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HOTELMARKETING FIBEL No.3

Das Jahrbuch der HOTELMARKETING GRUPPE (2014-2015).

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fachbeiträge<br />

Gesichts- und seelenlose Schachtelbauten,<br />

am Reißbrett in Einheitsbauweise<br />

konstruiert, billigst<br />

ausgestattet, weil nie für den Eigenbedarf<br />

konzipiert. Finanziert von gewinnorientierten<br />

Investoren, gekauft von parifizierten<br />

Anlegern, was das ganze zementiert<br />

– und damit ein ewiges Mahnmal der<br />

Hässlichkeit. „Wie viele Touristenregionen<br />

wollen wir noch damit verschandeln?“,<br />

fragt Lackner und zieht das Tuch über seinem<br />

Modell weg. Weltpremiere. Das erste<br />

EinBaumHaus. Eine Mischung aus Hobbitund<br />

Baumhaus, ein wahrgewordener<br />

Traum aus dem Land der Fantasie. Selbstverständlich<br />

ökologisch, nachhaltig und<br />

ressourcenschonend. Ein „Low-Impact-<br />

Haus“, das am Ende seiner Lebenszeit von<br />

mindestens 100 Jahren sogar kompostiert<br />

werden kann.<br />

stammen aus der Umgebung, Möbel aus<br />

umliegenden Dachböden oder von Kunsttischlern<br />

der Region maßgefertigt. Gerade<br />

Wände und Winkel sucht man vergeblich<br />

dank „Seilwurfgrundriss“: „Wirft man ein<br />

aufgewickeltes Seil auf den Boden, bilden<br />

die ineinanderlaufenden Schlingen<br />

die Räume“, so Lackner. Sogar geschlafen<br />

wird nicht in eckigen Betten, sondern in<br />

Kokons. Kindheitsträume.<br />

Das EinBaumHaus soll via<br />

Crowdfunding realisiert werden:<br />

jeder darf sich einbringen, mit Ideen,<br />

Zeit, Fähigkeiten, Material.<br />

Gegenleistung sind Wohnzeit,<br />

Workshops und Modellbausätze.<br />

Wolfgang Lackner verbindet mit seinem Einbaumhaus seine familiäre Verbundenheit<br />

zur Hotellerie mit neuen Wegen in der Architektur.<br />

Die ästhetische Inspiration dazu stammt<br />

von dem walisischen Aussteiger Simone<br />

Dale, Lackner entwickelte daraus ein<br />

Konzept, das modernsten Anforderungen<br />

in Sachen Technologie und Komfort entspricht:<br />

Regionale, rein biologische Materialien<br />

und Upcycling-Objekte werden<br />

möglichst minimal bearbeitet und hochwertig<br />

verbaut.<br />

Konstruktiv bringen ein Hebelstabwerk<br />

und ein neuartiger Grundriss wirklich<br />

außergewöhnliche Lösungen. Berindetes<br />

Holz, Wände aus Lehm und Stroh, das Dach,<br />

ein hölzernes Stabwerk ähnlich einem<br />

360-Grad-Fächer, bedeckt mit der Wiese,<br />

die vorher dort wuchs. Alle Materialien<br />

Das EinBaumHaus durchbricht nicht nur<br />

Gesetze der Quadratur, sondern öffnet<br />

auch neue Prozesse, ähnlich der Nachbarschaftshilfe:<br />

„Crowdworking“. „Jeder darf<br />

mittun und Ideen, Fähigkeiten, Materialien<br />

in seinem Rahmen mit einbringen, so dass<br />

jedes Haus am Ende das Gemeinschaftsprodukt<br />

aller ist“, erklärt der Architekt,<br />

„das EinBaumHaus soll für und mit Menschen<br />

gebaut werden. Und das Wissen<br />

geben wir frei für alle, die sich privat ein<br />

Einbaumhaus bauen wollen“. So wird das<br />

erste Haus über Crowdfunding finanziert.<br />

Denn das gesamte Team arbeitet bisher<br />

ohne Bezahlung. Wer also mehr über diese<br />

revolutionäre Art des Bauens wissen will,<br />

aber keine Gelegenheit hat, selbst mit<br />

Hand anzulegen, kann sich mit einer<br />

Spende auf der Plattform STAR-NEXT.<br />

DE beteiligen. Als Gegenwert für die eingebrachte<br />

Leistung gibt es Wohnzeit,<br />

Workshops, Modellbausätze, oder einfach<br />

eine Führung im fertigen Haus. Das – je<br />

nachdem, wie groß die Resonanz ist – ein<br />

minimalistischer Rückzugsort oder eine<br />

Vier-Sterne-Unterkunft wird.<br />

Und woher nimmt das EinBaumHaus seinen<br />

Namen? Ein kleines EinBaumHaus kann –<br />

unter Verwendung all seiner Bestandteile –<br />

aus einem einzigen Baum gebaut werden.<br />

Und wer Phantasie hat, kann im Logo statt<br />

„Ein-Baumhaus“ auch „Ein-Traumhaus“<br />

sehen“, grinst der Architekt und überlässt<br />

das Modell der staunenden Menge.<br />

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