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HOTELMARKETING FIBEL No.3

Das Jahrbuch der HOTELMARKETING GRUPPE (2014-2015).

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fachbeiträge<br />

Prof. Kleiber-Wurm<br />

ist emeritierter Professor für Marketing der Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

in München und der Universität Innsbruck ITD. Von ihm stammen viele bekannte Projekte,<br />

vom Bayerischen Wald über Tirol bis nach Dubai. Er lebt als strategischer<br />

Unternehmenscoach mit seiner Familie in München.<br />

Ich habe mich oft gefragt, wie Steve<br />

Jobs ein Hotel entwickeln würde …<br />

Er hatte den magischen Satz geprägt:<br />

„ Woher sollen Kunden wissen, was sie<br />

wollen?“ Könnten wir ein Hotel, z.B. in den<br />

Alpen bauen, das Natur pur und High-<br />

Tech vereint? Das in der Lage ist, die neue<br />

„ Bewusstseins-Generation“ anzulocken?<br />

Steve hatte mit dem iPhone ein Projekt<br />

produziert, das jenseits von Zielgruppen<br />

die „ globalen Intelligenzen“ vernetzt. Egal<br />

welche Hautfarbe oder Religion, welches<br />

Geschlecht oder welches Alter … alle haben<br />

das iPhone dabei und lieben es.<br />

So müsste auch ein Hotel der Zukunft<br />

sein: unglaublich schön und rein in der<br />

Form, „ cradle to cradle“ in der ethischen<br />

Grundhaltung und komplexe zukünftige<br />

Lifestyle-Angebote für die kommende<br />

Netzwerk-Generation.<br />

Die Jungen führen die Alten und die<br />

Alten werden immer jünger.<br />

Wie sieht diese Generation aus? Nun die<br />

Weltbevölkerung ist im Durchschnitt 27(!)<br />

Jahre alt. Die Europäer sind etwa 40 Jahre,<br />

aber eine 40-Jährige fühlt sich viel jünger,<br />

im Schnitt so um die 30(!). Das heißt, das<br />

Marktvolumen wird eher von „ jung“ beherrscht.<br />

Über 65 sind etwa ein Viertel,<br />

aber auch die sind mega-fit und schauen<br />

genau hin, was die Jungen so treiben.<br />

Ein iHotel müsste also einen eher intelligenten,<br />

attraktiven Charakter haben, statt immer<br />

mit dunklem Holz an die Natur zu erinnern.<br />

Wenn man diese neue Generation so ansieht,<br />

tauchen interessante Menschen auf.<br />

Der unglaubliche Boyan Slat (19) mit seinem<br />

„Ocean clean up“ Project, die wunderbare<br />

Malala (19) mit dem Friedensnobelpreis<br />

und der geniale Jenova Chen (22) mit seinem<br />

traumhaften Spiel „ Journey“. Auch<br />

der Tourismus wird revolutioniert durch einen<br />

Außenseiter – Joe Gebbia von Airbnb<br />

(in jeder Minute werden 277 Übernachtungen<br />

gebucht!). Joe will ein Unternehmen<br />

bauen, das der kreativste Ort der Welt ist.<br />

„ Kein anderer vermag es,<br />

die Verflechtungen der<br />

physikalischen Quantenmechanik<br />

mit den Techniken moderner<br />

Strategien spannender darzustellen<br />

als Prof. Kleiber-Wurm.<br />

Wo er seine Ideen verwirklicht,<br />

entsteht Ungewöhnliches ...“<br />

Vom Leiden zum Leben …<br />

der unglaubliche Wandel der Werte<br />

Wir kommen aus einer langen Kultur des<br />

Leidens. Die Sprache lügt nicht: Leidenschaft,<br />

was sonst. Unsere geistige Software<br />

lautete: „ Ich leide – also bin ich“.<br />

Entsprechend waren auch die Angebote<br />

am Markt eher Erleichterungsrituale. Diese<br />

Zeit neigt sich ihrem Ende entgegen.<br />

Prof. Joachim Bauer wies darauf hin, dass<br />

Airline-Bordbuch<br />

nicht Konkurrenz und Kampf die Motivations-Motoren<br />

für menschliches Leben<br />

seien, sondern Kooperation und gelingende<br />

Beziehungen. Damit leben wir in einer Zeit<br />

des Übergangs vom Gegeneinander zum<br />

Miteinander. Die Formel der Neuen Zeit<br />

lautet denn auch: „ Ich lebe, also bin ich“.<br />

Entsprechend muss sich ein neues iHotel<br />

als nichtmaterielles, nichtzeitliches Meta-<br />

Prinzip für „bewusstes, intelligentes und<br />

vernetztes Leben“ verstehen.<br />

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