Pflanzenbau-Info 2024
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Luzerne – Die Versicherung in trockenen Gebieten<br />
Nicht nur ist die Luzerne dank ihrer Pfahlwurzel besonders trockenheitstolerant,<br />
sie bindet als Leguminose auch grosse Mengen<br />
an Luftstickstoff und liefert viel Protein. Um diese Fähigkeit der<br />
Stickstofffixierung sicherzustellen und der Pflanze den bestmöglichen<br />
Start zu ermöglichen, sind all unsere Luzerne-Mischungen<br />
bereits mit Knöllchenbakterien geimpft.<br />
Luzerne-Grasmischungen sind Luzerne-Reinbeständen vorzuziehen.<br />
Mischungen bieten verschiedene Vorteile:<br />
• Höhere und stabilere Erträge<br />
• Dichtere Pflanzendecke, weniger Verunkrautung und weniger<br />
Futterverschmutzung bei der Ernte<br />
• Weniger Bröckelverluste<br />
• Bessere Silierbarkeit dank des Zuckergehalts der Gräser<br />
Egal ob in der Mischung oder als Reinsaat, bei der Bewirtschaftung<br />
und Nutzung der Luzerne gibt es folgende Punkte zu beachten:<br />
Standort<br />
• Durchlässiger und nährstoffreicher Boden, mag keine Staunässe<br />
oder Verdichtungen<br />
• Neutraler bis alkalischer Boden, ab pH-Wert 6,5<br />
• Anbau bis 1000 m ü.M.<br />
Bewirtschaftung<br />
• Verträgt 3 bis maximal 5 Schnitte<br />
• Bessere Ausdauer, wenn sie einmal blühen und absamen kann<br />
(optimalerweise im zweitletzten Aufwuchs), d. h. eine Ruhezeit<br />
von mindestens 7 bis 8 Wochen<br />
• Mindestens auf einer Höhe von 7 cm schneiden<br />
• Einwintern mit einer Pflanzenhöhe von 12 bis 15 cm<br />
• N-Düngung verdrängt die Luzerne und fördert die Gräser<br />
• Die Luzerne profitiert von einer guten P- und K-Versorgung<br />
Futterbaulicher Wert & Nutzung<br />
• Die Luzerne liefert hohe Erträge mit viel Protein (rund 130 dt/ha<br />
und 2500 kg Rohprotein pro Hektare)<br />
• Die Nährstoffgehalte nehmen nach der Blüte ab, da der Stängel<br />
schnell verholzt<br />
• Am besten als Grünfutter oder zum Silieren geeignet<br />
• Bei der Heuproduktion ist bei der Bodentrocknung, wie auch<br />
bei der Heubelüftung mit hohen Bröckelverlusten zu rechnen<br />
Silage<br />
• Optimaler Anwelkgrad<br />
Hoch- & Flachsilo: 35–40 % TS, Ballensilage: 45–50 % TS<br />
• bei schwierigen Bedingungen wird der Einsatz eines Siliermittels<br />
auf Zuckerbasis empfohlen<br />
• Rundballen mit Folienbindung oder 8-lagig wickeln, um Perforation<br />
der Wickelfolie durch die Stängel zu vermeiden<br />
Dürrfutter<br />
• Erforderlicher Trocknungsgrad<br />
Belüftungsheu: 65 % TS, Bodenheu lose: 82 % TS<br />
• Zetten und wenden so schonend wie möglich, tiefe Drehzahl<br />
und minimale Anzahl Durchgänge<br />
• Bei Ballen ist die Zugabe von Propionsäure beim Pressen empfehlenswert<br />
Grenzen<br />
• Für die Beweidung ungeeignet, da die Luzerne nicht trittfest ist.<br />
Einmaliges Beweiden bei trockenen Bedingungen ist möglich.<br />
• Die Luzerne sollte vor dem Knospenstadium nicht rein oder in<br />
grossen Mengen verfüttert werden, da es durch die schnell verdaulichen<br />
Proteine zu Pansenblähungen kommen kann. Kommt<br />
man aber nicht drumherum, kann mit einer vorherigen Zufütterung<br />
von Heu, Maissilage oder TMR das Risiko reduziert werden.<br />
Desweiteren sollten die Tiere erst auf die Luzerne-Weide gebracht<br />
werden, wenn Tau oder Raureif abgetrocknet sind.