zur Verfügung gestellt werden. Von Überfrachtung<br />

könne keine Rede sein. Manche Schulen<br />

hätten sogar mehr hineingeschrieben als von<br />

der Obligatorik verlangt werde. Was die Implementation<br />

angehe: Diese würde von den Kompetenzteams<br />

geleistet. Außerdem gebe es fachbezogene<br />

öffentliche Kongresse und Initiativen.<br />

chung der staatlichen Zuwendungen pro<br />

Schüler an den Sek-II-Bereich zu Gunsten der<br />

Grundschulen. Dazu gehören u.a. kleinere Klassen,<br />

bessere Ausstattung der Schulen sowie<br />

höhere Gehälter <strong>für</strong> die hier tätigen Lehrkräfte.<br />

Deutschland hat im Januar 2009 die UN-<br />

Konvention ratifiziert, nach der Kinder mit Behinderung<br />

das Recht auf Beschulung im Regelschulsystem<br />

haben. Dies hat Folgen <strong>für</strong> die Ausbildung<br />

der Lehrkräfte. Die Bielefelder Univer-<br />

Probleme werden „wegdefiniert”<br />

Der Problemdruck, unter dem LehrerInnen,<br />

Eltern und SchülerInnen stehen, wird vom<br />

MSW weder gesehen noch gelöst. Er wird einfach<br />

wegdefiniert. Wenn eine Schule die Kernlehrpläne<br />

als unrealistisch kritisiert, handelt sie<br />

sich eine zeit- und kraftraubende Auseinandersetzung<br />

mit den Bezirksregierungen und oft rüde<br />

Reaktionen ein. Als Ausweg bleibt nur, Curricula<br />

zu schreiben, die keine Probleme erkennen<br />

lassen <strong>–</strong> <strong>für</strong> das Ministerium gibt es dann<br />

auch keine. Und wenn doch, sind es <strong>–</strong> wieder<br />

mal <strong>–</strong> die Lehrer/innen schuld. Vielleicht kurzfristig<br />

eine nützliche Strategie <strong>für</strong>s Ministerium,<br />

hilfreich <strong>für</strong> die Schulen ist sie nicht.<br />

Norbert Becker, FG Gymnasium<br />

Auf dem Podium (v.l.): Prof. Dr. Charlotte Röhner, Bergische Universität Wuppertal; Ulrich Wehrhöfer, MSW;<br />

Gisela Gravelaar, Schulleiterin Wartburg-Grundschule in Münster; Dr. Jutta Diekmann, Studienseminar <strong>für</strong><br />

Lehrämter, Bielefeld; Rixa Borns, Schulleiterin der Matthias-Claudius-Schule, Münster/FG Grundschule GEW NRW<br />

sität bietet seit Jahren den Studiengang „Integrierte<br />

Sonderpädagogik“ <strong>für</strong> die Primarstufe<br />

an. Dieses Angebot darf unter den Bedingungen<br />

des neuen Lehrerausbildungsgesetzes vom<br />

Mai 2009 nicht zurückgenommen werden.<br />

Auch eine intensivere Kooperation von Grundschulen<br />

und Lehrerausbildung an Universitäten<br />

und Studienseminaren sowie eine stärkere Vernetzung<br />

der Grundschulen in der Region seien<br />

notwendig. Dr. Jutta Standop


Tarifstreit ErzieherInnen und SozialpädagogInnen beendet<br />

Kompromiss nach zähem Ringen<br />

Im Tarifstreit um einen besseren Gesundheitsschutz<br />

und eine neue Eingruppierung<br />

im Sozial- und Erziehungsdienst,<br />

gelang es Gewerkschaften<br />

und Arbeitgebern, einen Kompromiss<br />

zu finden. Nach wochenlangem<br />

zähem Ringen konnte am 26. Juli<br />

2009 eine Einigung erzielt werden.<br />

Wenn Ende August Mitgliederbefragung<br />

und Urabstimmung zur Streikbeendigung<br />

erfolgreich verlaufen, werden<br />

ver.di und GEW den ausgehandelten<br />

Tarifvertrag unterzeichnen.<br />

Die Arbeitgeber hatten sich weiter auf die<br />

Forderungen von GEW und ver.di zu bewegt<br />

und so einen Kompromiss ermöglicht. Im<br />

Kern umfasst die Einigung nun eine neue<br />

Entgeltordnung mit neuen Entgeltgruppen<br />

<strong>für</strong> die Berufe des Sozial- und Erziehungsdienstes:<br />

Es gelang, die Vergütungen auf das<br />

Niveau des alten BAT und z.T. auch deutlich<br />

darüber zu bringen. Viele Ungerechtigkeiten<br />

konnten beseitigt werden und der Berufstand<br />

erhielt eine verdiente deutliche Aufwertung.<br />

Neue Entgelttabelle<br />

Die allgemeine Entgelttabelle des TV-ÖD,<br />

die bisher <strong>für</strong> die Beschäftigten des Sozialund<br />

Erziehungsdienstes angewandt wurde,<br />

wird ersetzt durch eine eigene neue Tabelle<br />

mit insgesamt 16 Entgeltgruppen (S3 bis<br />

S18); vgl. Grafik unten.<br />

Ein/e neu eingestellte/r Erzieher/in erhielt<br />

bislang 2.130 Euro brutto (EG 6, Stufe 2,<br />

TV-ÖD), jetzt bekommt sie/er 2.240 Euro (EG<br />

S6, Stufe 2) <strong>–</strong> ein Zuwachs von 110 Euro.<br />

Nach vier Jahren erhält sie/er anstelle von<br />

2.240 Euro (EG S6, Stufe 2) künftig 2.400 Euro<br />

(EG S6, Stufe 3). Ein/e Erzieher/in mit 18<br />

Jahren Berufserfahrung erhält nun 2.864 Euro<br />

(EG S6, Stufe 6), das sind 390 Euro mehr, als<br />

sie/er früher nach 20 Jahren erhalten hätte.<br />

Besonders hart umkämpft war die zukünftige<br />

Eingruppierung im Bereich der Sozialarbeit. Neu<br />

eingestellte Sozialarbeiter/innen werden nicht<br />

mehr in EG 9 (Eingangsstufe 2.237,38 Euro) eingruppiert<br />

sondern in die neue Entgeltgruppe<br />

S11. Sie erhalten in Stufe 1 dann 2.300 Euro, in<br />

Stufe 6 kommen sie künftig auf 3.450 Euro<br />

(statt bisher 3.423,37 Euro).<br />

Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz<br />

Auch der geforderte Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz,<br />

dessen Regelungen weit<br />

über den gesetzlichen Schutz hinaus gehen,<br />

wurde vereinbart. Es erhält z.B. jede/r Beschäftigte<br />

einen eigenen Anspruch auf eine<br />

Gefährdungsanalyse. Eine Gesundheitskommission<br />

wird u.a. die hieraus entstehenden Beschwerden<br />

eingreifen.<br />

Besonderheiten<br />

Alle Beschäftigten werden gemäß der neuen<br />

Tarifvorschrift in die neue Entgelttabelle „übergeleitet”.<br />

Die noch nach dem Überleitungstarif-<br />

Die neue Entgelttabelle <strong>für</strong> den Sozial- und Erziehungsdienst mit Beispielen <strong>für</strong> Berufszuordnung<br />

nds-8-2009<br />

23<br />

vertrag TVÜ-VKA laufenden Bewährungs-, Fallgruppen-<br />

und Tätigkeitsaufstiege sowie laufende<br />

Bewährungs- oder Tätigkeitszeiten <strong>für</strong> eine<br />

Vergütungsgruppenzulage entf<strong>alle</strong>n ab dem<br />

1.11.2009 mit der Überführung der Beschäftigten<br />

in die neue Entgelttabelle.<br />

Fazit<br />

Der erzielte Kompromiss ist ein respektables<br />

Ergebnis nach den heftigen Auseinandersetzungen<br />

und großem persönlichen Einsatz<br />

vieler Kolleginnen und Kollegen. Es waren<br />

die massivsten Erzieher-Streiks in der Geschichte<br />

der Bundesrepublik. In NRW, ganz<br />

besonders in Köln und im Bonner Raum, wurde<br />

„hart am Limit” gekämpft. Die kollegiale<br />

Solidarität und der Mut und Einsatz vieler<br />

Kolleginnen waren beeindruckend.<br />

Die neue Entgeltstruktur gilt bis zum 31. Dezember<br />

2014. Für die Beschäftigten bei den Kirchen<br />

und Wohlfahrtsverbänden hat der Tarifabschluss<br />

nur dann unmittelbare Wirkung, wenn<br />

arbeitsvertraglich die automatische Übernahme<br />

des BAT bzw. TVöD vereinbart wurde. Anderenfalls<br />

muss über die Anpassung der Entgeltstrukturen<br />

und der Gehälter verhandelt werden. Die<br />

Konkurrenz um qualifiziertes Personal wird<br />

größer. Nur wer tariflich abgesicherte Gehälter<br />

zahlt, ist auf der sicheren Seite.<br />

Ute Lorenz/Berthold Paschert<br />

Ute Lorenz<br />

Referentin <strong>für</strong> Angestellten-/<br />

Beamtenrecht und<br />

Mitbestimmung GEW NRW<br />

Berthold Paschert<br />

Referent <strong>für</strong> sozialpädagogische<br />

Berufe GEW NRW


24 ARBEITSPLATZ/TERMINE<br />

Vorbereitungen <strong>für</strong> die Verhandlungen um neue Entgeltordnung <strong>für</strong> Tarifbeschäftigte laufen an<br />

Harte Auseinandersetzungen<br />

um eine gerechte Bezahlung stehen bevor<br />

Die Eingruppierung der angestellten Lehrkräfte wird seit Jahrzehnten einseitig<br />

durch die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) in Form von Eingruppierungsrichtlinien<br />

diktiert. Mit dem Tarifabschluss vom 1. März 2009 hat die<br />

GEW erreicht, dass ab September endlich die seit Inkrafttreten des TV-L im<br />

Jahre 2006 ausstehenden Tarifverhandlungen <strong>für</strong> eine Entgeltordnung <strong>für</strong><br />

Lehrkräfte an Schulen und Hochschulen sowie <strong>für</strong> SozialpädagogInnen in<br />

den Bundesländern beginnen. Die GEW wird <strong>für</strong> diesen Teil der Verhandlungen<br />

<strong>alle</strong>ine verantwortlich sein und die Verhandlungen federführend als Vertreterin<br />

der Beschäftigten führen.<br />

Was bedeutet die neue Entgeltordnung<br />

<strong>für</strong> die Lehrkräfte?<br />

Die Eingruppierungsvorschriften eines Tarifvertrags<br />

regeln, welche Tätigkeiten welcher<br />

Vergütungs- oder Entgeltgruppe zugeordnet<br />

werden. Außerdem legen sie fest, wie eine<br />

Tätigkeit bezahlt wird und wann bei vorübergehender<br />

oder dauerhafter Übertragung einer<br />

höherwertigen Tätigkeit eine Zulage gezahlt<br />

wird, woraus ggf. auch ein Anspruch auf eine<br />

Höhergruppierung abgeleitet werden kann.<br />

Damit ist die Eingruppierung das zentrale Element<br />

und ein gewichtiger Faktor <strong>für</strong> die Höhe<br />

des monatlichen Entgelts.<br />

Die neue Entgeltordnung wird sowohl <strong>für</strong><br />

neu eingestellte Lehrkräfte als auch <strong>für</strong> diejenigen,<br />

die zum 1. November 2006 in den TV-L<br />

übergeleitet worden sind, von entscheidender<br />

Bedeutung sein. Mit dem In-Kraft-Treten der<br />

neuen Entgeltordnung werden <strong>alle</strong> Lehrkräfte<br />

auf dieser Grundlage neu eingruppiert.<br />

Was wollen wir erreichen?<br />

Die GEW will bei den Verhandlungen den<br />

Durchbruch bei der Entgeltordnung <strong>für</strong> die<br />

Lehrkräfte an allgemein- und berufsbildenden<br />

Schulen, <strong>für</strong> die Beschäftigten an Hochschulen<br />

und <strong>für</strong> die sozialpädagogischen Fachkräfte erreichen<br />

und dem einseitigen Lohndiktat der öffentlichen<br />

Arbeitgeber endlich einen Riegel<br />

vorschieben.<br />

Die Bundestarifkommission der GEW hat<br />

schon im Juli 2007 beschlossen, dass das neue<br />

Eingruppierungsrecht transparent und diskriminierungsfrei<br />

sein soll und mit der neuen Entgeltordnung<br />

ein eigenständiges und von der<br />

Beamtenbesoldung abgekoppeltes Eingrup-<br />

pierungsrecht herbeigeführt werden muss. Ferner<br />

soll gewährleistet werden, dass vor dem In-<br />

Kraft-Treten der neuen Entgeltordnung die unter<br />

der bisherigen Eingruppierung erreichten<br />

Besitzstände von Altbeschäftigten nicht verloren<br />

gehen und eine Herabgruppierung ausgeschlossen<br />

ist.<br />

Gute Bildung ist MehrWert<br />

Gute Bildung hat ihren Preis und dazu<br />

gehört auch eine angemessene Bezahlung, die<br />

der Qualifikation und Verantwortung der Beschäftigten<br />

im Bildungsbereich gerecht werden<br />

muss.<br />

In der aktuellen Mitgliederdiskussion wurden<br />

in zahlreichen Veranstaltungen die beiden<br />

entscheidenden strategischen Zielsetzungen<br />

der GEW, wie sie nicht zuletzt auf Initiative der<br />

GEW NRW im Frühjahr auf dem Bundesgewerkschaftstag<br />

der GEW beschlossen wurden,<br />

bestätigt:<br />

◆ Die Unterschiede in der Bezahlung von<br />

voll ausgebildeten Lehrkräften sind abzuschaffen.<br />

Denn die pädagogische Arbeit an<br />

den verschiedenen Schulformen ist zwar nicht<br />

gleichartig, aber ganz gewiss gleichwertig.<br />

*Beispiel: 41 Jahre alt, verheiratet, 1 Kind<br />

Dies bestätigt aktuell das neue Lehrerausbildungsgesetz<br />

in NRW, das erstmalig <strong>für</strong> Lehrkräfte<br />

<strong>alle</strong>r Schulformen die gleiche Ausbildungsdauer<br />

vorschreibt.<br />

Seit der zentralen Strategiekonferenz der<br />

GEW in Fulda Anfang Juni 2009 bedeutet das:<br />

Als Regeleingruppierung wird die Entgeltgruppe<br />

E 14 gefordert. Diese Eckeingruppierung<br />

soll auch <strong>für</strong> die gleichwertigen Ausbildungen<br />

nach ausländischem Recht aus den EG- und<br />

Nicht-EG-Ländern gelten.<br />

◆ Die bestehende Lücke im Nettoeinkommen<br />

zwischen Tarifbeschäftigten und Beamtinnen<br />

und Beamten, die sich mit Inkrafttreten<br />

des TVL vergrößert hat*, ist zu schließen.<br />

Konsens ist auch, dass Beschäftigte mit<br />

Hochschulabschluss, die keine vollständige<br />

Lehrerausbildung haben, zunächst eine Entgeltgruppe<br />

niedriger eingestuft werden als voll<br />

ausgebildete Lehrkräfte. Sie sollen aber einen<br />

Rechtsanspruch erhalten, durch die Arbeitgeber<br />

nachqualifiziert zu werden oder nach einer<br />

Bewährungszeit, die der doppelten Dauer des<br />

fehlenden Ausbildungsabschnitts entspricht,<br />

in die Entgeltgruppe aufzusteigen, die bei der<br />

vollständigen Ausbildung gezahlt wird.<br />

Angestellte/r Beamtin/Beamter<br />

BAT-alt/IIa TV-L/EG 13 Stufe 1 A13<br />

Brutto: 4.001,63 Euro Brutto: 2.745,00 Euro Brutto: 3.832,37 Euro<br />

Netto: 2.518,45 Euro Netto: 1.871,01 Euro Netto: 2.855,20 Euro


Die innergewerkschaftliche Diskussion um<br />

ein umfassendes Entgeltsystem ist noch nicht<br />

abgeschlossen. Insbesondere <strong>für</strong> die heterogene<br />

Gruppe derjenigen Lehrkräfte, deren Tätigkeit<br />

kein Staatsexamen erfordert, muss sie fortgesetzt<br />

werden. Bei Redaktionsschluss war die Arbeit<br />

einer kleinen Expertengruppe, die einen<br />

Strukturvorschlag ausarbeiten soll, noch nicht<br />

abgeschlossen. Der Arbeitskreis Angestellte im<br />

Stadtverband Duisburg hatte schon vor den<br />

Sommerferien am 28. Mai zu einem „Regionaltreffen<br />

Niederrhein” eingeladen, um die<br />

Möglichkeiten und Grenzen eines Nachteilsausgleichs<br />

<strong>für</strong> Tarifbeschäftigte auszuloten. In<br />

einer Resolution wurden Forderungen <strong>für</strong> ein<br />

Konzept aufgestellt, das die tarifbeschäftigten<br />

LehrerInnen auf Dauer in der Vergütung, in der<br />

Absicherung bei Krankheit und im Alter den<br />

Beamtinnen und Beamten angleichen soll.<br />

Auch in Bielefeld, Bonn, Bochum und Moers<br />

haben die Untergliederungen bereits ähnliche<br />

Veranstaltungen durchgeführt. Es ist zu erwarten,<br />

dass sich die Diskussionen nach den Sommerferien<br />

intensivieren werden.<br />

Herausforderungen <strong>für</strong> die GEW NRW<br />

Die Tarifverhandlungen über die Entgeltordnung<br />

sind eine historische Chance, die<br />

materielle Schlechterstellung der tarifbeschäftigten<br />

Lehrkräfte endlich abzuschaffen.<br />

In NRW startet die GEW mit einer landesweiten<br />

Auftaktveranstaltung am 12. September<br />

in Köln (siehe Einladung und Programm auf<br />

der Rückseite dieser nds).<br />

Die öffentlichen Arbeitgeber wollen eine<br />

Entgeltordnung, die keinen Cent mehr kostet.<br />

Daher dürfte es harte Verhandlungen geben.<br />

Zur Durchsetzung unserer Forderungen gilt es<br />

somit, unsere Anstrengungen zu verstärken.<br />

Die Tarifauseinandersetzung im Bereich des<br />

Sozial- und Erziehungsdienstes hat gezeigt,<br />

dass wir uns auf einen neuen Arbeitskampf<br />

im Herbst einstellen müssen.<br />

Darum gilt: Wer etwas erreichen will,<br />

muss der Gewerkschaft beitreten und da<strong>für</strong><br />

werben, dass es andere auch tun!<br />

Cetin Mogultay<br />

Landesangestelltenausschuss<br />

GEW NRW<br />

Cetin Mogultay<br />

Infoveranstaltung<br />

Auslandschuldienst<br />

Die Veranstaltung „Als Lehrer/in <strong>für</strong> einige<br />

Jahre im Auslandsschuldienst <strong>–</strong> Das<br />

Auslandsschulwesen <strong>–</strong> Teil auswärtiger<br />

Kultur- und Bildungspolitik (AKBP)” wendet<br />

sich an Lehrkräfte, die gerne <strong>für</strong> einige<br />

Jahre im Ausland arbeiten möchten.<br />

Termin: Samstag, 19. September 2009,<br />

10.00 <strong>–</strong> 13.00 Uhr, Volkshochschule Dortmund,<br />

Hansastr. 2-4, Raum L 10244137,<br />

Dortmund<br />

Themen:<br />

◆ Der Weg in den Auslandsschuldienst<br />

◆ Was bringen mir einige Jahre im Ausland?<br />

◆ Erfahrungen von Kolleginnen und Kollegen,<br />

die einige Jahre im Ausland waren<br />

ReferentInnen: Hildegard Jacob, Ministerium<br />

<strong>für</strong> Schule und Weiterbildung des Landes<br />

NRW und Rüdiger Lülff, Ministerium<br />

<strong>für</strong> Schule und Weiterbildung des Landes<br />

NRW<br />

Information und Moderation:<br />

Ulrike Warmbier-Panten, Beauftragte der<br />

GEW NRW in der AGAL (Arbeitsgruppe<br />

Auslandslehrerinnen und <strong>–</strong>lehrer beim<br />

Hauptvorstand); Wolfgang Gotterbarm,<br />

AGAL-Beauftragter der GEW Baden-Württemberg.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

warmbierpanten@hotmail.com<br />

Mädchen- und<br />

Jungenarbeit<br />

Die Fachtagung „Müssen, Können, Dürfen<br />

<strong>–</strong> gelingende Kooperation von Mädchenund<br />

Jungenarbeit” wird von der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Mädchenarbeit in NRW<br />

e.V. in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Jungenarbeit NRW e.V. durchgeführt<br />

am 24. September 2009, 10.00 bis<br />

17.00 Uhr, im Unperfekthaus in Essen.<br />

Kontakt und Info: Beate Vinke, Tel. 0202/<br />

7595046, Mail: lag@maedchenarbeit-nrw.de<br />

oder Sandro Dell’Anna, Tel. 0231/5342174,<br />

Mail: s.dell-anna@lagjungenarbeit.de<br />

nds-8-2009<br />

Fortbildung<br />

Kooperatives Lernen<br />

25<br />

Im September 2009 führt die GEW NRW die<br />

Fortbildung „Kooperatives Lernen in Hochschule,<br />

Studienseminar und Schule” in<br />

Münster durch und lädt zur Teilnahme ein.<br />

Programm:<br />

Freitag, 18.9.2009, 9.00 Uhr bis 16.00<br />

Uhr: Intensivworkshop zur Basisqualifizierung<br />

“Kooperatives Lernen” mit Ludger<br />

Brüning (eintägiger Workshop, separate<br />

Anmeldung, begrenzte Teilnahmezahl),<br />

Samstag, 19.9.2009, 10.00 Uhr bis<br />

16.00 Uhr: Einführungsvortrag Prof. Dr.<br />

Heinz Schirp (Uni Münster) anschließend<br />

fünf par<strong>alle</strong>le Workshop-Angebote,<br />

Sonntag, 20.9.2009, 10.00 Uhr bis<br />

16.00 Uhr: Fünf par<strong>alle</strong>le Workshop-Angebote<br />

und Abschlussveranstaltung.<br />

Die Fortbildung ist anerkannt von der Bezirksregierung<br />

Münster.<br />

Ausführliche Beschreibung und Anmeldung<br />

<strong>–</strong> möglichst umgehend, da begrenzte<br />

TeilnehmerInnenzahl <strong>–</strong> unter:<br />

www.kooperatives-lernen-ms.de<br />

Rechtsextremismus <strong>–</strong><br />

Demokratie ist POP<br />

In dieser Fachtagung am 6. Oktober 2009,<br />

10.00 bis 14.00 Uhr, Haus Villigst, IserlohnerStr.<br />

25, 58239 Schwerte, stellt Cornelius<br />

Peltz das Konzept politischer Bildungsarbeit<br />

<strong>für</strong> Schulen und Jugendeinrichtungen „Demokratie<br />

ist POP” vor, das auf der Grundlage<br />

von Erfahrungen und Erkenntissen praktischer<br />

Jugendarbeit mit rechtsextrem orientierten<br />

Jugendlichen sowie wissenschaftlicher<br />

Forschungsarbeiten beruht.<br />

Ziel des Workshops ist, über Bildungsarbeit mit<br />

„Unterhaltungscharakter” eine affektive Orientierung<br />

<strong>für</strong> demokratische Grundwerte und Lebenskonzeopte<br />

zu initiieren und auszubauen<br />

sowie menschenfeindliche Orientierungen in<br />

Frage zu stellen. Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

Kontakt: Beratungsnetzwerk Rechtsextremismus<br />

im Regierungsbezirk Arnsberg, c/o<br />

Amt <strong>für</strong> Jugendarbeit EKvW, Haus Villigst,<br />

Frau Kirchhoff, 58239 Schwerte, Tel. 02304/<br />

755-190, Mail: Gudrun.Kirchhoff@afj-ekvw.de


26<br />

ARBEITSPLATZ<br />

„Länger gemeinsam lernen”<br />

Oberhausener Bündnis<br />

Auch die Oberhausener haben sich dem „Bündnis länger gemeinsam<br />

lernen” angeschlossen. Auf Einladung von Kreishandwerksmeister<br />

Jörg Bischoff, Superintendent Joachim Deterding, Wolfgang Große-Brömer,<br />

Vorsitzender der Schulausschüsse der Stadt Oberhausen und des<br />

Landtages NRW sowie Norbert Müller, stv. GEW-Landesvorsitzender und<br />

Cornelia Schiemanowski, Vorsitzende des StV GEW Oberhausen trafen<br />

sich VertreterInnen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen zur Unterzeichnung<br />

des Aufrufs „Länger gemeinsam lernen”, der <strong>für</strong> eine integrative<br />

Schule eintritt, die <strong>alle</strong>n Kindern unabhängig von ihrer sozialen und<br />

kulturellen Herkunft gleiche Chancen bietet, die Gemeinschaft stiftet<br />

und eine zukunftsweisende Schule ist. Interessierte erhalten Infos hierzu<br />

unter: www.laenger-gemeinsam-lernen-oberhausen. de<br />

Internationales Symposium zur Muttersprache<br />

Solidarität<br />

Ende Mai fand in Ankara ein internationales<br />

Symposium unter dem Motto<br />

„Alle Sprachen sind gleichwertig”<br />

statt. Dieser Satz war und ist <strong>für</strong> die türkische<br />

Regierung eine Provokation: Vor<br />

vier Jahren musste die Egitim Sen (Lehrergewerkschaft)<br />

ihn aus ihrer Satzung<br />

streichen, um so ein Verbot der Gewerkschaft<br />

abzuwenden. Jetzt geht es<br />

darum, diesen Satz wieder aufzunehmen.<br />

Das Symposium sollte die Satzungsänderung<br />

vorbereiten. Zwei Tage<br />

diskutierten mehr als 120 ExpertInnen<br />

in Ankara über das Recht auf eine eigene<br />

Muttersprache. Wenige Tage zuvor<br />

Sülyman Ates überbrachte im<br />

Auftrag des GEW-Vorsitzenden<br />

Ulrich Thöne die Solidaritätserklärung<br />

der GEW mit den<br />

verfolgten Kollegen.<br />

waren Funktionäre von Egitim Sen und der KESK (Konförderation der<br />

Kommunalen Gewerkschaften), der Beteiligung am Terroismus beschuldigt<br />

und verhaftet worden. Die türkischen KollegInnen kämpfen<br />

unter schwierigen Bedingungen. Zur Durchsetzung ihrer demokratischen<br />

und gewerkschaftlichen Rechte brauchen sie unsere Solidarität.<br />

Süleyman Ates, Landesausschuss Multikulturelle Politik GEW NRW<br />

Juli<br />

jubilare<br />

Die GEW gratuliert zum Geburtstag!<br />

In diesem Monat erhalten die folgenden Kolleginnen<br />

und Kollegen Glückwünsche des GEW-Landesverbandes:<br />

102 Jahre<br />

Wilhelm Meier, Unna<br />

97 Jahre<br />

Hilde Sintermann, Bielefeld<br />

96 Jahre<br />

Karl-H. Hartmann, Ebermannstadt<br />

95 Jahre<br />

Oskar Hemmert, Iserlohn<br />

Heinz Damberg, Erkrath<br />

94 Jahre<br />

Albine Schlott, Hattingen<br />

93 Jahre<br />

Hilde Quirin, Saarlouis<br />

92 Jahre<br />

Günter Schäfer, Bergisch Gladbach<br />

Werner Orlowski, Velbert<br />

91 Jahre<br />

Eleonore Herrmann, Herne<br />

Karoline Bald, Bielefeld<br />

89 Jahre<br />

Leni Moeser, Remscheid<br />

87 Jahre<br />

Hermann Becker, Witten<br />

Ursula Krome, Horn-Bad Meinberg<br />

86 Jahre<br />

Joachim Lackmann, Gummersbach<br />

85 Jahre<br />

Gerhard Müller, Bergkamen<br />

Anne Dore Rafhöfer, Bochum<br />

Ulrich Heller, Burbach<br />

Hans-GünterKuhlmann, Schwerte<br />

84 Jahre<br />

Gertraud Becker, Mülheim<br />

Walter Herbst, Oberhausen<br />

Hans-Gerd Langmann, Mülheim<br />

Dorothea Knüfermann, Duisburg<br />

83 Jahre<br />

Gerd Kaimer, Solingen<br />

Siegfried Gusovius, Oberhausen<br />

Karl-August Kolkmeyer, Dorsten<br />

Theodor Schulze, Bielefeld<br />

82 Jahre<br />

Raphaele Ficker, Marl<br />

Erika Braune, Bad Oeynhausen<br />

81 Jahre<br />

Bruno Blümke, Bottrop<br />

Guenther Biemann, Essen<br />

Eckart Schilbock, Piechowice (PL)<br />

Harry Schmidt, Bielefeld<br />

Antje Meyer, Essen<br />

Eleonore Winkler, Dortmund<br />

80 Jahre<br />

Reinhold Hundt, Witten<br />

Wolfgang Frase, Köln<br />

Alfred Klippert, Essen<br />

Wilhelm Schliephake, Leichlingen<br />

Götz Rau, Swisttal<br />

Josef Freitag, Herscheid<br />

Georg Schulte-Fischedick, Soest<br />

Wilhelm Beier, Recklinghausen<br />

79 Jahre<br />

Günter Walter, Herne<br />

Guenther Eberhardt, Bochum<br />

Harry Kress, Dülmen<br />

Lore Gillich, Kamen<br />

Erich Göhring, Waltrop<br />

Anneliese Knoke, Lotte<br />

78 Jahre<br />

Gerhart Rohr, Dortmund<br />

Jürgen Beyer, Siegen<br />

77 Jahre<br />

Manfred Bayer, Duisburg<br />

Uwe Helmig, Castrop-Rauxel<br />

76 Jahre<br />

Lothar Zimmermann, Hilchenbach<br />

Hans-Karl Heiser, Kerpen<br />

75 Jahre<br />

Elisabeth Steffen, Herford<br />

Ruth Neuhaus-Eschmann, Hilden<br />

Horst Frickhoefer, Hilden<br />

Hagen Millauer, Velbert<br />

Marianne Kolmann, Duisburg<br />

Klaus-Gerd Maurer, Essen<br />

Manfred Zäske, Solingen<br />

Marlene Duecker, Bergisch Gladbach<br />

Christel Pachel, Witten<br />

Anneliese Kerl, Gelsenkirchen<br />

Kurt Horstmann, Bielefeld<br />

Siegfried Sieg, Bochum<br />

Ada Sell, Bochum<br />

Betty Deicke<br />

Vorsitzende des Ausschusses<br />

<strong>für</strong> Ruheständler/innen


August<br />

jubilare<br />

Die GEW gratuliert zum Geburtstag!<br />

In diesem Monat erhalten die folgenden Kolleginnen<br />

und Kollegen Glückwünsche des GEW-Landesverbandes:<br />

91 Jahre<br />

Günter Paulick, Bad Salzuflen<br />

89 Jahre<br />

Emmi Blume-Haerter, Siegen<br />

Gerda Ditsch, Minden<br />

Klara Wuttke, Cuxhaven<br />

Marie-Adelheid Caspary,<br />

Recklinghausen<br />

88 Jahre<br />

Friedrich Goerder, Lage<br />

Ingeborg Renner, Herne<br />

87 Jahre<br />

Rolf Lechtermann, Witten<br />

Ellen Heider, Liebenau<br />

Alfred Rommelmann, Minden<br />

86 Jahre<br />

Gertrud Worpenberg, Lengerich<br />

Karl-Hermann Bölling, Hagen<br />

Rudi Paas, Remscheid<br />

85 Jahre<br />

Dorothee Fleischmann, Mülheim<br />

Erika Schmiedeskamp, Lage<br />

Harald Berger, Marl<br />

Udo Völker, Düsseldorf<br />

84 Jahre<br />

Marianne Zauter, Leverkusen<br />

Hannelore Burchert, Essen<br />

Ursula Wagner, Selm<br />

Dieter Schulte, Gummersbach<br />

83 Jahre<br />

Ruediger Walter, Steinfurt<br />

Edgar Kraemer, Hamm<br />

Leonhard Schrör, Oberhausen<br />

Edeltraut Frantz, Leverkusen<br />

Max Hedrich, Schermbeck<br />

82 Jahre<br />

Gerda Scholl, Bonn<br />

Helmut Mazur, Krefeld<br />

Renate Berghaendler, Dortmund<br />

Ilse Ellger, Münster<br />

Ursula Becker, Herdecke<br />

81 Jahre<br />

Günter Pack, Essen<br />

Ilse Ostendorp, Oberhausen<br />

Ernst Piesker, Düren<br />

Manfred Hoese, Mülheim<br />

Erika Stein, Nettetal<br />

Karl-Oskar Stimmler, Kamp-Lintfort<br />

Herbert Fieber, Troisdorf<br />

80 Jahre<br />

Haide Schwartke, Essen<br />

Guenter Faber, Witten<br />

Goetz Schulze, Wuppertal<br />

79 Jahre<br />

Karl-Heinz Ortner, Haan<br />

Helmut Keller, Mechernich<br />

Helene Hahn, Wegberg<br />

Dieter Hermann, Hamm<br />

Friedhelm Bockhorst, Kirchlengern<br />

Herta Jakubasch, Burbach<br />

Ilse Hautkappe, Bochum<br />

Hildegard Sterz, Wuppertal<br />

78 Jahre<br />

Willi Kämper, Köln<br />

Peter-Gerhard Katzung, Dinslaken<br />

Heinz Beckmann, Fröndenberg<br />

Gertrud Zovkic, Düsseldorf<br />

Renate Dauter, Remscheid<br />

Sonja Hoeper, Bad Kreuznach<br />

Inge Mosler, Sirolo/An (I)<br />

Anneliese Gerbert, Münster<br />

Ewald Toepke, Mönchengladbach<br />

Hans Adolphs, Meinerzhagen<br />

77 Jahre<br />

Helmut Meyer, Köln<br />

Eberhard Sulies, Plettenberg<br />

Wolfgang Nahrstedt, Bielefeld<br />

Hans-J. Rosenbaum, Münster<br />

Wolfgang Waltemode, Iserlohn<br />

Theodor Alberts, Krummhörn<br />

76 Jahre<br />

Wilhelm Driftmann, Hille<br />

Susanne Ohm, Bonn<br />

Lore Gerich, Dortmund<br />

Siegfried Dahlke, Erkrath<br />

Wolfgang Jocksch, Telgte<br />

75 Jahre<br />

Karin Kuhn, Herzogenrath<br />

Franz Tampier, Much<br />

Horst-Bruno Reinhardt, Hiddenhausen<br />

Renate Herkstroeter, Verl<br />

Guenter Galuschka, Hellenthal<br />

Guenther Meier, Düren<br />

Ursula Peters, Oer-Erkenschwick<br />

Klaus Rehbock, Herford<br />

Betty Deicke<br />

Vorsitzende des Ausschusses<br />

<strong>für</strong> Ruheständler/innen<br />

nds-8-2009<br />

Nachruf<br />

Trauer um Rainer Peek<br />

27<br />

Am 31. Mai 2009 starb plötzlich und<br />

völlig unerwartet Prof. Dr. Rainer Peek<br />

im Alter von nur 50 Jahren. Wir verlieren<br />

mit ihm einen kompetenten Berater,<br />

hoch geschätzten Wissenschaftler und<br />

liebenswerten Kollegen. Wer ihn in Arbeitszusammenhängen,<br />

bei seinen Vorträgen<br />

oder in Diskussionen und Streitgesprächen<br />

erlebt hat, konnte sich seinem<br />

Witz und Charme wie auch seiner<br />

analytisch präzisen und differenzierten<br />

Argumentation nicht entziehen.<br />

Sein Name ist eng verbunden mit der empirischen Bildungsforschung<br />

und einer empiriegestützten, standardorientierten Schul- und <strong>Unterricht</strong>sentwicklung.<br />

Rainer Peek war ein engagierter Repräsentant der so genannten<br />

empirischen Wende; gleichzeitig sah er als Schulpädagoge seine<br />

Aufgabe darin, Datenerhebung und Forschung fruchtbar zu machen<br />

<strong>für</strong> eine pädagogisch und didaktisch tragfähige Weiterentwicklung von<br />

Schule und <strong>Unterricht</strong>.<br />

Chancen <strong>für</strong> Schulentwicklung sah er dann gegeben, wenn Bildungsstandards<br />

klare Orientierungen geben, diagnostische Verfahren auf der<br />

System- und auf der Individualebene den Kollegien tragfähige Informationen<br />

zur Verfügung stellen und Handlungs- und Entscheidungsspielräume<br />

sowie Strukturen und Zeitkontingente <strong>für</strong> schulinterne Auswertungs-<br />

und Planungsarbeit gegeben sind. Qualität der Verfahren und<br />

Maßnahmen sollten so sein, dass die Kolleginnen und Kollegen überzeugt<br />

und „mitgenommen“ werden.<br />

Nach seinem Referendariat und einem daran anschließenden Promotionsstudium<br />

wandte er sich früh der Empirie zu und war an zahlreichen nationalen<br />

und international vergleichenden Schulleistungsuntersuchungen<br />

beteiligt. 2003 wechselte er aus dem universitären Handlungsfeld in Arbeitszusammenhänge<br />

der Bildungsadministration und wurde wissenschaftlicher<br />

Referent im nordrhein-westfälischen Landesinstitut <strong>für</strong> Schule/Qualitätsagentur<br />

in Soest. Dort konzentrierte sich seine Tätigkeit u.a. auf die Konzeptentwicklung<br />

und Implementation der Lernstandserhebungen in NRW<br />

sowie auf die Mitarbeit in weiteren Projekten im Bereich Qualitätsentwicklung<br />

und -sicherung von Schulen. Er war auch Mit-Initiator des bundesweiten<br />

Netzwerks „Empiriegestützte Schulentwicklung (EMSE)“.<br />

Rainer Peek folgte 2007 einem Ruf ans Institut <strong>für</strong> Allgemeine Didaktik<br />

und Schulforschung der Universität zu Köln. Seine vielfältigen Projekte<br />

und sein Engagement in der Lehre zeigten auch hier sein zentrales<br />

Anliegen: Empirische Herangehensweisen und Verfahren <strong>für</strong> pädagogisches<br />

Handeln nutzbar zu machen. Da<strong>für</strong> steht besonders das Projekt<br />

„Komm Mit! <strong>–</strong> Fördern statt Sitzenbleiben", das gemeinsam von GEW<br />

und Schulministerium entwickelt wurde. Rainer Peek hatte da<strong>für</strong> die wissenschaftliche<br />

Betreuung und Evaluation übernommen und mit Begeisterung<br />

den Start des Projekts begleitet.<br />

Wir werden Rainer Peek mit seiner Kreativität, seinem Engagement und<br />

seinem mitreißenden Humor schmerzlich vermissen.<br />

Andreas Meyer-Lauber, Landesvorsitzender der GEW Nordrhein-Westfalen


28 BUCHTIPPS<br />

Der LesePeter ist eine Auszeichnung<br />

der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur<br />

und Medien (AJuM) der GEW.<br />

Er wird monatlich vergeben <strong>für</strong> ein<br />

herausragendes, aktuelles Kinderoder<br />

Jugendbuch. Rezensionen mit<br />

Hinweisen auf pädagogische Einsatzmöglichkeiten<br />

sind im Internet<br />

zu finden unter: www.ajum.de oder<br />

www.LesePeter.de<br />

Im August 2009 erhält den<br />

LesePeter das Jugendbuch:<br />

Deborah Noyes &<br />

Bagram Ibatoulline<br />

Hannah in der Zeit<br />

der Tulpe<br />

Berlin: Jacoby & Stuart, 2009,<br />

32 S., geb., 14,90 Euro, ab 4 Jahre<br />

Die Bilder sind im Stil der alten<br />

holländischen Maler, der Text erzählt<br />

von der Spekulationsblase<br />

um die Tulpenzwiebeln und deren<br />

Platzen 1637. Im zweiten<br />

Mittelpunkt steht das liebevolle<br />

Verhältnis von Vater und Tochter.<br />

Für den Kunst-, Politik- und Geschichtsunterricht<br />

geeignet.<br />

Im September 2009 wird der<br />

LesePeter vergeben an das<br />

Kinderbuch:<br />

Corinna Gieseler<br />

Das Geheimnis des<br />

Bücherhüters<br />

Erika Klopp <strong>Verlag</strong>, Hamburg<br />

2009, 224 S., 9,95 Euro, ISBN<br />

978-3-414-82176-8, ab 10 Jahre<br />

Ein Bücherhüter ist eines jener Wesen,<br />

die in Bibliotheken leben, dort<br />

seit Urzeiten auf die Bücher aufpassen<br />

und sie zum Sprechen bringen<br />

können. In diesem Fall<br />

benötigt es jedoch dringend die<br />

Hilfe dreier Kinder. Eine turbulente,<br />

fantasievolle und spannende<br />

Kriminalgeschichte.<br />

Kostruma <strong>–</strong> Schönheit<br />

vor dem Spiegel<br />

Leben in einer<br />

russischen Provinzstadt<br />

Peter Struben<br />

2008, edition fischer,<br />

12,80 Euro<br />

Einen wirklichen Einblick in<br />

ein fremdes Land kann man<br />

wohl erst gewinnen, wenn man<br />

so lebt wie die meisten Menschen<br />

dort. Und genau an diesem<br />

Erlebnis lässt uns Peter Struben,<br />

Jahrgang 1948, teilhaben.<br />

Für knapp zwei Jahre arbeitete<br />

er <strong>–</strong> zu russischen Konditionen <strong>–</strong><br />

als Dozent <strong>für</strong> deutsche Sprache,<br />

Geschichte und Politik in der<br />

russischen Provinzstadt Kostroma.<br />

Er beschreibt anschaulich<br />

und respektvoll, aber nicht unkritisch,<br />

in seinem Buch „Kostroma<br />

<strong>–</strong> Schönheit vor dem Spiegel“<br />

den Alltag in der russischen<br />

Provinz.<br />

Ihn interessieren die Geschicke<br />

der Menschen dort. Er<br />

lebt mit ihnen, er feiert mit ihnen,<br />

er denkt über ihr Leben und<br />

die „russische Seele“ nach. „Für<br />

die meisten Menschen in Russland<br />

ist das Leben hart; man<br />

muss ‚tough’ sein, um zu leben<br />

um zu überleben”. Peter Struben<br />

macht vieles deutlich über russisch-deutsche<br />

Geschichte, Trennendes<br />

und Gemeinsames bis<br />

hin zu einem verfremdeten Blick<br />

auf das eigene Land. Seit Sommer<br />

2008 unterrichtet er hier<br />

wieder als Gymnasi<strong>alle</strong>hrer. Ich<br />

wünsche seinem Buch viele Leserinnen<br />

und Leser.<br />

Manfred Diekenbrock<br />

Die gute Schule<br />

Wo unsere Kinder<br />

gerne lernen<br />

Christian Füller<br />

2009, Pattloch <strong>Verlag</strong>,<br />

224 S., 16,95 Euro<br />

Für Christian Füller, Bildungsjournalist<br />

und seit 1997 Leiter des Bildungsressorts<br />

der „tageszeitung”,<br />

sind gute Schulen z.B. solche, „die<br />

langsame SchülerInnen unterstützen<br />

und nicht aussortieren.” Füller<br />

hat in Deutschland fünf Beispiele<br />

gefunden und beschreibt, was man<br />

von diesen Schulen lernen kann,<br />

welche Rolle die Schulstruktur<br />

spielt und wie man die Eltern zu<br />

Verbündeten machen kann. Sei<br />

<strong>Inklusion</strong> in der<br />

frühen Kindheit<br />

Internationale<br />

Perspektiven<br />

Ulrich Heimlich,<br />

Isabel Behr (Hg.)<br />

Integrative Förderung in<br />

Forschung und Praxis, Bd. 4,<br />

312 S., 29,90 Euro, LIT-<strong>Verlag</strong><br />

Beiträge von europäischen, USamerikanischen<br />

und japanischen<br />

Experten der gleichlautenden Fachtagung<br />

2005 in München. Sei<br />

Bist du schwul,<br />

oder was?<br />

Frank Guido Pohl<br />

2008, <strong>Verlag</strong> an der Ruhr,<br />

Literaturkartei, 64 S., 19 Euro;<br />

Taschenbuch, Best.Nr. 60444,<br />

5 Euro (<strong>für</strong> die Sek. I)<br />

„Schwuchtel”, „Tunte”, „schwule<br />

Sau” sind Beschimpfungen, die<br />

man heute auf jedem Schulhof zu<br />

hören bekommt. Andererseits<br />

zählt der nette “Quotenschwule”<br />

inzwischen zum festen Inventar<br />

jeder Soap. Dazwischen steht das<br />

verworrene Gefühlsleben von Jugendlichen,<br />

die beginnen, sich<br />

mit Fragen zur eigenen Sexualität<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Frank Guido Pohl ist Lehrer.<br />

Sein Buch „Bist du schwul, oder<br />

was?” und die dazugehörige Literaturkartei<br />

sind geeignet <strong>für</strong> den<br />

<strong>Unterricht</strong> in den Klassen 7-10.<br />

Mit Hilfe dieser <strong>Unterricht</strong>smaterialien<br />

können Jugendliche ihre<br />

Vorstellungen zum Thema Sexualität<br />

hinterfragen und zu eigenen<br />

Standpunkten gelangen. Sie erhalten<br />

Informationen über den<br />

Umgang mit Homosexualität sowohl<br />

in anderen Ländern als auch<br />

bei uns und sowie zur Benachteiligung<br />

von Schwulen in Geschichte<br />

und Gegenwart. Aufgedeckt<br />

werden Stereotype und gesellschaftliches<br />

Schubladendenken,<br />

das Schwule zu sympathischen<br />

Exoten oder bemitleidenswerten<br />

Außenseitern abstempelt. LehrerInnen<br />

erhalten didaktische Tipps,<br />

im Anhang werden Adressen und<br />

Anlaufstellen <strong>für</strong> betroffene Jugendliche<br />

genannt.<br />

Hanne Seiltgen


SERVICE.<br />

...REISEN<br />

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von Montag bis Freitag,<br />

9.00 <strong>–</strong> 18.00 Uhr erreichbar.<br />

München Spezial<br />

OKTOBERFEST<br />

20./21.9. und 27./28.09.2009<br />

Riesengaudi auf der „Wiesn“! <strong>–</strong> mittendrin, nicht nur dabei<br />

<strong>–</strong> Erleben Sie die Weltstadt mir Herz: Bier <strong>–</strong> Brez’n <strong>–</strong><br />

Weißwürstl. Ihre Unterbringung erfolgt im Zentrum im<br />

„Ghotel and Living“ (ehem. Hotel Deutsche Post.)<br />

Leistungen:<br />

• Wiesnbesuch am Sonntag Abend, reservierte Plätze<br />

• Gutscheine <strong>für</strong> 2 Maß Bier<br />

• 2 Verzehrgutscheine à 10,00 Euro<br />

• 1 Übernachtung im Hotel<br />

• Frühstücksbuffet<br />

Reisepreis p. Person/DZ (franz. Bett)<br />

125,00 Euro<br />

MS Fidelio<br />

Donau-Kreuzfahrt<br />

3.05. <strong>–</strong> 10.05.2010<br />

Genießen Sie die Donaumetropolen Wien, Bratislava<br />

und Budapest, schlendern Sie durch die malerischen<br />

Städtchen Melk und Dürnstein, erkunden Sie die Schönheiten<br />

der Wachau mit den alten Weinterrassen.<br />

Leistungen:<br />

• Busfahrt nach Passau und zurück (Zone 1)<br />

• Kreuzfahrt in einer Außenkabine<br />

• Vollpension mit drei Mahlzeiten täglich (Abendessen<br />

bei Anreise, Frühstück bei Abreise)<br />

• Begrüßungs- und Abschiedscocktail<br />

• Kapitäns-Dinner<br />

• Unterhaltungsprogramm<br />

• <strong>alle</strong> Schifffahrtsgebühren<br />

• kostenlose Nutzung von Sauna, Wellnessbereich,<br />

Whirlpool<br />

• Reiseleitung u. GdP-Reisebegleitung<br />

Reisepreis p. P. 2-Bett Kabine/VP<br />

ab 799,00 Euro<br />

(Super-Frühbucher-Preis bis 30.11.09)<br />

Ausflugspaket p. P. 139,00 Euro<br />

Bei Buchung bis 15.9.09 zusätzliches Bordguthaben<br />

von 25,00 Euro p. Person<br />

Bitte fordern Sie die ausführliche Reiseausschreibung an.<br />

nds-2009<br />

nds-2/2009 29<br />

Bitte fordern Sie unsere ausführliche Reiseausschreibung an!<br />

* Auf diese Reisen der Reiseveranstalter erhalten Sie den GEW-Reisekostenzuschuss<br />

(5 %)! Zwischenverkauf vorbehalten.<br />

GdP-Service-GmbH NRW, Gudastrasse 9, 40625 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/29101-44/45/64 • Fax 0211/29101-15 Internet: www.gdp-service-nw.de<br />

29<br />

aus den Katalogen der Reiseveranstalter*<br />

Ameropa* Deutschland <strong>–</strong><br />

ein Sommermärchen<br />

Starke Angebote <strong>für</strong> 99,00 Euro p.P.<br />

3 Nächte im Doppelzimmer mit Frühstück oder Halb<br />

pension, Verlängerungstag p. P./DZ 34,00 Euro, tägliche<br />

Eigenanreise<br />

Angebotszeitraum bis 31.10.2009 (Abreise)<br />

Bayerischer Wald<br />

Sonnenhotel Margeritenhof *** /Drachselsried<br />

(NB4620)<br />

76 Zimmer, Restaurant, H<strong>alle</strong>nbad, Sauna, Halbpension<br />

Sonnenhotel Ahornhof****/Lindberg-Zwiesel<br />

(NBAC02)<br />

149 Zimmer, 2 Restaurants, H<strong>alle</strong>nbad, Frühstück<br />

Meckl. Seenplatte<br />

Park Hotel Fasanerie****/Neustrelitz (NB6927)<br />

67 Zimmer, Restaurant, Terrasse, Sauna, Frühstück<br />

Erzgebirge<br />

Waldhotel Stephanshöhe***/Altenberg<br />

(NB6623)<br />

222 Zimmer, Restaurant, H<strong>alle</strong>nbad, Sauna, Halbpension<br />

Weserbergland<br />

Precise Hotel Weserbergland****/<br />

Stadtoldendorf (NB3913)<br />

60 Zimmer, Restaurant, Bar, Garten, Sonnenterrasse,<br />

Frühstück<br />

Taunus<br />

Ramada Hotel****/Bad Sooden (NB38504)<br />

130 Zimmer, Restaurant, Bad, Frühstück<br />

TUI*<br />

Kato Paphos / Zypern<br />

Aquamare Beach Hotel & Spa<br />

(PFO10032)<br />

Das elegant, behaglich gestaltete Hotel lädt zum Entspannen<br />

ein. Diverse Restaurants , Bar, Friseur, H<strong>alle</strong>nbad,<br />

Sauna, Dampfbad, exklusiver Spa-Bereich. In der<br />

gepflegten Außenanlage finden Sie die Sonnenterrasse<br />

mit Swimmingpool und Jacuzzi, Gartenbereich mit Liegewiese<br />

und Kinderpool. Liegen und Sonnenschirme,<br />

Pooltücher sowie Bademäntel werden ohne Gebühr zur<br />

Verfügung gestellt. Die Zimmer verfügen über<br />

Bad/WC, Föhn, Telefon, Sat.-TV, Minikühlschrank, Klimaanlage<br />

Safe, Kaffee-/Teekochvorrichtung, Balkon.<br />

Spartermin 7=6, 14=12<br />

Reisetermin z. B: 22.10. - 29.10.2009 ab/bis Düsseldorf<br />

Reisepreis p. Person/DZ /HP ab 749,00 Euro


Wege in den Ruhestand <strong>–</strong><br />

<strong>alle</strong>s über Beamtenversorgung/<br />

Altersteilzeit<br />

Tagungsort: Dorint Parkhotel,<br />

Mönchengladbach<br />

Termin: 25.09.2009<br />

Zielgruppe: Beamtete Beschäftigte im<br />

Schul- und Hochschulbereich<br />

Tagungsleitung: Jürgen Gottmann<br />

Tagungsbeitrag: GEW-Mitglieder 90,00 Euro (ohne<br />

Übernachtung 70,00 Euro);<br />

Nichtmitglieder 180,00 Euro<br />

(ohne Übernachtung 160,00 Euro),<br />

Preis inkl. Seminargebühren,<br />

Vollpension und Übernachtung<br />

im Einzelzimmer)<br />

Beginn: Freitag ab 16.00 Uhr bis ca. 22.00 Uhr,<br />

Samstag, 9.00 bis ca. 16.30 Uhr.<br />

Es sollen u.a. nachstehend aufgeführte Themen,<br />

Fragestellungen und Begriffe erläutert, erarbeitet<br />

und erörtert werden: Beamtenrechtliche Bestimmungen<br />

bzgl. einer Versetzung in den Ruhestand;<br />

die verschiedenen Möglichkeiten einer Zurruhesetzung;<br />

Dienstfähigkeit und Dienstunfähigkeit;<br />

begrenzte Dienstfähigkeit; Errechnung des Ruhegehaltssatzes;<br />

die verschiedenen Abschläge (u.a.<br />

bei vorzeitiger Versetzung in den Ruhestand aus<br />

gesundheitlichen Gründen oder bei Schwerbehinderung)<br />

und ihre Wirkung; mögliche zukünftige<br />

Entwicklung beim Ruhegehalt; Altersteilzeit.<br />

Wege in den Ruhestand <strong>–</strong> <strong>alle</strong>s über Rente<br />

Tagungsort: und Altersteilzeit Essen <strong>für</strong> Angestellte<br />

Termine: 4 x 2 Tage, unterbrochen durch Praxisphasen,<br />

nachfolgend Supervisionstage<br />

Nr. 09-11-04<br />

Tagungsort: Holiday Inn, Essen<br />

Termin: 6.11.2009<br />

Zielgruppe: Angestellte Lehrerinnen und<br />

Lehrer<br />

Referent: Jürgen Gottmann<br />

Nr. 09-09-04<br />

Tagungsbeitrag: GEW-Mitglieder 90,00 Euro<br />

(ohne Übernachtung 70,00<br />

Euro); Nichtmitglieder 180,00<br />

Euro (ohne Übernachtung<br />

160,00 Euro); Preis inkl. Seminargebühren,<br />

Vollpension und<br />

Übernachtung im Einzelzimmer<br />

Beginn: Freitag ab 16.00 Uhr bis ca. 22.00 Uhr,<br />

Samstag, 9.00 bis ca. 16.30 Uhr.<br />

Nachstehend aufgeführte Themen, Fragestellungen<br />

und Begriffe sollen erläutert:<br />

BILDUNGSANGEBOTE<br />

Rentenrechtliche Bestimmungen; die verschiedenen<br />

Möglichkeiten einer Verrentung mit den verschiedenen<br />

Altersgrenzen; die verschiedenen Abschläge<br />

bei vorzeitigem Rentenbeginn und ihre<br />

Wirkung; Erwerbsunfähigkeit; die Zusatzversorgung;<br />

die „Riester“-Rente; Altersteilzeit <strong>für</strong> Angestellte:<br />

Wer kann sie wie und wann nehmen?<br />

Alle Kinder sind gleich. Jedes Kind ist<br />

besonders. Grundzüge einer Pädagogik<br />

der <strong>Inklusion</strong><br />

Nr. 09-10-03<br />

Tagungsort: Salvador-Allende-Haus,<br />

Oer-Erkenschwick<br />

Termin: 30.10. bis 31.10.2009<br />

Zielgruppe: LehrerInnen an Fachschulen und<br />

Erzieherinnen in der sozialpädagogischen<br />

Praxis, die Lust haben<br />

„vorurteilsbewusste Erziehung”<br />

kennen zu lernen und <strong>für</strong> ihre<br />

Einrichtung Veränderungen zu<br />

Gunsten einer höheren Professionalität<br />

anstreben<br />

Tagungsleitung:<br />

Heinz Schlinkert,<br />

Hilde Kranz-Uftring<br />

Referentin: Petra Wagner, Projekt<br />

KINDERWELTEN, Berlin<br />

Tagungsbeitrag:GEW-Mitglieder 90,00 Euro;<br />

Studierende, wissenschaftliche<br />

Hilfskräfte, Lehramtsanwärter/<br />

innen, Auszubildende, Arbeitslose,<br />

Beurlaubte 70,00 Euro;<br />

Nichtmitglieder 180,00 Euro;<br />

Preis inkl. Seminargebühren,<br />

Vollpension und Übernachtung<br />

im Einzelzimmer.<br />

Beginn: Freitag von 11.00 bis 18.00 Uhr,<br />

Samstag von 9.00 bis 13.00 Uhr.<br />

Wie können die gleichen Rechte und Bildungsansprüche<br />

von Kindern zur Geltung kommen,<br />

während sie gleichzeitig in sehr unterschiedlichen<br />

Lebensverhältnissen leben und sehr unterschiedliche<br />

Voraussetzungen haben, sich die Welt anzueignen?<br />

Sie brauchen Bildungseinrichtungen, in<br />

denen sie selbst in ihrer Besonderheit wahrgenommen<br />

und gestärkt werden. Es stärkt sie darin sich<br />

selbstbewusst und neugierig auf Bildungsprozesse<br />

einzulassen. Sie brauchen da<strong>für</strong> vorurteilsbewusste<br />

Erwachsene, die Einseitigkeiten und Diskriminierung<br />

erkennen und kompetent dagegen angehen<br />

können. Die Fortbildung ist eine Einführung in vorurteilsbewusstes<br />

Arbeiten mit praktischen Beispielen<br />

und Erfahrungen aus dem Projekt KINDER-<br />

WELTEN, an dem derzeit bundesweit neben Kitas<br />

und Grundschulen auch 18 Fachschulen <strong>für</strong> Sozial-<br />

pädagogik beteiligt sind. Übungen und Aufgaben<br />

in kleinen Gruppen werden deutlich machen, was<br />

das Thema <strong>Inklusion</strong> und Ausgrenzung mit uns <strong>alle</strong>n<br />

und was es mit Bildung zu tun hat.<br />

„Raus aus dem Stress” <strong>–</strong><br />

Stressmanagement und<br />

Burn-Out-Präsvention<br />

Tagungsort: Tryp Hotel, Dortmund<br />

Termin: 02.10.2009, 16.00 Uhr bis<br />

03.10.2009, 16.30 Uhr<br />

Zielgruppe: Lehrerinnen und Lehrer,<br />

Interessierte<br />

Tagungsleitung: Gerd Hegenberg<br />

Tagungsbeitrag:GEW-Mitglieder 160,00 Euro;<br />

Studierende, wissenschaftliche<br />

Hilfskräfte, Lehramtsanwärter/<br />

innen, Auszubildende, Arbeitslose,<br />

Beurlaubte 100,00 Euro; Nichtmitglieder<br />

210,00 Euro<br />

Wer kennt das nicht? Sie brauchen noch einige Arbeitsblätter,<br />

da streikt der Computer. Im Lehrerzimmer<br />

herrscht Hektik; der Vertretungsplan bringt<br />

einiges durcheinander. Während der Pause können<br />

Sie nicht einmal in Ruhe Ihr Brot essen, weil ein<br />

Schüler oder Kollege noch schnell etwas mit Ihnen<br />

besprechen möchte. Keine Frage: Lehrerinnen und<br />

Lehrer erleben täglich eine Menge Stress.<br />

Die Absicht des Seminars ist, Ihre Kompetenz im<br />

Umgang mit Stress zu erweitern und Sie zu unterstützen,<br />

den Stress aktiv zu meistern. Dies geschieht<br />

im Seminar weniger durch theoretisches<br />

Wissen, als vielmehr durch bewusstes Wahrnehmen<br />

und praktisches Tun. Stressbewältigung dient<br />

der Psychohygiene <strong>–</strong> also Ihrem Wohlbefinden und<br />

Ihrer Leistungsfähigkeit.<br />

Tagungsort: Raum Essen<br />

Termin: 02.10.2009, 16.00 Uhr, bis<br />

03.10.2009, 16.30 Uhr<br />

Zielgruppe: Lehrer/innen <strong>alle</strong>r Schulen,<br />

Interessierte<br />

Referent/innen: Carmen Druyen,<br />

Thomas Kremers.<br />

Nr. 09-10-05<br />

Kooperatives Lernen <strong>–</strong> Mehr als effektive<br />

Gruppenarbeit. Eine Einführung in das<br />

Konzept und grundlegende Verfahren<br />

Nr. 09-10-07<br />

Tagungsbeitrag:GEW-Mitglieder 120,00 Euro;<br />

Studierende, wissenschaftliche Hilfskräfte, Lehramtsanwärter/innen,<br />

Auszubildende, Arbeitslose,<br />

Beurlaubte 70,00 Euro; Nichtmitglieder 180,00<br />

Euro; Teilnahmepreis inkl. Seminarmaterial und<br />

Verpflegung, ohne Übernachtung.


Das Kooperative Lernen ist ein komplexes Konzept<br />

der <strong>Unterricht</strong>s- und Schulentwicklung, das in den<br />

USA und in Kanada entwickelt und mittlerweile<br />

auch an deutschen Schulen mit viel Erfolg praktiziert<br />

wird. Im Zentrum dieses Konzeptes steht die Aneignung<br />

sozialer, kommunikativer und methodischer<br />

Kompetenzen im Kontext fachlicher Arbeit. Durch<br />

vielfältige Verfahren wird das eigenverantwortliche<br />

und selbstständige Arbeiten in Gruppen eingeübt.<br />

Selbst wenn man nicht das Kooperative Lernen als<br />

gesamtes Konzept übernehmen will, vermittelt die<br />

Aneignung wesentlicher Elemente dieser erfolgreichen<br />

Lernmethode zahlreiche konkrete Hilfestellungen<br />

zur Verbesserung der Gruppenarbeit. Das praxisorientierte<br />

Angebot bezieht die konkreten Erfahrungen<br />

der TeilnehmerInnen mit diversen Gruppenaktivitäten<br />

ein.<br />

Außerdem im Programm:<br />

Jetzt bin ich mal dran! Gesundheitsförderung<br />

von Erzieherinnen und Erziehern<br />

Tagungsort: Dorint Parkhotel,<br />

Mönchengladbach,<br />

Termin: 02.10.2009, 16.00 Uhr, bis<br />

03.10.2009, 16.30 Uhr<br />

Zielgruppe: Erzieherinnen und Erzieher<br />

Referentin: Rita Viertel<br />

Tagungsbeitrag GEW-Mitglieder 120,00 Euro;<br />

Studierende, wissenschaftliche<br />

Hilfskräfte, Lehramtsanwärter/<br />

innen, Auszubildende, Arbeitslose,<br />

Beurlaubte 80,00 Euro; Nichtmitglieder<br />

180,00 Euro<br />

Tagungsort: Universität Duisburg/Essen,<br />

Campus Essen<br />

Termin: 24.10.2009, 9.00 Uhr<br />

bis 16.30 Uhr<br />

Zielgruppe: Lehrerinnen und Lehrer,<br />

Interessierte<br />

Tagungsleitung: Anne Ruffert,<br />

Paul-Heinz Weitkamp<br />

Referent: Prof. Dr. Rolf Dobischat<br />

Nr. 09-10-09<br />

Regionalisierung von Weiterbildung <strong>–</strong><br />

Synergie oder verdeckter<br />

Privatisierungsschritt?<br />

Nr. 09-10-10<br />

Tagungsbeitrag: GEW-Mitglieder 40,00 Euro; Studierende,<br />

wissenschaftliche Hilfskräfte,<br />

Lehramtsanwärter/innen,<br />

Auszubildende, Arbeitslose, Beurlaubte<br />

20,00 Euro; Nichtmitglieder<br />

80,00 Euro.<br />

Mit der Stimme ankommen<br />

Tagungsort: Dorint Parkhotel,<br />

Mönchengladbach<br />

Termin: 30.10.2009, 16.00 Uhr, bis<br />

31.10.2009, 16.30 Uhr<br />

Zielgruppe: LehrerInnen <strong>alle</strong>r Schulformen<br />

ReferentInnen: Kai Busch,<br />

Christiane Brockerhoff<br />

Tagungsbeitrag: GEW-Mitglieder 170,00 Euro;<br />

Studierende, wissenschaftliche<br />

Hilfskräfte, Lehramtsanwärter/<br />

innen, Auszubildende, Arbeitslose,<br />

Beurlaubte 100,00 Euro;<br />

Nichtmitglieder 250,00 Euro<br />

Sicher auftreten <strong>–</strong> Gut ankommen<br />

Tagungsort: Holiday Inn Essen<br />

Termin: 30.10.2009, 16.00 Uhr, bis<br />

31.10.2009, 16.30 Uhr<br />

Zielgruppe: Lehrerinnen und Lehrer, Erziehrinnen,<br />

Sozialpädagoginnen<br />

und -pädagogen, Interessierte<br />

Referentin: Katja Dittmar<br />

Nr. 09-10-12<br />

Nr. 09-10-13<br />

Tagungsbeitrag: GEW-Mitglieder 140,00 Euro;<br />

Studierende, wissenschaftliche<br />

Hilfskräfte, Lehramtsanwärter/<br />

innen, Auszubildende, Arbeitslose,<br />

Beurlaubte 80,00 Euro;<br />

Nichtmitglieder 190,00 Euro.<br />

Anmeldungen unter Angabe der<br />

Tagungsnummer bitte schriftlich an:<br />

DGB-Bildungswerk NRW, c/o<br />

GEW NRW, Nünningstr. 11, 45134 Essen,<br />

gern auch per Fax (0201/2 94 03 17),<br />

per eMail (weiterbildung@gew-nrw.de)<br />

oder online unter:<br />

www.weiterbildung.gew-nrw.de<br />

Anmeldeschluss <strong>für</strong> <strong>alle</strong> Seminare:<br />

Jeweils vier Wochen<br />

vor Veranstaltungsbeginn.<br />

nds-8-2009<br />

Schon angemeldet?<br />

31<br />

Landesdelegiertenversammlung<br />

der Fachgruppe<br />

Grundschule<br />

Hiermit laden wir ein zur ordentlichen Landesdelegiertenversammlung<br />

der Fachgruppe<br />

Grundschule am Mittwoch, 18. November<br />

2009, in Schwerte. Es müssen neue Delegierte<br />

in den Untergliederungen gewählt<br />

werden. Alle Stadtverbände und Kreisverbände/Kreisvereinigungen<br />

haben ein Grundmandat,<br />

die 8 mitgliederstärksten Fachgruppen<br />

erhalten ein weiteres Mandat, Stichtag<br />

ist der 30.06.2009 nach Mitteilung der Mitgliederverwaltung.<br />

Die Unterlagen <strong>für</strong> die<br />

Delegiertenmeldung erhalten die Untergliederungen<br />

am Ende der Sommerferien. Meldeschluss<br />

<strong>für</strong> die Delegierten ist der 02.10.<br />

2009. Anträge sollten bis zu diesem Termin<br />

an folgende Adresse geschickt werden: Rixa<br />

Borns, Oberschlesier Str. 77, 48151 Münster.<br />

Vorgeschlagene Tagesordnung:<br />

1. Begrüßung<br />

2. „<strong>Inklusion</strong> <strong>–</strong> Grundschule nach der UN-<br />

Konvention”, Referentin: Prof. Dr. Andrea<br />

Platte, Fulda<br />

3. Rechenschaftsbericht<br />

4. Wahl des FGA Grundschule: Vorsitzende/Vorsitzender,<br />

2 StellvertreterInnen, bis<br />

zu 9 weitere Mitglieder<br />

5. Wahl der Delegierten der Fachgruppe<br />

zum Gewerkschaftstag 2010<br />

6. Antragsberatung<br />

7. Verschiedenes.<br />

Die Delegierten erhalten eine gesonderte<br />

Einladung mit einer genauen Tagesordnung.<br />

Wahlvorschläge sollten möglichst über die<br />

Bezirkskonferenzen weitergeleitet werden,<br />

dabei sind die Satzungsregelungen zur<br />

Quotierung zu beachten.<br />

Für den FGA Grundschule: Rixa Borns<br />

GEW NRW und DGB NRW führen am 24.<br />

September 2009 in Bochum gemeinsam<br />

den Berufskollegtag durch unter<br />

dem Motto „Was gibt’s Neues am Berufskolleg?”.<br />

Einladung und ausführliches<br />

Programm mit Anmeldemöglichkeit<br />

finden Sie in der nds 6/7-09 und<br />

auf den Internetseiten der GEW NRW<br />

unter: berufskolleg.gew-nrw.de! Wir<br />

freuen uns auf Sie!


32 INFOTHEK<br />

WISSENSWERTES<br />

Rentenerhöhung und Steuerpflicht<br />

Kein Grund zur Panik<br />

Nachdem im Juli 2009 <strong>–</strong> zum ersten Mal seit vielen Jahren <strong>–</strong> wieder eine ernstzunehmende<br />

Rentenerhöhung ansteht, sind viele Rentnerinnen und Rentner verunsichert:<br />

Schließlich, so heißt es, sei diese Rentenerhöhung steuerpflichtig.<br />

Richtig ist: Der Teil der Rente<br />

aus der gesetzlichen Rentenversicherung,<br />

der <strong>für</strong> den Einzelnen<br />

steuerfrei ist, wird <strong>für</strong> jeden Rentner<br />

und jede Rentnerin bei Rentenbeginn<br />

individuell festgestellt<br />

und danach als jährlicher Eurobetrag<br />

festgeschrieben („Rentenfreibetrag“).<br />

Für <strong>alle</strong>, die 2005 bereits<br />

in Rente waren, beträgt der 50<br />

Prozent der damaligen Jahresrente.<br />

Im Umkehrschluss zählt jede<br />

Ratgeber Rente<br />

In dem „Ratgeber Rente“<br />

des GEW-Hauptvorstandes ist<br />

neben anderen hilfreichen Infos<br />

rund um die Rente auch ein<br />

Kapitel zur Rentenbesteuerung<br />

enthalten. Der Rentenratgeber<br />

steht unter www.gew. de/Ratgeber_Rente.html<br />

zum Herunterladen<br />

bereit oder kann per E-<br />

Mail bestellt werden: Einzelexemplare<br />

zu 3,50 Euro (inkl. Versand)<br />

über broschueren @gew.de<br />

und Bestellungen (ab zehn<br />

Stück zu je 2,00 Euro, zzgl. Versandkosten)<br />

im GEW-Shop über<br />

gew-shop@callagift.de oder<br />

über die Fax-Nummer 06103/<br />

30332-20<br />

Rentenerhöhung voll zum steuerpflichtigen<br />

Einkommen. Das bedeutet<br />

aber noch lange nicht, dass<br />

man auf diesen Betrag in jedem<br />

Fall Steuern zahlen muss.<br />

Das Finanzamt rechnet das „zu<br />

versteuernde Einkommen“ aus.<br />

Dabei werden zunächst <strong>alle</strong> Einkünfte<br />

zusammengezählt, die<br />

grundsätzlich steuerpflichtig sind.<br />

Hierzu zählt auch der steuerpflichtige<br />

Teil der gesetzlichen Rente<br />

(tatsächliche Jahresrente minus<br />

persönlicher Rentenfreibetrag)<br />

und weiterer Renten (z.B. der Ertragsanteil<br />

einer VBL-Rente). Davon<br />

werden dann verschiedene Beträge<br />

abgezogen, darunter steuerlich<br />

absetzbare Vorsorgeaufwendungen<br />

(z.B. Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge)<br />

und verschiedene<br />

Pauschbeträge. Auch<br />

den GEW-Beitrag kann man als<br />

Werbungskosten eintragen, da die<br />

GEW auch Rentnerinnen und<br />

Rentnern Rechtsschutz und Beratung<br />

bietet.<br />

Nur wenn der Betrag, der<br />

dann übrig bleibt, den sog.<br />

Grundfreibetrag (das steuerfreie<br />

Existenzminimum) übersteigt,<br />

müssen tatsächlich Steuern gezahlt<br />

werden. Das ist bei RentnerrInnen<br />

mit einer Monatsrente<br />

von unter 1.500 Euro und keinen<br />

wesentlichen weiteren Einkünften<br />

selten der Fall <strong>–</strong> auch nach<br />

der Rentenerhöhung. Der Grundfreibetrag<br />

wurde gerade erst im<br />

Zuge des Konjunkturpakets II <strong>für</strong><br />

2009 auf 7.834 Euro und ab<br />

2010 auf 8.004 Euro erhöht.<br />

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit<br />

gering ist, tatsächlich<br />

Steuern zu zahlen, muss man als<br />

<strong>für</strong> Angestellte und<br />

frischgebackene Rentnerin bzw.<br />

Neurentner erst mal eine Steuererklärung<br />

abgeben. Wenn sich<br />

dabei herausstellt, dass man mit<br />

seinen Einkünften deutlich von<br />

der Grenze entfernt ist, ab der<br />

Steuern fällig werden, sollte man<br />

beim Finanzamt eine „Nichtveranlagungsbescheinigung“beantragen.<br />

Ob das in Frage kommt<br />

und wie das geht, kann man<br />

beim Finanzamt erfragen.<br />

Gesa Bruno-Lachota,<br />

GEW-Hauptvorstand<br />

Stellenpool <strong>für</strong> Beamte<br />

Versetzung ist verfassungswidrig<br />

Nach dem Berliner „Stellenpoolgesetz”<br />

werden diejenigen Beamten<br />

zum Stellenpool versetzt, deren Beschäftigung<br />

bei ihren bisherigen<br />

Dienststellen durch den Wegfall<br />

oder die <strong>Verlag</strong>erung ihrer Aufgaben<br />

nicht mehr möglich ist. Durch<br />

die Versetzung verlieren die Beamten<br />

ihr bisheriges Amt, ohne beim<br />

Stellenpool ein neues Amt zu erhalten.<br />

Stattdessen werden sie nach<br />

Art von Leiharbeittnehmern zu ver-<br />

Beihilferecht<br />

GEW-Rechtsschutz auch direkt vor Ort!<br />

Der wachsende Beratungsbedarf unserer Kolleginnen und Kollegen<br />

hat eine Erweiterung des Rechtsschutzes erforderlich gemacht.<br />

Die GEW NRW bietet ihren Mitgliedern deshalb Beratung durch speziell<br />

geschulte Expertinnen und Experten mit langjährigen Praxiserfahrungen<br />

(insbesondere aus der Personalratsarbeit) direkt vor Ort<br />

an. Eine Liste <strong>alle</strong>r Kolleginnen und Kollegen aus den Bezirken finden<br />

GEW-Mitglieder auf der Internetseite der GEW NRW. Der folgende<br />

„Pfad“ führt Sie direkt dorthin: www.gew-nrw.de /Mitgliederservice<br />

der GEW/Unser Rechtsschutz/GEW-Expertinnen und -Experten. Sa<br />

www.gew-nrw.de<br />

Praxisgebühr<br />

Mit Urteil vom 30. 4. 2009 hat<br />

das BVerwG in Leipzig entschieden,<br />

dass Beamtinnen und Beamte des<br />

Bundes (!) auf der Grundlage der<br />

Beihilfeverordnung des Bundes die<br />

sogenannte Praxisgebühr zu zahlen<br />

haben. Auch wenn hier die Vorinstanz<br />

das Oberverwaltungsgericht<br />

(OVG) Münster war, betrifft diese<br />

Entscheidung NICHT das Beihilferecht<br />

NRW. In NRW wird <strong>–</strong> leider <strong>–</strong><br />

die Kostendämpfungspauschale<br />

abgezogen und NICHT die 10.- Euro<br />

Praxisgebühr erhoben. Es ist also<br />

erstens weder beim Arzt eine Praxisgebühr<br />

zu entrichten, noch darf<br />

diese zweitens von der Beihilfestelle<br />

abgezogen werden. U.L.<br />

schiedenen Berliner Dienststellen<br />

abgeordnet oder bei Beschäftigungsloisgkeit<br />

fortgebildet oder<br />

umgeschult. Dies verstößt gegen<br />

den verfassungsrechtlich abgesicherten<br />

Grundsatz, dass jedem Beamten<br />

ein seinem Status entsprechendes<br />

Amt übertragen werden<br />

muss, in dem er amtsangemessen<br />

zu beschäftigen ist.<br />

(BVerwG, Urt. vom 18.09.2008<br />

<strong>–</strong> 2 C 3.07 und 2 C 8.097) U.L.


Beamte rund um den Arbeitsplatz<br />

Sabbatjahr/Beamte/TZ<br />

Längere Krankheit<br />

Das Sabbatjahr ist eine<br />

Form der Teilzeitarbeit.<br />

Krankheitszeiten führen<br />

dazu, dass das Gehalt <strong>–</strong> anders<br />

als bei Angestellten <strong>–</strong><br />

weiter gezahlt wird, <strong>alle</strong>rdings<br />

gekürzt.<br />

Nach einer relativ neuen Entscheidung<br />

des BVerwG vom<br />

16.10.2008 (2 C 20/07) in einem<br />

von der GEW unterstützten<br />

Verfahren, gibt es einen Anspruch<br />

auf Veränderung der Teilzeittätigkeit.<br />

Damit hat das Gericht<br />

das positive Urteil des OVG<br />

vom 22.02.2007 (6 A 929/05)<br />

bestätigt.<br />

Im Urteil des BVerwG heißt es:<br />

Ein nach dem Modell des „Sabbatjahres”<br />

teilzeitbeschäftigter<br />

nordrhein-westfälischer Beamter<br />

hat Anspruch auf Überprüfung<br />

und ggf. Änderung des Umfangs<br />

der gewährten Teilzeit, wenn sie<br />

ihm im bisherigen Umfang nicht<br />

mehr zugmutet werden kann<br />

und dienstliche Belange nicht<br />

entgegenstehen.<br />

Die Fortsetzung der Teilzeitbeschäftigung<br />

kann beispielsweise<br />

unzumutbar sein, wenn der Beamte<br />

langfristig erkrankt ist, so<br />

dass das bereits durch Einkommenskürzung<br />

vorfinanzierte<br />

„Sabbatjahr” entwertet wird.<br />

❒❒❒ Tipp <strong>für</strong> die Praxis:<br />

U.L.<br />

Es ist zu raten, einen entsprechenden<br />

Antrag auf Veränderung<br />

der Teilzeittätigkeit<br />

nach § 63 Abs. 3 Landesbeamtengesetz<br />

(neu seit April 2009<br />

<strong>–</strong> es ist dieselbe Regelung wie<br />

der alte § 78b Abs. 3, S. 2 LBG)<br />

zu stellen.<br />

Dienstunfall im Schullandheim<br />

Wie weit reicht der Dienstunfallschutz?<br />

nds-8-2009<br />

Ein Unfall, den eine Lehrerin/ein Lehrer in einem Schullandheim während des morgendlichen<br />

Duschens erleidet, geschieht jedenfalls dann „in Ausübung des Dienstes” i.S.v.<br />

§ 31 Abs. 1 Satz 1 BeamtVG, wenn die Lehrkraft aus dienstlichen Gründen im Schullandheim<br />

übernachten muss und sich ein spezifisches örtliches Risiko verwirklicht.<br />

Der Fall:<br />

Die Klägerin ist Fachoberlehrerin<br />

an einer Realschule und<br />

begleitete eine Klasse in ein<br />

Schullandheim im europäischen<br />

Ausland. Dort glitt sie während<br />

des morgendlichen Duschens<br />

aus und verletzte sich. Die zuständige<br />

Behörde lehnte es ab,<br />

den Unfall als Dienstunfall anzuerkennen.<br />

Eine Lehrkraft sei,<br />

auch wenn sie im Rahmen eines<br />

Schullandheimaufenthalts eine<br />

Leitungsfunktion wahrnehme,<br />

nicht 24 Stunden lang im Dienst.<br />

Es würde zu einer unvertretbaren<br />

Ausweitung der dienstlichen<br />

Sphäre führen und die Abgrenzung<br />

zum privaten Bereich unmöglich<br />

machen, wenn das morgendliche<br />

Duschen in den<br />

Dienstunfallschutz einzubeziehen<br />

wäre. Die Aufrechterhaltung<br />

Kostendämpfungspauschale<br />

Tipp zur Beantragung der Beihilfe<br />

In manchen Fällen kann es<br />

sinnvoll sein, mit der Beantragung<br />

der Beihilfe unter Beachtung der<br />

Antragsfrist etwas abzuwarten<br />

und zwar mit Blick auf § 12 a Abs.<br />

6 der BVO, in dem geregelt ist: "Die<br />

Höhe der Kostendämpfungspauschale<br />

des laufenden Kalenderjahres<br />

richtet sich <strong>–</strong> unabhängig vom<br />

Entstehen der mit dem ersten Beihilfeantrag<br />

des Jahres geltend gemachten<br />

Aufwendungen - nach<br />

den zum Zeitpunkt der erstmaligen<br />

Antragstellung im laufenden Kalenderjahr<br />

maßgebenden Verhältnissen."<br />

der allgemeinen Voraussetzungen<br />

der Dienstfähigkeit f<strong>alle</strong><br />

grundsätzlich in die private Verantwortlichkei<br />

des Beamten.<br />

Erst das Berufungsgericht<br />

gab der Klägerin Recht<br />

Vor dem Verwaltungsgericht<br />

ist die Klägerin unterlegen; das<br />

Bundesverwaltungsgericht gab<br />

ihr Recht: Muss die/der Beamte<br />

in einem vom Dienstherrn bestimmten<br />

Gebäude übernachten,<br />

um dort ihre/seine dienstlichen<br />

Aufgaben zu erfüllen, so ist dieses<br />

Gebäude nach dem Normzweck<br />

des § 31 Abs. 1 Satz 1 BeamtVG<br />

der räumlichen Risikosphäre<br />

des Dienstherrn zuzurechnen.<br />

Das bedeutet, dass der<br />

Dienstherr jedenfalls das spezfische<br />

örtliche Risiko <strong>für</strong> solche<br />

Verrichtungen trägt, die wie die<br />

Körperpflege eigentlich der pri-<br />

Steht z.B. eine Teilzeitbeschäftigung<br />

<strong>–</strong> auch Altersteilzeit <strong>–</strong> an,<br />

so würde sich dann auch die Kostendämpfungspauschaleanteilig<br />

vermindern (§ 12 a Abs. 2<br />

BVO).<br />

Auf jeden Fall muss aber die<br />

Antragsfrist des § 13 Abs. 3 BVO<br />

beachtet werden: „Eine Beihilfe<br />

wird nur gewährt, wenn sie innerhalb<br />

eines Jahres nach Entstehen<br />

der Aufwendungen (§ 3<br />

Abs. 5 Satz 2), spätestens jedoch<br />

ein Jahr nach der ersten Ausstellung<br />

der Rechnung beantragt<br />

wird; ... .“ Dr. Mario Sandfort<br />

❒❒❒ Tipp <strong>für</strong> die Praxis:<br />

33<br />

vaten Lebenssphäre zuzurechnen<br />

sind, welche die/der Beamte aber<br />

aufgrund der dienstlichen Erfordernisse<br />

in dem Gebäude vornehmen<br />

muss. Die/Der Beamte genießt<br />

hier Dienstunfallschutz,<br />

wenn der Unfall seine wesentliche<br />

Mitursache in der baulichen Beschaffenheit<br />

oder Ausstattung des<br />

Gebäudes hatte und er nicht bei<br />

einer Verhaltensweise eingetreten<br />

ist, die mit der Dienstausübung<br />

schlechtin nicht mehr in Zusammenhang<br />

gebracht werden kann.<br />

Prof. Dr. Dieter Kugele, RiBVerwG<br />

(Auszüge aus seiner Anmerkung zu<br />

BVerwG, Beschluss vom 26.02.2008<br />

<strong>–</strong> 2 B 135/07)<br />

Bei derartigen Fallgestaltungen<br />

ist der Lehrkraft zu raten, einen Antrag<br />

auf Anerkennung des Dienstunfalls<br />

zu stellen. Ute Lorenz<br />

Peronalrat<br />

Teilnahmepflicht<br />

Zu den höchstpersönlichen<br />

Pflichten eines Personalratsmitgliedes<br />

gehört es, an den Sitzungen<br />

des Personalrates teilzunehmen.<br />

Dem Personalratsmitglied steht es<br />

nicht frei, sich nach seinem Gutdünken<br />

vertreten zu lassen. Ein Personalratsmitglied,<br />

das häufig den<br />

Sitzungen des Personalrates unentschuldigt<br />

fernbleibt, verletzt in<br />

grober Weise seine gesetzlichen<br />

Pflichten und kann deshalb aus<br />

dem Personalrat ausgeschlossen<br />

werden. <strong>–</strong> VG Mainz, Urteil v. 25.<br />

März 2008 <strong>–</strong> 5 K 790/ 07.MZ<br />

(aus: DGB-einblick 3/09) U.L.


34 INFOTHEK<br />

WISSENSWERTES<br />

Individuelle Förderung<br />

Die Landesregierung erläutert im Landtag ausführlich, dass ihre Politik<br />

der „Individuellen Förderung“ erfolgreich ist, da zum Beispiel die Zahl<br />

der Wiederholer/innen deutlich rückläufig ist. Interessant ist an der Stellungnahme<br />

die kurze, knappe Zusammenfassung auf die Frage, in welchem<br />

Umfang es ein Anrecht auf qualitativ individuellen Förderunterricht<br />

<strong>für</strong> den einzelnen Schüler und die einzelne Schülerin gibt. Mit Bezug<br />

auf die entsprechenden Ausbildungs- und Prüfungsordnungen antwortet<br />

die Landesregierung wie folgt:<br />

Frage: „In welchem Umfang gibt es ein Anrecht auf qualitativ individuellen<br />

Förderunterricht <strong>für</strong> den einzelnen Schüler und die einzelne Schülerin?“<br />

Antwort: „Für die einzelnen Schulformen sieht die APO-SI ausdrücklich Ergänzungsstunden<br />

<strong>–</strong> unter anderem <strong>für</strong> individuelle Förderung <strong>–</strong> vor.”<br />

Für die Hauptschule: 13 Ergänzungsstunden „vorrangig <strong>für</strong> die Förderung<br />

in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik.“ (§ 14 Abs. 5)<br />

Für die Realschule: 14 Ergänzungsstunden „vorrangig <strong>für</strong> die Förderung<br />

in den Fächern Deutsch und Mathematik, den Fremdsprachen<br />

und im Lernbereich Naturwissenschaften.“ (§ 15 Abs. 4)<br />

Für die Gesamtschule: 9 <strong>–</strong> 12 Ergänzungsstunden in der Sekundarstufe I.<br />

Die Verwendungsbreite ist hier höher und bedarfsorientiert vorzusehen<br />

<strong>für</strong> Förderung, erweiterte fachliche Angebote und/oder berufsvorbereitende<br />

Angebote (§ 19 Abs. 3). Insgesamt stehen <strong>für</strong> den Bildungsgang<br />

bis zum Abitur 290 statt bisher 265 Wochenstunden zur Verfügung,<br />

darunter auch bedarfsorientiert Vertiefungsunterricht in den<br />

Kernfächern zur individuellen Förderung im Umfang von bis zu 6 Halbjahreskursen<br />

in der Oberstufe.<br />

Für das Gymnasium: 10 <strong>–</strong> 12 Ergänzungsstunden in der Sekundarstufe I<br />

zur vorrangigen Förderung in den Kernfächern und Naturwissenschaften<br />

sowie <strong>für</strong> erweiterte Angebote in den Fächern der Stundentafel<br />

(§ 17 Abs. 4). Im Rahmen von insgesamt 265 Wochenstunden ist auch<br />

hier in der Oberstufe Vertiefungsunterricht im Umfang von bis zu 6<br />

Halbjahreskursen vorgesehen.<br />

Schließlich begrenzt die APO-SI die o. g. Entscheidungsspielräume der<br />

Schulen, indem sie fünf Förderstunden als absolute Untergrenze festlegt<br />

(§ 3 Abs. 3). Über darüber hinausgehende Angebote entscheidet die<br />

Schule bedarfsorientiert und in eigener pädagogischer Verantwortung.<br />

Bitte weiterlesen im GEW-online-Archiv<br />

So finden Sie den Webcode:<br />

➜ www.gew-nrw.de<br />

➜ Anmeldung oben rechts<br />

➜ Familienname und Mitgliedsnummer eingeben<br />

➜ Zugang ins Online-Archiv<br />

Webcode: 235724<br />

➜ dann direkt in das Eingabefeld in der rechten Spalte den<br />

Webcode eingeben<br />

zum Schulrecht<br />

Ganztag: Jahresbericht 2009<br />

Der Landesrechnungshof hat wieder geprüft. Schulpolitisch interessant<br />

ist die fogende Passage: „Der Landesrechnungshof hat die<br />

Verwendung der Stellenzuschläge <strong>für</strong> den Ganztagsunterricht am<br />

Beispiel von herkömmlichen Ganztagsschulen mit Sek. I geprüft. Er<br />

hat festgestellt, dass die Schulen vor dem Hintergrund der sehr weiten<br />

Gestaltungsspielräume, die den herkömmlichen Ganztagsschulen<br />

eingeräumt sind, ihre Zuschläge überwiegend zweckentsprechend<br />

verwendet hatten.”<br />

Allerdings hatten einige Schulen trotz des erheblichen Ressourceneinsatzes,<br />

der ihnen <strong>für</strong> den Ganztagsbetrieb zugestanden wurde,<br />

nicht wesentlich mehr Präsenzzeiten der Schüler an der Schule aufzuweisen<br />

als vergleichbare Halbtagsschulen. Der Landesrechnungshof<br />

hat vorgeschlagen, eindeutige zeitliche Vorgaben in den Ganztagserlass<br />

aufzunehmen und zugleich Regelungen über die Verbindlichkeit<br />

von Ga nztagsangeboten zu treffen. Zudem ist es nach Auffassung des<br />

Landesrechnungshofs notwendig, die Berechnung und die Zuweisung<br />

der Ganztagszuschläge auf ein stärker am konkreten Bedarf orientiertes<br />

System umzustellen. (...) Der LRH bezweifelt daher, dass die Anknüpfung<br />

des Zuschlags <strong>für</strong> den Ganztag an die Grundstellen, deren<br />

Begründung nicht bekannt ist, sachgerecht ist und den geänderten<br />

Gegebenheiten noch hinreichend Rechnung trägt.“<br />

Eigenverantwortliche Schule<br />

<strong>Inklusion</strong><br />

Webcode: 235560<br />

Das Schulministerium ändert den Grundlagenerlass zum Lehrereinstellungsverfahren.<br />

Das MSW regelt dabei, dass künftig in den Fällen,<br />

in denen der Schulleiterin bzw. dem Schulleiter die Aufgaben eines<br />

Dienstvorgesetzten übertragen worden sind (gem. beamtenrechtlicher<br />

Zuständigkeitsverordnung) ein Mitglied des Lehrerrats statt eines Mitglieds<br />

des Personalrats einzuladen ist. Die Neuregelung datiert vom<br />

Dezember 2008; sie wurde nun im Amtsblatt veröffentlicht.<br />

Webcode: 235536<br />

GEW fordert Ausbau einer inklusiven Bildungslandschaft in NRW<br />

„Inklusive Schulen sondern nicht aus, <strong>alle</strong> Kinder gehören dazu, ob<br />

behindert oder nicht. Sie sind eine Schule <strong>für</strong> <strong>alle</strong>.“ Dies betonte Gerd<br />

Weidemann von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW.<br />

Denn gemäß Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention darf behinderten<br />

Menschen nicht mehr aufgrund ihrer Behinderung der Zugang<br />

zu einem integrativen <strong>Unterricht</strong> an Grundschulen und weiterführenden<br />

Schulen verwehrt werden. Folglich steht die Entscheidung<br />

über den Förderort nicht mehr wie bislang der Schulaufsicht, sondern<br />

<strong>alle</strong>in den Betroffenen selbst zu.<br />

Webcode: 235456


ARBEITSPLATZ<br />

GEW-Basisqualifizierungen<br />

Erneut schreiben wir zahlreiche Basisqualifizierungen<br />

<strong>für</strong> Lehrerräte aus. Das Angebot<br />

ist zweigeteilt:<br />

1. Basisqualifizierungen ‘vor Ort’ <strong>–</strong><br />

<strong>für</strong> Lehrerräte <strong>alle</strong>r Schulformen<br />

Grundsätzlich besteht völlige Wahlfreiheit<br />

bei den Mitgliedern der Lehrerräte, welches<br />

Fortbildungsangebot sie wahrnehmen möchten,<br />

das der staatlichen Qualifizierung oder<br />

das der GEW. In beiden Fällen liegt die Teilnahme<br />

an der Basisqualifizierung im besonderen<br />

dienstlichen Interesse.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten<br />

Sonderurlaub gemäß Sonderurlaubsverordnung.<br />

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

entstehen keine Kosten, sie erhalten Reisekostenerstattung<br />

und Tagegeld. Derzeit stehen<br />

<strong>für</strong> 28 Fortbildungen Termin und Ort fest.<br />

Basisqualifizierungen <strong>für</strong> Mitglieder<br />

in Lehrerräten <strong>alle</strong>r Schulformen ‚vor Ort’<br />

Bezirk Arnsberg<br />

Siegen <strong>–</strong> 08. September 2009<br />

Ennepe-Ruhr (Witten) <strong>–</strong> 17. September 2009<br />

Unna <strong>–</strong> 28. September 2009<br />

Hochsauerlandkreis <strong>–</strong> 03. November 2009<br />

Bochum <strong>–</strong> 04. November 2009<br />

Bezirk Detmold<br />

Gütersloh <strong>–</strong> 08. September 2009<br />

Höxter <strong>–</strong> 17. September 2009<br />

Lippe <strong>–</strong> 07. Oktober 2009<br />

Bielefeld <strong>–</strong> 26. Oktober 2009<br />

Bezirk Düsseldorf<br />

Oberhausen <strong>–</strong> 10. September 2009<br />

Duisburg <strong>–</strong> 22. September 2009<br />

Viersen <strong>–</strong> 23. September 2009<br />

Essen <strong>–</strong> 24. September 2009<br />

Wuppertal <strong>–</strong> 24. September 2009<br />

Wesel <strong>–</strong> 29. September 2009<br />

Düsseldorf <strong>–</strong> 28. Oktober 2009<br />

Essen <strong>–</strong> 12. November 2009<br />

Duisburg <strong>–</strong> 17. November 2009<br />

Bezirk Köln<br />

Köln <strong>–</strong> 08. September 2009<br />

Rheinberg <strong>–</strong> 08. September 2009<br />

Bonn <strong>–</strong> 10. September 2009<br />

Rhein-Sieg <strong>–</strong> 14. September 2009<br />

Aachen <strong>–</strong> 17. November 2009<br />

Bezirk Münster<br />

Recklinghausen <strong>–</strong> 05. Oktober 2009<br />

Münster <strong>–</strong> 07. Oktober 2009<br />

Münster <strong>–</strong> 30. Oktober 2009<br />

Coesfeld-Lüdinghausen <strong>–</strong> 05. November 2009<br />

Gelsenkirchen <strong>–</strong> 11. November 2009<br />

2. Basisqualifizierungen <strong>für</strong> Lehrerräte<br />

an Berufskollegs und Gymnasien<br />

Die Themen sind identisch mit denen der<br />

Basisqualifizierungen ‘vor Ort’, an der einen<br />

oder anderen Stelle erfolgt eine schulformspezifische<br />

Akzentsetzung.<br />

nds-8-2009<br />

Für Lehrerräte an Berufskollegs<br />

Bezirk Arnsberg: 10.09. 2009 <strong>–</strong> Dortmund<br />

Bezirk Detmold: 03.09. 2009 <strong>–</strong> Bielefeld<br />

35<br />

Bezirk Düsseldorf: 19.11. 2009 <strong>–</strong> Düsseldorf<br />

Bezirk Köln: 19.11. 2009 <strong>–</strong> Köln<br />

Bezirk Münster: 27.10. 2009 <strong>–</strong> Recklinghausen<br />

Bezirk Münster: 12.11. 2009 <strong>–</strong> Coesfeld<br />

Für Lehrerräte an Gymnasien<br />

Bezirk Arnsberg: 01.10. 2009 <strong>–</strong> Dortmund<br />

Bezirk Detmold: 01.10. 2009 <strong>–</strong> Bielefeld<br />

Bezirk Düsseldorf: 09.09. 2009 <strong>–</strong> Düsseldorf<br />

Bezirk Düsseldorf: 10.09. 2009 <strong>–</strong> Oberhausen<br />

Bezirk Düsseldorf: 18.09. 2009 <strong>–</strong> Wuppertal<br />

Bezirk Köln: 29.09. 2009 <strong>–</strong> Köln<br />

Bezirk Münster: 24.09. 2009 <strong>–</strong> Münster<br />

Weitere regionale Angebote werden in der nächsten Ausgabe der nds ausgeschrieben.<br />

Aktuelle Infos online unter: www.lehrerrat-online.de,<br />

Kontakt: GEW-NRW, Svenja Tafel, E-mail: svenja.tafel@gew-nrw.de<br />

Schulungen <strong>für</strong> Lehrerräte mit erweiterten Aufgaben<br />

Neben den Basisqualifizierungen bieten wir <strong>–</strong> in Kooperation mit dem DGB-Bildungswerk <strong>–</strong> vier<br />

Fortbildungen an, die sich deutlich von den Basisqualifizierungen unterscheiden. Sie sind nur <strong>für</strong><br />

Mitglieder in Lehrerräten in den Schulen, in denen der erweiterte Aufgabenbereich (weitere<br />

Dienstvorgesetzteneigenschaften) auf die Schulleiterinnen und Schulleiter übertragen wurde und<br />

in denen daher die Lehrerräte erweiterte Aufgaben haben.<br />

Die Themen lauten:<br />

Grundlagen des Landespersonalvertretungsrechts in NRW <strong>–</strong> Rechte und Pflichten des Lehrerrates<br />

in seiner Funktion als Personalrat in eigenverantwortlichen Schulen<br />

◆ Das Beispiel ‚Die Mitbestimmung im Einstellungsverfahren’ <strong>–</strong> zwei Veranstaltungen in Köln<br />

(24.09.2009) und Bochum (03.11.2009)<br />

◆ Das Beispiel ‚Die Mitbestimmung bei Mehrarbeit’ <strong>–</strong> zwei Veranstaltungen in Köln<br />

(05.11.2009) und Bochum (18.11.2009)<br />

Für die Freistellung zur Teilnahme ist ein Beschluss des Lehrerrates erforderlich. Die Freistellung<br />

erfolgt gem. § 69 SchulG i.V. mit §§ 7 und 42 LPVG durch die Dienststelle. Der Veranstalter rechnet<br />

die Seminarkosten <strong>–</strong> auf Grundlage einer Abtretungserklärung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

<strong>–</strong> mit der Dienststelle ab. Nach Anmeldung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

die Abtretungserklärung zugesandt. Siehe: www.lehrerrat-online.de


36 TERMINE<br />

ANGEBOTE DER GEWERKSCHAFTLICHEN BILDUNG<br />

Gesunde Schule <strong>–</strong> Gesunde<br />

Lehrer <strong>–</strong> Gesunde Arbeit<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz wird an <strong>alle</strong>n<br />

Schulen vernachlässigt. Pädagogik und gesunde<br />

Arbeitsbedingungen scheinen inkompatibel. Zustände,<br />

die in der Industrie die Aufsichtsämter<br />

alarmieren, werden an Schulen als selbstverständlich<br />

hingenommen. In der Fortbildung spannen<br />

wir einen Bogen von der physischen Arbeitsumgebung<br />

(Zustand der Schule, Fachräume<br />

usw.) über die sozialen Arbeitsbedingungen (Kollegiumskultur,<br />

Schulleitung, Eltern etc.) bis hin zur<br />

persönlichen psychischen Disposition. Wir sprechen<br />

über Gefährdungsarten und -beurteilungen,<br />

Besondere Belastungen wie Lärm und Hetze, Sicherheits-<br />

und Gefährdungsbeauftragte, Schulleitung<br />

und Gesundheitsförderung, Einfluss der Lehrerkonferenz,<br />

Externe Unterstützung: z.B. Personalrat,<br />

BAD, OPUS, Checklisten <strong>für</strong> Schulen<br />

Termin: 5.10.2009, 9.30 <strong>–</strong> 16.30 Uhr<br />

Ort: Bochum (Nähe Hauptbahnhof)<br />

ReferentInnen: Barbara Inhoff, Uwe Becker<br />

Teilnahmebeitrag: 20 Euro <strong>für</strong> GEW-Mitglieder;<br />

50 Euro <strong>für</strong> Nichtmitglieder (Verpflegung ist im<br />

Tagungsbeitrag enthalten).<br />

„Neu im Amt“ <strong>–</strong> Grundlagenseminar<br />

<strong>für</strong> Ansprechpartnerinnen<br />

<strong>für</strong> Gleichstellungsfragen<br />

in der<br />

Schule<br />

Mit dieser Fortbildungsveranstaltung sprechen<br />

wir Kolleginnen an, die entweder neu ihr Amt<br />

angetreten haben oder es in Kürze übernehmen<br />

wollen.<br />

Zu Beginn werden die rechtlichen Grundlagen<br />

<strong>für</strong> die Arbeit der Ansprechpartnerin nach dem<br />

NRW-Landesgleichstellungsgesetz (LGG) und<br />

dem Schulgesetz (SchulG) vorgestellt. Dabei werden<br />

die Fragen, wie die Ansprechpartnerin ihr<br />

Amt antritt, welche Aufgaben auf die Ansprechpartnerin<br />

zukommen und auf welche Rechte sie<br />

sich berufen kann, im Zentrum der Vorstellung<br />

und Diskussion stehen.<br />

Anmeldung<br />

In zwei Arbeitsgruppen werden dann unterschiedliche<br />

Aufgabenbereiche der Ansprechpartnerin<br />

diskutiert: 1. Die Rolle der Ansprechpartnerin bei<br />

Teilzeitproblemen; 2. Die Rolle der Ansprechpartnerin<br />

in der Auswahlkommission. Die Teilnehmerinnen<br />

haben Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen<br />

und sich weiter zu qualifizieren.<br />

Termin: 04.11.2009, 10.00 <strong>–</strong> 16.00 Uhr<br />

Ort: Bochum<br />

Referentinnen: Hannelore Gieseker,<br />

Rita Hundt-Meyring<br />

Tagungsleitung: Dr. Ilse Führer-Lehner<br />

Teilnahmebeitrag: 20 Euro <strong>für</strong> GEW-Mitglieder,<br />

50 Euro <strong>für</strong> Nichtmitglieder (incl. Verpflegung).<br />

Über Grenzen: Die internationale<br />

Arbeit in der GEW<br />

Die GEW ist auf dem Feld der internationalen<br />

Politik vielfältig aktiv. Europäische Bildungsinitiativen,<br />

Sozialforen, Kooperationen mit Gewerkschaften<br />

in <strong>alle</strong>n Teilen der Welt, Informationsaustausch<br />

mit Wissenschaftlern. Ziel des<br />

Seminars: Infos über das Arbeitsfeld Internationales<br />

in der GEW, Wege zur Vernetzung,<br />

Möglichkeiten der Mitarbeit. Inhalte: Projekte<br />

der GEW, gewerkschaftliche Initiativen in der<br />

EU, Projekte im Landesverband NRW. Ablauf:<br />

Freitag: Referat: Manfred Brinkmann/Diskussion;<br />

abends: Bildberichte zu NRW-Initiativen.<br />

Samstag: Workshops zu den Themen Lateinamerika<br />

(Nicaragua), Russland/Ukraine (Partnerschaften,<br />

Lehrer-/Schüleraustausch), Skandinavien/Niederlande<br />

(Bildungsreisen, Impulse<br />

zur Schulentwicklung); weitere Themenbereiche<br />

nach Bedarf. Plenum: Erfahrungen,<br />

Ideen, Anregungen <strong>für</strong> die GEW.<br />

Termin: 30. Oktober 2009, 16.00 Uhr, bis<br />

31. Oktober 2009,15.00 Uhr<br />

Ort: Bochum (Nähe Hauptbahnhof)<br />

Referent: Manfred Brinkmann (zuständig<br />

<strong>für</strong> Internationales beim HV der GEW)<br />

Tagungsleitung: Manfred Diekenbrock,<br />

Dietger Rohwerder<br />

Teilnahmebeitrag: 60 Euro <strong>für</strong> GEW-Mitglieder;<br />

120 Euro <strong>für</strong> Nichtmitglieder (inkl. Verpflegung<br />

und Übernachtung).<br />

Partizipation in der Schule<br />

Zutrauen statt Zumuten<br />

Unsere Fortbildungen über Gremienarbeit in<br />

der Schule machen mit den gesetzlichen Grundlagen<br />

vertraut und geben Praxistipps, wie schulische<br />

Gremien zur Mitgestaltung genutzt werden<br />

können.<br />

Die Reihe wendet sich an <strong>alle</strong> interessierten Lehrerinnen<br />

und Lehrer, vor <strong>alle</strong>m an jene, die in Gremien<br />

arbeiten (werden) und ihre (Arbeits-)bedingungen<br />

aktiv beeinflussen wollen.<br />

◆ Das Schulgesetz<br />

<strong>für</strong> Eilige und Einsteiger<br />

Praxisorientierter Überblick über die wichtigsten<br />

Aspekte <strong>für</strong> die Alltagsarbeit: Rechte und<br />

Pflichten als Lehrkraft; Verhältnis zu Eltern und<br />

Schülern; Rechte und Pflichten gegenüber der<br />

Schulleitung; Mitwirkung und Konferenzen;<br />

Konfliktfälle; Praxishinweise.<br />

Termin: 3.11.2009, 9.30 <strong>–</strong> 16.30 Uhr<br />

Ort: Bochum (Nähe Hauptbahnhof)<br />

Referent: Uwe Becker<br />

Teilnahmebeitrag: 20 Euro <strong>für</strong> GEW-Mitglieder;<br />

50 Euro <strong>für</strong> Nichtmitglieder (Verpflegung ist<br />

im Tagungsbeitrag enthalten).<br />

◆ Die Schulkonferenz <strong>–</strong><br />

das „Oberhaus“ der Schule<br />

In der Schulkonferenz wird die grundlegende<br />

pädagogische Ausrichtung der Schule festgelegt:<br />

Rechtliche Grundlagen und formale Verfahrensfragen;<br />

Rechte und Pflichten der Gremiumsmitglieder;<br />

Kooperation oder Konflikt? Lehrer<br />

<strong>–</strong> Elternvertreter <strong>–</strong> Schulleitung; Praktische<br />

Einflussmöglichkeiten.<br />

Termin: 24.11.2009, 9.30 <strong>–</strong> 16.30 Uhr<br />

Ort: Bochum (Nähe Hauptbahnhof)<br />

Referent: Uwe Becker<br />

Teilnahmebeitrag: 20 Euro <strong>für</strong> GEW-Mitglieder;<br />

50 Euro <strong>für</strong> Nichtmitglieder (Verpflegung ist<br />

im Tagungsbeitrag enthalten).<br />

Es werden ausschließlich schriftliche verbindliche Anmeldungen mit vollständiger Adresse erbeten an:<br />

GEW-Landesverband NRW, Abteilung Gewerkschaftliche Bildung, z.Hd. Bettina Beeftink,<br />

Fax: 0201/2940334, E-Mail: bettina.beeftink@gew-nrw.de<br />

Bei Anmeldungen per E-Mail bitte auch die postalische Adresse angeben.<br />

Eine Anmeldebestätigung erfolgt ca. vier Wochen vor dem jeweiligen Seminar.


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Begründet von Erwin Klatt<br />

Herausgeber<br />

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft<br />

Landesverband Nordrhein-Westfalen<br />

Nünningstraße 11, 45141 Essen<br />

nds-Redaktion<br />

Renate Boese, Sabine Flögel, Fritz Junkers<br />

(verantwortlich), Tanja Junkers, Klaus D. Lange,<br />

Karl-Heinz Platte, Hanne Seiltgen (hauptamtlich,<br />

Tel. 02 01/2 94 03 55), Ulrike Büttner-Freunscht<br />

(freie Mitarbeiterin), Bert Butzke (Fotograf),<br />

Bernd Speckin (artmeetsgraphik)<br />

E-Mail: redaktion@nds-verlag.de<br />

nds-Online: www.nds-verlag.de<br />

GEW-Landesgeschäftsstelle und Kassenverwaltung<br />

Nünningstraße 11, 45141 Essen<br />

Tel. 02 01/2 94 03 01, Fax 02 01/2 94 03 51<br />

E-Mail: info@gew-nrw.de<br />

GEW-Online: www.gew-nrw.de<br />

Referat Rechtsschutz<br />

Durchwahl 02 01/2 94 03 41<br />

Redaktion und <strong>Verlag</strong><br />

Neue Deutsche Schule <strong>Verlag</strong>sgesellschaft mbH<br />

Postfach 10 27 52, 45027 Essen<br />

Nünningstraße 11, 45141 Essen<br />

Tel. 02 01/2 94 03 06, Fax 02 01/2 94 03 14<br />

Geschäftsführer: Hartmut Reich<br />

E-Mail <strong>Verlag</strong>: info@nds-verlag.de<br />

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VVA Kommunikation GmbH,<br />

Höherweg 278, 40231 Düsseldorf<br />

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DJH-Landesverband<br />

Westfalen-Lippe<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Eppenhauser Straße 65<br />

58093 Hagen<br />

Telefon: 02331 9514-0<br />

Telefax: 02331 9514-38<br />

E-Mail: info@djh-wl.de<br />

Internet: www.djh-wl.de<br />

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Die neue deutsche schule erscheint monatlich.<br />

Gültig ist Anzeigenpreisliste Nr. 45 (Oktober 2008).<br />

Für Mitglieder der GEW ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten. Nichtmitglieder können die<br />

Zeitschrift beim <strong>Verlag</strong> zum jährlichen Abonnementpreis<br />

von 35,<strong>–</strong> Euro (einschl. Porto) bestellen.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Essen.<br />

Mit Namen gekennzeichnete Artikel müssen nicht<br />

mit der Meinung der GEW oder der Redaktion<br />

übereinstimmen. Die Redaktion behält sich bei<br />

<strong>alle</strong>n Veröffentlichungen Kürzungen vor.<br />

Die Einsendung von Beiträgen muss vorher mit<br />

der Redaktion verabredet werden. Unverlangt<br />

eingesandte Bücher und Beiträge werden nur<br />

zurückgesandt, wenn dies gewünscht wird.<br />

Die nds wird gedruckt auf 100 % Recycling-Papier.<br />

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GEW im Internet: www.gew-nrw.de<br />

39


ANMELDUNG<br />

Landesangestelltentag 2009<br />

Unsere Arbeit ist MehrWert<br />

12. September 2009<br />

Städt. Gesamtschule Köln Holweide<br />

Programm<br />

0.30 Uhr Plenum<br />

■ Begrüßung<br />

Karl-Robert Weigelt,<br />

Schulleiter der Gesamtschule Holweide<br />

■ Einführung<br />

Andreas Meyer-Lauber,<br />

Landesvorsitzender GEW NRW<br />

■ Aktuelle Entwicklungen der anstehenden<br />

Tarifverhandlungen zur Entgeltordnung<br />

der Lehrkräfte<br />

Ilse Schaad,<br />

Hauptvorstand der GEW<br />

12.00 Uhr Diskussion<br />

13.00 Uhr Mittagspause<br />

14.00 Uhr Arbeitsgruppen (siehe rechts)<br />

15:30 Uhr Ausklang mit Musik, Kaffee und Kuchen<br />

Landesangestelltentag<br />

am 12.09.2009 in Köln<br />

Vorname<br />

Nachname<br />

Straße<br />

PLZ, Wohnort<br />

Ich möchte an der AG Nr. teilnehmen.<br />

Falls diese AG belegt ist oder ausfällt, möchte<br />

ich die AG Nr. oder die AG Nr.<br />

belegen (bitte drei AGs angeben).<br />

Mitglied der GEW:<br />

❒ ja ❒ nein<br />

Landesangestelltentag<br />

2009<br />

Einladung<br />

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen,<br />

Nünningstraße 11, 45141 Essen<br />

Postvertriebsstück <strong>–</strong> Entgelt bezahlt 8-2009<br />

Arbeitsgruppen<br />

AG 1: Verbeamtungsmöglichkeiten nach der Neuregelung<br />

in NRW<br />

AG 2: Akademische Beschäftigte in den Hochschulen<br />

AG 3: Umgang mit den Instrumenten des TV-L<br />

AG 4: Arbeitskampf <strong>–</strong> Auch Lehrerinnen und Lehrer müssen<br />

streiken lernen<br />

AG 5: TV-L <strong>–</strong> Tarifeinigung vom 1. März 2009 <strong>–</strong> Was ist neu?<br />

AG 6: Angestelltenarbeit am Beispiel Duisburg und Bielefeld<br />

AG 7: Mehrarbeit <strong>für</strong> Angestellte<br />

Ihren Sonderurlaub beantragen Sie bitte<br />

rechtzeitig bei der Schulleitung.<br />

AG 8: Arbeitsrechtliche Situation und Perspektiven von<br />

Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen<br />

AG 9: Muttersprachlicher <strong>Unterricht</strong> <strong>–</strong> ein Auslaufmodell?<br />

Arbeitsrechtliche Situation im MSU<br />

AG 10: Arbeitsrechtliche Situation der staatlich geprüften<br />

GymnastiklehrerInnen im Schuldienst<br />

AG 11: Arbeitsrechtliche Situation der LehrerInnen an<br />

privaten Ersatzschulen<br />

AG 12: Alles rund um die Altersversorgung und Altersteilzeit<br />

AG 13: Nach der Gesundheitsreform <strong>–</strong> Krankenversicherung:<br />

Privat- oder gesetzlich? Probleme bei der Entgeltfortzahlung<br />

im Krankheitsfall<br />

Folgender Teilnahmebeitrag wird erhoben:<br />

GEW-Mitglied: 10,00 Euro<br />

Alle anderen: 25,00 Euro<br />

Im Teilnahmebeitrag sind das Mittagessen und<br />

eine Tagungsmappe enthalten.<br />

Alle angemeldeten TeilnehmerInnen erhalten<br />

rechtzeitig vor der Veranstaltung eine Wegbeschreibung<br />

und die Mitteilung, an welchem<br />

Forum sie teilnehmen können.<br />

Ihre Ameldung schicken Sie bitte an:<br />

GEW-Landesverband NRW, Bettina Beeftink,<br />

Nünningsstr. 11, 45141 Essen<br />

Bitte buchen Sie von meinem Konto die<br />

Teilnahmegebühr in Höhe von ________ ab:<br />

KontoinhaberIn<br />

Geldinstitut<br />

Bankleitzahl<br />

Kontonummer<br />

Datum, Unterschrift<br />

Anmeldeschluss: 07. September 2009

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