Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen
Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
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TOPTHEMA<br />
Klärwerk Eversburg - dort werden täglich bis zu 45.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt.<br />
macht. Das könnte ein Zentrum nach dem<br />
Modell des Deutschen Auswandererhauses<br />
in Bremerhaven sein. Es bestehe allerdings<br />
auch die Gefahr, dass Osnabrück auf<br />
absehbare Zeit nicht zu einer überzeugenden<br />
Lösung komme. „Kürzungen im Kulturetat<br />
sind natürlich ein katastrophales<br />
Signal. Denn gerade aus diesem Bereich<br />
kommen wesentliche Impulse für die Friedensstadt<br />
Osnabrück“, so Waldschmidt.<br />
Was bedeutet die Friedensstadt<br />
für Wirtschaft und Tourismus?<br />
Durch die Migration von flüchtenden<br />
Menschen ist das Thema Frieden „aktueller<br />
denn je“, meint Sonja Ende, Geschäftsführerin<br />
der Wirtschaftsförderung<br />
Osnabrück GmbH (WFO). „Die <strong>Osnabrücker</strong><br />
zeigen hier ganz aktiv, dass das<br />
Label ´Friedensstadt´ nicht nur eine historische<br />
Begebenheit aus dem Jahre 1648<br />
beschreibt sondern aktiv gelebt wird und<br />
heute genauso relevant ist wie vor über 350<br />
Jahren!“<br />
So sieht es auch die Geschäftsführerin der<br />
Osnabrück-Marketing und Tourismus<br />
GmbH (OMT). Petra Rosenbach glaubt,<br />
dass Stadt und Bürger „ein enormes Potenzial“<br />
für das Thema Frieden mitbringen<br />
und damit sehr bewusst umgehen. Trotzdem<br />
könne eine Bündelung der Kräfte zu<br />
einer noch höheren Wahrnehmung führen.<br />
„Für eine echte Marke würde ich mir<br />
ein stärkeres Miteinander wünschen. Viele<br />
Aktivitäten, zum Beispiel unsere tollen<br />
Festivals, stehen für Toleranz und Europa,<br />
werden aber noch nicht deutlich genug<br />
mit dem Thema Friedensstadt in Verbindung<br />
gebracht“, so Rosenbach.<br />
Insofern sei es überhaupt nicht ehrenrührig,<br />
die Friedensstadt noch besser zu<br />
vermarkten. Schließlich gehe es darum,<br />
Menschen für ein wichtiges Thema zu<br />
begeistern und ihnen die Möglichkeit zu<br />
geben, es in Osnabrück unmittelbar zu<br />
erleben. Die OMT arbeitet mit dem Fachbereich<br />
Kultur an verschiedenen Projekten,<br />
um dieses Ziel zu erreichen. So ist ein<br />
Friedenspfad in Planung, der Besucher,<br />
begleitet von Informationen auf mobilen<br />
Endgeräten, ganz individuell zu den wichtigen<br />
Punkten der Stadt führt.<br />
Die Friedensstadt bietet also reichlich Potenzial<br />
für touristische Initiativen, aber<br />
auch die Wirtschaft könne mit dieser Marke<br />
gut arbeiten, meint Sonja Ende. „Wenn<br />
wir Osnabrücks Profil weiter schärfen,<br />
kommt das den Unternehmen ebenfalls<br />
zugute!“ Deshalb wünscht sich die Geschäftsführerin<br />
der WFO von manchen<br />
Firmen noch etwas mehr Engagement in<br />
dieser Sache: „Ungefähr 90 Prozent der<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Unternehmen sind familiengeführt<br />
oder im Familienbesitz. Ich<br />
kenne sehr viele Vorstandsbüros, in denen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Bilder oder Darstellungen <strong>Osnabrücker</strong><br />
Szenen an der Wand hängen. Wir <strong>Osnabrücker</strong><br />
mögen unsere Heimatstadt wegen<br />
seiner Geschichte, seiner Werte und seiner<br />
gelebten Friedenskultur. Von daher kann<br />
ich mir gut vorstellen, dass sich in Zukunft<br />
noch viel mehr Unternehmen zur Marke<br />
´Friedensstadt´ bekennen.“<br />
Wer zahlt mit<br />
Thalern für den Frieden?<br />
Dass sich eine lebendige Friedenskultur,<br />
zivilgesellschaftliches Engagement und<br />
wirtschaftliche Interessen zum gegenseitigen<br />
Vorteil verbinden lassen, glaubt<br />
auch ein Verein, der in den Zeiten der<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise entstand.<br />
Die Idee: Bürgerinnen und Bürger, lokale<br />
Betriebe, der örtliche Handel und das<br />
Handwerk profitieren von einer eigenen<br />
„Währung“ für die <strong>Osnabrücker</strong> Region.<br />
Und das könnte so funktionieren: Die beteiligten<br />
Unternehmen vereinbaren mit<br />
dem Verein friedensthaler e.V. zunächst<br />
einen zu emittierenden Betrag. Damit<br />
verpflichten sie sich zur Erbringung von<br />
Leistungen, die als Sicherheit und Deckung<br />
des friedensthalers dienen. Die<br />
„Währung“ wird dann in Wertgutscheinen<br />
und als elektronisches „Geld“ durch<br />
die Unternehmen<br />
selbst in Umlauf<br />
gebracht. So entsteht<br />
zinslose Liquidität.<br />
Mit dem<br />
friedensthaler<br />
Team Friedensthaler © friedensthaler e.V. // Bild Steckenpferdreiten © Bettina Meckel<br />
8<br />
Team des <strong>Osnabrücker</strong><br />
Friedensthalers