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reformleben - Ausgabe Nr. 6

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der bei viel Arbeit immerhin den Gang der<br />

Dinge beeinflussen kann weniger leidet als diejenigen,<br />

die dem Geschehen ausgeliefert sind.<br />

Wer ständig Vorgaben, Umsatzziele usw. erfüllen<br />

soll, ist mehr gestresst als jemand, der die<br />

Fäden in der Hand hat.<br />

Unterschied, ob jemand ein<br />

Geschehen selbst beeinflussen kann<br />

oder jenem nur ausgeliefert ist<br />

Burnout ist andererseits keine auf das Arbeitsleben<br />

beschränkte Erscheinung. Die Gefahr,<br />

irgendwann völlig ausgelaugt zu sein, besteht<br />

ebenso im persönlichen Bereich. Sorgen wegen<br />

Krankheit und Behinderung sind hier die<br />

häufigsten Auslöser. Wer Angehörige pflegt,<br />

hat mitunter mehr noch als ein Arbeitnehmer<br />

das Gefühl, nur noch funktionieren zu müssen.<br />

Ob alte Eltern, ein kranker Partner oder<br />

behinderte Kinder, die Belastung ist enorm.<br />

Eine eigene Gesundheitsstörung, bei der sich<br />

jemand ständig zusammenreißt oder fragt,<br />

wie es weiter gehen soll, kann ebenso an die<br />

Grenzen des Erträglichen führen. Burnoutgefährdet<br />

sind bereits Kinder und Jugendliche,<br />

sei es durch eine belastende Familiensituation<br />

oder bei Prüfungsstress und Erwartungsdruck.<br />

Dann wirft der Job quasi schon seine Schatten<br />

voraus.<br />

Vom Boreout sind in erster Linie Arbeitslose,<br />

Alte und<br />

Menschen mit unbefriedigenden Beschäftigungsverhältnissen<br />

betroffen. Zu erledigen ist<br />

entweder nichts oder die Tätigkeit ist eintönig<br />

und wenig angesehen. Vielleicht wurde der falsche<br />

Beruf gewählt, vielleicht ist es Frust, sich<br />

nicht einbringen zu können. Das trifft oft auf<br />

die 50-plus-Generation zu, die im Betrieb als<br />

eine Art auslaufendes Modell gilt und auf Migranten,<br />

die wegen mangelnder Beherrschung<br />

der deutschen Sprache unter ihrem Niveau arbeiten,<br />

zum Beispiel als akademisch ausgebildete<br />

Reinigungskraft.<br />

Im persönlichen Bereich fallen frisch gebackene<br />

Rentner in ein Loch und Mütter überkommt<br />

die Krise, wenn die Kinder das Haus verlassen.<br />

Alleinerziehende haben oft ein Wechselbad<br />

zwischen Burnout und Boreout, weil sie<br />

ein Kind nicht die ganze Zeit beschäftigt, aber<br />

doch daran hindert, im Beruf konkurrenzfähig<br />

zu sein. Existenzprobleme zwingen dazu, einen<br />

schlecht bezahlten Teilzeitjob anzunehmen.<br />

Harte Arbeit und Leerlauf wechseln sich ab.<br />

Arbeitslose müssen sich erklären, warum sie<br />

immer noch nichts gefunden haben. Sie schreiben<br />

– auch für das Jobcenter – Bewerbungen.<br />

Jede Absage tut weh. Der Antrieb erlahmt. Irgendwann<br />

geht wie beim völlig überarbeiteten,<br />

dem Umsatzziel hinterher hechelnden Angestellten<br />

oder der Altenpflegerin, die weiß, dass<br />

sie von einem Patienten zum anderen hastet<br />

und niemand gerecht wird gar nichts mehr. Der<br />

Antrieb erlahmt. Aus Burnout oder Boreout ist<br />

eine Depression geworden.<br />

Psyche und Immunsystem<br />

Kopf- und Rückenschmerzen, Ohrensausen<br />

und Abwehrschwäche tauchen im<br />

Beschwerderegister der Ausgebrannten<br />

und Gefrusteten auf. Zweifellos gibt<br />

es eine ganz Reihe psychosomatischer<br />

Leiden, die es noch schwieriger<br />

machen, wirklich zu sagen,<br />

wie viele Menschen unter Überoder<br />

Unterforderung leiden. Die<br />

Psyche kann hinter körperlichen<br />

Beschwerden stecken. Wenn umgekehrt<br />

dann auch noch bedacht<br />

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