WILDERNEWS_71
Der Rückblick auf 20 Jahre Alpenschutz - und der Ausblick auf mindestens 20 weitere Jahre.
Der Rückblick auf 20 Jahre Alpenschutz - und der Ausblick auf mindestens 20 weitere Jahre.
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Wieso es mountain wilderness braucht<br />
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und Zerstörung in grossem Umfang, und dann waren es einzelne<br />
Persönlichkeiten oder Gruppen von hellwachen Beobachtern,<br />
die gefährliche Entwicklungen kritisierten, Verstösse registrierten,<br />
Zusammenhänge und Kausalketten bewusst machten und Lösungen<br />
formulierten. Wie der legendäre amerikanische Naturschützer<br />
John Muir, der mit seinem Gedankengut die Gründer von mountain<br />
wilderness inspirierte.<br />
© mountain wilderness<br />
Von Igeln und Bergen<br />
Als mountain wilderness gegründet wurde, hatten Igel, Pelztiere, Wale<br />
und alte Bäume schon eine Lobby, die wilden Flecken in den Alpen<br />
hatten keine. mountain wilderness ist nicht mehr und nicht weniger<br />
als der Versuch, diese Lobby zu sein. Eine Art Public-Relations-<br />
Agentur für Bergwildnis und den Respekt des Menschen vor derselben.<br />
Die grossen Alpenclubs hatten zwar seit jeher den Schutz der<br />
Bergwelt in ihren Statuten, waren jedoch lange Zeit traditionell zu<br />
stark verflochten mit Militär- und Wirtschaftsinteressen, um die<br />
zunehmende Erschliessung und Verbauung unerschlossener alpiner<br />
Landschaften wirksam zu verhindern.<br />
Bergsport mit Respekt<br />
mountain wilderness zeigt Lösungen und Wege zu einem naturverträglichen<br />
Alpinismus. Bei mountain wilderness erfährt man die<br />
besten Tipps für Bergtouren in Kombination mit Bahn, Postauto und<br />
AlpenTaxi. In Kooperation mit Umweltverbänden und Alpenclubs<br />
verhandelt mountain wilderness lange und beharrlich, wenn es darum<br />
geht, den Bau von neuen Skiliften oder touristischen Infrastrukturen<br />
in vernünftigen Grenzen zu halten. Es braucht aber mehr als nur<br />
Bewusstsein und guten Willen. Und es braucht mehr als Einsprachen<br />
und die Mühen der administrativen Ebene. Wenn Alpinisten von<br />
mountain wilderness auf den Monte Rosa steigen, um in eisiger Kälte<br />
in 4000 Meter Höhe gegen das Helikopter-Skifahren zu demonstrieren,<br />
dann stehen da oben zwar nur ein paar Dutzend Leute im<br />
Schnee. Aber hinter ihnen finden sich einige tausend Mitglieder und<br />
Sympathisanten. Und die Aktion bringt wohl zahlreiche Wintersportler<br />
zum Nachdenken. Und wenn mountain wilderness gegen die<br />
Raserei von Motorschlitten demonstriert, dann erfährt die<br />
Wenn wir alles absichern und<br />
Öffentlichkeit, was offenbar wenig bekannt ist: dass da hemmungslose<br />
Offroader immer wieder gegen Schweizer Gesetz<br />
zubetonieren, was bleibt dann<br />
vom Alpinismus übrig?<br />
verstossen und niemand willens oder in der Lage ist, diesem<br />
Treiben Einhalt zu gebieten.<br />
Silence-Aktion gegen Motorschlitten im Jahr 2008<br />
So gibt es ohne Unterlass Probleme, die Kritik und Lösungsvorschläge<br />
erfordern. Sei es dass die deutsche Autoindustrie meint, sie müsse<br />
auf dem Eis von einem Bergsee am Flüelapass Fahrtraining als Frei-