Kind - Kurt Viebranz Verlag
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44 AKTUELL | 10 | 09<br />
Was tun beim<br />
Führerschein-<br />
entzug?<br />
Im Straßenverkehrsrecht gibt es einige<br />
Verstöße, die außer mit Geldbuße und<br />
Flensburgpunkten mit einem Fahrverbot<br />
geahndet werden. Dazu gehören<br />
Missachtung von Rotlicht, Geschwindigkeitsüberschreitung<br />
über 30 Stundenkilometer<br />
innerorts beziehungsweise<br />
40 Stundenkilometer außerorts,<br />
Abstandsunterschreitungen sowie Alkohol-<br />
und Drogenmissbrauch. Nach<br />
Auskunft des Automobilclubs Kraftfahrer-Schutz<br />
(KS) haben »Ersttäter« in der<br />
Regel die Möglichkeit, den Zeitraum<br />
des Fahrverbots innerhalb von vier Monaten<br />
frei zu wählen. So lässt sich die<br />
führerscheinlose Zeit zum Beispiel in<br />
die Ferien legen.<br />
Voraussetzung für ein Fahrverbot ist ein<br />
rechtskräftiger Bußgeldbescheid. Dies<br />
ist normalerweise der Fall, wenn zwei<br />
Wochen nach Zustellung kein Einspruch<br />
eingelegt wird. Ein Sprecher des<br />
KS wies darauf hin, dass ein Fahrverbot<br />
grundsätzlich alle Kraftfahrzeugarten<br />
umfasst, selbst Mofas, für die keine<br />
Fahrerlaubnis erforderlich ist. Ausnahmen<br />
sind denkbar bei Landwirten zum<br />
Führen von Zugmaschinen oder wenn<br />
damit besondere berufliche, wirtschaftliche<br />
oder persönliche Härten verbunden<br />
wären.<br />
Der Führerschein wird in der Regel bei<br />
der Polizeidienststelle des Wohnortes<br />
gegen Empfangsbescheinigung abgegeben.<br />
Die Fahrt zur Polizei sollte man allerdings<br />
ohne Auto antreten, weil man<br />
danach nicht mehr nach Hause fahren<br />
dürfte. Anders allerdings beim Abholen:<br />
Ist die Frist abgelaufen, darf der<br />
Fahrer mit dem Fahrzeug zur Polizei<br />
fahren. Die Empfangsbescheinigung<br />
gilt dabei als Nachweis der gültigen<br />
Fahrerlaubnis. Der Führerschein kann<br />
auf Wunsch aber auch zugeschickt werden.<br />
Dann fallen aber zusätzliche Gebühren<br />
für Porto und Einschreiben an.<br />
Obwohl ein Fahrverbot nur im Inland<br />
gilt, rät der KS, der Versuchung zu widerstehen,<br />
während Urlaub oder Geschäftsreisen<br />
im Ausland ein Kraftfahrzeug<br />
zu führen, da dies strafrechtliche<br />
Folgen haben kann. (zrcw)
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