09.12.2015 Aufrufe

Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen

Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TOPTHEMA<br />

Klärwerk Eversburg - dort werden täglich bis zu 45.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt.<br />

macht. Das könnte ein Zentrum nach dem<br />

Modell des Deutschen Auswandererhauses<br />

in Bremerhaven sein. Es bestehe allerdings<br />

auch die Gefahr, dass Osnabrück auf<br />

absehbare Zeit nicht zu einer überzeugenden<br />

Lösung komme. „Kürzungen im Kulturetat<br />

sind natürlich ein katastrophales<br />

Signal. Denn gerade aus diesem Bereich<br />

kommen wesentliche Impulse für die Friedensstadt<br />

Osnabrück“, so Waldschmidt.<br />

Was bedeutet die Friedensstadt<br />

für Wirtschaft und Tourismus?<br />

Durch die Migration von flüchtenden<br />

Menschen ist das Thema Frieden „aktueller<br />

denn je“, meint Sonja Ende, Geschäftsführerin<br />

der Wirtschaftsförderung<br />

Osnabrück GmbH (WFO). „Die <strong>Osnabrücker</strong><br />

zeigen hier ganz aktiv, dass das<br />

Label ´Friedensstadt´ nicht nur eine historische<br />

Begebenheit aus dem Jahre 1648<br />

beschreibt sondern aktiv gelebt wird und<br />

heute genauso relevant ist wie vor über 350<br />

Jahren!“<br />

So sieht es auch die Geschäftsführerin der<br />

Osnabrück-Marketing und Tourismus<br />

GmbH (OMT). Petra Rosenbach glaubt,<br />

dass Stadt und Bürger „ein enormes Potenzial“<br />

für das Thema Frieden mitbringen<br />

und damit sehr bewusst umgehen. Trotzdem<br />

könne eine Bündelung der Kräfte zu<br />

einer noch höheren Wahrnehmung führen.<br />

„Für eine echte Marke würde ich mir<br />

ein stärkeres Miteinander wünschen. Viele<br />

Aktivitäten, zum Beispiel unsere tollen<br />

Festivals, stehen für Toleranz und Europa,<br />

werden aber noch nicht deutlich genug<br />

mit dem Thema Friedensstadt in Verbindung<br />

gebracht“, so Rosenbach.<br />

Insofern sei es überhaupt nicht ehrenrührig,<br />

die Friedensstadt noch besser zu<br />

vermarkten. Schließlich gehe es darum,<br />

Menschen für ein wichtiges Thema zu<br />

begeistern und ihnen die Möglichkeit zu<br />

geben, es in Osnabrück unmittelbar zu<br />

erleben. Die OMT arbeitet mit dem Fachbereich<br />

Kultur an verschiedenen Projekten,<br />

um dieses Ziel zu erreichen. So ist ein<br />

Friedenspfad in Planung, der Besucher,<br />

begleitet von Informationen auf mobilen<br />

Endgeräten, ganz individuell zu den wichtigen<br />

Punkten der Stadt führt.<br />

Die Friedensstadt bietet also reichlich Potenzial<br />

für touristische Initiativen, aber<br />

auch die Wirtschaft könne mit dieser Marke<br />

gut arbeiten, meint Sonja Ende. „Wenn<br />

wir Osnabrücks Profil weiter schärfen,<br />

kommt das den Unternehmen ebenfalls<br />

zugute!“ Deshalb wünscht sich die Geschäftsführerin<br />

der WFO von manchen<br />

Firmen noch etwas mehr Engagement in<br />

dieser Sache: „Ungefähr 90 Prozent der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Unternehmen sind familiengeführt<br />

oder im Familienbesitz. Ich<br />

kenne sehr viele Vorstandsbüros, in denen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bilder oder Darstellungen <strong>Osnabrücker</strong><br />

Szenen an der Wand hängen. Wir <strong>Osnabrücker</strong><br />

mögen unsere Heimatstadt wegen<br />

seiner Geschichte, seiner Werte und seiner<br />

gelebten Friedenskultur. Von daher kann<br />

ich mir gut vorstellen, dass sich in Zukunft<br />

noch viel mehr Unternehmen zur Marke<br />

´Friedensstadt´ bekennen.“<br />

Wer zahlt mit<br />

Thalern für den Frieden?<br />

Dass sich eine lebendige Friedenskultur,<br />

zivilgesellschaftliches Engagement und<br />

wirtschaftliche Interessen zum gegenseitigen<br />

Vorteil verbinden lassen, glaubt<br />

auch ein Verein, der in den Zeiten der<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise entstand.<br />

Die Idee: Bürgerinnen und Bürger, lokale<br />

Betriebe, der örtliche Handel und das<br />

Handwerk profitieren von einer eigenen<br />

„Währung“ für die <strong>Osnabrücker</strong> Region.<br />

Und das könnte so funktionieren: Die beteiligten<br />

Unternehmen vereinbaren mit<br />

dem Verein friedensthaler e.V. zunächst<br />

einen zu emittierenden Betrag. Damit<br />

verpflichten sie sich zur Erbringung von<br />

Leistungen, die als Sicherheit und Deckung<br />

des friedensthalers dienen. Die<br />

„Währung“ wird dann in Wertgutscheinen<br />

und als elektronisches „Geld“ durch<br />

die Unternehmen<br />

selbst in Umlauf<br />

gebracht. So entsteht<br />

zinslose Liquidität.<br />

Mit dem<br />

friedensthaler<br />

Team Friedensthaler © friedensthaler e.V. // Bild Steckenpferdreiten © Bettina Meckel<br />

8<br />

Team des <strong>Osnabrücker</strong><br />

Friedensthalers

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!