KV.info Dezember 2015

Den Wilden Tieren auf der Spur
Bewohner der DRK-Notunterkunft Lohmen besuchen Wildpark
Dreißig Kinder mit ihren Eltern machten sich am Sonnabend auf, den Güstrower Wildpark zu erkunden.
Dieser Besuch wurde ihnen durch Spenden der der Rostocker Firma „Centogene“ ermöglicht.
Unser Dolmetscher Habib sowie ehrenamtliche Helferinnen begleiteten die Gruppe.
Vorab war die Sorge groß: Wie wohl das Wetter wird? Das Novemberwetter ist traditionsgemäß nicht immer
das allerbeste …
Aber umsonst gesorgt:
Bei ausgesprochen schönem Novemberwetter beäugten die Neu-Lohmener neugierig die für sie fremde
Tierwelt: Wölfe, Luchse, Wildschweine, Damwild. Absolutes Highlight war der Braunbär, der jedoch seinen
großen Auftritt verschlief. Ab und an räkelte er sich – ganz zur Freude seiner syrischen Beobachter – und
warf sich verschlafen Stroh über den Kopf. Auch durch die kleinen Beobachtungsfenster war zu erkennen:
Das ist kein kuschliger kleiner Teddy, den man auf den Schoß nehmen kann.
Der Beobachtungspfad quer durch die Raubtier-WG, hoch über den Köpfen der Tiere, begeisterte alle.
Auch die Bewohner der Raubtier-WG zeigten sich von ihrer besten Seite: Deutlich sichtbar spazierten
durch ihr Gehege und gingen ihren Besorgungen nach.
Etwas misstrauisch wurden die Tunnel beäugt: Ob die auch sicher seien? Die Kinder stellten diese Frage
nicht. Sie erkundeten auch den entferntesten Winkel.
Viel Bewegung macht hungrig, daher wurde beim Mittag kräftig zugelangt. Anschließend versammelten
sich alle um eine Feuerschale und rösteten Stockbrot – und hier waren nicht nur die Kinder mit Begeisterung
dabei.
Fast wurde der Eindruck erweckt, es handle sich um einen ganz normalen Ausflug. Doch dann – ein Geräusch
am Himmel. Sofort besorgtes Abschecken: Was ist das? Gefahr?
Ein Hubschrauber überflog den Wildpark. Auf dem Weg zum Krankenhaus? „Geräusche am Himmel bedeuten
in Syrien nie etwas Gutes“, erklärt einer der Männer. Dann würden nämlich Bomben fallen – und
imitiert die Geräusche.
es wurde kurz leiser, alle hingen ihren Gedanken nach...
Kurz vor Abfahrt lockten die Streichelgehege und der Spielplatz. Die Kaninchen wurden einfach für süß
befunden. Vor den neugierigen Ziegen hatten einige Kinder doch gehörigen Respekt.
Viel zu schnell war die Zeit vorbei. Gunnar Quaas, Leiter der DRK-Einrichtung, fasste die Eindrücke seiner
Bewohner zusammen: „Die waren alle sehr begeistert und so dankbar und haben den Daheimgebliebenen
vorgeschwärmt, wie toll der Besuch im Wildpark war.“. Das habe sich schnell herumgesprochen, so Quaas.
Nun möchten die, die leider nicht mitkommen konnten, ebenfalls Luchs, Bären und Co. kennenlernen.
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